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Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2023
Hartmann, Silke

Die Superkräfte der Vögel


sehr gut

Vögel - weit mehr als Fliegen

Silke Hartmann weiß in ihrem Werk „Die Superkräfte der Vögel“ Erstaunliches zu berichten über unsere gefiederten Mitwesen.
Wenngleich das Buch sprachlich ob der vielen Superlative ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, liefert es dennoch geballtes Faktenwissen weit über das allgemein Bekannte hinaus.

Wenn wir an Vögel denken, beneiden wir sie als erstes um ihre Fähigkeit zu fliegen. Doch sind uns diese Tiere in allen Aspekten des Lebens weit voraus. Die Autorin beleuchtet die Fähigkeiten der Vogelwesen mittels unserer fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten und erläutert Kapitel für Kapitel die Sphären, zu denen wir Menschen mit unseren Möglichkeiten im Alltag keinerlei Zugang haben.
Wenige Fotos und kleine Grafiken ergänzen das Beschriebene anschaulich.

Alles in allem eine Bereicherung. Das Buch macht Lust, es immer wieder in die Hand zu nehmen. Denn es eignet sich auch, einzelne Kapitel unabhängig der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Bewertung vom 25.09.2023
Curran, Thomas

Nie gut genug


ausgezeichnet

Perfektionismus aus wissenschaftlicher Sicht

Thomas Curran, seines Zeichens Professor für Psychologie an der "London School of Economics", präsentiert uns in seinem Buch "Nie gut genug" die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen zum Thema Perfektionismus.

Wer einen Ratgeber mit Alltagstips erwartet, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Es ist ein Werk, welches sicher Psychologen, Soziologen, Philosophen und Menschen, die sich gerne tiefergehend mit einer Thematik befassen, begeistern wird.

Denn der Autor definiert zunächst den Begriff Perfektionismus und grenzt ihn deutlich von lediglich sehr hohen Ansprüchen ab. Er arbeitet heraus, dass Perfektionismus mehr ist als eine Charaktereigenschaft mit der man kokettieren kann.
Es handelt sich vielmehr um ein Phänomen, welches eng verwoben ist mit den gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit. Somit nehmen in seinem Buch Ursachen, Entwicklung und seine fatalen Auswirkungen auf das Individuum und unsere Lebensqualität einen großen Raum ein.
Curran belegt seine Analysen mittels einer Vielzahl von Studien und lockert seine Erkenntnisse mit persönlichen Erfahrungsberichten auf.

Bewertung vom 12.09.2023
Beck, Henning

12 Gesetze der Dummheit


ausgezeichnet

Wie uns unser Gehirn an der Nase herumführt

Henning Beck, seines Zeichens Neurowissenschaftler, hat sich in seinem Buch "Die 12 Gesetzte der Dummheit" dem aus seiner Sicht Tabu-Thema Dummheit angenommen und verschafft uns erhellende Lesemomente.

Mit viel Sachverstand und Humor beschreibt der Autor, wie uns unser Gehirn an der Nase herumführt. Er enttarnt Logikfehler und Denkfallen, auf die wir alle täglich hereinfallen.

Die Länge der einzelnen Kapitel sowie der untergeordneten Leseabschnitte sind genau auf die Bedürfnisse unseres Gehirns abgestimmt, also eher kurz und präzise auf den Punkt gebracht.

Er untermauert seine Erkenntnisse mittels anschaulicher Studienergebnisse, die er im Anhang ordentlich mit den jeweiligen Quellen belegt.

Hat man das Buch erst einmal chronologisch durchgearbeitet, so lohnt es sich auch, einzelne Kapitel unabhängig voneinander erneut zu lesen.

Nach dem Genuß dieses Buches, läßt es uns als Mensch vielleicht ein wenig demütiger zurück, zumindest für einen Moment.

Bewertung vom 02.08.2023
Arnim, Gabriele von

Der Trost der Schönheit


ausgezeichnet

Kraft aus Schönheit

Die Autorin Gabriele von Arnim erzählt in ihrem Buch "Der Trost der Schönheit" von ihren Ängsten angesichts der auf unterschiedliche Weise stattfindenden Zerstörung unserer Welt und der Kraft für ihr Leben, die sie auf ebenso mannigfaltige Weise aus der Schönheit bezieht.

Bereits der Anblick des gebundenen Buches in seinem hochwertigen Erscheinungsbild mit rotem Lesebändchen macht Hoffnung auf einen ebenso anspruchsvollen Inhalt.
Und so ist es dann auch, genauso wie die Farben des Einbandes, ein zarter Roséton, eine Hautfarbe, kontrastiert durch ein leuchtendes, warmes Rot, was lebendiger nicht sein könnte, genau so zart und kraftvoll zugleich, verletzlich und gleichermaßen stärkend in ihrer Empfindsamkeit kommen die Texte daher.
Auch das Motiv des Covers, eine Zeichnung, vegetabil, an ein stilisiertes Blatt oder eine abstrakte Baumstruktur erinnernd, gibt bereits einen Hinweis auf die Schönheit aus Natur und Kunst.

Schön wie die Autorin ihre eigenen, auch schmerzhaften, Erinnerungen und Gedanken verwebt mit Zitaten aus Werken anderer Autoren.
Dabei sind Literatur, bildende Kunst, Film, Musik, neurowissenschaftliche Erkenntnisse sowie die Natur und Alltagsbeobachtungen die Quellen, aus der Gabriele von Arnim Kraft schöpft.

Bewertung vom 23.07.2023
Miyata-Jancey, Mariko

Mieko tanzt


sehr gut

Selbstbestimmt

Die Autorin Mariko Miyata-Jancey hat mit „Mieko tanzt“ ein Kinderbuch geschrieben, welches sich mit gängigen Rollenklischees auseinandersetzt.
Die Kernfamilie der Protagonistin unterstützt die kleine Mieko in ihrem Wunsch, die vermeintlich für Mädchen vorgeschriebenen langen Haare loszuwerden und bequeme Kleidung anstatt des engen Tanztrikots beim Ausüben ihrer Leidenschaft zu tragen.

Auch wenn die Farbgestaltung des Bucheinbands mit viel Rosa noch eher brav und mädchenhaft daherkommt, so sieht man Mieko auf dem Cover bereits mit kurzen Haaren glücklich herumspringen.
Die ganz- oder doppelseitigen Illustrationen im Innern des Buches ergänzen den Inhalt der kurzen Textpassagen nicht nur, sondern liefern weiterführende Informationen, die sich nur Denjenigen eröffnen, die genau beobachten. Beispielsweise sieht man Miekos Vater im Hintergrund Geschirrspülen, während Mutter und Schwester Miekos Haare abschneiden.

Besonders gut ist es der Zeichnerin Marianne Gretteberg Engedal gelungen, Gefühle wie Wut, Unsicherheit, Angst, Freude, Stolz, Verliebtsein usw. darzustellen, die im Laufe der Geschichte eine Rolle spielen werden.

Die Bandbreite der im Buch angerissenen oder angedeuteten Themen ist sehr groß. Ob man über Selbstbestimmung, Selbstvertrauen, über unterschiedliche Gefühlszustände, über Vielfalt und Toleranz oder über gleichgeschlechtliche Liebe nachdenken oder sprechen möchte, hängt sicher vom Alter und dem Bedürfnis des jeweiligen Kindes ab.

Bewertung vom 01.07.2023
Thilo

Lenny Hunter - Die magische Sanduhr (Bd.1)


sehr gut

Cooler Kinder-Krimi !

"Lenny Hunter - Die magische Sanduhr", ein cooler kleiner Kinder-Krimi mit großer Wirkung ist dem Autor namens THILO da geglückt !

Dieser wäre allerdings undenkbar ohne die tollen Illustrationen von Silvio Neuendorf, mittels derer die Eigenschaften der unterschiedlichen Charaktere wunderbar herausgearbeitet werden.

Die Geschichte läßt sich anhand des Textes prima vorlesen, so dass die begleitenden Bilder die Vorstellungskraft der kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer aktivieren und anschaulich ergänzen können.

Der große Detailreichtum der Bildersprache eignet sich sogar dazu, die Geschichte unabhängig vom Text zu "lesen".

Eines jedoch ist nicht ganz so geglückt : Auch wenn laut Text sowohl männliche als auch weibliche Figuren benannt werden, so hält man sämtliche Figuren - betrachtet man nur die Bilder - eher für männlich. Hier hätte der Illustrator sich ein wenig mehr Gedanken machen können.

Dennoch, alles in allem ein inspirierendes Werk mit feinem Humor.

Bewertung vom 29.06.2023
Janssen, Mark

Träumer


ausgezeichnet

Ein Werk von großer künstlerischer und phantasieanregender Kraft

Wow, ein eher untypisches Buch für den Ravensburger Verlag durfte der Illustrator Mark Janssen mit "Träumer" dort veröffentlichen !

Allein schon die ausdrucksstarken ganzseitigen Illustrationen sind von großer künstlerischer und phantasieanregender Kraft.
Die doppelseitigen Aquarelle zeichnen sich durch handwerkliche Könnerschaft, Einfallsreichtum und einer Liebe zum Detail aus, die ihresgleichen sucht.
Träumer, so nennt der Autor solche Menschen, die nur so übersprudeln vor Ideen, die Phantasten, die Suchenden, die Kunstschaffenden und die Neugierigen und Forschergeister jeglicher Disziplin. Kurz, all diejenigen, die unsere Welt ein wenig besser und schöner machen wollen.

Ein Buch zum Anschauen, Genießen und Mutschöpfen.
Ganz nebenbei eine Vater-Sohn-Geschichte, die zärtlicher und zugewandter kaum sein kann.
Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene geeignet.

Bewertung vom 29.05.2023
Herzog, Sven

Die Sache mit dem Wald


sehr gut

Perspektivenwechsel

Sven Herzog, seines Zeichens Forstwissenschaftler, beginnt sein Buch „Die Sache mit dem Wald“ mit der historischen Bedeutung des Waldes für uns Menschen. Er legt dar, wie sehr die Auswirkungen unseres Handelns durch Rodung, durch Nutzung und durch Übernutzung das heutige Landschaftsbild in Mitteleuropa geprägt haben.
Im Verlauf des Werkes wird deutlich, warum dieser Aspekt so wichtig ist.

Wenn auch stilistisch ein wenig spröde, so vermittelt der Autor auf sachliche Weise hochinteressantes und komplexes Fachwissen.

Herzog stellt die unterschiedlichen Perspektiven von Forstwirten, Jägern und Naturschützern gegenüber und zeigt die Konflikte auf, die aus den jeweiligen Interessen heraus entstehen.
Er legt die Unterschiede zwischen Urwald, Naturwald und Wirtschaftswald dar und leitet davon mögliche Lösungsansätze für eine zukünftige Waldbewirtschaftung ab.

Interessant für die Älteren unter uns ist die Aufbereitung des Themas „Waldsterben“ und „Saurer Regen“ der 80er Jahre. Hier zieht er aufschlußreiche Parallelen zur heutigen Situation.

Darüber hinaus definiert Herzog genau, was wissenschaftliches Arbeiten bedeutet. Er zeigt den Zusammenhang auf zwischen wissenschaftlichem Arbeiten, Medien und Politik, was sicherlich nicht nur für die Waldthematik, sondern auch interessant ist für die Bewertung der COVID 19-Debatte in der jüngsten Vergangenheit.

Eines wird im Buch besonders deutlich, Wälder sind außerordentlich komplexe Ökosysteme, die einer großen Zahl von gegenseitigen Einflüssen und Prozessen ausgesetzt sind. Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels, der einer weltweiten Lösung bedarf, ist es laut Herzog die wichtigste Aufgabe unserer Forstwirtschaft, die genetische Anpassungsfähigkeit unserer Wälder zu verbessern. So kann sich der Wald am besten auf einen Wandel einstellen, der nicht im Detail vorhersehbar ist.

Bewertung vom 26.04.2023
Lang, Veronika

Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?


sehr gut

Von Spinnen, Käfern, Insekten & Co.

Das Kinder-Sachbuch "Was krabbelt denn da?" handelt von Insekten, Käfern, Spinnen und allem was sonst noch klein ist und krabbelt, oft sogar fliegen kann.

Die Autorin Veronika Lang erzählt uns ganz präzise und wissenschaftlich fundiert, aber mit einfachen Worten vom Leben der kleinsten mit bloßem Auge sichtbaren Wesen auf unserem Planeten.

Wie das Buch, ein wenig kleiner als A5, sich schon greift, ist ein haptisches Erlebnis. Aus stabilen Kartonseiten und gerade leicht genug, um es zur Erkundung mit nach draußen zu nehmen.
Leider sind es dann insgesamt nur 16 Tierchen, welche vorgestellt werden konnten.

Die Zeichnungen der Tiere sind sehr naturgetreu dargestellt und entsprechend aussagefähig, um eine einfache Bestimmung zu gewährleisten. Die ergänzenden Angaben zur Größe und des Lebensraumes helfen sicherlich auch dabei.

Bewertung vom 26.04.2023
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Im Schutz der Nacht

Die Biologin Sophia Kimmig hat mit ihrem angenehm zu lesenden Buch "Lebendige Nacht" die große Bedeutung der Nacht nicht nur für die unzähligen nachtaktiven Wildtiere, sondern auch für uns Menschen verdeutlicht.

Sie beleuchtet das Thema sowohl aus naturwissenschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung evolutionsgeschichtlicher Entwicklungen, als auch aus kultureller Perspektive.
So finden neben den zahlreichen Tierportraits auch Aspekte wie Lichtverschmutzung, welche die Gefahr des Verlustes der Nacht zur Folge hat, Eingang in ihr Werk.

Die Autorin kombiniert eigene Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrer Forschungspraxis als Biologin mit erweiterten Erkenntnissen von Kolleginnen und Kollegen, die sie mittels Quellenangaben am Ende des Buches belegt.

Ihr zentrales Thema sind allerdings die Tiere, und vor allem jene, die in der Stadt leben. So erfahren wir spannende Fakten und amüsante Geschichten über Bilche, Eulen, Fledermäuse, Waschbären und Nachtfalter, die wir dank ihrer lebendigen Beschreibungen hautnah mitzuerleben glauben.