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alex_k_this_is_me
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Duisburg

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Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
Katz, Katharina

Say It With A Love Song (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Ein Jahr in Brighton
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Ratgeber, Essen & Trinken. Dafür steht der GU Verlag. Bis jetzt. Denn GU erweitert derzeit sein Angebot - um New Adult-Romane. Die ersten Titel sind unlängst erschienen. Einer davon ist SAY IT WITH A LOVE SONG von Katharina Katz. In der Erstauflage, so wie es bei NA zum guten Ton gehört, mit Farbschnitt und Character Card.
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Darum geht’s: Emilie kommt für ein Auslandspraktikum in einer Chocolaterie nach Brighton. Dort trifft sie Jack. Er ist Schlagzeuger in einer Band. Beide fühlen sich zueinander hingezogen. Aber sie haben auch so ihre Probleme und unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und der Liebe…
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Dieses Buch hat mich gleich gecatcht. Erst mit der wunderschönen und edel anmutenden Aufmachung, dann mit dem Setting und schließlich auch mit seinen Personen und der Geschichte. Hier passt alles zusammen und so konnte mich die Romance komplett abholen. Brighton, eine Chocolaterie und nach ein paar Seiten schon ein Besuch in der Buchhandlung Waterstones … was für ein Einstieg! Da hatte ich schon so eine Ahnung, dass ich diese Story lieben könnte. Sie hat mich dann auch in ihre Arme geschlossen, wohlig umhüllt und gewärmt.
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Brighton mit seinem Pier und dem Royal Pavilion hatte ich sofort bild- und lebhaft vor Augen. Der Küstenort ist außerdem bekannt für seine Kultur- und Musikszene und gilt als besonders LGBT-freundliche Stadt. Das spiegelt sich auch in der Geschichte wider. Bei den kulinarischen Beschreibungen aus der Chocolaterie ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Im Anhang gibt es noch Rezepte zum Nachbacken. Und dann sind da natürlich die Figuren, die unheimlich authentisch und lebensecht entwickelt werden. Ich konnte mich in beide Protagonisten sehr gut hineinversetzen. Und auch die Nebencharaktere sind hier nicht bloß Staffage, denn auch ihnen wird viel Leben und Persönlichkeit eingehaucht. Besonders interessant finde ich, dass Mental Health im Roman eine wichtige Rolle spielt. Das Thema People Pleasing wird aufgegriffen. Protagonistin Emilie absolviert an wichtigen Punkten im Handlungsverlauf Sitzungen bei einem Persönlichkeitscoach. Das hatte ich so auch noch in keinem Buch. Und es ist hier ganz natürlich integriert, ohne belehrend oder mahnend erhobenen Zeigefinger, aber mit wichtigen Erkenntnissen verbunden. NA geht nicht ohne Drama. Spicy Szenen gibt es auch. Aber selbst damit hatte ich hier keinerlei Probleme, weil es ebenfalls stimmig eingebaut ist und die Autorin stets den angemessenen Ton findet.
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Ich konnte in die Handlung eintauchen und mitfühlen. Es ist emotional, ohne allzu sehr ins kitschige abzudriften. Katharina Katz nimmt sich die nötige Zeit – handlungstechnisch ein Jahr – um die Geschichte zu erzählen und ihren Personen Entwicklungsspielraum zu geben. Es wird also nichts überstürzt. Und trotzdem ist es an keiner Stelle langatmig. Ganz im Gegenteil. Die Selbstfindung und Weiterentwicklung der Charaktere Schritt für Schritt in einem angemessenen Tempo nachvollziehbar verfolgen zu können, tut der Seele einfach gut.
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Fazit: Ein toller NA-Roman auch für Leser*innen jenseits der Zielgruppe. Herzerwärmend. Liebevoll. Mit Denkanstößen, die man in jedem Alter gebrauchen kann, hat die Geschichte absoluten Mehrwert. Dieser Love Song klingt nach. Ich bin neugierig, ob die anderen NA-Romane aus dem GU-Verlag ähnlich gut sind. Ich brauche definitiv mehr solcher Geschichten.

Bewertung vom 08.11.2024
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


weniger gut

Auf der Suche nach Spannung...
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…bin ich beim Jugendthriller VILLA OBSCURA von Melissa C. Hill und Anja Stapor nicht fündig geworden. Die Autorinnen sind bereits durch LUPUS NOCTIS und TRISTAN MORTALIS bekannt. Viele begeisterte Stimmen haben mich neugierig gemacht und ich habe mir jetzt einfach direkt mal das neuste Buch des Duos gegeben. Der Klappentext klingt super. Das Setting passt perfekt in die dunkle Jahreszeit. Das spricht doch für eine tolle Story. Oder etwa nicht?
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Darum geht’s: Eine Halloween-Party in einer geheimnisvollen Villa am Brocken im Harz. Dann bricht die rauschende Feier vorzeitig ab. Zwei maskierte Verbrecher nehmen sechs Jugendliche als Geiseln. Als eine von ihnen stirbt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…
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Zwischen Prolog und Epilog ist das Buch in sechs Teile unterteilt. Teil I macht noch das, was er soll: Er hat mich in das Setting eingeführt und mit den Personen bekannt gemacht. Erzählt wird aus den Perspektiven der sechs Protagonisten. Etwas viel Hin und Her, dachte ich zu Beginn, zumal ich die Jugendlichen da auch noch nicht alle so ganz perfekt auseinanderhalten konnte. Also lief schon an dieser Stelle nicht alles ganz rund beim Lesen. Aber das wird sich schon geben, wenn es erstmal so richtig spannend wird, dachte ich und bin noch voller Freude in Leseabschnitt II gestartet. Und da kommt dann schon die Ernüchterung, denn es wird nicht spannend, sondern direkt mal langatmig. Die Handlung kommt nicht aus dem Quark. Dazu trägt die Erzählweise entscheidend bei. Kaum wird es ansatzweise interessant … BÄM … Perspektivwechsel. Die Story macht an einem anderen, schlimmstenfalls schon dagewesenen Punkt, nur eben aus einer anderen Sicht weiter. Dadurch dreht sich die Handlung gefühlt im Kreis, kommt nicht vom Fleck und zieht sich wie Kaugummi. Im Verlauf habe ich auch das Verhalten der Jugendlichen als total seltsam empfunden. Entscheidende Fragen, die man sich stellen und ausdiskutieren müsste, werden einfach totgeschwiegen. Ich habe an bestimmten Handlungspunkten einfach keine Infos bekommen. Das hat mich sehr genervt. Ich habe ziemlich gefrustet weitergelesen. Nach mehr als der Hälfte des Buches ist es aber immer noch nicht spannend. Auch der Tod einer Geisel lässt weiter auf sich warten. Ich habe mich echt schon gefragt, ob ich überhaupt das passende Buch zum Klappentext lese. Die Motivation zum Weiterlesen war mir hier eigentlich schon abhandengekommen. Aus unerklärlichen Gründen habe ich die Lektüre trotzdem fortgesetzt. Und Gott sei’s getrommelt, da kam auch noch was. Naja, so ein bisschen. Definitiv nicht genug, um mich für die vorangegangene Langeweile zu entschädigen. Aber immerhin kommt zumindest nochmal etwas Tempo in die Geschichte. Geheimnisse werden gelüftet. Alles reingequetscht in Teil IV (!). Eine strategisch bessere Verteilung wäre für den Handlungsverlauf und den Spannungsaufbau allerdings von Vorteil gewesen. So spät in der Geschichte hatte ich jedenfalls schon das Interesse verloren, das Schicksal der Figuren war mir egal und ich wollte nur noch zum Ende kommen.
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Fazit: Nicht meine Party. Nicht mein Buch. Somit kann ich persönlich keine Leseempfehlung für VILLA OBSCURA aussprechen.

Bewertung vom 05.11.2024
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Etwas schwächer als der Vorgänger
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m vergangenen Jahr war Helen Fields mit THE INSTITUTION in mein Thriller-Blickfeld gerückt. Die Story um die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine hat mich komplett begeistert. Deshalb ist THE KILLER PROFILE quasi blind auf meiner Leseliste gelandet.
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Darum geht’s: Midnight Jones wertet für die Necto Corporation Bewerberprofile aus. Dabei stößt sie auf ein Profil K - das Profil eines Serienkillers. Und er kommt Midnight immer näher…
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Äh, wo ist denn Dr. Connie? Das war die erste Frage, die ich mir gestellt habe. Irgendwie war ich automatisch davon ausgegangen, sie hier als Protagonistin wiederzusehen. Dem ist aber nicht so. Immerhin: Sie taucht noch am Rande auf, als unsere jetzige Protagonistin sie nach 200 Seiten kontaktiert und um Rat fragt. Nur andeutungsweise erfahre ich etwas über den aktuellen Auslands-Spezialeinsatz von Dr. Connie und ihrem Kollegen Baarda. Schade, denn die beiden hätte ich unheimlich gerne wieder begleitet. Naja, vielleicht ein andermal.
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Diesmal wuppt nun auf jeden Fall Midnight Jones den Fall. Und das macht sie auch echt gut. Sie ist ebenfalls eine interessante Person. Aber mit Dr. Connie Woolwine mitzuhalten ist zugegebenermaßen schon schwer. Darüber musste ich hier ein bisschen hinwegsehen. Und das ging auch, weil Helen Fields mich direkt wieder in ein spannendes und rasantes Szenario hinein katapultiert hat. Ich bin in schnellem Tempo durch die Story gerauscht und hatte spannende Lesestunden.
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Helen Fields hat es drauf - auch wenn ich bei THE KILLER PROFILE ein paar Abstriche mache. Die Charaktere und das Setting haben mich nicht ganz so mitgenommen. Helen Fields liefert hier viele gute Ansätze, die mir persönlich aber alle nicht genug in die Tiefe gehen. Midnights Privatleben mit ihrer behinderten Zwillingsschwester hätte noch viel mehr hergegeben. Auch über den Ermittler Ruskin sind mir nur ein paar wenige Brocken hingeworfen worden. Selbst der Killer ist trotz eigener Kapitel für mich relativ blass geblieben.
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Trotz Kritik: Ich habe THE KILLER PROFILE sehr gerne gelesen. Der Thriller fällt in die Kategorie “Spannende Lektüre für Zwischendurch".

Bewertung vom 25.10.2024
Adams, Sarah

The Rule Book - Liebe kennt keine Regeln


weniger gut

Sports Romance – dieses Genre ist gerade total angesagt. Auch Sarah Adams trägt im Everlove Verlag ihren Teil dazu bei. „The Cheat Sheet“ habe ich noch ungelesen auf meinem eReader. Darüber habe ich viel Gutes gehört. Und trotzdem habe ich mich entschieden, mit „The Rule Book“ direkt ihre neuste Sports Romance zu lesen. Ich persönlich kann mit Sport wenig anfangen. Früher habe ich viel Tennis, Formel 1, Fußball, Biathlon etc. geguckt. Aber das ist irgendwann im Sande verlaufen und mittlerweile interessiert mich das alles nicht mehr. Football, worum es hier in The Rule Book geht, habe ich einmal gesehen und es hat mich Null angesprochen. Aber nun gut, Sarah Adams wird es schon richten. Dachte ich zumindest.
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Darum geht’s: Nora ist Sportagentin. Ich neuer Klient: Derek – erfolgreicher Footballspieler und ausgerechnet ihr Ex-Freund. Derek stellt für die Zusammenarbeit abstruse Regeln auf. Nora beißt sich durch und organisiert ein Werbeshooting in Las Vegas. Alkohol sorgt für einen Filmriss, nach dem beide mit einem Ring am Finger aufwachen…
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Gutgelaunt und positiv gestimmt habe ich mit dem Buch angefangen … und war leider schon nach kurzer Zeit absolut genervt. Nach wenigen Seiten wusste ich, dass Derek ach so breitschultrig, muskulös, sexy, tätowiert etc. ist. Damit ich es nicht vergesse, wurde es in Endlosschleife wiederholt. Ich hätte ein Trinkspiel draus machen sollen. Dann hätte ich schon nach ein paar weiteren Seiten besoffen unterm Tisch gelegen und wäre bei den Vegas-Szenen mit den Protagonisten auf einem Kater-Level gewesen.
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Puh, nee, was hat mich dieses Buch genervt. Dabei ist der Schreibstil von Sarah Adams ja echt gut. Ich mochte auch die Szenen, in denen Derek auf seine Football-Freunde trifft. Da konnte ich herrlich drüber lachen. Das war’s aber auch schon so ziemlich. Denn ansonsten habe ich den Humor eher als gewollt, statt als wirklich witzig empfunden. Der Sport hat irgendwie auch nur sehr bedingt eine Rolle gespielt und eben ganz anders, als ich es bei einer Sports Romance erwartet habe. Die Protagonisten mochte ich leider auch nicht besonders. Die gesamte Handlung hat auf mich aufgesetzt und plump gewirkt. Dabei ist die Story so vorhersehbar, dass sie mich immer mehr verloren und dann eigentlich gar nicht mehr interessiert hat. Irgendwann habe ich mich dabei ertappt, dass ich viel geskippt und nur noch nach einem Clou gesucht habe, der mich doch nochmal in die Geschichte reinzieht. Der kam aber nicht.
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Eine Sache fand ich hier aber inhaltlich ganz gut gelöst. Dem Buch ist ein Hinweis vorangestellt, dass man die Geschichte Spice-frei lesen kann, wenn man ein bestimmtes Kapitel auslässt. Danke dafür.
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Fazit: Sport Romance und ich – It’s not a match! Leider hat mir das Buch nicht gefallen und die Story so gar nichts gegeben. Und trotzdem freue ich mich schon auf das nächste Romance-Buch von Sarah Adams, allerdings ohne Sport. Ich bin mir sicher, dass ich da wieder mehr Gefallen dran finde.

Bewertung vom 25.10.2024
Maniscalco, Kerri

Escaping from Houdini


ausgezeichnet

Hiermit steht es nun unumstößlich fest: Die historischen Thriller aus der „Die grausamen Fälle der Audrey Rose“-Reihe von Kerri Maniscalco gehören zu meinen All Time-Favorites. Drei Bände, drei Highlights … das schaffen nur ganz wenige. Und Band 3 war irgendwie sogar nochmal das Highlight des Highlights. Für mich echt ein gigantisches Leseerlebnis, das seinesgleichen sucht. Ich bin restlos begeistert und mein Herz schlägt immer noch schneller, wenn ich an diese tolle Geschichte denke.
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Darum geht’s: Audrey Rose Wadsworth und Thomas Cresswell befinden sich auf einer Schiffspassage nach New York. An Bord sorgt eine Gruppe Zirkusartisten für die abendliche Unterhaltung. Gleich am ersten Abend geschieht ein grausamer Mord. Und es bleibt nicht der einzige. Um dem Mörder auf die Schliche zu kommen, lässt sich Audrey Rose auf einen Deal mit dem mysteriösen Zeremonienmeister ein und landet in einem Rausch der Gefühle…
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Kerri Maniscalco hat mit dieser Reihe genau meinen Nerv getroffen. Sie greift reale historische Motive auf und schreibt drumherum atmosphärische, spannende und leidenschaftliche Geschichten. Nach Jack the Ripper und Dracula ist titelgebend diesmal Houdini, der größte Entfesselungskünstler aller Zeiten, dran. Allerdings spielt Houdini handlungstechnisch gar nicht die allererste Geige. Aber das ist mir egal, genau wie mögliche historische Ungenauigkeiten. Das lege ich hier alles nicht auf die Goldwaage, weil mir die Reihe von der Grundidee und Umsetzung einfach viel zu gut gefällt, um auf Teufel komm raus nach Fehlern suchen zu wollen. Für mich passt einfach alles genauso wie es ist.
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Ich mag die düstere Atmosphäre und das historische Setting. Die Reihe steht und fällt für mich aber mit den Protagonisten. Ich mochte Audrey Rose Wadsworth und Thomas Creswell schon in Band 1 vom Fleck weg. Das hat sich in Band 2 verfestigt. Und was soll ich sagen: In Band 3 liebe ich die beiden mittlerweile abgöttisch. Die Dynamik, die Frotzeleien, die Gefühle – ich bin diesem Pärchen mit Haut und Haaren verfallen. Thomas Creswell verleihe ich hiermit offiziell den Status eines Book-Crush. I love him. Und deshalb war ich in Band drei auch teilweise nicht so gut auf Audrey Rose zu sprechen. Was da diesmal abgeht hat bei mir nochmal für extra prickelnde Momente und Herzrasen gesorgt. Ich habe kaum Paare in der Literatur, die ich in dieser extremen Form als Lieblingspaare bezeichnen würde. Ein nahezu unangefochtenes Buch-Lieblingspaar von mir sind Anne Shirley und Gilbert Blythe aus der Anne of Green Gables-Reihe von Lucy Maud Montgomery. Audrey Rose und Thomas finde ich von der Konstellation her sehr ähnlich angelegt – nur quasi dunkler und nicht ganz so brav. Aber sie haben ein Herz ebenso im Sturm erobert.
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In ESCAPING FROM HOUDINI gibt es wieder mehrere grausame Mordfälle aufzuklären. Diesmal hat mich der Plot aber auf wirklich allen Ebenen noch mehr gepackt, als es die vorangegangenen Bände schon getan hatten. Kerri Maniscalco hat sich selbst übertroffen, was die Geschichte, das Setting und die Emotionslage angeht. Die Autorin hat hier mit meinen Gefühlen gespielt. Kurz vor Schluss war ich tatsächlich nicht bereit die Geschichte zu beenden und die Protagonisten wohin auch immer ziehen zu lassen. Dann habe ich mich aber doch getraut und das Finale sowas von gespürt und genossen.
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Muss ich noch mehr sagen? Ich denke nein. Eigentlich bin ich jemand, der gut mit gerne auch mal längeren Wartezeiten auf den nächsten Band einer Reihe klarkommt. In diesem Fall kann ich es aber tatsächlich kaum abwarten, Band 4 in Händen zu halten. Große Liebe für diese Reihe!

Bewertung vom 23.10.2024
Bellmore, Emma

Bloomsbury Campus (1) - Hidden secrets (eBook, ePUB)


sehr gut

Von der historischen Somerset-Trilogie bin ich der Autorin in die Jetztzeit an die Bloomsbury University gefolgt. “Hidden Secrets” ist der Auftaktband ihrer neuen New Adult-Reihe mit Academy Vibes. Also habe ich mich mal wieder ins Uni-Leben gestürzt.
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Darum geht’s: Lily flüchtet von ihrer alten Uni an die Bloomsbury University. Sie will das zuvor Geschehene weit hinter sich lassen. Als Lily den Doktoranden Ellis kennenlernt, befürchtet sie, dass sich die Geschichte wiederholen könnte…
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Die Story hat mich schnell abgeholt. Sie ist ein bunter Gemischtwarenladen, denn ich habe nicht nur Campus-Atmosphäre, sondern auch Kleinstadt-Vibes und sogar ein bisschen Farmlife schnuppern dürfen. Die Geschichte bewegt sich zwischen Enemies-to-Lovers, Forbidden Love und letztendlich irgendwie auch Found Family.
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Protagonistin Lily schleppt ein großes Geheimnis mit sich herum, das auch an der neuen Uni auf ihr lastet und sie dort wieder einzuholen droht. Innerhalb dieser Rahmenhandlung gibt es noch ein paar andere Probleme, die angeschnitten, aber weniger tiefgehend behandelt werden. Lily habe ich mit ihren Sorgen und Ängsten als sehr authentische Hauptfigur empfunden. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Ellis ist der männliche Part in der Geschichte, dessen Perspektive wir hier auch zu lesen bekommen. Er ist der sympathische Retter, der zwar auch sein Päckchen zu tragen hat. Das wird auch alles erwähnt, aber nicht ganz so intensiv thematisiert wie bei Lily. Auf ihr liegt eindeutig der Fokus der Handlung. Auch Lilys Studienkollegen Elsa und Hunter sind nette und interessante Typen, die hier eher Randfiguren bleiben. Ich bin aber schon mit ein paar Infos angefüttert worden, die mich neugierig auf ihre Geschichte gemacht haben. Die bekomme ich dann in Band 2 der Reihe.
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Der Roman ist fluffig geschrieben, kurzweilig und unterhaltsam. Ich habe mich in der Geschichte trotz des zum Genre gehörigen Drama-Anteils insgesamt sehr wohl gefühlt und werde für noch mehr University-Vibes gerne wieder an den Bloomsbury-Campus zurückkehren.

Bewertung vom 20.10.2024
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


ausgezeichnet

Cosy Töne von Winkelmann
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Dieses Jahr konnte Andreas Winkelmann mich bereits mit seinem Thriller „Hast du Zeit?“ begeistern. Mit „Mord im Himmelreich“ zeigt er sich jetzt von seiner gemütlichen Seit.? Kann Winkelmann auch Cosy Crime? Ja, er kann!
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Darum geht’s: Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus macht Urlaub im Himmelreich. Auf dem gleichnamigen Campingplatz hat er sein Wohnmobil Otto abgestellt, um ein paar ruhige Tage zu genießen. Da ertönt der Hilferuf von Annabelle Schäfer, die ein auf dem See treibendes Paddleboard samt Hund darauf gesichtet hat. Kupernikus eilt zur Rettung und bringt Board und Hund an Land – mit einer Leiche im Schlepptau…
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Gemütlicher Krimi statt rasanter Thriller – daran muss man sich bei Winkelmann erst mal gewöhnen, oder? Nein, muss man nicht. Die Abwechslung steht Winkelmann gut zu Gesicht und er fügt sich mit seinem Cosy-Debüt so geschmeidig in das Genre ein, als hätte er nie etwas anderes geschrieben. Der Krimi konnte bei mir auf ganzer Linie punkten und hat mir großes Lesevergnügen bereitet.
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Das Campingplatz-Setting hat Winkelmann gut gewählt. Ich bin zwar selbst keine Camperin, aber ich konnte mir so einige Szenen, wie zum Beispiel den Toilettengang, allerlebhafst vorstellen. In die stimmige Atmosphäre platziert Winkelmann ein Arsenal herrlich liebenswerter und kauziger Personen. Die Charaktere sind allesamt individuell ausgearbeitet und mit speziellen Eigenheiten versehen. Ich hatte dadurch gleich das Gefühl, alle hier schon länger zu kennen. Kupernikus war mir direkt sympathisch. Annabelle Schäfer ist eine wunderbare Ergänzung. Und Hundedame Pinguin hatte auch sofort mein Herz erobert. Ach, und der mürrische Kommissar Fass ist ja auch gar nicht so übel.
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Der Krimi ist humorvoll, ohne dabei den Spannungsaspekt außer Acht zu lassen. Dieser Spagat ist Winkelmann im Rahmen des Cosy-Genres wirklich gut gelungen. Ich habe Kupernikus auf seinen Streifzügen in der Umgebung begleitet, viel Interessantes herausgefunden und munter mitermittelt. Das hat richtig Spaß gemacht. Gut gefallen hat mir auch, wie Winkelmann den Schauspieler Charles Rettinghaus, der seine Hörbücher immer so kongenial einspricht, in die Handlung eingebaut hat. Ein netter Insider-Bezug, der mich zusätzlich zum Schmunzeln gebracht hat.
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Der Krimi lässt sich richtig gut und flüssig Lesen und macht einfach gute Laune. Im abschließend abgedruckten Autoren-Interview verrät Winkelmann, dass er an einem weiteren Fall mit Kupernikus, Annabelle und Pinguin schreibt. Darauf freue ich mich und bin beim nächsten Fall im Himmelreich gerne wieder mit von der Partie.

Bewertung vom 13.10.2024
Milán, Greta

Take Me Home to Willow Falls / Willow Falls Bd.1


sehr gut

Das Buch hat mit Titel und Optik meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Name der Autorin war mir bis dato noch nicht bekannt. Aber, Moment … als ich das Autorinnenfoto gesehen habe, kam mir das Gesicht doch irgendwie bekannt vor. Ein kurzer Check und ich hatte die Bestätigung. Greta Milán ist identisch mit Polly Harper, von der ich erst vor Kurzem die bei einem anderen Verlag erschienene Silver Springs-Dilogie gelesen habe. Und weil die mir schon richtig gut gefallen hat, stand damit endgültig fest, dass ich von Silver Springs zügig Richtung Willow Falls abbiege.
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Vom ersten Moment an hatte ich das Gefühl hier in einem Hallmark Movie gelandet zu sein. Die Filme werden mir gerade jetzt, wo es Richtung Weihnachten geht, wieder zuhauf von meinem Streaming-Anbieter in den Vorschlägen angezeigt. Ich schaue sie aber auch immer wieder ultra-gerne. Sie spielen meist in einer Kleinstadt, verströmen eine unbeschwerte Romantik sowie einen starken Gemeinschaftsgeist und das Filmset ist immer einzigartig schön und üppig dekoriert. Genau das habe ich auch in diesem Buch gefunden. Schon Cover und Farbschnitt versprechen einiges in dieser Hinsicht und die Geschichte weiß es zu halten.
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Wir lesen die Geschichte aus zwei Perspektiven. Mal begleiten wir Cassie und dann wieder Jared. Beide sind sympathisch und eigentlich ist doch klar, wie die Geschichte hier abläuft. Als Leser*in weiß man vom Fleck weg, wer hier zusammengehört. Ich habe ganz verzückt diese Lovestory verfolgt. Natürlich hat dann nochmal ein bisschen Drama dazwischengefunkt. Aber das macht alles letztendlich ja noch viel herzzerreißender und schöner.
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Ich habe hier in vollen Zügen goldene Herbstmomente genossen. Jared produziert im Familienbetrieb Ahornsirup. Cassie bindet die hübschesten saisonalen Blumensträuße, die man sich vorstellen kann. Der Roman wird von einer grundlegenden Leichtigkeit getragen – auch wenn durchaus ein paar schwierigere Themen angeschnitten werden. Aber es ist, wie es bei romantischen Komödien dieser Art eben so ist: Man weiß einfach, dass das Gute gewinnt und wird natürlich mit einem Happy End belohnt.
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Ich habe mich in Willow Falls absolut wohl gefühlt. Alles ist so heimelig und cozy, warm und flauschig, lichtdurchflutet und zuckersüß. Schnappt euch eure Kuscheldecke und ein Heißgetränk, lasst euch in herbstliche Farbenpracht und Herzensmomente fallen und habt beim Lesen dieser New Adult-Romance einfach eine schöne Zeit!

Bewertung vom 10.10.2024
Sachs, Leon

SPURLOS


ausgezeichnet

Großes Kino
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Dem neuen Thriller von Leon Sachs habe ich extremst entgegengefiebert. Nach DER ZIRKEL und DIE VILLA handelt es sich bei SPURLOS diesmal um einen Stand Alone. Eins hat der Thriller trotzdem mit den Vorgängern gemeinsam: Er ist wieder ein absoluter Pageturner.
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Darum geht’s: Robin Graf lässt mit ihrer Agentur Menschen verschwinden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgespürt werden wollen. Bisher gab es nie Probleme. Jetzt klingelt 2x hintereinander Robins Notfalltelefon und sie muss live miterleben, wie zwei Klienten ermordet werden. Wer hat die beiden untergetauchten Kronzeugen aufgespürt? Jedenfalls ist plötzlich auch Robins eigenes Leben nicht mehr sicher…
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WOW!!! Leon Sachs hat hier einen rasanten und atemberaubenden Thriller geschrieben. Und SPURLOS ist auch ein lupenreiner Thriller. Kein WischiWaschi-Mischmasch bei dem die Genre-Grenzen zwischen Krimi und Thriller nicht so eindeutig definiert sind. Hier steht Thriller drauf und es ist auch Thriller drin. Und die Lesestunden, die ich zwischen den Seiten verbracht habe, waren hochspannend. Der Themenkomplex, den Leon Sachs sich hier ausgedacht hat, ist mir so noch nicht untergekommen. Vielleicht wäre ich bei anderen Autoren skeptisch gewesen, ob der Plot etwas für mich ist. Bei Leon habe ich einfach darauf vertraut, dass er es gut angeht und umsetzt – und dieses Vertrauen ist belohnt worden.
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Der Plot katapultiert mich in eine ganz eigene Welt am Rande oder sogar deutlich jenseits der Legalität. Das macht der Prolog mit einer beeindruckenden Szenerie und Atmosphäre sofort deutlich. Der faszinierende und mitreißende Beginn der Handlung wird im weiteren Verlauf konsequent fortgesetzt. Das Spannungslevel ist durchgehend hoch und wird durch zahlreiche Twists weiter auf die Spitze getrieben.
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Als Leserin bin ich in die Rolle von Protagonistin Robin Graf geschlüpft. Eine starke Frau, die mich schnell restlos auf ihrer Seite hatte. Ich fand es unglaublich interessant, mit ihr einen krassen Spagat zwischen Familie und Beruf hinzulegen und um beides kämpfen zu müssen. Die Bedrohung spitzt sich zu. Ich habe die Gefahr im Nacken gespürt, bin mit Robin geflüchtet, habe andere Identitäten angenommen und mich in die Ermittlungen verbissen. Und auch, wenn ich jetzt nur auf Robin als starke Hauptfigur des Thrillers eingegangen bin, gibt es hier noch viele weitere gut ausgearbeitete Charaktere
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Der Thriller hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich schnell. Das wird durch knackige Kapitellängen noch unterstützt. Der Plot und die Charaktere hatten sofort meine volle Aufmerksamkeit. Immer wieder haben unerwartete Wendungen für noch mehr Spannung und Nervenkitzel gesorgt.
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Fazit: SPURLOS ist großes Kino. Packend, rasant und raffiniert. Für mich gehört er zu den Thriller-Highlights des Jahres.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2024
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Atmosphärischer Schweden-Krimi
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Wenn man mich nach Empfehlungen für Autor*innen aus Schweden fragt, wird ein Name immer mit als erstes fallen: Viveca Sten. Sten begleitet mich mit ihren Krimis nun schon viele Jahre. Von der Sandham-Reihe bin ich ihr, ohne mit der Wimper zu zucken an den Polarkreis gefolgt – und auch hier hat Sten mich bisher nicht enttäuscht. Die ersten beiden Bände waren für mich bereits fünf Sterne-Krimis. Jetzt erscheint mit BLUTBUße der mittlerweile dritte Band der Reihe. Auf den neuen Fall für Kommissarin Hanna Ahrlander habe ich mich im Vorfeld schon riesig gefreut.
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Darum geht’s: Charlotte Wretlind wird in ihrem Hotelzimmer erstochen. Die Immobilienentwicklerin hatte im Skigebiet Åre ein neues Luxushotel geplant – sehr zum Missfallen der Anwohner…
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Was mag ich nun an Stens Krimis? All das, was sie auch diesmal wieder zuverlässig liefert. Fangen wir mit ihrem Schreibstil an, der einfach so flott und flüssig ist, dass er mich mit kurzen Kapiteln wieder einmal leichtgängig durch über 500 Seiten führt. Wenn ich ein Buch von Viveca Sten zur Hand nehme, schlage ich es auf und bin direkt in der Geschichte. Das Setting und die Atmosphäre sind so bildhaft und eindrücklich beschrieben, dass ich gefühlt mittendrin bin. So auch in BLUTBUße. Ich finde mich umgeben von Schnee in einer überfüllten Hotellobby wieder. Die Stimmung ist gereizt. Die perfekte Ausgangslage, um zügig einen Mord geschehen zu lassen. Der Krimi startet also gleich mal mit einer gehörigen Portion Nervenkitzel und Hochspannung.
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Der Mord ruft die Ermittler Hanna Ahrlander und Daniel Lindskog auf den Plan. Zu den beiden habe ich in den ersten beiden Bänden der Reihe bereits eine gute Bindung aufbauen können. Ihr Privatleben nimmt neben dem Fall eine wichtige Rolle ein. Die Charaktere und ihre Geschichte werden wieder ein Stückchen weiterentwickelt. Ich bin jetzt schon neugerig, in welche Richtung es hier künftig noch gehen wird.
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Damit komme ich jetzt mal zum eigentlichen Fall. Der Handlungsverlauf und das Spannungslevel sind typisch für einen Krimi. Ein zweiter Mord bringt die etwas vor sich hindümpelnden Ermittlungen nochmal einen entscheidenden Schritt voran. Außerdem wird mit dem Element eines Erzählstrangs in der Vergangenheit gearbeitet. Nur ganz kurz werden Informationen eingestreut, die sich zunächst nicht zuordnen lassen. Man hat halt nur diese Ahnung, dass es irgendwo einen Zusammenhang geben muss. Der wird dann auch hergestellt und der Fall schlüssig aufgelöst. Das passiert diesmal ohne nennenswerte Höhen und Tiefen. Auch der große Überraschungseffekt bleibt aus. Dafür entschädigt der Schlussteil nochmal mit einem rasanten Showdown.
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Fazit: BLUTBUßE ist für mich nicht der beste und spannendste Krimi von Viveca Sten. Das gleicht sich aber aus, weil bei ihren Büchern einfach immer das Gesamtpaket stimmt. Wenn der Fall mich nicht restlos begeistern kann, lasse ich mich eben mehr in die Stimmung, Atmosphäre und/oder Entwicklung der Personen fallen. Das Zusammenspiel aller Komponenten ergibt für mich das große Ganze. Und das stimmt eben, so dass ich im Gesamtkontext der Reihe auch diesmal wieder zu einer 5 Sterne-Leseempfehlung komme.