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JohnnyZombie

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2023
Schaefer, Sebastian

Der letzte Kolonist


ausgezeichnet

Die Story dieses Buches kurz zusammenzufassen, ist eigentlich unmöglich. Es verfolgt verschiedenste Protagonisten, die aus allen Ecken des Universums zusammenkommen, um ihre Rolle in einem Plan zu spielen, der in einer Zukunft geschmiedet wurde, die praktisch wieder Vergangenheit ist.

Dass die Handlung damit an vielen Stellen aus dem Rahmen einer typischen Sci-Fi-Geschichte fällt, ist klar. Während des Lesens gab es zahlreiche Momente, in denen ein Puzzlestück an seinen Platz gefallen und ein Teil des Gesamtbildes enthüllt hat, was durch den langsamen Aufbau, in dem die jeweiligen Protagonisten sich dem Showdown noch nähern, besonders spannend wird.

Die Hauptcharaktere bieten auch eine Vielfalt, wie man sie selten erlebt. Der Autor beschränkt sich nicht auf Menschen, sondern erschafft zahlreiche Persönlichkeiten, die anderen Spezies und ideologischen Gruppen angehören. Ein einziger Nachteil dieser Menge ist allerdings, dass man sich stellenweise wünscht, mehr über die Charaktere erfahren zu können, die man alle auf verhältnismäßig wenigen Seiten kennenlernt.

Trotzdem fällt es einem nicht schwer, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen, auch wenn sie sich teilweise stark von Menschen unterscheiden oder entgegengesetzte Motive haben. Sie sind glaubhaft geschrieben, was aber nicht bedeutet, dass sie einen durch ihre Handlungen nicht überraschen können.

Insgesamt hat mich "Der letzte Kolonist" von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, vor allem, was die Kreativität beim Erschaffen der Welt(en) und beim Austüfteln der Handlung angeht, deren Einzelteile sich perfekt zusammenfügen.

Bewertung vom 14.07.2023
O'Barr, James

The Crow - Ultimate Edition


ausgezeichnet

Die Ultimate Edition von „The Crow“ sammelt die komplette Originalgeschichte mit zusätzlichen Seiten, die ursprünglich enthalten hatten sein sollen, und erzählt die Geschichte von Eric Draven, der nach dem Mord an seiner Verlobten und sich von den Toten aufersteht, um Rache zu nehmen.

Begleitet wird diese Handlung von eindrucks- und stilvollen Zeichnungen, die auf der einen Seite im klassischen 80er-Stil daherkommen, auf der anderen aber auch zeitlos und heute noch beeindruckend sind. Vor allem der Kontrast zwischen der Vergangenheit, die immer wieder aufgegriffen wird, und der Gegenwart hat mir gefallen.

Besonders realistisch dargestellt sind auch die Beziehung zwischen Eric und Shelly, die lebensnah ausgebaut wird. Wenn man die Szenen liest, in denen sie noch zusammen glücklich sind, bekommt man das Gefühl, dass sie ein echtes Paar sein könnten.

Auch Eric alleine ist ein sehr menschlicher Charakter. Obwohl er ein unsterblicher Racheengel ist, ist es nicht schwierig, sich in ihn hineinzuversetzen. Das liegt auch daran, dass er nicht wahllos mordet, sondern seinem eigenen Kodex folgt und man als Leser in seine Gedanken und Albträume abtauchen und seine Handlungen so nachvollziehen kann.

Die Action kommt natürlich auch nicht zu kurz und wird gekonnt in Szene gesetzt. Dass The Crow schon einmal gestorben ist, nimmt ihnen nichts an Spannung und man fiebert alle fünf Bände lang mit.

Bewertung vom 14.07.2023
Dekker, Tom

Terapolis (eBook, ePUB)


sehr gut

Im ersten Band der Terapolis-Reihe muss der Waise Greg seine Heimatstadt verlassen, weil er des Mordes an einem einflussreichen Firmenbesitzer verdächtigt wird, und eine weite Reise antreten, um seine Unschuld zu beweisen.

Auf dieser Reise lernt man als Leser viel von der Welt kennen, ohne das Gefühl zu bekommen, belehrt zu werden. Interessant finde ich vor allem, dass die Welt auf unserer basiert und an einigen Stellen Anspielungen auf historische Ereignisse gemacht werden, die den Lauf der Geschichte stark verändert haben – Ganz zu schweigen von den Folgen für die Umwelt, die es unmöglich machen, sich ohne ordentlichen Sonnenschutz in der Natur aufzuhalten.

Außerdem begegnet Greg allerlei interessanten Gestalten. Viele von ihnen kommen nicht lange vor, vermitteln aber den Eindruck von einer belebten Welt. Vor allem Greg und Mav kann man schnell ins Herz schließen und mit ihnen mitfiebern.

Schön finde ich auch, dass es in dieser Welt, in der Technik eine so große Rolle spielt, leichte Spuren von Magie gibt, in Form von Begabungen bestimmter Charaktere oder sogar magischen Gegenständen.

Ein Kritikpunkt ist für mich, dass vor allem die Reise in die Terapolis selbst nicht wirklich relevant für die Handlung dieses Bandes erscheint. Da ich den zweiten zuerst gelesen habe, weiß ich, welche Auswirkungen sie noch hat, allerdings hätte ich mir mehr Konsequenzen davon in diesem Band gewünscht.

Bewertung vom 14.07.2023
Ellis, Warren

Trees Bd.1


ausgezeichnet

Der erste Sammelband von „Trees“ fasst die ersten acht 8 Hefte zusammen und verfolgt die Schicksale von Menschen an vier Orten: Einer chinesischen Sperrzone, die Freiheitssuchende anzieht, einer italienische Stadt voller FaschistInnen, einer Forschungseinrichtung in der Arktis und Somalia, dessen Präsident einen Militärschlag plant. All diese Schauplätze sind nur durch eine Gemeinsamkeit vereint: Sie befinden sich in direkter Nähe zu einem „Baum“, einer außerirdischen Lebensform, die jeglichen Kontakt zur Menschheit verweigert – Vorerst.

Dass so viele Handlungsstränge aufgegriffen werden, sorgt dafür, dass mensch direkt ins kalte Wasser geworfen und nur häppchenweise mit neuen Informationen versorgt wird. Auch wenn das anfangs für Verwirrung sorgt, wird mensch schnell in das Geschehen gezogen und fiebert mit den so unterschiedlichen ProtagonistInnen mit.

Wie genau diese Plots mit den Bäumen (und möglicherweise einander) in Verbindung stehen, ist nicht immer klar. Doch das hindert einen nicht daran, wissen zu wollen, wie es weitergeht.

Besonders interessant finde ich, wie anders die Außerirdischen hier im Gegensatz zu anderen Comics sind. Sie stellen zwar eine Gefahr dar, aber nicht, weil sie die Menschheit mit Waffengewalt besiegen wollen, sondern, weil sie die Welt auf unvorhergesehene Weise verändern und sogar indirekt Gewalttaten zwischen den Menschen verursachen.

Wer eine ungewöhnliche Science Fiction-Geschichte sucht, die sich mit verschiedenen menschlichen Schicksalen befasst und einen mit ihren Besonderheiten in den Bann zieht, der ist hier gut bedient.

Bewertung vom 14.07.2023
Dan Dreyer

WuchtBewahrer


ausgezeichnet

Im zweiten Teil der FlammenBringer-Reihe lernt Lysander Hartherz mehr über seine Fähigkeiten als Magier, Nathaniel Lockwood muss sich einer ganz anderen Herausforderung stellen und Keno Grimmfaust seinen Ruf als der "Unbesiegbare" verteidigen.

Dabei werden die Stärken des ersten Bands weiter ausgebaut: Gut strukturierte Schlachtenszenen, bei denen mensch Einblicke in die Strategien der Feldherren und die direkten Kampfhandlungen bekommt, ein einzigartiges Magiesystem, das nach und nach seine Geheimnisse enthüllt und drei sehr unterschiedliche Protagonisten, in die mensch sich leicht einfühlen kann.

Auch Figuren, die ich bisher als nicht allzu wichtig eingeschätzt hatte, tauchen wieder auf und beeinflussen die Handlung auf unvorhergesehene Art und Weise. Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere haben nachvollziehbare Motivationen und die Handlungsstränge kreuzen sich wieder auf glaubhafte Arten und Weisen.

Gut gelungen ist auch, dass Lysander trotz seiner unglaublichen Potentiale nicht unbesiegbar ist, sodass auch der Plot um ihn spannend bleibt und einige Überraschungen beinhaltet.

Es ist mir schwer gefallen, dieses Buch aus der Hand zu legen, weil ich bei allen drei Protagonisten wissen wollte, wie es weitergeht, auch wenn Nathaniel dieses Mal leider ein bisschen zu kurz gekommen ist. Der zweite Band ist definitiv eine würdige Fortsetzung des ersten und baut weiter aus, was dieser begonnen hat, sodass ich mich jetzt umso mehr auf den dritten freue.

Bewertung vom 14.07.2023
Reimer, David

Mars Ultor: Nemesis


ausgezeichnet

Im zweiten Band der „Mars Ultor“-Reihe muss das Team um Major Dener erneut zur Ares-Station im Mars-Umlauf, denn der Kontakt zu ihr ist abgebrochen. Doch langsam erkennen sie, dass sie dem Wayaki-Konzern nicht mehr trauen können und werden von allen Seiten bedroht.

Wie schon im ersten Teil wird hier einerseits das Team auf der Raumstation dabei verfolgt, wie sie deren Tücken und Gefahren kennenlernen, andererseits verbringt mensch einen Teil der Handlung auch mit Dr. Stone, der sich der im ersten Teil gefundenen, mysteriösen Flüssigkeit vom Mars aus wissenschaftlicher Sicht nähert, was auf eine ganz andere Art und Weise spannend ist.

Dabei lernt mensch auch die Teammitglieder besser kennen. Es ist mir leicht gefallen, mich in sie hineinzuversetzen und auch deren Interaktionen untereinander sind realistisch gehalten und amüsant zu lesen.

Die Handlung ist gewohnt spannend und bietet wie im ersten Teil eine interessante Mischung aus im Hintergrund ablaufenden Intrigen und Actionszenen.

Schön finde ich auch, dass im Anhang wieder erwähnt wird, welche der vorkommenden wissenschaftlichen Neuerungen reine Science Fiction sind und welche wir so oder so ähnlich auch heute schon erreichen können.

Bewertung vom 14.07.2023
Toole, Anne;Maulina, Ann;Valenza, Bryan

Horizon Zero Dawn 1: Sonnenhabicht


ausgezeichnet

Im ersten Band der neuen Comic-Reihe im Universum von Horizon Zero Dawn begibt sich Talanah auf die Jagd nach einer neuen Art von Maschinen, die selbst für die erfahrensten JägerInnen eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellen. Dabei trifft sie auch auf einen unerwarteten Verbündeten...

Es ist beeindruckend, wie die Welt des Videospiels in Comicform umgesetzt worden ist. Vor allem die Details in den Rüstungen und Maschinen haben mich beeindruckt und es ist interessant, die Kämpfe aus einer Zuschauerperspektive zu erleben.

Insbesondere die Actionszenen haben mich mit ihren dynamischen Zeichnungen beeindruckt. Auch, welche Strategien Talanah benutzt, um ihre Feinde zu besiegen, macht die Kämpfe super spannend.

Die Handlung selbst ist spannend geschrieben und Talanah ist eine sympathische Protagonistin mit einer glaubhaften Motivation. Mensch bekommt das Gefühl, dass die Welt der Videospiele hier sinnvoll erweitert wurde und es wirklich noch eine Geschichte zu erzählen gibt.

Auch die anderen Charaktere sind interessant. Einerseits sieht mensch mehr von Aloy, doch es gibt auch neue Figuren, die sich nicht hinter den bisher bekannten verstecken müssen.

Bewertung vom 14.07.2023
Gorat Stommel, Yves

Phasenland (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Jean einer Annonce in der Zeitung folgt, die perfekt auf ihn zugeschnitten scheint, landet er im Freizeitpark „Phasenland“, in dem er 12 Aufgaben bewältigen muss. Doch an diesem Ort ist nichts, wie es scheint, und er versucht, hinter die Kulissen zu blicken und den Sinn des Ganzen zu verstehen.

Was mich zuerst angesprochen hat, ist das Setting. Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ProtagonistInnen gezwungen waren, an für sie undurchsichtigen Spielen teilzunehmen, aber nie auf diese Weise. Der Aufbau des Parks, über den ich hier nicht mehr verraten will, ist ausgeklügelt designt und die Aufgaben abwechslungsreich. Dazu kommt, dass sie von Abschnitten unterbrochen werden, in denen Jean die Umgebung auf eigene Faust erkundet und versucht, das Geheimnis des Parks zu lösen.

Auch Jean als Protagonist hat mich beeindruckt. Dadurch, dass er sich ständig selbst reflektiert und zwar gerne der menschlichen Regung der Verleugnung nachgeht, seine eigenen Fehler dann aber auch einsieht und analysiert, wird er zu einem dreidimensionalen Charakter.

Die Nebenfiguren bleiben lange Zeit mysteriös. Es gibt zwar einige, die mehr oder auch weniger sympathisch sind, ihre wahren Absichten erfährt mensch allerdings erst spät. Das führt einerseits dazu, dass sie als ständige potentielle Bedrohung wahrgenommen werden, was die Spannung erhöht, andererseits baut mensch auch keine wirkliche Bindung zu den meisten von ihnen auf.

Ich kann dieses Buch jedem, der sich richtig überraschen lassen will, ans Herz legen. Egal, mit welchen Vorstellungen ihr euch auf diese Reise begebt, ihr werdet schnell feststellen, dass das Phasenland noch weitaus mehr zu bieten hat und einen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.