Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2022
Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4
Brand, Christine

Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Spannender Krimi und tolle Fortsetzung

Dieser Band wird sehr persönlich für Nathaniel, er befasst sich ausgiebig mit seiner Vergangenheit. Als Nathaniel elf Jahre alt ist, wird seine Familie ausgelöscht. Er ist dabei, wie seine Schwester, Mutter und sein Vater im Kugelhagel sterben. War wirklich Nathaniels Vater der Täter? Seit diesem grauenvollen Tag ist Nathaniel blind. Nun dreißig Jahre später scheint, dieser Tag in anderem Licht und Nathaniel findet Hinweise auf die RAF.

Das erste Drittel war etwas zäh, doch danach hat der Krimi an Fahrt aufgenommen und es wurde sehr spannend. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Ich habe mich sehr gefreut wieder mit Nathaniel und Milla zusammen zu ermitteln. Wieder einmal sind Milla und Nathaniel schneller als die Polizei. Dieses Mal geraten Milla und Sandro an ihre Grenzen. Spannend war, zu sehen, wer als erstes das Rätsel löst. Die Kapitel hatten gute Längen. Und immer wenn es richtig spannend war, wechselte die Perspektive. Der Leser ermittelt abwechselnd mit Nathaniel, Milla und Sandro.

Es empfiehlt sich die Vorgängerbände zu lesen. Ansonsten fehlen einem die Hintergründe zu einigen Anspielungen. In umgekehrter Reihenfolge würde man sich selbst spoilern. Dennoch versteht man diesen Band vollständig auch ohne die Vorgänger zu kennen.

Mir hat dieser Krimi gut gefallen. Er war spannend und fesselnd. Ich vergebe fünf von fünf Sterne, obwohl ich Startschwierigkeiten hatte.

Bewertung vom 12.06.2022
Schicksalsfreundin
Ahrens, Renate

Schicksalsfreundin


gut

Hätte etwas tiefgründiger sein könnte

Miriam und Zofia sind seit klein auf beste Freundinnen. Miriam ist Deutsche, Zofia Polin. Doch das war nie ein Problem. Bis Miriam mal Zofias Familie in Polen besucht und dort auf die Vergangenheit ihres Opas stößt. Das bringt Miriam komplett aus der Bahn. Ob die Freundschaft zu Zofia das aushalten kann?

Der Schreibstil von Renate Ahrens hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind gut gelegt und lockern den Lesefluss auf. Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir, doch irgendwie hätte ich mir mehr erwartet, als lediglich Miriam Seelenzustand beschreiben zu bekommen. Vielleicht wäre auch eine zweite Zeitebene gut gewesen. Interessant war zusehen, was seelischer Stress alles an organischen Folgen nach sich ziehen kann. Ziemlich erschreckend. Das Ende war mir letztendlich etwas schnell. Miriam führt ein Bilderbuchleben mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Dann wird ihr Traumschloss zerstört, und sie kommt nicht damit klar. Zofia hingegen hat immer schon ein etwas chaotischeres Leben. Die beiden Freundinnen ergänzen sich sehr gut. Doch irgendwie scheint es in der Freundschaft schon länger unausgesprochene Dinge zu geben. So richtig sympathisch war mir keine der beiden. Schön fand ich, dass Peter, Miriams Mann sich nicht alles nur mit ansieht, sondern sich irgendwann einmischt.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, auch wenn mir das gewisse Etwas gefehlt hat. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 04.06.2022
Stiefkinder der Republik
Censebrunn-Benz, Angelika

Stiefkinder der Republik


gut

Interessant, aber redundant

In der DDR gab es ein großes System an Kinderheimen. Normale Kinderheime, etwas Strengere oder eben auch Jugendwerkhöfe, die eher einem Kindergefängnis ähnelten. Viele Kinder kamen relativ grundlos ins Heim, zum Beispiel weil ihre Eltern ausreisen wollten. Natürlich gab es auch Waisen. Vielen Kindern ging es im Heim sicherlich nicht schlechter als zu Hause, doch in diesem Buch stehen die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, denen es im Heim alles andere als Gut ergangen ist. Psychoterror der ganz harten Sorte. Sei es von Seiten der Erzieher als auch von den anderen Heimkindern – die doch meist eher an Mithäftlinge erinnern.

Erzählt werden einige Anekdoten von ehemaligen Heimkindern. Sie schildern, wieso sie im Heim waren, in welchem und wie es ihnen dort ergangen ist. Auch wird darauf eingegangen, wie es ihnen nach der Entlassung ergangen ist und wie sie die Zeit nach der Wende verbracht haben. Die Protagonisten dieses Buchs haben alle ihren Knacks weg. Keiner hat seine Heimzeit komplett verarbeitet, viele können es wenigstens verdrängen und leben normal, solange sie sich nicht erinnern. Andere können die Zeit gar nicht ausblenden. Interessant fand ich, dass das DDR-Heimsystem schon gut erläutert wurde und anschaulich dargestellt wurde.

Was mich an diesem Buch etwas gestört hat, war, dass einige Textstellen mehrfach vorkamen. Die gleiche Person erzählt dieselben Anekdoten an unterschiedlichen Stellen des Buches. Teilweise hatte ich so das Gefühl, ich wäre im Buch verrutscht. Das Buch war informativ und interessant. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 26.05.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


gut

Durchschnittlicher Lokalkrimi

In seinem zwölften Kriminalfall verschlägt es Kluftinger einige tausend Jahre in die Vergangenheit. Es scheint, als wären er und sein Team auf die Anfänge des aufrechtgehenden Menschen gestoßen und das mitten im Allgäu. Doch leider ist der entsprechende Professor, nun selbst in der Tongrube verscharrt.

Kluftinger mag man oder nicht. Er ist schon speziell und ein totales Original. Es war herrlich, wie Kluftinger in das Themengebiet der Sozial Medien, wie er es nennt, eingeführt wird. Kluftinger ist seit neustem bei Facebook und dort tritt er gleich mal in alle Fettnäpfchen und Fallen, die es so gibt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Dialoge sind lustig. Die Charaktere sind sehr individuell und jeder ist gefühlt ein anderes Extrem. Die meisten sind sehr überspitzt, schon fast karikaturmäßig erstellt. Spannend war es alle mal. Wer ist wohl der Täter? Diese Frage beschäftigte mich bis kurz vor Schluss! Für meinen Geschmack hat sich die Handlung allerdings etwas gezogen. Man hätte alles auch etwas kürzer erzählen können. Auch die Ausschweifungen zum Flohmarkt, der Sekte oder auch zu Maximas Kindermädchen waren etwas zu häufig. Schön finde ich, dass alle Bände in sich abgeschlossen sind und man somit jeden Band unabhängig von der anderen lesen kann.

Das Buch war lustig und auch etwas spannend, aber wirklich überzeugen konnte es mich nicht, deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 21.05.2022
Esthers Verschwinden
Balson, Ronald H.

Esthers Verschwinden


gut

Mir fehlte das gewisse Etwas

Eli Rosen und sein Sohn Isaak sind Juden und haben Buchenwald überlebt. Doch wo ist Esther, Elis Frau und Isaaks Mutter? Die beiden leben im Displaced Persons Camp und hoffen darauf, dass Esther wiederkommt. Parallel befinden wir uns in Chicago im Jahr 1965. Eli versucht zusammen mit einer Journalistin Machenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg aufzudecken.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, und flüssig zu lesen. Es sind klare Sätze, in denen dennoch viel Emotionen stecken. Interessant fand ich, dass die Geschichte in drei Zeitebene spielt. Wir sind 1942 mit Eli in Polen und sehen, wie es den Juden ergeht und wie sich alles zuspitzt. Anschließend befinden wir uns mit Eli und Isaak im Camp für Displaced Persons. Ein kleiner Teil spielt auch im Jahr 1965. Teilweise wechselte die Zeitebene aber etwas arg ruckartig, sodass gerade die beiden Epochen in den 40ern etwas schwierig auseinander zu halten waren. Eine weitere Person zieht sich durch alle Zeitebenen. Ein ziemliches Ekel, das wunderbar darstellt, dass manche Unmenschen einfach bei Allem gewinnen und mit Allem durchkommen. Ich habe bereits die drei Vorgängerromane von Ronald H Balson gelesen und fand sie alle super. Bei diesem Band finde ich fehlt es mir etwas an Tiefe. So richtig mitreißen konnte er mich nicht – leider. Irgendwie war die Geschichte recht oberflächig und vorhersehbar. Schön finde ich an Balsons Romanen, dass die Bücher immer auf mehreren Zeitebenen spielen. Außerdem scheinen sie immer sehr gut recherchiert zu sein. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 08.05.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


sehr gut

Toller Familienroman über die DDR

Milla ist Studentin und eine eigentlich glückliche Frau. Alles ist gut, so wie es ist. Bis ihr Freund ihre Familie auf den Kopf stellt und alle Geheimnisse aus DDR-Zeiten ans Tageslicht holt. Ob das gut enden wird?

Mir hat die verzwickte und verschachtelte Familiengeschichte sehr gut gefallen. Es war interessant Stück für Stück das Puzzle zusammenzusetzen und zu erfahren, was Ende der 80er Jahre in Wolfen wirklich passiert ist. Jeder hat sein Geheimnis in sich und sein Päckchen zu tragen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, schon in Mothes letzten Roman „Geteilte Träume“ kam ich in den Genuss von ihrer Schreibart. Die Perspektive und Zeitwechsel haben mir gut gefallen und sie waren gut gesetzt. Man weiß auch immer sehr schnell wann und wo beziehungsweise mit wem man gerade ist. Die meiste Zeit sind wir in der Gegenwart bei Milla dabei, die sich als roter Faden durch den Roman zieht. Abwechselnd bekommen wir Jolas Geschichte mit und Rückblenden, die von der Zeit in Wolfen erzählen.

Die Charaktere waren gut, aber so richtig nah war mir keiner. Milla bliebt mir recht fremd. Obwohl sie eigentlich der Hauptakteur und irgendwie der Mittelpunkt ist, ist sie eher eine Nebenfigur. Man könnte sie mit dem Erzähler vergleichen. Jola ist ein bisschen der verrückte Wirbelwind. Dirk und Toni schienen feine Typen zu sein. Und Agnes und Franz das Vorzeige-Kleinstadtehepaar.

Einziges Manko ist der Freund von Milla. Der ging mir die ganze Zeit ziemlich auf den Keks. Keiner hatte bisher ein Problem in der Familie. Jeder hatte mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Dass dann ein völlig Unbekannter sich einmischt und alte Wunden aufreißt, nur weil er selbst keine Familie hat, finde ich nicht in Ordnung. Es muss ja nicht immer gut ausgehen, es kann ja auch ein riesiges Drama daraus werden. Ohne ihn, hätte es natürlich die Geschichte nicht gegeben, weil dann alle weitergelebt hätte, wie bisher. Aber man hätte das auch anders lösen können – nicht so unsympathisch. Da mir Navid einfach sehr unsympathisch war und er mir als sehr störend vorkam, vergebe ich vier von fünf Sterne. Wäre diese Figur anders gewesen, wären es fünf von fünf geworden. Dennoch spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 30.04.2022
Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2
Safier, David

Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2


weniger gut

Sehr schwach – es gab schon sehr viel bessere Bücher von ihm

So ein Ruhestand kann schon sehr langweilig werden. Wie gut, dass in der Uckermark immer wieder Menschen auf merkwürdige Art und Weise sterben. Zum Beispiel der Gärtner, der wie eine Rübe in den Friedhofboden gesteckt wurde. Natürlich muss Miss Merkle wieder ermitteln. Vor allem da ihr Achim gerade im Urlaub ist. Doch dann gibt es auch noch etwas für Merkels Herz.

Wie schon in Miss Merkels erstem Fall, ist der Krimigehalt sehr niedrig und der Fall nicht sonderlich spannend. Es geht mehr um die Komik. Die war immer da und ich musste ab und zu lachen und schmunzeln. Meist wirkten die Witze aber doch recht gestellt.

Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen, sodass die Seiten im Nu gelesen sind. Schön ist, dass die Charaktere immer sehr überspitzt dargestellt sind, so soll es in einer Komödie sein. Zum Beispiel Mike, der Personenschützer. Der zwar groß und kräftig ist, aber eben doch ein sehr zerbrechliches und weiches Herz hat. Miss Merkel benötigt allerdings etwas mehr kriminalistischen Scharfsinn. Sollte es noch einen dritten Fall geben, denn wenn es so weitergeht, schläft man bald ein. Leider vergebe ich nur zweieinhalb von fünf Sternen. Die früheren Bücher von David Safier haben mir viel besser gefallen.

Bewertung vom 30.04.2022
Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2
Strobel, Arno

Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2


sehr gut

Spannend mit Showdown

Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen weiteren Mord. Die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeit zu haben. Ist es eine Serie oder ist es ein Zufall? Max versucht Licht ins Dunkeln zu bringen, doch dann wird es sehr dunkel um ihn herum.

Der Schreibstil ist, wie von Arno Strobel gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Eine Seite folgt der anderen und ehe man sich versieht ist man mit dem Buch durch. Spannend war es allemal, da ich mal wieder sehr lang im Dunkeln tappte. Das Ende kam dann sehr schnell und vor allem sehr kurz. So folgte die Auflösung Schlag auf Schlag in wenigen Sätzen. Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht beschrieben, irgendwann auch aus Horst Böhmers Sicht. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel, die die Morde behandeln.
Die Charaktere waren zum Großteil bekannt. Ein paar Neue haben Einzug gehalten: zum Beispiel die neue Kriminalrätin, die Anfangs überhaupt nicht von Max überzeugt ist. Und ein Graphologe, der mir etwas suspekt war. Er könnte auch ein Mörder sein.
Für diesen zweiten Band vergebe ich vier von fünf Sternen. Dennoch kommt die Reihe Mörderfinder nicht an die Einzel-Thriller aus Strobels Anfangsjahren ran.

Bewertung vom 18.04.2022
Und wenn wir wieder tanzen
Sgonina, Kerstin

Und wenn wir wieder tanzen


sehr gut

Tolle Geschichte um eine ungewöhnliche Freundschaft

Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie einquartiert. Effie scheint eine ziemliche Kratzbürste zu sein. Doch schon bald verstehen sich die beiden besser und Marie darf Teil von Effies Leben werden. Parallel dazu lernen wir Frida kennen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein auf einem Gut lebte. Ob sich die Wege dieser beiden Frauen treffen werden?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich bin schnell vorangekommen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war einfach zu interessant und spannend zu erfahren, wie es mit Marie, Effie und Frieda weitergeht. Effie ist eine bemerkenswerte Frau, die sich von ganz unten nach oben gearbeitet hat. Leider war ihr Leben alles andere als rosig. Sie musste für alles kämpfen. Marie geht es ähnlich. Sie wurde früh adoptiert und lebte anschließend als Putzfrau in einer Gartenhütte. Interessant fand ich, dass sich die Szenen aus den 60er Jahren eher so lasen, als wären es die 30er oder 40er Jahre. Erschreckend, dass in den 60er Jahren so viele Menschen in Gartenhütten gelebt haben. Schön fand ich, dass die beiden sich nach ein paar Tagen annähern, denn zusammen schafft man einfach mehr. Das Buch spielt in etwa drei Monaten doch es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen. So viel wie Effie und Marie erreicht haben.

Mir hat der Roman gut gefallen und ich habe ihn gern lesen, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.  

Bewertung vom 05.04.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


gut

Tolle Einblick in Lenas Leben in Afrika

Lena Wendt nimmt in ihrem zweiten Buch ihre Leser mit auf ihre Reisen durch Afrika und zu ihrer jetzigen Heimat Marokko. Immer abwechselnd spielt ein Kapitel in Marokko und eines auf einer ihrer vielen Afrika-Reisen. Seit nun mehr über zehn Jahre bereist Lena Wendt, wann immer möglich, den schwarzen Kontinent und liebt ihn einfach. Diese Liebe zu Afrika spürt der Leser ganz klar. Schön ist auch, dass Lena die einzelnen Länder selbst erkundet. Fernab der gängigen Touristenziele, immer nah an den Einheimischen dran. Sie scheint auch überall gut anzukommen mit ihrer freien Art und schnell Anschluss zu finden. Auch berichtet sie von der Coronapandemie, die sie auf ihrer Reise durch die Elfenbeinküste erwischt hat und ihr so das Weiterreisen unmöglich machte. So strandete sie in Marokko.

Untermalt werden die Geschichte von tollen Bildern, auf den neben Landschaften auch Lena selbst und viele Ihrer Reisebekanntschaften, -freundschaften und -lieben zu sehen sind. Lena Wendt erzählt ihre Geschichten und Erfahrungen so detailliert, bildreich, farbenfroh und realistisch, dass man selbst das Gefühl hat vor Ort zu sein, und all diesen Menschen zu gegeben und mit ihren zu surfen oder auf Pferden zu reiten.

Mir hat Lenas erstes Buch „Reiss aus“ besser gefallen und mich mehr mitgerissen. Dieses wirkte mehr wie eine Biografie und ein Revuepassieren lassen des Seelenlebens, als wirklich ein purer Reisebericht. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sterne. Es erinnert mich ein bisschen an Gesa Neitzel und ihre beiden Bücher. Da war es genauso. Im ersten Buch steht die Reise im Vordergrund im zweiten Gesa selbst.