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Insgesamt 173 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2025
Sloane, Hannah

The Freedom Clause


ausgezeichnet

"The Freedom Clause" war für mich wie ein Rausch: Ein Buch, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen konnte. Bereits die Prämisse empfand ich als spannend: Daphne und Dominic öffnen auf Dominics Wunsch hin einmal im Jahr ihre Ehe, um sich sexuell ausleben zu können, da sie sich relativ jung kennengerlent haben und im jeweils anderen ihre große Liebe gefunden zu haben scheinen. Was folgt, sind 5 Jahre voller Herantasten an die eigenen Wünsche, aber auch viele Fehltritte. Die Beziehung wird noch einmal unter eine besondere Belastungsprobe gestellt.

Inhaltlich werden hier viele Thematiken angesprochen, die sicher häufig in den Gedankenwelten von Beziehungen herumspuken und ich denke, nicht nur in solchen, die bereits jung ihre große Liebe gefunden haben. Vor allem Daphne findet mit der Zeit immer mehr ihre eigene Stimme, lernt, was sie im Leben brauch und vor allem, für sich selbst einzustehen. Auch Dominic muss sich mit vielen Thematiken aus seiner Kindheit und Jugend auseinandersetzen, ebenso wie mit seiner Beziehung zu Daphne. Die Charaktere der beiden werden von Seite zu Seite vordergründlicher und man lernt die beiden mit jedem ihrer Erlebnisse besser kennen. Hier hat die Autorin wirklich eine Meisterleistung hingelegt. Hätte man hier andere Persönlichkeiten in dieses Buch gesteckt, so hätte der Versuch sicher ganz anders laufen können. Vor allem Dominic kommt hier nicht sonderlich gut weg und ich kann mir vorstellen, dass ein anderer Typ Mannn auch andere Erfahrungen gemacht hätte. Gleichzeitig fühlt es sich durchaus so an, als hätte die Autorin hier zwei sehr exemplarische Charaktere aus der Gesellschaft herangezogen, um einen einmal einen Spiegel vor das Gesicht zu halten. Ob man für solche Erkentnisse unbedingt seine Ehe öffnen muss, sei einmal dahingestellt.

Alles in allem also eine sehr emotionale Geschichte, in der das Sexualleben eines Ehepaares stellvertretend für tiefere Probleme steht. Für mich war der Grundtenor des Buches das Finden des eigenen Selbstbewusstseins und der eigenen Stimme. Daphne legt eine unglaubliche Entwicklung hin und es war toll, ihr dabei zuzuschauen. Die Autorin hat es vor allem durch ihren tollen Schreibstil geschafft, hier ein Buch zu schaffen, dass mir eine Weile lang im Kopf rumspuken wird.

Bewertung vom 11.01.2025
Köpke, Tina

Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)


gut

Auf diesen 2.Band habe ich mich sehr gefreut, nachdem Band 1 mit seinem Schreibstil und seiner sarkastisch-erfrischend anderen Protagonistin punkten konnte. Da die Handlung in Band 1 vieles aufbaut, hatte ich mir von Band 2 mehr Handlung und Action gewünscht, aber leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.


Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an. Katrina und Tate sind immernoch auf der Suche nach dem wahren Strippenzieher, der die Untoten auf die Menschen in und rundum New Arcadia loslässt. In diesem Band werden die beiden noch von Katrinas Schwester Lyn verstärkt unterstützt und auch Isabelle kann immer mehr an Informationen für die Aufklärung beitragen. Plottechnisch passiert aber dann insgesamt doch recht wenig. Es gibt noch einen kurzen Abbstecher in eine Diskothek, ansonsten hat sich vieles leider nach Lückenfüllern und Warten auf das große FInale angefühlt. Auch manche Offenbarungen wirkten auf mich zu lapidar. Ich denke, da hätte man mehr rausholen können, weil die Grundidee fand ich spannend und nach Band 1 hatte ich eigentlich auch auf viele Entwicklungen hingefiebert.


Der Schreibstil war wie gewohnt flüßig. Der Witz und Biss von Band 1 waren hier nicht ganz so stark vorhanden. Vieles hatte einen ernsteren Grundtenor, was okay ist, aber die Gespräche zwischen Tate und Katrina konnten mich insgesamt nicht so stark berühren, wie noch beim Vorgänger. Tate ist aber weiterhin ein Schnuckelchen und Katrina kaltblütig-sympathisch. Die Beziehung der beiden ist in diesem Band schon relativ gefestigt, auch wenn es da noch das Problem gibt, dass einer der beiden sterblich ist, während der andere mit einem langen, nahezu unsterblichem Leben gesegnet ist. Dies wird auch öfter thematisiert.


Alles in allem fehlte mit ein wenig die Linearität des Plots und das Hervorheben der Twists. Selbst der große Showdown fühlte sich ein wenig unspektakulär an. Der Schreibstil war aber auch hier sehr gelungen und aufgrund des tollen, ersten Bandes würde ich die Duologie auch weiterhin empfehlen.

Bewertung vom 09.01.2025
Schmidt, Nicola

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt


ausgezeichnet

Streit gehört zum Alltag und auch zum Leben mit dazu, dennoch müssen auch die Kleinsten erst lernen, wie man mit aufgeladenen Situationen umgeht und Lösungen findet. Dieses Kinderbuch bietet die Chance, solche Situationen von außen zu betrachten und gemeinsam mit den Tieren Lösungen zu finden, um Streit zu vermeiden.

Dabei werden inhaltlich verschiedene Situationen, aber auch Lösungsmöglichkeiten durchgespielt. Wie im echten Leben kommen mehrere der "Streithähne" zu Wort und es wird im Dialog abgewägt. Schön ist auch, dass durch die Vielfalt der Tiere die Vielfalt aus dem wahren Leben abgebildet wird. Ich kann mir vorstellen, dass sich dadurch auch Kinder in dem Buch wiederfinden. Man spürt auch bei den Tieren unterschiedliche Charaktereigenschaften heraus.

Die Zeichnungen sind sehr schön, laden zum entdecken und bestaunen ein. Selbst die kleinen Krabbeltiere scheinen schon Streit zu haben. Dadurch ist das Buch nicht nur ein Lesevergnügen, sondern auch ein Hingucker. Klare Empfehlung!

Bewertung vom 03.01.2025
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Kyra Groh mausert sich so langsam zu einer meiner Lieblingsautorinnen, denn auch mit "Fake Dates and Fireworks" hat sie sich direkt in mein Herz geschrieben. Das Buch ist so herzerwärmend schön, dass es mir leider auch ein paar kurze Nächte und zu wenig Schlaf eingebracht hat, vor allem, als es dann gegen Ende ging und ich unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht.

Es in dem Roman um Becca, die ihrer Langzeitaffäre/ bestem Freund Nils endlich ihre große Liebe gestehen möchte. Die beiden treffen sich jährlich jedes Silvester, da Nils in Hilfe braucht, die Nacht zu überstehen und den Rest des Jahres über in England lebt. In diesem Jahr hat Becca für beide sogar ein Wellnes-Hotel gebucht. Die Situationship hat bereits so einige Probleme mit sich gebracht, die Becca nicht wirklich sehen will - bis beim diesjährigen Silvester plötzlich Nils Verlobte mit auf der Matte steht. Aber sie ist nicht der einzige Überraschungsgast. Auch der stets reservierte Onkel von einem Kitakind aus Beccas Gruppe ist mit am Start - und sieht sich plötzlich gezwungen, als Beccas Fake-Freund einzuspringen...

Das schöne an diesem Buch ist die Kombination aus Humor, Herzlichkeit und ernsten Themen, die Kyra mit ihrem wunderbaren Schreibstil miteinander verwoben hat. Denn ich musste sowohl schmunzeln, über die angesprochenen Thema nachgrübeln und ebenso konnte ich aufgrund des Spannungsbogens vor allem zum Ende hin das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe mit Becca mitgefiebert hinsichtlich ihrer persönlichen Entwicklung und mich darauf gefreut, dass sie sich von ihren Altlasten befreit. Und Raphael war ein absolut chamanter Bookboyfriend mit einem gewählten Wortschatz, dessen Zugeknöpftheit sehr sympathisch gemacht hat und wodruch er auch aus der Masse an Love-Interesets meiner Meinung nach positiv heraussticht. Man merkt also, die Charaktere haben es mir ebenfalls sehr angetan.

Ich finde es auch toll, dass Beccas Beruf als so bedeutsam hervorgehoben wird und die Wertschätzung spürbar ist. Ebenso nimmt das Thema Freundschaft in diesem Werk eine besondere Rolle ein, die wirklich herzerwärmend ist. Lenas und Beccas Entwicklung bringt ihren ganz eigenen Herzschmerz mit sich. Alles in allem eine riesige Empfehlung - und ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

Bewertung vom 29.12.2024
Faizal, Hafsah

We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1


weniger gut

Nach "A Tempest of Tea" wollte ich auch gerne dieses Werk der Autorin lesen. Auch wenn ich bereits damals meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte, empfand ich den Plot und die Charaktere des letzten Werkes doch so gut, dass ich Hafsah Faizal weiter verfolgen wollte.

Leider konnte mich "We Hunt the Flame" gar nicht überzeugen. Bereits der Einstieg fiel mir schwer, da es zahlreiche Fremdwörter gibt, die in den Kontext eingetreut werden, ohne dass man sie erklärt bekommt. Nach einer Weile habe ich das Glossar entdeckt, allerdings hindert es auch den Lesefluss und -spaß, immer wieder nach hinten zu blättern, um die Bedeutung von Wörtern zu verstehen. Hinzu kam ein sehr distanzierter Schreibstil, der mich nicht mitfühlen ließ. Die Charaktere und deren Geschichte wurden mir so recht schnell relativ egal, was eher selten vorkommt. Gleichzeitig war der Schreibstil auch sehr detailliert in Hinblick auf Beschreibungen, wodurch mir die Spannung fehlte.

Auch mit den Charakteren wurde ich nicht warm. Zafira wirkte kalt und überheblich. Immer wieder wird betont, wie herzensgut sie doch ist, wie aufopfernd, wie einzigartig. Bei ihr sitzt natürlich jeder Schuß und sie ist quasi unfehlbar. In Dialogen sollten es wohl Witze ihrerseits sein, doch sie gingen meist auf die Kosten anderer und ich fand sie nicht wirklich witzig, sondern eher herablassend. Nasir ist mit seinem Hintergrund ebenfalls schwer zu mögen, da hilft es auch nicht, dass er sich stets selbst geißelt. Generell fiel es mir schwer, ihn als Charakter kennenzulernen, da er sehr verschlossen war. Die Nebencharaktere, allen vorain Altair, waren da schon greifbarer und sympathischer.
Folglich empfand ich die Chemie zwischen Zafira und Nasir quasi nicht vorhanden. Die Bedingungen, unter denen die beiden einander begegnen, machen eine Liebe in meinen Augen eh schon unmöglich. An Zafiras Stelle hätte ich bezüglich Nasir und Altair nichts als bodenlose Wut empfunden.

Storytechnisch gibt es einige wirklich spannende Ideen und Plot-Twists. Diese konnten mich leider nicht mehr umreißen, da mich die Geschichte zu dem Zeitpunkt bereits verloren hatte. Die Verwicklungen der einzelnen Charaktere miteinander und auch mit der Welt sind aber spannend und ich kann mir vorstellen, dass dann in Band 2 noch mehr Magie mitdazukommt. Ich werde die Reihe ab hier jedoch nicht weiterverfolgen.

Bewertung vom 28.12.2024
Gillig, Rachel

Two Twisted Crowns - Die Magie zwischen uns / The Shepherd King Bd.2


ausgezeichnet

One Dark Window fand ich wahnsinnig toll, aber mit Two Twisted Crowns bin ich dieser Reihe vollkommen verfallen. Denn die Autorin Rachel Gillig hat mit diesem 2. Band den perfekt Abschluss gefunden. Neue Fragen wurden aufgeworfen, Plot-Twists überraschten und zum Ende fand alles absolut passend zusammen. Das Ganze wird von einer märchenhafte Sprache begleitet, bei der ich einfach nicht anders konnte, als mich zu verlieben. Und das, obwohl nach dem Ende von Band 1 bereits klar war, dass Elspeths und Ravyns Geschichte nicht in dem Maße weitergeführt werden konnte, wie in Band 1.

In Band 2 hat der Nachtmahr den Körper von Elsbeth übernommen, um das Deck zu vervollständigen und eine alte Schuld zu begleiten. Gemeinsam mit Ravyn, Jespry und den Räuber-Zwillingen macht sich die Gruppe auf in die Wälder, um sich der Herrin des Waldes zu stellen und die zwei-Erlen-Karte zu finden. Man erhält kleinere Einblicke in Elsbeths Geist, da diese ihren eigenen Körper nun nicht mehr bewohnt. Gleichzeitig nehmen Isolde und Elm bei diesem 2. Band eine deutlich größere Stellung ein. Die Liebesgeschichte der beiden wird erzählt. Ich war mir zunächst unsicher, inwieweit mich dieser neue Fokus interessieren würde, aber die Hintergrundgeschichte, vor allem bezüglich Isolde, ist eine wichtige Ergänzung zu Band 1 und wirft vieles in ein neues Licht. Schlussendlich fand ich das von der Autorin wirklich gut gelöst: Es gibt Liebe, es gibt Spannung, Elsbeth hat weiterhin eine tragende Rolle, aber wir sind nicht nur mit ihr gemeinsam in der Dunkelheit ihres Gedächtnisses gefangen, sondern lernen die brutale Welt von Blunder und deren Geheimnisse weiterkennen.

Folglich gelingt auch die Charakterausarbeitung bei diesem Band sehr gut. Das lag für mich vor allem an den erfrischenden Dialogen, die sich einzigartig und tiefgehend angefühlt haben. Ich konnte keine Phrasen und Antworten vorhersehen, wie es leider doch oft der Fall ist. Dadurch schließt man sowohl Haut- als auch Nebencharaktere fest ins Herz. Selbst bei den mehr als fragwürdigen Charakteren habe ich mitgefühlt. Denn die Welt, die die Autorin gezeichnet hat, ist gleichzeitig auch eine sehr dunkle, schwere. Darauf sollte man sich beim Lesen einstellen - so sehr ich es auch geliebt habe, so froh war ich dann doch, dass es die liebgewonnenen Protagonisten zum Ende hin überstanden haben.

Von Rachel Gillig werde ich auf jeden Fall weitere Bücher lesen und diese Diologie in Ehren halten. Riesengroße Empfehlung.

Bewertung vom 23.12.2024
Wolff, Tracy

Sweet Nightmare


sehr gut

Nach der Katmere-Academy Band 1 habe ich eine Weile nichts mehr von der Autorin gelesen, aber da mich das Buch damals sehr gut unterhalten hat, wollte ich super gerne "Sweet Nightmare" lesen - vor allem, da ich Dark-Academia-Settings einfach liebe.

Und dieses Buch hat es dabei in sich: Clementine lebt bereits ihr Leben lang auf der Calder-Academy, einer Schule für magische Outcasts, deren letze Chance der erfolgreiche Abschluss an der Schule ist. Dabei befinden sich allerlei magische Fantasywesen an der Schule, die man sich nur vorstellen kann: Phoenixe, Selkies, Fae, Drachen, Hexen, Gestaltwandler ... und viele mehr. Clementine selbst ist eine Mantikor, hat also auch einiges auf dem Kasten. Doch als ein Hurricane aufzieht, ist die Schule plötzlich kein sicherer Ort mehr - sondern ein wahr gewordener Albtraum.

Clementine selbst hat es mit einer Mutter als Direktorin, die in erster Linie ihren Beruf ausübt und in ... nicht mal zweiter Linie Mutter ist, nicht allzu leicht. Ihre Kindheitsfreunde haben sie verlassen: Ihre Cousine Caroline musste ins Gefängnis und ist daraufhin verstorben, ihr damals bester Freund Jude zeigt ihr die kalte Schulter. Clementine wirkt recht abgeklärt und gefasst, sicher auch durch ihre Umstände. Insbesondere ihre Schlagfertigkeit mochte ich gerne. Love-Interest Jude trägt das Herz ebenso am rechten Fleck, ist aber (typischerweise) durch das Schicksal gebeutelt und kann nicht so recht damit rausrücken, warum er sich Clementine nicht anvertrauen kann. Neben den beiden gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die die Geschichte auf jeden Fall bereichern: Von Clementines bestem Freund Luis mit den frechen Sprüchen, bishin zu der gefährlichen Vampirin Izzy, die sich absolut nichts gefallen lässt. Selbst die Lehrer sind ihrer Art einmalig und stechen hervor.

Was vielleicht bereits bei diesem kurzen Abriss deutlich wird: Bei all diesen Charakteren, Handlungssträngen und Verbindungen ... (von denen es noch zahlreiche mehr gibt, als oben aufgezählt) kann man schnell einmal die Übersicht verlieren. Das Buch vereint wirklich viele, viele interessante, auch neue und absolut kreative Ideen, aber ab einem gewissen Punkt war es einfach zu viel, vor allem bei dem Erzähltempo, das die Autorin hier an den Tag legte. Man hat kaum eine Ruhepause. Das führte leider auch dazu, dass ich manch ein trauriges Ereignis nicht wirklich nachfühlen konnte, weil die Charaktere einfach wieder gezwungenermaßen zum nächsten Tagespunkt übergehen mussten.

Auch beim Ende wurde dies ziemlich deutlich. Hier kam eine Offenbarung nach der nächsten, kurzfristig tauchte noch ein neuer Charakter auf und das Ganze wurde mit ein, zwei lustigen Sprüchen abgerundet - sodass die Wichtigkeit dieses Moments quasi nicht vorhanden war. Irgendwie schade, weil das Buch inhaltlich so, so viel Potenzial hat. Ich will auch auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht und hoffe, dass in Band 2 das Tempo ein wenig rausgenommen wird.

LeserInnen, die Spannung und Action lieben und auch mit einem schnellen Erzähltempo gut klarkommen, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. Alle anderen: Buckle your seat belts, it's a wild ride.

Bewertung vom 21.12.2024
Pearson, Mary E.

The Courting of Bristol Keats


sehr gut

Ich liebe alles an der Aufmachung dieses Buches - den einprägsamen Titel. die magische Farbwahl und das stimmige Cover samt Farbschnitt. Die Geschichte selber wollte ich jedoch unbedingt lesen, weil ich seit "The Cruel Prince" ein großer Fan der heimtückischen Elfen und ihrer magischen Welt bin, in der Tricks und Hinterlistigkeit an der Tagesordnung stehen.

In "The Courting os Bristol Keats" geht es um Bristol, welche sich auf die Suche nach ihren Vater begibt und dabei nach Elfheim muss, der Ort, an dem er zuletzt gesehen wurde. Doch hinter ihrer Familiengeschichte verbirgt sich so einiges mehr, als erwartet. Gleichzeitig wird Elfheim von einem abtrünnigen König tyrannisiert, der mithilfe von auferstanenden Dämonen die Welt unter seine Kontrolle bringen möchte. Nur jemand mit der besonderen Fähigkeit, Türen zu finden, könnte ihn aufhalten - und Tyghun, König der Tuatha De Danann hofft, dass ausgerechnet Brystol dieser jemand sein könnte. Dazu kommen noch jede Menge Plot-Twists, Anbandlungen und Verschwörungen.

Brystol konnte mich als Charakter von der ersten Seite an überzeugen. Sie ist schlagfertig, tough, gleichzeitig aber auch irgendwie normal. Ein Mädchen, das Pizza ausfährt, wobei sich genau diese scheinbar so alltägliche Fähigkeit plötzlich als Besonderheit herausstellt - mega cool. Alles, was Brystol will, ist eigentlich ihre beiden Schwestern bechützen, aber notgedrungen muss sie dafür nach Elfheim. Hier begegnet sie dem König Tyghun, der zunächst in seiner Rolle als missmutiger, geheimnissvoller König aufgeht, aber nach und nach seine Fassade bröckeln lässt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist authentisch und aufrichtig, auch wenn es so einige Geheimnisse zwischen den beiden gibt - vielleicht auch geben muss. Von den Nebencharakteren kommen einige zu Wort, aber tiefgehend kennenlernen konnte ich wenige. Vor allem die Geschwister von Brystol und Tyghun sind mir ans Herz gewachsen.

Das liegt meiner Meinung nach vor allem am Schreibstil, der viel aus der Retro-Perspektive erzählt, aber einen nicht immer zu den Schauplätzen mitnimmt. Beispielsweise gibt es neben Brytol noch einige weitere Auserwählte, die auf magische Fähigkeiten in Elfheim geprüft werden. Zwischen ihnen und Brystol entwickelt sich eine Freundschaft, die irgendwann einfach als gegeben beschrieben wurde, deren Entstehung ich aber weniger nachvollziehen konnte.

Auch der Spannungbogen reiht sich hier ein, denn aufgrund der Erzählweise war dieser nicht durchgehend für mich gegeben, obwohl es auch einiges zu entdecken gibt, ebenso wie es immer wieder zu äußerst spannenden Kämpfen kommt. Generell empfand ich das Tempo nicht konstant, sodass es spannendere und langatmigere Teile im Buch gab. Auch das Ende konnte mich nicht vollständig überzeugen, ich hatte mit einem größeren Knall gerechnet. Andererseits empfand ich die Ideen der Autorin oftmals als neuwertig und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es gibt noch zahlreiche Geheimnisse, die aufgedeckt werden müssen, deshalb steht für mich außer Frage, dass ich die Reihe weiterverfolge.

Alles in allem also ein spannender, durchdachter 1. Band, der einen noch ein wenig im Dunkeln tappen lässt, um die Vorfreude für Band 2 zu schüren.

Bewertung vom 10.12.2024
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


gut

Kristina Monninger mag ich als Autorin unfassbar gerne, vor allem seit der "Breaking Waves"-Reihe, deshalb durfte auch dieses Buch nicht fehlen. Leider muss ich nun jedoch sagen, dass es mich nicht ganz so sehr überzeugen konnte, wie seine Vorgänger.

Worum geht es? Annika lebt in Glücksstadt mit Freund Ben und dessen Tochter Lena. Gemeinsam haben sie sich ein beschauliches Leben aufgebaut, wobei Annika "Anni" versucht hat, sich so weit von ihrer Vergangenheit zu entfernen, wie nur möglich. Denn früher lebte sie in München und ließ dort ihre große Liebe Lukas zurück, mit der sie aufregende und innige neun Tage verbracht hatte, nach dem ein großes Geheimnis ans Tageslicht kam. Wie das Leben so will, begegnen sich plötzlich Lukas und Ben und als wäre das nicht alles verrückt genug, schreibt Ben plötzlich über Annikas und Lukas' große Liebesgeschichte...

Dass wir hier eine Protagonistin mit Ecken und Kanten haben, mag ich per se erst einmal, da Annika in ihrer Vergangenheit auch einige Wandlungen durchmachte und ihr Vergehen dahingehend auch wirklich nachvollziehbar ist. So richtig warm wurde ich mit ihr leider dennoch nicht, ebenso wenig mit Ben. Der geheimnisvolle Lukas aus der Vergangenheit war mir da irgendwie sympathischer, weil er nicht wie aus einer gute-Laune-Werbung entsprungen wirkte, sondern mehr Tiefgang hatte. Ein großer Teil des Buches besteht aus Dialogen zwischen den Protagonisten, die die Liebe und Freude zwischen den Charakteren widerspiegeln sollen. Mich haben sie leider nicht so erreicht, wie erhofft.

Ansonsten gibt es im Mittelteil auch einige Längen. Ein paar der Nebenstränge, vor allem rundum dBens Schwester Maren, die einigen Dreck am Stecken hat, waren recht spannend, verliefen aber auch ein wenig ins Leere. Hier hätte ich mir noch mehr Aufkösung gewünscht.

Die Message der Geschichte selbst mag ich sehr gerne und ist auch in meinen Augen sehr geglückt. Das Ende konnte mich daher wieder zufriedenstellen, der Weg dahin war ein wenig holprig.

Bewertung vom 24.11.2024
Rübben, Andrea

Die Geschichte vom zauberbunten Garten


ausgezeichnet

Die Geschichte vom zauberbunten Garten erzählt - und zeigt - die Geschichte einer alten Dame, die die Farben und damit auch die Lebensfreude in den tristen Alltag einer ganz normalen Stadt bringt. Dabei hat das Buch eine doppelte Ebene und in Kombination mit den tiefgründig-schönen Zeichnungen ist es nicht nur für Kinder ansprechend, sondern auch für Erwachsene - ich habe mich jedenfalls sofort in das Buch verliebt.

Dabei wird der tristen Alltäglichkeit eine farbenfrohe Blumenpracht gegenübergestellt. Die alte Dame lebt zufrieden in ihrem Garten und hegt und pflegt ihre Blumen, die ganzjährig blühen. Irgendwann teilt sie ihre Blumen auch mit ihrer Umwelt - der Nachbarin, dem Postboten, der Frisörin. All diese Menschen nehmen die Farben, die Wärme und die Freude mit in ihren Alltag, sodass nach und nach das Grau der Stadt schwindet und den Farben weicht.

Die Geste ist klein, der Effekt riesengroß. Das wird vor allem in den Bildern deutlich, die durch die Farbtupfer belebt werden. Stilistisch ergänzen die Bilder der Illustratorin den Text passgenau und wunderschön.