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Rabbelina
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2022
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


ausgezeichnet

Haben wir das Gefühl nicht alle mehr oder weniger häufig, dass der Tag einfach nicht genug Stunden für die Vielzahl an Aufgaben bereit hält? Teresa Bücker hat in ihrem Buch auf eine sehr schlichte und dadurch extrem eindringliche Weise aufgezeigt, wo genau das Problem steckt: es ist ein strukturelles. Ein Problem, dass sich auf verschiedenen Wegen einer freien und gesunden Zeitgestaltung entgegenstellt.
Mir hat beim Lesen besonders gefallen, dass die Autorin unterschiedliche Lebensbereiche untersucht hat. Zum ersten Mal habe ich verstanden, woher das allgegenwärtige Gefühl des Gehetzt-Seins kommt. Ich habe mich regelmäßig gleichermaßen ertappt und verstanden gefühlt. Deshalb war es ein großartiges Leseerlebnis für mich. Ich glaube, dass ich häufig an dieses Buch zurückdenken werde. Davon erzählen werde ich in jedem Fall, genauso wie ich es empfehle.

Bewertung vom 24.10.2022
Mathieu, Nicolas

Connemara


sehr gut

Mich bewegt das Thema Klassismus bereits seit einiger Zeit. Deshalb habe ich mich von der Leseprobe des neuen Romans „Connemara“ direkt angesprochen gefühlt. Das Cover des Buchs hat den Eindruck wunderbar ergänzt, ich schaue es sehr gern an.

Die Geschichte um das Paar Helène und Christophe ist wahnsinnig toll erzählt. Die Entwicklung der Charaktere ist geschickt gestrickt und es wird wunderbar herausgearbeitet, inwiefern die beiden Figuren durch ihre Herkunft (sie aus einem einfachen Umfeld, er sehr privilegiert) geprägt sind und was das für sie in ihrem Alltag bedeutet.
Ich fand dem Roman sehr zeitgemäß, er hat viele aktuelle (politische) Themen aufgegriffen und sehr gut in die Geschichte integriert. Das hat das Lesen für mich zusätzlich spannend und interessant gestaltet.

Ich kann das Buch absolut empfehlen und überlege bereits ein weiteres Buch des Autoren zu lesen.

Bewertung vom 11.10.2022
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


ausgezeichnet

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut! Direkt als ich das Cover gesehen und dahinter die Autorin erkannt habe war für mich klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Und das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. Die Geschichten sind mitten aus dem Leben gegriffen und erzählen in kleinen Schlaglichtern von den Herausforderungen von Frauen im Alltag. Und dabei werden diese Probleme ganz nebenbei aufgefächert, sodass mir teilweise erst beim Nachdenken im Anschluss die Tragweite der Problematiken bewusst wurde - und damit die internalisierten Machismen unserer Gesellschaft.
Wie bereits in ihrem ersten Buch versteht die Autorin es, mit ihrer klaren und präzisen Sprache, den Finger in die Wunde der Gleichberechtigung zu legen und aufzuzeigen, wie Vielfältig die Benachteiligungen sind. Dadurch hat mich das Buch sehr berührt und beschäftigt mich in ruhigen Minuten immer wieder.

Bewertung vom 25.04.2022
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


sehr gut

Ursprünglich hat das Buch meine Aufmerksamkeit aufgrund des Covers auf sich gezogen. Eine der letzten Reisen vor der Pandemie ging für uns nach NYC und das Cover erinnerte mich direkt daran. Erst beim Lesen der Inhaltsangabe merkte ich, dass die Geschichte eigentlich gar nicht das ist, was ich sonst lese. Meine Neugierde überwog aber letztlich. Zunächst für alle, die sonst englische Romane nur in Originalsprache lesen: Die Übersetzung von Benjamin Mildner ist wirklich gut gelungen. Dies sollte also kein Ausschlusskriterium für potenzielle Leser*innen sein. Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass durch die Übersetzung etwas von der eigenwilligen Welt, die N.K. Jemisin in diesem Buch entwirft, verloren geht. Die Geschichte selbst ist eigentlich komplett schräg und ergibt auf den ersten Blick wenig Sinn – jedenfalls wenn man sich die Inhaltsangabe durchliest. Große Städte entwickeln in Form von Avataren Empfindungen. Eine Gruppe von fünf Avataren, die jeweils einen der New Yorker Bezirke repräsentieren, muss gemeinsam die Stadt retten. Man hat den Eindruck, dass sich fast alle aktuellen gesellschaftlichen Fragen und Herausforderungen in den Figuren widerspiegeln. Der Vater einer der Figuren ist beispielsweise ein rassistischer Polizist; LGBTQ+ spielt darüber hinaus eine große Rolle. Dies wirkt an keiner Stelle gezwungen, sondern gelingt der Autorin in bemerkenswerter Weise. Sobald man sich auf die Geschichte einlässt, erleben die Leser*innen eine nie langweilig werdende Achterbahnfahrt durch eine eigenwillige Welt, die auch zum Nachdenken anregt. Unbedingte Leseempfehlung auch für diejenigen, die sonst eher andere Genres lesen.

Bewertung vom 19.04.2022
Thomas, Claire

Die Feuer


gut

In diesem Buch ist viel los! Als ich den Klappentext las war mir klar: das muss ich unbedingt lesen. Ich hatte große Erwartungen an das Buch und konnte es kaum abwarten, bis es endlich in meinen Händen lag.
Nun habe ich das Buch beendet und muss feststellen, dass ich ein wenig ambivalent gegenüber dem Buch eingestellt bin. Ich habe es gerne und zügig gelesen, aber manchmal war ich geradezu übermannt von dem Lesestoff - denn von allem gibt es viel, vielleicht sogar zu viel. In manchen Episoden des Buchs hätte ich mir gewünscht, dass es ein bisschen fokussierter wäre, ich wurde durch die Menge an Details geradezu abgelenkt.
Trotzdem finde ich die Idee, das Setting wirklich bemerkenswert und absolut lesenswert. Ich mochte die teilweise lustige Sprache, manchmal wollte die Autorin aber aus meiner Sicht einfach ein bisschen zu viel von allem.

Bewertung vom 28.03.2022
Lebowitz, Fran

New York und der Rest der Welt


sehr gut

Diese Cover ist einfach ikonisch. Ich kannte die Autorin bereits durch ihre Netflix-Serie, die mich bereits super unterhalten hatte und über die ich noch immer lachen kann. Deshalb war ich ganz besonders gespannt auf dieses Buch und wollte schauen, ob das auch ohne ihren Auftritt, sondern auch im geschriebenen Wort funktioniert. Und was soll ich sagen? Das tut es! Diese Frau hat eine großartige Beobachtungsabe und dabei noch das Talent, die Situationen auf eine wunderbare Art zu sezieren und zu beschreiben. Sie schafft es auf unvergleichliche Weise, Merkwürdigkeiten aufzudecken und charmant und witzig zu präsentieren. So fühlte ich mich als Leserin regelmäßig ertappt (oh nein, so bin ich auch!) oder habe Situationen in meinem Umfeld wiedererkannt. Das hat viel Spaß gemacht, war kurzweilig und einfach eine wundervolle Unterhaltung. Bitte lesen!

Bewertung vom 28.03.2022
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


ausgezeichnet

Ein wundervolles Cover und eine ebenso tolle und mitreißende Geschichte! Ich habe dieses Buch nahezu an einem Stück verschlungen und bin noch immer vollends begeistert von dieser großartigen Lektüre!
Ich war sofort gedanklich mitten im Geschehen und habe die Entwicklung der Charaktere mit großer Freude verfolgt. Ich hatte zudem durchweg das Gefühl, dass die Geschichte sehr realistisch angelegt wurde, also nicht über die Maßen übertrieben wäre. Sondern vielmehr das „tatsächliche“ Diplomatenleben abbildet - und gleichzeitig auch das der Journalisten bspw. in der Türkei. Es hat doch sehr an bekannte Fälle aus der Region erinnert. Und das hat mich wirklich zufrieden mit der Lektüre und entsetzt über das Thema gestimmt.
Dieses Buch kann ich ohne Vorbehalte weiterempfehlen. Die Spannungskurve, die Sprache, das Setting: einfach alles hat für mich gepasst!

Bewertung vom 21.02.2022
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


sehr gut

Diese wunderbare, starke Frau hat es mir absolut angetan. Und diese Stärke, Wärme und Positivität strahlt auch das Buch-Cover für mich aus. Die Autorin wirkt wahnsinnig optimistisch und präsent, dass es mich bei jeden erneuten Blick wieder sehr anspricht!
Wie wird ein Autorin zu der, die sie ist? Bernardine Evaristo hat in ihrem „Manifesto“ wunderbar dargestellt, was sie auf ihrer Reise zur Booker-Preisträgerin durchgemacht hat. Welche Erlebnisse sie geprägt haben und was sie im Laufe ihres Lebens und ihrer Karriere gelernt hat. Dabei hat sie eine sehr interessante Struktur gewählt. Sie hat nämlich nicht einfach chronologisch ihr Leben nacherzählt, sondern das Leben in verschiedene Dimensionen unterteilt und diese getrennt voneinander beschrieben. Das fand ich hochgradig kreativ und für mich als Leserin wirklich toll. Natürlich gab es Querverbindungen zwischen den Dimensionen, aber sie hat durch die Unterteilung aufzeigen können, welche größeren Strömungen sie in ihrem Leben ausgemacht hat. Ich finde das Buch sehr lesenswert und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 21.02.2022
Vida, Vendela

Die Gezeiten gehören uns


gut

Das Cover hat mir von Beginn an recht gut gefallen: ich mochte das reduzierte, die Farben, den angedeuteten Stand. Eben diesen Strand habe ich aber auch erst während des Lesens erkannt und verstanden, dass es sich dabei um eine wichtige Szene im Buch handelt.
Ich habe die Geschichte um Eulabee, Maria Fabiola und ihre Freundinnen recht gern gelesen. Sie viele wichtige Themen aus der Jugend von Mädchen aufgegriffen und in einen interessanten Rahmen gespannt. Dabei hat mir vor allem die Geschwindigkeit gefallen, in der die Geschichte vorangeschritten ist: ich fand sie zu keiner Zeit langweilig oder uninteressant.
Gut hat mir außerdem gefallen wie dargestellt wurde, dass manche Freundschaften auch verhängnisvoll sein können. Was sich in der Rückblende zwar schon gezeigt hat, vor allem aber durch einen Zeitsprung in der Erzählung deutlich wurde. Ich vergebe 3 Sterne an das Buch!

Bewertung vom 02.02.2022
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


sehr gut

Das Cover kommt recht reduziert daher und stellt ein Netzwerk aus Personen dar. Damit wird es dem Inhalt des Buchs in keiner Weise direkt, denn es geht viel tiefer in die Materie hinein!
Der Autor seziert die Begegnung sprachlich un philosophisch. Diese Operation nimmt er sehr leichtfüßig und nahezu nebenbei vor. Durch die vielen interessanten und anschaulichen Beispiele kann er seine Überlegungen wunderbar verständlich darlegen. Ich habe das Buch wirklich gern gelesen und mich auf eine kleine Gedankenreise begeben. Ich habe mich gern auch nach dem Lesen weiter mit dem Thema beschäftigt und einiges für den Alltag mitnehmen können.
Für alle, die sich ein kleines bisschen fordern möchten und sich schon gefragt haben wie es kommt, dass manche Menschen einen stärkeren Eindruck in der eigenen Wahrnehmung hinterlassen als andere, ist diese Buch die ideale Möglichkeit, einer Antwort etwas näher zu kommen!