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Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2025
A Heart of Shadow and Magic: Magieglimmen   Mit wunderschönem Farbschnitt
Lionera, Asuka

A Heart of Shadow and Magic: Magieglimmen Mit wunderschönem Farbschnitt


sehr gut

Verbundene Seelen

Cover & Klappentext
Obwohl das Cover recht einfach gehalten ist, fiel es mir sofort ins Auge. Vielleicht gerade deshalb. Allerdings aufgrund des Inhaltes hätte ich es vermutlich eher dunkler gestaltet, genau wie in den weiteren Bänden.
Der Klappentext hat mich sofort interessiert. Zudem ist die Autorin für mich keine Unbekannte.

Meinung
Felicity, fast fünfundzwanzig, lebt bei ihren Brüdern, die als Meistermagier von allen verehrt werden. Als ihre kleine Schwester mit einer Gabe, die eher einem Fluch gleicht, steht sie in deren Schatten und wünscht sich nichts sehnlicher, stark genug für einen eigenen Familiar zu sein und sich gegenüber ihren Brüdern zu behaupten.
Ihr Wunsch erfüllt sich mit Shadow, einem sehr starken Familiar, der nicht nur ihre Hormone durcheinanderwirbelt, sondern sie auch regelmäßig in den Wahnsinn treibt. Doch können sie auch bestehen, wenn es hart auf hart kommt?
Aus der Sicht von Feli und Shadow, wobei ihre Kapitel überwiegen, wird man durch das Geschehen geführt.
Der Schreibstil ist recht locker gehalten, was mir immer sehr gefällt, weil es einen förmlich durch eine Story zieht. Und genau das war hier der Fall. Wichtig ist natürlich auch der Einstieg, der wirklich gelungen ist. Ich wurde sofort angefixt, weil ich mich im Großen und Ganzen gut in Feli hineinversetzen konnte. Ihr Leben hatte quasi eremitische Züge, bis man die Gelegenheit bekam, sie kennenzulernen, als sie den Pakt mit Shadow einging.
Mit dem Auftritt von Shadow war ich etwas irritiert und beinahe enttäuscht von Feli. Ihr ganzes Leben wollte sie sich gegen ihre Brüder behaupten und ebenfalls eine starke Kraft manifestieren. Sie wünschte sich Ruhm und Ehre, was irgendwie nicht so richtig zu einer angehenden Heldin passen will. Allerdings ist es auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie es zuvor kaum in der Nähe von Menschen aushielt und sie sich immer mehr zurückgezogen hat. Im Verlauf hat sich das Ganze ein bisschen relativiert, einfach weil man sie noch besser verstehen konnte. Und im Grunde ist gegen ihren Traum nichts einzuwenden. Es ist vermutlich meine eigene Vorstellung, die der Handlung widerspricht, und daher kein Kritikpunkt.
Apropos, womit ich meine Schwierigkeiten hatte, gerade anfangs, war das teilweise sehr teenagerhafte Verhalten von Feli. Mit Mitte zwanzig wirkt man eigentlich gestandener. Jedoch lässt sich auch das erklären. Denn eine Weiterentwicklung ist verknüpft mit Erfahrungen, die Feli nicht gemacht hat.
Die Story wurde toll erzählt, sodass ich förmlich durch die Seiten flog. Wegen des angenehmen und flüssigen Schreibstils, der allerdings noch ein wenig Potenzial nach oben hat, wird der Inhalt getragen, nicht überlagert. Die Gegensätze, die für mich in einer Geschichte nicht fehlen dürfen, sind hier ebenfalls vorhanden. Gerade die Gefühlswelt Felis betreffend. Sie schwankt zwischen Aufgeben und Hoffnung, zwischen Licht und Schatten. Das wurde sehr emotional rübergebracht, sodass man sich gut mir ihr identifizieren konnte.
Auch die Tempi wurden den Szenen angepasst, weshalb ich mitfieberte und litt und mich freute und solidarisch mit Feli aufregte.
Kurzum, mit Emotionen wurde nicht gegeizt. Obwohl ich die sexuelle Komponente etwas runtergefahren hätte. Nichts gegen aufgeheizte Szenen, und damit meine ich keinen Sex, denn sie stellen eine nette Würze dar, aber hier war es mir etwas zu überlagert. Die Autorin wollte das Knistern verdeutlichen, was auch gelungen ist, nur wurde es etwas zu sehr in den Fokus gerückt. Ganz klar eine Geschmackssache.
Insgesamt wurde ich toll unterhalten und bin auf den zweiten Band gespannt.

Fazit
Wer die Geschichten der Autorin mag, der ist mit Sicherheit auch hier gut aufgehoben. Die Story ist spritzig, emotional, mit einer interessanten Hauptprotagonistin, deren Entwicklung toll dargestellt wurde. Garniert mit jeder Menge Magie und der Frage, was im Leben wirklich zählt.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.03.2025
If We Were Gods (eBook, ePUB)
Große, Lara

If We Were Gods (eBook, ePUB)


sehr gut

Ut supra, sic infra


Cover & Klappentext
Das Cover passt perfekt zum Buch, auch wenn es nicht sehr gelungen ist. Mich hat ohnehin der Titel sowie die Autorin angesprochen. Nach ihrem Debüt war ich gespannt, was als Nächstes kommt.
Der Klappentext hat mich sofort überzeugt, und so konnte ich nicht widerstehen, dieses Buch zu lesen.


Meinung
Wie schon City of Dust and Shadows ist auch dieser Roman sehr außergewöhnlich. Akkurat und vielschichtig wird Ebene für Ebene freigelegt.

Olivia Dušková bekommt als Naturtalent ein Stipendium, um an der Arcane Academy zu studieren, was sie sich andernfalls niemals hätte leisten können. Aufgrund ihrer Kräfte hatte sie es schwer, ob nun in ihrer Familie oder an der Schule. An der Arcane Academy sollte alles anders werden.
Ihr gelingt es, Freunde zu finden, mit denen sie vorhat, bis zu den verbotenen Ebenen vorzudringen, wo womöglich Unsterblichkeit wartet.

Olivia leiht der Story ihre Stimme, und obwohl ich meine Schwierigkeiten mit ihr hatte, da sie wegen ihrer Unaufrichtigkeit teilweise nur schwer zu akzeptieren war, konnte sie mich irgendwann für sich einnehmen. Ihre Beweggründe waren immer verständlich, deswegen aber nicht richtig. Als sie sich mit Saxxa, Oskar, Nasir, Tamara und Milo anfreundet, war sie besser greifbar.
Wie schon in dem ersten Buch der Autorin besteht auch dieses aus mehreren Genres, die gekonnt miteinander verwoben wurden. So wurde ein kleines Meisterwerk geschaffen, was akkurat und gut durchdacht erzählt wurde. Jedoch waren die ersten zwanzig Prozent recht trocken, sodass ich Mühe hatte, dranzubleiben. Natürlich kommt man nicht drum herum, einiges zu erklären, damit der Leser überhaupt eine Chance hat, dem Ganzen zu folgen. Doch es gestaltete sich als recht langatmig. Trotzdem kann ich nur sagen, es lohnt sich. Denn im Folgenden wurde man einfach mitgerissen. Je mehr Fahrt die Geschichte aufnahm, desto mehr Gefühle wurden auch transportiert, was in dem Debüt der Autorin in meinen Augen noch eine Schwachstelle war.

Interessanterweise variierte kaum das Tempo, obwohl es zunehmend spannend wurde. Hier wurde auf eine gleichmäßige Geschwindigkeit gesetzt, die aber nicht störend wirkte, sondern eher erdete.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, brilliert mit einem tollen Word-Building und beruhigenden Nuancen. Mir gefällt er inzwischen sehr gut.

Die Idee ist erstaunlich, sehr vielschichtig, faszinierend und grandios erzählt. Kombiniert mit den unterschiedlichsten Charakteren, die zwar nicht alle die gleich starke Präsenz hatten, aber durchaus verständlich, zeigt sich auch hier, dass die Autorin die tiefsten Sehnsüchte und Abgründe der Menschen kennt.

Trotz des trockenen Starts konnte ich irgendwann nicht mehr von der Story lassen. Schon allein, weil man vielleicht ahnt, wie es weitergehen könnte, aber dennoch zum Teil eiskalt erwischt wird. Und zudem weil die Weiterentwicklung von Olivia sehr anschaulich ist.
Um alles abzurunden, findet sich noch eine Romanze, die man Olivia einfach gönnt, weil ihr die Liebe in ihrem Leben zum Großteil verwehrt wurde.

Auszug aus If We Were Gods von Lara Große.
Gedanken von Olivia:

Wenn ich ehrlich war, glaubte ich nicht, dass Menschen mich liebten. Sie liebten höchstens Versionen von mir, die ich für sie gesponnen hatte, die sie in ihrem Verstand konstruiert hatten. Die Teile von mir, die einfach zu lieben waren.

Das gibt Olivia recht gut wieder, gerade anfangs.


Fazit
Ein außerordentliches Werk mit schönen Details, intensiven Protagonisten und erstaunlichem Tiefgang. Trotz diverser Schwächen, die die Autorin nach und nach ausmerzt, überzeugt die Geschichte. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.03.2025
Hell Followed with us - Das Monster in uns: Eine düstere postapokalyptische Fantasy - Auf Goodreads gefeiert! Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt (eBook, ePUB)
White, Andrew Joseph

Hell Followed with us - Das Monster in uns: Eine düstere postapokalyptische Fantasy - Auf Goodreads gefeiert! Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Namen der Religion

Cover & Klappentext
Das Cover hat mir nicht zugesagt, obwohl es zum Inhalt passt. Dafür war der Klappentext ansprechend, sodass ich mich an das zugegebenermaßen schräge Buch herangewagt habe.


Meinung
Normalerweise hätte ich wohl Abstand zu diesem Werk genommen, aber ich war in der richtigen Stimmung für etwas anderes. Und dieses Buch ist anders. Schräg, wütend, plastisch, fanatisch und brutal.

Der Autor führt den Leser über die Sichtweisen von Benji, Nick und Theo durch das Geschehen, wobei der Fokus klar auf Benji liegt.
Benji, 16 Jahre, trans, wird von religiösen Fanatikern großgezogen, die das Ende der Welt verursacht haben. Infiziert mit einem Virus, durch den er die restliche Menschheit vernichten soll, sucht er nach einem Ort, wo er sich verstecken kann, und landet bei einer Gruppe queerer Jugendlicher. Ihr Anführer Nick kennt sein Geheimnis und hilft ihm, um seine eigenen Pläne voranzutreiben.

Der Einstieg gestaltet sich etwas schwierig, weil der Autor für bestimmte Begriffe eine andere Bedeutung genutzt hat. Zudem war der Schreibstil sehr prägnant. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. In so gut wie jeder Zeile schwingt Wut mit, was natürlich nicht spurlos an dem Leser vorbeigeht. Allerdings kommt das nicht mehr so stark zum Tragen, wenn man erst einmal in die Story gefunden hat. Hier will ich anmerken, dass dieser Roman nichts für schwache Nerven ist. Es gibt aber auch eine Warnung, die man wirklich beherzigen sollte. Obwohl ich sehr plastisch dargestellte Geschichten mag, musste ich das ein oder andere Mal schlucken.

Benji wurde toll gestaltet, insbesondere seine Gefühlswelt hat mich überzeugt. Als Mädchen im falschen Körper hatte er bei seiner Familie, insbesondere seiner Mutter, keine Chance. In der queeren Gemeinschaft hat er Personen getroffen, die ihn verstehen, so glaubt er. Aber auch dort gibt es Konflikte.
Besonders interessant ist Nick. Queer und zudem Autist. Seine Sichtweise hat mir sehr gefallen. Als Gegenpart zu Benji, mit seinen ganzen Gefühlen, kann er damit nicht so viel anfangen. Sie scheinen sich zu komplementieren.
Allerdings hätte ich mir mehr Zwischenmenschliches gewünscht.

Diese Geschichte hebt sich definitiv vom Mainstream ab und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie verstanden habe, denn hier bietet sich unheimlich viel Interpretationsspielraum. Das sorgt dafür, dass man noch im Nachhinein gedanklich nicht davon ablassen kann.
Zwischendurch war ich der Meinung, das Werk stelle eine Metapher dar. Natürlich kann man es auch so nehmen, wie es ist. Oder es soll verdeutlichen, was im Namen von Religionen alles getan wird, wie man Gewalt rechtfertigt.
Jedoch zeigt es die Schönheit im Hässlichen. Das wurde grandios umgesetzt.
Weniger gefallen hat mir das gewisse Schwarz-Weiß-Denken. In diesem Roman werden Menschen in Rollen gepresst. Queer ist gut und alles andere böse, um es mal stark vereinfacht auszudrücken. Das kann meines Erachtens nach niemanden repräsentieren.

Insgesamt wurde ich jedoch gut unterhalten, obwohl mich dieses Buch noch eine Weile beschäftigen wird.


Fazit
Ein wirklich schräger, aber außergewöhnlicher Roman, der wachrüttelt, abstößt, jedoch auch phasenweise anzieht.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine eingeschränkte Leseempfehlung, weil es wirklich heftig zugeht und sich nicht für die breite Masse eignet.

Bewertung vom 15.03.2025
Der Jasmin-Thron (Die brennenden Reiche 1): Eine World-Fantasy-Award-Gewinner sapphische Romantasy und Booktok-Sensation! (eBook, ePUB)
Suri, Tasha

Der Jasmin-Thron (Die brennenden Reiche 1): Eine World-Fantasy-Award-Gewinner sapphische Romantasy und Booktok-Sensation! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was bedeutet Anbetung?


Cover & Klappentext
Obwohl ich meine Schwierigkeiten mit Models auf Covern habe, weil einem damit gewissermaßen vorgeschrieben wird, wie in dem Fall die für sie stehende Protagonistin auszusehen hat, passt es hier irgendwie.
Der Klappentext wiederum verspricht eine komplexe Geschichte, die ich ohne große Erwartungen gelesen habe.


Meinung
Zugegebenermaßen hat mich das Buch etwas eingeschüchtert. Es ist schwierig zu sagen, warum. Nicht alles hat mich angesprochen. Wobei es vermutlich eher eine Gefühlssache war.
Nachdem ich den Roman nun gelesen habe, bin ich einfach nur froh, mich darauf eingelassen zu haben. Auch wenn ich diese Geschichte niemals als Romantasy bezeichnen würde. Wer aufgrund dessen damit liebäugelt, wird mit Sicherheit enttäuscht.

Der Jasmin-Thron ist ein spannender und mitreißender Auftakt einer Trilogie, in der es um Politik, Macht, Religion und Magie geht. Aus unterschiedlichen Sichtweisen, und es sind wirklich viele, wird man durch das Geschehen geführt.
Nun birgt es ein gewisses Risiko, mit so vielen Sichtweisen zu arbeiten. Als Leser kann man sich zwar problemlos auf mehrere Charaktere einlassen, aber dabei bleiben manche gelegentlich auf der Strecke. Oder man schafft es nicht, eine Verbindung einzugehen, weshalb man wenig Zugang findet. Hier ist es der Autorin gelungen, die einzelnen Protagonisten gut hervorzuheben und ihnen ausreichend Raum zu geben, um ein gutes Verständnis für sie aufzubauen, sodass man sich in sie hineinversetzen kann.
Erstaunlicherweise würde ich hier keine Sichtweise missen wollen. Ganz gleich, wie unbedeutend sie auch anmuten mag. Denn was anfangs noch leicht chaotisch wirkte, findet nach und nach zusammen.

Natürlich konzentriert man sich auf bestimmte Charaktere, weil sie einem vielleicht mehr entsprechen. Zumindest ging es mir so. Mein Fokus lag ganz klar auf Priya und Malini, was aber auch gewollt war.
Beide sind so unterschiedlich, wie sie sich ähnlich sind. Sie sind so komplex wie die ganze Story. Deshalb wird es einfach nicht langweilig, ihre Entwicklung zu verfolgen.

Der Schreibstil trägt perfekt die Handlung, verschafft sich aber auch Platz, sich selbst hervorzuheben. Damit wurde eine perfekte Symbiose zwischen den Formulierungen und dem Inhalt eingegangen.

Das Setting ist indisch angehaucht, was sich auch im Cover widerspiegelt. Für mich war es neu, aber ich konnte mich problemlos darauf einlassen.
Die Autorin hat ihre eigene Welt erschaffen, die unter dem tyrannischen Kaiser Chandra steht. Während er seine eigenen Ziele verfolgt, seine Schwester ins Exil schickt, eine mysteriöse Seuche um sich greift und Rebellen Rache fordern, trifft man auch auf Priya, die einfach nur sich selbst finden will. Diese Mischung aus dem großen Ganzen und den einzelnen Charakteren ist wahnsinnig geschickt dargestellt worden. So fühlt sich der Leser inmitten dieses sich anbahnenden Krieges nicht so klein und ist den bedrückenden Emotionen hilflos ausgeliefert, sondern kann sich zwischendurch ein wenig erholen. Diese Pausen sind meiner Meinung nach für eine Geschichte sehr wichtig.

Die Tempi variieren entsprechend der Spannungsspitzen, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Und obwohl es gelegentlich etwas langatmige Passagen gibt, wurde immer der richtige Zeitpunkt gefunden, um das Tempo wieder anzuziehen, wenn es auch hin und wieder ziemlich knapp war. So verliert man als Leser nicht den Faden und bleibt dran. Und das ist wichtig. Denn dieses Werk liest man keineswegs nebenbei. Andernfalls verpasst man nicht nur die kleinen besonderen Momente, sondern auch einen Großteil der Handlung.



Fazit
Ich für meinen Teil bin wahnsinnig froh, mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben, auch wenn ich anfangs etwas zurückhaltend war. Dieser Roman bringt alles mit, um den Leser zu fesseln und nicht mehr loszulassen. Wer also noch zögert, dem kann ich nur empfehlen, sich zu trauen. Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, runde aber auf fünf auf, und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.03.2025
Nachtlügen (eBook, ePUB)
Surborg, Lisanne

Nachtlügen (eBook, ePUB)


gut

Die Macht der Träume

Cover & Klappentext
Das Cover wirkt recht geheimnisvoll und passt auf diverse Arten zur Geschichte. Die fehlende Farbe spiegelt sich dort nämlich auch wider.
Da ich mich für Träume im Allgemeinen interessiere, hat mich der Klappentext angesprochen.


Meinung
Isra ist ein Nachtmahr, ein Alb. Sie ist darauf angewiesen, Lichtträume zu konsumieren, um zu überleben. Dafür steigt sie nachts zu Schlafenden ein und hinterlässt Albträume. Als sie verbotenerweise einen Klartraum verinnerlicht, leidet sie unter Halluzinationen. Gleichzeitig wird sie beschuldigt, einen ihrer Stammkunden im Traum getötet zu haben. Jetzt gleicht ihr Leben einem ihrer Albträume.

Aus der Sicht von Isra wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg ist recht schwergängig, was sich auch im Verlauf durch die Handlung zieht. Zwar bin ich dem Thema Träume sehr zugeneigt, aber hier konnte es mich nicht richtig packen. Das lag zum einen an Isra, die aufgrund ihres Wesens kaum greifbar wirkt. Das ist gewollt, keine Frage, doch damit ist das Risiko, keinen vollwertigen Zugang zu ihr zu finden, extrem hoch und hier leider zum Tragen gekommen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es gibt daran im Grunde nichts Störendes, nur hat er bei mir eine Art monotones Rauschen hinterlassen. Etwas, was sich im Plot widerspiegelt. Ich wurde weder emotional angefixt noch irgendwie eingesogen, was wirklich schade ist. Für mich fühlte es sich an, als hätte ich aus sicherer Entfernung zugeschaut, obwohl ich lieber mittendrin gewesen wäre. Auch im Tempo gab es kaum Variationen.

Damit will ich nicht sagen, dass die Geschichte schlecht wäre. Sämtliche Kritikpunkte sind reinweg subjektiv, denn es gibt nichts Übergeordnetes, was schiefgelaufen wäre.
Schafft man es, sich auf die Story einzulassen, hat sie definitiv ein paar sehr interessante Momente und einen spannenden Höhepunkt, der zu begeistern mag.


Fazit
Für all jene, die schon immer mal alles über Träume erfahren wollten, mit einer geheimnisvollen Hauptprotagonistin und einer interessanten Handlung, die sind hier genau richtig. Abgerundet wird das Ganze mit einer Prise Magie.
Obwohl mich die Story nicht ganz überzeugen konnte, vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.03.2025
The Serpent and the Wolf (eBook, ePUB)
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Von Trauer, Schmerz und Angst

Cover & Klappentext
Das Cover trifft meinen Geschmack und wurde schön gestaltet. Es passt auch toll zur Geschichte. Die Farbgebung ist geschickt gewählt. Nicht komplett düster, untersetzt von helleren Farben, die Hoffnung signalisieren.
Der Klappentext hat letztendlich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen. Obwohl darin das Thema Liebe hervorgehoben wird, wird weitaus mehr geboten.


Meinung
Königstochter Vaasa denkt gar nicht daran, sich wie Ware an den Herrscher des verfeindeten Königreichs verschachern zu lassen. Noch in der Hochzeitsnacht will sie ihren Ehemann töten und die Flucht ergreifen. Überraschenderweise ist Reid nicht so, wie sie erwartet hat, deshalb lässt sie ihm sein Leben, verlässt aber Asteria, ihre Heimat.
Leider dauert es nicht lange, bis Reid sie aufspürt und ihr einen Handel vorschlägt. Schweren Herzens willigt sie ein, da es ihre einzige Möglichkeit ist, Freiheit zu erlangen. Doch strebt sie wirklich danach, und warum bringt Reid ihre Gefühle so in Aufruhr?

Überwiegend aus der Sicht von Vaasalisa, später auch von Reid, wird man durch das Geschehen geführt. Man hat das Gefühl, sofort in die Story geworfen zu werden, damit überzeugt der Anfang. Das Tempo ist zu Beginn recht rasant, aber passend zur Szene gewählt. Im Verlauf vermag es die Autorin auch, langsame, softere Töne anzuschlagen, inklusive eines gemächlicheren Tempos. Das scheint auf den ersten Blick nicht ganz passend, aber macht hier das Besondere aus, weil man so viel tiefer in die Handlung gesogen wird. Diese Widersprüche in Geschichten sind es, die für mich das gewisse Etwas ausmachen.

Der Schreibstil gefällt mir. Er ist flüssig und geschmeidig, hält sich aber diskret im Hintergrund, um dem Geschehen mehr Raum zu geben, und trägt die Geschichte.

Der Mittelteil wirkt zeitweise etwas gezogen. Das ist im Grunde auch mein einziger Kritikpunkt, der aber ambivalent gesehen werden kann, da die Autorin hier viele bildgewaltige Beschreibungen einfließen lässt. Erst zum Ende wird man wieder derart mitgerissen, dass man atemlos zurückbleibt.

Das Setting ist grandios gelungen, da hier eine eigene Welt erschaffen wurde. Der Aufbau der Machstruktur und die Hintergründe sind wohl durchdacht. Daher spielt auch Politik eine Rolle, aber nicht so ausufernd, dass man irgendwann nicht mehr folgen kann. Sie ist jedoch nötig, um die Kriegstreiberei zu verstehen, und wie viel an der Wahl von Reid hängt.

Die beiden Hauptprotagonisten Vaasa und Reid kennen sich nicht. Im Grunde sind sie Feinde, die unter dem Vorwand einer nicht gegebenen Sicherheit zusammengeführt werden, obwohl viel mehr dahintersteckt. Dennoch ist Reid ihr von Anfang an zugewandt, ganz im Gegensatz zu Vaasa. In ihre Darstellung und Entwicklung wurde die meiste Energie verwandt, denn sie glaubt, verflucht zu sein, dabei ist es ihre Magie, die sie zu korrumpieren droht. Sie will nichts mehr, als sie loszuwerden.
Da sie besonders aufwallt, wenn ihre Gefühle hochkochen, schirmt sie alles von sich ab, ist abweisend und kalt. Doch letztendlich sind es ihre Angst und ihr Schmerz, die hinter der schwärenden Wut lauern. Allein für diesen Aufbau bekommt die Story einen Stern von mir, denn es wurde grandios umgesetzt. Vielleicht kennt manch anderer diesen Schutzmechanismus. Ich zumindest fühlte mich angesprochen.

Die Annäherung von Vaasa und Reid wird Schritt für Schritt vollzogen, und ist damit glaubwürdig. Die Weiterentwicklung von Vaasa ermöglicht es erst, dass sie sich öffnet, und nicht zuletzt der Umstand, dass sie sich in Mireh wohlfühlt.

Insgesamt ist der erste Band überzeugend und wurde authentisch umgesetzt.


Fazit
Eine Geschichte voller Twists, Schmerz, Angst, Liebe und Magie, die einen nicht so schnell loslässt; mit überraschend viel Tiefgang und gelungenen Protagonisten, die gegen diverse Widrigkeiten kämpfen müssen, nicht zuletzt auch gegen sich selbst, um zu retten und zu bewahren, was ihnen geschenkt wurde. Von mir gibt es viereinhalb Sterne, die ich auf fünf aufrunde, sowie eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.03.2025
The Monet Family - Shine Bright, Rising Princess (eBook, ePUB)
Marczak, Weronika Anna

The Monet Family - Shine Bright, Rising Princess (eBook, ePUB)


gut

Familienbande

Cover & Klappentext
Das Cover passt zu den bereits erschienenen Bänden der Reihe. Sie unterscheiden sich nur durch Kleinigkeiten. Mir gefällt auch dieses sehr gut.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das liegt unter anderem daran, dass ich die anderen Bände kenne. Allerdings ist es auch notwendig, da die Bücher aufeinander aufbauen. Das Ende von Band zwei hat mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lassen.

Meinung
Aufgrund der letzten Vorkommnisse folgt Hailie nun ein Bodyguard auf Schritt und Tritt. Ihre Freiheit wird immer mehr eingeschränkt, sodass sie sich wie in einem goldenen Käfig fühlt. Doch auch alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen können nicht verhindern, dass Hailie in Schwierigkeiten gerät. Nun wird sich zeigen, ob sie sich behaupten kann.
Hailie verleiht auch diesem Teil wieder ihre Stimme. Inzwischen wird sie sechzehn und zeigt erstmals einige Veränderungen. Ihre Trotz- und Heulphasen lassen deutlich nach, was mich beinahe erleichtert, denn ich tat mich mit Hailie wirklich schwer. Inzwischen habe ich sie beinahe schon lieb gewonnen.
Sie fügt sich immer mehr ins Familienleben bei den Monet-Brüdern ein, aber es fällt ihr schwer, kein normales Leben führen zu dürfen. Das ist natürlich nachvollziehbar, auch wenn ihr ansonsten alle Möglichkeiten offenstehen.
Wie schon in den vorangegangenen Teilen hat man den Eindruck, als würde nicht viel passieren. Im Prinzip wird Hailies Leben dargestellt, was sich natürlich von anderen unterscheidet. Ich bin immer noch überrascht, wie sehr ich von den mangelnden Geschehnissen mitgerissen werde, obwohl man meinen würde, es müsste langweilig anmuten. Aber das ist es nicht. Wie schon in meiner letzten Bewertung erwähnt, hat die Geschichte ihren Charme. Ja, man wartet immer ein wenig darauf, dass etwas passiert. Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden ging es hier schneller heiß her. Und die Szenen wurden auch mehr ausgereizt. Damit wurde mein Bedürfnis nach Spannung sehr gut befriedigt. Allerdings schwächelt hier leider die Darstellung der vorkommenden heftigen Szene.
Wenn ich Bücher lese, spielt sich das Geschehen im Grunde wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Hier hatte ich meine Probleme bei der eskalierenden Szene. Meiner Meinung nach ist das nicht sehr realistisch umgesetzt worden. Schade. Trotzdem fiebert man aber mit Hailie mit, also kann der eine oder andere sicherlich darüber hinwegsehen.
Der Schreibstil hat sich im Verlauf der Bände nicht verbessert. Gerade in diesem Teil scheint es, als wäre die Autorin an ihre Grenzen gekommen. Aber ich hoffe weiterhin, dass sie sich noch weiterentwickelt. Denn sie besitzt das unnachahmliche Talent, Geschichten zu erzählen und den Leser zu fesseln, auch wenn es verhältnismäßig entspannt zugeht.
Insgesamt wurde ich wieder gut unterhalten und habe diesen Band förmlich verschlungen.

Fazit
Auch der dritte Teil kann begeistern, denn diesen Geschichten wohnt etwas Besonderes inne, was ich nicht richtig benennen kann. Man lebt und leidet und hofft und bangt mit Hailie mit. Und man regt sich solidarisch mit ihr über ihre Brüder auf, von denen jeder etwas an sich hat. Wie auch für Hailie ist Will mein Lieblingsbruder.
Ich vergebe wieder drei von fünf Sternen. Wäre die Kampfszene besser umgesetzt worden, wären es dieses Mal vier geworden. Dennoch empfehle ich die Reihe weiter.

Bewertung vom 12.03.2025
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven (eBook, ePUB)
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Und täglich grüßt die Hexe


Cover & Klappentext
Ein wunderschönes Cover mit vielen Details, was perfekt zum Buch passt. Dazu der interessante Klappentext und ich konnte nicht widerstehen.


Meinung
Marissa, eine echte Hexe, lebt mit ihrer ganzen Familie auf einer Insel in einem eigenwilligen Haus. Als ihre Cousine erkrankt und droht, zu sterben, versucht sie alles, um ihr zu helfen. Sie wendet sich sogar an ihre verstoßene Tante und wirkt mit ihr eine Zeitschleife. Somit erlebt sie jeden Tag von Neuem, auch wenn sich Details ändern. Doch war es der richtige Weg, oder hat sie damit alles nur noch schlimmer gemacht?

Christian Handel ist mir durchaus ein Begriff, obwohl ich noch nie ein Buch von ihm gelesen habe. Seltsam, denn sein locker-leichter Schreibstil hat mich sofort überzeugt. Passend zu der 16-jährigen Marissa setzt er auf Umgangssprache statt auf ein kompliziertes Wordbuilding.

Wegen des einfach Einstiegs und der entspannten Atmosphäre glaubt man, die Geschichte wäre eher seicht und oberflächlich, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Sie besitzt erstaunlich viel Tiefgang.

Mit der 16-jährigen Marissa, die der Story ihre Stimme leiht, fühlt man sich schnell verbunden. Ihre Familie ist ihr am wichtigsten. Deshalb unternimmt sie alles, als ihre Cousine und beste Freundin erkrankt, um sie irgendwie zu retten. Dabei stößt sie auf diverse Familiengeheimnisse, die bis auf ihre Urahnin zurückreichen, der damals dieses sehr eigenwillige Haus übereignet wurde. Ich liebe die Besonderheiten, die es mitbringt. Es hat was Lebendiges.
Die Bewohner der Insel wissen von den Kräften der Familie Winslow, wobei sie unterschiedlich damit umgehen. Aber keine Sorge, in der heutigen Zeit sind Hexenverbrennungen doch überholt.

Die Idee hat mir sehr gefallen und wurde gut umgesetzt. Nach und nach kristallisiert sich die Handlung heraus. Anfangs locker und humoristisch entwickelt sie sich zu einer lebensverändernden Grundsatzfrage. Wie viel bist zu bereit zu geben, um deine beste Freundin/ Cousine zu retten?
Hier zeigt sich der eher klassische Aufbau, der sich auch im Tempo widerspiegelt. Man steuert auf einen fulminanten Höhepunkt zu. Spannungsspitzen finden sich zwar auch, aber eher weniger.

Das Setting war toll und ansprechend. Die Insel ist perfekt geeignet und das eigenwillige Haus bringt viel Lebendigkeit rein. Zauberei ist einerseits zwar für alle Winslows selbstverständlich, andererseits sollte sie nicht leichtfertig genutzt werden. Dennoch finden sich immer wieder Kleinigkeiten, die die Kräfte der Familie so natürlich machen. Die Familienmitglieder selbst, mehrere Generationen bewohnen das Haus, wirkten auf mich sehr nahbar, zeigten aber auch die düstere Seite, die mit Macht einhergehen kann. Auch schwarze Magie ist ein Thema. Doch hier geht es weniger um Gut und Böse, was mich wieder zu der oben genannten Grundsatzfrage bringt. Es gibt immer Gründe, wenn man einen abweichenden Pfad beschreitet, der auch ein Opfer erfordert, denn die Natur strebt stets nach einem Gleichgewicht.

Ich für meinen Teil wurde wirklich toll unterhalten. Das Buch ist schnelllesig und reißt einen mit. Dabei birgt es mehr in sich, als es auf den ersten Blick scheint. Lebendige Protagonisten, viel Magie, Liebe, romantische Tendenzen, immerwährende Hoffnung, aber auch Düsternis ergeben hier ein buntes Potpourri.



Fazit
Wer sich schon immer ein wenig Magie in seinem Leben gewünscht hat, ist bei den Winslows genau richtig. Willkommen in ihrem einzigartigen Zuhause. Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, runde aber auf fünf auf.

Bewertung vom 12.03.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option (eBook, ePUB)
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option (eBook, ePUB)


sehr gut

Listen fürs Leben

Cover & Klappentext
Ich muss zugeben, dass ich mit dem Cover so gar nichts anfangen kann. Natürlich fällt es einem aufgrund der Farbgebung sofort ins Auge, aber ansonsten trifft es meinen Geschmack überhaupt nicht.
Das Pink weist darauf hin, dass es sich in erster Linie um seichte Unterhaltungsliteratur handelt, die mich nur selten für sich begeistern kann. Der Klappentext hat es allerdings wieder rausgerissen. Eine humoristische Romanze geht eigentlich immer. Das und der Name der Autorin hat mich letztendlich dazu bewogen, das Buch zu lesen.

Meinung
Nachdem sie ihren Freund in flagranti mit einer anderen erwischte, schmeißt sie kurzerhand ihre Matratze aus dem Fenster. Diese landet prompt auf dem völlig unbeteiligten Lennon. Als Wiedergutmachung geht sie mit ihm etwas trinken. Was anfangs einer Art Pflichtveranstaltung gleicht, wird im Verlauf ein vielversprechender Abend. Allerdings ist Alice noch lange nicht so weit, sich in die nächste Beziehung zu stürzen, lieber konzentriert sie sich auf ihre aktuellste Liste Alles, was ohne Männer mehr Spaß macht. Doch Lennon gibt nicht so schnell auf.
Aus der Sicht von Alice hat Kira Mohn eine spritzige, lockere, witzige Romanze geschaffen, die mich mehr als ein Mal zum Lachen brachte.
Man findet sich sofort im Geschehen wieder und fühlt sich mit Alice schnell verbunden. Sie ist ein bisschen schräg, ein wenig schrullig, und besitzt einen großartigen Humor. Dabei ist sie auch noch einfach ein netter Mensch.
Die Geschichte spielt in New York, was aber auch locker durch London hätte ersetzt werden können. Das ist meist der Klassiker, wenn es unter anderem um Bücher geht.
Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil das Tempo recht rasant ist, was noch dadurch bekräftigt wird, dass viele Szenen nur erzählt werden, ohne dass man sie miterlebt. Das hat mich hin und wieder etwas gestört, lässt sich aber im Grunde verschmerzen, weil man schnell in einer neuen Szene landet, die einen förmlich gefangen nimmt.
Die Chemie zwischen Alice und Lennon stimmt einfach. Dabei ist das nicht immer selbstverständlich. Beide sind sehr starke Charaktere, fallen aber nicht durch bestimmte Eigenheiten auf, die einem aufstoßen könnten, sondern einfach nur, weil sie sind, wie sie sind. Was mich außerdem beeindruckt, ist die schonungslose Ehrlichkeit von Alice. Solche Menschen findet man nur selten. Und diese Ehrlichkeit sorgt für einen überraschenden Twist. Denn mal ehrlich, Romanzen besitzen einfach eine gewisse Vorhersehbarkeit, die man kaum umgehen kann. Hier hat sich die Autorin alle Mühe gegeben, es anders zu gestalten.
Der Schreibstil ist einnehmend, locker und leicht. Er bringt viel Licht in die Geschichte, teilweise sogar zu viel. Denn es gibt auch ein paar Szenen, die eine Schwere fördern. Hier hätte man tiefer gehen können und damit der Dunkelheit eine Chance geben können. Leider wurden sie immer nur kurz angerissen, bevor alles wieder geklärt wurde. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Geschichte oberflächlich wäre, aber ein wenig mehr Tiefe hätte ihr sicher gutgetan.
Insgesamt unterhält die Story und sorgt für den einen oder anderen Lacher.


Fazit
Ein witziger Roman über Chancen, Listen, Freundschaft und Liebe, der aufgrund seiner Spritzigkeit durchaus begeistert. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.03.2025
Die Ewigen von Calliste (eBook, ePUB)
Brandis, Katja

Die Ewigen von Calliste (eBook, ePUB)


sehr gut

Alle 17 Jahre

Cover & Klappentext
Neben dem Namen der Autorin, die ich in erster Linie mit Kinderbüchern verknüpfe, ist mir das Cover ins Auge gefallen. Es hat mich sofort angesprochen, von der Farbgebung sowie der Gestaltung.
Der Klappentext hat sein Übriges getan, um mich neugierig zu machen.


Meinung
Alle 17 Jahre erwachen die Ewigen auf der kleinen Insel Calliste zum Leben, was jedes Mal jede Menge Touristen anlockt.
Ileana, Fremdenführerin, kennt die Ewigen, ist sie doch am Tag des letzten Erwachens geboren worden, und weiß um ihre Eigenheiten. Doch sie ahnt nicht, was diese Zeit alles mit sich bringen und wie gefährlich es dieses Mal wird.

In diesem Buch finden sich unterschiedliche Sichtweisen, aber es ist Ila, die die Hauptprotagonistin darstellt.
Der Einstieg hat mir gut gefallen, man landet schnell im Geschehen. Schon allein weil Ila mit ihren 17 Jahren sehr respektvoll mit den Ewigen umgeht und Verantwortung übernimmt. Sie ergeht sich nicht in Mutproben wie andere in ihrem Alter. Auch der Verlauf zeigt, dass sie großes Heldenpotential mitbringt.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, führt einen aber sicher durch die Geschichte.
Das Tempo variiert entsprechend der Handlung.

So überzeugend der Anfang auch war, wirkt es im weiteren Verlauf etwas überladen. Der Fokus liegt im Grunde auf den Ewigen und dort bleibt er auch, aber weil die Story das Risiko für langatmige Szenen birgt, schließlich muss man warten, bis die Ewigen erwachen, hat die Autorin augenscheinlich versucht, diverse Handlungsstränge darin unterzubringen, um den Leser bei der Stange zu halten. Das gelingt, jedoch scheint es zum Teil etwas konstruiert. Im Verlauf wurden diese Stränge allerdings gut eingewoben, sodass sich das verschmerzen lässt, auch wenn der Autorin es meines Erachtens nach nicht gelungen ist, alle zufriedenstellend zu beenden. Manche wurden zu kurz abgehandelt, was ich persönlich als sehr schade empfand. Es hätte noch mehr Emotionen hervorgebracht. Apropos. An übertragenden Gefühlen mangelt es der Geschichte keineswegs. Das eine oder andere Mal sind mir sogar die Tränen gekommen.

Normalerweise stoßen mich viele Sichtweisen immer etwas ab. Natürlich, der Leser soll die Gefühls- und Gedankenwelt des jeweiligen Charakters kennenlernen, aber das Risiko, nicht richtig in der Handlung anzukommen, ist groß, weil man oftmals dazu neigt, sich einer bestimmten Person zuzuwenden, deren Entwicklung unter Umständen dadurch nicht ausreichend Platz einnimmt. Obwohl es mir ein wenig zu viele Sichtweisen waren, muss ich hier aber sagen, dass die Autorin ihren Fokus niemals verloren hat.

Die Darstellung und die Entstehung der Ewigen wurde gut gestaltet. Einigen ist man positiv gewogen, anderen weniger. Dieses Erwachen bringt große Veränderungen mit sich.

Das Buch brilliert durch die Idee, auch wenn die Umsetzung nicht allzu ideal gelungen ist, durch ihre Protagonisten, besonders Ileana, die Ewigen mit ihren Eigenheiten, und das Leben auf der kleinen Insel. Doch es unterhält nicht einfach nur, sondern zeigt auch Lehren auf und bringt demnach eine gewisse Tiefgründigkeit mit. Abgerundet wird das Ganze durch Magie und ein wenig Romantik. Wobei ich hier aber sagen muss, dass diese mich nicht allzu sehr überzeugt hat.
Alles in allem nimmt der Roman den Leser aber mit und bringt einem die Ewigen näher.



Fazit
Eine besondere Geschichte, die in vielen Punkten beeindruckt sowie überrascht und mich ein wenig traurig zurücklässt, weil ich die Insel schon verlassen muss. Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich aber vier aufrunde, und eine klare Leseempfehlung.