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Benutzername: 
Kissss
Wohnort: 
Notzingen

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2013
Die Reise beginnt / Wormworld Saga Bd.1
Lieske, Daniel

Die Reise beginnt / Wormworld Saga Bd.1


sehr gut

Jonas ist viel lieber im Wald oder auf dem Dachboden seiner Oma unterwegs, um sich seinen Tagträumen hinzugeben, anstatt Mathe zu büffeln, vor allem nicht in den Ferien. Eines Nachmittags ist Jonas gerade beim Malen, als das gezeichnete Tier plötzlich lebendig wird und davonfliegt, mitten in einen alten Bilderrahmen hinein. Kurzentschlossen folgt ihm Jonas und findet sich in einer wunderschönen Welt wieder...

Solch einen farbenfrohen Comic habe ich bisher noch nie gesehen! Er ist komplett am PC erstanden, wirkt aber keinesfalls steril, sondern besitzt Seele. Der junge Jonas, etwa neun oder zehn Jahre alt, ist ein niedlicher kleiner Knopf mit seinem Bob und den riesigen Kulleraugen. Die Gesichter sind verniedlicht und die Mimik sehr dezent, auch sind sie nicht sonderlich detailliert. Was mir jedoch ausnehmend gut gefiel sind die vielen frischen Farben von Flora und Fauna, die fast zu leuchten scheinen. Am Bildschirm waren sie noch strahlender, doch auf dem schwarzen Hintergrund und dem glatten Papier (Printed in Germany) kommen sie dennoch gut zur Geltung. Für € 12,- erhält man daher ein wirklich schönes Buch, das meinetwegen noch größer hätte ausfallen können (233 x 144 x 15 mm). Ein 25seitiger Anhang erzählt die Entstehungsgeschichte des Comics, zeigt einige Skizzen des Autors und ein paar Fanarts, also Bilder, welche die Wormworld-Fans gezeichnet haben.
Die Handlung ist, so behaupte ich mal, typisch für ein Fantasybuch, das auf Kinder ausgerichtet ist. Ähnlich wie bei "Die unendliche Geschichte" oder "Alice im Wunderland" betritt Jonas eine Welt, die der unsrigen völlig fremd ist, in der er sich aber beweisen kann, weil dort alles einfacher gestrickt ist. Dort gibt es keine Schule, keine Noten oder Matheaufgaben, hier zählt allein der Mut, die Abenteuerlust und der Entdeckerdrang des Jungen. Also alles, wovon Jonas immer geträumt hat. Lediglich im letzten Drittel des Buches ist er in der anderen Welt unterwegs, so dass sich noch nicht abzeichnet, was er dort tun muss, um wieder zurück zu seiner Familie zu gelangen. Die dortigen Gefahren sind leider recht schnell gebannt, allerdings ohne dass Gewalt angewandt werden musste, nur durch eine List wurde der Feind vertrieben. Man merkt, dass dies ein Comic für Kinder ist, da er eher beschaulich daherkommt, aber auch ich als Erwachsene war ich fasziniert von dieser fremden, bunten Umgebung und bin schon gespannt darauf, wen Jonas dort noch treffen wird.

Schon gewusst?
Der Comic wurde zuerst kostenlos im Internet veröffentlicht und man kann ihn sich unter www.wormworldsaga.com ansehen. Das gedruckte Buch beinhaltet die Kapitel #1-3, zusätzlich gibt es bereits das vierte Kapitel auf der genannten Website zu lesen.

Bewertung vom 13.01.2013
Nosferatu
Peru, Olivier;Martino

Nosferatu


sehr gut

Nosferatu war der älteste und mächtigste aller Vampire, doch gilt er seit einem halben Jahrhundert als verschollen. Jetzt spüren die Vampire, die von seinem Blut getrunken haben, seine Gegenwart irgendwo in Indien. Sie sind nicht gerade begeistert von der Aussicht, ihre Pfründe abgeben zu müssen und setzen alles daran, den Totgeglaubten endgültig ins Jenseits zu schicken. Davon träumen auch Vampirjäger wie Erick...

Vom Stil her erinnerte mich "Nosferatu" stark an die Zombies-Reihe, die ebenfalls sehr düster daherkommt und vor allem mit Braun- und Grautönen koloriert ist (von den Digikore Studios). Beide Serien stammen aus der Feder Perus. DIe Hintergründe sind detailliert ausgearbeitet, das Dickicht eines Dschungels ebenso wie die Ansammlung notdürftig zusammengezimmerter Barracken in den Slums von Bombay. Die Gesichter besitzen Charakter und man erkennt sie stets sofort: Das vernarbte, eingefallene Gesicht des Vampirjägers, das kantige Kinn Vladeks oder die furchteinflößenden, glühenden Augen Nosferatus, dessen Antlitz oft im Schatten einer Kapuze verborgen ist. Nahaufnahmen von Letzterem zeigen spitze Reißzähne, ein zur Fratze verzerrtes Gesicht, voller Wut und Hass. Gefühle wie Überraschung oder Freude gelingen Martino jedoch nicht ganz so gut. Druck und Bindung des Spliiter-Verlages sind wie immer tadellos (Format 322 x 231 x 20 mm, Printed in Germany), mit Seitenzahlen.
"Nosferatu" bietet leider nichts Neues zum Thema Vampire, sondern besteht im Gegenteil aus lauter altbekannten Versatzstücken. Da gibt es zum einen den mächtigen Obermotz, in diesem Fall Nosferatu, eine Bruderschaft der Vampire, die im Untergrund operiert, und nicht zu vergessen die Antagonisten, also diejenigen, welche die Blutsauger jagen. Die obligatorische Liebesgeschichte darf ebenfalls nicht fehlen, wobei am Ende des ersten Bandes das Geheimnis gewahrt bleibt, was mit Vladeks Gattin denn nun wirklich passiert ist. Ich würde ja vermuten, sie sei der verschleierte Boss, aber das werde ich wohl vielleicht im zweiten Band erfahren. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt, denn Peru platziert seine Cliffhanger immer just an der Stelle, an der es interessant wird. Er springt dabei von Begebenheiten aus dem Jahre 40 n.Chr. zur heutigen Gegenwart und wieder zurück, so dass man erst nach und nach die Erlebnisse Vladeks und Nosferatus und auch den Grund erfährt, weshalb sie sich gegenseitig so hassen. Das Ende enttäuscht mit einem lächerlichen Zweikampf, der sich innerhalb einer Zeichnung erledigt hat, aber Peru hat ja die Chance, sich in Band 2 zu steigern. Ich bin auf jeden Fall dabei.

Bewertung vom 05.01.2013
Botanicula (Limitierte Erstauflage)

Botanicula (Limitierte Erstauflage)


sehr gut

Spinnenartige Parasiten überfallen den Baum, auf dem die fünf Freunde hausen. Jeder von ihnen hat unterschiedliche Fähigkeiten. Einer kann fliegen, während der andere in seinem Bauch Dinge transportieren kann. Wie etwa den letzten Samen des Baumes, der von den Parasiten ausgesaugt wird und den die Fünf retten müssen...

Spielerlebnis
+ 5 verschiedene Spielfiguren: Pilz, fliegender Samen, ein Ast, ein rundlicher Samen und ein länglicher
+ Witzige Musik. Die Frösche habe ich gleich mehrfach angeklickt
+ In einigen Situationen muss man die geeignete Spielfigur wählen, um das Rätsel lösen zu können. Man probiert aber doch alle durch, nur um zu sehen, was dann lustiges passiert
+ Es wird nicht gesprochen. Wenn denn mal etwas erklärt wird, dann in unverständlichem Gebrabbel und mit Bildern
+ Es gibt einiges zu entdecken. Man klickt auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist und sieht dann zu, was die Entwickler sich haben einfallen lassen. Nicht alles macht Sinn, vieles lässt sich nur zum Spaß anklicken
+ Etliche skurrile Gestalten bevölkern den Baum
- Viel planloses Herumgerenne und -geklicke
- Für so manchen Spieler vielleicht zu süß
- Seltsam, obwohl es in jeder einzelnen Szene nicht viele Objekte gibt, stand ich nicht nur einmal auf dem Schlauch, was denn zu tun sei (etwa bei dem schwarzen Vieh, das von der Decke hängt). Da hilft nur Ausprobieren

Ausstattung
+ 1 DVD
+ Limitierte Erstauflage mit Poster und Soundtrack-CD
+ Sehr schön gestaltete Pappschachtel mit aufklappbarem Cover
+ Handbuch mit allen nötigen Informationen, in Farbe

FAZIT:
Zunächst war ich restlos begeistert von diesem Spiel, da es mit den gängigen Konventionen bricht. Es wird nicht geredet, es gibt im Grunde genommen keine Handlung und die Spielfiguren sind irgendwelche Pflanzenteile. Zudem erschien die Umgebung wie ein Traum - ein wenig verschwommen und bevölkert von allerlei skurrilen Gestalten. Oft klickt man einfach alles und jeden an, und freut sich an den witzigen Einfällen der Entwickler.
Dann wieder nöchte man verzweifeln, weil man einfach keine Ahnung hat, was zu tun ist und wo. Hinweise gibt einem das Spiel selten und es hilft nur stupides Ausprobieren, an allen Stellen, mit allen Soielfiguren, da sie unterschiedliche Fähigkeiten haben und entsprechend eingesetzt werden wollen. Wie schön, wenn irgendwann das "Juhuu!" ertönt, wenn man wieder einen Schritt weitergekommen ist. Dieses stete Auf und Ab lässt leider keine bessere Wertung zu.

Bewertung vom 04.01.2013
Marsch der Krabben - Unter erschwerten Bedingungen
Pins, Arthur de

Marsch der Krabben - Unter erschwerten Bedingungen


sehr gut

Die Quadratische Krabbe ist dazu verdammt, nur seitwärts laufen und so immer nur dieselben Wege gehen zu können. Bis eines Tages eine von ihnen das nicht mehr länger hinnehmen will und sogar damit beginnt, sich und den anderen Krabben Namen zu geben...

Optisch ist dieser Comic beileibe kein Genuss, da die Farbvielfalt zu wünschen übrig lässt. Grau wird wohl am häufigsten verwendet und das Titelbild ist ein gutes Beispiel für die Zeichnungen im Buch. Ab und zu gesellen sich noch ein wenig Rot, Braun und Blau dazu, so dass man den Eindruck hat, in der Zeit der 60er zurückversetzt zu werden. Doch obwohl die Illustrationen eher einfach und wenig detailliert sind, gefiel mir der Stil. Aber vielleicht lag das nur an den niedlichen Krabben mit ihren großen Glubschaugen und ihrem Fatalismus.
Die teils zynischen Kommentare laden oft zum Schmunzeln ein und man sitzt da und schüttelt den Kopf, weil es gar zu absurd ist. Diese kleinen Tierchen sollen das Ende der menschlichen Rasse einläuten? Wie denn?! Man darf gespannt sein, den zweiten Band gibt es aber bis dato leider noch nicht auf deutsch.
Dabei passiert eigentlich nicht viel, da das Leben der Krabben nicht viel Abwechslung bietet. Sie gehen immer denselben Weg entlang, versuchen, den Menschen am Strand zu entwischen und leben von Tag zu Tag, ohne sich um das Morgen oder das Gestern zu kümmern. Der Homo sapiens spielt dabei lediglich eine Nebenrolle, doch sind die Krabben ein mehr als vollwertiger Ersatz, zumal sie sich sehr menschlich verhalten. Mit € 19,95 ist dieser Comic kein billiges Vergnügen, aber ein Vergnügen allemal und zudem sehr hochwertig gebunden ("Printed in Germany").

Bewertung vom 03.01.2013
ministeps: Wir sind jetzt vier!
Cuno, Sabine

ministeps: Wir sind jetzt vier!


ausgezeichnet

Moritz und seine Mama räumen die Babykleider in den Schrank und bald ist es auch schon soweit: Marlene ist da! Doch außer Schreien kann sie gar nichts und Mama hat nur noch wenig Zeit für Moritz...

Die dicken, fast 1 mm dicken Pappseiten sind sehr gut für de Zielgruppe der Zwei- bis Dreijährigen geeignet. Das Buch ist dadurch sehr stabil, lässt sich gut umblättern und hat ein handliches Format (192 x 192 x 17 mm). Seitenzahlen fehlen, "Printed in Germany", kostet derzeit € 7,95. Die Illustrationen sind farbig und in Hochglanz, fröhlich bunt und sehr ansprechend gestaltet. Die Bilder wirken nicht starr, sondern scheinen inmitten einer Bewegung festgehalten. Die Frauenärztin setzt gerade zum Sprechen an, Moritz wirft sich in Omas Arme oder spielt Fußball. Teilweise sieht man die Umgebung, also z.B. das Kinder- oder das Wohnzimmer, während auf anderen Seiten nur die Figuren abgebildet sind. Die Schrift ist schwarz und stets gut zu lesen.
Die Sätze sind eher einfach, aber nicht so ennervierend kurz wie in so manch anderem Kinderbuch, so dass man sie gerne vorliest. Außerdem werden hier ganz offen die Schwierigkeiten angesprochen, mit denen man eventuell in einer solchen Situation konfrontiert wird. Etwa, dass der ältere Bruder mit solch einem kleinen Baby anfangs nicht richtig spielen oder die Mama nicht mehr so viel Zeit für das andere Kind aufbringen kann. Erfreulicherweise werden hier ein paar Vorschläge gemacht, wie man das ältere Geschwisterchen in die Pflege des Neugeborenen einbinden kann. So darf Moritz der kleinen Marlene den Schnuller geben, die frische Windel bringen oder das Schwesterchen zudecken. So fühlt er sich nicht außen vor, wenn z.B. mal wieder gewickelt werden muss. Von der Form her für 2-3jährige (Pappseiten), doch vom Inhalt her auch noch für 4jährige geeignet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2013
Conni und das neue Baby / Lesemaus Bd.51
Schneider, Liane;Wenzel-Bürger, Eva

Conni und das neue Baby / Lesemaus Bd.51


weniger gut

Der Bauch von Connis Mama wird immer dicker und Conni erfährt auch, warum: Ein Baby ist unterwegs! Da gilt es, einiges vorzubereiten. Die Babysachen werden vom Speicher geholt, ein neues Bett muss her und das Kinderzimmer wird umgeräumt, damit der Nachwuchs Platz hat...

Die Illustrationen von Eva Wenzel-Bürger sind recht bunt, es gibt aber leider nur wenig zu sehen. Zumeist sind nur Conni und ihre Eltern abgebildet, im Hintergrund lediglich eine Pflanze oder ein Schrank. Einzelheiten gibt es derer wenige und auch die Figuren sind sehr einfac gehalten mit ihren Knopfaugen und den Stupsnasen. Schön finde ich, dass alle gute Laune verbreiten und sich lächelnd umarmen (Conni und ihre Mama) oder mit sichtlicher Freude ein Bett zimmern. Die Schrift ist groß, schwarz auf weiß und damit sehr gut zu lesen. Seitenzahlen fehlen. "Printed in Germany" für nur € 3,90.
Sprachlich gesehen ist das Buch eher dürftig: "Das Baby will raus. Mama muss ins Krankenhaus. Papa ruft Oma an. Sie bleibt bei Conni." Solch stakkatoartige Sätze vorzulesen macht keinen Spaß und ich versuche daher immer, mehrere Sätze zu einem zusammenzufassen.
Was die Handlung anbelangt, war ich enttäuscht darüber, dass dem Leben mit dem neuen Familienmitglied so wenig Zeit gewidmet wird. Conni erfährt erst zu einem späten Zeitpunkt von der Schwangerschaft (die Mutter sieht aus, als sei sie bereits mindestens im 6. Monat) und ist damit beschäftigt, das Zimmer einzurichten oder ein Bild für das Geschwisterchen zu malen. Kein Wort darüber, dass es Eifersüchteleien gibt, alle Schwierigkeiten werden einfach ausgeblendet. Dabei wollte ich eigentlich ein Buch, in dem solche Probleme angesprochen werden. Hier herrscht eitel Sonnenschein und als Vorbereitung unserer Tochter auf ihre neue Schwester ist dieses Werk absolut nicht geeignet. Viel besser: "Wir sind jetzt vier!" von Sabine Cuno und Susanne Szesny..