Benutzer
Benutzername: 
Sternzauber
Wohnort: 
Düren

Bewertungen

Insgesamt 192 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2025
Abidi, Heike

Noch immer Zeit zu lieben


ausgezeichnet

Schweden und ein Neuanfang für Isabel

Ist das ein schönes Cover! Auch, wenn Rosa wirklich nicht meine Lieblingsfarbe ist, finde ich die Farbkombination und die Gestaltung im Ganzen einfach wundervoll und ausgesprochen gut gelungen! Ganz besonders haben es mir die Vögel mit den Buchstaben in der Silhouette angetan und auch die romantische Stimmung passt meiner Meinung nach hervorragend zum Buch.

Dieses erzählt die Geschichte von Isabel, die in den letzten Jahren ihre Mutter gepflegt und ihre Kariere als Fotografin daher vollkommen hintenan gestellt hat. Doch inzwischen ist ihre Mutter verstorben und trotz aller Trauer möchte Isabel neu durchstarten, weshalb ihr ein lukratives Projekt in einem wunderschönen Hotel gerade recht kommt. Doch leider liegt dieses ausgerechnet in Stockholm, wo sie eigentlich nie wieder hin wollte, da sie diesen Ort mit einem schweren Schicksalsschlag verbindet. Den Auftrag kann sie sich natürlich trotzdem nicht entgehen lassen und während Isabel noch mit alten Dämonen kämpft, kommt sie dem Hotelchef Lennart ungeplant immer näher. Aber als sie schon beginnt an einen unvergesslichen Sommer zu glauben, erfährt sie etwas über Lennart, dass alle Zuversicht ins Wanken bringt und Isabels Glück aufs Spiel setzt….

Ich habe bereits mehrere Bücher von Heike Abidi gelesen, dieses gehört jedoch zu einem meiner absolut liebsten Titel von ihr! Ich war gleich von Anfang an „ganz drin“ in der Geschichte und Isabel ist mir vom ersten Moment an sehr sympathisch gewesen, so dass ich ihren Weg gerne weiter verfolgen wollte. Ich konnte sehr gut mit ihr fühlen und habe ihre Handlungsweisen auf Grund ihrer Erfahrungen als authentisch erlebt.

Ein ganz besondere Highlight waren für mich die wunderbaren Natur- und Umgebungsbeschreibungen sowie die Schilderungen zu den Fotos, die Isabel als Fotografin macht. Der Autorin ist es so ausgezeichnet gelungen diese zu erläutern, dass ich sie förmlich vor mir gesehen habe und mich oft mitten im Geschehen und der wunderschönen schwedischen Umgebung wähnte – wirklich ein tolles Leseerlebnis! Überhaupt mag ich Heike Abidis Art zu erzählen sehr, denn der Text lässt sich leicht und angenehm lesen, ist inhaltlich aber trotz der Wohlfühllektüre soweit mit „Substanz“ und Tiefe gefüllt, dass mir Sprache und Geschichte nicht oberflächlich erscheinen. Im Gegenteil baut sie auch sehr ernste Themen in diese Geschichte ein, in der es zum Beispiel um Trauer, Schuld, Verlust, Krankheit und Tod, aber auch um einen Neuanfang, Freundschaft und Liebe geht.

Ich habe diese Geschichte richtiggehend aufgesogen, mich unsagbar wohl gefühlt und ganz viel Reiselust entwickelt, so dass ich am liebsten gleich selbst nach Schweden aufgebrochen wäre um all die tollen Orte aus der Geschichte auch selber kennen zu lernen! Für mich ist „Noch immer Zeit zu lieben“ ein wunderbarer Roman für sommerliche Wohlfühlmomente, perfekt zum Eintauchen und Wegträumen – viel Spaß wünsche ich allen LeserInnen, die Lust auf einen Neuanfang und ganz viel Liebe haben!

Bewertung vom 22.05.2025
Groß, Maria

Natürlich Maria


ausgezeichnet

Voller Geschmack trotz der Einfachheit der Lebensmittel

Das Cover von „Natürlich Maria“ ist meiner Meinung nach wunderbar gelungen, denn die herzhaft lachende Köchin inmitten wunderbarer Produkte macht große Lust auf tolles Essen und das Kochen. Ich mag auch die Anordnung und Gestaltung des Buchtitels, sowie die Kombination aus allen Elementen und bin sehr angetan von der insgesamt sehr hochwertigen und schönen Gestaltung des Buches.

Denn auch im Inneren erwartet uns LeserInnen eine bildreiche Inszenierung. Vivi DÁngelo hat sowohl die Köchin, als auch ihr Restaurant und ihre Gerichte wunderschön in Szene gesetzt und ich mag es sehr, dass das ganze Buch von den Fotografien durchzogen ist. Durch die ausdrucksstarken Bilder konnte ich visuell ganz in das kulinarische Leben der Köchin eintauchen und hatte immer gleich ein Bild zu den Rezepten vor Augen, das Lust aufs Probieren macht.

Maria Groß erzählt für meinen Geschmack sehr authentisch von ihrer Lebens- und Genussphilosophie („das Besondere liegt in den kleinen Dingen“) und ich mochte es sehr, dass sie in diesem Kochbuch auch einen kleinen Einblick in ihr Restaurant ermöglicht. Das Highlight sind für mich aber ganz klar die Rezepte – so wie es sein sollte! Diese sind jeweils auf einer Doppelseite präsentiert, wobei eine Seite das Foto der Speise enthält und auf der anderen die Hinweise zur Zubereitung angegeben werden. Ich habe bisher 3 Rezepte getestet (Dinkelbrötchen, Wassermelone mit grünem Spargel und Feta sowie Spargelsalat mit Himbeeren) und war von allen wirklich begeistert! Vor allem die Salate waren für mich ein ganz neues Erlebnis, super geschmackvoll und recht einfach in der Zubereitung – ich werde sie auf jeden Fall erneut auf unseren Speiseplan setzen! Aber es gibt noch etliche weitere Rezepte, die ich unbedingt ausprobieren möchte und das Buch ist so schön gestaltet, dass ich es auch sicherlich einfach zum Schmökern immer wieder mal zur Hand nehmen werde…

Einziger Wehmutstropfen ist vielleicht, dass der Geruch der Druckfarbe (ich denke jedenfalls, dass es daran liegt) bisher ganz schön aufdringlich ist, aber meiner Begeisterung für das Buch tut dies keinen Abbruch! Ich freue mich sehr darüber Maria Groß und ihre Kochkunst durch dieses Buch kennen gelernt zu haben und noch mehr darauf in Zukunft weitere Rezepte auszuprobieren… Ich empfehle dieses Buch all jenen, die die Ursprünglichkeit der Dinge schätzen und einen besonderen Geschmack mit wenig Aufwand erreichen möchten – viel Freude beim Kochen, Ausprobieren und Genießen!

Bewertung vom 17.05.2025
Yavuz, Christiane

Tochter sein auf Augenhöhe


ausgezeichnet

Anregende Impulse und wertvolle Tipps – besonders (aber nicht nur) für Töchter

Ich mag das Cover von „Tochter sein auf Augenhöhe“ sehr gerne, denn es strahlt für mich eine hohe gestalterische und farbliche Harmonie aus. Außerdem gefällt mir das Bild der beiden Frauen, die in Blumenkelchen sitzen und sich die Hand reichen sehr. Der Einklang zwischen Gestaltung des Covers und Inhalt des Buches rundet es für mich perfekt ab.

Die Autorin begleitet uns Leserinnen in diesem Buch bei einer Reise durch die eigene Tochterschaft und hin zu den dazu vorhandenen Gefühlen. Wir erfahren, dass es sehr viele schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen gibt, warum dies so ist, welche Auswirkungen es hat, welche Handlungsmöglichkeiten uns als Töchtern zur Verfügung stehen und wie wir selber aktive Gestalterinnen unserer Beziehung(en) werden können. Aber auch positive Beziehungserfahrungen finden natürlich ihren Platz und werden gewertschätzt.

Christiane Yavuz ist Coachin, zertifizierte Mediatorin und Familienberaterin und hat ihr Wissen sowie ihre Erfahrungen aus langjähriger Arbeit mit Müttern und Töchtern in diesem Buch vereint. Mir hat es sehr gefallen, dass sie immer mal wieder Beispiele von betroffenen Frauen eingebracht, jedoch vor allem immer wieder betont hat, dass jeder Mensch mit seinen Bedürfnissen und jede Mutter-Tochter-Beziehung einzigartig ist. Ganz zentral war durchgängig die Ermutigung ganz genau auf seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse während des Lesens und Erforschens zu achten und gut für sich zu sorgen.

Die einzelnen Kapitel sind bestimmten Themen gewidmet und unterschiedlich lang, aber so gut gegliedert, dass ich mich jederzeit problemlos orientieren und Dinge wieder finden konnte, die ich mir genauer ansehen wollte. Immer wieder gibt es Unterthemen, die zusätzlich für Struktur sorgen oder ganz konkrete, einzeln aufgeführte Punkte. Auch kleine Grafiken oder Visualisierungen kommen vor und jedes Oberthema hat eine besondere Kapitelüberschrift. Diese klare aber ansprechende Gestaltung macht die Arbeit mit dem Buch für mich sehr angenehm.

Ganz unabhängig von den eigenen Tochterthemen kann dieses Buch sicherlich vielen Frauen (oder Männern) helfen innere Themen zu erkennen, zu akzeptieren und ggf. zu bearbeiten, denn die meisten der angebotenen Strategien und Ideen lassen sich auch wunderbar auf andere Lebensbereiche und Beziehungen anwenden. Ich habe für mich persönlich einige sehr vielversprechende Anregungen und Strategien mitgenommen, die ich zukünftig nutzen werde. Menschen, die sich an die Herausforderung des Erforschens des eigenen Inneren heranwagen, sei dieses Buch daher wärmstens empfohlen!

Bewertung vom 17.05.2025

Warum heute Christ*in sein?


ausgezeichnet

22 inspirierende Antworten aus verschiedenen Blickwinkeln

Das Cover von „Warum heute ChristIn sein?“ kommt schlicht daher, macht mit der plakativen roten Farbe aber auf jeden Fall auf sich aufmerksam. Ich mag die Kombination aus dem Titel und den Namen der AutorInnen der Buchtexte sehr und finde auch die Farbkombination aus Rot, Blau und Weiß sehr gelungen.

Dieses Buch versammelt sehr persönliche Texte von 22 Autorinnen und Autoren, die sich alle der Frage widmen, warum sie in der heutigen Zeit als ChristInnen leben. Besonders beeindruckend fand ich bei der Lektüre die Diversität, die verschiedenen Aspekte, Gesichts- und Ankerpunkte sowie die absolute Vielfältigkeit. Da ging es z. B. um persönliche biografische Erfahrungen, emotionale Zugehörigkeit, der Wunsch der Veränderungen von innen heraus und Hoffnungen für die Zukunft. Aber auch kritische Aspekte oder Stimmen wurden nicht ausgespart, so dass beispielsweise Kritik an der Institution Kirche und deren Verhalten im Hinblick auf die Missbrauchsfälle, die Klimakriese oder die nicht-Anerkennung von Frauen ihren Platz fanden.

So individuell und unterschiedlich wie die Herangehensweise der AutorInnen an dieses Thema ist, ist auch ihre Ausdrucks- und Schreibweise. Mir hat dieses Kaleidoskop an sprachlicher und inhaltlicher Vielfalt wirklich ausgesprochen gut gefallen! Es hat mir neue Sichtweisen eröffnet, mir neue Gedankenimpulse vermittelt, mich in verschiedenen Sichtweisen eintauchen lassen und die Vielfältigkeit von (christlichem) Glauben vor Augen geführt – wirklich toll!

Ganz besonders berührt haben mich mehrere Gedichte von Andreas Knapp. Ich kann nicht sagen woran dies liegt, aber diese eingestreuten Texte haben mich mehrmals mitten ins Herz getroffen und ich habe mich bereits nach Publikationen dieses Autors umgesehen. Für mich eine ganz besondere Entdeckung!

Meiner Ansicht nach ist „Warum heute ChristIn sein?“ ein rundum gelungenes, anregendes Buch, das zum Nachdenken, Hinschauen, Hoffen und Aktivwerden einlädt und das mir wertvolle neue Impulse geschenkt hat! Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung für alle, die sich mit den Themen Glauben, Spiritualität und Kirche auseinandersetzen oder einfach Freude an unterschiedlichen Sichtweisen haben – viel Spaß beim Entdecken!

Bewertung vom 12.05.2025
Hamberg, Emma

Merci Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.2


ausgezeichnet

Lebensfreude und das eigene Ich

Das Cover von „Merci Agneta“ erkennt jede LeserIn des ersten Bandes gleich als zugehörig zu „Bonjour Agneta“ und das gefällt mir sehr. Außerdem hat die Darstellung des teilweise sichtbaren Frauenkörpers im rosa Kleid eine ungewöhnliche Präsents und strahlt eine starke Lebendigkeit sowie Bewegung in sich aus, was hervorragend zur Geschichte passt.

Die Geschichte baut auf dem ersten Buch der Autorin auf und erzählt die Entwicklung von Agneta weiter. Sie hat ihr altes Leben in Schweden, das von Pragmatismus und Kälte geprägt war, verlassen, kümmert sich um den dementen Einar in Saint Carelle und lernt sich selber, ihre Bedürfnisse und Wünsche immer besser kennen. Sie kommt in Einklang mit sich selber und genießt das Leben in vollen Zügen, doch dann ist das Kloster, in dem sie mit Einar lebt und ein Zuhause gefunden hat, plötzlich bedroht und Agneta muss um alles kämpfen, was ihr Lieb und Teuer geworden ist…

Emma Hamberg schreibt ihre Geschichte in einer ganz eigenen, individuellen und unglaublich lebendigen Sprache, die das pralle Leben, viel Leidenschaft und eine wundervolle Umgebung so verpackt, dass ich als Leserin (die auch den ersten Band kennt), ganz in diese besondere Welt aus Licht und Genüssen eingetaucht bin. Die Geschichte lässt sich sehr leicht und angenehm lesen und sie sprüht wirklich voller Lebensfreude und Genuss.

Wie auch im ersten Teil von Agnetas Reise zu sich selbst, spielen eine intensive Körperlichkeit und Erotik eine wesentliche Rolle. Eigentlich ist das gar nicht so mein Bereich, aber zu dieser Geschichte passt es so gut, dass ich diese Themen nicht als aufgesetzt und störend, sondern als stimmig erlebe. Die emotionale Entwicklung Agnetas steht dem in nichts nach und so enthält diese Geschichte eine erstaunliche Tiefe und viele wertvolle Erkenntnisse über das Leben und den Umgang mit sich selbst. Die wichtigste Aussage ist für mich jedoch die, dass jeder Mensch sich selber wertschätzen, sich selber sehen und seinen Bedürfnissen (soweit möglich) gerecht werden sollte. Diese Erkenntnis durchdringt Agnetas Reise und bietet für mich das Potential auch vielen LeserInnen einen Anreiz zu schenken. Sehr berührt hat mich zu diesem Thema auch das Nachwort der Autorin.

Ergänzt wird Agnetas persönliche Entwicklung mit allen Irrungen und Wirrungen, durch weitere Themen, die so geschickt in die Handlung eingeflochten sind, dass sich eine runde Geschichte und ein lebendiges Kaleidoskop an Erlebbarem ergibt. Z. B. spielen Trauer, Liebe und Verliebtheit, Verlust, verschiedene Lebenswege und Freundschaft eine wichtige Rolle. Die teilweise ungewöhnlichen oder sogar skurrilen Eigenschaften der ProtagonistInnen bilden einen weiteren Aspekt dieser Geschichte und sorgen für so manches Schmunzeln.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen die Bücher in der aufeinander folgenden Reihenfolge zu lesen, denn nur so machen sie für mich Sinn und nur so kann der Leser Agnetas Entfaltung wirklich verfolgen. An Hand dieser Geschichte gehe ich stark davon aus, dass es einen weiteren Band geben wird und freue mich bereits sehr darauf Agneta erneut begegnen zu dürfen!

Bewertung vom 12.05.2025

Schauplätze der Weltliteratur


ausgezeichnet

Ein Buchkunstwerk mit Fernwehgarantie

Das Cover von „Schauplätze der Weltliteratur – eine Reise zu berühmten Orten großer Werke“ mag ich sehr. Die Begrenzung der Farben auf wenige Exemplare lässt es harmonisch, in sich rund und nicht überladen erscheinen, obwohl viele Details zu entdecken sind. Ich mag es sehr, dass bereits einige Orte anklingen und auch die Gestaltung des Buchtitels im Bild gefällt mir sehr.

Das Buch ist hochwertig ausgestattet, fest gebunden und im Inneren erwartete mich als Leserin eine sehr ansprechende und wunderschöne Mischung aus Bild und Text. Ehrlicherweise muss ich gestehen, das sich mir eigentlich einen Band vorgestellt hatte, in dem reale Schauplätze der Weltliteratur in Fotos und Bildern dargestellt werden, ähnlich wie in einem Reiseführer, so dass ich eine visuelle Vorstellung davon erhalte, wo die Geschichten angesiedelt sind. Vielmehr ist dieses Buch jedoch eine Verknüpfung verschiedener Kunstrichtungen, denn den literarischen Texten und Beschreibungen werden meistens Werke der bildenden Kunst zur Seite gestellt. Nur selten gibt es Fotos eines Ortes, aber teilweise Kartenmaterial. Anders als gedacht, aber mich hat dieses Konzept sehr überzeugt, da es mir einfach ausgesprochen gut gefällt.

In einem Rahmen von 2-3 Seiten werden einzelne Bücher vorgestellt, die eine besondere Beziehung zu dem Ort zeigen, an dem ihre Geschichten spielen und wir erfahren zudem Interessantes zu den AutorInnen. Auch ein kleines Bild der Schriftstellerin oder des Schriftstellers ist jeweils vorhanden und immer wieder gibt es kurze Auszüge aus dem literarischen Werk. Dabei ist das Buch in 4 Kapitel unterteilt, die die Bücher zeitlich zuordnen und so von „romantischen Aussichten“, über „Kartierung der Moderne“ und „Nachkriegspanoramen“ bis hin zu „zeitgenössischen Schauplätzen“ reichen.

Für mich ist dieses Buch wirklich ein Kunstwerk, denn es ist üppig und liebevoll gestaltet! Außerdem zeigt es sich so vielfältig, dass sicherlich jede/r LeserIn etwas finden, kann, das sie oder ihn besonders interessiert und ich für mich habe auch viele Anregungen für zukünftige Lesegenüsse entdeckt. Ich finde es äußerst spannend die Bücher an Hand ihrer Schauplätze kennen zu lernen, denn der Ort beeinflusst eine Geschichte natürlich maßgeblich und ich kann dieses Buch nur allen Buchliebhaberinnen und reiselustigen Lesern empfehlen – viel Spaß unterwegs!

Bewertung vom 03.05.2025
Koenig, Tabea

Amore in italiano


sehr gut

Eine ganz besondere Familie und wunderbares Italien-feeling

Ich mag das Cover von „Amore in Italiano“ von Tabea Koenig sehr, denn es strahlt eine äußerst angenehme Nostalgie und Harmonie aus. Die Farben sind stimmig und das liebevolle Paar auf dem Roller gibt einen Vorgeschmack auf die Geschichte, was ich sehr gerne mag.

Das Buch erzählt von Lucia, deren Eltern vor vielen Jahren aus Italien nach Deutschland kamen und sie und ihren Bruder hier groß zogen. Ihre Mutter ist jedoch vor fast einem Jahr verstorben und ihre Welt gerät plötzlich schon wieder aus den Fugen, denn nach der Trennung von ihrem Mann muss sie schweren Herzens den geplanten Italienurlaub absagen, was jedoch dazu führt, dass sich ihr Vater und ihr pflegebedürftiger Bruder Hals über Kopf alleine auf den Weg machen, auch um die Asche von Lucias Mutter in die Heimat zu bringen. In großer Sorge reist Lucia ihnen gemeinsam mit ihren beiden Töchtern hinterher um sie zu suchen und es entsteht ein abenteuerlicher Roadtrip durch Italien…

Tabea Koenig schreibt diese wunderbare Familiengeschichte in einer sehr angenehmen und flüssigen Art und Weise, die mich immer gerne hat weiter lesen lassen. Es war unheimlich ansprechend und spannend die beiden Reisegemeinschaften unterwegs zu begleiten und mir hat es sehr gefallen, dass immer abwechselnd von den Geschehnissen bei Vater und Sohn oder Lucia und ihren Töchtern berichtet wurde. Der Autorin ist es sehr gut gelungen mich in die Geschichte einzuladen und ich habe sehr schnell mit den ProtagonistInnen gefühlt. Im Mittelpunkt steht meist Lucia, aber auch von den anderen Familienmitgliedern erfuhr ich im Laufe der Geschichte immer mehr. Und sehr schön war für mich zudem, dass es zwischendurch Rückblicke in jene Zeit gab, als Alberto (Vater) und seine Frau gerade verheiratet und auf einer Reise durch Italien unterwegs waren.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass es ein paar Details in der Geschichte gab, die für mich nicht ganz rund bzw. für mein Empfinden nicht ganz logisch waren. Daher musste ich leider einen halben Stern in der Bewertung abziehen, dem Lesegenuss insgesamt hat dieser Umstand jedoch nur minimal geschadet und ich habe die Geschichte mit ganz viel Freude genossen.

Ein Highlight waren dabei für mich die Beschreibungen der Reise. Diese hätte ich mir durchaus noch umfangreicher und detaillierter vorstellen können, dann hätten sie jedoch wahrscheinlich den Rahmen der Geschichte gesprengt, und auch so habe ich die Atmosphäre an den unterschiedlichen Orten sehr gut fühlen können. Große Freude hatte ich zudem an der Entwicklung der Charaktere und dem Zusammenwachsen der Familie als Gemeinschaft, die die Autorin lebendig beschrieben hat.

Für mich ist dieses Buch eine wunderbare, sommerliche Lektüre, die mich nach Italien entführt hat und durch die ich eine ganz besondere Familie kennen lernen durfte. Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen Folgeband geben würde und kann diese Geschichte allen LeserInnen empfehlen, die Lust auf familiäre Beziehungs“arbeit“ und ganz viel italienisches Lebensgefühl haben – viel Freude auf diesem Roadtrip!

Bewertung vom 30.04.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Buchweisheit und Leselust in der literarischen Apotheke

Ach, was soll ich sagen? Ich liebe die Bücher-Bücher von Nina George und bin ganz begeistert von „Die geheime Sehnsucht der Bücher“.

Das Cover gefällt mir sehr, denn es zeigt ein herrlich romantisches Paris mit der Bücher-ausliefernden Pauline auf ihrem Roller. Die Szene passt hervorragend zum Inhalt des Buches und beim Anblick der Gestaltung erkennt jeder, der „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ gelesen hat, auch die Zusammengehörigkeit dieser beiden Bücher. Auch, wenn Lila eigentlich nicht meine bevorzugte Farbe ist, passt sie meiner Empfindung nach wunderbar zu den Geschichten und verweist auch immer wieder auf den ersten Teil der Reihe („Das Lavendelzimmer“).

„Die geheime Sehnsucht der Bücher“ ist Band 3 der Erzählungen rund um Jean Perdu, der mit seiner literarischen Apotheke versucht die Leiden an Herz und Seele seiner Kunden zu lindern. Auf seinem Bücherschiff erhält der geneigte Käufer nicht die Bücher, die er haben möchte, sondern die, die er braucht und die ihm helfen. Dabei wird er von Pauline, seiner feinfühligen Auszubildenden unterstützt, die jedoch mit ganz eigenen Unsicherheiten und Maladien kämpft. Und wir lernen zudem die zwölfjährige Francoise kennen. Sie hütet schwerwiegende Geheimnisse und sucht bei Jean Hilfe für sich und ihre Mutter…

Es ist gar nicht einfach diese vielschichtige Geschichte in wenigen Sätzen zusammenzufassen, denn es gibt so viele wesentliche Punkte, so viele Details und verschiedene Erzählstränge, dass eigentlich noch so viel zu sagen wäre…. Trotzdem verliert der Text nicht die zarte Leichtigkeit und Feinheit, die für die Geschichten von Nina George so typisch sind. Das französische Flair und die Feinsinnigkeit, philosophische Elemente und zart präsentierte Lebensweisheiten geben ihr das erhoffte Lesegefühl und versorgten mich zudem mit Inhalt, über den es sich nachzudenken lohnt.

Die Handlung der Geschichte kommt dabei jedoch nicht zu kurz und ist erstaunlich dicht gewebt. Aus verschiedenen Perspektiven, die in den Kapitelüberschriften benannt werden, dürfen wir LeserInnen in das Geschehen eintauchen und mitfühlen. Mich hat der Text oft sehr berührt und ich konnte gar nicht schnell weiter lesen, obwohl ich so gerne gewusst hätte, was als nächstes geschieht, weil zunächst einmal der letzte Abschnitt wirken musste. Es wäre viel zu schade gewesen, das Buch einfach „herunter zu lesen“ – denn Nina George ist für mich eine „Sprachvirtuosin“, deren Worte, aber auch deren inhaltliche Komposition ich ganz intensiv genießen wollte! Die Autorin greift dabei auf einen ganz eigenen Erzählstil zurück, den ich sehr mag. Er lässt sich leicht und flüssig lesen und wechselt zwischen Beschreibungen der äußeren und der inneren Situation der Charaktere, wodurch sich eine tolle Mischung ergibt.

Für mich ist auch dieser dritte Teil außergewöhnlich gut gelungen, denn ich liebe die feinsinnige Atmosphäre, die buchverliebten Weisheiten und die zauberhafte Sprache. Daher gibt es eine ganz herzliche Leseempfehlung für alle LeserInnen, die die leisen und eher philosophischen Töne mögen!

Bewertung vom 23.04.2025
Teichert, Mina

Der Sonne entgegen


ausgezeichnet

Eine sehr intensive und leidenschaftliche Liebesgeschichte

Das Cover von „Der Sonne entgegen“ passt für mich hervorragend zum Titel, denn das goldene Leuchten lässt mich die Wärme der Sommersonne regelrecht spüren. Außerdem mag ich den Farbverlauf von Rot-Gold zu Blau sowie die Bildgestaltung mit den „ausradierten“ Bereichen und sonnenbefleckten Stellen. Das Paar gibt zudem einen Einblick in die Geschichte, was mir immer sehr gefällt.

Diese erzählt von Romy und Valentin, die vollkommen ungeplant zu einer gemeinsamen Reise aufbrechen. Denn Romy flüchtet sich nach einem Streit mit ihrem Verlobten spontan zu Valentin, den sie am vorherigen Tag bei einer Kunstauktion kennen gelernt hat. Da sich dieser gerade auf den Weg nach Italien macht, um das ersteigerte Werk bei seinem Kunden abzuliefern, beginnt ein ganz besonderer Roadtrip, auf dem die beiden sich kennen lernen und sich immer näher kommen…. Doch was ist mit Romys Verlobung und was verbirgt Valentin vor Romy?

Mina Teichert erzählt die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Romy und Valentin, was mir sehr gefällt, da ich den beiden HauptprotagonistInnen so sehr nahe kommen und die Geschehnisse immer wieder auch aus der anderen Perspektive erleben kann. Diese Liebesgeschichte ist sehr intensiv, sehr dicht und voller Leidenschaft, aber auch voller Zweifel und innerer Dämonen und so hat mich die Autorin ganz hinein gezogen in den Strudel der widersprüchlichen Gefühle und Gedanken der Beiden. Dem entgegen steht die wunderschöne Landschaft Italiens, die die Autorin so gekonnt beschreibt, dass ich die Sonne auf der Haut gespürt und den Zitronenduft in der Nase gehabt habe – herrlich! Beides zusammen ergibt für mich eine äußerst gelungene romantische Sommerlektüre mit einer gewissen Außergewöhnlichkeit und emotionalen Tiefe sowie mit ganz viel Lesezauber.

Dabei schreibt Mina Teichert in sehr flüssiger und angenehm zu lesender Weise, die mich mühelos in die Geschichte eintauchen lässt. Gegen Ende habe ich etwas Sorge bekommen, da die Seiten immer weniger wurden, ein rundes Ende für mich jedoch noch in weiter Ferne lag… Im Nachhinein darf ich aber verraten, dass es für mich dann doch wirklich gut gepasst hat (wenn ich auch gerne noch einfach weiter gelesen und erfahren hätte, was weiterhin geschieht). Ich empfehle diese Geschichte auf Grund meiner positiven Lesezeit sehr gerne weiter und wünsche euch viel Spaß mit diesem aufregenden Roadtrip und der intensiven Liebesgeschichte!

Bewertung vom 16.04.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Individuelle Schicksale einer Hausgemeinschaft und der Kampf um das eigene Zuhause

Trotz der starken Farben, die eigentlich nicht so sehr meinen Geschmack treffen, mag ich das Cover von „Ms Darling und ihre Nachbarn“ sehr gerne. Es zeigt den Mittelpunkt der Geschichte – Shelley House - auf sehr eindrückliche Weise und nach der Lektüre erkennt man auch einzelne Inhalte in der Gestaltung, was mir sehr gefällt.

Die Geschichte erzählt von Dorothy Darling, die seit über 30 Jahren in Shelley House wohnt und das Leben ihrer Nachbarn minutiös im Auge behält: ihr entgeht nichts und sie weist jeden auf etwaige Fehltritte hin. Als in der Nachbarwohnung eine neue und noch dazu pinkhaarige Untermieterin einzieht, die 25-jährige Kat, weiß Dorothy sofort, dass sie nur Ärger machen wird. Doch als die Mieter erfahren, dass ihr Zuhause abgerissen werden soll und ihnen die Zwangsräumung droht, müssen ausgerechnet Dorothy und Kat zusammenarbeiten… Ob das gut geht und ob sie Shelley House retten können?

Mich hat dieses Buch wirklich begeistert, denn es hält eine unglaublich gut gelungene Mischung aus Unterhaltung und ernsten Themen bereit, hat mir viel Freude beim Lesen beschert, mir aber auch noch einmal ganz deutlich gemacht, wie wertvoll es ist, wenn man hinter die Fassaden und Beweggründe andere Menschen schauen darf und ihr Verhalten somit ganz anders einordnen kann. Freya Sampson erzählt die Geschichte in sehr angenehmer und flüssiger Sprache – oft mit einem Augenzwinkern und einem gewissen situativen Humor, ohne die Geschehnisse ins Lächerliche zu ziehen.

Ich bin sehr erstaunt, welch tiefgründige Themen diese Geschichte aufgreift und wie wertschätzend und authentisch diese behandelt werden. Es geht z. B. um Verluste, Verarbeitung von Traumata, eine schwierige Kindheit, soziale Probleme, Existenzsicherung aber auch um Freundschaft, Liebe, Vergebung und Zusammenhalt. Mich hat die Geschichte wirklich gefesselt und ich habe das Lesen sehr genossen. Manches hat mich zum Nachdenken gebracht, an anderen Stellen habe ich einfach nur schöne Momente genossen und an Spannung hat es ebenfalls nicht gefehlt. Außerdem war ich immer wieder sehr berührt.

Die Charaktere wirken auf mich authentisch und sind auf eine herrliche, manchmal etwas schrullige Art und Weise sehr individuell gezeichnet. Ich mag es sehr, dass jede Figur eine ganz eigene Welt mit einbringt und sich die unterschiedlichen Ansichten, Verhaltensweisen und „Lebenspäckchen“ im kleinen Kosmos der Hausgemeinschaft begegnen. Dadurch entsteht ein bunt schillerndes Kaleidoskop an sozialen und menschlichen Facetten, das ich als sehr interessant erlebt habe.

So viel Leben in einem Haus, so viel Mut aber auch Verletzlichkeit und Rückzug, so viel Innenschau aber auch Action – ich habe diese außergewöhnliche Geschichte von Freya Sampson sehr ins Herz geschlossen und möchte sie von Herzen weiter empfehlen! Viel Spaß beim Kennenlernen von Dorothy, Kat und ihren Nachbarn!