Benutzer
Benutzername: 
Lesefreundin
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2024
Stronk, Cally

Das verflixt verfluchte Geisterhaus / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.7


ausgezeichnet

Grundschulkind ist begeistert

Aus der Reihe "Die Jagd nach dem magischen Koffer" geht es in Band 7 um "Das verflixt verfluchte Geisterhaus". Das Kindbuch aus der Feder von Sally Stronk vereint eine kindliche Krimigeschichte mit magischen Elementen, was meine Tochter mit Freude gelesen hat.

Mein Tochter besucht die zweite Klasse und ist damit noch Leseanfängerin, dennoch konnte sie das Buch größtenteils alleine lesen, was aus meiner Sicht absolut für dieses Buch spricht. Die Schrift ist schön groß, die Sätze und die Sprache kindgerecht. Außerdem gefallen uns comicartigen Illustrationen sehr gut. Insbesondere die beiden lustigen Schurken sind optisch toll gezeichnet und schon beim Cover war das Interesse meines Kindes geweckt. Dazu kommen die einzelnen Aufgaben und Rätsel, die die kleinen Leser:innen lösen dürfen und die bei uns für Begeisterung gesorgt haben. Gerade in den Büchern zum Selberlesen ist das eine besondere Motivation.

Fazit: Ein tolles Buch! Wir werden sicherlich noch weitere Bände der Reihe kaufen. Große Empfehlung.

Bewertung vom 19.09.2024
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


gut

Viele spannende Themen

Juli, August, September" ist ein Roman von Olga Grjasnowa, den ich in einem Rutsch durchgelesen haben. Wir begleiten hier Lou, sie lebt mit ihrem zweiten Ehemann und ihrer Tochter in Berlin und durchlebt nach einem persönlichen Schicksalsschlag eine schwierige Phase. Ihre Ehe kriselt, sie beschäftigt sich mit ihrer jüdischen Identität und als die Einladung zur Geburtstagsfeier ihrer Großtante aus Israel eintrifft, die die gesamte Familie nach Gran Canaria führen soll, ist sie alles andere als begeistert. Auf Gran Canaria kommen Zerwürfnisse innerhalb der Familie zu Tage und Lou entscheidet, dass sie Antworten in Israel finden muss.

Olga Grjasnowa schafft es mit ihrem Schreibstil, dass ich das Gefühl hatte, die Geschichte tatsächlich von Lou erzählt zu bekommen. Denn der Schreibstil ist recht nüchtern gehalten, was aus meiner Sicht perfekt zu Lou und ihrer aktuellen Gefühlslage passt. Lou wirkt kühl, zynisch und unnahbar, was die Autorin sprachlich wunderbar einfängt. Auch die Spannungen zwischen den Familienmitgliedern, hat die Autorin atmosphärisch sehr gelungen wiedergegeben.

In dem Roman werden viele spannende Themen angerissen, etwa die Frage nach jüdischer Identität, die schweren Jahre der Großmutter um den zweiten Weltkrieg oder der Handlungsstrang um Lous ersten Ehemann, der sich dem orthodoxem Judentum zugewendet hat. Diese Themen haben mein Leseinteresse über den kompletten Roman aufrecht erhalten, es wurde an keiner Stelle langweilig. Doch leider wurde vieles nur kurz angesprochen und nicht weiter vertieft. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle ein paar Seiten gewünscht und wäre gerne tiefer in einzelne Handlungsstränge versunken.

Bewertung vom 08.09.2024
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


gut

Hat mich nicht berührt


"Der Morgen nach dem Regen" von Melanie Lebensohn thematisiert das schwierige Mutter-Tochter-Verhältnis von Johanna und ihrer erwachsenen Tochter Elsa. Johanna hat Karriere bei den Vereinten Nationen gemacht und war in Elsas Kindheit teilweise über Monate in Krisengebieten tätig. Die Beziehung zu ihrer Tochter und ihrem Ehemann hat sich auf Grund der Auslandsreisen und der langen Abwesenheit immer mehr entfremdet. Nach einem folgenschweren Einsatz in Liberia wird die Familie einmal mehr belastet.

Mich hat die Grundidee des Romans - eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung vor einem internationalen Setting - sehr angesprochen. Doch leider konnte mich der Roman nicht berühren, was hauptsächlich daran lag, dass ich die geschilderte Liebesbeziehung und den extremen Liebeskummer der Protagonistin nicht fühlen konnte. Die Liebesgeschichte nimmt einen dominanten Teil in dem Roman ein und driftet mir in manchen Dialogen doch teilweise zu sehr ins rührselige ab. Auch die Zerrissenheit, die Johanna zwischen Familie und Beruf spürt, konnte ich nicht nachempfinden. Bei Johannes Erzählungen fehlte es mir leider komplett an Tiefgang.

Stärken hatte der Roman dann, wenn Elsas Gefühlswelt gezeigt wurde und wenn geschildert wurde, wie sehr sie unter den Auslandseinsätzen ihrer Mutter gelitten hat. Diese Gefühlswelt konnte ich deutlich besser nachvollziehen und verstehen. Auch die Schilderungen der Auslandseinsätze zählte zu den interessanteren Aspekten des Romans, der zuweilen doch auch einige Längen hatte. Auch das Ende war mir zu "kitschig".

Fazit: Mich hat der Roman gefühlsmäßig nicht gepackt. Ich denke aber, dass Leser*innen, die gerne über Mutter-Tochter-Beziehungen gepaart mit Liebesgeschichten lesen, eine gute Lektüre in diesem Buch finden werden. Ich vergebe 2,5 Sterne.

Bewertung vom 08.09.2024
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

Bewegend
"Mein drittes Leben" von Daniela Krien, frisch auf der Longlist zum Deutschen Buchspreis 2024 und aus meiner Sicht mehr als verdient auf der Nominierungsliste.

In diesem Roman begleiten wir Linda, deren einziges Kind tödlich verunglückt. Mit dem Tod ihrer Teenagertochter verliert Linda jeglichen Lebensmut, driftet in eine tiefe Depression ab und schottet sich zunehmend von ihrem bisherigen Leben, ihren Freundinnen und ihrem Ehemann Richard ab. Durch eine Zufallsbegegnung mietet sie einen alten Hof, lebt dort eine Zeit lang zurückgezogen und knüpft einzelne Kontakte zu den Dorfbewohner:innen.

Es ist eines dieser leisen Bücher, in denen wir den Protagonist:innen sehr nahe kommen. Die Geschichte ist aus Lindas Erzählstimme erzählt, die uns an ihren Gedanken und ihrer unendlicher Trauer teilhaben lässt. Ich bin selber Mutter und war entsprechend tief bewegt, habe das Gelesene reflektiert, musste inne halten. Ergriffen hat mich nicht nur die Trauer um Lindas Tochter, sondern insbesondere auch die Beziehung zu Richard, die sich für mich trotz ihrer Belastungen und Entfremdung als eine tiefgründige Liebe liest. Überzeugt hat mich auch das Ende des Romans, das nicht mit einem großen Happy End daherkommt, aber dennoch hoffnungsvoll ist. Denn so sehr ich mir dies als Leserin wünschen würde, so hält das Leben doch selten die große Happy Ends bereit.

Es ist kein leichtes Thema, das Daniela Krien sprachlich überzeugend und gefühlvoll aufs Papier gebracht hat. Trotz der Schwere spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses Buch aus, welches mich noch lange beschäftigen wird.

Bewertung vom 02.09.2024
Mellors, Coco

Blue Sisters


gut

Langatmig
Ein stark gehyptes Buch, für das es von mir leider nur 2,5 Sterne gibt.

Vorab: Ich habe schon als Kind "Little Women" von Louisa May Alcott geliebt. Die zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs handelnde Geschichte um vier Schwestern, von denen eine bereits früh verstirbt, gehört für mich zu den schönsten Klassikern. Zu Beginn diesen Jahres wurde dann "Hallo, du Schöne" von Ann Napolitano in Deutschland veröffentlicht. Eine weitere Geschichte um vier Schwestern, die vom Klassiker "Little Women" inspiriert ist und die ich ebenfalls ausgesprochen gerne gelesen habe. So war auch mein Interesse an "Blue Sisters" geweckt. Hier begleiten wir die Schwestern Avery, Bonnie und Lucky, die den Tod ihrer Schwester Nicky verkraften müssen. In "Blue Sisters" spielt das Thema Sucht eine große Rolle, insbesondere Lucky und Avery haben damit zu kämpfen.

Leider konnte mich der Roman nicht überzeugen.
Das mag zum einen daran gelegen haben, dass ich insbesondere mit dem exzessiven Modelleben von Lucky, das von Drogen und Partyexzessen durchzogen ist, einfach nicht viel anfangen kann. Auch Bonnies Thema Boxen, war und blieb mir auch im Roman eher fremd. Außerdem empfand ich Averys Biografie als unglaubwürdig, die nach einer krassen Drogenvergangenheit zur Top-Anwältin geworden ist. Dieser Lebensweg war schlichtweg zu viel des Guten.

Wenngleich ich über diese Punkte noch hinwegsehen kann, war ich mit Blick auf die vielen unnötigen Szenen und langatmigen Dialoge mehrfach kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Dem Roman hätten aus meiner Sicht hundert Seiten weniger (insbesondere zu Beginn) sicherlich sehr gut getan. Oder vielleicht hätte die Autorin diese Seiten nutzen können, um ihren Leserinnen mehr über die Kindheit der Protagonistinnen zu verraten? Denn hier scheint die Erklärung dafür zu liegen, warum das Thema Sucht so eine große Rolle in dieser Familie spielt. Es wird angedeutet, wie belastet die Kindheit insbesondere auf Grund des Vaters gewesen ist, aber mir war das einfach zu wenig. Auch die Rolle der Mutter bekam aus meiner Sicht eindeutig zu wenig Raum und wurde am Ende doch etwas schnell abgehandelt. Ebenso hätte ich mir mehr Inhalt zu Nickys Geschichte gewünscht.

Gut ausgearbeitet fand ich hingegen die einzelnen Verhältnisse der Geschwister untereinander. Insbesondere die Spannungen zwischen Lucky und Avery konnten mich überzeugen. Außerdem war Averys Geschichte, ihre Rolle als verantwortungsvolle, älteste Schwester, die Frage nach Mutterschaft, usw., sehr lesenswert.

Fazit: Das war nicht meins!

Bewertung vom 21.08.2024
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


sehr gut

Gesellschaftliche Relevanz
"Als wir Schwäne waren" von Behzah Karim Khani lässt mich mit Blick auf meine Bewertung etwas ratlos zurück. Ohne Zweifel hat der Autor ein beachtliches Gespür für Sprache. Die Seiten sind voll von poetischen, tiefgründigen Sätze, die das triste und von Gewalt geprägte Leben des jungen Protagonisten und seines Bochumer Viertels zum Ausdruck bringen. Der Roman schafft Einblicke in ein problematisches Milieu, über das sicherlich viel gesprochen und diskutiert wird, das letztlich aber wohl nur die Menschen verstehen, die in genau diesen Kreisen leben.
Es steht außer Frage, dass die Inhalte des Romans von gesellschaftlicher Relevanz sind, denn es schildert das Leben junger Menschen, die sich am Rand der Gesellschaft befinden, in Kriminalität und Gewalt abrutschen, sich nicht Zugehörigkeit fühlen.

Ich schätze es sehr, dass Behzah Karim Khani diese Lebensrealitäten zeigt und damit auf eine wachsende Gruppe von jungen Menschen aufmerksam macht, die wir zu verlieren drohen. Gleichzeitig gebe ich zu, dass ich den Roman immer wieder zur Seite legen musste. Es ist definitiv kein Werk, das sich schnell zwischendurch lesen lässt, denn dafür sind die Sprache, die vielen Metaphern und poetischen Bilder doch zu anspruchsvoll. Ich musste Sätze zum Teil mehrfach lesen und bin mir auch im Nachgang nicht immer sicher, ob ich verstanden habe, was der Autor seiner Leser:innenschaft damit sagen möchte.

Auch ist das Buch durch und durch negativ. Der Protagonist fühlt nicht nur eine tiefe Ablehnung und einen regelrechten Hass gegenüber Deutschland, sondern führt aus meiner Sicht auch keinerlei positive Beziehung, etwa zu seinen Eltern oder seinen Freunden. Ich hätte mir doch sehr einen kleinen positiven Lichtblick in dem Roman gewünscht, aber vielleicht ist diese extreme Tristesse auch genau das, was die Geschichte des aus dem Iran geflüchteten Jungen so realistisch macht.

Kurz: Ich schätze die gesellschaftliche Relevanz des Romans sehr, hatte jedoch schlichtweg keine Freude daran ihn zu lesen. Mir war an der ein oder anderen Stelle die Sprache zu verworren, was letztlich meinen Lesefluss gestört hat. Dennoch ist das Buch mit Blick auf seine Inhalte sehr lesenswert! Ich vergebe 3,5 - 4 Sterne.

Bewertung vom 18.08.2024
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Tiefgründige Liebesgeschichte

Mit "Ava liebt noch" von Vera Zischke habe ich ein für mich völlig überraschendes Jahreshighlight gefunden. Ich lese für gewöhnlich keine Liebesromane, doch auf Grund der vielen guten Besprechungen war auch mein Interesse geweckt. Zum Glück!

Denn die Autorin hat mit Avas Geschichte einen Debütroman vorgelegt, der so viel mehr als eine Liebesgeschichte ist. Es geht um Ava, die droht in ihrer Mutter- und Hausfrauenrolle sowie ihrer lieblosen Ehe unterzugehen. Ihr Leben nimmt eine Wendung, als sie den 19 Jahre jüngeren Kieran kennenlernt. Ihre Beziehung ist mehr als nur eine Affäre, es ist Liebe. Endlich hat Ava das Gefühl wieder zu leben, doch die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen hindern sie daran ihr Glück zu leben.

Dieses Buch ist berührend, emotional und tiefgründig. Es erzählt eine Liebe, die von der Gesellschaft mit Vorurteilen betrachtet wird, und von einer Mutter, die mit ihrem Muttersein hadert. Vera Zischke zeigt eindrücklich jene Zwänge auf, denen Mütter unterworfen sind und wie unfrei Mütter auch heute noch sind. Ava fragt sich, welches Leben sie leben will und spricht damit sicherlich vielen Leserinnen aus dem Herzen, die sich in einer ähnlichen Lebenslage befinden.

Vera Zischke hat ein Buch geschrieben, das mich gefesselt hat, mich emotional unfassbar bewegt und zu Tränen gerührt hat. Ein Jahreshighlight und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.08.2024
Alaska, Nini

Haibär Hicks - Ein Kuscheltier hat Schluckauf


ausgezeichnet

Ein Kinderbuch-Highlight!

Mit "Haibär Hicks" ist der Autorin Nini Alaska ein wunderbares Kinderbuch gelungen, das zu recht mit "ein herrliches Vorlesevergnügen für Familien mit kleinen Kindern" beworben wird. Sowohl meine dreijährige als auch meine siebenjährige Tochter hatten ihre Freude beim Vorlesen.

Zunächst sei gesagt, dass die Illustrationen einfach goldig sind! Die kleine Selma und ihr Kuschelfreund Haibär sind liebevoll gestaltet und insbesondere die Mimiken von Selma und Haibär vermitteln die Gefühle der beiden Protagonst*innen wirklich wunderbar. Zudem mag ich als Mutter den leichten "Retro-Stil" der Zeichnungen, die schön anzusehen sind und ohne grelle Farben und überladenen Seiten auskommen.

Neben der Optik überzeugt auch der Inhalt des Buches. Wir erleben Alltagsgeschichten von Selma und ihrem Kuschelfreund, die so manchen lustigen Quatsch anstellen. Manchmal muss Selma dann auch mit ihrem Kuschelfreund Haibär schimpfen, wenn er etwa das Kinderzimmer mit Farbe vollkleckst. Selma ist in ihren Gesprächen mit Haibär so niedlich, dass auch ich als Erwachsene meinen Spaß beim Vorlesen hatte. Das Buch zeigt sehr schön, welch enge Freundschaft zwischen Kindern und ihren Stofftieren entstehen können.

Fazit: Wir würden uns sehr über weitere Geschichten von Selma und Haibär freuen und sprechen eine ganz große Leseempfehlung aus. Ein Kinderbuch-Highlight!

Bewertung vom 11.08.2024
Hefter, Martina

Hey guten Morgen, wie geht es dir?


ausgezeichnet

In einem klaren Schreibstil nimmt Martina Hefter uns mit in Junos Alltag und Gedanken. Es ist das Leben einer fünfzigjährigen Performancekünstlerin aus Leipzig, die ihren pflegebedürftigen Partner pflegt, sich mit Geldsorgen rumplagt, fasziniert von Astronomie ist und die nachts nicht schlafen kann. In dieser Zeit chattet sie mit sogenannten Love-Scammern, sogenannten Internetbetrügern, die einsamen Frauen die große Liebe vorgaukeln. Juno spielt dieses Spiel mit, führt die Männer selber mit Lügen an der Nase herum. Bis sie Benu aus Nigeria kennenlernt, zu dem sie eine besondere Beziehung aufbaut und tiefgründige Gespräche führt.

„Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ ist nicht nur ein Buch, das sich mit einem ungewöhnlichen Cover abhebt, sondern auch inhaltlich einfach außergewöhnlich und dabei richtig gut ist! Der Roman nimmt die Situation einer pflegenden Angehörigen in den Fokus, die in ihrer Rolle als Pflegende zunehmend in eine depressive Phase abrutscht. Die Beziehung zu ihrem Partner Jupiter liest sich kaum als eine Liebes-, sondern vielmehr als eine reine Pflegebeziehung. In den Gesprächen mit Benu aus Nigera schafft sie einen Gegenpol zu ihrem pflegenden Alltag. Sie kommt Benu stetig näher, ist zugleich aber unsicher, was wahr und was gelogen ist.

Ich bin begeistert von diesem Buch, das tiefgründig und voller kluger Gedanken ist. Es geht um die Pflege, um Kunst, um das Älterwerden, um Beziehungen, um Astronomie, um Nigeria und Ausbeutung und eben auch um das „Anders“ sein. Es ist ein bunter Mix aus Themen, die Martina Hefter gekonnt miteinander verbindet.

Ich bin gespannt, mit wie vielen Buchpreisen Martina Hefter für diesen Roman ausgezeichnet wird. Ich bin mir sicher und drücke die Daumen, dass es einige sein werden.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2024
Bortoluci, José Henrique

Was von meinem Vater bleibt


ausgezeichnet

Ein herausragendes Buch, das mit gerade einmal 175 Seiten einen intensiven Einblick in die brasilianische Gesellschaftsstruktur bietet und Themen wie Umweltzerstörung, Kolonisierung, Männlichkeit und Macht aufwirft.

Hier sind es insbesondere jene Seiten, auf denen José Henrique Bortoluci die biografische Kluft sowie die unterschiedliche Klassenzugehörigkeit zwischen ihm und seinen Eltern reflektiert, die mir eindrucksvoll in Erinnerung bleiben werden.

Es ist ein Buch, das sich liest wie ein lehrreiches Sachbuch über Brasilien, verwebt mit den persönlichen Lebensberichten eines LKW-Fahrers. Absolut gelungen!