Benutzer
Benutzername: 
fin.de.fuchs

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2025
Helena Kraljic

Maulwurf Emil findet ein Buch


ausgezeichnet

Ein Buch, ein Maulwurf – und ganz viel Herz

Was für ein schönes kleines Buch! Schon die ersten Seiten haben mich sofort abgeholt – nicht nur wegen der süßen Geschichte, sondern auch, weil sie etwas erzählt, das viele von uns (egal welchen Alters) nur zu gut kennen: dieses völlige Versinken in einem guten Buch. Genau das passiert auch Emil.

Als der kleine Maulwurf ein Buch findet, ist er davon so begeistert, dass er sich tagelang zurückzieht und gar nicht merkt, dass seine Freunde ihn vermissen. Erst als diese sich auf die Suche nach ihm machen, wird klar, wie wichtig Freundschaft und Miteinander sind – und dass geteilte Freude einfach doppelt so schön ist.

Die Geschichte ist ruhig, sehr kindgerecht erzählt und eignet sich wunderbar zum Vorlesen. Es geht um Bücher, aber auch darum, sich nicht zu sehr zu verlieren – und um die Kraft guter Freundschaften, die einen auch mal wachrütteln dürfen.

Die Bilder sind einfach zauberhaft. Farbenfroh, weich gezeichnet und mit vielen liebevollen Details versehen – besonders die Tierfiguren sind mit so viel Ausdruck gestaltet, dass man direkt mitfühlen kann. Es macht richtig Freude, die Seiten gemeinsam mit Kindern anzuschauen und dabei kleine Dinge auf den großflächigen Bildern zu entdecken.

Mein Fazit: Ein rundum gelungenes Bilderbuch mit Herz und Tiefgang. Ideal für Kinder ab 3 Jahren – und für alle, die Bücher lieben. Freundschaft, Fürsorge und Lesefreude in einer wunderbar erzählten kleinen Geschichte.

Bewertung vom 23.04.2025
Rensmann, Gesa

Von Larven und Libellen


ausgezeichnet

Sanft über den Tod sprechen – mit Libellen und viel Gefühl

„Von Larven und Libellen“ ist eines dieser seltenen Kinderbücher, das ein großes, schweres Thema in ganz einfachen, einfühlsamen Bildern greifbar macht. Ich habe es gelesen, weil ich selbst auf der Suche nach einem kindgerechten Weg war, über den Tod zu sprechen – ohne zu beschönigen, aber eben auch ohne Angst zu machen.

Die Geschichte ist eine Fabel: Eine kleine Larve lebt mit ihren Freunden im Wasser. Nach und nach klettern einige zur Wasseroberfläche – und kommen nicht zurück. Irgendwann ist auch sie an der Reihe. Dort oben verwandelt sie sich zur Libelle und versteht plötzlich, warum niemand zurückkehrt. Diese Metapher ist so klug gewählt – sie lässt Raum für eigene Gedanken, ist aber klar genug, um auch jüngeren Kindern (ab ca. 4 Jahren) eine Vorstellung vom Tod und der Möglichkeit eines „Danach“ zu geben.

Was mir sehr gefallen hat: Das Buch ist nicht pathetisch oder belehrend. Es tröstet, ohne zu vertrösten. Es erklärt nichts „weg“, sondern lässt Fragen und jegliche Art von Gefühlen zu. Der Text von Gesa Rensmann ist ruhig, klar und sensibel, die Illustrationen von Anne Voges sind warm, freundlich und gleichzeitig voller Leben. Eine schöne Mischung, die auch Eltern beim Vorlesen emotional abholt.

Mein Fazit:
„Von Larven und Libellen“ ist ein rundum gelungenes Bilderbuch über Abschied und Verwandlung – ehrlich, kindgerecht und voller Mitgefühl. Ich empfehle es allen, die mit Kindern über den Tod sprechen möchten, sei es im privaten Rahmen oder im pädagogischen Alltag. Es nimmt Trauer ernst, ohne sie schwer zu machen – und das ist wirklich selten.

Bewertung vom 22.04.2025
Vogel, Laura

Dein ADHS-Wohlfühl-Guide


sehr gut

Ein ADHS-Buch, das wirklich hilft – und nicht überfordert

Ich habe schon das ein oder andere Buch über ADHS gelesen – und manche sind entweder sehr medizinisch oder total überladen mit Tipps, bei denen ich schon beim Lesen dachte: „Ja, klingt gut – aber wie soll ich das bitte alles schaffen?“ Bei Laura Vogels Buch war das anders.

Was mir direkt positiv aufgefallen ist: Die Gestaltung ist total angenehm. Es gibt viele Zwischenüberschriften, kurze Absätze und freundliche Farben – das klingt vielleicht nebensächlich, aber wenn man mit Konzentration, Reizüberflutung und Antrieb zu kämpfen hat, ist das wirklich wichtig. Ich konnte mich sofort besser darauf einlassen als bei anderen Fachbüchern. Dennoch musste ich mich schon sehr bewusst konzentrieren und es fiel mir auch nicht bei allen Abschnitten gleich leicht. Zumal das Buch doch recht umfangreich ist und versucht, möglichst alle relevanten Themen abzudecken. Das ist positiv, weil sehr informativ – negativ, weil das auch etwas Unruhe hineinbringt. Zumindest habe ich das so empfunden.

Inhaltlich ist das Buch eine gute Mischung aus persönlicher Erfahrung und Hintergrundwissen. Die Autorin schreibt offen über ihre eigene ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter und was das mit ihr gemacht hat. Das wirkt sehr nahbar und nicht besserwisserisch. Gleichzeitig erklärt sie wichtige Begriffe wie Masking, Stimming oder die Löffel-Theorie so, dass man sie wirklich versteht – auch ohne psychologisches Vorwissen. Was mir allerdings fehlt, ist ein Glossar, um gezielt nach Stichworten zu suchen.

Was ich besonders mochte: Laura Vogel schreibt immer wieder, dass nicht jede Methode für jeden funktioniert. Man bekommt viele Ideen an die Hand, aber ohne den Druck, alles umsetzen zu müssen. Das ist bei ADHS ja sowieso oft das Problem – zu viel Input lähmt eher, als dass er hilft. Hier hatte ich das Gefühl: Ich darf mir einfach das rauspicken, was zu mir passt und anderes getrost zur Seite legen.

Mein Fazit: Ein tolles Buch für alle, die sich mit ADHS besser verstehen wollen – vor allem, wenn man gerade erst in die Diagnose oder das Thema einsteigt. Laura Vogel trifft genau den richtigen Ton: ehrlich, verständlich, ohne Druck. Ich würde es vor allem Menschen empfehlen, die sich in typischen Ratgebern oft verloren fühlen. Doch auch für Angehörige kann das Buch hilfreich sein, um einen Einblick in die Welt von ADHS-Betroffenen zu gewinnen und ein besseres Verständnis zu entwickeln.

Bewertung vom 12.04.2025
Cline, Eric H.

1177 v. Chr. - Eine Graphic Novel


ausgezeichnet

Eine Graphic Novel voller Abenteuer, Wissen und Weltgeschichte!

Was passierte, als um 1177 v. Chr. gleich mehrere Hochkulturen rund ums östliche Mittelmeer in sich zusammenbrachen? In der Graphic Novel „1177 v. Chr. – Der erste Untergang der Zivilisation“ wird diese komplexe Frage nicht trocken und abstrakt, sondern bildstark und erzählerisch aufbereitet – und zwar so, dass man sich ihr kaum entziehen kann!

Basierend auf dem gleichnamigen Sachbuch von Eric H. Cline, einem der führenden Experten für die Bronzezeit, erzählt die Graphic Novel von einer echten Zeitenwende. Zwei fiktive Figuren – Pel, ein junger Mann aus den Reihen der Seevölker, und Shesha, eine ägyptische Schreiberin – führen als kluge Beobachtende durch die Handlung. Ihre Reise durch die Reiche der Minoer, Mykener, Hethiter, Kanaaniter, Assyrer und Ägypter eröffnet das Tor zu einer eindrucksvollen Welt. Einer Welt, die von Klimakatastrophen, politischen Umstürzen, internationalem Handel, diplomatischen Intrigen und menschlichen Tragödien heimgesucht wird.

Das besondere an dieser Adaption ist die raffinierte Balance aus wissenschaftlicher Präzision und erzählerischer Freiheit. Cline und Fawkes gelingt es, trockene Daten und historische Theorien in eine zugängliche, fast cineastische Form zu bringen – unterstützt durch die stimmungsvollen, oft erdtonfarbenen Illustrationen von Glynnis Fawkes, die gleichzeitig dokumentarisch und atmosphärisch wirken. Immer wieder tauchen kunstvolle Architekturdetails, authentische Gewänder oder realistisch rekonstruierte Szenen des damaligen Alltags auf. Besonders eindrücklich: der Moment, in dem ein beladenes Handelsschiff im Mittelmeer versinkt – Symbol eines kollabierenden Weltsystems. Davor können und dürfen wir auch heute nicht die Augen verschließen!

Trotz der historischen Tiefe wirkt die Geschichte keineswegs schwer zugänglich. Durch den Dialog zwischen Pel und Shesha wird die Handlung dynamisch, manchmal sogar humorvoll und beschwingt. Die beiden Figuren stellen Fragen, die wir selbst stellen würden, und öffnen so den Blick auf ein Kapitel der Menschheitsgeschichte, das in seiner Dramatik und Komplexität aktueller nicht sein könnte.

Fazit und Empfehlung:
Diese Graphic Novel ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie sich Geschichte visuell und narrativ erzählen lässt – fundiert, unterhaltsam und mit Tiefgang. Für Leser ab ca. 12 Jahren, für geschichtsbegeisterte Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen empfehlenswert. Wer sich für Archäologie, alte Kulturen oder globale Zusammenhänge interessiert, findet hier ein lehrreiches wie auch faszinierendes Leseerlebnis. Eine klare Empfehlung zudem für Schulbibliotheken, Graphic Novel Fans – und für alle, die sich überzeugen lassen möchten, dass Geschichte lebendig sein kann.

Bewertung vom 12.04.2025
Jacobs, Robin

GIGANTISCHE BERGE


ausgezeichnet

Ein faszinierendes Kindersachbuch über Berge und Mut!

Mit „Gigantische Berge – Und wie man sie erklimmt“ ist Robin Jacobs ein echtes Highlight im Kindersachbuchbereich gelungen. Das Buch nimmt uns mit auf eine spannende Reise zu acht der berühmtesten und höchsten Berge der Erde – darunter das Matterhorn, der Kilimandscharo und natürlich der Mount Everest.

Bei diesem Buch bleibt es nicht bei trockenen Fakten. Stattdessen wird mitreißend erzählt, wie diese Berge entstanden sind, wer sie als Erste erklommen hat und welche Gefahren und Herausforderungen mit dem Bergsteigen verbunden sind.

Besonders gelungen finde ich die abwechslungsreiche Struktur des Buchs: Es gibt spannende Erklärtexte, historische Anekdoten, praktische Tipps zur Ausrüstung und Knotenkunde und sogar eine Einführung in die Geologie. Dazu kommen Sagen und Mythen – etwa über den Yeti oder die Prinzessin der Kirschblüten –, die dem Buch eine märchenhafte, geheimnisvolle Note verleihen. So wird das Sachbuch fast zum Abenteuerroman.

Der Schreibstil ist kindgerecht, ohne zu vereinfachen – informativ, aber nie belehrend. Man spürt, dass Robin Jacobs nicht nur Autorin, sondern auch Geowissenschaftlerin und Umweltschützerin ist: Die Leidenschaft für die Natur und der Respekt vor den Bergen und ihren Bewohnern durchziehen das Buch wie ein roter Faden.

Ein weiteres Highlight sind die Illustrationen von Ed J. Brown. Sein Vintage-Stil verleiht dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre. Die Bilder sind nicht nur dekorativ, sondern helfen auch, komplexe Inhalte verständlich zu machen. Besonders schön finde ich die Darstellung der Bergprofile und die bildhaften Routen der Expeditionen – sie wecken die Abenteuerlust und laden zum Träumen ein.

Mein Fazit:
„Gigantische Berge“ ist viel mehr als nur ein Sachbuch – es ist eine Einladung, sich mit der Natur auseinanderzusetzen, eigene Grenzen zu hinterfragen und neugierig auf die Welt zu bleiben. Ein ideales Geschenk für Kinder ab 8 Jahren, die sich für Berge, Natur, Abenteuer oder Geschichte interessieren – und für alle, die gerne mit offenen Augen durch die Welt gehen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.04.2025
Zur Brügge, Anne-Kristin

Wie kleine Tiere schlafen gehen. Das große Vorlesebuch


ausgezeichnet

Tierisch süße Träume – ein Vorlesebuch zum Verlieben

„Wie kleine Tiere schlafen gehen. Das große Vorlesebuch“ von Anne-Kristin zur Brügge, illustriert von Marina Rachner, ist eine ganz besondere Sammlung von Gute-Nacht-Geschichten für Kinder ab drei Jahren. In 16 Vorlesegeschichten begleiten wir kleine Tiere beim Zubettgehen – mal mit einem Schmunzeln, mal mit einem Seufzer des Wohlgefühls.

Schon optisch ist das Buch ein Highlight: Das ausgestanzte Herz auf dem Cover ist ein echter Blickfang, und Marina Rachners Illustrationen sind auf jeder Seite eine große Bereicherung. Die Tiere sind mit so viel Liebe zum Detail gezeichnet, dass man sich am liebsten sofort dazukuscheln möchte. Besonders schön: Selbst am Ende des Buches erwartet uns noch ein gemütliches Bild, das die Stimmung beim Vorleseritual am Abend wunderbar abrundet.

Inhaltlich punktet das Buch mit einer gelungenen Mischung aus Fantasie, Alltagsnähe und leisen Botschaften. Die Geschichten sind abwechslungsreich, jedes Tier hat seine eigene kleine Welt und Persönlichkeit – und es ist schön zu sehen, dass auch weniger verbreitete Tiere wie ein Hummer oder ein Nilpferd ihren Platz bekommen.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die einfühlsame Beziehung zwischen dem Katzenpapa und seinem Nachwuchs sowie die Geschichte vom Fuchs Finn, der sich selbst Mut zuspricht. Auch humorvolle Momente kommen nicht zu kurz, sodass auch zu später Stunde noch herzlich gelacht werden darf.

Die Texte sind in ruhiger Sprache verfasst, ohne zu simpel zu sein. Die Reime am Ende jeder Geschichte fördern das Sprachgefühl und laden zum Nach- und Mitsprechen ein.

Mein Fazit:
Dieses Vorlesebuch ist ein echtes Wohlfühlbuch, das Kindern nicht nur beim Einschlafen hilft, sondern auch Werte wie Freundschaft, Mut und Geborgenheit vermittelt – ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Ein warmherziges Geschenk für Familien, das bestimmt viele Abendrituale bereichern wird. Absolute Empfehlung für alle, die Einschlafgeschichten mit Abenteuerlust, Humor und ganz viel Herz suchen.

Bewertung vom 06.04.2025
Andrés, José Carlos

Klaus, die Büchermaus


ausgezeichnet

Eine Liebeserklärung an das Lesen – liebe voll illustriert

Klaus, die Büchermaus von José Carlos Andrés, liebevoll illustriert von Katharina Sieg, ist ein bezauberndes Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren – und ein kleines Plädoyer für die Magie von Büchern und Geschichten.

Zum Inhalt:
Klaus ist eine Maus mit ständigem Hunger. Doch egal, wie viel Brot und Käse er isst – wirklich satt wird er nicht. Erst als er zufällig in einem Buchladen landet, merkt er, wonach er sich eigentlich sehnt: nach Geschichten, Fantasie und Abenteuern. Was folgt, ist eine warmherzige Geschichte über die Liebe zum Lesen, das Eintauchen in Geschichten, Neugierde und Leidenschaft für eine Sache.

Illustrationen & Gestaltung:
Die Bilder von Katharina Sieg sind ein echtes Highlight. Farbenfroh, unterhaltsam und detailreich begleiten sie die Geschichte und laden Kinder dazu ein, sich länger mit den Seiten zu beschäftigen. Besonders gelungen ist die Darstellung von Klaus’ Gefühlen: seine Verwirrung, seine Entdeckungslust und seine Begeisterung für Bücher sind wunderbar eingefangen.

Thema & Umsetzung:
Die Geschichte vermittelt auf kindgerechte Weise, dass Bücher „nahrhaft“ im übertragenen Sinne sind: Sie machen uns nicht satt im Bauch, aber in Herz und Kopf. Die Botschaft ist dabei klar und schön verpackt: Lesen ist ein Abenteuer – und Bücher sind Freunde, die uns überallhin begleiten können. Besonders schön ist auch der Aspekt der Gemeinschaft: Lesen verbindet – Menschen, Tiere und Fantasiewelten.

Fazit:
Klaus, die Büchermaus ist ein charmantes Vorlesebuch mit einer wichtigen Botschaft: Bücher machen das Leben bunter. Es ist ein idealer Einstieg in die Welt des Lesens und eignet sich wunderbar für gemütliche Vorlesemomente zu Hause, im Kindergarten oder wo auch immer Kinder Gemeinschaft erleben.

Bewertung vom 06.04.2025
Jackson, Tom;Parker, Jennifer

Plankton


ausgezeichnet

Empfehlung für alle, die sich für Natur, Umwelt oder Meeresbiologie interessieren

„Plankton – Heimlicher Held der Wasserwelt“ von Tom Jackson ist ein außergewöhnliches Sachbuch, das sich einem der unscheinbarsten und zugleich wichtigsten Lebewesen unseres Planeten widmet – dem Plankton. Das Buch richtet sich an Leser mit einem Faible für Naturwissenschaften, Meeresbiologie oder einfach schöner Sachbuchgestaltung – und es hat mich auf ganzer Linie überzeugt!

Gestaltung & erster Eindruck
Schon das Cover ist ein echter Blickfang: Farbintensiv, detailverliebt und geheimnisvoll. Es macht neugierig auf die Welt, die sich sonst nur unter dem Mikroskop offenbart. Auch im Inneren punktet das Buch mit fantastischen Makroaufnahmen und Illustrationen, die die kaum sichtbaren Lebewesen in ihrer ganzen Vielfalt und faszinierenden Schönheit zeigen. Jede Seite wirkt hochwertig gestaltet, was das Lesen auch zu einem Vergnügen für die Augen macht.

Inhalt & Umsetzung
Inhaltlich ist das Buch eine gelungene Mischung aus fundiertem Wissen, gut verständlich aufbereiteten Texten und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Besonders beeindruckt hat mich die Bandbreite an Themen: Von Fortpflanzung über Überlebensstrategien bis hin zu den Folgen des Klimawandels wird ein umfassendes Bild gezeichnet – immer spannend, nie trocken erzählt. Besonders die erklärenden Infokästen und Tabellen helfen, die oft komplexe Welt des Planktons besser zu erfassen.

Schreibstil & Zielgruppe
Der Schreibstil ist informativ, dabei aber gut zugänglich und auch für Laien verständlich. Das macht das Buch ideal für naturwissenschaftlich interessierte Erwachsene, ältere Jugendliche oder alle, die beim Lesen gerne dazulernen. Trotz des wissenschaftlichen Anspruchs verliert das Buch nie seine Leichtigkeit oder Faszination – eine seltene Kombination, wie ich finde.

Mein Fazit
„Plankton“ ist ein außergewöhnlich schönes und lehrreiches Sachbuch, das die verborgene Welt unter der Wasseroberfläche sichtbar macht – und dabei die Dringlichkeit unseres Handelns für den Erhalt mariner Ökosysteme eindrücklich unterstreicht. Ein echtes Highlight im Sachbuchregal für Naturfreunde, Hobbybiologen oder einfach neugierige Leser.

Bewertung vom 06.04.2025
Kunzmann, Katharina

Fantastische Forscherinnen. Mit 30 Frauen die Welt der MINT-Wissenschaften entdecken


ausgezeichnet

Wissenschaft zum Staunen – für kleine und große Entdecker

"Fantastische Forscherinnen. Mit 30 Frauen die Welt der MINT-Wissenschaften entdecken" ist ein mitreißend gestaltetes Kindersachbuch, das 30 beeindruckende Frauen aus der Welt der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vorstellt. Die Autorin Katharina Kunzmann und die Illustratorin Katharina Madesta schaffen es dabei, Wissen, Fantasie und eine ordentliche Portion Inspiration auf eine wunderbar zugängliche Weise miteinander zu verbinden.

Gestaltung und Aufmachung
Das Cover ist farbenfroh, modern und lädt sofort zum Aufschlagen und Lesen ein. Auch im Inneren überzeugt das Buch durch detailreiche Illustrationen, liebevoll gestaltete Porträts der Forscherinnen und eine abwechslungsreiche Seitenaufteilung, die nie überladen wirkt. Die fantasievollen Ausflüge in die Welt der Forschung – etwa ins All oder in eine DNA-Spirale – machen das Sachbuch zu einem echten Leseerlebnis.

Inhalt und Umsetzung
Die Auswahl der Wissenschaftlerinnen ist gelungen: Neben bekannten Namen wie Marie Curie oder Jane Goodall begegnet man auch weniger bekannten, aber nicht weniger beeindruckenden Persönlichkeiten. Jede Forscherin wird kindgerecht vorgestellt – mit einer kurzen Biografie, ihren Errungenschaften und einer fantasievollen Reise in ihr Forschungsfeld. Zudem werden immer wieder Fragen an den (jungen) Lesenden gestellt, die zum Nachdenken anregen. So wird Wissenschaft greifbar, spannend und vor allem eines: inspirierend.

Schreibstil und Zielgruppe
Die Texte sind klar, lebendig und altersgerecht formuliert. Komplexe Inhalte werden verständlich und spannend erklärt – ganz ohne zu sehr zu vereinfachen. Das Buch richtet sich offiziell an Kinder ab 8 Jahren, ist aber durchaus auch für ältere Leser und Erwachsene lesenswert – die allein oder gemeinsam mit den Kindern in die Welt der Forschung eintauchen möchten.

Mein Fazit
"Fantastische Forscherinnen" ist ein rundum gelungenes Kindersachbuch, das Mut macht, Fragen zu stellen und neugierig zu bleiben. Es bestärkt junge Leser, den eigenen Weg zu gehen – auch in einem Feld, das lange Zeit männerdominiert war. Eine klare Empfehlung für alle Kinder (und damit meine ich nicht nur Mädchen), die sich für Natur, Technik und das große "Warum?" interessieren – und für Erwachsene, die zeigen wollen, wie vielfältig Vorbilder sein können. Ein Buch, das in keinem Kinderzimmer fehlen sollte.

Bewertung vom 05.04.2025
Behm, Martina

Hier draußen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Wie ein Dorf ins Wanken gerät...

Mit "Hier draußen" entführt Martin Behm uns Zuhörer in das scheinbar idyllische Fehrdorf, wo das Auftauchen einer weißen Hirschkuh nicht nur eine düstere Prophezeiung auslöst, sondern auch die Abgründe des Landlebens enthüllt. Julia Nachtmann verleiht der Geschichte mit ihrer Stimme eine beeindruckende Tiefe und macht dieses Hörbuch zu einem besonderen Hörerlebnis!

Was macht "Hier draußen" besonders?
Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen über das Landleben, die oft romantisiert werden, zeigt Behm die Vielschichtigkeit des dörflichen Zusammenlebens. Die Erzählung verbindet gekonnt Humor, Melancholie und Spannung, indem sie die Dorfgemeinschaft und deren kleine und große Konflikte in den Mittelpunkt stellt. Besonders die Einbindung der mystischen weißen Hirschkuh verleiht der Handlung eine fast schon magische Komponente, die das Hörbuch deutlich von anderen abhebt.

Sprecherleistung von Julia Nachtmann
Julia Nachtmann brilliert als Sprecherin, indem sie jedem Charakter eine unverwechselbare Stimme gibt und die Atmosphäre des Romans perfekt einfängt. Ihre klare und einfühlsame Interpretation verleiht den Figuren Leben und macht die intensiven emotionalen Momente besonders berührend. Die Kontraste zwischen den hektischen Großstadtgewohnheiten und den langsamen Rhythmen des Dorflebens kommen durch ihre stimmliche Gestaltung ausgezeichnet zur Geltung.

Schreibstil und Handlung
Behms Schreibstil ist prägnant und bildhaft, was es leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Die Handlung bleibt stets spannend und überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen. Die Mischung aus Dorfdrama, Aberglauben und der Reflexion über das moderne Leben ist erfrischend und nachdenklich stimmend.

Kritikpunkt
Trotz der gelungenen Handlung gibt es Momente, in denen sich die Geschichte etwas zieht, insbesondere bei den Nebenhandlungen. Meinem Empfinden nach hat das den Spannungsbogen leicht geschwächt. Dennoch trägt der Gesamteindruck des Hörbuchs über diese kleine Schwäche hinweg.

Mein Fazit
"Hier draußen" ist ein tolles Hörbuch, das durch seine außergewöhnliche Kombination aus Alltagsdrama, Mystik und Gesellschaftskritik beeindruckt. Julia Nachtmanns herausragende Sprecherleistung hebt das Werk zusätzlich auf ein hohes Niveau. Für alle, die Geschichten über das Leben mit all seinen Ecken und Kanten lieben, ist dieses Hörbuch eine klare Empfehlung!