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Pusteblümchen

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2025
Berend, Alice

Frau Hempels Tochter. Roman


ausgezeichnet

Kurzweilige Unterhaltungsliteratur
Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Roman bereits im Jahr 1913 erschienen ist.

Er beschreibt das Leben der Familie Hempel, eine einfache, kleinbürgerliche Familie, die im Berlin der Kaiserzeit lebt. Obwohl die Familie in einfachen Verhältnissen lebt, ist ihre Sicht auf den Alltag sehr lebensbejahend und ausgesprochen amüsant.

Nur wenige Begriff, die im Anschluss an den Roman erklärt werden, deuten daraufhin, dass Alice Berend dieses Buch bereits vor mehr als 100 Jahren geschrieben hat. Ihre Sprache und ihre Vergleiche des Großstadtlebens mit dem auf dem Land sind humorvoll und die Einblicke, die sie in das Leben der unteren Gesellschaftsschichten gibt, authentisch.

Sie bringt es auf den Punkt, was im Leben wirklich wichtig ist.

Bewertung vom 25.01.2025
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Stimmungsvoll und spannungsgeladen
Das Buch ist ein gelungener Genremix aus Krimi und Liebesgeschichte. Es steckt voller Spannung und atmosphärischer Stimmung.
Zu Beginn geht es um einen Selbstmord der Ärztin Erin, der sich als Mord entpuppt.
Im Anschluß geht es in die Vergangenheit 20 Jahre zuvor. Wir lernen Elijah und Nakita kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, aber Elijah verlässt Point Orchards, weil er Schriftsteller werden will. Jahre später kehrt er gescheitert zurück und will sich ein neues Leben aufbauen. Aber ausgerechnet auf seinem Grundstück wird die Leiche von Erin gefunden.

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Die dadurch erzeugte Spannung hat mich gefesselt. Neben Spannung gibt es atmosphärische Beschreibungen der Landschaft. Ebenso detailliert wie die Umgebung werden auch die Personen beschrieben.
Obwohl ich eine Weile gebraucht habe, bis ich in der Handlung angekommen war, muss ich im Nachhinein sagen, dass es mit eines der besten Bücher war, die ich seit langem gelesen habe, da ich das Gefühl hatte, dass die Autorin mich regelrecht in die Handlung hineingezogen hat.

Bewertung vom 24.01.2025
Blake, Katherine

Not your Darling


ausgezeichnet

Hollywood in den 1950er Jahren

Die 20jährige Margret reist aus Großbritannien nach Los Angeles. Dort will sie ihren Traum verwirklichen und als Loretta Maskenbildnerin werden. Dafür schreckt sie vor nichts zurück.
Schnell muss sie feststellen, dass die Frauen in der Männerwelt in Hollywood in den 1950er Jahren wenig zu sagen haben. Aber Loretta weiß sich zu wehren.

Auch wenn Loretta noch recht jung und zu Beginn der Handlung ein wenig naiv ist, mit ihr sollte man sich besser nicht anlegen. Ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Sie ist clever, lernt ständig dazu und weiß sich zu wehren.
Das Hollywood der 1950er Jahre wirkt sehr authentisch. Die Dominanz der Männer ist schon fast unerträglich, aber ich fürchte, dass es genauso war. Hollywood ist nicht der Traum, als der es oft dargestellt wird, sondern ein hartes Geschäft, in dem insbesondere die Frauen nichts zu lachen haben.

Der Roman liest sich leicht, ist unterhaltsam, beinhaltet aber ein ernstes gesellschaftliches Thema, da es um die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Dominanz der Männer geht.

Bewertung vom 23.01.2025
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


ausgezeichnet

Zwischen Arizona und Los Angeles

Dios und Florida werden vorzeitig aus dem Frauengefängnis von Arizona entlassen. Beide saßen wegen Mordes und obwohl sie eigentlich Arizona nicht verlassen dürfen, macht sich Florida auf den Weg in ihre Heimat Los Angeles. Dios folgt Florida, will ihr zeigen, dass sie nicht so unschuldig ist wie sie tut. Dabei hinterlassen sie eine brutale Spur und werden von Detective Lobos verfolgt.

Die Handlung wird im Wechsel aus der Sicht von Dios, Florida, Kace (eine andere Gefängnisinsassin) und ab etwa der Hälfte auch von Detective Lobos geschildert.
Zeitpunkt ist die Corona-Pandemie, entsprechend sind auch die Zustände in der Stadt.
„Die Welt macht Pause“ so Dios, aber nicht Dios und Florida.
Es ist eine Geschichte über gewalttätige Frauen, die einstecken und austeilen können. Hier wird wirklich nichts geschönt. Ebenso ist die Sprache. Sie ist derb, aber alles andere hätte auch nicht zur Handlung gepasst.

Diese Story ist definitiv anders als alles was ich bisher gelesen habe, hart, gewalttätig, schmerzhaft, und fesselnd.

Bewertung vom 22.01.2025
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


ausgezeichnet

Jeder Mensch ist anders und dennoch sind wir alle gleich

Das Buch enthält eine tolle Botschaft, die wir unseren Kindern gar nicht früh genug vermitteln können.
Jeder von uns ist einzigartig aber dennoch sind wir alle gleich und jeder ist ein Individuum.

9 kleine Menschen werden hier ganz unterschiedlich in der gleiche Situation dargestellt.
Vielfalt wird hier groß geschrieben. Egal woher wir kommen, welche Hautfarbe wir haben, ob eine Einschränkung vorliegt oder nicht, wir gehören alle zusammen.

Die Seiten sind toll illustriert und die kurzen Reime von Regina Feldmann sind ausgesprochen einprägsam.
Richtig schön ist auch das Nachwort der Autorin, damit hat sie mich richtig berührt.

Bewertung vom 18.01.2025
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

Eine emotionale Geschichte über Trauer, Wut und das Leben

Marlene und Rolf waren über 30 Jahre verheiratet als Rolf seinem Leben ein selbstbestimmtes Ende gesetzt hat.
Nun ist Marlene alleine, sitzt einsam in ihrem Haus und ist vor allem eines: wütend.
Sie will niemanden an sich heranlassen, kapselt sich ab, trinkt Alkohol und nimmt Medikamente, um sich zu betäuben.
Als Marlene einen Klempner benötigt, taucht Jack auf, einer ihrer ehemaligen Schüler, der in der Folge bei ihr einzieht und für Veränderungen sorgt.
Des Weiteren meldet sich eine Freundin bei ihr, die einen Brief von Rolf für sie hat.

Der Schreibstil von Susann Pásztor ist ruhig und treffend. Hier wird nichts übereilt und es sitzt jedes Wort. Sie beschreibt die Protagonistin und ihr Leben mit den passenden Worten. Trotz der Trauer von Marlene steckt das Buch voller Liebe, Leben, Freundschaft und intensiven Gefühlen.

Bewertung vom 11.01.2025
Flore, Isabella; Steenken, Stefanie

Eichhörchenbrüder (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Sehr tröstlich

Tod, Trauer und Abschiednehmen sind immer wieder sehr schwierige Themen.
Wie bringt man sie am besten seinen Kindern näher?
Mit diesem Buch hat Stefanie Steenken einen richtig schönen Weg gefunden.

Die beiden Eichhörnchen Anto und Mika machen am liebsten alles gemeinsam und sind beste Freunde. Nachdem Mika durch einen Autounfall stirbt, ist Anto untröstlich, lacht nicht mehr und hat zu nichts mehr Lust. Dank seiner Familie lernt er, mit seiner Trauer umzugehen.

Das Buch ist berührend und vermittelt in einfachen,kindgerechten Sätzen das, was wichtig ist.
Die Seiten sind in natürlichen Farben passend gestaltet. Die niedlichen Illustrationen verbildchen die Handlung.

Es ist ein wirklich schönes und einfühlsames Buch über Freundschaft, Tod, Trauer, Abschiednehmen und Leben, das Mut macht und tröstet.

Bewertung vom 11.01.2025

Eichhörnchenversprechen


ausgezeichnet

Anto und die Liebe

Das Eichhörnchen Anto möchte mehr über die Liebe erfahren.
Was ist Liebe? Und was spürt man?
Diesen und vielen weiteren Fragen will er nachgehen.
In der Schule trifft er auf Lili, eine neue Mitschülerin.

Sehr einfühlsam beschreibt Stefanie Steenken anhand von Anto und Lili wie sich Freundschaft und Liebe anfühlt.

Die Sätze sind leicht verständlich und die Seiten sind in natürlichen Farben liebevoll gestaltet.
Die niedlichen Illustrationen verdeutlichen die Handlung.

Eichhörnchenversprechen ist wirklich ein ganz zauberhaftes Buch. Es eignet sich gut, um über Gefühle, Freundschaft und Liebe zu sprechen. Themen,für die uns oft die geeigneten Worte und Erklärungen fehlen.

Bewertung vom 29.12.2024
Köhler, Tanja

Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst


ausgezeichnet

12 Anregungen zur Selbstfindung

Eine Frau sucht einen Platz für ihren Ohrensessel und beginnt damit eine Reise zu sich selbst.
Es sind zwölf Fragen, die sie sich hier stellt. Dabei geht es um Klarheit, Stille, Herzöffnung, Selbstvertrauen, Selbstliebe, Ruhe, Selbstbekenntnis, Entscheidungen, Geduld, Reife, Wandlung und Aufbruch. Diese Themen geben Gedankenanstöße und bringen zum Nachdenken.
Was ist wichtig?
Wie stehe ich zu mir?
Was sind meine Wünsche?
Was tue ich, um mir diese zu erfüllen?
Diese und ganz viele weitere Fragen haben mich zum Nachdenken gebracht.
Es ist ein Buch, das entschleunigt und Ruhe ins Leben bringt.
Man kann es nicht einfach schnell lesen und zur Seite packen, sondern muss sich Zeit nehmen und den Gedanken, die während des Lesens kommen, nachspüren.
Da das Buch durch viele kleine Illustrationen und unterschiedliche Schrifttypen abwechslungsreich gestaltet ist, habe ich mir beim Lesen gerne Zeit und mein Gedanken schweifen gelassen.

Bewertung vom 23.12.2024
Sommerfeld, Helene

Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3


ausgezeichnet

Das Leben findet einen Weg

Die Schwestern Henny und Antonia sind beide in die Fußstapfen ihrer Mutter Ricarda Thomasius getreten und wie diese Ärztin geworden.
Toni hat gemeinsam mit Guntram und Celia die Praxis der Familie Thomasius in Berlin übernommen und Henny lebt mit Victor in Kalifornien, wo sie in einem großen Krankenhaus die Frauenstation leitet.

Die Handlung findet in den Jahren 1931 und 1932 statt und permanente Perspektivwechsel sorgen für Abwechslung und Spannung.
Trotz der beruflichen Gemeinsamkeit sind die beiden Schwestern grundverschieden. Beide sind sympathisch und haben ihr Herz am rechten Fleck. Zwischen ihnen besteht eine innige Verbindung. Ich habe ihre doch sehr unterschiedlichen und ereignisreichen Lebenswege gerne verfolgt.

Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet und es gibt wie im echten Leben sowohl sympathische als auch unsympathische Figuren.

Leider ist dies der letzte Band der Reihe, aber es ist ein gelungener Abschluß und gleichzeitig ein interessanter, historischer Roman, der den Zeitgeist 1930er Jahren widerspiegelt.