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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2025
Ben Saoud, Amira

Schweben


ausgezeichnet

Eine Zukunft in separaten Siedlungen in ständiger Ungewissheit

Ein Roman über die Zukunft. Bei solchen Erzählungen kommt es mir darauf an, dass es mich einerseits fesseln kann mit einer Zukunft, die ich so nicht vorausgeahnt hätte. Andererseits darf es mir aber auch nicht zu abgedreht und unrealistisch vorkommen. Schweben hat die Balance gut gefunden.
Wir lernen eine Frau kennen, deren Job es ist Begegnungen zu erschaffen. Sie schlüpft quasi in die Rolle von Menschen, die ihre Familie oder ihren Partner verlassen haben, und verkörpert für die Verlassenen die verlorene Person. Das hat sie so perfektioniert, dass sie sich selbst gar nicht mehr kennt. Sie ist unsere Protagonistin und nimmt uns mit in das zukünftige Leben auf der Erde. Denn die Menschheit hat festgestellt, dass die ständige Vernetzung von allem, nichts Gutes gebracht hat, sodass die Menschen nun in voneinander getrennten Siedlungen leben, die sie weder verlassen noch wechseln dürfen. Über diesen Umstand darf aber nicht gesprochen werden und Menschen ist es verboten, zurückzublicken oder sich hervorzutun, um mehr Besitz anzuhäufen. Auch das Klima wird am Rande angerissen und ist nach einer großen Hitze in einer starken Kälte geendet.
Diese Vision der Zukunft hat mich fasziniert und gleichzeitig gegruselt, weil alles so anonym zugeht und sich auch nicht herauslesen lässt, was passiert ist, dass die Welt so geworden ist. Insgesamt transportiert dieses Buch eine düstere Stimmung und schafft es, ein Misstrauen gegenüber allen Personen der Handlung zu erschaffen. Dadurch, dass über so viele Themen nicht gesprochen werden darf, weiß man nicht, wem man trauen kann. Das wenige Sprechen sorgt dann dafür, dass man sich viele Entwicklungen nicht erklären kann und es fühlt sich so an, als würde die Protagonistin in ständiger Ungewissheit und Unsicherheit leben. Bei mir hat das für eine permanente Spannung gesorgt und ich habe mir mit jeder Seite versucht, mehr zusammenzureimen. Hinzu kommt noch der besondere Sprachstil, der mich wirklich gefesselt hat.
Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich mochte das sehr symbolische Ende, was nach meinem Verständnis jeder Leser für sich selbst interpretieren kann.

Bewertung vom 12.03.2025
Merburg, Marie

Strandkorbbriefe / Nordsee-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Knistern, Lachen und unvorhersehbares Ende - alles dabei

Merle ist Polizistin und nach einem Dienstunfall, bei dem sie angeschossen wurde, nicht mehr dieselbe. Sie verkriecht sich, hat Angstzustände und tut sich sehr schwer, wieder in ihr normales Leben zurückzufinden. Als ihre Mutter, ihre Tante und ihre Cousine ihr dann von einem anonymen Liebesbrief in der lokalen Tageszeitung erzählen, der an sie gerichtet sein könnte, ist sie sofort skeptisch. Doch so nach und nach wächst der Wunsch nach ein bisschen Liebe in ihr und sie sehnt sich nach einem Partner - vielleicht ist er anonyme Briefeschreiber ja wirklich ein glühender Verehrer, bei dem sie diese Nähe finden könnte. Es beginnt eine lustige Rätselraterei, die Merle aus der Reserve lockt.

Bei dieser eigenartigen Schnitzeljagd nach Merles Verehrer begegnen wir nicht nur allen Exfreunden und Knutschpartnern aus Merles Vergangenheit. Sie muss sich auch mit dem Journalisten Bastian herumschlagen. Von ihm erhofft sie sich, Informationen zu dem anonymen Schreiber, der sein Werk ja an die Redaktion der Zeitung gesandt hat, zu bekommen. Bei diesem hin und her wird es sehr oft sehr lustig, aber auch emotional und natürlich kommt das Knistern auch nicht zu kurz. Diese Mischung hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Merle war mir von Anfang an sympathisch. Sie zeigt sich anfangs sehr verletzlich, doch findet immer mehr zu ihrer Stärke zurück. Besonders die Situationen mit ihren Exfreunden fand ich oft schreiend komisch und mochte, wie sie damit umgegangen ist. Die Spannungen zu Bastian fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam. Denn auch Bastian ist ein lustiger Typ, bei dem die ernsten, guten Absichten schnell durchblitzen konnten. Das Knistern, was dann irgendwann entstand war total echt und spürbar transportiert, sodass ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte und es sehr genossen habe.

Und obwohl es sich um einen Liebesroman handelt, bei dem die Wendungen und vor allem das Ende meistens gut vorhersehbar sind, musste ich meine Theorie, wie es wohl weitergeht, sehr oft korrigieren. Das hat die Spannung oben gehalten und ich war auf jeder Seite gleich neugierig, wie es sich wohl entwickeln könnte. Das mochte ich sehr.

Auch dass Marie Merburg uns in Strandkorb Briefe ein Wiedersehen mit den Hauptfiguren aus dem ersten Teil Nordseesterne beschert hat, fand ich super. Denn so sehen wir Luisa, die Merles Cousine ist, ihren Freund Holger und ihre Mutter wieder und erfahren nebenbei, wie es für sie weiterging. Das hat die Geschichte für mich noch tiefer gemacht und ich hatte sofort eine Bindung zu den Figuren und der Handlung. Für alle, die den ersten Teil aber nicht gelesen haben, funktionieren die beiden Bücher auch unabhängig voneinander.

Ich bin sehr begeistert von diesem Liebesroman mit Urlaubsfeeling und garantierten Lachern und kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 11.03.2025
Mairhofer, Tanja

Tilly stinkt's!


ausgezeichnet

Das kleine Stinktier bringt uns bei, wie man das beste aus jeder Situation macht

Tilly ist ein kleines Stinktier und geht gerne in den Kindergarten. Doch oft läuft es überhaupt nicht so, wie sie sich das wünscht. Und dann passiert das, was wütenden Stinktieren eben so passiert: Sie stinken. Das ärgert Tilly noch mehr, denn sie will eigentlich gar nicht stinken. Doch Mama-Stinktier weiß Rat. Sie empfiehlt Tilly das beste aus der Situation zu machen, wenn sie sich etwas anders vorgestellt hat, und es selbst in die Hand zu nehmen. Denn aus vielem lässt sich noch etwas positives machen, wenn man selbst etwas verändert. Und mit diesem Rat werden Tillys Tage viel schöner und alles wendet sich zum Guten.

Die Geschichte rund um das kleine Stinktier ist wunderschön gestaltet und vermittelt auf ganz süße Art und weiße, dass es nichts bringt, immer wütend oder bockig zu sein. Mit der kleinen Tilly können die kleinen Leseratten lernen, dass man sich nicht ärgern, sondern es positiv sehen und selbst in die Hand nehmen sollte. Das ist eine ganz tolle Botschaft, die Tilly ganz subtil präsentiert. Dazu gibt es grandiose Bilder, in denen nicht nur viele liebevolle Details, sondern auch ganz viele andere Tiere zu entdecken sind.

Dieses Buch empfehle ich allen kleinen Leser*innen ab 3 Jahren, wenn sie noch lernen dürfen, zu akzeptieren, dass nicht alles nach ihrem Willen läuft.

Bewertung vom 11.03.2025
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


ausgezeichnet

Alice und Lennon sind einfach zuckersüß zusammen

Für Alice läuft es nicht gerade rund, als sie ihren Freund in ihrer eigenen Wohnung mit einer anderen Frau erwischt. Obendrauf kommt noch, dass diese andere Frau nicht einfach irgendjemand ist, sondern auch noch eine ihrer Freundinnen. Das Maß ist voll, denkt sich Alice und schmeißt ihren untreuen Freund raus, trennt sich und beschließt, sich erst einmal eine gute Zeit ohne Männer zu machen. Sie macht kurzen Prozess und schmeißt auch ihre Matratze, auf der der Betrug passiert ist, kurzer Hand aus dem Fenster. Nur leider fällt sie nicht einfach zu Boden, sondern direkt auf Lennon. Und Lennon ist auch nicht böse, er ist sehr charmant und weil sie einfach nicht nein sagen kann, willigt sie ein, sich einmal mit ihm zu treffen.

Aus einem Treffen werden zwei, drei, vier und irgendwie entwickelt sich bei Alice und Lennon eine eng Freundschaft, glaubt zumindest Alice. Nur wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, dann knistert es immer mehr und aus der Freundschaft sind schon längst tiefere Gefühle entstanden. Doch Bennett, der Exfreund, funkt immer wieder dazwischen. Und weil Alice eben nicht nein sagen kann, trifft sie sich noch ein letztes Mal mit ihm und die Probleme gehen los.

Alice ist eine nette, pragmatische junge Frau, die nach vorne schaut und das beste aus allem macht. Auch über Bennett kommt sie verhältnismäßig schnell hinweg. Doch wie viele andere Frauen hat sie das Problem, dass sie es allen recht machen möchte und zuerst an die Gefühle der anderen denkt, bevor sie an sich denkt. Das wird ihr am Ende auch mit Bennett zum Verhängnis und macht ihr mehr als einmal Probleme. Gerade wegen dieser Eigenschaften konnte ich mich total gut in Alice hineinversetzen und mochte die Geschichte sehr. Auch ihre Aufzählungen und die lustigen Szenen zwischendurch haben mir sehr gut gefallen.

Ganz besonders haben mir aber die süßen Gesten von Lennon gefallen. Er ist schon fast zu gut, um wahr zu sein. Er hat Verständnis für alles, lässt Alice die Zeit, die sie braucht und behandelt sie so, wie es sich Frauen wünschen. Das führt natürlich zu einem erheblichen Knistern zwischen den beiden, das auch für uns Leser wahnsinnig spürbar ist. Ich habe mir einfach die ganze Zeit ein Happy End für die beiden gewünscht und hätte noch Ewigkeiten weiter von ihnen hören können.

Alles in allem habe ich mich von diesem Hörbuch sehr gut unterhalten gefühlt und mochte die kurzweiligen Szenen aus Alice Leben und aus ihrem Zusammentreffen mit Lennon.

Bewertung vom 11.03.2025
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


ausgezeichnet

Emotional und Figuren wie aus dem echten Leben

Gabriel Bach ist unter seinem Autoren-Pseudonym Henri Fjord ein kleiner Star in der deutschen Liebesroman-Szene. Doch zu Beginn dieser Erzählung fühlt er sich alles andere als gut. Er hat keine Ideen für ein neues Buch, hat wenig Lebensenergie und befindet sich in einer sehr depressiven Phase. Aus dieser kann ihn auch sein Freund und Verleger Jonathan nicht retten. Doch als Gabriel eines Tages bei einem Spaziergang mit seinem Hund einen roten Ballon mit einer Postkarte daran findet, wendet sich das Blatt.

Gabriel braucht zwar einen Moment, um das zu realisieren, aber dann reißt ihn dieser Ballon aus seiner Lethargie. Denn geschrieben hat ihn ein kleines Mädchen namens Luzie, dessen Papa gestorben ist. Nun wünscht sie sich vom lieben Gott einen neuen Papa und hat dafür den Luftballonwettbewerb des Spielzeugladens Mikado genutzt. Für Gabriel ergibt sich dazu nicht nur eine neue Idee für einen neuen Roman, sondern er nimmt auch sein Leben in die Hand. Was zunächst als Recherche beginnt, verändert schon bald sein ganzes Leben, denn Luzie und ihre Mama sind auf einmal nicht nur Ideen für Romanfiguren.

Der große Star in diesem Roman ist definitiv Luzie. Sie ist so gut getroffen, dass man sie sich direkt im echten Leben vorstellen kann. Besonders gefällt mir an ihrer Figur, dass sie so eine Tiefe mit vielen Facetten hat. Denn obwohl sie wegen ihres verstorbenen Paps oft traurig ist, ist sie gleichzeitig auch ein ganzes normales kleines Mädchen, das mal bockig ist, mit Freunden rumtollt und kindliche Wünsche wie den Barbie-Camper-Van hat. Für ihre Mama Miriam ist das natürlich nicht leicht, denn sie will ihrer Tochter gerecht werden, muss aber die Familie auch wirtschaftlich über Wasser halten. Sie ist sehr selbstlos und eine absolut sympathische Frau. Die eben auch von ihren Gefühlen gelenkt wird und sich so zu Gabriel alias Ben hingezogen fühlt. Und Gabriel ist in der Kombination mit Luzie ein wirklicher Vorzeige-Bonus-Papa. Die Situationen mit den beiden sind oft super süß oder urkomisch und haben zu meinen liebsten Szenen in dem Buch gehört.

Und auch, wenn die Geschichte gut vorhersehbar ist und man schon nach ein paar Seiten versteht, worauf die Gefühle hinaus laufen und wie auch der Konflikt zwischen Miriam und Ben unausweichlich irgendwann aussehen wird, so habe ich das Buch dennoch sehr gerne gelesen. Das besondere an dem Buch waren für mich nämlich die Emotionen und wie echt sich die Figuren angefühlt haben. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen und die Geschichte vermittelt so eine positive Stimmung von Am-Ende-wird-alles gut.

Da ich auch schon den Roman Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas gelesen hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass die Hauptfiguren aus diesem Buch hier auch wieder aufgetaucht sind und es ein Wiedersehen mit Hannah und Jonathan am Rande dieser Handlung gab. Man kann die beiden Bücher aber auch ganz unabhängig voneinander lesen.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle Luzie in den Wolken gerne weiter.

Bewertung vom 15.02.2025
Pflug, Katharina;Kohler, Manuel

Suppenkult - Deutscher Kochbuchpreis Gold in der Kategorie Foodfotografie


sehr gut

Sehr schöne Suppen-Sammlung

Früher gab es bei meiner Oma regelmäßig Suppen, die immer zum Anlass und zur Saison abgestimmt waren. Also habe ich letztens überlegt, ich könnte damit ja auch mal anfangen. So kam ich zu diesem Kochbuch.
Der Start gefällt mir sehr gut, weil die Basics zu Brühen erklärt werden, bevor die weiteren Rezepte nach den Jahreszeiten Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter präsentiert werden. Diese Aufteilung danach, was gerade Saison hat, macht das Einkaufen und das Auswählen der Rezepte leichter. Auch die Toppings am Ende haben mir sehr zugesagt. Die Rezepte selbst sind gut und leicht verständlich beschrieben und teilweise bebildert. Hier hätte ich mir tatsächlich zu jedem Rezept mindestens ein Bild gewünscht und optimalerweise noch Bilderstrecken zu komplizierteren Arbeitsvorgängen.
In Summe mochte ich die Auswahl an Rezepten, hätte mir jedoch zusätzlich das ein oder andere Rezept für echte Hausmannskost-Suppen gewünscht, wie ich sie von meiner Oma kenne.

Bewertung vom 15.02.2025
Riedl, Matthias

Anti-Heißhunger (eBook, ePUB)


gut

Für Ausprobierer geeignet, für mich nur in Ansätzen

Wer kennt dieses Gefühl, dass man etwas Süßes braucht, nicht? Vermutlich würden sich die wenigstens Leute selbst in dem Moment durschauen und sich eine Heißhunger-Attacke diagnostizieren. So geht es mir auch und doch habe ich mich selbst ertappt, als ich die Einleitung zu diesem Kochbuch gelesen habe. Also wollte ich ausprobieren, ob ich mit diesen Rezepten für eine Reduktion der Süßigkeiten-Notfälle sorgen kann.
Mit dem einleitenden Basisteil habe ich schnell verstanden, wie die Heißhunger-Attacken zustande kommen. Und auch mit diesen Rezepten glaube ich daran, sie reduzieren zu können. Allerdings habe ich bei keinem der präsentierten Gerichte gedacht: Oh das würde ich gerne mal essen. Und das liegt nicht daran, dass ich ungesund esse. Ich bin nur einfach nicht so der ausgefallene Typ und hätte andere, aber einfachere proteinreiche Rezepte sehr viel mehr begrüßt. Zutaten wie Flohsamenschalen, Mandelmehl, Zartweizen, Kichererbsennudeln, Räuchertofu und co. finden in meiner Küche bislang so gar nicht statt und es waren mir einfach zu viele ungewohnte Zutaten. Vielleicht probiere ich mal eines der Rezepte aus, aber mir geht es hier nicht wie bei vielen anderen Kochbüchern, aus denen ich einen ganzen Fundus in meinen Alltag aufnehmen kann. Dennoch sind die Rezepte gut und einfach erklärt, schön bebildert und enthalten gute Tipps.
Die besten Tipps zur Bekämpfung von Heißhunger allerdings habe ich nicht in den Rezepten sondern in den abschließenden Seiten gefunden, die ich sehr gerne für mich umsetzen werde.

Bewertung vom 15.02.2025
Poletto, Cornelia

Schnell mal Pasta


sehr gut

Für Nudelliebhaber eine tolle Rezeptsammlung

Auf die Frage, was ich essen möchte, habe ich als Kind ständig mit nur einem einzigen Wort geantwortet: Nudeln! Und diese Liebe zu Pasta ist mir bis jetzt geblieben. Gut, der Geschmack hat sich insoweit weiterentwickelt, dass ich sie jetzt lieber mit einer leckeren selbstgemachten Soße esse, als mit dem obligatorischen Tomatenketchup als Kind. Die Frage, warum mich dieses Kochbuch angesprochen hat, ist damit wohl ausreichend beantwortet.
Ich nehme es schon vorweg: Ich bin ganz begeistert von diesen Rezepten und habe schon diverse nachgekocht. Hier wechseln sich Klassiker mit neuen Ideen ab, die aber auch nicht so ausgefallen sind, dass sie mir zu abgedreht vorgekommen sind. Die Erläuterungen waren leicht verständlich und ich mochte die Bilder sehr, die direkt Lust zum Nachkochen machen.
Einzig der Umfang hätte für meinen Geschmack noch mehr Rezepte bieten können.

Bewertung vom 15.02.2025
Müller, Ken

Plant based Soulfood


gut

Schön umgesetzt und viele Infos, aber nicht mein Geschmack

Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden, weil ich mich zu den Menschen zähle, die sich nach einem stressigen Tag mit einem guten Essen belohnen, um den Tag gut ausklingen zu lassen. Damit meine ich kein schnelles, aber leckeres Fast-Food, sondern gerne etwas selbstgekochtes Gesundes. Für mich ist die Zubereitungszeit dann wie eine kleine Meditation zu herunterkommen, aber zu lange darf es eben auch nicht dauern. Und da ich nicht so gerne Fleisch esse, dachte ich, ich probiere es mal mit plantbased Soulfood.
Das Kochbuch startet mit einem interessanten Faktenteil, der erklärt, was unsere Ernährung mit dem glücklich Sein zu tun hat. Dort habe ich erklärt, wie und mit welchem Treibstoff unser Gehirn funktioniert und wie man es optimal füttert. Danach starten die Basis-Rezepte, bevor die Rezepte komplexer werden. Von einer guten Brotzeit bis hin zum gesunden Naschwerk ist alles dabei und wird in einfachen Schritten und ansprechenden Bildern erklärt. Allerdings sind die Rezepte relativ experimentierfreudig, zumindest aus meiner Perspektive. Zwar dachte ich anfangs, wie prima es wäre, dann abends etwas Neues auszuprobieren. Doch da habe ich mich wohl selbst nicht gut genug gekannt. Denn für mich muss das Belohnungsessen am Abend unter Garantie lecker sein. Ich bin also nicht bereit, etwas ganz Neues auszuprobieren, das unter Umständen auch nicht mein Geschmack sein könnte.
So kann ich sagen, dass ich die Idee ziemlich gut finde, ich mich selbst in den Rezepten aber nicht wiedergefunden habe und so nur drei Sterne geben kann.

Bewertung vom 15.02.2025
Hell, Jane

Fischbrötchen und Erdbeerbonbons


ausgezeichnet

Die bisher beste Liebesgeschichte von Jane Hell

Ach, das war wieder ein richtig schöner Leseurlaub in Eckernförde, dieses Mal mit einer Prise Märchen. Denn anders kann man es nicht beschreiben, dass Isa nach so vielen Jahren ihre Jugendliebe Erik wiedertrifft und wie dann alles seinen Lauf nimmt.
Isa ist mit ihren fast dreißig Jahren glücklich in ihrem Heimatort Eckernförde, in dem sie als Bonbonkocherin ihrem Traumberuf nachgeht. Doch oft denkt sie noch an ihre Jugend-Ferienliebe Erik, die fast ihr halbes Leben zurückliegt. Als er jedoch eines Tages urplötzlich wieder vor dem Bonbongeschäft steht, wirft das ihr ganzes Leben durcheinander. Nicht nur, dass sie sich fragen muss, ob er wohlmöglich auch noch Gefühle für sie hat und wie es weitergeht. Nein, die Herausforderungen werden reißen nicht ab. Schließlich sieht es auf einmal so aus, als würde Isa ihren Job verlieren. Zusätzlich erinnert sie ihr bester Freund Sönke an das einstige Versprechen, sie würden sich zusammentun, wenn sie beide mit 30 Jahren noch alleinstehend sind. Das alles muss Isa meistern und wir sind live dabei.
Durch den Start mit der lang zurückliegenden Jugendliebe, die dann mit Frau und Kind wiederauftaucht, war meine Neugier direkt geweckt. Jane Hell hat es durch ihren bildreichen und nahbaren Schreibstil sofort geschafft, die Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen und mich richtig in die Geschichte gezogen. Wie Isa auf diese Begegnung reagiert hat und wie es ihr danach geht, hat mich auch emotional gepackt. Sie gefällt mir als Protagonistin total gut. Zwar ist sie mit ihren 29 Jahren wie ein verliebter Teenie, aber fragt sich immer wieder selbst, warum sie so reagiert und hinterfragt sich selbst ganz rational, kann aber gleichzeitig die emotionale Seite nicht kontrollieren. Das kommt mir total realistisch und ebenso sympathisch vor. Und natürlich habe ich mit ihr mitgefiebert.
Toll fand ich auch, dass ich, trotz des Liebesromans, nicht vorausahnen konnte, wie es zu einem Ende kommt. Gefühlt habe ich alle 10 Seiten meine Idee, wie die Geschichte enden würde, über Bord geworfen und eine neue Theorie aufgestellt. Diese Wendungen und die damit verbundene Spannung haben mir unheimlich gut gefallen! Das hat meine Neugier richtig befeuert! Dies gepaart mit den Emotionen und der tollen Kulisse am Meer war die perfekte Mischung für mich! Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster, dass dies für mich bislang das beste Buch von Jane Hell überhaupt ist!