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Buch_puttel
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Neuruppin

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2025
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


gut

Dieses Buch ist anders! Judith und Hugo, ein ganz "normales" Paar, am Ende ihrer Ehe. Sie fliegen in den Urlaub und hoffen im 5 Sterne Resort zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Neben Judith und Hugo ist auch Ava, ihre Tochter, mit den Urlaub geflogen. Eine junge Dame, die sehr reif für ihr Alter scheint. Im Nebenstrang geht es noch um die Stewardess Céleste und verschiedene Hotelangestellte, die versuchen den Schein zu waren (ebenso wie Judith und Hugo oftmals). Aktuelle Themen wie der Klimawandel und die Müllkatastrophe werden sehr geschickt in den Roman integriert. Beeindruckend fand ich die Angestellten, die den Strand am Morgen von Müll befreien und die Drohnen, die mit Parfüm ausgestattet sind und sich um den Gestank kümmern sollen. Am Strand ist ein Wal gestrandet und gestorben, dieser Gestank verbreitet sich und vermiest allen den Urlaub - aber der Schein muss gewahrt werden.
Ein Roman, der viele kritische Themen beinhaltet und komisch sein soll. Diese Komik habe ich nicht rausgelesen, sodass das Buch ganz okay war.
Fazit: Sprache und Stil fand ich super angenehmen, thematisch hat es mich nicht ganz abgeholt, mich hat der Wal und seine Bedeutung lange aufgehalten und nachdenken lassen. Am Ende ist die Müll- und Klimathematik schlüssig. Ein Roman, den man nicht als entspannte Urlaubslektüre lesen sollte.

Bewertung vom 10.04.2025
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ganz besonders und lädt definitiv zur Selbstreflexion und zum Nachdenken an.
Alena Buys, selbst Medizinethikerin und ehemalige Vorsitzende des deutschen Ethikrates, stellt sich den wichtigen Fragen des Lebens und deren moralische Sichtweise. Das Buch ist in mehrere Kapitel und Bereiche unterteilt: künstliche Befruchtung, Sterbehilfe und attestierter Suizid, sowie Palliativmedizin und den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Jedes Kapitel für sich ist ganz beeindruckend, mit Fallbeispielen super anschaulich beschrieben - insbesondere für "Laien" gut verständlich. Das Thema wiegt schwer, einige Fallbeispiele haben mich sehr beeindruckt und ebenso vor die Frage gestellt, wie würde ich diesen "Fall" beurteilen und entscheiden. Die Autorin lädt die Leser:innen ein in die Reflexion zu gehen, in dem sie am Ende des Kapitel Fragen stellt und eine Antwort offen lässt. Ein Buch das hängenbleibt und nachhallt. Der Fall einer jungen Frau, die sich gegen einen Amputation - und für einen Tod durch eine Sepsis entscheidet, hat mich aufgewühlt und schockiert zurückgelassen. Ich werde mich noch eine Weile mit dem Buch beschäftigen. Ebenso meine Haltung gegenüber der Ärzteschaft ändern. Danke!

Bewertung vom 07.04.2025
Brandi, Charlotte

Fischtage


gut

Die Geschichte ist super: Ella, 16 Jahre und mit vielen Gefühlen ausgestattet. Sie ist wütend, auf sich und auf die Welt - auf alle. Sie fühlt sich in der Familie allein, hat keine Freunde und auch die Geschwister haben wenig Interesse an ihr. Die Grundstory ist also klar und hätte was werden können. Als der Bruder verschwindet und sie sich auf die Suche macht, kommt plötzlich ein sprechender Fisch daher. Genau dieser Plastikfisch, an den man denkt. Don't worry be happy. Ab diesem Zeitpunkt war ich leider raus, was ich super schade finde. Was soll das? Ich fand das irgendwie affig und konnte dem Fisch (den alle verstanden haben und mit dem auch kommuniziert wurde), nichts abgewinnen. Schade! Ansonsten fand ich alles stimmig: Cover ist mega! Super ansprechend - ich hätte auch im Laden definitiv zugegriffen und dieses Buch gekauft. Schreibstil und Sprache fand ich gut, habe mich gut abgeholt gefühlt. Bis auf diesen sprechenden Fisch. Aber lest gern selbst.

Bewertung vom 30.03.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Ich kannte den Autor noch nicht, da ich so viele gute Rezensionen gelesen habe, muss ich in die Geschichte eintauchen. Und ich bin froh das Buch gelesen zu haben.
Bereits der Beginn des Buches, die Geburten von Polina und Hannes und ihren Müttern Fritzi und Günes, ist ganz besonders.
Polina und Hannes wachsen in einer kleinen, ganz besonderen - aber unkonventionellen Familie auf. Sie leben mit ihren Müttern gemeinsam in einer großen Villa im Moorgebiet. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, Polina, das lustige, offenen Mädchen und Hannes, der zurückhaltende Junge, mit der Begabung für das Klavier. Hannes verliebt sich in Polina, leider gibt es für beide kein Happy End. Hannes erlebt einen Bruch in seinem Leben, hört auf Klavier zu spielen, aber nicht an Polina zu denken. Klar wird Hannes schnell, wenn er je wieder zur Musik zurückfinden möchte, dann nur mit Polina an seiner Seite.
Eine ganz berührende Geschichte, ein ruhiger Erzählstil lädt ein, ganz genau und bedacht zu lesen. Sich treiben zu lassen, zu hören und fühlen.

Ich mochte beide Hauptcharaktere gern, für mich hatten sie alles was sie brauchten. Fazit: ein ganz wundervolles Buch! Unbedingt lesen!

Bewertung vom 30.03.2025
Green, John

Tuberkulose


sehr gut

Nach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" war ich mir nicht ganz sicher, wie ich ein Sachbuch von John Green finden könnte. Das Thema interessiert mich, deshalb hab ich direkt reingelesen. Und was soll ich sagen? Ich fand es super! John Green schafft es mich wieder in den Bann zu ziehen, mit einem so interessanten Thema. Man könnte denken, ein ganzes Buch über eine Krankheit, wie langweilig kann es werden - wird es aber nicht. John Green schafft es mit einer Mischung aus Privaten Geschichten und Fachwissen, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen möchte. Er lernt den kranken Henry kennen, dieser scheint sein Interesse nur noch anzufeuern, sodass er nicht hinnehmen möchte, dass nichts richtig getan wird. Mir war nicht bewusst, dass Tuberkulose heute noch aktueller denn je ist. Die Krankheit vor allem da, wo die Medikamente nicht sind. Dieser Satz hat sich in mein Gedächtnis gebrannt, er ist einfach nur wahr und schockierend. Fazit: ein super interessantes Buch, welches sich auf jeden Fall lohnt!

Bewertung vom 23.03.2025
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


sehr gut

Ich liebe die Bücher vom Pola Verlag und habe sie alle gelesen! Die Storys bringen einfach alles mit, was ich gerade brauche!
In diesem Buch geht es um Penny. Penny ist 26 Jahre und lebt in einer on-off Beziehung mit Max. Ihre Freundinnen leben alles das scheinbar perfekte Leben, ständig vergleicht sich Penny mit ihnen. Sie scheint mit allem unglücklich zu sein: der Job, ihr Leben im Vergleich zu den Anderen und vor allem die Beziehung. Sie fragt sich ständig warum Max sie nicht möchte, und das eine Beziehung doch ganz einfach wäre.
Ich habe viele Male während des Lesens tief ein und ausgeatmet! Ich habe mich immer gefragt, würde ich sie anschreien, wenn sie vor mir stehen würde? Würde ich mir die Problematik immer wieder anhören können und zusehen, wie sie den Fehler immer und immer wieder wiederholt?
Und dann kommt da noch der perfekte Mitbewohner um die Ecke, der, der plötzlich mehr von Penny möchte. Dies scheint sie vollends zu überfordern, sie fürchtet zu ihrem Vater (und mehr werde ich an dieser Stelle nicht erzählen).
Ich mochte die Charaktere, sowohl von Penny als auch von ihren Freundinnen (wobei diese nur oberflächlich einzuschätzen sind). Leo fand ich auch super sympathisch. Besonders beeindruckend fand ich die Entwicklung Pennys durch das Buch hinweg. Es war fast heilend, auch für mich.
Ein leichtes Buch über Freundschaft, Selbstfindung und Mut. Empfehle ich gern weiter!

Bewertung vom 23.03.2025
Kennen, Sophie

So viele Körper


ausgezeichnet

Ich suche für meinen Sohn grundsätzlich Kinderbücher aus, die auf die Vielfältigkeit der Menschen hinweisen. Egal ob Kinder in den Kinderbüchern eine Brille tragen, verschiedene Hautfarben haben, im Rollstuhl sitzen oder ohne Hörgeräte nicht hören. Wenn ich durchblättere und eines dieser Dinge sehe, bin ich schon begeistert, denn: es ist unser Alltag! Und dieses möchte ich meinem Sohn zeigen. Die Welt ist nicht schwarz - weiß und die klassischen Kinderbücher (und auch Modezeitschriften und sonstige Werbungen, die uns vor die Linse gespült werden), sind nicht das wirkliche Leben.
Dieses Buch hat mich bereits mit dem Cover überzeugt! Ich liebe die Illustrationen, die kurzen und die prägnanten Texte. Es bietet einfach eine Menge Potential ins Gespräch zu kommen. Mein Kind ist 2,5 Jahre und wir haben dieses Buch bereits beim ersten Mal ausführlich besprochen. Er liebt es Kleinigkeiten und Unterschiede zu entdecken und ist so herrlich unbedarft. Mir ist es so wichtig, dieses Verhalten weiterhin zu fördern und nicht müde zu werden, Vielfältigkeit und und Toleranz zum Thema zu machen.
Danke für dieses wundervolle Kinderbuch!

Bewertung vom 22.03.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

Ich habe mir wenig Gedanken darüber gemacht, was mich in diesem Buch erwarten könnte. Das Cover fand ich besonders, deshalb habe ich direkt in die Leseprobe hineingelesen und fand den Beginn des Buches super. Aber auch mit diesen Infos weiß man immer noch nicht warum es eigentlich geht und wie schwer dieses Buch ist.
Im Moment kann ich diese schwere gut aushalten, weshalb das Buch zur richtigen Zeit kam. Doch warum gehts? Eine Junge Frau erzählt der gestorbenen Dichterin Mascha Kaléko ihre Lebensgeschichte. Sie beginnt mit der Zeit bei ihrer Mutter, an welche sie sich vorerst gern erinnert. Bis die Mutter plötzlich psychisch krank wurde und die junge Frau in ein Kinderheim kam. Dort begann für sie die schlechte Zeit ihres Lebens, bis hin zum Wunsch Heroinabhängig zu werden. Sie lebt auf der Straße, erlebt Gewalt, Alkohol und Drogen, und scheint immer auf Suche nach dem Zugehörigkeitsgefühl zu sein.
Die Gedichte der Mascha Kaléko scheint ihr das Leben zu retten und sie mit ihren wunderbaren Zeilen genau zur richtigen Zeit abzuholen. Und plötzlich schafft sie es das Leben zu kippen, macht ihr Abitur, studiert und wird Buchhändlerin. Es scheint als sei das Leben doch noch nahezu perfekt...

Dieses Buch ist voller Gefühl und Emotionen, die man beim Lesen aufsaugt und spürt. Im Buch steckt Wut und Verzweiflung, aber auch Freude und Zuversicht, ich denke, genau diese Gefühle macht dieses Buch aus.
Die Gedichte von Mascha Kaléko, gepaart mit diesen vielen Emotionen, lässt mich etwas leer zurück. Dieses Buch hallt nach, es wird mich noch lange beschäftigen. Danke für dieses großartige Buch!

Lieblingszitat über die Liebe zu Büchern: "Es gibt keinen einzelnen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht lese. Keinen. Es gehört dazu wie Zähne putzen. Mal ordentlicher mit Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten, und mal auch flott, einfach nur drüber." S. 179

Bewertung vom 17.03.2025
Dunbar, Lucy Claire

Was das Leben dir schenkt


ausgezeichnet

Dieses Buch kam für mich zur absolut rechten Zeit. Ich bin aktuell wiederholt krank und traurig, weil der Körper einfach nicht genesen möchte. Dieses Buch war heute ganz wundervoll zu mir.
Die Autorin Lucy Claire Dunbar erkrankt mit 2 Jahren an Diabetes Typ 1 und erblindet einige Jahre später vorübergehend. Sie schwor sich, seit sie wieder sehen kann, jeden Tag zu zeichnen. Mit diesem Wissen liest das man dieses Buch von Beginn an mit einer schwere, welche von Seite zu Seite weniger wird. Sie unterteilt das Buch in verschiedene Themen wie Liebe, Freundschaft und Selbstliebe. In jedem kleinen Kapitel finden wir eine Zeichnung der Autorin sowie ein passenden Spruch dazu.
Die Kombination aus beidem könnte nicht besser gewählt werden, die Zeichnungen sind so schön, die Zeilen beinhalten so viel Wahres.
Dieses Buch hat meinen Tag heute absolut bereichert, ich werde es definitiv häufig in die Hand nehmen und darin lesen. (Und verschenken sowieso). Danke dafür!

Bewertung vom 13.03.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Der Auftackt einer Krimireihe von Volker Klüpfel. Hauptprotagonist Tommi und dessen Putzfrau Svetlana entdecken an der Straße ein kleines Mädchen und bringen es zur Polizei. Das Mädchen wird vorerst in einer Wohngruppe untergebracht, und die beiden Hobbyermittler begeben sich auf die Suche nach der Mutter des Mädchens. Natürlich gehen hierbei einige Dinge schief, sie begeben sich selbst in kleine und große Gefahren und helfen am Ende bei der Aufklärung des Falles.
Zu Beginn des Buches dachte ich, stigmatisierender kann man einen Autor im Wohnwagen und deine Putzfrau nicht beschreiben. Die Putzfrau aus der Ukraine mit "klassischem" Akzent, der erfolglose Autor, ohne richtigen Wohnsitz. Während des Lesens fand ich die Geschichte dann doch recht amüsant und hin und wieder auch spannend. Ich mochte die beiden skurrilen Personen am Ende doch ganz gern, lag das wohl an der ungewöhnlichen Geschichte und an der Zeichnung der Charaktere. Tommi als erfolglosen, chaotischen und irgendwie unsicheren Mann; Svetlana als taffe, Krimis liebende Frau. Insgesamt fand ich die Geschichte um das Ermittlerduo dann spannender als den eigentlich Fall - und bin gespannt auf das nächste Buch.