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knightlyart
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Insgesamt 44 Bewertungen
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Bewertung vom 30.11.2022
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


ausgezeichnet

Alternde Profikillerin

Eigentlich ist die 65-jährige Hornclaw eine Vorzeigerentnerin: vorbildlich, kultiviert, ehrenwert. Sie führt ein unauffälliges, zurückgezogenes Leben. Nur ihr hochbetagter Hund Deadweight leistet ihr Gesellschaft. Sie weiß, was von Menschen ihres Alters erwartet wird: in den Ruhestand gehen und in Frieden sterben. Doch Hornclaw ist keine normale Frau, sie ist Auftragskillerin. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag einer Agentur für „Schädlingsbekämpfung“. Doch das Leben hat Spuren hinterlassen. Hornclaw spürt durchaus, dass auch sie langsamer und älter wird. Doch darauf haben ihre „Kollegen“ nur gewartet. Die alternde Auftragskillerin muss sich noch einmal einem Feind stellen - und der kommt aus den eigenen Reihen.
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2013 veröffentlichte Gu Byeong-mo den Roman „Pagwa“, der nun neun Jahre später unter dem Titel „Frau mit Messer“ auf Deutsch erschienen ist. „Pagwa“ ist ein chinesisches Homonym, das „gequetschte Frucht“ und „Höhepunkt der Jugend“ oder „Blume des Lebens“ bedeutet. Wer den Roman liest, wird verstehen, warum dieser Titel deutlich besser zum Roman passt.

Hornclaw ist daher eine besondere (Anti-)Heldin; eine reife Frau, die niemand mehr für wichtig oder nützlich hält und die keiner bemerkt, die sich aber immer noch gegen Jüngere durchzusetzen versteht. Während Hornclaw ihre abnehmenden körperlichen Fähigkeiten und ihr wachsendes Einfühlungsvermögen als Schwächen ansieht, wächst sie aber zeitgleich als Person.
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Fazit
Ein wichtiger Roman, der stereotype Rollenbilder und die Diskriminierung älterer Frauen anprangert. „Frau mit Messer“ ist kein klassischer Kriminalroman, sondern eine weitaus tiefer gehende, scharfsinnige Analyse gesellschaftlicher Missstände. Mit feinem Humor, einer starken Frauenfigur und einer lautstarken Anklage gegen eine missachtende, patriarchalische Welt gelingt Gu Byeong-mo ein mitreißender Roman.

Bewertung vom 24.08.2022
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


ausgezeichnet

1929…

Der Fotoreporter Theodor Jung begleitet seine Frau Dora und ihre Familie auf einer Schiffsreise von Marseille nach Maskat im Orient. Doras reiche Hamburger Kaufmannsfamilie Familie verachtet den aus dem 1. Weltkrieg traumatisiert zurückgekehrten Schwiegersohn als Schwächling und auch sein Konkurrent, der Prokurist der Familie Lüttgen , schmiedet offensichtlich Intrigen.
Als plötzlich Dora auf dem luxuriösen Passagierschiff „Champollion“ spurlos verschwindet, muss Jung schnell herausfinden, was auf dem von ihm verhassten Schiff vorgeht.
Sein Mantra : „Wenn ich sterbe, werde ich auf dem Meer sterben - aber nicht jetzt!
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Der Autor verknüpft eine hervorragend recherchierte Geschichte aus den „Goldenen Zwanzigern“ mit einem Kriminalroman.
Den Luxusliner sowie politische Ereignisse und auch die Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber existierten wirklich.
Auch der exzessive Missbrauch von Drogen, wie Kokain, Heroin etc. spielen in diesen Kriminalroman eine große Rolle.
Eben die 20er Jahre, wie man sie aus den Geschichtsbüchern kennt.
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Cay Rademacher hat mit „Die Passage nach Maskat“ einen sehr spannenden historischen Krimi konzipiert, der wunderbar die Zeit wie auch die Reisen in den Orient beschreiben, hat illustre und reale Zeitgenossen der 20er Jahre mit in die Geschichte eingewoben und vor allem mit vielen Überraschungen, Wendungen und viel Spannung. Das Buch hat mir ein wunderbares Lesevergnügen bereitet.
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Ich bin ein großer Fan von Rademachers seit seiner Krimireihe, die nach dem 2. Weltkrieg spielen, wie z.B. Der Trümmermörder, aber auch der Krimi aus den Zwanzigern hat mich begeistert und würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.
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Eine absolute Leseempfehlung von mir mit 5 Sternen!

Bewertung vom 03.08.2022
Borck, Hubertus

Das Profil / Erdmann und Eloglu Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Puh, war das spannend!


Ich habe soeben den Thriller „ Das Profil“ von Hubertus Borck beendet und !Puh! war der spannend!
Sehr oft habe ich beim Lesen die Luft angehalten, weil ich so gefesselt von den Auftakt der Thrillerserie war.
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Die erste Leiche wird nackt, einäugig in einer Sandkiste in einem Hamburger Stadtteil vergraben aufgefunden.
Fast zeitgleich wird die
zweite Leiche einer Instagram-Influencerin ermordet in einem anderen Stadtteil in ihrer Wohnung grausam zugerichtet aufgefunden.
Schnell stellt sich heraus, dass die beiden Mordfälle wohl zusammenhängen.
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Das Hamburger Ermittlerduo, die erfahrene Franka Erdmann und der Neue, frisch von der Polizeischule, Alpay Eloglu ermitteln in diesen brisanten und grausamen Mordfällen.
Das neue Team hat nicht viel Zeit sich zu beschnuppern, da der Täter wohl bald wieder zuschlagen wird, also müssen sich die Beiden schnell zusammenraufen und das bringt einen oft zum Schmunzeln.
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Der Täter wird bildlich sehr gut dargestellt, sodass man seine kranke Psyche nachvollziehen kann.
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Das Buch, die Story, das Ermittlerteam und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen!
Auch das es in Hamburg spielt hat mich, als Hamburgerin, sehr gefreut.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung mit dem Ermittlerteam Franka und Alpay!

Bewertung vom 03.08.2022
Kurkow, Andrej

Samson und Nadjeschda


ausgezeichnet

Kiew.
Wir schreiben das Jahr 1919 und befinden uns inmitten den Wirren der Russischen Revolution. Samsons Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten getötet und Samson verliert ein Ohr, das er fortan in einer Blechdose aufbewahrt und für ihn ein treuer Begleiter wird.
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Verstört durch die Vorkommnisse und der Machtspiele der neuen Regenten in seinem Land bekommt Samson unerwartet eine Anstellung bei der sowjetische Polizei als Ermittler.
Und er verliebt sich in die patente Nadjeschda aus der Statistik, die ihn mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das hilft ihn bei seinen Ermittlungen zu seinem ersten Fall…
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… ein Knochen aus massivem Silber und ein unfertiger Maßanzug aus feinstem Stoff.
Wer ist der geheimnisvoll Jakobson?
Es entwickelt sich ein spannender aber auch manchmal skurriler Krimi.
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Ein interessanter historischer Kriminalroman, der in einer Zeit der Unruhen, Straßenkämpfe und politischen Umbrüche in der Stadt Kiew spielt. Der junge Polizist Samson Koletschko ermittelt mit viel Charme und auch Naivität, dass mir beim Lesen viel Freude gemacht hat.
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Der letzte Satz des Buches: „Ende. Aber Fortsetzung folgt.“
Ich freue mich drauf, mehr von Samson und Nadjeschda zu lesen.

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