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wampy
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Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2025
Peters, Katharina

Dünenmord / Romy Beccare Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Atmosphärisch dichte Fortsetzung für Romy Beccare und ihr Team

Buchmeinung zu Katharina Peters – »Dünenmord«

»Dünenmord« ist ein Kriminalroman von Katharina Peters, der 2013 bei Aufbau Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band um das Team von Romy Beccare, die auf Rügen ermittelt.

Zum Autor:
Manuela Kuck (geboren 8. Juni 1960 in Wolfsburg) ist eine deutsche Schriftstellerin, die unter ihrem eigenen Namen und unter dem Pseudonym Katharina Peters veröffentlicht.
Nach dem Abitur zog sie nach Berlin und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt heute als freie Autorin im südlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten.

Zum Inhalt:
Am Strand von Göhren wird die Kindergartenleiterin Monika Sänger ermordet aufgefunden. Das Ermittlerteam um Kommissarin Romy Beccare ist wieder gefordert.

Meine Meinung:
Auch der zweite Band hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Kommissare Romy Beccare und Kasper Schneider sind wohltuend normal und wirken sympathisch. Fine Rohlbart ist die gute Seele im Präsidium und gibt den Ermittlern den nötigen Freiraum und Maximilian Breder ist der Datenspezialist des Teams. Sie ergänzen sich gut mit ihren Fähigkeiten und bilden bald ein eingespieltes Team. Die temperamentvolle und impulsive Romy Beccare muss manchmal durch den ruhigen Kasper Schneider eingefangen werden. Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Leser lernt wieder Land und Leute kennen. Bald weisen Spuren in die DDR-Vergangenheit und Kasper kann alte Kontakte nutzen. Wie schon im ersten Band zeigen sich beim Mordopfer bei näherer Betrachtung dunkle Flecken, aber diesmal auch erfahrenes Leid. Die Ermittler bleiben hartnäckig und Romys Bauchgefühl weist in Richtung einer Tragödie. Es bleibt spannend und überraschende Wendungen fordern einen neuen Ansatz. Am Ende steht eine nachvollziehbar gelöster Fall, dessen Auflösung mir einige unterhaltsame Stunden beschert hat. Der Schreibstil ist atmosphärisch und eingänglich. Die Figuren wirken glaubhaft. Ich freue mich schon auf gen nächsten Band.

Fazit:
Ein atmosphärisch dichter Krimi mit erfreulich normalen Ermittlern und einer spannenden Handlung, der mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Geschichten.

Bewertung vom 10.01.2025
Miller, Tobias

Broken Crystal


ausgezeichnet

Was ist wirklich geschehen?

Buchmeinung zu Tobias Miller – »Broken Crystal«

»Broken Crystal« ist ein Kriminalroman von Tobias Miller, der 2024 im Selbstverlag erschienen ist.

Zum Autor:
Tobias Miller hält nicht viel von Geschichten mit wenig Handlung, er hat ein Faible für Figuren, die ganz unten in der Nahrungskette stehen, und liebt es, wenn die Protagonisten mit ihrer Bauernschläue anderen ein wenig auf die Füße treten. Der Schauplatz seiner Texte sind die USA, in dem auch dieses Buch spielt. Der Autor lebt in seiner Wahlheimat Darmstadt.

Zum Inhalt:
Ein Ex-Soldat und Militärberater übernimmt einen lukrativen Job in den USA. Er soll eine junge Frau und Milliardenerbin aus den Fängen einer Umweltaktivistengruppe befreien. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder.

Meine Meinung:
Dieses Buch nutzt einen ungewöhnlichen Ansatz für die zu erzählende Geschichte. Ein Mann, der als Terrorist in den USA gesucht wird, gibt einem Reporter eines deutschen Nachrichtenmagazins ein Interview, dass ihn von den erhobenen Vorwürfen entlasten soll. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive dieses Mannes erzählt und die Grundfrage lautet aus meiner Sicht, wie viel Wahrheit in dieser Version steckt. Nach Beendigung es Interviews gibt es für den Leser einen Nachschlag mit einer veränderten Darstellung der Geschehnisse, aber ist dies die Wahrheit?
Die Hauptfigur wirkt kompetent und arbeitet zielorientiert, aber auch mit dem glaubhaften Ansatz, Tote zu verhindern. Er arbeitet mit den Ermittlungsbehörden zusammen, ist aber vor Ort auf sich allein gestellt. Seine Ermittlungsergebnisse werfen ein schlechtes Licht auf die Staatsorgane, einige Wirtschaftsfachleute, die Medien und die Eltern, die ihre Tochter immer wieder reinwaschen. Meine Sympathien waren bei dem Einzelkämpfer, auch weil fast alle anderen Figuren als üble Charaktere gezeichnet waren. Die Umweltaktivisten wirkten eher wie Spinner, die Unbekannte für ihre Zwecke einsetzen. Ihre Anschläge wurden gewalttätiger und die Gefahr nahm für alle Beteiligten dramatisch zu. Spannung und Tempo legten weiter zu und dann kam es zum Tod fast aller Aktivisten.
Dann der Cut und die Aufarbeitung der Ereignisse im Rahmen des Interviews Monate später. Am Ende sind ein paar Fragen geklärt, aber viele Punkte bleiben ungeklärt. So bleibt es dem Leser überlassen, zu entscheiden, was denn wirklich passiert sein mag. Mir hat die Geschichte gefallen und mein eigenes Bild entworfen. Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft. Die Story hat mich zum Nachdenken gebracht und insgesamt sehr gut unterhalten.

Fazit:
Dieser ungewöhnliche Kriminalroman lässt viele Fragen unbeantwortet und regt zum Mitdenken an. Ich wurde sehr gut unterhalten und bewerte den Titel deshalb mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 07.01.2025
Peters, Katharina

Hafenmord / Romy Beccare Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eindrucksvoller Serienauftakt

Buchmeinung zu Katharina Peters – »Hafenmord«

»Hafenmord« ist ein Kriminalroman von Katharina Peters, der 2012 bei Aufbau Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Manuela Kuck (* 8. Juni 1960 in Wolfsburg) ist eine deutsche Schriftstellerin, die unter ihrem eigenen Namen und unter dem Pseudonym Katharina Peters veröffentlicht.
Nach dem Abitur zog sie nach Berlin und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt heute als freie Autorin im südlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten.

Zum Inhalt:
Kommissarin Ramona Beccare, genannt Romy, hat sich aus persönlichen Gründen nach Rügen versetzen lassen. Ein erfolgreicher Geschäftsmann und angesehener Familienvater wird ermordet in einer Halle im Hafengebiet von Sassnitz aufgefunden. Gemeinsam mit dem erfahrenen einheimischen Kollegen Kasper Schneider beginnt Romy zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Kommissare Romy Beccare und Kasper Schneider sind wohltuend normal und wirken sympathisch. Fine Rohlbart ist die gute Seele im Präsidium und gibt den Ermittlern den nötigen Freiraum und Maximilian Breder ist der Datenspezialist des Teams. Sie ergänzen sich gut mit ihren Fähigkeiten und bilden bald ein eingespieltes Team. Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Leser lernt Land und Leute kennen. Bei näherer Betrachtung bröckelt die Fassade des strahlend wirkenden Opfers. Am Ende führt die Hartnäckigkeit der Ermittler zu einem vollständig und nachvollziehbar gelösten Fall. Die Spannung resultiert eher aus den Geheimnissen, deren Spuren gefunden werden. Gemeinsam mit den Ermittlern habe ich gerätselt, wie es denn gewesen ist. Einige überraschende Wendungen mussten berücksichtigt werden.
Der Schreibstil ist nordisch prägnant, ohne auf eine gefühlsbetonte Komponente zu verzichten. Die Ermittlern haben ihre Eigenheiten, unterstützen sich aber nach Kräften. Während Romy eher forsch und gefühlsgetrieben agiert, bildet die ruhige und nachdenkliche Art Kaspers die passende Ergänzung dazu. Ein bisschen Inselatmosphäre vervollständigt den Wohlfühleindruck, der einen Ausgleich zum harten Fallgeschehen darstellt.
Mich hat der Fall und das Team überzeugt und Lust auf weitere Fälle gemacht.

Fazit:
Ein eher ruhiger Krimi, der mich voll und ganz überzeugt hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 06.01.2025
Almstädt, Eva

Kalter Grund / Pia Korittki Bd.1


gut

Trotz einiger Schwächen lesenswert

Buchmeinung zu Eva Almstädt – »Kalter Grund«

»Kalter Grund« ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2004 bei Bastei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Eva Almstädt, 1965 in Hamburg geboren und dort auch aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Seit 2001 ist sie freie Autorin. Die Autorin lebt in Hamburg.

Zum Inhalt:
Ein mysteriöser Dreifachmord auf einem Bauernhof versetzt die Bewohner eines holsteinischen Dorfes in Angst. Pia Korittki, neue Kommissarin bei der Lübecker Mordkommission, ermittelt gemeinsam mit dem erfahrenen Kollegen Marten Unruh.

Meine Meinung:
Die ehrgeizige Kommissarin Pia Korittki führt ein Schattendasein bei der Lübecker Mordkommission. Ein Dreifachmord auf einem Bauernhof bietet der Außenseiterin eine unerwartete Chance, denn gemeinsam mit dem erfahrenen Kollegen Marten Unruh soll sie den Fall aufklären. Anfänglich geht es nur langsam voran, da sich die beiden Kommissare nicht gut verstehen. Mit der Zeit werden ihre Aufgaben größer und relevanter. Bis dahin stehen eher private Themen im Vordergrund. Wechselnde Perspektiven bringen Gefühle und Informationen ans Licht. Tempo und Spannung sind eher gering. Erst als eine Jugendliche verschwindet ändert sich dies. Tempo und Spannung nehmen deutlich zu. Pia Korittki folgt einem Bauchgefühl, vernachlässigt dabei aber ihre Sicherheit. Am Ende steht ein nachvollziehbar gelöster Fall und eine Kommissarin, die sich auch für ihre Kollegen beweisen konnte.
Die Sprache ist einfach, aber konkret und direkt. Sie ist leicht verdaulich und passt zum Inhalt. Die Handlung ist komplexer als zu Beginn erwartet. Die Figurenzeichnung ist nicht sonderlich ausgeprägt. Die Atmosphäre ist von einem dunklen Grundton geprägt. Auch wenn noch deutliches Verbesserungspotential vorhanden ist, hat mich dieses Buch gut unterhalten.

Fazit:
Das Krimidebut der Autorin ist lesenswert, hat aber noch deutliche Schwächen. Deshalb bewerte ich diesen Titel mit guten drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten).

Bewertung vom 01.01.2025
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht (eBook, ePUB)


sehr gut

In weiten Teilen gelungenes Debut

Buchmeinung zu Christina Pertl – »Kein Land in Sicht«

»Kein Land in Sicht« ist ein Kriminalroman von Christina Pertl, der 2024 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.

Zum Autor:
Christina Pertl hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert, war als Journalistin tätig und arbeitet derzeit als freie Autorin an Romanen und Drehbüchern. Sie wurde 1982 in Graz (Österreich) geboren und lebt derzeit mit ihrer Familie in Bayern.

Zum Inhalt:
Eine junge Frau erwacht ohne Erinnerung auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer. Langsam kommt ihre Erinnerung zurück. Sie ist Kommissarin und auf einer Undercover-Mission, aber was ist passiert und wem kann sie trauen?

Meine Meinung:
Dieses Buch behandelt das überaus heikle Thema Menschen- und Organhandel, mit dem viel Geld verdient werden kann. Verdeckt arbeitende Ermittler sind verraten worden und kämpfen verzweifelt um ihr Überleben. Gerade die Szenen um den männlichen Kommissar, der mit einem Kind gefangen gehalten wird, sind harter Stoff und haben mich ob ihrer Grausamkeit geschockt. In einem zweiten Erzählstrang kämpft Kommissarin Sarah Peters um die Rückgewinnung ihrer Erinnerung. Sie weiß, dass sie verraten wurde, ist aber ratlos wem sie trauen kann. Trotzdem ermittelt sie unerschrocken weiter. Wiederholt muss sie sich die Frage stellen, wem sie überhaupt trauen kann. Neue Erkenntnisse lassen sie an ihrer Beurteilung zweifeln und ihre Unsicherheit wächst. Dann nähert sich der Zielhafen und das Tempo und die Spannung steigen deutlich. Am Ende ist der Fall gelöst, aber schmerzliche Verluste bestimmen das dunkle Bild.
Mir hat die Idee, sich diesem Thema von zwei Seiten zu nähern, sehr gefallen. Die Opferseite ist schwer auszuhalten, auch wenn fast komplett auf blutige Details verzichtet wird. Sarahs Kampf um ihre Erinnerung und die permanenten Zweifel an ihren Einschätzungen machen auf eine andere Art betroffen. Ich habe mit beiden Ermittlern mitgelitten und auf ein positives Ende gehofft. Beide Ermittler wirken sympathisch, während bei den übrigen Figuren die von der Autorin gesäten Zweifel wirken. Der Erzählstil ist eindringlich und voller Emotionen. Die Handlung konnte mich in weiten Teilen fesseln. Wie oft bei Thrillern habe ich mir die Frage gestellt, warum die skrupellosen Verbrecher die Ermittler nicht frühzeitig aus dem Weg geräumt haben.

Fazit:
Ein harter Thriller, der fast ohne blutige Details auskommt, mich aber dennoch fesseln konnte. Das Potential der Autorin ist spürbar, wird aber nicht voll genutzt. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und gebe eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.12.2024
Möller, Lara

Dunkles Spiel Ein spannender Krimi über einen Hamburger Privatdetektiv (eBook, ePUB)


sehr gut

Hat mir besser als die beiden Vorgänger gefallen

Buchmeinung zu Lara Möller – »Dunkles Spiel«

»Dunkles Spiel« ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2022 im dp Verlag erschienen ist.
Dies ist der dritte Band um den Hamburger Detektiv Christopher Diecks.

Zum Autor:
Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren. In ihrer Schulzeit war sie aktive Rollenspielerin. Während ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und in den folgenden Jahren hat sie drei Fantasy-Romane und zwei Kurzgeschichten veröffentlicht.

Zum Inhalt:
Tara Oswald bittet den befreundeten Detektiv Christopher Diecks um Hilfe bei der Aufklärung von Einbrüchen. Als Taras Freund schwer verletzt wird zeigt sich, dass mehr dahintersteckt. Christopher und seine Detektivkollegen bekommen alle Hände voll zu tun.

Meine Meinung:
Mittlerweile ist Christopher Diecks als angestellter Vollzeitdetektiv tätig und lernt die Schattenseiten des Berufs kennen. Ermüdende Beschattungen belasten die Psyche und das Privatleben, während sich kaum Ermittlungserfolge einstellen. Dieser Teil ist anschaulich beschrieben und hat mir gut gefallen. Auch seine Beziehung zu Romy entwickelt sich trotz mancher Probleme positiv. Die Geschichte wirkt realistisch und die atmosphärische Beschreibung Hamburgs sorgt für Auflockerung. Bei einem neuen Fall wird deutlich, dass es Teamarbeit erfordert und manche Kriminelle gefährlich werden können. Das Tempo und die Spannung ziehen deutlich an. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive Christopher erzählt und der Leser bemerkt die steigende Anspannung. Mehrere überraschende Wendungen fordern die Detektive und Christopher und seine Kollegen geraten in große Gefahr. Die Dinge spitzen sich zu und nur mit Glück, aber auch mit Geschick, kann der Fall nachvollziehbar gelöst werden.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und gibt auch einen tiefen Einblick in Christophers Gefühlswelt. Mir hat dieser Teil besser gefallen als die beiden Vorgänger. Ich mag den sympathischen Privatdetektiv und seinen Hamburger Kosmos.

Fazit:
Der dritte Fall konnte mich in weiten Teilen überzeugen und hat Lust auf mehr gemacht. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 27.12.2024
Haider, Lars

Hinterm Horizont geht's weiter / Hammerstein ermittelt Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Humorvoller Krimi im Journalistenmilieu

Buchmeinung zu Lars Haider – »Hinterm Horizont geht's weiter«

»Hinterm Horizont geht's weiter« ist ein Kriminalroman von Lars Haider, der 2024 bei HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Journalisten Lukas Hammerstein.

Zum Autor:
Lars Haider, geboren 1969 in Hamburg, ist seit 2011 Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Zuvor arbeitete er für verschiedene Zeitungen. Haider ist zusammen mit zwei Freunden Gastgeber des Wein-Podcasts Vier Flaschen, der alle zwei Wochen erscheint, und pflegt eine WhatsApp-Freundschaft mit Udo Lindenberg. Er ist ein fanatischer Krimileser und großer Fan von Agatha Christie.

Zum Inhalt:
Ein neuer Chefredakteur und eine Häufung von Unglücksfällen unter wohlhabenden älteren Hamburger Bürgern sorgen für Unruhe Journalist Lukas Hammerstein und Polizeireporterin Kaja Woitek haben einen neuen Fall.

Meine Meinung:
Auch diesmal haben mich die Ermittlungen im Journalistenmilieu von Anfang an mitgenommen. Jederzeit ist das Hamburger Flair spürbar. Neben der sympathischen Hauptfigur Lukas Hammerstein spielt die allzeit gendernde Kriminalreporterin Kara eine wesentliche Rolle. Seine drei Freunde aus dem Weinclub spielen diesmal eine noch kleinere Rolle. Udo Lindenberg hat etwas mehr Raum bekommen und diese Passagen haben etwas. Dackeldame Finchen ist ein wiederkehrender Träger humoristischer Einlagen. Der Schreibstil ist entspannt und mit Humor durchsetzt. Das Tempo ist meist gemächlich und trotzdem ist es spannend. Einige ältere Hamburger Prominente verunfallen tödlich und Lukas, der eine Portraitserie in diesem Umfeld schreiben soll, bekommt Zweifel, ob es wirklich Unfälle waren oder vielleicht doch Mordanschläge. Kaja und Lukas ermitteln eifrig, kommen aber nicht voran. Dann ist es ein ungeliebter Kollege, der eine neue Spur aufzeigt. Die Lösung ist nachvollziehbar, hat aber einen faden Beigeschmack und konnte mich nicht voll überzeugen. Am Ende sind alle Probleme gelöst und es herrscht eitel Sonnenschein.
Probleme der Medienbranche werden thematisiert und auch Eifersüchteleien zwischen den Journalisten spielen eine Rolle. Die Figuren sind zumeist liebevoll mit wenigen Ecken und Kanten gezeichnet. Einige überraschende Wendungen sorgen für Tempo und Spannung.
Die Geschichte wirkt stimmig und lange Zeit hatte ich keine Ahnung, wie die Dinge ein Ganzes ergeben. Auch diesmal gibt es einen passenden Showdown. Auch wenn dies der schwächste Band der Reihe gewesen ist, so habe ich mich immer noch gut unterhalten und mit Lukas und Kaja mitgefiebert.

Fazit:
Leider kann der dritte Band das Niveau seiner Vorgängers nicht halten, trotzdem ist es immer noch ein interessanter Titel. Folglich bewerte ich den Titel mit knappen vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 26.12.2024
Möller, Lara

Unter dem Eis Ein spannender Krimi über einen Hamburger Privatdetektiv (eBook, ePUB)


gut

Solider Krimi mit Stärken und Schwächen

Buchmeinung zu Lara Möller – »Unter dem Eis«

»Unter dem Eis« ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2022 im dp Verlag erschienen ist.
Dies ist der zweite Band um den Hamburger Detektiv Christopher Diecks.

Zum Autor:
Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren. In ihrer Schulzeit war sie aktive Rollenspielerin. Während ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und in den folgenden Jahren hat sie drei Fantasy-Romane und zwei Kurzgeschichten veröffentlicht.

Zum Inhalt:
Christopher Diecks arbeitet nun als Privatdetektiv. Seine neue Klientin, eine Bauunternehmerin, glaubt gestalkt zu werden, doch die Dinge sind weitaus komplizierter.

Meine Meinung:
Bei diesem Buch haben mir die ruhigen atmosphärischen Passagen sehr gut gefallen. Seine Beziehung zu Romy entwickelt sich langsam aber stetig. Beruflich läuft es weniger rund, denn der gute Beobachter Christopher lässt sich ablenken und gerät in Schwierigkeiten. Er muss rennen und einstecken, aber er bleibt hartnäckig. Das Tempo zieht an, die Spannung steigt und der Leser muss um den sympathischen Christopher bangen. Nach einigen überraschenden Wendungen kommt es zum Showdown. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist angenehm und bringt die Gedanken der Hauptfigur zur Geltung. Viele Ortswechsel zeigen ein Hamburg, wie es nicht jeder kennt, aber in dem die Hauptfigur sich auskennt und wohlfühlt. Der Krimi hat mich gut unterhalten und die Fortsetzung liegt schon bereit.

Fazit:
Ein Hamburg-Krimi mit einer sympathischen Hauptfigur, der mich in den ruhigen Passagen überzeugen konnte. Deshalb bewerte ich den Titel mit guten drei von fünf Sternen (70 von 100 Punkten).

Bewertung vom 24.12.2024
Möller, Lara

Die Spur des Todes Ein spannender Krimi über einen Hamburger Privatdetektiv (eBook, ePUB)


weniger gut

Cosy trifft auf Groteske

Buchmeinung zu Lara Möller – »Die Spur des Todes«

»Die Spur des Todes« ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2022 im dp Verlag erschienen ist.
Dieses Buch ist bereits 2018 unter dem Titel »Christopher Diecks – Privatdetektiv« bei bookshouse erschienen.

Zum Autor:
Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren. In ihrer Schulzeit war sie aktive Rollenspielerin. Während ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und in den folgenden Jahren hat sie drei Fantasy-Romane und zwei Kurzgeschichten veröffentlicht. Nun schreibt sie vorwiegend Krimis und Thriller.

Zum Inhalt:
Der Hamburger Lebenskünstler Christopher Diecks arbeitet als Möbelpacker oder als Aushilfe im Restaurant, wenn er Geld braucht. Eigentlich möchte er ein Privatdetektiv sein und als er bei einer Wohnungsräumung Verdächtiges bemerkt, beginnt er zu ermitteln.

Meine Meinung:
Es beginnt ganz ruhig, mit viel Athmosphäre, einem sympathischen Helden, der ganz normal wirkt, und mit wenig Krimihandlung. Dieser Teil hat mir recht gut gefallen, weil es gut erzählt ist. Vielleicht hätte man im Leben des Christopher Diecks die ein oder andere Baustelle weglassen können, aber ich wurde trotzdem mitgenommen. Auch die Nebenfiguren waren gut beschrieben. Dann zog das Tempo auf einmal gewaltig an und aus der gelungenen Erzählung wurde plötzlich und unerwartet eine Krimigroteske. Dieser Übergang passt überhaupt nicht zu den vorhergehenden Passagen. Vielleicht soll es der Größe des Verbrechens entsprechen, Aber es passt einfach nicht zu den vorhergehenden Passagen. Christopher mutiert zu einem leidensfähigen Hard Guy und verliert jede Glaubwürdigkeit. Am Ende mutiert er dann wieder zum netten Mann von nebenan. Auch die Krimigroteske ist ansich nicht so schlecht geschrieben, aber die Vermengung war für mich ein Unding. Christopher und auch ich fühlten uns in der Krimigroteske nicht wohl.

Fazit:
Der ruhige Teil hat gefallen, auch wenn es etwas mehr Tempo hätte sein dürfen. Aber der Hochgeschwindigkeitsteil führt zu einer unsäglichen Mischung. Ein Stil durch das ganze Buch wäre okay gewesen. So reicht es statt zu dreieinhalb Sternen nur zu zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).