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gagiju
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Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2024
Gramazio, Holly

Ehemänner


sehr gut

Ich habe Holly Gramazio nicht gekannt, aber mich haben das Cover des Buches - ein herrliches altmodisches gehäkeltes Deckchen in Lila - und der Klappentext neugierig gemacht.

Eine köstliche - und zunächst auch eine schöne - Vorstellung, dass alle paar Minuten ein anderer Mann vom Dachboden kommt.

Aber warum bleibt keiner? Die Dame des Hauses scheint keinen Einfluss darauf zu haben.

Ich hatte zunächst nicht die leiseste Idee, was hinter dieser Geschichte steckt, es hat sich auch erst im Verlauf des Buches entwickelt, entdecken, erahnen lassen, oder auch andererseits wieder nicht...

Der Text liest sich gut, ist witzig und lebendig geschrieben, aber ich habe mir vor allem am Anfang etwas schwer getan, mich mit der Surrealität / Irrealität anzufreunden.

Dennoch empfehle ich das Buch gerne weiter, es ist durchaus auch ein passendes "Ferienbuch", als durchaus nachdenkenswerte Unterhaltung.

Bewertung vom 05.06.2024
Pauly, Gisa

Gestrandet / Mamma Carlotta Bd.2 (Audio-CD)


sehr gut

Es handelt sich bei Gestrandet ja um den zweiten Teil der Mamma-Carlotta-Reihe, nur diesmal als Hörspiel umgesetzt. Ich hatte das Buch zwar vor Jahren gelesen, hatte aber keine konkreten Erinnerungen mehr daran, nur dass es mir gefallen hatte. Nun war ich sehr neugierig, wie sich die Geschichte als Hörspiel anhört / anfühlt.

Am Cover der CDs gefällt mir gut, dass es nicht so naiv-plakativ ist wie teilweise die zugehörigen Buchcover, sondern mehr Nordseeambiente abbildet. Die freche Möwe auf dem Weg zum Strand, das kühl wirkende Meer und der flammende Himmel lassen Küstensehnsucht aufkommen.

Gut kommt im Hörspiel das Sylt-Flair, kombiniert mit italienischem Temperament und Kochvergnügen, rüber. Ich finde die zugeschalteten Geräusche, Möwengeschrei, Meeresrauschen usw., gut gelungen.

Es werden von Anfang an sehr viele Personen eingeführt, das erfordert schon konzentriertes Zuhören. Ich finde es gut, dass es verschiedene Sprecher gibt, das macht das Ganze sehr lebendig.

Spannend finde ich nicht nur die Kriminalfälle, sondern auch diese Story um die unglückliche Verliebtheit, der Carlotta hinterher spioniert.
Ansonsten ist die Mischung aus Krimi, Familien-Hin-und-Her und Nordseeambiente sehr gelungen, so wie man es von Gisa Pauly gewohnt ist.
Die Idee, die Geschichte als Hörspiel zu gestalten, finde ich generell ausnehmend gut und wünsche mir das für weitere Bücher aus diesem Genre. Mit kleinen "Abers".

Wegen einer Reise hatte ich zwischendrin gezwungenermaßen ein paar Tage "Hörpause", und ich war anschließend etwas verunsichert von den Charakteren, und dem Verwirrspiel zwischen Söhnen und Töchtern und falschen Söhnen etc.

Das ist halt der Vorteil bei einem richtigen Buch - man kann leichter nochmal etwas nachlesen.
Ansonsten habe ich gerne zugehört, wobei mir manches etwas zu rasch ging. Ich finde, dass man die Geschichte auch als Hörspiel noch etwas mehr hätte ausbauen können, also länger werden lassen. Manche Zufälle wirkten auf mich etwas konstruiert.

Dennoch hat es mir gut gefallen, hat Spaß gemacht und war sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 01.06.2024
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


sehr gut

Ich kannte bisher die Autorin Camilla Trinchieri nicht, habe auch nichts aus der "toskanischen" Krimireihe gelesen oder auch nur gehört, aber das Cover hat mir sehr gut gefallen und der Klappentext hat mich neugierig gemacht.

Die romantische Abbildung auf dem Buchdeckel lässt einen die Toskana assoziieren, so wie man sie sich für einen wunderbaren Urlaub erträumt: ein Landhaus auf einem Hügel, drumherum Pappeln und Grünflächen, Berge und Dörfer im Hintergrund, und das alles in ein silbriges Licht getaucht, Morgennebel und keine Menschen weit und breit.

Der Inhalt der Geschichte passt gut zu diesem Cover. Der Text verbindet italienisches Flair mit Spannung und amerikanischer Erfahrung.

Dazu kommt eine Prise subtilen und herzlichen Humors, kulinarische Beschreibungen, bei denen man sofort die Fertigpizza wegwerfen möchte und Personen, die einem schnell vertraut werden.

Hat mir sehr gut gefallen - liest sich natürlich am besten während einer Reise in der Toskana, oder als Vorbereitung, oder als Nachgeschmack.

Bewertung vom 30.05.2024
Berg, Ellen

Komm schon, Baby!


ausgezeichnet

Ich hatte zuvor noch nie etwas von Ellen Berg gelesen, weil ich sie immer eher mit gequält lustigen Seniorenthemen assoziiert habe. Tut mir sehr leid, Frau Berg, ich entschuldige mich ausdrücklich! Ich habe Sie wohl einfach verwechselt, glaube ich, weil die Covers so ähnlich aussehen.

Das Cover hier finde ich zwar witzig, aber es ist für meinen Geschmack etwas zu bunt und zu comic-mäßig. Die auf zwei Petzibällen davon hüpfenden Frauen, der Mann, der Sackhüpfen vorführt, der Kinderwagen - passt zwar alles schon zum Thema, lässt einen jedoch eher an eine seichtere Geschichte denken.

Und das ist sie nicht! Trotz köstlichen subtilen Humors und manchen kleinen Klischees hat das Buch durchaus Sensibilität und stellenweise tiefer gehende Gedanken.

Eine gute Mischung, wie ich finde. Personen, Situationen und Entwicklungen sind gut geschildert und flüssig zu lesen, die Emotionen nehmen einen mit und man kann sich gut in die Charaktere hinein versetzen. Und ich musste an so vielen Stellen laut lachen, über Situationskomik und den unvergleichlichen Wortwitz.

Das Buch hat mir fünf Tage lang gute Laune beschert, und bei allem, was gerade um mich rum los ist, will das etwas heißen

Hat mir sehr gut gefallen, empfehle ich supergerne weiter .

Bewertung vom 17.05.2024
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Bereits das Cover stimmt einen ganz gut darauf ein, was einen als Leser erwartet: es zeigt eine romantische Küstenlandschaft mit Nadelwald, einem roten Holzhäuschen, glitzerndem Meer und ein wenig Sonnenlicht, das gerade dabei ist zu verschwinden. Über allem der Titel gedruckt in wirklich giftigem Grün.

Es wird ja im Klappentext schon angekündigt, dass die Geschichte nicht Bullerbü-idyllisch ist, trotzdem hat mich der Grusel von Anfang an überrascht und sofort mitgenommen.

Gleich vier schauerliche Szenarien laufen parallel, der Junge im See, offensichtlich gefangen und dann ertrunken?, die Wissenschaftlerin, die ein Skelett findet, die Familie im alten, etwas verrotteten Ferienhaus in der Nähe eines dunklen Waldes, und ein Mädchen voller Furcht in einem Baumhaus...

Ich konnte fast nicht aufhören zu lesen, alle vier Handlungsstränge führen natürlich zusammen. Dabei ist die Geschichte sehr spannend geschrieben, die Personen sind gut geschildert, und das Ende konnte mich trotz einiger Vorahnungen dann doch noch überraschen.

Ungereimtheiten oder Logikfehler konnte ich auch nicht entdecken; ich habe allerdings sehr schnell gelesen, also wenn es welche gibt, würden sie durch die erzeugte Spannung ausgeglichen.

Ich kannte die Autorin bisher nicht, das wird sich nun ändern.

Unbedingte Leseempfehlung für Gänsehaut-Fans.

Bewertung vom 06.05.2024
Dubois, Julie

Traubenfest / Périgord-Krimi Bd.4


sehr gut

Ich habe den Vorgängerband "Lorbeerglanz" von Julie Dubois gelesen, und er hat mir sehr gut gefallen.

Auch das "Traubenfest" ist von Anfang an wieder diese Mischung aus softem Krimi, Familien- und Liebesgeschichte(n), kombiniert mit dem Lokalkolorit des schönen Périgord und leckeren Kochrezepten, die ich so sehr mag.

Die Charaktere, Leonie und Georges, Marie und Sophie, die ich regelrecht "lieb" gewonnen habe, treten wieder auf, und das Wiedererkennen ist schön. Ein bisschen wie Heimkommen in die Familie.

Sehr spannend fand ich die Geschichte der verschwundenen Teenager. Dass die eine Mutter ein Weingut betreibt, interessierte mich auch, man bekam dabei gute Einblicke ins Winzertum - und ich liebe leckere Weine ;-).

Ansonsten tappte ich bis zum letzten Viertel des Buches noch völlig im Dunkeln - das ist wohl auch so gewollt.

Supergut gefällt mir trotz aller dunklen Vorkommnisse und ausführlich, aber keineswegs langweiligen Ermittlungen die Schilderung der Landschaft, der heimelige Hof mit Léonie, Georges und den Schweinen, die harmonischen Beziehungen zwischen Marie und Michel, Richard und Sophie..

Und immer gibt es ein gutes Glas Wein :-)

Am Ende löst sich vieles in Wohlgefallen auf, allerdings nicht alles.

Alles in allem eine schöne Geschichte, spannend zweifelsohne, mit viel Lokalkolorit und gut geschilderten Charakteren. Die Krimihandlung ist mir fast zu beiläufig und zu soft, andererseits ist es ja ein „Cozy Krimi“, also das, was ich erwarten sollte und erwartet habe.

Von mir gibt es unbedingt eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.05.2024
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Ich hatte bisher von Romy Fölck einige Krimis gelesen – die ich richtig gut fand – und war deshalb besonders gespannt auf ihre „Familienromane“ im weiteren Sinne. "Die Rückkehr der Kraniche" hat mich dann sehr beeindruckt, so dass ich auch unbedingt dieses neue Buch lesen wollte.

Bereits das Cover hat mich sehr dafür eingenommen. Eine im leichten Dunst, im noch nicht ganz aufgelösten Nebel liegende Landschaft, in roséfarbenen und bräunlichen Pastelltönen, deutlich in Wassernähe, in morgendlichem Licht, Bäume, vereinzelte Häuser, ruhig…

Genauso entwickelt sich auch die Geschichte. Aus drei Erzählsträngen heraus treffen drei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander, nach teils jahrelangem innerem und äußerem Abstand, die mit Schwierigkeiten, Gepolter, Unverständnis, Zweifeln, Zorn und doch auch Sehnsucht und Zärtlichkeit versuchen, sich anzunähern, etwas Gemeinsames – teilweise wieder – zu finden.
Nun ist dies ja eine Geschichte, die in vielen Neuerscheinungen der letzten Jahre so oder ähnlich erzählt wurde. Aber erstens IST das ja nun einmal ein großes Thema des Lebens schlechthin und deshalb wert, immer wieder neu und anders betrachtet zu werden, und zweitens gelingt es Romy Fölck meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Art.

Sehr gut gefällt mir die abwechselnde Erzählperspektive. Wunderbar ist auch die Landschaft im Norden eingewoben, sehr gut und achtsam die Natur geschildert. Man läuft mit durch den Nebel, bekommt nasse Füße, träumt sich auch einmal – selten! - in einen kühlen Sonnenuntergang...

Ein sehr sehr schönes Buch – besinnlich und lebensklug, ohne je in Kitsch oder Pseudo-Romantik abzudriften. Ein wenig Skurrilität ist auch hinein gemischt. Ein wunderbares Geschenk auch für Schwestern, Mütter, Töchter und gute Freundinnen.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.04.2024
Wahl, Caroline

Windstärke 17


sehr gut

Ich habe "22 Bahnen" nicht gelesen, aber natürlich schon von Caroline Wahl gehört und von den Lobeshymnen auf ihr letztes Buch.

Insofern war ich sehr neugierig auf "Windstärke 12", auch wenn ja das zweite Buch nach einem Riesenerfolg oft nicht so gut ist

Das Cover hat mir schon einmal sehr gut gefallen, interessant die 2 Menschen - Mädchen? mit den immens langen schmalen Schatten, die auf ein überdimensioniert großes, sehr bewegtes Meer zulaufen, dessen Wellen, wären die Relationen stimmend, die beiden sofort verschlingen würden.

Wunderschöne ozeanische Farben und sehr viel Symbolcharakter liegt für mich in diesem Bild.

Spannend und emotional ergreifend dürfen wir Ida beim Erwachsenwerden begleiten und dabei, wie sie mit Hilfe anderer Menschen mit ihrer Wut und Traurigkeit besser zurecht kommt.

Den Schreibstil fand ich anfänglich hauptsächlich eigenwillig, teilweise auch etwas mühsam zu lesen. Ich habe mich aber im Verlauf des Buches gut hinein gefunden - wie in ein etwas schwieriges, aber doch tiefgehendes und berührendes Musikstück, und habe das Buch nach der letzten Seite ungern aus der Hand gelegt.

Bewertung vom 25.04.2024
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich sehr gelungen, es ist bunt und provoziert Ferienlaune. Blaues Meer, dunkle Klippen am Strand, weiße Häuser, Palmengrün, im Hintergrund Bananenplantagen und schroffe Berge - so kennt man La Palma. Der Schriftzug der Autoren und der Himmel in lodernden Feuerfarben lassen sowohl an lodernde Sonnenuntergänge als auch an drohende Brände denken.

Ich kannte bisher die Autoren nicht, weiß auch gar nicht, ob es Vorgängerbände zu diesem Krimi gibt. Ich vermute es allerdings, weil einige der agierenden Personen doch eine Vorgeschichte haben, z.B. wird kurz berichtet, wie sie nach La Palma kamen, etc.

Der Schreibstil ist lebendig und flüssig, das Flair der Kanaren und speziell von La Palma ist m.E. sehr gut eingefangen, und natürlich begeistern mich die Buchhandlung und ihre Besitzerin...

Die Geschichte lässt sich gut und stellenweise fast beschaulich lesen, hat aber auch genug Spannung, um die Leser mit fiebern und mit rätseln zu lassen - um einen dann doch wieder mit einer unerwarteten Wendung zu konfrontieren, die alles Gedachte auf den Kopf stellt.

Vergnüglich zu lesen, spannend, appetitanregend - eine Empfehlung!

Bewertung vom 22.04.2024
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Das Cover fand ich zunächst nicht sonderlich ansprechend, eher nichts sagend, auch der Titel klingt eher düster, und die Buchstaben versinken im Moor.

Und eine Geschichte, die 1936 beginnt, wollte ich zuerst auch nicht lesen. Auch wenn ich so was mit verschiedenen Zeitebenen mag.

Bei näherem Hinsehen haben mich aber schon die Farben des Einbandes gepackt, sie sind warm in Orange- und Brauntönen, das Wasser leicht reflektierend, der Himmel bedeckt, aber hell. Passt alles zum Inhalt...

Neugierig wurde ich, als ich las, dass Tanja Weber noch unter anderen Namen schreibt und dass ich - ohne es zu wissen - schon andere Bücher von ihr mit Begeisterung gelesen habe.

Der Text hat mich dann sofort mitgenommen. Nicht nur wegen des Hundes - ich habe auch einen aus einem rumänischen Tierheim - , der Charité - da war ich schon als Patientin - , und wegen Mecklenburg - da stammen meine zwei besten Freundinnen her.....

Nein, ich finde, die Geschichte ist stilistisch wunderbar und spannend geschrieben. Sie hat Tiefgang, liest sich trotzdem sehr flüssig, verliert sich nicht. Die drei Handlungsstränge und Zeitebenen sind SEHR gut miteinander verwoben und verbunden, alle drei Protagonistinnen sind mir sehr nahe gekommen.

Seit langem mal wieder für mich ein wunderbares Buch - unbedingte Leseempfehlung!