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tstone
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Landau

Bewertungen

Insgesamt 96 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2023
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


sehr gut

Vega ist zurück

Schon den erste Band der Reihe habe ich gerne gelesen, aber er hatte doch einige Schwächen aufzuweisen. Diese hat die Autorin im zweiten Band weitgehend abgestellt: Man kann der Geschichte deutlich besser folgen, einige Nebenstränge (Vega und ihre Männer...) wurden gestrafft, und auch der Erzählstil ist schnörkelloser und direkter. Die Grundidee der Story ist ohnehin brillant, nämlich das Spannungsfeld von Wetter- und Klimaänderungen: Es gibt die natürlichen Veränderungen, es gibt Wettermacher wie Vega, die Fähigkeiten wie Regen machen oder Sturm erzeugen besitzen, und es gibt kommerzielle Akteure, die mit Manipulationen Geld verdienen wollen. Insgesamt eine gelungene Geschichte, die jenseits aller Spannung auch zum Nachdenken anregen und ein Bewusstsein für die aktuelle Wetter- und Klimaproblematik schaffen kann.

Bewertung vom 14.09.2023
Klinger, Christian

Die Geister von Triest


ausgezeichnet

Gaetano ermittelt wieder

Ich war oft vom zweiten Band einer Reihe enttäuscht, das ist diesmal nicht so. Der Roman hat mir genauso gut gefallen wie der Auftakt.
Der erste Weltkrieg ist mittlerweile in vollem Gange und die Hoffnungen auf ein schnelles Ende haben sich zerschlagen. Triest mit seiner Mischung aus vielen Nationalitäten steht zwischen den Parteien Habsburg und Italien, und dies schlägt sich auch in Gaetanos persönlicher Situation nieder. Dazu kommt, dass er mittlerweile zwischen drei Frauen steht.... Da wird die eigentliche Geschichte fast zur Nebensache, aber auch nur fast. Sie ist spannend erzählt, enthält einige Verwicklungen und der Ausgang ist lange offen. Zusammen mit den vielen originellen Charakteren und einem sehr angenehmen Erzählstil ergibt das einen fast perfekten Krimi, den man bis zum Schluss sehr gerne liest.
Abschließend wieder ein Lob an den Verlag: Optik, Haptik und Satz überzeugen, auch in dieser Hinsicht ein tolles Buch.

Bewertung vom 11.09.2023
Heinisch, Andrea

Henriette lächelt


gut

Interessant

Ich beginne mal mit einem Kompliment an den Verlag: Cover und haptischer Eindruck sind hervorragend, man nimmt das Buch sehr gerne in die Hand. Nachdem wir angefangen haben zu lesen, lernen wir Henriette kennen: Henriette ist stark übergewichtig und hat verschiedene Kämpfe auszutragen: Mit dem Übergewicht selbst und allen damit verbundenen Einschränkungen, mit mangelnden sozialen Kontakten und nicht zuletzt mit dem Schatten einer übermächtigen Mutter. Diese ist zwar längst verstorben, aber immer noch sehr präsent. Man kann ahnen, wie Henriette in die Situation gekommen ist, in der sie sich jetzt befindet. Doch es gibt Hoffnung: Neue Nachbarn und vor allem ein Arbeitskollege, der Henriette einen Neustart ermöglichen möchte. Das Ganze wird in kurzen Episoden und einem ruhig dahinfließendem Erzählstil präsentiert.

Bewertung vom 23.07.2023
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Macht Spaß!

Auch der zweite Teil der Reihe um Anna und Fritz bereitet viel Lesevergnügen. Tolle Haupt- und auch Nebenfiguren, die sehr authentisch sind und nie Langeweile aufkommen lassen. Dazu eine Reihe von Kriminalfällen (oder sind es gar keine?) die irgendwie zusammen hängen (oder vielleicht auch nicht?). Das ganze eingebettet in das München des ersten Weltkriegs mit all seinen Gegensätzen und Gesellschaftsschichten, das heißt der Leser bekommt auch noch eine gehörige Portion Zeitgeschichte geliefert. In diese "gute alte Zeit" wird sich danach sicher niemand mehr zurücksehnen...
Das Ganze ist in einem sehr flüssigen, angenehmen Schreibstil verfasst und macht es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Reihe. (Und eine großartige Fernsehserie könnte man aus dem Stoff auch machen!)

Bewertung vom 10.06.2023
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


sehr gut

Neues Duo

Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller sind ja aus den Ostfriesenkrimis hinlänglich bekannt und beliebt. Wir treffen die beiden zwar auch in diesem ersten Band einer neuen Reihe von Klaus-Peter Wolf wieder, Hauptpersonen sind jedoch andere: Dr. Bernhard Sommerfeld und seine Ehefrau, im Hauptberuf Profikiller, im zivilen Leben brave Bürger. Die beiden nehmen im idyllischen Ostfriesland die Gerechtigkeit in ihre eigenen Hände, unterstützt werden sie dabei auch von einem Kontaktmann bei der Polizei. Das Ganze ist routiniert geschrieben, gut und auch halbwegs spannend zu lesen, aber richtig begeistert hat mich das Buch nicht. Irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, so ein bisschen Ostfriesenkrimi, aber eben nicht richtig. Die "Originale" gefallen mir eindeutig besser. Aber vielleicht braucht das neue Team ja etwas Anlauf, bin gespannt auf das nächste Buch mit den Beiden.

Bewertung vom 30.05.2023
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Zauberhaft

Die eigentliche Geschichte ist Nebensache, und interessanterweise ist das völlig egal... Der Leser ist gefangen in einem Netz von liebenswerten und authentischen Personen. Und auf jeder Seite gibt es gefühlt zwei Zitate, die man aufschreiben und teilen müsste. Auf einer Liste von Büchern, die man gelesen haben muss, steht Nina Georges Bücherschiff damit ganz weit oben. (Zusammen mit den Buch- und Leseempfehlungen die so ganz nebenbei in der Geschichte auftauchen.) Und natürlich ist auch die Geschichte selbst lesenswert, ich habe mit Freude verfolgt, wie Monsieur Perdu und seine so unterschiedlichen Freunde ihre Reise durch Frankreich antreten, wen sie dabei treffen und wie sie an diesen Begegnungen wachsen. Das Buch hat auf jeden Fall das Zeug zum Klassiker und gehört in jedes Bücherregal. Ich muss es leider erstmal zurückgeben, war nur geliehen....

Bewertung vom 18.04.2023
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Klassisch britisch

Literaturfreunde, die die klassischen britischen Krimis lieben, wie sie z.B. Agatha Christie, Sir Arthur Conan Doyle oder Dorothy Sayers geschrieben haben, werden auch von diesem Buch begeistert sein.
Im Vordergrund stehen nicht die blutigen Morde (obwohl es auch diese gibt...), sondern der Schauplatz (die Kanalinsel Alderney) und die Charaktere, die sich rund um diese Morde gruppieren. Allen voran natürlich das kongeniale aber nicht wirklich harmonische Duo Hawthorne / Horowitz. Diese beiden bekommen es mit einem ganzen Strauß von möglichen Verdächtigen zu tun, und es bereitet viel Lesevergnügen, wie die beiden versuchen, das Dickicht aus Gegenwart und Vergangenheit zu durchdringen. Und natürlich gibt es zum Schluss eine überraschende Auflösung und einen kleinen, aber feinen Cliffhanger, der Lust auf den nächsten Fall macht.

Bewertung vom 10.04.2023
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


gut

Kann man lesen..

Kann man lesen, muss man aber nicht.... Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, aber eine Rezension braucht natürlich mehr: Irgendwie konnte sich die Autorin nicht so recht entscheiden, ob sie denn nun einen Krimi oder eine Milieustudie schreiben möchte. Insofern hat das Buch ein wenig von beidem, kann aber auch in beiden Genres nicht so richtig überzeugen. Man erfährt eine ganze Menge über St. Peter-Ording, lernt eine Reihe von mehr oder wenigen überzeugenden Charakteren kennen und folgt einem bzw. mehreren Kriminalfällen, deren Auflösung schon relativ früh auf der Hand liegt. Und so plätschert die Geschichte dann munter vor sich hin. Trotzdem liest sich das Buch ganz flüssig, so richtig aus der Hand legen will man es deshalb auch nicht. Fazit: Als Urlaubslektüre für (Nord-)seeliebhaber bestens geeignet, Krimifans werden nicht wirklich auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 30.03.2023
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Tod in der Idylle

Auf den ersten Blick erinnert das Setting an die schon legendären "Fuseta"-Krimis:
Ein kleiner Ort an einer Lagune, eine deutsche Ermittlerin im ländlichen Portugal und ein großartiges Cover, das sofort Lust auf einen Urlaub in Portugal macht. Aber das Buch kann auch "eigenständig" überzeugen: Eine durchgängig gut, spannend und flüssig erzählte Geschichte inklusive einer überraschenden, aber trotzdem logischen Auflösung am Ende, dazu eine ganze Reihe von originellen und authentischen Charakteren. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel über die portugiesische Lebensart und die Gegend rund um Porto. Es kommen insofern sowohl der klassische Krimifan als auch der Portugalliebhaber auf seine Kosten. Für jemand, der wie ich beides ist, natürlich ein absoluter Traum. Und noch etwas: Der Leser wird mit einigen portugiesischen Vokabeln bekannt gemacht, darunter auch solche, die in keinem Lehrbuch enthalten sind.... Viel Spaß beim Lesen!!

Bewertung vom 23.03.2023
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


weniger gut

Fortsetzung folgt..

Eigentlich sind alle "Zutaten" für einen tollen und faszinierenden Thriller gegeben:
Ein Autor, der schon oft bewiesen hat, dass er einen solchen schreiben kann, die Kulisse der internationalen Finanzwelt, kriminelle Energien und natürlich eine sympathische und glaubwürdige Hauptfigur. Aber irgendwie will sich das alles nicht richtig zu einem homogenen Ganzen zusammenfügen. Die Story ist teilweise etwas langatmig, richtige Spannung kommt nur selten auf, und die Schilderungen der finanziellen Transaktionen sind phasenweise ermüdend. Man legt das Buch zwar nicht zur Seite, aber wartet immer, dass es jetzt mal richtig losgeht. Und tatsächlich: Zum Schluss nimmt es auf einmal Fahrt auf und steuert auf ein furioses Ende zu. Aber dann...: Wenn die Fortsetzung schon angekündigt ist, ist ein Cliffhanger ja schön und gut, aber der hier ist schon extrem. Insgesamt recht enttäuschend, das kann Veit Etzold deutlich besser.