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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2023
Barns, Anne

Wo du mich findest


ausgezeichnet

Sehnsucht

Es ist ein kleines- kurzes Buch mit einer Geschichte über die Sehnsucht und über das sich selbst finden. Es spielt in schönen Gegenden in Deutschland: der Lüneburger Heide (nahe dem Höpen) und Hamburg und schließlich überwiegend auf Rügen.
Ich wurde ab der ersten Seite mitgenommen von Sophie, die ihren Vater verloren hat und dann plötzlich auch ihre beste Freundin Tessa. Eine Mutter hatte in ihrem Leben ohnehin keine große Rolle gespielt und da es in ihrer Ehe etwas kriselt, bleibt sie sehr in der Trauer und fühle sich allein.
Während eines Rügenurlaubs mit ihrem Ehemann hat sie eine kurze Begegnung mit einem Mann in einem Cafe. Wochen später – wieder zurück in ihrer Wohnung- träumt sie plötzlich von ihm in jeder Nacht. Sehnt sich nach ihm und einer tröstenden stützenden Nähe, die umsorgt. Sie schreibt diese Träume auf. Es kommt zu einem Bruch mit ihrem Ehemann und sie reist nun losgelöst von Allem kurzentschlossen zunächst in die Heide zu den Eltern ihrer verstorbenen Freundin und dann nach Rügen. Sie will den Mann finden.
Wer hier nun eine rosa-farbene Liebesgeschichte mit eitel Sonnenschein erwartet, wird eher enttäuscht sein. Mir hat gerade die weitere Entwicklung gefallen, ohne dass Sophie ihr Lebensglück allein an einen Mann hängt- egal ob alt oder neu. Hier wird eine wieder erstarkende Frau beschrieben, die nach schweren Schicksalsschlägen mit Hilfe von einem tragenden Umfeld (das sich erst noch finden muss) wieder ins Leben zurückfindet. Das macht mir Mut.
Der Schreibstil ist ausdrucksstark und umschreibt die Gefühle, aber auch die Natur eindrucksvoll und lebendig. Ich habe jedes Buch dieser Autorin gelesen und empfinde ihren Schreibstil einheitlich auf einem hohen Niveau. Wer das Meer liebt, kann sich sicher auch in diese Geschichte fallen lassen. Mir fiel es jedenfalls leicht.
Von mir eine voll- umfängliche Leseempfehlung.
Volle Punktzahl

Bewertung vom 04.05.2023
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


sehr gut

Mord auf der Hallig

Halliggift ist der dritte Band der Krimireihe um die Kommissarin Minke van Hoorn. Es ist für sich verständlich geschrieben und kann somit auch losgelöst von der Serie gelesen werden. Wem die ruhige Erzählweise der Kriminalfälle auf den Halligen gefällt, der sollte die vorangegangenen Bände nacharbeiten.
Dieser Krimi hebt sich von den übrigen aktuellen Krimis dadurch ab, dass hier nicht nur der Kriminalfall beleuchtet wird, sondern auch das Privatleben der Ermittlerin, die von den Halligen stammt und auch selbst dort lebt, und den übrigen Halligbewohnern. Der Leser bekommt so einen Eindruck vom Leben in Abhängigkeit der Gezeiten. Teilweise drückt sich dieser Umstand in beiläufigen Erwähnungen aus. Teilweise wird die Landschaft eindrucksvoll beschrieben und so in den Mittelpunkt gerückt. Wer blutige Auseinandersetzungen, Schießereien und Verfolgungsjagden erwartet, wird mit diesem Krimi nicht zufrieden sein.
Hier geht es ruhiger und familiärer zu. Dennoch ereignet sich auch hier ein Mord, dessen Täter ermittelt werden muss. Minkes Mutter, die das Opfer noch kurz vor seinem Tod gesprochen hat, spielt dabei ebenso eine Rolle, wie ihr Bruder, der Rechtsmediziner ist, jedoch leider gerate beide Beine gebrochen hat und deshalb widerwillig bei seiner Mutter zur Genesung wohnt. Minke ist eigentlich Meeresbiologin und hat auch in diesem Beruf gearbeitet, als ihr Vater, der ebenfalls Kommissar auf den Halligen war, plötzlich verstorben ist. Dieser Umstand führte dazu, dass sie auf Polizistin umschulte und nun ihren Vater beruflich beerbt hat. In den Gedanken von Minke kommt ihr Vater auch häufiger vor.
Dieser Krimi hat mich wieder von dieser Reihe überzeugt. Die Wortwahl und der Satzbau sind ansprechend gewählt und korrekt gebraucht. Die Kapitel sind angenehm kurz und das Buch lässt sich in kürzester Zeit wegsuchten. Die eingebundenen Beschreibungen der Umgebung nehmen nicht zu viel Raum ein, sind aber im angemessenen Umfang vorhanden, um den Leser an die Nordsee zu versetzen. Insgesamt wirken die Ermittlungen und die Handlungen der verschiedenen Personen auf mich realistisch.
Diesen Krimi kann ich empfehlen.

Bewertung vom 20.04.2023
Brahms, Annette

Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver


sehr gut

Wenn Wünsche Nahrung sind

Dieses Buch hat mich durch das farbenfrohe und niedlich gestaltete Cover animiert, es näher zu betrachten. Auch die Buchidee konnte mich überzeugen.
Theo ist mit seiner Familie umgezogen und geht morgen erstmals in seine neue Schule. Deshalb ist er sehr aufgeregt und kann nicht schlafen. Plötzlich hört er ein Geräusch, das er nicht zuordnen kann und findet den kleinen Wunschling. Dieses Wesen ist sehr niedlich gezeichnet und beschrieben und ernährt sich davon, dass es Wünsche erfüllt. Besonders ausgefallene Wünsche werden dabei besonders gerne erschnüffelt, da diese nach Brausepulver schmecken. So hat der Wunschling Theo gefunden und bleibt auch erstmal bei ihm. Es werden einige Wünsche sofort geäußert und erfüllt. Dabei geht jedoch auch einiges schief.
In diesem Buch wird heiter und angenehm erzählt, wie Theo sich in die neue Schule einfindet und dass es auch nicht von Vorteil sein muss, wenn jeder Wunsch sofort erfüllt wird. Es werden Freundschaften gefunden und Tränen getrocknet. Jedoch ist die Geschichte sehr kurz gehalten, so dass eine wirkliche Entwicklung von Theo im Zeitraffer erfolgt.
Die Geschichte wird durch die schönen und liebevollen Zeichnungen unterstützt. Gemeinsam bilden sie ein stimmiges und schönes Gesamtbild. Das Buch ist sehr kurzweilig- wir waren traurig, als es zu Ende war.
Ich spreche eine Leseempfehlung aus- auch für Leseanfänger zum selbst Lesen.

Bewertung vom 20.04.2023
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Dieses Buch lässt mich nach dem Lesen leider irritiert zurück. Erwartet hatte ich durch den Klappentext, das Cover und nach dem kurz in das Buch hinein Lesen eine Komödie. Nach dem Lesen bin ich nicht sicher, ob ich dieses Buch einem Genre wirklich zuordnen kann.
Die Hauptpersonen waren teilweise stark überzeichnet und blieben eigentlich hinsichtlich des jeweiligen Charakters eher farblos. Durch den Umstand, dass sich dennoch an mehreren Stellen sehr philosophische Gespräche und Eigenbetrachtungen ergaben, fehlte dem Roman insgesamt für mich die Leichtigkeit einer Komödie. Das Buch lässt sich schnell lesen, brachte mich jedoch allenfalls zum Schmunzeln. Der weitere Verlauf der Geschichte ließ sich erahnen, war jedoch eher skurril und nicht besonders realistisch.
Olivia ist Psychologin und lernt an ihrem 50. Geburtstag einen Fremden kennen, der fälschlicher Weise bei ihr geklingelt hat. Eigentlich hatte er einen Termin bei ihrer Nachbarin, den er dann auch wahrnimmt. Im weiteren Verlauf treffen sich die beiden wieder und er beginnt eine Therapie bei ihr. Im Rahmen dieses Gesprächs stellt er sich als den antiken und unsterblichen Gott des Todes Thanatos vor. Sie glaubt ihm (natürlich) nicht. Im weiteren Verlauf des Buches glaubt sie ihm dann plötzlich doch, dieser Übergang ist plötzlich und unerklärlich. Aus diesem Umstand entspinnt sich dann eine eher irrwitzige Geschichte.
Leider reagieren in diesem Buch einige Personen irritierend, ohne dass man für diese Handlungen eine Erklärung finden würde.
Insgesamt bin ich leider enttäuscht.

Bewertung vom 16.03.2023
Poston, Ashley

Dead Romantics


ausgezeichnet

Liebe ist alles, Liebe ist mehr

Ich kann gar nicht so genau erklären, weshalb ich dieses Buch zur Hand genommen habe, denn das Cover finde ich schrecklich. In dem Moment, als ich es aufschlug und begann die erste Seite zu lesen, zog es mich jedoch in seinen Bann und musste zwingend gelesen werden.
Die verschiedenen Charaktere sind wunderbar vielschichtig und sympathisch gezeichnet. Gerade ihre Macken und Eigenarten verleihen ihnen Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die Geschichte an sich ist zärtlich und leicht erzählt. Es war ein Genuss Florence und Ben zu begleiten und die sich anbahnende tragische Beziehung zu verfolgen. Gleichzeitig wurde jedoch in diesem Roman so viel mehr vermittelt, als eine reine Liebesgeschichte.
Florence kommt aus einer Kleinstadt. Ihre Familie betreibt ein Bestattungsunternehmen. Sie kann –ebenso wie ihr Vater- Geister sehen und versucht ihnen zu helfen. Als Kind hat sie mittels eines Geistes seinen Mörder entlarvt. Dadurch wurde sie zum Ziel des Gespötts vieler Mitschüler und floh aus der Stadt, sobald sie den Schulabschluss hatte. Ihre beiden Geschwister und ihre Eltern blieben in der Stadt, doch sie besuchte sie nicht mal mehr dort. Der Kontakt zur Familie blieb jedoch bestehen und ihre Familie besuchte sie. Zu Beginn des Buches bekommt Florence, die als Ghostwriterin für eine bekannte Autorin arbeitet, einen neuen Lektor, der sehr attraktiv ist. Auf Grund einer persönlichen Erfahrung kann sie aktuell das Buch nicht fristgemäß beenden und erhofft sich erneut eine Fristverlängerung- diese wird ihr nicht gewährt. Sie kommt dennoch nicht mit dem Roman voran. In der gleichen Nacht stirbt ihr Vater und sie fährt zur Familie nach Hause. Dort muss sie sich der Trauer und dem Verlust des Vaters stellen. Plötzlich erscheint ihr Lektor Ben als Geist. Ihre beste Freundin bestätigt ihr, dass er einen Autounfall hatte. In diesem Geflecht aus Familie, Trauer, Verlust, unmöglicher Beziehung, Anziehung, Vergangenheit, Gegenwart und Heimat versucht sich Florence zurecht zu finden. Ben hilft ihr dabei.
Dieses bunte Thema ist insbesondere hinsichtlich der Trauer über des Tod des Vaters meisterhaft gewichtet und umgesetzt worden. Die einzelnen aktuellen Aspekte aus Florences Leben werden verwoben und ergeben insgesamt ein starkes Bild voller widerstreitender Emotionen.
Mich hat das Buch tief berührt. Ein Buch, das ich nicht weglegen wollte und das gleichzeitig nicht enden sollte.
Für mich eine positive Überraschung und eine eindringliche Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.03.2023
Applegate, Katherine

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere


ausgezeichnet

Die Natur sucht das Gleichgewicht

Dieses Buch ist einfach schön- innen wie außen und definitiv auch eine angenehme Lektüre für Erwachsene.
Willodeen ist ein zehnjähriges Mädchen, das in einer Welt lebt, welche ähnlich zu unserer ist. Allerdings ist sie eher landwirtschaftlich und idyllisch geprägt. Willodeen hat während eines großen Brandes ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren und lebt nun bei zwei älteren Nachbarinnen, die sie gesund gepflegt haben. Duuzu ist ihr Haustier. Es ist ein Summbärchen, dessen Flügel bei dem gleichen Feuer beschädigt wurden, bei dem Willodeens Familie umkam. Duuzu ist ein enger Freund von Willodeen, die Menschenmassen meidet und keine menschlichen Freunde hat. Sie hält sich lieber allein in der Natur auf und hat dort ein besonderes Augenmerk auf Kreischer. Diese Tiere sind eher unansehnlich und riechen streng, weshalb sie einen schlechten Ruf haben und gejagt werden. Nun scheinen die Kreischer ausgerottet worden zu sein und auch die Summbärchen, die alle Dorfbewohner lieben und von denen der finanzielle Wohlstand des Dorfes abhängt, meiden das Dorf. Nun ist guter Rat teuer.
Die Figuren, die Zeichnungen, die Wortwahl und die Thematik sind überzeugend gut. Ich habe mich gerne und tief in diese Welt hineinziehen lassen. Durch Willodeen habe ich tatsächlich nicht nur die süßen Summbären, sondern auch die eher stinkigen Kreischer lieben gelernt. Eine allgemeingültige Weisheit kann man diesem Buch ebenfalls entnehmen, aber sie wird nicht mit einem erhobenen Zeigefinger präsentiert, sondern wird dem Leser eher zugeflüstert.
Es hat mich berührt und ist eine Bereicherung- lest alle dieses Buch!

Bewertung vom 10.03.2023
Blum, David

Kollektorgang


sehr gut

Unter Wölfen

Die Hauptfigur Mario ist mit 13 Jahren gestorben. Er erzählt seine Geschichte als Geist- quasi aus seinem Grab heraus. Dabei wird ungeschminkt, aber auch ohne gewaltverherrlichende Passagen, sein Leben in einer Plattenbausiedlung geschildert. Hier werden die Kinder im Wesentlichen sich selbst überlassen. Sie leben in kleinen Wohnungen und auf trostlosen Hinterhöfen. Die Abwesenheit der Eltern, die in ihrem eigenen Leben verstrickt zu sein scheinen und die Sorgen und Nöte der Kinder so nicht wahrnehmen, hat mich erschreckt und abgestoßen. Aber auch dieser Aspekt wird lediglich als Tatsache festgestellt- ohne jede Wertung. Mario freundet sich mit einem jugoslawischen Nachbarsjungen Rajko an. Dieser ist Boxer und mutig, gerät jedoch ins Visier einer jugendlichen Nazigruppe, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, um ihre Vormachtstellung zu festigen.
Die ruhige, dabei eindringliche und realistische Darstellung der Eskalation zwischen den Jugendlichen wird nachvollziehbar dargestellt. Aber hier kann auch eine tiefe Freundschaft entstehen, die hilft und trägt. Das Buch lässt sich gut und schnell lesen.
Die Geschichte wird in der Gegenwart und auf verschiedenen Zeitebenen in der Vergangenheit erzählt. Auch wenn ich die einzelnen Kapitel nicht immer in diese Ebenen einordnen konnte, war die Erzählweise insgesamt verständlich und logisch.
Keine leichte Kost, aber gut aufbereitet.

Bewertung vom 24.02.2023
Pfeiffer, Marikka

Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1


sehr gut

Rettung der Sommerferien

Tori fährt mit ihren Geschwistern Sunna und Bö nach Mittendrin um dort mit ihrer Großmutter die Sommerferien zu verbringen. Dabei freuen sich die Geschwister besonders darauf ungestört ihren jeweiligen Interessen folgen zu können.
Tori freut sich darauf ihrer Oma assistieren zu dürfen, denn diese ist eine Wetterköchin und manipuliert sanft das Wetter in Mittendrin. Dort sind eigentlich immer ein leichter Wind und jede Menge Wolken, da dieses durch die Landschaft so vorgegeben ist. Bei ihrer Ankunft wundern sich die Kinder deshalb, dass es so heiß und zudem keine einzige Wolke zu sehen ist. Leider hat die Oma direkt bei der Ankunft der Kinder einen kleinen Unfall mit einer Windhose, so dass sie sich den Kopf stößt und nicht mehr ihre Enkel erkennt. Der Urlaub gerät in Gefahr, als Nachbarn die Eltern der Kinder anrufen wollen, damit diese ihre Obstplantage vor dem Vertrocknen retten. Daraufhin verspricht Tori, dass sie einen Regen auch ohne ihre Oma brauen kann. Das gestaltet sich als sehr schwierig, so dass die Hilfe des Nachbarsohns Jonte und der Geschwister sehr willkommen ist. Schließlich lösen auch die Kinder das Geheimnis der immerwährenden Sonne und sehen Handlungsbedarf.
Die Geschichte lebt von den liebevoll dargestellten Figuren und der Hauptfigur Tori. Die Geschichte ist schön und logisch aufgebaut. Die Erzählweise ist kindgerecht und ansprechend. Kraftausdrücke oder Gewalttaten kommen hier nicht vor. Stattdessen erfährt der Leser einiges Wissenswerte über das Wetter im Allgemeinen und Wolken im Besonderen.
Das Buch ist insgesamt stimmig, vollständig mitreißend war es hier leider nicht.

Bewertung vom 24.02.2023
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


sehr gut

Alter Fall - neue Verwicklungen

Kommissar Janosch Janssen ermittelt nach einem Leichenfund zunächst inoffiziell, später als Teil der Soko- Einheit unter der Leitung von Diana Quester.
Zu Beginn des Krimis wurde eine Leiche im Roten Moor in der Rhön gefunden. Diese wurde als Matilda Nolte identifiziert. Die junge Frau war eine Mitschülerin von Janssen und galt 10 Jahre als vermisst. Damals war der Vater von Janosch Janssen der Hauptverdächtige und beging Selbstmord, bevor die Ermittlungen abgeschlossen waren. Der Vater beteuerte immer seine Unschuld und Janosch hat keinen Zweifel daran. Er stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen, um den wahren Mörder zu finden. Der Fall ist sehr verworren.
Neben den eigentlichen Ermittlungen wird auch das Privatleben einzelner Ermittler und weiterer Personen beschrieben. Janosch kehrt in seine alte Heimat zurück, da seine Mutter Unterstützung benötigt. Ihre Angststörung wird immer stärker. Diese Mischung aus zwischenmenschlichen Beziehungen, Heimat, Erinnerungen, Ermittlungen und verschiedenen Charakteren war sehr angenehm zu lesen. Auch die landschaftlichen Beschreibungen der Rhön und des Roten Moors bis hin zum Geruch sind anschaulich gelungen und fügen sich in den Krimi wunderbar ein.
Insgesamt kam die Spannung nicht zu kurz und die Beschreibung der Beziehungen der Personen untereinander gab dem Krimi Tiefe. Jedoch wird mir dieses Buch wohl nicht lange im Gedächtnis blieben.

Bewertung vom 23.02.2023
Hübner, Véronique

HIRNSALAT


ausgezeichnet

Nimm mich so wie ich bin

Dieses Buch erzählt von Oscar, Lea, Noah und Nancy. Die Schulkinder geraten individuell in Situationen, in denen sie sich nicht erwartungsgemäß verhalten können. Sie bemerken zwar selbst ihr Anders sein, können aber nicht aus der Situation ausbrechen und werden deshalb oft von Mitschülern oder auch Lehrern ausgegrenzt. Dann stellen sie jedoch fest, dass sie nicht allein sind und bilden einen Freundeskreis, der plötzlich immer weiter wächst.
Es ist schön geschrieben und dürfte auch für Kinder gut verständlich sein. Jedoch ist das Buch eher ein Aufhänger für Gespräche mit den Kindern. Betroffene sollen erfahren, dass sie nicht allein sind und Mut schöpfen. Andere Kinder sollen eine Vielfalt entdecken, die sie dann vielleicht befähigt besser mit entsprechenden Kindern umzugehen. Somit sind die beschriebenen Besonderheiten von Oscar, Lea, Noah und Nancy auch nur als Beispiel anzusehen. Das Buch erklärt den Kindern auch, woher diese Probleme stammen könnten. Auch dieses gelingt ohne Vorwurf und objektiv. Allerdings ebenfalls exemplarisch, da es letztlich im Umgang mit den Kindern nicht darauf ankommt, woher diese Verhaltensweise stammt.
Das Vorwort eignet sich bereits insgesamt für ein besseres Miteinander:
„Wir machen es, so gut wir können. Könnten wir es besser machen, würden wir es tun.“
Wenn man mit dieser Einstellung durchs Leben geht, erspart man sich viel Streit, Stress und Ungerechtigkeiten.
Insgesamt gelungen!