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Unsere Bücherwelt

Bewertungen

Insgesamt 188 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2019
Luka & Robin (eBook, ePUB)
Schneider, Sabina

Luka & Robin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Luka & Robin“ ist eine Geschichte der wahrlich anderen Art, ein Märchen, das voller Überraschungen steckt und das man auf seine spezielle Weise auch als „echt abgedreht“ bezeichnen könnte, positiv oder negativ gemeint, wie man es nimmt.

Es begegnen euch Elementarwesen, Hexen, Drachen und natürlich die zwei ungleichen Zwillingsschwestern Luka & Robin.

Es ist eine Geschichte vom Fressen und Gefressen werden, von der unbändigen Sucht nach Magie, dem Drang nachzugeben, dem Verzicht, der Macht generell und den vielleicht allzu hoch bemessen Werten der Schönheitsideale, der Weiblichkeit und der Jungfräulichkeit.

Ihr traut euch ran an ein Buch, das sehr speziell und eigen geschrieben ist, das sowohl voller Wortwitz steckt, vor Ironie und Sarkasmus nur so protzt, aber auch mit provokanten, teils vulgären und derben Worten tiefsinnige Botschaften zu dir an die Oberfläche locken möchte? Dann nur zu, „Luka & Robin“ könnte auch dich erreichen, wenn du dich ganz und gar auf ihre Geschichte einlassen kannst.

Eine ausführliche Rezension findet ihr bei "Unsere Bücherwelt"

Bewertung vom 28.05.2019
Auris / Jula Ansorge Bd.1
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

Wie absolut gerne würde ich doch jetzt aus dem Nähkästchen plaudern und in die Welt hinaus posaunen, warum genau ich diesen Thriller so krass genial finde.

Da aber gerade bei Thrillern die Spoilergefahr so extrem hoch ist, hülle ich mich inhaltlich natürlich in Schweigen, auch wenn es mir wirklich sehr schwer fällt, nicht über dieses Buch zu reden!

Worüber ich aber berichten kann ist Jula, die junge True-Crime-Podcasterin, unsere Protagonistin.
Jula ist ein echt authentisches Persönchen und genauso außergewöhnlich wie ihr Name. Sie hat Biss und weiß, was sie will oder auch nicht will. Sie übersteigt so einige Grenzen, um ihre Neugier und ihren Wissensdurst zu stillen und hat auch null Probleme damit, geschlossene Türen einzurennen. Sie wirkt bei allem, was sie tut, sehr echt und natürlich, auch wenn ihre Hartnäckigkeit sie oft naiv oder überstürzt handeln lässt. Aber sie hat ihr Herz am rechten Fleck und ihre „Schwächen“ erklären sich absolut durch ihr persönliches Schicksal aus der Vergangenheit. Ich mochte Jula jedenfalls, auch wenn sie mir oft wie eine Zecke vorkam, die immer im falschen Moment auftaucht und sich an Stellen fest beißt, wo sie nichts zu suchen hat. Dennoch fand ich sie authentisch und liebenswert.
Klingt sie für euch sympathisch? Das wäre gut, denn Julas Geschichte mit dem forensischen Phonetiker Matthias Hegel ist ja noch nicht zu Ende erzählt, ich sage nur: fieser böser Cliffhanger auf den letzten Buchseiten.

Zur Handlung an sich kann ich nur sagen: Hammergenial, nervenaufreibend und undurchschaubar! Wer es schafft, das Ende voraus zu sehen, der möge mir doch bitte schreiben, damit ich ihn besuchen und anerkennend auf die Schulter klopfen kann!

Für mich war „Auris“ wirklich fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor hat hier das Meisterwerk vollbracht, sehr kurze Kapitel zu verfassen und diese dennoch jedes mal mit so viel rasanter Spannung zu füllen, dass ich am Ende eines Kapitels fast geplatzt bin! Einerseits vor Aufregung des gerade Gelesenen, andererseits vor Anspannung, weil ich Angst hatte, dass nun ein böser Perspektivenwechsel folgt und ich weiter die Luft anhalten muss. Interessanterweise kommt dieser Thriller komplett ohne diese ständigen Wechsel der Charaktere aus, so geht es nach einem spannenden Kapitelende einfach nahtlos an der derselben Stelle weiter, nur um den Spannungsbogen wieder von vorne anzuziehen. Das war großes Nervenkino!

Obwohl ich zwischendurch mal dachte, ein paar Logiklücken zu erkennen oder hin und wieder eine allzu einfache Handlungsstruktur seitens der Protagonistin Jule vernommen habe, so musste ich doch schlussendlich einsehen, dass ich da nicht so wirklich richtig gelegen habe. Ok, man könnte auch sagen, der Autor hat mich so richtig schön auf`s Glatteis geführt.

So, mehr Infos sind definitiv nicht drin!
Obwohl, von Matthias Hegel habe ich ja noch gar nichts erzählt ...
Ist auch unnötig denke ich, denn mit ihm startet die Geschichte gleich. Und mal ehrlich, jemand, der ein so gutes Gehör hat, dass er anhand von Stimmen einen Mörder überführen kann, weil er einfach jedes noch so kleine Detail an Neben-Geräuschen und Emotionen darin erkennen, bzw. hören kann, das ist an sich ja schon einfach nur mega genial und neugiererweckend oder?

Fazit

„Auris“ ist ein wahrer Pageturner, ich jedenfalls konnte das Buch nicht zur Seite legen.
Der Plot ist durchdacht bis ins kleinste Detail, der Schreibstil ist angenehm einfach gehalten, die Kapitel kurz, knackig und super spannend und zwar jedes einzelne! Man wird quasi mit den ersten Zeilen ins Buch gesaugt und erst wieder am Ende ausgespuckt. Nur, um dann fest zu stellen, dass man den 2. Teil braucht, der aktuell ja noch nicht erschienen ist. Ein furchtbarer Moment.
Ihr könntet also warten, bis Band 2 da ist, ich sage aber ganz klar: traut euch und lest es schon jetzt!

Bewertung vom 22.05.2019
Blutparadies
Hammering, Claus

Blutparadies


sehr gut

Urlaub in einem neu eröffneten Luxushotel, mitten in der traumhaft schönen Karibik … Ein schöner Gedanke oder?
Tatsächlich ist mein Fernweh aber nach diesem Thriller für die nächste Zeit erst einmal kuriert worden!

Claus Hammering hat eine echt tolle Urlaubsatmosphäre mit diesem Buch geschaffen und gleichzeitig den perfekten Höllentrip eröffnet!

12 Urlauber bereisen die abgeschiedene, traumhaft schöne Urlaubsinsel in der Karibik. Genau diese Feriengäste lernen wir zunächst nach und nach kennen, was auch sehr wichtig ist, denn wir werden im Laufe der Geschichte mal in fast jede Rolle schlüpfen und den Insel-Horrorausflug aus ihrer persönlichen Perspektive betrachten.
Zudem nehmen noch der völlig überforderte Hotelmanager eine Gedankenrolle ein, sowie ein paar Hotelangestellte.

So viele Erzählperspektiven schrecken ein wenig ab, könnte man jetzt denken, ich zumindest bin kein allzu großer Freund davon, weil es Geschichten natürlich verkompliziert. Auf der anderen Seite ist man so natürlich wirklich mitten drin im Geschehen und fühlt hautnah mit, wenn es der Autor tatsächlich gut umsetzt. Und genau das ist Claus Hammering wirklich ganz großartig gelungen.

Ich hatte wirklich keinerlei Startschwierigkeiten oder Probleme, die vielen Protagonisten auseinander zuhalten oder zuzuordnen. Die Vorarbeit und die damit verbundene Kennenlernphase der Charaktere zu Beginn des Buches war super. Kleine klischeebehaftete Eselsbrücken wurden eingebaut um sich die Personen ganz leicht zu merken und um sie sich gut bildlich vorzustellen. Zudem bekommen wir eine super Rundführung durch das Hotel, das übrigens alles andere als fertig gestellt und betriebsbereit ist. Wenn die Urlauber nur wüssten, dass das ihre geringste Sorge ist …

Jedenfalls bekommen wir einen super Einblick in die ganze Situation und auch einen Inseleindruck, so dass man sich danach wirklich ganz entspannt zurück lehnen kann und „Das Blutparadies“ aus der ersten Reihe genießen kann. Ok, genießen ist natürlich eine sehr makabere Bezeichnung, es sei denn man steht auf Mord und Totschlag in seinem Urlaub!

Da sich auf der Insel ja nur die wenigen, eben erwähnten Urlauber befinden, die sich nach kurzer Zeit ja auch logischerweise alle kennen, liegt der Verdacht natürlich nah, sich nach dem blutigen Mord, der unabdinglich natürlich geschieht, gegenseitig zu verdächtigen. Wer ist es gewesen? Wem kann man trauen? Sollte man vielleicht sogar zusammen halten, weil der Mörder eher ein fremder Außenstehender ist?
Das sind die Fragen und Ängste, die seit dem fürchterlichen Mord, der natürlich so gar nicht zu einer Urlaubsatmosphäre passt, alle beschäftigt. Zu dem Zeitpunkt wissen sie ja auch noch gar nicht, dass es nicht bei dem einen Mord bleiben wird und auch wissen sie noch gar nicht, dass …
Tja, jetzt höre ich aber auf aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Ich fand „Das Blutparadies“ jedenfalls super schaurig und fesselnd. Ich konnte mich in jeden rein fühlen und hatte irgendwann selbst Angst mich durch die Hotelanlage zu bewegen, schließlich weiß man ja nicht, wer oder was hinter der nächsten Ecke lauert.

Natürlich habe auch ich Täter-Vermutungen angestellt, diese dann wieder verworfen und neue Gedanken geschmiedet. Letztendlich hatte ich den Täter früh in Verdacht, was ich etwas schade fand, denn der Überraschungsmoment am Ende, der für mich einen Spitzen-Thriller aus macht, war somit dahin. Auch gab es da so ein paar Szenen, die ich nicht so ganz nachvollziehbar fand, wo ich mir einfach noch viel mehr Dramatik hätte vorstellen können. Ich war hin und wieder echt bestürzter und ängstlicher als die Urlauber selbst.

Dennoch empfehle ich das Buch bedenkenlos weiter, weil es ein echter Reinfühl-Thriller ist, der unter die Haut geht. Er lebt von der Ruhe und den eigenen Angstgedanken und das ist dem Autor super gelungen.

Fazit

Ein Thriller, der durch eine ruhige Atmosphäre geprägt ist, während das Grauen im Hintergrund agiert. Man hält oft den Atem an u

Bewertung vom 08.05.2019
Himmelsklang & Höllendröhnen
Night, Aurelia L.

Himmelsklang & Höllendröhnen


sehr gut

Ich möchte zuallererst voranstellen: Ich mag dieses Buch und ich hatte tolle Lesestunden! Das erwähne ich deshalb, weil mir der Anfang des Buches zunächst eine etwas andere Meinung vermittelt hat, als letztendlich das Gesamtpaket.
Dies ist eins dieser Bücher, die seicht und eher langsam starten. Man erwartet nach den ersten Seiten eine lockere Fantasy-Geschichte, die man in ähnlicher Art schon zig mal gelesen hat. Ich hatte auf den ersten 100 Seiten auch echt so ein paar kleine Fragezeichen im Kopf, habe Handlungen, Aussagen und Gedanken einiger Protagonisten nicht so ganz nachempfinden können oder fragte mich, wie das alles zusammen hängt und wohin das eigentlich alles führen soll. Einige Übergänge verwirrten mich zudem etwas.

Doch dann machte es urplötzlich, ohne Vorankündigung BÄHM!!!
Auf einmal überschlugen sich die Ereignisse, die Handlung nahm an Fahrt auf und es passierten echt krasse Dinge! Ich bekam Antworten, verstand die Handlungsstränge mit einem mal besser und bin an der ein oder anderen Situation echt fassungslos-geschockt und angewidert zurück geblieben.

„Himmelsklang und Höllendröhnen“, allein der Titel drückt ja schon absolute Gegensätzlichkeit aus. Betrachtet man das Cover genauer, so sieht man auch gleichzeitig Feuer und Eis.

Kaylas und Elias Geschichte, und ja, es ist ihrer beider Geschichte, denn sie erzählen das Geschehen abwechselnd aus ihrer Sichtweise, ist eine Geschichte der Gegensätze, noch dazu eine sehr tiefgründige. Sie zeigt uns sehr deutlich, wie schmal der Grad gegensätzlicher Emotionen oft sein kann und wie nah sie doch miteinander verknüpft sind.
Es geht um Themen wie Barmherzigkeit und Rache, um Liebe und Hass, um Vertrauen und Verrat, um das Verzeihen und das Verachten, um den Himmel und die Hölle, um das „Klingen“ und das „Dröhnen“.

Kayla und Elias erleben all diese emotionalen Gegenpole und haben es beide verdammt schwer, damit umzugehen und den richtigen Weg zu wählen. Sie haben beide eine schwierige Vergangenheit hinter sich, die miteinander verwoben zu sein scheint.

Kayla, die als Mensch ein „Dröhnen“ wahr nimmt, das ihr zeigt, dass schreckliche, als Menschen getarnte Dämonen in ihrer unmittelbaren Nähe sind, weiß nicht, woher diese Gabe kommt, ist sich aber sicher, dass sie auf Dämonenjagt gehen muss.

Elias, der als Geächteter Engel auf der Erde wandelt und nur ein Ziel verfolgt, nämlich ein bestimmtes Versprechen einzuhalten, muss feststellen, dass das gar nicht so einfach ist, wenn Gefühle ins Spiel kommen. Er muss schwere Entscheidungen treffen, die ihn an seine Grenzen bringen. Zudem hat er da so einige Geheimnisse mit sich herum zu tragen, die es ihm nicht leichter machen.

Wer Lust auf eine tiefgründige und actiongeladene Story mit phantastischem Setting hat, wer wissen will, wie man ein Damön, ein Geächteter oder ein Gefallener wird oder wer mal einen Blick in die Hölle werfen will, der sollte sich dieses Buch mal näher anschauen.

Es erwartet euch ein Kampf von Himmel, Hölle und der Menschheit und ein sehr persönlicher Kampf von Kayla und Elias selbst, bei dem es darum geht, was und wer sie sind und was sie sein wollen.

Fazit

Eine Geschichte, die uns zeigt, wie leicht man Fehler machen kann, wie manipulativ man selbst ist, wenn Emotionen uns leiten und wie viele Wege es gibt, dann letztendlich damit umzugehen.
Es ist eine Geschichte der Gegensätze, mit einem engelsgleichen und gleichzeitig höllischen Setting, eine Geschichte um Macht, Egoismus und dem Kampf der Hölle und des Himmels.

Kayla und Elias sind für mich sehr charakterstarke Protas, vielleicht gerade, weil sie nicht fehlerfrei sind. Sie treffen ihre Entscheidungen mal aus Liebe und mal aus Hass, haben aber ihr Herz beide am rechten Fleck.

Für mich bekommt das Buch eine Leseempfehlung, wobei man hier etwas Durchhaltevermögen braucht, denn erst nach etwa 100 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende hat mich eine Kleinigkeit vermissen lassen, denn ich

Bewertung vom 21.04.2019
Mädchendurst / Goldmann und Brandner Bd.1
Leibig, Timo

Mädchendurst / Goldmann und Brandner Bd.1


sehr gut

Puhhh, was für ein Buch! Ich hoffe, ich bekomme diese Bilder irgendwann wieder aus meinem Kopf, die mir Timo Leibig da in mein Hirn eingepflanzt hat, denn ein detailgetreues Szenario vor dem inneren Auge ablaufen lassen, das kann der Autor definitiv!

Dieser Thriller ist hochkarätig spannend, nervenaufreibend und blutrünstig. Lasst euch nicht von dem Cover in den eher schlicht gehaltenen Farben täuschen! Es wurde da nicht umsonst mit roter Farbe sehr großzügig umgegangen. Zudem erwartet euch eine teilweise verbal krasse und hin und wieder leicht vulgäre Sprache und sexistische Gedanken, was aber alles zur Story gepasst hat.

Ich liebe es rasant und knackig bei Thrillern. Wenn dann noch die Perspektiven oft wechseln um die Spannung zu erhöhen, dann ist es für mich perfekt.
Das alles bekommt man hier geboten, denn man erhält Einblicke in die Ermittlungen des Kommissaren-Duos Leonore Goldmann und Walter Brandner, den Täter, die Opfer und noch weitere Charaktere. Die Kapitel sind nervenzerfetzend kurz, so dass man nach jedem Beenden eines solchen, unruhig auf seinem Sitzplatz hin und her rutscht, weil man mit einem kleinen Cliffhanger gequält wird und zu einem anderen Protagonisten wechselt.

Interessanterweise war ich zu Beginn leicht enttäuscht, denn der Täter ist uns ziemlich schnell bekannt und ich hatte schon die Befürchtung, dass wir uns jetzt einfach nur mit dem Ermittlerduo krimimäßig auf dessen Verfolgung stürzen. Aber dem war absolut nicht so. Der Autor hat uns da eine klasse Geschichte zum Mitfiebern, Bauchschmerzen Bereiten und Mittagessen nochmal Verdauen geboten, das war großes Kino!
Ein paar Sachen wirkten konstruiert auf mich, bzw. konnte ich den Kommissaren Goldmann und Brandner manchmal nicht ganz folgen, warum und wieso sie auf manche Theorien und Spuren gekommen sind. Auch waren sie mir manchmal zu locker und ich habe ihnen nicht immer abgenommen, dass sie sich wirklich zu 100 % auf den Fall konzentrieren, wie sie es behaupten. Ich glaube, dem Autor war es wichtig, die beiden erst mal charakterlich vorzustellen, schließlich ist es auch für uns der erste Fall mit den beiden, so dass ich schlussendlich locker über die kleinen Stolpersteine hinweg sehen konnte. Leonore und Walter sind bei mir jedenfalls sehr authentisch rüber gekommen, beide mit viel Charisma, wenn auch menschlichen Schwächen, gerade auf Seiten von Walter, der bei mir noch Sympathiepunkte sammeln muss.

Wahrscheinlich ist der 2. Fall der beiden die beste Gelegenheit dafür.

Bei all meiner Begeisterung, gibt es von meiner Seite auch einen Kritikpunkt, der jedoch wirklich nur meine persönliche Meinung darstellt und den ganz sicher nicht alle so sehen werden.

Ich mag es generell nicht, wenn Tätern, die furchtbare Taten begehen, in irgendeiner Weise Verständnis eingehaucht wird. Ich weiß, dass die meisten, wenn nicht sogar alle, an psychischen Erkrankung unterschiedlichster Herkunft leiden und alle abnormalen Störungen eine Ursache haben. Allerdings interessiert die mich nicht und ich möchte schon gar kein Verständnis für einen Täter auch nur ansatzweise empfinden. Mich stoßen solche Taten so dermaßen ab, dass ich den Täter auch hassen und verabscheuen will. Punkt. Das mag kleingeistig sein, aber so empfinde ich das. Hier in der Story wurde aber darauf wert gelegt, den Täter zu verstehen oder ihm sogar zu helfen und damit bin ich gar nicht klar gekommen.
Ich kann da nicht näher drauf eingehen, sonst würde ich euch spoilern und wie erwähnt, spiegelt das auch nur meinen persönlichen Geschmack wider.

Eine Leseempfehlung bekommt „Mädchendurst“ in jedem Fall von mir. Fesselnder geschrieben kann ein Thriller kaum sein. Ob die Fälle von damals und heute zusammen hängen, ob die Mädchen gerettet werden können, was ihnen grauenvolles widerfährt und ob der Täter geschnappt wird, heißt es herauszufinden.

Bewertung vom 13.04.2019
Der Insasse
Fitzek, Sebastian

Der Insasse


ausgezeichnet

Das Buch ist zugeschlagen und ich bin wie immer eigentlich nach einem beendeten Fitzek: sprachlos und schockiert.
Ich saß jetzt wirklich eine Weile einfach nur da und habe mit weit aufgerissenen Augen die Wand angestarrt.
Das Ende war für mich in keinster Weise vorauszusehen und dabei hab ich mir doch diesmal wirklich Mühe gegeben, Herrn Fitzek endlich mal zu durchschauen.

Mein Hirn rattert immer noch so laut, dass man es eigentlich hören müsste.

Der Plott-Twist war mega genial, aber auch sehr verworren und teilweise auch irgendwie zusammenhanglos, gleichzeitig jedoch war er fesselnd vom ersten bis zum letzten Wort!
Ich fragte mich ständig Dinge wie: Wie passt das denn jetzt dazu? Welche Rolle spielen die einzelnen Personen wirklich? Wer steckt hier eigentlich mit wem unter einer Decke und vor allem WARUM?
Und als sich dann der Hauptprotagonist selber ständig die Frage stellte, was er hier übersehen haben könnte, da dachte ich nur: „Genau, endlich sagt es mal jemand, ich bin ganz deiner Meinung! Das frage ich mich doch auch!!!“

Ich wollte Antworten, bekam sie aber natürlich nicht, was mich fast geärgert hat und so war ich schon fast bereit, an komische Zufälle oder mysteriöse Umstände bei den mitwirkenden Charakteren zu glauben.
Jedoch wann überlässt Sebastian Fitzek jemals etwas dem Zufall?
Das war ja auch wirklich ein dummer Gedanke von mir. Am Ende, allerdings erst dann, liefert der Autor für alles stichfeste Argumente und Beweise, die Zusammenhänge werden endlich klar und sorgen für ultra-krasses Kopfkino.
Ich hab mir natürlich die Zeit genommen, um alles gedanklich nachzukonstruieren und zu überprüfen.
Wer hätte es gedacht, aber ich habe keinen Fehler gefunden! Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass die Story alles andere als eine leichte und schnell nachvollziehbare Story ist, mehr als genial! Hier ist wirklich der Weg das Ziel und man muss dauerhaft gut aufpassen.

Kindesentführung und Misshandlung der abartigsten Art, sind in dem Buch die zentralen Themen, welche auch mehr als bildhaft dargestellt werden.
Es gibt noch einige weitere Randthemen, die kaum an Widerlichkeit zu übertreffen sind, die aber spoilern würden, wenn ich sie erzähle, also erwähne ich sie nicht.
Das Buch ist definitiv nichts für Zartbesaitete und auch nichts für logisch Denkende, denn diese Geschichte zeigt: nichts ist unmöglich, alles kann in Betracht gezogen werden und dann kommt es doch ganz anders, als man denkt.

Ich habe schon mehrere Rezensionen gelesen, die das Buch als „frauenfeindlich“ betiteln und diesen Rezensenten kann ich nur raten: Lest doch bitte andere Büchergenre, die euch mehr ansprechen! „Der Insasse“ hat einfach total perverse Protagonisten und somit ist das Buch nun mal widerlich, abartig, blutig, krank, brutal und pervers! Die Geschichte bietet nicht nur einen Moment, an dem man angewidert die Augen schließen muss oder innerlich zusammen zuckt, weil das gerade Gelesene die eigene gesunde Vorstellungskraft übersteigt. Genau diese Aspekte sind es übrigens, die das Buch zu einem verdammt guten Psychothriller machen, einen, der unter die Haut geht und der einen innerlich lähmt, weil man es einfach nicht fassen kann.

Da ich ein großer Fitzek-Fan bin und seine Werke meistens mit 5 „Büchlein“ bewerte, ziehe ich dieses mal ein halbes ab, weil mir die Grundgeschichte, trotz der genialen Auflösung, während dem Lesen ein wenig zu verworren und auch teilweise etwas unglaubwürdig vor kam.

Eine absolute Leseempfehlung bekommt „Der Insasse“ aber dennoch von mir, weil er so furchtbar grausam, super intelligent und durchweg fesselnd geschrieben ist.

Fazit

Ein Psychothriller mit sehr charakterstarken, intelligenten, aber auch abgrundtief perversen Protagonisten.
Der Plot ist super genial, keine leichte Kost und schon gar nicht locker-flockig!
Man fliegt zwar nur so durch die Seiten, hat aber ständig ein Brett vor dem Kopf und fragt sich: What? Wieso? OMG – Nicht wirklich, oder?
Das Ende ist

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2019
Die Blutschule
Rhode, Max

Die Blutschule


sehr gut

Puh, das Buch ist harte Kost und das empfohlene Alter von 16 Jahren finde ich auch absolut angemessen. Schließlich erleben hier junge Teenager diese mehr als blutrünstige „Blutschule“ des Grauens und das auch noch im direkten Familienkreis. Da die Geschichte auch noch in der Ich-Perspektive geschrieben ist und aus der Sicht des Jungen Simon berichtet wird, wirkt alles noch viel persönlicher.

Einige dieser Schreckensszenarien werden übrigens gar nicht wörtlich ausgeschmückt, sondern finden nur in unserem Kopf statt. Das macht das Grauen aber nicht minder authentisch oder abstoßend furchterregend, im Gegenteil. So spricht es doch nur für die Genialität des Autors in seiner Schreibweise.

Sebastian Fitzek schreibt hier unter dem Pseudonym „Max Rhode“.
Ziemlich schnell wird klar, dass wir es hier aber mit einem „echten“ Fitzek zu tun haben, denn das Buch ist wirklich durchweg fesselnd und hochkarätig spannend, wie man es von dem Autor gewohnt ist.

Dennoch gibt es hier für mich Unterschiede, was ich auch echt super finde, denn meiner Meinung nach sollten Pseudonyme klar abgegrenzt werden.
Anders wie bei Sebastian Fitzeks Psychothrillern, bei denen es immer rational erklärbare Themen sind, von denen er schreibt, handelt es sich hier eher um einen Mystery-Thriller, denn hier geht nichts so wirklich mit rechten und erklärlichen Dingen zu.

Zwischenzeitlich dachte ich sogar, dass ich eher einen Horror-Roman lese und fühlte mich an Werke von Stephen King erinnert. Das meine ich absolut nicht negativ, im Gegenteil, die Atmosphäre war nur einfach generell eine andere. Verbunden mit der Ich-Perspektive war es also eine andere Fitzek-Erfahrung, was ja auch gut ist, denn schließlich ist es ja auch ein Buch von Max Rhode.

Interessanterweise übernimmt besagter Max Rhode in Fitzeks Werk „Das Joshua Profil“ eine Protagonistenrolle. Mit diesem Wissen im Hintergrund, finde ich eine klare Abgrenzung im Schreibstil der beiden „Autoren“ um so wichtiger und natürlich auch authentischer. Das ist hier also absolut gelungen.

„Die Blutschule“ ist eins dieser Bücher, die man aufschlägt und fassungslos und angewidert durchs Geschehen flitzt. Man will einfach nur wissen, wie alles ausgeht. Und dann liest man das Ende und weiß kurz vorher ganz genau, dass man im Anschluss noch mal den Anfang lesen muss, damit sich einem alles in vollem Umfang erschließt.

Inhaltlich gebe ich hier natürlich keinerlei Input, denn Thriller leben nun mal davon, dass man die Handlung völlig unvoreingenommen selber erlebt. Interessiert euch also die Geschichte laut Klappentext, dann könnt ihr wenig bis nichts falsch machen.

Es gab allerdings so ein paar Stellen, die mir etwas weit hergeholt waren oder die ich nicht gänzlich nachvollziehen konnte. Aber da wären wir auch wieder bei dem Thema, dass es eher ein Mystery-Thriller ist. Diese Tatsache hätte ich vorher gerne gewusst, denn ich war darüber wirklich überrascht. Das muss man nämlich mögen und sich drauf einlassen können.

Ich konnte mich drauf einlassen und fand dieses Buch seinem Genre entsprechend wirklich unfassbar abartig und widerlich, allerdings auch irgendwie traurig und erschütternd, was an dieser Stelle natürlich ein Kompliment ist.

Ob ich zukünftig einen Ausflug an die Seen rund um Berlin machen werde, weiß ich noch nicht, vermutlich aber nicht. :-)

Fazit

Ein Mystery-Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek, unter dem Pseudonym Max Rhode, der es echt in sich hat.

Man wird hier mit vielen blutrünstigen und abartigen Situationen konfrontiert, die besonders unter die Haut gehen, weil sie jungen Teenagern, on Top durch die Hand ihres Vater, passieren.

Wer kein Problem damit hat, einen Thriller zu lesen, deren Ereignisse nicht immer rational zu erklären sind, der hätte hier ein extrem fesselndes Exemplar als Tipp.

Bewertung vom 04.04.2019
Seelensucher
Hilger, Sophie

Seelensucher


sehr gut

Durch diesen ersten Teil des Mystery-Serials bin ich geradezu durch geflitzt!
Das lag sicher ein wenig an der Kürze des Buches, aber hauptsächlich sicherlich an der Spannung, dem Nervenkitzel und der großartigen Protagonistin.

Amber Woods ist toll! Sie ist der Chuck Norris oder der Van Helsing-Typ, nur mit dem Unterschied, dass sie eine Frau ist. Sie ist tätowiert, mit einem selbstbewussten Auftreten und einem lockeren Züngchen, das wohl immer einen zynischen oder derben Spruch auf Lager hat. Sie wirkt furchtlos, auch wenn man genau spürt, das in ihrem Inneren eine verängstigte Seele schlummert, die bereits viel im Leben durch gemacht hat.

Das Büchlein ist von der Art her, wie eine Folge einer echte TV-Serie und es ist eine Einführung in die Arbeit der „Seelensucher“. Wir lernen quasi Amber kennen und bestreiten mit ihr einen paranormalen, mysteriösen Fall, bei dem sich alles um Geister oder verlorene Seelen dreht.

Man muss schon gruselsicher sein, das Mitfiebern mögen und offen für Paranormales sein, denn man bekommt beim Lesen schon den Eindruck, dass das hier Gelesene nicht unbedingt nur reine Fiktion ist. Das kleine Special am Ende des Buches, 12 abgedruckte Tatsachenberichte verschiedener Menschen, bestätigen diese Atmosphäre natürlich.

Gänsehautmomente hatte ich jede Menge, auch wenn einiges für mich vorhersehbar, leicht zu durchschauen oder nicht ganz so nachvollziehbar war. Mich hat Amber und ihre Mission als „Seelensucher“ gepackt, die gesamte Atmosphäre hat mich berieselt, mich gänzlich in das Buch tauchen lassen und ich will mehr!
Ich freue mich nun wahnsinnig auf das nächste Abenteuer mit Amber, Hailey, Noah und seiner Crew!

Wer die sind? Finde es heraus!
Es sind auf jeden Fall weitere sehr coole Leute, deren riesiges Potential ich erahne und die ich unbedingt näher kennen lernen muss.

Ein neuer Seelensucher-Auftrag wird am Ende bereits in Aussicht gestellt. Ich bin sowas von wieder dabei und stelle mir gerne erneut mit Amber die Frage: Ist die eigene Bestimmung ein Fluch oder ein Geschenk?

Fazit

An jedem noch so kleinen Ort, schlummert ein kleines, schmutziges Familiengeheimnis. Geister oder verlorene Seelen könnten dabei in Erscheinung treten, denn sie haben immer noch etwas zu erledigen. Ob das was Gutes oder Böses ist … wer weiß.

Wenn diese auf der Bildfläche auftauchen, kommt die charakterstarke und charismatische Amber Woods ins Spiel, die Frau, die Geister erspüren und mit ihnen kommunizieren kann.

„Seelensucher“ ist ein sehr atmosphärisches, spannendes und mysteriöses Serial, das mit diesem ersten Band eine tolle Einführung hingelegt hat. Gemeinsam mit der Protagonistin Amber lösen wir einen gruseligen und übersinnlichen Fall, der so einige Überraschungen ans Licht bringt.

Bewertung vom 03.04.2019
GIPFELrot (eBook, ePUB)
Jensen, Stina

GIPFELrot (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich bin wiedereinmal von dem Schreibstil der Autorin begeistert. Die schottische Kulisse und auch das Leben dort haben mich sofort in den Bann gezogen. Valerie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich wieder einen neuen Lebensweg beschreiten. Durch die ungewollte Reisebegleitung gerät ihre sorgsam festgelegte Planung ganz schön ins Wanken. Alle Charaktere fand ich toll ausgearbeitet und machen diese Geschichte rund. Eine Spur Dramatik, ein Hauch Liebe und auch ein Selbstfindungstrip erwarten euch bei dieser Geschichte und diese Balance ist Stina Jensen auch sehr gut gelungen. Eine klare Leseempfehlung von mir, für diejenigen, die sich auf eine wunderbare Reise nach Schottland begeben wollen und sich dort von dem Flair verzaubern lassen möchten.

Eine ausführliche Rezension findet ihr auf „Unsere Bücherwelt“.