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SimoneF

Bewertungen

Insgesamt 505 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2023
Martin, Piero

Maß für Maß


ausgezeichnet

In "Maß für Maß" widmet sich der renommierte italienischen Physikprofessor Martin Piero den Einheiten Meter, Kilogramm, Sekunde, Ampere, Kelvin, Mol und Candela. Anhand dieser sieben SI-Einheiten ist alles meßbar, sie bilden die Grundlage moderner Wissenschaft und ohne sie wären unser Leben und unsere Zivilisation nicht denkbar.

Da ich selbst Naturwissenschaftlerin bin, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Normalerweise bin ich bei populärwissenschaftlichen Büchern zur Physik sehr skeptisch, da sie mir oft zu stark vereinfachen oder bemüht locker daherkommen. Martin Piero hingegen hat mich mit diesem Buch wirklich begeistert! Es gelingt ihm, fundiertes naturwissenschaftliches Wissen eingebettet in historische Zusammenhänge zu vermitteln, und gleichzeitig so verständlich, anschaulich, unterhaltsam und abwechslungsreich zu schreiben, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte. 

"Maß für Maß" ist für mich eine echte Entdeckung, und ich möchte es allen empfehlen, die sich für Physik und Wissenschaftsgeschichte interessieren!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2023
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Die Norwegerin Juni ist Mitte 30, als sie nach dem Tod ihrer Mutter Lilla ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern Tekla und Konrad auf einer kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, um es auszuräumen. Die Beziehung zu ihrer Mutter war schwierig, und auch das Verhältnis zwischen Lilla und Tekla war belastet von Schatten aus der Vergangenheit, über die zeitlebens geschwiegen wurde. In den Habseligkeiten ihrer Mutter und Großeltern entdeckt Juni Fotos und Briefe, die sie dem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur bringen, und sie beginnt, weiter nachzuforschen. Und je tiefer sie in Teklas Leben eintaucht, desto mehr lernt sie auch über sich selbst.

"Als Großmutter im Regen tanzte" wird parallel in zwei zeitlich versetzten Handlungssträngen erzählt: Der erste spielt in der Gegenwart und beschreibt mit Juni als Ich-Erzählerin ihr Leben und ihre Spurensuche in der Vergangenheit. Der zweite beginnt gegen Ende des 2. Weltkrieges in Norwegen und erzählt die Geschichte der junge Tekla.

Der Roman ist berührend und fesselnd geschrieben und zog mich ab der ersten Seite so sehr in seinen Bann, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte und ihn innerhalb eines Tages gelesen habe. Insbesondere der Handlungsstrang um Tekla hat mich richtig gepackt, der zweite um Juni ist etwas blasser und ein bisschen zu glatt. Die Geschichte hat mich insgesamt sehr nachdenklich gestimmt, zeigt sie doch, wie sich Traumata über Generationen fortsetzen können, und wie sehr unsere Identität auch vom Leben unserer Vorfahren geprägt ist, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind.

Ich habe durch diesen Roman erstmals von den entsetzlichen Geschehnissen 1945 im ostdeutschen Demmin erfahren, und ich bin fassungslos, dass ich zuvor noch nie davon gehört hatte. Ferner thematisiert das Buch die teils lebenslange Ächtung norwegischer Frauen, die sich im zweiten Weltkrieg in deutsche Soldaten verliebten. Trude Teige greift damit zwei wichtige, aber bisher wenig beachtete Themen auf und bewahrt sie vor dem Vergessen. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch ihr Nachwort am Ende des Romans.

Der Autorin gelingt es, historische Details und Zusammenhänge geschickt in den Roman einzubinden und die Schmerzen, Verluste und Wunden der Norweger, Deutschen und Russen gleichermaßen begreiflich zu machen. Viele Stellen des Romans sind schmerzhaft zu lesen, und das sinnlose Leid, das Kriege zu allen Zeiten über die Beteiligten auf allen Seiten bringen, wird schonungslos offenbar.

Auch wenn der Roman stellenweise tieftraurig ist, bewahrt er sich Hoffnung und Trost durch den  Glauben an die inneren Stärke, die Freundschaft und Liebe.

Bewertung vom 27.02.2023
Maron, Monika

Herr Aurich


ausgezeichnet

Die Erzählung "Herr Aurich" von Monika Maron entstand bereits 1982 in der DDR und wurde nun von Hoffmann & Campe neu herausgegeben.

Herr Aurich ist Parteifunktionär eines ungenannten Staates, bei dem es sich unverkennbar um die DDR handelt. Infolge eines Herzinfarktes wird Herr Aurich in ein Krankenhaus für verdiente Personen gebracht, und er deutet jede Geste als ein Vorzeichen darauf, dass er zu Höherem berufen ist. Er ist weniger um seinen Gesundheitszustand besorgt als um seine Stellung im System, denn "Oben war da, wo Aurich war." Je tiefer er in der Bedeutungslosigkeit, der namenlosen Masse, versinkt, desto mehr Genugtuung verschafft es ihm, gegen die zu treten, die noch schwächer sind, und desto stärker spürt er die Verantwortung des gesamten Staates auf seinen Schultern lasten...

Die Erzählung umfasst nur 65 Seiten, Monika Maron verdichtet jedoch sprachlich so pointiert, dass sie darin die Verlogenheit, die Ängste und den Opportunismus des politischen Apparates der DDR in ihrem Kern erfasst. Die feinen Klassenunterschiede werden zum identitätsstiftenden Merkmal in der Elite der klassenlosen Gesellschaft. Das Buch ist eine herrlich bitterböse, scharfzüngige Satire, und
allein die Beschreibung Herrn Aurichs beim Anziehen seiner Hose charakterisiert ihn in einem einzigen Satz so messerscharf, dass es ein reines Vergnügen ist, dies zu lesen.

Bewertung vom 27.02.2023
Schemper, Susanne

Sandengel (MP3-Download)


weniger gut

Dieses Hörbuch lässt mich völlig ratlos zurück, da es komplett an den vorbeigeht, was der Klappentext erwarten ließ. Thrillerelemente fehlen komplett, und wo sich der "Strudel der Gewalt" versteckt, habe ich nicht herausgefunden. Zudem sollte erwähnt werden, dass sich das Hörbuch eher an eine LGBTIQ Zielgruppe richtet.

Das Buch erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven. Da ist zum einen Ingela Salo, eine Aussenseiterin, scheu, psychisch labil, ängstlich. Sie hat keine realen Sozialkontakte und kompensiert dies durch Social Media. Ingela gewinnt auf Instagram eine Reise in ein Luxushotel. Dort trifft sie auf Paulina Piel, ihre Lieblingsautorin. Der zweite Erzählstrang schildert Paulinas Sichtweise. Paulina steckt in einer schwierigen Beziehung mit Milla, die krankhaft eifersüchtig ist. Ingela zieht es magisch zu Paulina hin, gleichzeitig ist sie zu gehemmt, um sie normal anzusprechen. Sie beginnt, Paulina real und virtuell zu stalken. Sie steigert sich immer tiefer hinein, verliebt sich in ihre Projektion von Paulina. Dieser Umstand und Millas krankhafte Eifersucht auf jede Person in Paulinas Nähe bilden im wesentlichen den gesamten Plot, der äußerst langatmig und ermüdend erzählt wird.

Ich habe das Buch bis zum Ende gehört, in der Hoffnung,  dass noch irgendetwas Spannendes passiert, wurde aber enttäuscht. Schade, denn die Beschreibung von Ingelas psychischer Störung und ihren Zwiespälten war durchaus gelungen, und gestrafft und mit deutlich mehr Handlung hätte das durchaus ein interessantes Buch werden können.

Bewertung vom 27.02.2023
Finnek, Tom

Schattenbruch (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Schattenbruch" ist der 6. und finale Band der Münsterlandkrimis um die beiden Kommissare Maik Bertram und Heinrich Tenbrink. Tenbrink ist inzwischen pensioniert und Bertram wurde zum Hauptkommissar befördert. Bertram, der als Untermieter im Haus von Tenbrink wohnt, wacht eines Morgens benommen auf. Neben seinem Bett findet er den leblosen Körper seiner Geliebten, mit Würgemalen am Hals. Bertram gerät unter dringendem Tatverdacht und setzt zusammen mit Tenbrink alles daran, um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden.

Da der Fall in sich abgeschlossen ist, ist er auch problemlos lesbar, ohne die Vorgängerbände zu kennen, allerdings enthält er immer wieder Anspielungen auf frühere Fälle, die für Fans der Reihe eine besondere Freude sind und das Ende der Reihe sehr schön abrunden.

Besonders gut gefiel mir, dass die Charaktere glaubhaft handeln und die gesamte Handlung unaufgeregt, aber abwechslungsreich und fesselnd ist. Sehr erfrischend fand ich die Mutter von Hauptkommissarin Isa, die für einige unterhaltsame Szenen sorgt und mich öfters zum Schmunzeln brachte. Da ich bisher zum Münsterland keinen Bezug hatte, freute ich mich über immer wieder eingestreute Worte im münsterländischen Platt und die Beschreibung regionaltypischer Eigenheiten.

Ich hatte viel Freude an diesem spannenden Fall und kann das Buch in jedem Fall weiterempfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2023
Blum, David

Kollektorgang


ausgezeichnet

Kollektorgang von Daniel Blum ist ein bemerkenswertes Buch für Jugendliche und Erwachsene. Der bereits verstorbene 13jährige Protagonist Mario erzählt darin vom Friedhof aus als Ich-Erzähler seine Geschichte, die in der düsteren Welt alter Plattenbausiedlungen aus DDR-Zeiten spielt. Hierauf verweisen bereits der Titel und das in dynamischer Fluchtpunktperspektive gezeichnete Cover, da es sich bei Kollektorgängen um unterirdische Versorgungsgänge handelt, die mehrere Plattenbauten miteinander verbinden und der Energieversorgung dienen.
Erzählperspektive und Setting erinnern unwillkürlich an Edgar Wibeau aus Ulrich Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W.", und ich war sehr gespannt auf die Geschichte.

Der Schreibstil ist schnörkellos, aber sehr eindringlich, manchmal lakonisch, und fesselte mich ab der ersten Seite. Die Geschichte beginnt quasi "von hinten", und nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzleteile ineinander. Das Buch zeichnet ein düsteres, eindringliches und nachdenkliches Bild, über Augenblicke, die über Leben und Sterben entscheiden, über Rassismus, soziale Ungleichheit und über sinnlose Gewalt, die aus Orientierungs- und Perspektivlosigkeit erwächst.

"Kollektorgang" ist hervorragend geschrieben und für mich eine echte Entdeckung. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, und könnte es mir ab der 10. Klasse auch sehr gut als Klassenlektüre vorstellen.

Bewertung vom 26.02.2023
Koch, Samuel

Schwerelos


sehr gut

"Schwerelos - wie das Leben leichter wird" ist das neue Buch von Samuel Koch. Der ehemalige passionierte Kunstturner verunglückte 2010 bei einer spektakulären Wette in "Wetten dass?" und ist seither halsabwärts gelähmt. Trotz seiner schweren Erkrankung absolvierte er ein Schauspielstudium und ist heute Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim.

In seinem aktuellen Buch reflektiert er über die Schwerkraft und verbindet physikalische Gesetzmäßigkeiten mit metaphysischen und psychologischen Gedanken. Auch religiöse Aspekte fließen immer wieder ein, da Samuel Koch bekennender Christ ist. Er spürt der Frage nach, woher die Schwere in unserem Leben kommt, wie wir die Schwerkraft im physikalischen und im übertragenen Sinne überwinden können und welchen Sinn die Schwere in unserem Leben hat. Neben persönlichen Erfahrungen und Gedanken streut Samuel Koch immer wieder Zitate bekannter Persönlichkeiten oder aus der Bibel ein. Auch Fachleute wie eine Therapeutin oder ein Ethikprofessor kommen zu Wort. Das Buch besteht aus 20 Kapiteln und ist dank vieler Illustrationen, Textboxen und einfarbiger Akzente in blau sehr übersichtlich gestaltet. Der Text ist locker und unterhaltsam geschrieben, mit der Samuel Koch eigenen Mischung aus Selbstironie und Humor. Einzelne illustrierte Seiten sind für Einträge des Lesers bzw. der Leserin bestimmt und laden zur Selbstreflexion anhand des Gelesenen ein.

Beim Lesen war ich beeindruckt davon, wie unbeirrbar Samuel Koch seine körperlichen Grenzen austestet und überwindet. Auch seine Lebensfreude und die mentale Stärke, die er vermittelt, sind inspirierend. Sicherlich waren mir einige Gedanken des Buches nicht neu und manches ist eher allgemein gehalten, dennoch konnte ich einige interessante Aspekte aus dem Buch für mich mitnehmen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Lust hat, sich auf einen abwechslungsreichen Ratgeber und gedankliche Parallelen zwischen Physik und Metaphysik einzulassen.

Bewertung vom 23.02.2023
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Joe McGrady, ein ehemaliger Armysoldat und Detective beim Police Departement auf Hawaii, wird 1941 zum Ort eines grausamen Verbrechens an einem jungen Mann gerufen. Die jahrelange unerbittliche Jagd nach dem Mörder bringt McGrady selbst in Lebensgefahr und führt ihn mitten in den Wirren des 2. Weltkrieges von Hawaii nach Hongkong und Japan.

Der Schreibstil ist fesselnd und packend von der ersten bis zu letzten Zeile, und ich konnte mir die Handlung, Schauplätze und Charaktere lebhaft vorstellen. Joe McGrady ist ein integrer und sympathischer Charakter, mit dem ich richtig mitfiebern konnte, und auch die weiteren Figuren sind eindrücklich und glaubhaft gezeichnet.

Während des Lesens wurde mir bewusst, wie wenig ich über den zweiten Weltkrieg im asiatisch-pazifischen Raum wusste, und ich habe mehrfach kurz unterbrochen und einige historische Zusammenhänge nachgelesen, um die Handlung in allen Details zu verstehen. Da ein großer Teil des Romans in Japan spielt, lernt man ganz nebenbei auch einiges über die japanische Kultur. Dieser ungewöhnliche geschichtliche und kulturelle Hintergrund verleiht diesem Thriller einen ganz besonderen Charakter und macht ihn für mich zu einem absoluten Highlight.

Bewertung vom 23.02.2023
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Als ich über den Titel "Loki - wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) stolperte und das witzige und farbenfrohe Cover sah, musste ich mir das Buch unbedingt genauer ansehen, da der Titel für ein Kinder- und Jugendbuch doch sehr ungewöhnlich ist und eine kreative Idee versprach.

Loki, eine nordische Gottheit und ein echter Luftikus, fällt bei Odin in Ungnade, da er einer anderen Göttin einen üblen Streich gespielt hat. Nun muss er zur Strafe für einen Monat in Gestalt eines elfjährigen Jungen auf die Erde und dort genügend Tugendpunkte sammeln, um wieder zu den Göttern zurückkehren zu dürfen. Als Aufpasser begleiten ihn Heimdall und Hyrrokkin als Eltern und Thor als sein Bruder. Seine Erlebnisse auf der Erde muss Loki in einem magischen Tagebuch niederschreiben, das eine Simulation Odins darstellt und Loki sofort korrigiert, wenn er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.

Diese Tagebucheinträge Lokis bilden das Buch und werden durch Odins Berichtigungen ergänzt, die in umstrichelten Textboxen in den Text eingefügt sind. Daneben ergänzen immer wieder kleine comicartige Zeichnungen die Geschichte. Das Setting und der humorvolle Schreibstil haben meinen Sohn und mich auf Anhieb begeistert. Lokis Einträge und Erlebnisse sind einfach herrlich komisch. Er muss sich nicht nur mit irdischen Dingen des 21. Jahrhunderts auseinandersetzen (Smartphone, Auto,...), sondern auch mit den Strapazen des Schülerlebens, und gerät dabei regelmäßig von einem Schlamassel ins nächste, sehr zum Nachteil seines Tugendscores.

Der Autorin ist ein sprachlich und inhaltlich abwechslungsreiches, intelligentes und gewitztes Buch gelungen, an dem ich auch als Erwachsene großen Spaß hatte. Wir konnten das Buch nicht mehr weglegen und haben es in einem Rutsch durchgelesen. Eine absolute Leseempfehlung - wirklich göttlich!

Bewertung vom 15.02.2023
Bleckmann, Daniel

Sie sind unter uns! / KoboldKroniken Bd.1


sehr gut

Die Koboldchroniken unterscheiden sich in ihrer Aufmachung deutlich von allen Jugendbüchern, die ich bisher kenne. Sie sind angelegt als Skizzenbuch des Protagonisten Dario und bestehen somit aus einem Mix an Zeichnungen, Comicelementen, Fotografien, aufwändigen Illustrationen und "eingeklebten" Dingen. Diese grafische Gestaltung ist absolut einzigartig in ihrer Kreativität, Originalität und Liebe zum Detail und unglaublich gut gemacht. Der Text der Geschichte ist teils kreuz und quer zwischen die Illustrationen eingefügt, mal comicartig mit Sprechblasen, mal erläuternd integriert in die Grafik, und mal als längere Textpassage.

Sprachlich bedient sich die Geschichte der aktuellen Jugendsprache, was insbesondere zu Anfang stark ausgereizt wird und etwas bemüht und gekünstelt wirkt. Im Laufe des Buches bessert sich dies jedoch. Die Charaktere, insbesondere der Umpf, sind liebenswert und originell.

Im Buch spielt immer wieder eine App eine Rolle, und entsprechend existiert auch eine echte ergänzende App zum Buch. Das Buch eignet sich meines Erachtens besonders für Leser*innen, die sich für Augmented Reality, Apps und Social Media begeistern können und hier aktuelle Trends verfolgen. Die Altersempfehlung empfinde ich daher mit 9 Jahren auch als etwas zu niedrig, insbesondere, da der Protagonist bereits die 7. Klasse besucht. Mein Sohn (9) konnte mit dem Buch daher noch nicht so viel anfangen, da er zu Social Media etc. keinen Bezug hat und diese auch bei uns zuhause keine Rolle spielen. Auch die zahlreichen eingebauten Filmzitate sind ihm noch fremd. In ein paar Jahren hätte er sicher mehr davon.