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tstone
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Landau

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Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2023
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Zauberhaft

Die eigentliche Geschichte ist Nebensache, und interessanterweise ist das völlig egal... Der Leser ist gefangen in einem Netz von liebenswerten und authentischen Personen. Und auf jeder Seite gibt es gefühlt zwei Zitate, die man aufschreiben und teilen müsste. Auf einer Liste von Büchern, die man gelesen haben muss, steht Nina Georges Bücherschiff damit ganz weit oben. (Zusammen mit den Buch- und Leseempfehlungen die so ganz nebenbei in der Geschichte auftauchen.) Und natürlich ist auch die Geschichte selbst lesenswert, ich habe mit Freude verfolgt, wie Monsieur Perdu und seine so unterschiedlichen Freunde ihre Reise durch Frankreich antreten, wen sie dabei treffen und wie sie an diesen Begegnungen wachsen. Das Buch hat auf jeden Fall das Zeug zum Klassiker und gehört in jedes Bücherregal. Ich muss es leider erstmal zurückgeben, war nur geliehen....

Bewertung vom 18.04.2023
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Klassisch britisch

Literaturfreunde, die die klassischen britischen Krimis lieben, wie sie z.B. Agatha Christie, Sir Arthur Conan Doyle oder Dorothy Sayers geschrieben haben, werden auch von diesem Buch begeistert sein.
Im Vordergrund stehen nicht die blutigen Morde (obwohl es auch diese gibt...), sondern der Schauplatz (die Kanalinsel Alderney) und die Charaktere, die sich rund um diese Morde gruppieren. Allen voran natürlich das kongeniale aber nicht wirklich harmonische Duo Hawthorne / Horowitz. Diese beiden bekommen es mit einem ganzen Strauß von möglichen Verdächtigen zu tun, und es bereitet viel Lesevergnügen, wie die beiden versuchen, das Dickicht aus Gegenwart und Vergangenheit zu durchdringen. Und natürlich gibt es zum Schluss eine überraschende Auflösung und einen kleinen, aber feinen Cliffhanger, der Lust auf den nächsten Fall macht.

Bewertung vom 10.04.2023
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


gut

Kann man lesen..

Kann man lesen, muss man aber nicht.... Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, aber eine Rezension braucht natürlich mehr: Irgendwie konnte sich die Autorin nicht so recht entscheiden, ob sie denn nun einen Krimi oder eine Milieustudie schreiben möchte. Insofern hat das Buch ein wenig von beidem, kann aber auch in beiden Genres nicht so richtig überzeugen. Man erfährt eine ganze Menge über St. Peter-Ording, lernt eine Reihe von mehr oder wenigen überzeugenden Charakteren kennen und folgt einem bzw. mehreren Kriminalfällen, deren Auflösung schon relativ früh auf der Hand liegt. Und so plätschert die Geschichte dann munter vor sich hin. Trotzdem liest sich das Buch ganz flüssig, so richtig aus der Hand legen will man es deshalb auch nicht. Fazit: Als Urlaubslektüre für (Nord-)seeliebhaber bestens geeignet, Krimifans werden nicht wirklich auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 30.03.2023
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Tod in der Idylle

Auf den ersten Blick erinnert das Setting an die schon legendären "Fuseta"-Krimis:
Ein kleiner Ort an einer Lagune, eine deutsche Ermittlerin im ländlichen Portugal und ein großartiges Cover, das sofort Lust auf einen Urlaub in Portugal macht. Aber das Buch kann auch "eigenständig" überzeugen: Eine durchgängig gut, spannend und flüssig erzählte Geschichte inklusive einer überraschenden, aber trotzdem logischen Auflösung am Ende, dazu eine ganze Reihe von originellen und authentischen Charakteren. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel über die portugiesische Lebensart und die Gegend rund um Porto. Es kommen insofern sowohl der klassische Krimifan als auch der Portugalliebhaber auf seine Kosten. Für jemand, der wie ich beides ist, natürlich ein absoluter Traum. Und noch etwas: Der Leser wird mit einigen portugiesischen Vokabeln bekannt gemacht, darunter auch solche, die in keinem Lehrbuch enthalten sind.... Viel Spaß beim Lesen!!

Bewertung vom 23.03.2023
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


weniger gut

Fortsetzung folgt..

Eigentlich sind alle "Zutaten" für einen tollen und faszinierenden Thriller gegeben:
Ein Autor, der schon oft bewiesen hat, dass er einen solchen schreiben kann, die Kulisse der internationalen Finanzwelt, kriminelle Energien und natürlich eine sympathische und glaubwürdige Hauptfigur. Aber irgendwie will sich das alles nicht richtig zu einem homogenen Ganzen zusammenfügen. Die Story ist teilweise etwas langatmig, richtige Spannung kommt nur selten auf, und die Schilderungen der finanziellen Transaktionen sind phasenweise ermüdend. Man legt das Buch zwar nicht zur Seite, aber wartet immer, dass es jetzt mal richtig losgeht. Und tatsächlich: Zum Schluss nimmt es auf einmal Fahrt auf und steuert auf ein furioses Ende zu. Aber dann...: Wenn die Fortsetzung schon angekündigt ist, ist ein Cliffhanger ja schön und gut, aber der hier ist schon extrem. Insgesamt recht enttäuschend, das kann Veit Etzold deutlich besser.

Bewertung vom 19.03.2023
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

So könnte es gewesen sein..

Florenz im 15. Jahrhundert, die Medici beherrschen die Stadt, aber nicht alle sind damit glücklich. Wir lernen die Familie Medici kennen, allen voran Lorenzo (il magnifico) und Giuliano. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen auch die aufstrebenden Künstler Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli. Das Bindeglied zwischen diesen Personen ist die junge Malerin Fioretta Gorini. All diese Personen haben wirklich gelebt, auch alle geschilderten Kunstwerke existieren und alle wesentlichen Ereignisse haben so stattgefunden. Also eine Geschichtsstunde par excellence, allerdings merkt man gar nicht, dass man sich in einer solchen befindet. Man folgt vielmehr gefesselt der brillant geschriebenen Geschichte und leidet mit den Hauptpersonen mit. Ein historischer Roman, wie er besser nicht sein könnte, unbedingt lesen!!!

Bewertung vom 12.03.2023
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Eine besondere Geschichte

Eine Reise ins gelobte Land, aber auf etwas andere Weise. Arbeitselefanten werden mit einem Schiff transportiert und sollen auf den indischen Andamaneninseln helfen, ein Holzimperium eines visionären Unternehmers zu errichten. Mit dabei sind auch der Junge Bellini, seine Familie und vor allem sein Elefant Dalee. Im Mittelpunkt des Buches steht die Freundschaft dieser beiden, die ein ganzes Leben anhält und dabei viele Höhen und Tiefen durchlebt. Eine faszinierende Geschichte, man erfährt sehr viel über das Indien nach der Unabhängigkeit, leidet mit Dalee und Bellini mit und lernt viele, teils skurrile Persönlichkeiten kennen. Eine völlig fremde Welt, die der Autor in einer sehr schönen, poetischen, dabei aber immer flüssigen Sprache beschreibt. Ein Buch, dass niemand, der es gelesen hat, so schnell vergessen wird.

Bewertung vom 02.03.2023
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Beeindruckend!

Das Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck! Schon das Cover ist ein echter Hingucker und macht neugierig auf das Buch, und die Geschichte enttäuscht den Leser nicht. Vordergründig ist es eine Kriminalstory, aber gleichzeitig ein historischer Roman und eine Liebesgeschichte. Der Autor nimmt uns mit in die Zeit kurz vor Eintritt der Japaner in den zweiten Weltkrieg. Die Hauptfigur Joe McGrady gerät dabei buchstäblich zwischen die Fronten, die sich quer über alle Nationen und Länder ziehen. Sein Weg führt in dabei von Honolulu über Hongkong und kurzzeitige japanische Gefangenschaft in ein Versteck im ländlichen Japan. Nie verliert er dabei seinen ursprünglichen Kriminalfall aus den Augen, der sich dann in einem spektakulären Showdown auflöst. Erst danach kann Joe zu seiner wahren Bestimmung zurückkehren. Absolut faszinierend!
Und abschließend: Das Buch muss unbedingt verfilmt werden!!!

Bewertung vom 21.02.2023
Borck, Hubertus

Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2


sehr gut

Starke Protagonisten

Ein sehr gelungenes Cover und -obwohl nachhaltig produziert- schönes Papier, das Buch nimmt man gerne in der Hand. Auch die flüssig erzählte Story fesselt, die Hauptfiguren sind starke und glaubhafte Charaktere. Dabei gelingt es dem Autor, selbst für die "Böse" eine gewisse Sympathie im Leser zu wecken. Hin und wieder ist das Ganze vielleicht etwas dick aufgetragen, man fragt sich, ob so etwas im Klinikalltag wirklich so leicht möglich wäre. Ganz gelungen ist wiederum das kleine Verwirrspiel am Ende des Buches, der Leser wird auf diverse falsche Fährten gelockt, die Auflösung ist aber dennoch schlüssig. Alles in allem eine Geschichte, die den meisten Krimifans sicher gefallen wird, also von mir eine klare Leseempfehlung. Und ich bin natürlich auch schon auf den nächsten Fall von Franka Erdmann und Alpay Eloglu gespannt!

Bewertung vom 07.02.2023
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


sehr gut

Der Sinn des Lebens

Ausnahmsweise fange ich mal mit dem Cover an: Finde ich klasse als Bild (erinnert an Gemälde von Edward Hopper), passt aber irgendwie nicht zum Buch, man würde auf den ersten Blick eher eine tragische Geschichte aus dem amerikanischen Mittelwesten erwarten.
Das Buch ist aber ganz anders: Es stehen vordergründig der Tod und das Sterben im Vordergrund, eigentlich geht es aber um das Leben und um das, was jeder Einzelne daraus macht. Klingt jetzt alles ernst und langweilig, ist es aber keineswegs. Die Geschichte ist mit viel Humor erzählt und sehr flüssig geschrieben. Auch die Charaktere sind interessant und vielschichtig, man kann sich in jeden hineinversetzen. Eine kleine Einführung in die griechische Mythologie und deren Götter gibt es nebenbei, sicher nicht jedermanns Sache, ich fand es aber unterhaltsam.
Insgesamt also ein etwas anderes Buch, macht Spaß! Insofern von mir eine klare Leseempfehlung.