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Andy
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Frankfurt am Main

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Insgesamt 54 Bewertungen
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Bewertung vom 16.09.2023
Zervakis, Linda

Landgang


weniger gut

Linda Zervakis' Landgang klang wie spannende Lektüre. Wir sind auch Städter und das Leben auf dem Land wirkt immer wieder wie eine attraktive Alternative. Zervakis hatte das Abenteuer ausprobiert, war letztendlich aber wieder zurück in die Stadt gezogen. Aus ihren Berichten zu dem Experiment musste man doch etwas mitnehmen können. Oder eben auch nicht. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die mich nicht berührt haben. Dazu vermittelt das Buch für mich auch keine Learnings. Zervakis vermittelt nicht, was sie nun aus dem Landleben mitgenommen hat. Welche Routinen sich geändert haben. wie es ihr danach geht. Es ist ein bisschen schade, denn man wird das Gefühl nicht los, dass da viel Potential gewesen wäre. Und ich hätte anstatt des Buchs ein anderes Lesen können. Denn während der Lektüre blieb stellenweise mangels fehlendem emotionalem Zugang und fehlender Informationsvermittlung schlicht Langeweile. Zwei positive Punkte bleiben: das Buch war nicht allzu lang und Zervakis wird nicht erneut über das Landleben schreiben, denn sie ist ja zurück in der Stadt. Auf zu neuen Ufern.

Bewertung vom 13.09.2023
Giordano, Paolo

Tasmanien


ausgezeichnet

Erstmal ist Paolo Giordanos „Tasmanien“ ein schönes Buch. Das Coverbild vermittelt einen verträumten Eindruck und hat mir von Anfang an gut gefallen. Und es sind Wolken abgebildet. Wolken spielen in Giordanos Buch eine große Rolle. Schon alleine das Cover zieht einen in seinen Bann.

Was ich dabei nicht gedacht hätte: das ich mit diesem Buch, in dem es auch viel um Wolken, Bomben und den Klimawandel geht, so sehr resonieren würde. Dabei ist es vielleicht die Perspektive des Autors, die sich in dem Buch wiederfindet, die mich so sehr anspricht. Ich kann mich mit der Geschichte und Lebenssituation von Paolo sehr identifizieren. Nicht, dass mein Leben ähnlich verlaufen wäre. Überhaupt nicht. Dennoch kann ich die Probleme und Herausforderungen in seinem Leben und die Begegnungen mit Freunden und Familie sehr gut nachvollziehen. Wie er auch den momentanen Zeitgeist meisterlich abbildet. Als Folge hat mich dieses Buch auf seine Art hypnotisiert. Ich habe Paolos Leben gerne verfolgt, ohne dass die Geschichte mitreißend gewesen wäre. Aber sein Leben hat mich auf vielen Ebenen sehr berührt und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht, bis die Geschichte von Paolo zu einem gelungenen Abschluss findet.

Insgesamt war das Buch so für mich eines der besten Lese-Erlebnisse dieses Jahres und ich empfehle es gerne und mit vollem Herzen weiter.

Bewertung vom 03.09.2023
Molinari, Gianna

Hinter der Hecke die Welt


gut

Gianna Molinaris Buch „Hinter der Hecke die Welt“ hat mich mit klarer Sprache und Nerd-Fakten zu vielen unterschiedlichen Themen getriggert.Das achtsame Entdecken der Welt über das Gelesene ist für meine innere Neugier Motivation genug, mich über die Lektüre anfänglich zu freuen. Molinari formuliert klar. Und so wird einem recht schnell bewusst: bei diesem Buch steht die Langsamkeit im Vordergrund. Dabei ist es nicht so, dass die Langsamkeit kein bewusstes Stilmittel wäre. Den Plot kann man dabei dann schon fast vergessen, denn mit diesem Buch öffnet die Autorin wohl eher einen Raum zur bewussten Reflektion über ganz viele Dinge. Der - kaum vorhandene - Plot ist dabei eher ein Stichwortgeber, so man ihn benötigt. Die erzählte Geschichte könnte man denn auch in 2-3 Sätzen zusammenfassen. Der Raum, der durch sie geschaffen wird, hat sich für mich wohltuend angefühlt. Die Geschichte baut dennoch eine gewisse Spannung auf, die sie leider zu meiner Enttäuschung am Ende nicht aufzulösen vermag. Und so bereue ich zwar die Lektüre nicht, schwankte aber bei der endgültigen Beurteilung zwischen belanglos und meditativem Zeitvertreib ohne großen Impuls.

Bewertung vom 13.08.2023
Haddada, Nora

Nichts in den Pflanzen


sehr gut

An sich ist die Geschichte, um die es in Nora Haddadas Debütroman geht, schnell erzählt: Leila hat den Auftrag bekommen ein Drehbuch zu schreiben. Es gab einen ordentlichen Vorschuss. Das Drehbuch soll zudem in einer größeren Produktion umgesetzt werden. Die Geschichte begleitet Leila von der Abgabe der Idee und Zusage bis zum Abschluss des Projekts.

So einfach wie sich der Plot liest, so komplex ist das Buch dann am Ende. Diese Komplexität entsteht, handwerklich sehr geschickt umgesetzt, auf unterschiedliche Wege. Einerseits wechselt die Erzählungen zwischen einem frühen und späten Erzählstrang, die sich beide auf einen separaten Höhepunkt hinzubewegen. Andererseits spielt das Buch mit den Wahrnehmungen der Hauptfigur. Erst dezent und später deutlicher wird klar, dass nicht alle Wahrnehmungen der Hauptfigur real sein können. Was aber passiert in ihrem Kopf und warum und was ist real? Der Leser wird zum Rätseln gezwungen. Insgesamt entsteht durch diese Erzählelemente eine spannende Sogwirkung, die mich zum Ende hin sehr gefesselt hat.

Wer Spannung aufbaut muss am Ende einen Abschluss finden. Ich hätte mir für das Buch auch ein weniger eindeutiges Ende vorstellen können, bin aber auch mit dem gefundenen Abschluss als Leser zufrieden. Einerseits spiegelt er die Mehrheit der Projektabschlüsse wohl gut wieder, andererseits ist er wenig klischeebehaftet. So wird eine schön erzählte, packende Geschichte am Ende auch noch befriedigend abgerundet. Ich bin als Leser zufrieden und fühlte mich in kleineren Momenten an Identitti erinnert. Die Lektüre schwingt noch positiv nach, ich empfehle das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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