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Ettlingen

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Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2024
Denk, Regina

Die Schwarzgeherin


sehr gut

Das Buch wird ja mit dem Film Das finstere Tal verglichen mich hat er jedoch eher an eine moderneren Ludwig Ganghofer oder Die Geier-Wally von Wilhelmine von Hillern erinnert.
Ich mag etwas anspruchsvollere Heimat(filme)Bücher. Und das gehört eindeutig dazu.
Es gibt 4 Handlungsstränge, die sich über mehrere Jahrzehnte hinziehen:
• ein Adlerweibchen, das über dem Tal lebt
• ein Mann, der im Dorf bei einer Frau sitzt, die ihm die ganze Geschichte erzählt
• die Geschichte von Therese an sich
• und die Geschichte ihrer Tochter Marie
Spannend und mit einigen überraschenden Wendungen, also nicht so komplett vorhersehbar wie die typischen Heimatsagen. Was es aber nicht gebraucht hätte, waren die zu ausführlichen Brutalitäten Beschreibungen. Da hätte es echt auch etwas subtiler gereicht. Glücklicherweise waren das aber nur so etwa drei.

Es herrschen alte, strenge Sitten, vor allem natürlich für die Frauen. Die müssen sittsam sein, bescheiden, fleißig und Stammhalter gebären. Man hilft sich zwar in der Not, lebt aber ansonsten für sich und macht auch alles mit sich selbst aus.
Verbittert, verhärmt und falsch Stolz sind die meisten Charaktere. Deshalb zieht sich durch alle Familien immer das gleiche Schicksal. Man traut sich nicht zu reden, hat Angst, ergibt sich in sein Schicksal oder bricht komplett mit allem. So auch Theres, die sich völlig absondert. Aufgrund ihres Wissens um Kräuter und Heilkunde wird sie jedoch von den Dorfbewohnern gleichzeitig gebraucht und gefürchtet. Thereses Tochter wünscht sich aber ein Leben mit den Dorfbewohnern und will nicht länger die Tochter einer Geächteten sein. Das führt zu einer Situation, in der plötzlich alles eskaliert und sich jeder für etwas oder jemanden entscheiden muss…

Bewertung vom 16.09.2024
Neumann, Arvid

Die Fitness-Lüge


sehr gut

Für Herrn Neumann sind die momentanen Sportarten alle zu einseitig. Entweder werden nur bestimmte Muskeln trainiert oder man muss zu lange in einer Position verharren – also alles Dinge, die der Faszie entgegenwirken.
Außerdem erzählt er uns wie sich das Thema Faszie entwickelt hat. Schon 18hundertnochwas gab es Orthopäden und später Osteopathen, Schmerzforscher, Physiotherapeuten, Sport(ler)mediziner, Biologen,… die sich mit dem Thema beschäftigten. Entweder weil Sie selbst Schmerzen hatten, die nicht mit der üblichen Schulmedizin weggingen oder einfach generell aus Neugier.
Bis vor kurzem glaubte man ja noch das es Faszien wären, aber es ist nur eine Faszie. Und die ist auch noch schmerzempfindlich.
Viele Diagnosen von zermürbten Knochen oder zu wenig Muskelmasse sind seiner Meinung nach höchstwahrscheinlich unwahr. Seine Grundaussage ist – es ist meist einfach nur eine verhärtete Faszie, die einfach nicht mehr beweglich genug ist und deshalb Schmerzen verursacht.
Dazu gibt es immer mal wieder eingestreut Geschichten aus seiner Praxis von betroffenen Patienten, die schon aufgegeben wurden oder denen das Messer drohte und die mit Hilfe der Faszien-Therapie wieder schmerzfrei wurden.

Wer sich mit der Materie schon beschäftig hat, wird hier nicht viel Neues erfahren. Aber man sollte ein Thema immer mal wieder von anderen anders recherchiert und aufbereitet lesen.

Später gibt es noch ein paar Hinweise wie man seine Faszie gut pflegt. Dabei handelt es sich nicht um typische Übungen, sondern körpergerechter/s Stand, Sitz, liegen, laufen. Alleine kann man seine Faszie, wenn sie denn mal verklebt ist, leider nicht mehr richtig hinbekommen. Von wegen Faszienrolle. Da muss ein erfahrener Therapeut ran, der mit ordentlich Kraftaufwand die Faszie wieder hinbiegt und das ist oft ganz schön schmerzhaft (weiß ich aus eigener Erfahrung). Das sollte einen aber nicht abschrecken, denn sich nicht mehr frei bewegen können, Dauerschmerz oder unters Messer zu müssen ist wesentlich schlimmer. Also am besten früh/prophylaktisch damit anfangen und nicht erst wenn´s weh tut oder im Alter.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2023
Ingala, Jutta M.

KUNTH Traumpfade in Deutschland


gut

In dem Buch werden alle 52 deutschen Naturparks vorgestellt und wie ihr Hauptcharakter ist, also die typische Landschaft oder die vorkommenden Tiere. Dazu gibt es dann immer einige schöne Wandervorschläge in diesem Gebiet mit Angabe von Start, Ziel, Länge (km), Dauer, Verlauf und Beschreibung was das jeweilige Highlight dieser Tour ist.

Großartige Bilder, die sofort Lust machen sich das selbst in (der) Natur(a) ansehen zu wollen.

Doch leider gibt das Buch nur Inspirationen und keine weiterführenden Informationen. Es fehlen Tournamen (unter welchem Namen man diese vor Ort oder im Internet finden kann oder ob überhaupt), Adressen, beste Reisezeit, URLs oder Höhenangaben (nur danach kann ich für mich wirklich bemessen wie anstrengend eine Tour wird, denn bergauf bedeutet für jeden, je nach Fitness eben, etwas anderes.)
Wenn ich eine Tour im Buch gefunden habe, die mir von der Beschreibung her gefiel, musste ich mir die Strecke mühsam, anhand der Beschreibung, im Internet zusammensuchen (das könnte sie sein). Denn auf gut Glück werde ich sicherlich nirgends hinfahren, um dann festzustellen, dass diese Tour so nicht existiert, in echt anders heißt, schlecht oder gar nicht ausgeschildert ist oder für mich kaum zu bewältigende Höhenmeter hat…

Bewertung vom 15.05.2023
Crespo, Emilien

Soul of Los Angeles


ausgezeichnet

Wer nicht lange recherchieren will oder vor Ort auf einer Rundreise nicht so viel Zeit dazu hat, wo es das beste Restaurant, den schönsten Park oder die coolsten Retroklamotte gibt, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Wie es auch auf dem Buchrücken steht, haben die Autoren 1.700 Orte getestet und 30 davon in diesem Buch beschrieben. Jede Empfehlung bekommt 2-5 Seiten an genauerer Beschreibung (ein bisschen Geschichte, Empfehlungen, Adresse, Öffnungszeiten, Besonderheiten) und Fotos davon.

Bewertung vom 15.05.2023
Sarna, Heidi;Lim, Jerome

Verborgenes Singapur


ausgezeichnet

Für die meisten Urlauber ist Singapur leider nur eine Zwischenstation. Sie verbringen da wenige Tage bis zur Weiterreise. Wir waren 14 Tage dort und haben längst nicht alles gesehen. Nach diesem Buch hier hat sich die geplante „zweite Runde“ nochmals um einige Tage verlängert. So viele versteckte, interessante Häuser (allein die Sozialbauten dort, würden bei uns als Luxuswohnungen vermietet werden), Gärten, unterschiedliche Tempel (Religionen), Plätze für spektakuläre Sonnenuntergänge oder großartige Aussichten, alte Dörfer und geschichtsträchtige Kleinigkeiten, an denen man sonst einfach vorbeiläuft.
Von dieser Buchreiche (Verborgenes…) bin ich eh ein Fan. Mit so viel Fachwissen und jahrelanger Recherche liebevoll zusammengestellt, ohne langweilig oder schulmeisterlich rüberzukommen. Bei manchen Tipps hoffe ich jedoch immer, dass es nur umsichtige Menschen lesen.

Bewertung vom 11.05.2023
Koplin, Kim

Die Guten und die Toten


sehr gut

Horst Schimanskis (war ein Tatort Kommissar in den 80ern) moderne Nachfolgerin ist Nihal Khigarian: Kampfsporterfahren, schnell wütend und langt dann gerne mal ordentlich zu. Im Grunde verabscheut sie aber einfach nur Ungerechtigkeiten.
Und Saad lebt mit seiner kleinen Tochter immer in Habachtstellung, denn Typen aus der Vergangenheit könnten ihn ausfindig machen und erledigen wollen. Dazu kommt noch, dass ausgerechnet an seinem Arbeitsplatz (ein heruntergekommenes Parkhaus) irgendwelche Leute zwielichtige Geschäfte betreiben und Leichen hinterlassen werden.
Nihal und Saad versuchen jeder auf seine Art der Sache Herr zu werden, treffen immer wieder aufeinander und spüren, dass da mehr ist zwischen ihnen. Wie sollen die beiden aber mit dem Background je zueinander finden können?

Der Roman ist total cool geschrieben. Auch mit außergewöhnlichem Satzbau, wo ich erst an Druckfehler dachte. Ist aber so gewollt.
So wie man Berlinerische Comic-Jugendsprache spricht, so schreibt die Autorin.
Mal was komplett Neues und Anderes.
Das Ende finde ich, im Vergleich zum Rest, etwas überzogen.

Es ist eine Mischung aus Fack ju Göhte (hier aber nicht die Komödie, sondern das Krimidrama), vor allem Snatch – Schweine und Diamanten und 4 Brüder (Film mit Mark Wahlberg und dem markanten Satz: „Krasser Fall von Notwehr“).

Bewertung vom 25.04.2023
Jonglez, Thomas;Zoffoli, Paola;Galifi, Irene

Verborgenes Venedig


ausgezeichnet

Schon nach wenigen Seiten merkt man, da haben ganz viele Leute, ganz viel Ahnung und sich ganz viel Mühe gegeben, diesen Reiseführer zusammen zu stellen. Im Vorwort wird auch erwähnt, dass das Ganze 5 Jahre gedauert hat.
Erstaunlich. So viele versteckte unscheinbare Kleinode, Gärten, Denkmäler, Hinweise oder Räume, Häuser, Museen an denen man einfach vorbeiläuft, selbst als Einheimischer um deren Bedeutung vielleicht gar nicht weiß…
Viel Architektonisches aber auch geheime Gärten (hat mich echt gewundert, dass in diesem Häuser-Straßenlabyrinth überhaupt noch Platz ist für Grün und Gärten), Geschichtsspuren, Inschriften, Malereien und auch Legenden zu den Objekten werden erzählt. Es gibt Spukhäuser, religiöse Gebäude, Bruderschaftsräume und Erklärungen von Symbolen, die man ohne Hinweis vielleicht gar nicht erkennen oder beachten würde.

Bewertung vom 25.04.2023
Henn, Carsten Sebastian

Der Gin des Lebens / Kulinarische Kriminalromane Bd.1


sehr gut

Herr Henn hat ein interessanten, lockeren Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. So gibt es unterschiedliche Erzählweisen: einmal steht die Stimme des Navigationssystems symbolisch passend für die aktuelle Situation. Dann gibt es Rückblicke aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So weiß man als Leser mehr als die Hauptpersonen, was die Spannung steigert. Und zwischendurch ist alles noch aufgelockert mit Gin-Infos zur Herstellung und Rezepten mit Gin drin. Und die Wendungen sind gelungen, überraschend und nicht vorhersehbar.
Es gab nur kleinere Schwächen in der Handlung über die ich gut hinweglesen konnte.

Ich hatte gar nicht das Gefühl einen Roman zu lesen. Die meisten Autoren versuchen ja mit sehr detailhaften Beschreibungen alles ganz genau vorzugeben. Herr Henn benutzt nur ganz wenige Bilder und lässt einem viel Platz für die eigenen Fantasie, wodurch ich viel mehr in der Handlung drin war, weil ich mir eben nicht vorstellen musste was der Autor meinte, sondern mir mein eigenes Kopfkino machen konnte.

Bene reist nach England in ein Bed & Breakfast, wo schon sein Vater immer wieder einkehrte. Dort muss des Rätsels Lösung um ein Gin-Rezept liegen, dass ihn (Bene) von vielen seiner Sorgen befreien würde. Denn dann könnte er seinen ungeliebten Job sausen lassen und den besten Gin von Welt herstellen. Doch auch die Besitzerin des B&B – Cathy - hat ein ähnliches Anliegen. Ihr Vater und Benes Vater waren wohl gemeinsam an diesem Gin dran. Doch beide leben nicht mehr. Die beiden „Kinder“ tun sich zusammen und suchen nach den ursprünglichen Zutaten und geraten dabei in gefährliche und verwirrende Situationen.

Bewertung vom 14.04.2023
Disney, Walt;Cleary, Rhona

Disney Adventure Journals: Mulan und der geheimnisvolle Palast


gut

Dieses Buch ist eine Mischung aus unterschiedlichen Stilen. Einerseits Comic, dazu gibt es dann aber auch erläuternde Texte und die sind mit traditionellen Tuschezeichnungen (die haben mir am besten gefallen) unterlegt.

Mulan wird vom Kaiser eingeladen ihn zu beschützen, da Feinde, die schon am Hof sind nach dem Leben trachten. Sie soll als Ehrengast am Frühlingsfest teilnehmen und im Geheimen die Verantwortlichen aufspüren. Sie darf auch noch einen Begleiter mitbringen. Leider ist es nicht Shang, denn ihre Großmutter hat sich übereifrig vorgedrängelt.
Am Hof herrschen komplizierte Kleiderordnungen und Etikettenregeln, die Mulan zusätzlich zu schaffen machen.
Trotz aller Umsicht wird der Kaiser vergiftet und liegt im Sterben. Jetzt kommt es auf jede Minute an, die Täter und ein Gegenmittel zu finden…

Manches Mal fand ich die Story etwas zu holperig, als ob ein oder mehrere Bilder (Abfolgen) fehlen würden. Das braucht es einiges an vorausschauendem Denken, was ich kleinen Kindern nicht zutrauen würde. Damit wäre das Buch nur was für angehende Teenager und ältere oder etwas zum vorlesen, wo man solche Lücken erklären kann.

Bewertung vom 11.04.2023
Consolati, Franziska

In Deutschland um die Welt


sehr gut

Tja, wenn das Geld mal wieder nicht für die Fernreise reicht oder die Flugangst zu groß ist, dann bietet dieses Buch hier Möglichkeiten, die sich größtenteils so anfühlen als ob man doch weit weg wäre.
Für einige Ziele bedarf es jedoch schon einiges an Fantasie um sich z.B. ein Inselhopping in der feuchten Hitze in Thailand im warmen Mecklenburg-Vorpommern vorzustellen…

Unterteilt in 9 Rubriken zeigt uns Franziska Consolati Orte, die hier in Deutschland oder in den angrenzenden Ländern sind und die einem das Gefühl vermitteln: in einem afrikanischen Baumhaus oder auf einem Kirschblütenfest in Japan, bei Nacht in der mongolischen Steppe, auf einem indischen Tempelfest, mitten in einer Eiswelt, gondelnd in Venedig, zwischen wilden Pferde wie in Island, unterm Nachthimmel wie in der Wüste, auf Flüssen wie in Kanada, mitten im Indian Summer wie in Neuengland oder in einer rotglühende Felslandschaft wie in Arizona zu sein.

Jeder Ausflug erhält 2-3 Seiten. Manchmal mit einer Beschreibung wie es am Originalort war und dann wie es sich hier in der Nähe anfühlt.
Manchmal gibt es nur einen „Ersatzort“, manchmal aber auch mehrere, die das als-ob-Gefühl erzeugen können. Dazu Adressen, Bilder, teilweise Wandervorschläge und Koordinaten zum besseren auffinden.