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LustLektüre.de
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Ich bin Jenni und als Buchbloggerin spezialisiert auf das Romance-Genre. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Bücher nach vielen unterschiedlichen Kriterien auszuwerten, so dass sich Leser:innen ihre Lieblingsromances zurechtfiltern können. Schau gerne auf meiner Website vorbei: Lustlektüre.de

Bewertungen

Insgesamt 179 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2025
Krieger, Julia

Open Heart (eBook, ePUB)


weniger gut

Traumatisierte, aber starke Frau trifft dominanten CEO – etwas seelenlos erzählt und wenig spannend

Sie, Grace, hat offenbar etwas Schlimmes in der Vergangenheit erlebt und hält daher lieber alle potenziellen Beziehungskandidaten auf Abstand. Er, Logan, ist ein dominanter, erfolgreicher Geschäftsmann, der bislang eine Blondine nach der nächsten verschlissen hat. Auch er hat ein Trauma, dass es zu verarbeiten gilt. Und dann gibt es da noch eine eifersüchtige, intrigante Ex-Affäre von ihm. Die weiteren Tropes kannst du unten nachlesen, aber dann verdirbst du dir das letzte bisschen Spannung 😉.
Als Grace und Logan sich das erste Mal sehen, funkt es gewaltig und während er versucht, ihrer „habhaft“ zu werden, verdünnisiert sie sich schnell, da sie glaubt, in ihm ein Muster erkannt zu haben, dem sie nicht mehr verfallen will. Er lässt aber nicht locker und nach und nach erkennt sie, dass er nicht so ist, wie sie anfangs dachte. Wir erleben Grace in einem Zusatz, in dem sie ihr Trauma, dass sie offenbar erlebt hat, schon im Griff hat, und sich somit irgendwann entscheidet, sich auf ihn einzulassen.
Der erste Teil des Buches plätschert so dahin. Wir erleben, wie die beiden mit der ein oder anderen Lernerfahrung ganz langsam Vertrauen und eine Beziehung aufbauen. Mir gefällt die offene Kommunikation, die sie pflegen und wie Grace immer sehr selbstbewusst und mit klaren Wertvorstellungen ihre Grenzen zieht. Und gut gefallen hat mir, dass Grace sich von ihrem schlimmen Erlebnis in der Vergangenheit nicht unterkriegen lässt und Situationen, die sie triggern, zu begegnen weiß und nicht vollends abdreht.
Aber man weiß eigentlich nicht so genau, was die Geschichte will: Die Geschichte wirkt etwas schematisch, es werden sehr viele Erzählmuster genutzt. Das allein wäre kein Problem. Aber die gewählten Muster, werden nicht sehr kunstvoll erzählt und zusammengefügt. Die Autorin lässt einen weder tief einsteigen, in die Schwierigkeit einer Frau, die in der Vergangenheit Schlimmes durchgemacht hat. Wir erleben auch nicht mit, wie sie innerlich mit ihrem Trauma kämpft und es überwindet. Und auch in sein Trauma steigen wir nur sehr oberflächlich ein. Also ist es weder emotional, noch psychologisch interessant.
Das Buch ist auch nicht packend, denn alles, was hätte Spannung aufbauen können, wird kaum genutzt. So hat man manchmal das Gefühl, dass ein Erzählstrang nachträglich hinzugefügt wurde, weil jegliche Hinweise, die es hätten spannend machen können, im Vorwege auf diesen Strang gefehlt haben. Und da die seelischen Narben von Grace nicht tiefergehend beschrieben werden, macht es einen auch kaum neugierig zu erfahren, was damals passiert ist. Außerdem war die Geschichte an manchen Stellen leider sehr vorhersehbar und an anderen wirkte sie auf mich etwas gewollt.
Abgesehen von der quirligen Freundin und ihren süßen Nichten, gibt es auch keinen besonders bemerkenswerten Humor in dem Buch. Und die spicy Szenen sind eher oberflächlich bis medium intensiv geschildert. Das ist also auch kein Anreiz. Das einzige ist vielleicht, dass man ein bis zwei Haltungen aus dem Buch mitnehmen kann, für geglückte Beziehungen.
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Kategorisierung
Achtung: Die folgende Kategorisierung enthält Spoiler!
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Adult
➿ Plot-Trope: Afraid to commit, Dark secret, Emotional scars, Millionaire, Playboy, Single parent, Strong female main character, Sworn off a relationship, Tortured heroes
🌎 Setting-Trope: Upper class
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Leicht
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 4
🔗 Spielart Spicy Szenen: Vanilla
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: Oberflächlich
🎨 Originalität der Erzählweise: Teils teils
👀 Erzählperspektive: Ich-Erzähler:in

Bewertung vom 18.08.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisfeuer (Eisfeuer-Saga 5)


ausgezeichnet

Ende gut, alles gut – der dramatische Höhepunkt der Saga

Der letzte Band bildet den dramatischen Höhepunkt der Serie. Hier spitzt sich alles nochmals zu. Die Situation wird immer aussichtsloser. Eyra tappt mit ihren Gefährten von einer Falle in die nächste und bleibt der Spielball der bösen Mächte.
Und die Fallen werden ihr nicht nur von den bösen Mächten gestellt, auch im inneren gibt es immer noch Strömungen, die sie entmachten wollen und gegen sie intrigieren. Es ist undurchsichtig, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Das macht es besonders spannend, da ihr häufig gar nichts anderes übrig bleibt, jemandem zu vertrauen, wenn sie einen Schritt vorankommen will.
Und dann sind da eine zunehmende Anzahl von Prophezeiungen, die schwer zu interpretieren sind und von denen man ebenfalls nicht weiß, welche manipulativ von den bösen Mächten platziert wurden und welche von den guten Mächten stammt.
Nur der Schluss war nicht gaaaanz so glaubwürdig, nach diesen vielen Rückschlägen, wurden dann alle Probleme plötzlich durch einen einfachen Handstreich gelöst. Naja, Ende gut, alles gut…, was will man mehr als Romance-Fan?
Ich kann nur abschließend zu dieser Saga sagen, dass es ein eisheißer Ritt war, ich das jeweilige Buch kaum aus den Händen legen mochte und immer sofort zum nächsten Band gegriffen habe. Die Welt, die K.T. Steen vor meinem inneren Auge hat entstehen lassen, war schlüssig, komplex und an den richtigen Stellen detailreich, ebenso die Handlung, die in dieser Welt spielt. Etwas gefehlt haben mir die Emotionalität und als Romance-Fan die zwischenmenschlichen Geschichten. Ich würde sagen, es war mehr Fantasy als Romantasy. Ihr Schreibstil war flüssig und der Text nahezu fehlerfrei, wovon ich in letzter Zeit wenig hatte und was ich sehr genossen habe.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy, Suspense
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult, Adult
➿ Plot-Trope: Chosen one, Damsel in distress, Dude in distress, Found family, Friends to lovers, Strong female main character
🌎 Setting-Trope:
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Packend
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person

Bewertung vom 18.08.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters: Eisflimmern


ausgezeichnet

Zwei weitere Paare finden zueinander – dramatische Handlung, vorsichtige Annährung

Während Saul und Patricia immer noch daran arbeiten, den Waldsmaragd in ihre Hände zu bringen, sind Noah und Fayette schon mit dem Feenstein auf dem Weg zur Quelle. An der heimatlichen Front kämpft Eyra darum, Emberis hinzuhalten, so dass sie ihren Plan für eine friedliche Befreiung des Südens von Estraora umsetzen können. Gleichzeitig muss sie das Vertrauen und die Loyalität der Feuerwesen gewinnen. Verrat lauert an allen Ecken und Enden.
Auch dieser Band weist wieder den ein oder anderen spannenden Plot Twist auf und es wird teilweise ziemlich dramatisch. Langsam weiß man nicht mehr, wie Eyra und ihre Gefährten es noch schaffen sollen, die bösen Mächte zu besiegen.
Während Lazar immer weiter in den Hintergrund rückt und mehr als Stütze und Ruhepol für Eyra dient, wird die Rolle von Saul und Noah in diesem Band immer wichtiger. Neben ihrer immer wichtiger werdenden Rolle für die Handlung, gibt es für sie endlich auch die romantische Erfüllung. Da möchte ich aber nichts vorwegnehmen.
Die Autorin bleibt sich in allem, was ich schon zu den vorhergehenden Bänden gesagt habe, treu:
• Komplexe, enorm gut durchdachte Geschichte mit einigen Rätseln und Überraschungen
• Nach wie vor nicht so emotional erzählt, auch wenn sich hier zwei weitere Liebesgeschichten entwickeln
• Gut gegen Böse, trotz der sonstigen Komplexität der Handlung
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy, Suspense
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult, Adult
➿ Plot-Trope: Damsel in distress, Dude in distress, Found family, Friends to lovers, Long-distance love, Strong female main character, Virgin hero, Virgin heroine
🌎 Setting-Trope:
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Packend
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 2
🔗 Spielart Spicy Szenen: Vanilla
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: Oberflächlich
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person

Bewertung vom 18.08.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisflammen (Eisfeuer-Saga 3)


ausgezeichnet

Und was ist mit dem Liebesleben der beiden anderen Prinzen? – Es bleibt spannend, aber es kommt auch ein wenig mehr Romance ins Spiel

Neben der Hauptromance um Eyra und Lazar, die in diesem Band aber in sehr harmonischem Gewässer badet, widmet sich dieser Band auch der romantischen Beziehungen der anderen beiden Prinzen. Diese verwickeln sich allerdings nur bis zum Ende des Bands, ohne dass man schon wüsste, in welche Richtung es gehen wird.
Wie auch schon in den vorherigen Bänden steht aber mehr die Handlung im Vordergrund, Estraora den Sommer zurückzubringen und dafür die Steine zu vernichten und den bösen Mächten ihre Grundlage zu entziehen.
Die Geschichte ist nach wie vor sehr spannend, hervorragend geplottet und lebendig und bildlich erzählt. Ich liebe ihre Komplexität, die Vielzahl der Interessen, die aufeinanderprallen, die Undurchschaubarkeit der Motive der einzelnen Beteiligten, das sukzessive Aufdecken der Geheimnisse. Sie endet mit einem schrecklichen Cliffhanger, so dass man direkt zum nächsten Band greifen muss.
Da sich die Gefährten auf drei getrennte Missionen begeben, teilt sich auch der Personale Erzähler ab diesem Band und wir folgen nun, nicht mehr nur Eyra, sondern auch Fayette und Patricia.
Vom Gefühl her, würde ich sagen, Band 3 und 4 müssten eigentlich ein Band sein, da sie zusammen einen in sich geschlossenen Abschnitt der Reise bilden und sie haben beide auch signifikant weniger Seiten. Schätze, da ist etwas Geldschneiderei am Werk und, naja, eine vierbändige Saga verfängt wahrscheinlich auch nicht so gut, wie eine drei- oder fünf-bändige…
Und auch dieser Band wurde mit „enemies to lovers“ und „spice“ beworben, von dem ich beides nicht finden konnte.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy, Suspense
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult, Adult
➿ Plot-Trope: Afraid to commit, Fake relationship, Forced proximity, Found family, Slow burn, Strong female main character
🌎 Setting-Trope: Lovescape
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Medium
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person

Bewertung vom 18.08.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisglut (Eisfeuer-Saga 2)


ausgezeichnet

Drei Gefährten, aber nur ein Partner – komplexe Handlung schlüssig und packend erzählt, allerdings nicht sehr emotional

Die Romance steht nach wie vor im Hintergrund. Hier geht es mehr um die Befreiung von Estraora vom Winter. Es gibt einen Haufen unterschiedlicher Player mit unterschiedlichen Interessen. Und selbst wenn manche das gleiche Ziel verfolgen, heißt es noch lange nicht, dass sie sich über den Weg einig sind. Das Buch ist eher auf die sehr komplexe und perfekt konstruierte Handlung konzentriert. Es gibt den ein oder anderen unerwarteten Plot Twist. Die Autorin versteht es weiterhin mit viel Liebe zum Detail eine Phantasiewelt vor dem inneren Auge zu erschaffen, die neben ihren eigenen Kreationen manchmal an Harry Potter und manchmal an den Herrn der Ringe erinnert. Das Buch ist spannend, ohne, dass es einem die Nerven zu sehr spannt.
Sehr interessant in diesem Band ist die Beschäftigung mit der Frage von Gut und Böse. Auch wenn der Großteil des Bands hier sehr klar einteilt, wird dennoch die Frage gewälzt, ob das überhaupt so klar zugewiesen werden kann und woran sich Gut und Böse festmachen. Auch wird immer klarer, dass die unterdrückten Feuerwesen nicht nur die armen Opfer und die „Guten“ in der Geschichte sind und die unterdrückenden Winterelfen nicht nur die Aggressoren und die „Schlechten“ und dass ihr Konflikt keine klare Täter-Opfer-Zuweisung erlaubt - so wie es in der echten Welt auch ist.
Mir gefällt nach wie vor, dass Eyra trotz ihrer Gefährten, ihre Kämpfe selbst ausficht und nicht ständig gerettet werden muss, sondern selbst diejenige ist, die andere rettet.
Auch wenn immer mal wieder erzählt wird, wie es Eyra ergeht, was sie fühlt, ist das Buch dennoch nicht sehr emotional. Es steht eindeutig der Fortschritt der Handlung im Vordergrund. Und auch wie es den Prinzen ergeht, für die sich alles verändert hat, wird nicht stark vertieft: Den einen, denen ihre Magie genommen wurde und dem anderen, der nun lernen muss, alles zu kontrollieren, was er erhalten hat – eigentlich müssten alle ziemlich daran zu knabbern haben. Und das bildet auch einen emotionalen Hintergrund für die Geschichte, aber so richtig tief in ihre Verfassung steigen wir nicht ein, dass man richtig mit ihnen mitfühlen könnte.
Die Bücher werden teilweise als Enemies to lovers-Story beworben. Während man im ersten Band noch mit sehr viel Gutem Willen dieses Trope hineininterpretieren kann, gibt es dieses Erzählmuster in Band zwei aber überhaupt nicht mehr. Und auch der angepriesene Spice ist so gut wie nicht vorhanden. Das macht das Buch nicht schlecht, es könnte nur sein, dass jemand, der danach Ausschau gehalten hat, enttäuscht werden könnte. Und wer auf eine Revers Harem-Story zwischen Eyra und den drei Prinzen gehofft hatte, der ist hier auch auf dem Holzweg. Hier geht es um eine klassische Zweierkonstellation.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy, Suspense
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult
➿ Plot-Trope: Break up to save him / her, Celebrity, Chosen one, Found family, Long-distance love, Opposites attract, Slow burn, Strong female main character
🌎 Setting-Trope:
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Medium
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 1
🔗 Spielart Spicy Szenen: Vanilla
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: Oberflächlich
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person

Bewertung vom 17.08.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisfunken (Eisfeuer-Saga 1)


ausgezeichnet

Drei Prinzen suchen eine geeignete Frau – komplexe Romantasy mit starker Heldin, faszinierender Farbmagie und packendem Plot

Die Geschichte beginnt damit, dass die Hohepriesterin den neu geborenen Sohn der Winter-Königin verflucht. Sein Talent für die drei Farben wird auf ihn und zwei Findelkinder aufgespalten, um seine Macht zu schwächen. Offenbar will die Hohepriesterin verhindern, dass er die vorhergesagten Taten begeht. Künftig wachsen die drei als Brüder heran. Nur eine Person, weiß, welches der eigentliche Prinz ist.

Besonders spannend fand ich den Aspekt der Farbmagie in dieser Geschichte: Unterschiedliche Wesen sind in der Lage unterschiedliche Farben in ihrer Magie zu nutzen, die wiederum unterschiedliches bewirken. Dabei wird jede Farbe aus einer bestimmten Emotion gespeist. Nur die weiße Magie vereint alle Farben. Sie gilt als die mächtigste Magie, dafür müssen die Gefühle aber in einer perfekten Balance sein. Ich fand es sehr interessant in dem Buch, den Diskussionen über die Farben und Gefühle zu folgen. Es geht um die Frage, wie man seine Gefühle beherrscht und ob es erstrebenswert ist, „dem weißen Weg“ zu folgen. Oder ob er gefühllos und gleichgültig macht. Zumindest kann man sagen, dass die Winterelfen mit ihrem Talent für die weiße Magie diese nutzen, um Eyras Land in dauerhaftem Winter und Schnee versinken zu lassen. Und während die einen dies für das erstrebenswerteste Ziel halten, weil es den wahren Frieden bringe, leidet Eyras Feuervolk an der Schneekrankheit, einer immer stärker werdenden Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit, die bis zum Tode führt. So auch ihr eigener Bruder.

Und in dieser Gemengelage suchen die drei verfluchten Prinzen des Winters eine Gemahlin, die die Prüfungen besteht und sich ihrer als würdig erweist. Es muss eine Frau sein, die alle drei Farben beherrscht und in der Lage ist, aus ihnen auch weiße Magie zu produzieren. Und es gibt noch weitere Eigenschaften, die sie erfüllen muss, die erst nach und nach offengelegt werden. Zumindest ist bekannt, dass es bislang keiner gelungen ist, alle Anforderungen zu erfüllen. Und nun wird aus heiterem Himmel Eyra zu einer Brautschau eingeladen, die als Feuerwesen da überhaupt nichts zu suchen hat. Denn eigentlich beherrschen Feuerwesen nur rote Magie. Eyra jedoch trägt auch grüne und blaue Magie in sich, was eine große Besonderheit ist.

Es entfaltet sich im Rahmen der im Klappentext angeteaserten Brautschau eine mega komplexe Geschichte. Es gibt viele Parteien, die hier eine Rolle spielen, die alle ihre Finger im Spiel haben, wenn es darum geht, die Herrschaft an sich zu reißen. Alle haben unterschiedliche Interessen. Manche haben zwar das gleiche Ziel, wollen aber einen anderen Weg gehen, was sie somit dennoch in Konflikt miteinander bringt.

Die Geschichte wartet mit einigen Überraschungen auf, die so gut konzipiert sind, dass sie sehr schlüssig rüberkommen. Hier ist alles durchdacht, passt zueinander und wird konsequent verfolgt.

Das Buch endet mit einer sehr schwierigen Situation, bei der man unbedingt gleich zum nächsten Band greifen will.

Das Buch wurde als Romantasy beworben, ist jetzt aber nicht soooo romantisch. Und zum Ende dieses Bands ist auch noch nichts passiert zwischen Eyra und einem oder mehreren Prinzen. Man kann jedoch Vermutungen haben, mit wem sie enden wird. Ob das so kommt? Es stehen mehr die politischen Fragen im Vordergrund und das Ziel, den Süden Estraoras vom Winter zu befreien. Dafür werden Eyra und ihre Verbündeten auch in den nächsten Bänden noch viele Abenteuer überstehen müssen, die deutlich mehr im Vordergrund stehen als der Beziehungsaufbau.

Auch würde ich die Geschichte nicht unbedingt als enemies-to-lovers und spicy einstufen. Wer das gezielt sucht und auf das Marketing hereinfällt, wird enttäuscht. „Enemies“ ist höchstens insofern richtig, als dass Eyra politisch auf einer anderen Seite steht als die Winterprinzen, aber so richtig fliegen die Fetzen nicht zwischen ihnen und spicy Szenen gibt es auch in den folgenden Bänden kaum.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult
➿ Plot-Trope: Celebrity, Chosen one, Found family, Slow burn, Transactional relationship, Unattainable love interest
🌎 Setting-Trope:
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: -
🔪 Spannung: Medium
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Teils teils
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person

Bewertung vom 01.08.2025
Skye, Evelyn

The hundred Loves of Julia (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Fortsetzung der „echten“ Romeo und Julia – sehr ergreifend und regt sehr zum Nachdenken an

Ich bin gerade mit dem Buch durch und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin so berührt von der Geschichte. Zuerst war ich etwas skeptisch, da die erste und bis dato letzte Fanfiction, an die ich mich gewagt habe, nicht so überzeugend war. Und hier geht es um eine weitere sehr berühmte Geschichte, mir der ich eine ganze Menge verbinde. Allerdings ist die Geschichte für mich keine richtige Fanfiction, nachdem ich sie nun beendet habe, sondern nur die Folie mit der unsterblichen Liebe, um die es hier geht, vor deren Hintergrund eine ganz eigene Geschichte mit einer ganz eigenen Aussage erzählt wird. Ja, es geht um Romeo und Julia. Anders als bei Shakespear, ist Romeo „in Wirklichkeit“ jedoch nicht gestorben, sondern dazu verdammt, immer wieder der Reinkarnation von Julia zu begegnen. In der Regel haben sie nicht lange etwas voneinander. Das längste waren mal zwei Jahre, bevor Julia auf tragische Weise stirbt. So schleppt sich Romeo nun seit über 700 Jahren durch die Geschichte und kann sich nicht mal selbst umbringen, um dem ewigen Schmerz, Julia immer wieder aufs Neue viel zu früh zu verlieren, zu entrinnen. Er experimentiert mit dem Fluch, der auf ihm lastet und der letzten Julia ist er sofort aus dem Weg gegangen, als sie wieder in sein Leben trat und sie hat tatsächlich etwas länger überlebt. Das möchte er auch Helene gönnen und stößt sie zurück, als sie auf ihn zukommt.

Sie fühlt sich aber wie die Motte vom Licht von ihm angezogen, da die Phantasie von ihm sie schon seit ihrer Kindheit verfolgt. Und so landet sie letztendlich in seinem abgelegenen Haus, eingeschneit, ohne die Möglichkeit zu gehen und findet die Wahrheit heraus.

Wir dürfen Helene, aka Julia, in der Ich-Perspektive folgen, wie sie neugierig und irritiert versucht herauszufinden, was los ist, wie sie versucht mit der Wahrheit fertig zu werden und wie sie auf ihre positive Art und Weise damit umgeht. Und wir dürfen auch der Ich-Perspektive von Sebastien, aka Romeo, folgen, der tief verzweifelt ist. Jahrhunderte des wiederkehrenden Verlusts, der wiederkehrenden Schuldgefühle, der Ängste um die neue Inkarnation von Julia. Der Kampf, sich von ihr fernzuhalten, um sie vor dem Fluch zu schützen und der Stärke der Anziehung zu widerstehen. Gerade in seinen Schmerz und seine Ängste kann man sich im Laufe des Buches sehr gut hineinversetzen und identifiziert sich regelrecht damit, so dass man bei jeder kleinen Begebenheit, die erzählt wird, misstrauisch ist und Angst hat, dass der Fluch gerade wieder dabei ist zuzuschlagen. Und er ist so ein Goldschatz, der ihr die Welt zu Füßen legt und alles in seiner Macht Stehende tut, sie zu beschützen.

Eingebaut ist auch ein kleiner Suspense-Plot um den Ex-Mann von Helene, der mich aber nur so semi überzeugt hat. Vielleicht war er aber notwendig, um in diese herzzerreißende und sehr emotionale Geschichte noch ein wenig Spannung reinzubringen.

Die Charaktere sind sehr gut herausgekommen. Der depressive Romeo, der nach Jahrhunderten stark darauf konditioniert ist, dass jede Kleinigkeit Julia ein Ende bereiten kann. Dagegen die optimistische Helene, die zwar erst mit der Wahrheit struggled, aber doch ein Typ ist, der Hoffnung in sich trägt, tatkräftig und unbekümmert ist. Die Vorleser:innen des Hörbuchs transportieren das sehr glaubwürdig. Die Autorin verleiht den Charakteren auch ein paar schrullige Verhaltensgewohnheiten, die für meinen Geschmack aber etwas zu plakativ eingebunden wurden.

Das Buch bringt einen sehr zum Nachdenken, jeden Tag, wie seinen letzten zu genießen, gut zu seinen Lieben zu sein, denn man weiß nie, wie lange man sie noch hat. Dankbar zu sein. Und gleichzeitig zeigt es einem auf, dass es auch keinen Sinn hat sich tagtäglich von dem Gedanken bestimmen zu lassen, dass es der letzte Tag sein könnte.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary, Historical, Paranormal
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Adult
➿ Plot-Trope: Afraid to commit, Amnesia, Damsel in distress, Fated mates, Forced proximity, Golden Retriever, Millionaire, Romeo-and-Juliet, Second chance, Secret identity, Stranded, Sworn off a relationship, Ugly cry, Widower
🌎 Setting-Trope: Upper class
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Packend
💓 Emotionalität: Hoch
🧠 Psychologische Tiefe: Tiefgehend
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Ernst
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Teils teils
👀 Erzählperspektive: Wechselnde Ich-Erzähler:innen

Bewertung vom 06.07.2025
Fischer, Alexandra

Jeder deiner Atemzüge (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Wüstenblume und der Meeresbewohner – eine wunderschöne Geschichte von zwei Menschen, die trotz aller trennender Umstände schon immer wussten, dass sie zusammengehören

Wir erleben die Geschichte vollständig aus Allies Ich-Perspektive. Es wird erzählt, wie sie jeden Sommer versucht, nach Kauai zurückzukehren und wie sie, mit den damals begrenzten Kommunikationsmedien versucht, den Kontakt zu Kale für das restliche Jahr aufrechtzuhalten. Wir bekommen mit, wie es in ihrem Elternhaus, seit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester sehr unschön geworden ist. Die Unklarheit, was genau passiert ist, macht alle mürbe. Ist Tara weggelaufen, entführt oder ermordet worden? Vor allem ihre Mutter, reagiert ihren Kummer über das Verschwinden ihres Lieblingskinds stark an der Familie ab. In der Schule wird Allie später gemobbt, weil sie bei den Partys nicht mitmacht und sich auf niemanden einlässt. Die einzigen Lichtblicke für sie, sind die wenigen und kurzen Aufenthalte auf Kauai, wo sie Kale wiedertreffen kann. Hier lebt sie bei ihren zauberhaften Großeltern. Zu diesen Gelegenheiten erfahren wir etwas mehr über die heilsame Mentalität der Hawaiianer und ihren Familiensinn. Allie fühlt sich in dieser Kultur deutlich mehr zu Hause, als in Arizona, wo sie mit ihren Eltern lebt.

Die Entwicklung von Allie in ihrer Jugend ist sehr authentisch beschrieben, beste Freundinnen, Teenie-Schwärmereien für die Lieblingsband, Probleme zu Hause und in der Schule und natürlich, wie sich die erste Liebe zu Kale entwickelt, die Gefühle und Unbeholfenheit. Dennoch plätschert dieser erste Teil etwas dahin. Die Autorin versucht, durch das Verschwinden von Tara und die sehr unleidliche Mutter etwas Spannung in die Geschichte zu bringen. Dadurch gerät die Mutter jedoch etwas sehr einseitig zur „Bösen“, was eigentlich nicht sein kann, wenn man sich anschaut, wie Allies Vater sie liebt. Im Weiteren fügt sie das Spannungselement hinzu, dass Allies Vater versucht, sie und Kale auseinanderzubringen. Das hat mich auch nicht so überzeugt, da der Vater selbst große Sehnsucht nach seiner Heimat, Kauai, hat und in der Geschichte der nachsichtige und verständnisvolle Charakter ist.

Wie dem auch sei, begleiten wir Allie ja beim Erwachsenwerden. Irgendwann ist sie alt genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Wie nicht anders zu erwarten war, entscheidet sie sich, nach der Schule auf Kauai zu studieren, um bei Kale und ihren Großeltern sein zu können. Kale auf der anderen Seite treibt seit seiner Kindheit seine Karriere als Apnoetaucher voran. Eine brotlose Kunst. Aber er ist in der Zwischenzeit so gut, dass er Chancen auf einen Sponsor hat.

Hier wird es langsam wirklich spannend. Kales Sucht nach der Tiefe lässt ihn zu internationalen Wettbewerben fahren und immer größere Risiken eingehen. Allie hat nachvollziehbarerweise enorme Angst um ihn, denn immer wieder verunglücken Apnoetaucher. Das stellt ihre Beziehung sehr auf die Probe. Und mehr möchte ich hier nicht verraten.

Auch die Geschichte um Tara nimmt im Laufe des Buches noch mal Fahrt auf. Hier war ich allerdings etwas unzufrieden, wie Allie das alles hinnimmt, möchte aber auch dazu nicht zu viel verraten. Es zeigt aber auch, was für ein Typ sie ist. Das wiederum gefällt mir gut an dem Buch, dass die beiden Charaktere sehr klar herausgearbeitet werden. Man könnte ziemlich gut vorhersagen, wie sich der eine oder die andere verhalten würde. Das ist ziemlich selten in Büchern.

Am Ende ist mir alles etwas zuuuu rosarot, aber das ist ja immer die Gefahr bei einer Romance.

Wer einen langsamen Spannungsaufbau bevorzugt, gerne Familiengeschichten liest, etwas über das Apnoetauchen lernen und gerne mal einen kleinen Blick in die hawaiianische Kultur riskieren möchte, ist hier an genau der richtigen Adresse. Mich hat die erste Hälfte des Buches tatsächlich, wie gesagt, nicht so gepackt. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt. Es ist in Summe eine sehr schöne, runde Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die schon immer wussten, dass sie zusammengehören. Und mir hat auch die „Esoterik“ der hawaiianischen Kultur gut gefallen, die so positiv, entspannt und akzeptierend ist. Die Geschichte wirkt noch lange nach in mir.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Young Adult, New Adult, Adult
➿ Plot-Trope: Childhood friends, He falls first, Long-distance love, Nature boy, Opposites attract, Virgin hero, Virgin heroine
🌎 Setting-Trope: Holiday, Lovescape, Sports
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Leicht
💓 Emotionalität: Hoch
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: Ich-Erzähler:in

Bewertung vom 05.07.2025
Sommer, Lilly M.

Traummann verloren Nordlicht gefunden (MP3-Download)


gut

Eine Romance und eine Halbe – wie so häufig bei zwei Geschichten in einer, wird keine so richtig ausgeschmückt

Der Klappentext fasst es schon gut zusammen: Hier werden zwei Liebesgeschichten erzählt. Die Geschichte von Anna in der Jetztzeit und die ihrer Großmutter in den 60er Jahren. Wie so häufig, wenn Autor:innen zwei Liebesgeschichten in einem Buch erzählen, ist es jedoch auch hier: Sie werden keiner so richtig gerecht. Will sagen, beide werden nur sehr faktenorientiert erzählt. Man erfährt was passiert, aber man bekommt wenig Material, um sich richtig einzufühlen.

Das hat es mir insbesondere mit Anna etwas schwer gemacht. Ihre immer lauter tickende biologische Uhr, die den Mann eher zum Versorger und Samenspender degradiert, hat mir gar nicht behagt. Vielleicht war es nicht so gemeint, aber es kommt an einigen Stellen so rüber, dass sie nur nach dem Traummann sucht, der ihr ein tolles (sprich: reiches) Leben bieten kann, damit sie sich voll dem Kinderkriegen und Muttersein widmen kann. Dazu soll er aufmerksam sein und sie ganz in den Vordergrund stellen, trotz anspruchsvollem Job, der zu dem gewünschten Reichtum führt.

Aber nicht nur das hat sie mir mit der Zeit immer unsympathischer gemacht. Auch wie sie mit Lenny in der Geschichte umgeht, war an manchen Stellen gelinde gesagt unfair und verletzend.

Weiterhin hat dieser Erzählstrang so seine Längen gehabt. Wenn die Geschichte schon nicht sehr emotional erzählt wird, hätte ich zumindest ein Spannungselement benötigt.

Mehr angesprochen hat mich hingegen die Geschichte um die Großmutter, die nach und nach eingeflochten wird und beschreibt, wie aufwändig und schwierig es damals ohne Smartphone war, in Kontakt zu bleiben. Wie Frauen damals noch sehr unter der Fuchtel ihrer Familie standen. Und wie Frauen nicht mal selbst entscheiden durften, ob sie die Pille nehmen wollen. Achtung Spoiler: Diese Geschichte ist KEINE Romance oder nur eine sehr schwache. Aber auch diese Geschichte wird sehr nüchtern erzählt, obwohl sie ziemlich belastend gewesen sein muss. Aber immerhin wird in diesem Erzählstrang etwas Spannung aufgebaut, wie sich die Liebenden verpassen, wie sie versuchen ihre Beziehung geheim zu halten und was die lange Abwesenheit durch seine Seefahrt bedeutet.

Grundsätzlich sind die beiden Geschichten in sich stimmig. Gut geeignet für Leser:innen, die etwas Leichtes zum Zeitvertreib suchen, das sie nicht zu stark mitnimmt. Und besonders gut geeignet, wenn man ein paar Hamburger „places to be“ kennenlernen möchte.

Mit Jana Mehmann als Vorleserin hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Sie hat die Charaktere zwar gut gemimt, war mir in Summe aber etwas zu aufgeregt und zu schrill.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary, Historical
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Adult
➿ Plot-Trope: Break up to save him / her, Childhood friends, Forbidden love, Friends to lovers, He falls first, Pregnancy, Slow burn, Virgin heroine
🌎 Setting-Trope: Lovescape
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Leicht
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathie schrumpft
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Ja
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: Ich-Erzähler:in

Bewertung vom 05.07.2025
Stone, Kitty; Stone, Mike

Uncaged (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Herrschertochter und der Ork – eine beauty and the beast-Romance vor einer ans alte Rom erinnernden Kulisse – spannend, romantisch, vielschichtig

Die Geschichte spielt in einer Phantasiewelt, ein wenig angelehnt an die Kultur und Gesellschaftsstruktur des alten Roms, aber auch mit ein paar magischen Elementen. Der Ork, Orkus oder auch Krogosh, ist in Gefangenschaft und muss in der Arena im Kampf das Volk unterhalten. Cilia ist die Tochter einer der drei Herrscher und sitzt im Publikum. Der Ork erregt ihr Interesse und sie will sich ihn aus der Nähe anschauen. So begegnen sie sich das erste Mal und um Cilia ist es geschehen. Hat der Fluch des Orks schon zugeschlagen?

Denn das Problem ist: Orks brechen den Geist der Frauen, in dem sie mit ihnen verkehren, so dass diese ihnen vollends verfallen. Aber nicht auf die verliebte Art. Die Frauen werden zu geistlosen, triebgesteuerten Zombies.

Aber die unmögliche Liebesgeschichte zwischen Cilia und Krogosh ist nur ein Handlungsstrang. Es geht auch um das Erwachen von Cilia. Sie fängt an, die Schattenseiten ihrer Welt zu erkennen, in der sie so komfortabel und behütet aufgewachsen ist. Sie erfährt durch ihre Leibsklavin, was Sklaven alles zu erdulden haben und wie es unter ihnen zugeht. Sie erlebt, wie Krogosh von einer anderen Herrschertochter misshandelt wird. Und sie wird selbst Opfer der Machenschaften ihres Vaters, der die Alleinherrschaft erringen will. Und während Cilia den Ork retten will, plant ihr Vater ihn im nächsten Kampf an einem hohen Festtag von seinem Gladiator vernichten zu lassen. So dann will er Cilia für sein Prestige instrumentalisieren und im jährlichen Ritual dem Sieger des Kampfes, also seinem Gladiator, schenken. Zusammen mit ihrer Leibsklavin begibt sie sich in Gefahr, um den Ork zu retten und ihrer Leibsklavin zu helfen, ihre Schwester wiederzufinden. Dabei erleben sie die ein oder andere Überraschung. Cilia entwickelt sich zu einer mutigen Frau, die Mitgefühl zeigt, sich aber auch nicht scheut, die Führung zu übernehmen.

Krogosh wiederum schafft es, mit Zähigkeit und Köpfchen zu überleben und sich bis zum großen Kampf am Festtag ein paar Privilegien zu verschaffen. Dabei wird mit den typischen Vorurteilen, die Völker gegeneinander haben gespielt. Denn Orks gelten als Kraftprotze, mit einem IQ, der an Schwachsinnigkeit grenzt. In Krogosh wohnt hingegen ein wacher Forschergeist, der talentiert mehrere Sprachen beherrscht und nicht nur ein geschickter Krieger ist. Er hat auch ein Herz aus Gold.
Die Geschichte ist auf Unterhaltung ausgelegt. Dabei trifft sie für meinen Geschmack die richtige Mischung aus Vielschichtigkeit, um nicht langweilig zu sein und Leichtigkeit, um nicht zu sehr zu beschweren. Insofern darf man keine zu intellektuelle Auseinandersetzung mit Sadismus, Sklavenhaltung, Machtpolitik oder dem Stände-System erwarten.

Dennis Kamms sonore Stimme geht einem mal wieder durch und durch. Mona Kola überschlägt sich leider häufig in ihrer Betonung und bekommt es nicht so gut hin, die anderen Charaktere stimmlich überzeugend zu mimen.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Dark, Romantasy, Suspense
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult
➿ Plot-Trope: Afraid to commit, Beauty and the beast, Break up to save him / her, Celebrity, Forbidden love, Sworn off a relationship, Tortured heroes
🌎 Setting-Trope: Prison, Upper class
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Packend
💓 Emotionalität: Medium
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 4
🔗 Spielart Spicy Szenen: Vanilla
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: Detailliert
🎨 Originalität der Erzählweise: Teils teils
👀 Erzählperspektive: Wechselnde Ich-Erzähler:innen