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remul

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2024
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


sehr gut

Zwei Freundinnen auf Verbrecherjagd
Die Geschichte spielt Ende der 70iger Jahre in Yorkshire. Margaret Thatcher wurde zur Premierministerin gewählt und der als The Ripper unrühmliche Bekanntheit erlangte Serienmörder treibt sein Unwesen. Die 12 jährige Miv und Sharon ihre beste Freundin setzen sich zum Ziel den Frauenmörder zu fassen. Sie vermuten, dass es sich um jemanden handeln könnte, den sie kennen. Und so erstellen sie eine Verdächtigenliste und arbeiten diese ab. Die Handlung wird meistens aus der Sicht von Miv erzählt. Bei den Recherchen kommen sie zwar dem Mörder nicht auf die Spur, aber sie bringen einiges ans Tageslicht. Die Palette ist lang und reicht über Pädophilie, Fremdenhass, Despoten als Ehemann bis hin zu Tod und Trauer. Aber neben diesen negativen Figuren gibt es auch den Gegenpart, Freunde, die unterstützen und Hilfe anbieten, allen voran Miv, die in ihrer kindlichen Art, die Lage zwar nicht immer richtig einschätzt und mit ihren Maßnahmen oft Schiffbruch erleidet., die aber immer bester Absicht handelt. Es ist ein ungewöhnliches Buch, indem Leid und Freude sich oft abwechseln und die Emotionen auf Achterbahnfahrt sind. Kann das Buch gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.07.2024
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


sehr gut

Das Sachbuch von Eintagsfliege bis Grönlandwal widmet sich dem Lebenszyklus von insgesamt 27 Tieren. Jedem Tier ist eine Doppelseite gewidmet. Die Tiere werden chronologisch nach Lebensdauer aufgelistet. Manche Tiere leben nur wenige Stunden andere 11000 Jahre, wie der Glasschwamm. Es werden auch für mich als Erwachsenen z.T. unbekannte Tiere präsentiert, wie der Axelotl oder die Zwergrundel. Die in Pastelltönen gehaltenen Illustrationen fallen als erstes ins Auge. Sie sind detailreich und naturgetreu und begeistern sowohl Kind als auch Erwachsenen. Im ausführlichen Text wird u. a. auf den Lebensraum der vorgestellten Tiere, deren Art der Fortpflanzung, ihre Ernährung und ihre Population hingewiesen. Es ist ein interessantes Buch, allerdings war mein 5 jähriger Neffe mit den Formulierungen schnell überfordert und ich habe versucht den Text für ihn zu vereinfachen.

Bewertung vom 15.07.2024
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Mit dem Mitternachtsschwimmer hat Roisin Maguire ein beeindruckendes Erstlingswerk geschrieben. Die Handlung spielt in Ballybrady einem kleinen Ort an der irischen See. Hier strandet Evan, der nach dem tragischen Tod seiner kleinen Tochter und den sich verschärfenden Eheproblemen eine Auszeit nimmt. Er quartiert sich in einem Ferienhaus der Vermieterin Grace ein. Aus der geplanten Woche werden deutlich mehr, da in der Zeit Corona die Welt zu einem langen Lockdown zwingt. Neben der eigenbrötlerischen Grace leben in diesem Ort noch einige andere seltsame Gestalten. Man trifft sich entweder im kleinen Laden zum Einkaufen oder im Pub um den Tag bei einem Whisky ausklingen zu lassen. Nach einiger Zeit gesellt sich zu den Bewohnern noch Luca der 8jährige gehörlose Sohn Evans. Er und sein Vater haben ein distanziertes Verhältnis, aber es gelingt ihnen in der Einsamkeit der Landschaft sich wieder anzunähern. Hinter der harten Schale hat Grace ein weiches Herz und da sie sich bestens auskennt in der Gegend greift sie immer wieder ein, um den unbedarften Evan vor den unberechenbaren Naturgewalten in Sicherheit zu bringen. Vor allem die Selbstgespräche, die Grace mit ihrem Hund führt sind herrlich, ihren trockenen Humor muss man einfach lieben. Ein Buch, dass nach einige Zeit nachhallen wird, ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 14.07.2024
Gorelik, Katerina

Das Superteam 1


ausgezeichnet

Die beiden Hunde Pete und Bob kommen beim Comic-Lesen auf die Idee mithilfe ihrer Superkraft den empfindlichen Spürnasen sich als Detektive zu betätigen. Schnell stellen sie fest, dass sie dabei Unterstützung benötigen von weiteren Tieren mit ebenfalls vorhandenen Superkräften. So wird ein erlesenes Team zusammengestellt. Bereits auf dem Cover sind alle zukünftigen Teammitglieder zu sehen. Auf den ersten beiden Seiten werden sie nochmal einzeln vorgestellt und auf den letzten beiden Seiten erfährt man dann welche besonderen Fähigkeiten jeder einzelne beisteuern kann. Selbst als Erwachsener erfährt man erstaunliches über Tiere wie das Axolotl oder das Bärtierchen, die mir bis dato nicht bekannt waren. Die Sprache ist kindgerecht und die Illustrationen sind liebevoll mit vielen Details gestaltet. Mein kleiner Neffe war begeistert und hat sich für jede Seite viel Zeit genommen. Da das Buch sich nur auf die Vorstellung der einzelnen Tiere konzentriert ist es mehr als wahrscheinlich, dass es eine Fortsetzung geben wird, wo das Team dann auch seinen ersten Fall lösen darf. Darauf kann man jetzt schon gespannt sein

Bewertung vom 08.07.2024
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Die 15 jährige Linda ist des Lebens überdrüssig. Sie spielt mit dem Gedanken sich vor ein Auto zu werfen, wären da nicht der 14 jährige Freund Kevin und der 86 jährige demente Nachbar Hubert. Um Hubert kümmert sie sich 3x in der Woche, während der Freizeit der polnischen Pflegekraft. Rührend wie sie versucht Hubert wieder zu Erinnerungen zu verhelfen. Aber sie erzählt ihm auch viel über sich, bei ihm ist es sicher aufgehoben. Trotz der humorvollen Passagen ist es ein trauriges Buch. Eine Jugendliche ist selbstmordgefährdet und niemand auch nicht die eigene Mutter ahnt etwas. Ein alter Mann mit dem keine Kommunikation mehr möglich ist und Ewa die Pflegekraft sind ihre einzigen Bezugspersonen. Und Kevin, der intelligente Junge, der ein düsteres Bild von der Zukunft hat. Die klimatische Entwicklung bereitet ihm große Sorgen und von den Menschen hält er auch nichts. ( Zitat: Kein Feingefühl. Kein Benehmen. Null Kreativität. Eben Loser) Auch bei ihm erkennt niemand wie tief er in Depressionen versunken ist. Es ist keine leichte Kost, die Petra Pellini in ihrem Erstlingswerk serviert - aber unbedingt lesenwert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2024
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder


ausgezeichnet

Ein Wimmelbuch für die Kleinsten
Das Pappbilderbuch Tiere und ihre Kinder ist aus der Reihe Sachen suchen vom Ravensburger Verlag. Es ist wie die Vorgängerbücher aufgebaut, am linken Seitenrand finden wir die Abbildungen, die auf dem Rest der Doppelseite zu suchen sind. Jede Doppelseite ist einem Thema gewidmet, wie z.B Tiere auf dem Bauernhof, im Wald, in der Savanne oder am Nordpol. Nebenbei werden Informationen vermittelt, wie z.B. dass Wale zum Atmen auftauchen müssen oder dass Robben ein dickes Fell haben, das sie vor der Kälte schützt. Es ist wie immer sehr schön illustriert und auch der Text ist kindgerecht. Es macht den Kleinsten Spaß nach den abgebildeten Tieren zu suchen. Besonders die verschlossenen Klappen erfreuen sich großer Beliebtheit, es ist immer wieder spannend zu erfahren, was sich dahinter verbergen mag. Wieder ein sehr gelungener Band aus dieser Reihe.

Bewertung vom 30.06.2024
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Zwischen Themse und Tigris
Habe schon mehrere Bücher von Elif Shafak gelesen und bin immer aufs Neue begeistert von ihrer ausgefeilten, poetischen Sprache und von den aufwendigen Recherchen, die sie betreiben muss, um solche Bücher zu schreiben. Im aktuellen Werk ist der Tropfen Wasser, der in den Tigris fließt der Auslöser der Geschichte. Es ist faszinierend, wie es ihr gelingt 3 Handlungsstränge in unterschiedlichen Zeitzonen zu einem stimmigen Ende zu führen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ihre Bücher nicht mal eben so nebenher gelesen werden können. Die Sätze sind zum Teil ziemlich lang und verschachtelt, da ist Konzentration notwendig. Aber es lohnt sich, sich auf die Geschichte um Arthur, Zaleekhah und Narin einzulassen. Besonders das Schicksal der 9jährigen Narin , die zur Minderheit der Eziden gehört, war erschütternd und hat mich auch nach Beendigung der Lektüre nicht losgelassen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.06.2024
Riebe, Brigitte

Der Ruf der Nachtigall / Eifelfrauen Bd.2


sehr gut

Nachkriegsjahre im Hause Fuchs
Nachdem im ersten Band der Eifelfrauen Johanna im Mittelpunkt steht, ist der zweite Band den beiden Töchtern Klara und Mia gewidmet. Die Handlung deckt die Jahre 1945 – 1954 ab. Die beiden Mädchen haben völlig unterschiedliche Talente. Während Klara eine außergewöhnlich schöne Singstimme hat ist Mia mehr der Zahlenmensch. Klara lässt ihre Stimme ausbilden und versucht auf der Bühne Fuß zu fassen. Mia bekommt die Möglichkeit in der Firma ihres Onkels einzusteigen, da er keine eigenen Kinder hat und der Fortbestand der Tabakfabrik gesichert werden soll. In ihrer unaufgeregten Art schildert Brigitte Riebe nun die Entwicklung der beiden Mädchen, geschichtliche Hintergründe lässt sie geschickt einfließen, aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz, der Weg bis beide den richtigen Partner finden ist steinig. Es empfiehlt sich zum besseren Verständnis den ersten Band gelesen zu haben, da die meisten Familienmitglieder auch im zweiten Band eine Rolle spielen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann die Eifelfrauen gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 17.06.2024
Gosling, Sharon

Forgotten Garden


sehr gut

Sharon Gosling ist es gelungen auch mit diesem Werk einen Wohlfühlroman zu schreiben, in dem man von der ersten Seite an abtauchen kann. Luisa, deren Mann vor über 10 Jahren bei einem Unfall um Leben gekommen ist, ist seitdem schwer traumatisiert. Sie sieht sich nicht mehr in der Lage ihren Beruf als Landschaftsarchitektin auszuüben und arbeitet stattdessen als Sekretärin. Sie bekommt nun ein Angebot ein brachliegendes, verkommenes Grundstück zu einem Garten umzugestalten. Trotz vieler Bedenken entschließt sie sich diesen Auftrag anzunehmen. So landet sie in dem abgelegenen Ort Collaton. Die Bewohner stehen dem Projekt zunächst ablehnend gegenüber. Aber nach und nach näheren sich die Menschen an und beteiligen sich an der Umsetzung. Es sind noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, aber wie das Wohlfühlbücher so an sich haben, es führt alles zu einem guten Ende. Auch wenn die Geschichte nicht unbedingt realistisch erscheint habe ich mich gut unterhalten gefühlt, der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Protagonisten agieren sympathisch – man fiebert mit ihnen und das ist schon mehr als man von vielen anderen Werken sagen kann.

Bewertung vom 15.06.2024
Dibbern, Julia

Unter Wasser ist es still


sehr gut

Mairas Reise in die Vergangenheit
Die Geschichte handelt von Maira einer 35jährigen Frau, die als Restauratorin bei einem befreundeten Ehepaar in Frankfurt arbeitet. Als diese ihr anbieten das Geschäft zu übernehmen, entschließt sie sich zu einer Reise in die Vergangenheit, wo sie sich ihren traumatischen Erinnerungen stellt. Sie hat bis zu ihrem 17. Lebensjahr auf einem Hof in Soeterhoop, einem kleinen Ort an der Ostsee mit ihrer alleinerziehenden Mutter gewohnt. Als die schwer demenzkranke Mutter bei einem Unfall ums Leben kommt, wird sie bei ihrer ungeliebten Oma untergebracht. Jetzt will sie den verlassenen Hof verkaufen, um die Kosten für die Geschäftsübernahme zahlen zu können. In Rückblenden erinnert sich Maira an ihre glückliche Kindheit mit ihren Freunden Anne und Jasper, aber auch an die schwere Erkrankung ihrer Mutter, die sie als Kind vor schier unlösbaren Problemen stellt. Der ältere Bruder ihrer Mutter lebt weit weg und steht zur Unterstützung ebenso wie die Oma nicht zur Verfügung.
Die Autorin, die ich bislang nur von Sachbüchern kannte, hat einen Schreibstil, der einen von der ersten Seite an gefangen nimmt. Man leidet und fühlt mit Maira und kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss, in ihrer Lage sein zu müssen. Das Verhalten des Bruders ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar, seine Nichte mit der schwerkranken Mutter alleine zu lassen ist schon sehr grenzwertig. Zum Ende wird dann noch der Unfallhergang aufgeklärt, und damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten, ohne zu viel zu verraten. Daher rührt der Punktabzug.