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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 846 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2023
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


gut

Hätte mehr Spannung vertragen können;
Die Erzählperspektive wechselt häufig, so dass man sich immer gut informiert fühlt und mit den Personen auf dem aktuellen Stand ist. Allerdings führt das auch dazu, dass man als Leser Ermittlungsansätze sieht, die dann erst verspätet oder nur nebenher bearbeitet werden. Es gibt sehr viele Details über die Region und die Personen, was das Setting glaubhaft macht, aber für meinen Geschmack zu Lasten der Ermittlungen geht. Diese hätten viel konsequenter vorkommen können und es dauert ziemlich lange, bis sich die Handlung weiterentwickelt. Wirklich spannend war es für mich leider nicht. Den Buch-Untertitel finde ich unglücklich gewählt, da die WaPo gar nicht ermittelt und Agathas private und oberflächliche Aktivitäten man nicht wirklich als Ermittlungen bezeichnen kann. Ihre Beziehung zu Viktor war irgendwie notwendig für die Story, aber ich fand es sehr unglaubwürdig, wie sie sich gestaltet hat. Der Schreibstil ist angenehm und nicht zu beanstanden, die Handlung fand ich insgesamt etwas lahm, obwohl die Grundidee gut ist.

Bewertung vom 20.03.2023
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Jede Menge Action;
Dieser Thriller ist rasant und hat eine ganz spezielle, sehr abwechslungsreiche Story. Die Geschichte wird in der Gegenwart hauptsächlich aus der Sicht Seventeens erzählt und es gibt immer wieder mal aufschlussreiche Rückblenden in seine Vorgeschichte. Man darf die Story nicht zu ernst nehmen, mit einigen Verweisen aufs aktuelle Zeitgeschehen wirkt sie sogar nachvollziehbar und glaubhaft. Die Mischung aus Spionage + Auftragskiller hat mich an James Bond gepaart mit Bullet Train denken lassen. Es ist ein klassisches Katz und Maus Spiel zwischen Sixteen, Seventeen und weiteren Akteuren mit einigen Überraschungen und befriedigenden Entwicklungen. Der Schreibstil ist angenehm, die Sprache frisch und spritzig. Mir hat „Seventeen“ sehr gut gefallen und ich freue mich, dass bereits an einem Folgethriller gearbeitet wird.

Bewertung vom 20.03.2023
Klemke, Karoline

Totmannalarm


ausgezeichnet

Hochinteressant;
Aus der Sicht der (fiktiven) Psychotherapeutin Fr. Richter werden ihre Erlebnisse im Maßregelvollzug geschildert, was mir als „Kniff“ gut gefallen hat, um die sensiblen Geschichten wiederzugeben. Es beginnt mit dem ersten Arbeitstag der Berufsanfängerin „hinter Gittern“ und in jedem Kapitel geht es um einen anderen Patienten - seine Geschichte, Tat und Zukunft. Man erlebt die anfängliche Überforderung der jungen Therapeutin und auch, wie sie mit den Aufgaben wächst. Die Geschichten sind mal tragisch, überraschend, aber auch mit lustigen Episoden. Das Privatleben der Therapeutin wird auch erwähnt und im Laufe der Zeit wurde klar, wie sich Privat- und Berufsleben ergänzen und die persönliche Entwicklung der Therapeutin bedingen. Die Einblicke in die Therapiemöglichkeiten und praktischen Herausforderungen fand ich sehr interessant und lesenswert. Eine etwas andere Art von Lektüre, die mir gut gefallen hat, da sie den Horizont erweitert.

Bewertung vom 20.03.2023
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Bravo!
Die Kurzbeschreibung hat mich aufgrund der wilden Reise von Albanien über Deutschland in die USA etwas verblüfft, aber neugierig gemacht. Nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, macht das alles wirklich Sinn und ergibt eine außergewöhnliche und sehr bewegende Lebensgeschichte. Die Unterdrückung der Menschen in den totalitären Staaten des Ostblockes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso wie der Blick eines Albaners auf das geteilte Deutschland fand ich sehr glaubhaft und bewegend nacherzählt. Die Charaktere fand ich sehr gut getroffen: diejenigen, die für ihre Familie alles aufs Spiel setzen ebenso wie diejenigen, die alle hassen und ohne Rücksicht auf Familie eigene Interessen oder ihre Rache durchsetzen wollen. Die Bandbreite der verschiedenen Charaktere ist sehr groß, aber unglaublich authentisch. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch mit dem Spruch des Großvaters „Morgen und für immer“ beginnt und sich der Kreis mit einem anderen Großvater und dem Spruch wieder schließt. Obwohl Kajans Lebensgeschichte bewegend und traurig ist, findet das Buch ein versöhnliches Ende. Bravo!

Bewertung vom 20.03.2023
Rabe, Anne

Die Möglichkeit von Glück


sehr gut

Offen und ehrlich;
Inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach den Geheimnisse der Eltern und Großeltern und versucht, die Geschichten, die man ihr immer erzählt hat auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die Prägung durch Eltern und Umfeld in der DDR wird offen und schonungslos aufgedeckt und der Kampf um Freiheit von den Vorstellungen anderer ist nachvollziehbar. Die Charaktere sind gut geschildert und ich fand sie alle glaubwürdig und realistisch. Es wird versucht, möglichst viele Details auch über die Großeltern zu bekommen und man stellt sich unwillkürlich die Frage, was man seine eigenen Großeltern alles hätte fragen können und nicht getan hat. Die Erzählung ist nicht chronologisch, es gibt immer mal schwer einzuordnende Rückblenden, weshalb ich einen kleinen Abzug mache. Die Struktur im Buch ist mir etwas zu chaotisch und hätte übersichtlicher sein können, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr lesenswertes, hochinteressantes Buch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2023
Raimo, Veronica

Nichts davon ist wahr


sehr gut

Unterhaltsam;
Der Schreibstil ist recht flapsig und nahbar. Man fühlt sich der Erzählerin, die alles aus ihrer Perspektive schildert, irgendwie verbunden. Die Geschichte deckt die Lebensgeschichte der Erzählerin ab, nicht immer chronologisch, manchmal willkürlich oder themenbezogen. Die beschriebenen, recht exzentrischen Charaktere fand ich gut getroffen und sie haben mir sehr gut gefallen: die Erzählerin als tagträumendes Kind und Jugendliche sowie die Mutter, die an vermeintlichen kindlichen Eigenschaften ihrer Tochter festhält, die diese schon längst hinter sich gelassen hat, usw. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dennoch fehlt mir ein bisschen die Einordnung, das große Ganze, was will die Autorin damit sagen? Ist es biografisch oder - wie der Titel sagt - alles erfunden? Es endet mit ein paar Kommentaren über Erinnerungen, die mir gut gefallen haben und gerne etwas ausführlicher hätten sein können.

Bewertung vom 17.03.2023
Bilkau, Kristine

Wasserzeiten


sehr gut

Gelungenes Essay;
Dieses kleine Büchlein über das Schwimmen mit vielen Facetten hat mir gut gefallen und oft meine Erfahrungen und (teilweise unbewussten) Ansichten getroffen, ohne dass ich vorher in der Lage gewesen wäre, das so in Worte zu fassen. Mit ihren eigenen und familiären Erfahrungen als Anker beschreibt Kristine Bilkau das Schwimmen als magisch und meditativ und vieles mehr. Es werden soziologische, medizinische, literarische, modische Facetten des Schwimmens beleuchtet und gut in Themenbereiche strukturiert. Mir würden noch weitere Aspekte einfallen, die das Thema noch weiter abgerundet hätten. Es gibt außerdem einige schöne Tipps zu tollen Schwimmorten. Auch der Anhang mit Literatur- und Quellennachweisen hat mir gut gefallen und neugierig auf mehr gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Unterhaltsames über das Schwimmen schreiben kann. Eine schöne Idee und tolles Geschenk für alle Wasserratten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Pointierte Gesellschaftsanalyse;
Als erstes hat mich der Schreibstil fasziniert, da die Sprache vor zynischem Humor nur so tropft. Außerdem wird nicht nur die Geschichte aus übergeordneter Perspektive erzählt, sondern auch durch Interviews, Online-Kommentare, usw. ergänzt, wodurch viele verschiedene Meinungen wiedergegeben werden, was das Ganze gekonnt abrundet. Der Unfall und seine Folgen wird anfangs nur von Seiten der Urlauber geschildert und damit der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten. Mit scharfer Analyse werden Widersprüche enttarnt - das ist erfrischend und beschämend zugleich. Die Familie von Aayana kommt nach dem Unglück lange nicht vor, die Urlauber sind egozentrisch und alles ist aufs Vermeiden und Verdrängen ausgerichtet. Die Entwicklung der Geschichte und das Ende fand ich sehr gelungen. Auch die Charaktere sind sehr glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Für mich war es das erste Buch von Daniel Glattauer und hat mich direkt neugierig auf mehr gemacht, da es so menschlich, vielschichtig und zeitgemäß ist.

Bewertung vom 17.03.2023
Poznanski, Ursula

Böses Licht / Mordgruppe Bd.2


ausgezeichnet

Besser geht es nicht;
Es handelt sich hier um den zweiten Band mit der Ermittlerin Fina Plank nach „Stille blutet“. Den ersten habe ich noch nicht gelesen, das war aber überhaupt kein Problem. Der Fall ist in sich abgeschlossen und es gibt keine Hinweise auf den vorherigen Fall. Das Setting im Schauspielmilieu rund um das Burgtheater wird gekonnt aufgebaut. Die Charaktere der Schauspieler in den unterschiedlichen Phasen ihrer Karriere fand ich sehr gut getroffen; genauso wie ich mir die Personen vorstellen würde, ohne dass offensichtlich Stereotype bedient werden. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die sich toll ergänzen: Durch Fina wird der jeweilige Ermittlungsstand vermittelt und mit David, dem Regieassistenten, findet sich eine Person inmitten der Schauspieler wieder, so dass auch diese Perspektive abgedeckt ist. Der Plot ist intelligent und niveauvoll, kein blutrünstiger Thriller, sondern der Fokus liegt auf der Psychologie und logischen Lösung des Falles. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, er ist richtig gut gemacht.

Bewertung vom 17.03.2023
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


ausgezeichnet

Würdige Fortsetzung;
Dies ist das zweite Buch aus der als Trilogie angesetzten Reihe von Alka Joshi. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man den zweiten Band lesen kann, ohne den ersten zu kennen. Wenn man vorhat, das erste Buch noch zu lesen, dann sollte man es besser auch in der richtigen Reihenfolge tun. Viele Personen aus dem ersten Band tauchen wieder auf, es gibt zum Verständnis kurze Anspielungen auf die Vorgeschichten. Am Buchanfang gibt es ein Personenregister, das hilft, sich wieder an die Personen zu erinnern bzw. um sie einzuordnen. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Lakshmi und Malik erzählt und deckt so einen großen zeitlichen und räumlichen Bereich ab. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Geschehnisse passen toll zur Erzählzeit und ergeben ein rundes Gesamtbild. Das Ende empfand ich als sehr befriedigend und lässt viel Raum für den dritten Band. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es am Ende ca. 15 Seiten Glossar und Anmerkungen gibt, was sehr praktisch zum Nachschlagen und Vertiefen ist. Der Schreibstil ist einfach nur gut, ich wollte immer weiter lesen und konnte das Buch nicht zur Seite legen.