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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


ausgezeichnet

Marisa ist Creative Director in einer Werbeagentur sie und ihr Team verkaufen den Leuten Dinge von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie brauchen. Das tägliche Einerlei aus Meetings und Abgabeterminen haben sie abstumpfen lassen bis hin zu einer Depression. Gefühlt dauert der Arbeitstag Jahre. Dem Hamsterrad des Arbeitslebens versucht sie mit You Tube Videos und Beruhigungsmitteln zu entfliehen. Kein Wunder, dass die Aufsicht auf ein Teamevent sie nervös macht. Was wenn die anderen merken, dass sie nicht mit der Masse schwimmt.
Beim Auftakt Paintball Spiel hofft sie möglichst schnell getroffen zu werden um den weiteren Verlauf von der Bank zu verfolgen. Vielleicht war die Mitnahme von Drogen keine gute Idee wie der weitere Abend zeigt.

Mit einigem Wortwitz wird in diesem Buch teilweise treffen, teilweise übertrieben die heutige Arbeitswelt beschrieben. In Ich-Form teilt Marisa aus, gegen die immer gleichen Meetings, Kollegen, Vorgesetzte und die heutige Social-Media süchtige Gesellschaft.
Das Ende fand ich etwas übertrieben, fast unglaubwürdig und hätte so drastisch nicht ausfallen müssen.

Eine Abwechslung ist dieser Roman der in Madrid spielt auf alle Fälle von den ansonsten überwiegenden Handlungsorten. Der Schreibstil ist bissig, ironisch die Protagonisten gut ausgearbeitet. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 01.05.2025
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

5 Sättigungstaucher müssen zum Druckausgleich etliche Tage in einer engen Kammer verbringen. Es gibt keinen Ausweg sonst würden alle sterben. Schon nach dem ersten Tauchgang gibt es dann einen Toten. Hilfe von außen ist ebenso unmöglich wie ein Entkommen, so müssen die verbliebenen mit ihrem toten Kollegen verbringen. Wenig später kommt es zu einem weiteren Todesfall und der Tauchgang zu einer Öl Pipeline wird abgebrochen. Doch wieder müssen die verbliebenen Taucher zum Druckausgleich in der Kammer bleiben. Die vorher harmonische Stimmung unter den Profitauchern kippt. Schließlich ist man von der Besatzung des Tauchschiffs abhängig was Sauerstoff, bzw. Heliumgas und Lebenmittel angeht.
Die Tage ziehen sich und es gibt weitere Todesfälle.

Die Zeit überbücken die Taucher mit Geschichten aus ihren vielen Militär- und Taucheinsätzen. Mit dabei Ellen, die einzige Frau und Mutter deren Geschichte erst zum Ende hin erzählt wird. Diese Geschichten blähen das Buch etwas auf während das Grundgerüst bis zum Ende hochspannend bleibt. Das Ende war dann recht kurz abgehandelt, vielleicht habe ich aber auch die Auflösung nicht richtig verstanden.

Auf alle Fälle durch den lebendigen Schreibstil und das klaustrophobische Setting in einem mir völlig unbekannten Bereich hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich werde mal nach weiteren Büchern Ausschau halten. Das Cover ist recht nüchtern, aber absolut passend.

Bewertung vom 01.05.2025
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Im Januar 1994 finden 2 Angler in einer abgelegenen Bucht die Leiche der örtlichen Ärztin erhängt am Baum. Alles deutet auf Selbstmord hin da sie den Tod ihrer Tochter und die Trennung von ihrem Ehemann nicht länger ertragen konnte. Doch einige Tage später findet der Gerichtsmediziner Hinweise die auf einen möglichen Mord deuten könnten. Allen voran verdächtig Elijah, Besitzer des Grundstücks am See. In seiner Jugend hat er mit seiner indigenen Freundin viel Zeit in der Natur verbracht und kommt jetzt nach dem Tod seines Vaters wieder auf das alte Grundstück da seine eigenen Lebensträume geplatzt sind.

Sein Wunsch Schriftsteller zu werden ist nach einer negativen Rezension auf sein Werk im Sande verlaufen, sein Roman 'Middletide' wurde kaum verkauft. Tragischerweise beschreibt er darin genau die Situation in der jetzt die junge Ärztin des Ortes Point Orchards aufgefunden wurde.

In unterschiedlichen Zeitebenen wird die Geschichte erzählt teilweise einen starken Bezug zu dem Werk von Delia Owens mit der Schilderung der Natur und den Bewohnern eines kleinen Ortes im Nordwesten der USA aufweist. Die Jahreszahl dient als Kapitelüberschrift und man muss schon aufpassen in welcher Zeit das Kapitel nun spielt.

Der Schreibstil ist ruhig, die Personen werden gut eingeführt auch das Verhältnis der Bevölkerung zu dem nahegelegenen fiktiven Reservats. Daneben gibt es auch einige Längen und besonders das Verhalten von Elijah wirkt nicht sehr reflektiert. Dennoch hat mir die Geschichte mit einem Happy End gut gefallen

Bewertung vom 27.04.2025
Prödel, Kurt

Klapper


ausgezeichnet

Die Schulferien verbringt Thomas, genannt Klapper da seine Gelenke laute Geräusche von sich geben, am liebsten im abgedunkelten Raum am Computer. Als er blaß wieder in die Schule geht um auf seinem einsamen Platz am Rande sitzt, kommt plötzlich eine neue Schülerin in die Klasse die zielgerichtet auf den Nebenplatz geht. Klapper, der wenig Erfahrung mit Small-Talk unter Jugendlichen hat, ist erstaunt und doch bewundert er die Neue, die Bär genannt werden möchte für den Mut.

Als Klapper bei einer Gruppenaktivität von 2 Mitschülern bedrängt wird, greift Bär mutig und unerschrocken ein. Langsam entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden, die mit einem Computerspiel ein gemeinsames Hobby haben. Einen tut die beiden die psychische Erkrankung der Mütter, die bei Klapper dazu führt dass die Mutter häufig in Kliniken ist und Bär die Mutterrolle bei ihren jüngeren Geschwistern übernehmen läßt.

Eine gute Geschichte aus der Welt von Außenseitern denen es schwer fällt aus sich heraus zu kommen um ihren Platz zu behaupten. Das Thema der Nerds und Computerspiel Süchtigen wird behandelt aber auch die prekäre Familiensituation. Der Schreibstil ist einprägsam, ruhig und für Jugendliche geeignet. Teils lustige Situationen wechseln sich mit dem ernsten Hintergrund ab. Das Cover mit dem Zitronenhimmel passt zu dem Getränk der 90er Jahre, Zitronenkrümel Eistee.

Bewertung vom 21.04.2025
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Journalistin Anna reist nach List. Nach dem Erfolg ihres Podcasts mit der Listländerin Fenja möchte sie ein Buch über sie und weitere Bücherfrauen auf Sylt schreiben. Doch in List angekommen erfährt sie, dass Fenja nicht da ist. Auch die Tochter die nach einer gescheiterten Beziehung auf dem mütterlichen Hof wohnt hat keine Ahnung wo sie ist und wann sie wiederkommt.Noch ehe Anna überlegt wieder abzureisen, zerstört ein Unwetter Teile des Dachstuhls auf dem sich hunderte von Büchern befinden. Auch ein rätselhafter Fund halten Anna weiterhin auf der Insel. Als Fenja schließlich wieder auftaucht will sie ihrer Familie endlich reinen Wein einschenken über ihre Lebensgeschichte.

In der Vergangenheit erleben wir die minderjährige Lene die sich in einen Feriengast verliebt der auf der Insel ein Buch schreiben möchte. Die beiden treffen sich heimlich und Lene wird schwanger. Doch bevor die beiden heiraten können, muss der Feriengast überstürzt abreisen und alle Briefe kommen mit dem Vermerk Empfänger unbekannt zurück. Notgedrungen heiratet Lene einen jungen Mann aus Niebüll und bekommt ein zweites Kind mit ihm.

Ein ganz bezauberndes Buch das hier von Gabriella Engelmann vorgelegt wird. Das Cover so zart pastellfarben wie der Inhalt. Der Schreibstil ist mitreißend, die Personen werden gut eingeführt. Man möchte sofort wissen wie es weitergeht, in der Vergangenheit und der Gegenwart. Ich kann es kaum erwarten bis der 2. Teil der Bücherfrauen erscheint in dem es um die verschwundene Schwester gehen soll.

Bewertung vom 21.04.2025
Liepold, Annegret

Unter Grund


sehr gut

Die Lehramts Referendarin Franka besucht mit ihrer Klasse den NSU Prozess gegen Beate Zschäpe, nach einer unbedachten Äußerung eines Schülers flieht sie in der Verhandlungspause aus dem Gerichtssaal. Spontan beschließt sie aus der gemeinsamen WG mit Hannah einer Reporterin auszuziehen, zurück in ihre fränkische Heimat um sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen.

In Rückblicken erfährt man wie Franka nach dem Tod ihres Vaters und dem komplizierten Verhältnis zu ihrer Mutter von Freunden in die Rechte Szene gezogen wird. Endlich findet sie Anerkennung und Freunde. Sie läuft nur mit, ist nie mitten drin und doch Teil der Rechten Szene. Inmitten idyllischer Beschreibungen eines fränkischen Dorfes mit Himmelsweihern und Spiegelkarpen tun sich hier Abgründe auf.

Es ist nicht immer leicht den Zeitsprüngen in dem Buch zu folgen der Schreibstil ist autentisch, eher nüchtern beschreibend wie leicht es ist einer verstörten Jugendlichen einen neuen Hafen zu bieten.

Bewertung vom 21.04.2025
Rose, Barbara

Hier kommen die Tierretter! / Die Kinder von Birkby Bd.1


ausgezeichnet

Emilia, ihr kleiner Bruder Benno und Jette leben in einem kleinen Dorf am Rande des Meeres. Auf dem Weg zum Bäcker um Sonntagsbrötchen für die Familien zu holen finden sie am Kiosk einen angebundenen kleinen Hund. Als sich kein Besitzer findet, nehmen die Kinder den Hund mit der kurz darauf eine Tierklinik ins Chaos stürzt und überhaupt für viel Aufregung sorgt.

Eine heitere Geschichte um Freundschaft und Abenteuer denn sowohl der Hund als auch Benno verschwinden spurlos als der demente Besitzer des Hundes im Nachbardorf gefunden wird. Irgendwie erinnert einem das Buch an die Abenteuer von Bullerbü was ich als Stadtkind immer geliebt habe.

Das Buch ist altersgerecht als Vorlesebuch geeignet aber auch für Grundschulkinder zum Selbstlesen. Die Illustrationen sind zauberhaft und wirken nicht überladen. Eine heitere Geschichte für jung und alt.

Bewertung vom 18.04.2025
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


ausgezeichnet

In einer Gruppe von Highschool Freunden taucht ein Video von einem Busunfall auf. Eindeutig ein Fake, kommt bei dem Video doch keiner mit dem Leben davon. Eine Clique die bis zum Verschwinden eines Mädchens beste Freunde waren, versuchen den Hintergrund des Videos zu erfahren und herausfinden warum Enya vor einem Jahr spurlos verschwandt. Nach und nach tauchen weitere Videos auf und mischen die Jugendlichen kräftig auf die sich langsam wieder annähern.

Ein sehr aktuelles Thema um KI und Deep Fake das hier in einer idyllischen Kleinstadt spielt. Die Personen werden gut eingeführt und beschrieben. Die vielen Wendungen und Cliffhänger verleiten einem immer weiter zu lesen. Der Schreibstil in Ich-Form lassen einem direkt am Geschehen teilnehmen. Das Ende war für mich wieder eine Überraschung und das Buch hat mich gut unterhalten. Ein spannendes Buch für jedes Alter
Das Cover ist sehr passend, 7 junge Leute mit verpixelten Augen auf einem zerbrochenen Glas

Bewertung vom 18.04.2025
Menz, Lars

Die Schanze


sehr gut

Nach der schmerzhaften Trennung von ihrem Freund in Hamburg zieht Ellen wieder in ihr Heimatdorf in den Bergen im Süden. Als Ärztin übernimmt sie dort die Praxis eines alten Hausarztes und ihre Schwester wohnt ebenfalls in dem Ort. Allerdings verbindet sie mit der alten Heimat auch schmerzhafte Erinnerungen an ihre Jugend.
Was genau damals vorgefallen ist, erfährt man zunächst bruchstückhaft nach dem Fund einer Leiche an der Skischanze. Dort hängt ein Mann mit einem Seil um den Hals. Ellen erkennt ihn und wecken alte Alpträume in ihr. Ein Selbstmord war es nicht, also kennt jemand Ellen und ihre Vergangenheit. Erkennt die Polizei einen Zusammenhang? Wenig später geschieht ein weiterer Mord und ein Bekannter, der ihr helfen wollte wird bei einem Unfall schwer verletzt. Nur langsam erinnert sie sich an weitere Details der schrecklichen Nacht in der Vergangenheit. Wer war der geheimnisvolle Dritte Mann?
Es dauert etwas bis dieses Buch Fahrt aufnimmt und man mitgerissen wird. Der Schreibstil ist lebendig, die Personen werden gut eingeführt, wirken zum Teil aber etwas hölzern. Ein spannendes Buch mit einem dramatischen Ende. Ich bin gespannt auf weitere Bücher von Lars Menz.

Bewertung vom 18.04.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Der Möchtegern Autor Tommi hat sein Buch im Geise zwar fertig, in der Realität kaum mehr als einen Satz zu Papier gebracht. Aus chronischer Geldnot haust er in einem uralten Wohnmobil. Dazu gehört auch die ukrainische Putzfrau Svetlana die mit vielen Kommentaren zu Heiterkeit beiträgt. Bei einer gemeinsamen Fahrt stoßen sie im Wald auf ein kleines Mädchen und übergeben sie der Polizei. Doch die Neugier packt die beiden Hobby Detektive und sie beginnen zu forschen wohin das Kind gehört.

Mit vielen aktuellen Bezügen zum Zeitgeschehen wird hier versucht ein Krimi zu konstruieren. Die Handlung gerät leider ziemlich in den Hintergrund und Tommi und Svetlana stolpern eher von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der Schreibstil ist heiter, manchmal jedoch auch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Ich habe mit mit Begeisterung die Kluftinger Romane der Autoren Volker Klüpfel / Michael Kobr gelesen die ich herrlich amüsant finde. Leider konnte mich dieser Einzelroman nicht so überzeugen und ich warte lieber auf einen neuen Band der Allgäu Krimis.