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SimoneF

Bewertungen

Insgesamt 505 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2023
Schalko, David

Wir lassen uns gehen


sehr gut

David Schalko ist mir bereits als Regisseur und Drehbuchautor ein Begriff, und da ich den tiefschwarzen Humor seiner Serie "Braunschlag"
sehr mochte und auch den wunderbaren Film "Touluse", war ich gespannt auf "Wir lassen uns gehen", eine Sammlung von 20 Kurzgeschichten.

Diese Kurzgeschichten sind, wie bei David Schalko zu erwarten war, ziemlich skurril, teils abgedreht, teils diabolisch, auf jeden Fall speziell und kurios. Bei einigen musste ich aufgrund des boshaften Humors wirklich lachen, andere brachten mich zum Nachdenken, und wieder andere erschlossen sich mir nicht. Mir gefällt, wie Schalko die Menschen beobachtet und die Absurditäten und Abgründe unseres Handelns aufgreift und ins Extreme treibt.

Fazit: Wer David Schalkos eigenwilligen Humor und seinen Hang zum Skurrilen schätzt, wird an dieser Sammlung von  Kurzgeschichten auf jeden Fall seine Freude haben!

Bewertung vom 30.03.2023
Vuillard, Éric

Ein ehrenhafter Abgang


sehr gut

In "Ein ehrenhafter Abgang" beleuchtet Eric Vuillard das dunkle und unrühmliche Kapitel der französischen Kolonialherrschaft in Indochina (heute Vietnam, Laos, Kambodscha).

Das Buch beginnt mit einer Schilderung der menschenverachtenden und von Gewalt gegenüber den einheimischen Arbeitern geprägten Zustände auf den Plantagen Michelins in Indochina und widmet sich dann dem Indochinakrieg. Hierbei stehen jedoch nicht die militärischen Ereignisse im Fokus, sondern die politischen Debatten über den Militäteinsatz im französischen Parlament. Vuillard zeichnet ein Bild machtbesessener Männer, von Seilschaften und seit Generationen bestehenden Pfründen, und von wirtschaftlichen Interessen als dem wahren Motor hinter allem.

Vuillard schreibt im Stil einer historischen Reportage, dennoch handelt es sich bei dem Buch um Fiktion, da er den Personen Gedanken, Intentionen und Aussagen zuschreibt, die er in diesen Details nicht wissen oder belegen kann.

Das Buch setzt bereits Wissen über den Indochinakrieg und französische Politik voraus, so dass ich mehrfach innehalten und anderweitig nachlesen musste. An vielen Stellen ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass sich in mancherlei Hinsicht an den Mechanismen der Macht bis heute nicht viel geändert hat.

Fazit: Ein interessantes und empfehlenswertes Buch über das Ende des französischen Kolonialregimes, das sich vor allem an Leser*innen richtet, die mit der Thematik bereits vertraut sind.

Bewertung vom 30.03.2023
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


sehr gut

Angesichts des Titels erwartete ich eine eher humorvolle, pointierte Culture Clash Geschichte wie Jan Weilers "Maria, ihm schmeckt's nicht". Hier ist der Titel etwas irreführend, da die Geschichte zwar durchaus komische Momente hat, aber vor allem von der Zerrissenheit Amayas zwischen der Liebe zu Daniel und der Liebe zu ihren Eltern und deren traditionellen Vorstellungen von einem Ehemann handelt.

Der Roman enthält immer wieder ausführliche Rückblenden auf wichtige Erlebnisse in Amayas Kindheit und Jugend, die sehr eindrücklich ein warmherziges Elternhaus mit liebevollen Eltern und Geschwistern schildern. In vielen Punkten weltoffen, sind die Eltern hinsichtlich Ehe, Familie und Berufswahl jedoch muslimischen Traditionen und Moralvorstellungen verbunden. Diese Rückblenden wecken ein gewisses Verständnis für Amayas Zwiespalt und ihr langes Versteckspiel bezüglich Daniel.

An vielen Stellen fiel es mir dennoch schwer, Verständnis für Amayas Verhalten gegenüber Daniel aufzubringen, und wäre ich Daniel, hätte ich ehrlicherweise die Beziehung schon lange beendet, da ich Amayas Hinhaltetaktik und ihre damit verbundenen Lügen als äußerst verletzend empfunden hätte und bei ihr kein Entgegenkommen spürbar war. An keiner einzigen Stelle ist für mich erkennbar, dass sie bereit ist, um Daniel zu kämpfen.

An manchen Stellen wirkt die Geschichte etwas bemüht, insbesondere was die Figur von Lucas angeht - hier ist die Absicht der Autorin, Amayas Zwiespalt auf andere Konflikte zu übertragen, allzu auffällig.

Besonders positiv fand ich, dass die Autorin das Elternhaus und die Geschwister beschreibt, ohne dabei typische Klischees zu bedienen und stattdessen vielmehr facettenreiche, individuelle Figuren entwickelt, die auf ihre Art Aspekte zweier Kulturen in sich vereinen.

Fazit: Insgesamt eine kurzweilige Lektüre, die auf leichte und unterhaltsame Weise vom Leben in zwei Kulturen erzählt und den Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn man allen, die man liebt, gleichermaßen gerecht werden möchte.

Bewertung vom 27.03.2023
Frank, Arno

Seemann vom Siebener


ausgezeichnet

​"Seemann vom Siebener" von Arno Frank beschreibt einen heißen Sommertag in einem Dorffreibad in der Pfalz. Einem Freibad, auf dem der Schatten einer Tragödie liegt, die sich dort vor wenigen Jahren ereignet hat.


Dorffreibäder sind seit jeher Orte, an denen im Sommer alle aufeinandertreffen, Familien mit Kindern, Jugendliche, Singles, Pärchen, Senioren. Ein Mikrokosmos mit eigener Dynamik und einem eigenen Rhythmus, der aufmerksamen Beobachtern Einblicke in das Leben der Besucher gewährt und einen interessanten Schauplatz für dieses Buch bildet.

Der Roman wechselt häufig die Erzählperspektive und lässt uns den Tag im Freibad aus mehreren Blickwinkeln erleben: Da ist Kiontke, der langjährige Bademeister, Renate, die Frau an der Kasse, Sergej vom Kiosk, und da sind die Besucher Melanie, Lennart, Josephine und Frau Trautheimer, die aus unterschiedlichen Gründen das Freibad aufsuchen und deren Wege sich dort kreuzen. Und dann ist da noch das namenlose Mädchen mit seinem Bruder, das als Ich-Erzählerin besonders heraussticht. Das Leben aller ist auf verschiedene Weise mit dem Freibad verbunden, als Arbeitsplatz, als Ort der Erinnerung an vergangene Tage, an die Leichtigkeit und die Verheißungen der Jugend, an Tragisches und Schmerzhaftes, an Wendepunkte im Leben. Und im Laufe der Geschichte wird klar, dass auch dieser Tag ein solcher Wendepunkt sein kann, der Dinge abschließt und einen neuen Anfang ermöglicht.

Das Buch lebt von Arno Franks Gefühl für Sprache und seinem genauen Blick auf die kleinen, unscheinbaren Dinge. Besonders gelungen fand ich die Zeichnung der einzelnen Personen, deren Charaktere bis in die Sprache hinein so detailliert und nuanciert ausgearbeitet sind, dass ich sie in allen Einzel- und Eigenheiten lebhaft vor Augen hatte.

Ein sehr berührender, leiser Roman mit wehmütigen, aber auch hoffnungsvollen Momenten, und eine Hommage an die unscheinbaren alten Freibäder, die denen, die hinhören, vom Leben erzählen. 

Bewertung vom 27.03.2023
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht (MP3-Download)


sehr gut

Zwei gutsituierte österreichische Familien fahren gemeinsam in den Sommerurlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Freundin der 14jährigen Tochter Sophie-Louise und Flüchtlingskind aus Somalia. Der erste Ferientag verläuft geruhsam im Feriendomizil mit Pool, bis am Abend ein Unglück geschieht, das alles verändert.

Die Geschichte beginnt als herrlich bissige Gesellschaftssatire und wechselt nach dem Unglück etwas den Ton, die ironische Note tritt in den Hintergrund. Der Roman beleuchtet unseren Umgang als Gesellschaft und als Einzelne mit Migranten und Migrantinnen, geprägt von mangelnder echter Empathie, herablassender Ignoranz und kulturellen Missverständnissen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Tochter Sophie-Louise und ihre Mutter Elisa, die für die Grünen im Nationalrat sitzt. Die Erzählung wird immer wieder ergänzt durch Onlineberichte diverser Medien und zugehörige Postings, die sehr gut getroffen sind. Jede Figur hat ihre eigene Art, mit dem Unglück umzugehen, doch drehen sie sich alle im Grunde nur um sich selbst und ihre eigenen Befindlichkeiten.

Die Charaktere sind scharf getroffen, der Schreibstil ist toll zu lesen. Leider ist der Part um Sophie-Louise recht vorhersehbar. Die Beschreibung der somalischen Familie empfinde ich als weniger gelungen, die Figuren wirken unrund und ihr Verhalten wenig glaubwürdig.

Zum Hörbuch: Das ungekürzte Hörbuch mit einer Laufzeit von 8h 47 min wurde von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth eingesprochen, wobei Frau Mittelstaedt die eigentliche Geschichte vorträgt und Herr Groth die Passagen, die Presseberichte und zugehörige Postings beinhalten. Diese Aufteilung ist eine tolle Idee und sehr gelungen umgesetzt. Beide haben eine sehr angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo. Herr Groth trifft genau den richtigen Presse-Ton und spricht auch die einzelnen Postings und Kommentare facettenreich und teilweise mit wunderbarem Wiener Dialekt. Ein echter Zugewinn zum reinen Buch! Auch Frau Mittelstaedt verstimmlicht jede Figur gekonnt und verleiht ihr eine individuelle Note.

Insgesamt eine interessante, außergewöhnliche und zum Nachdenken anregende Geschichte und ein  sehr empfehlenswertes Hörbuch mit  hervorragenden Sprechern.

Bewertung vom 27.03.2023
Lück, Stephan;Schweiger, Andi

Big Five For Health


gut

Bevor ich auf das Kochbuch "Big Five For Health" aufmerksam wurde, kannte ich die Autoren Dr. Stefan Lück und Andreas Schweiger nicht. Dr. Stefan Lück ist Ernährungswissenschaftler und Andreas Schweiger Sternekoch und Leiter eine Kochschule und Event-Location in München.

Das Konzept der Big Five-Basisernährung hat mich angesprochen, da die 5 Grundbestandteile - Hülsenfrüchte, Körner, Kohlgemüse, Zweiebelgemüse und Wurzelgemüse - fester Bestandteil meiner Ernährung sind und ich hier auf neue Rezeptideen gespannt war.

Das Buch besteht zunächst aus einem informativen Theorieteil, der die ernährungsphysiologischen Vorteile der Big 5 erläutert und zusätzlich auf deren Begleiter eingeht (Kräuter und Gewürze, Samen, Nüsse und deren Öle, Frucht-, Blatt- und Stielgemüse, Obst, Milch und Milchprodukte).

Daran schließt sich der Rezeptteil an, der nach Jahreszeiten geordnet ist, da erfreulicherweise viel Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt wird. Die Rezepte sind innovativ, kreativ und sehr abwechslungsreich, viele sind asiatisch angehaucht. Einige der Gerichte klingen sehr interessant und ich würde sie gerne einmal essen.

Nun komme ich leider zum großen Aber: Die Zutatenlisten sind lang und beinhalten viele zum Teil sehr ausgefallene und auch teure Zutaten, die ich weder zu Hause habe noch wüsste, wo ich diese in den Geschäften vor Ort beziehen kann. Auf dem Viktualienmarkt in München ist das sicher kein Problem, im kleinstädtischen Umfeld schon. Die Zubereitung ist oft sehr aufwendig und zeitintensiv, also nichts, was ich abends noch kurzfristig als Familienessen auf den Tisch bringen kann. Somit sind die Rezepte bis auf wenige Ausnahmen für mich leider nicht alltagstauglich. Generell habe ich bei den Rezepten den Eindruck, dass sich das Buch an gutsituierte Erwachsene ohne Kinder im Haushalt richtet, die gerne Exklusives kochen und dafür viel Zeit investieren können.

Abgesehen von der Alltagstauglichkeit sprang der Funke bei mir auch in einem anderen Punkt nicht über: Ein Kochbuch muss mich bereits beim Durchblättern greifen und Freude am Kochen und Essen vermitteln. Das war hier nicht der Fall. Alles wirkt betont sachlich, nüchtern, nahezu steril.

Fazit: Für Freunde gehobener, von der Sterneküche inspirierter Rezepte sicher ein sehr interessantes Kochbuch, für alle, die abends im Allltagsstress innerhalb einer Stunde ein ausgewogenes, aber unkompliziertes Essen für die ganze Familie zubereiten möchten, leider ungeeignet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2023
Partenie, Catalin

Die Goldene Höhle


sehr gut

Der Roman erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen, Stefane, genannt Fane, und Paul. Es ist Herbst 1988, als sie sich in Bukarest kennenlernen, Fane ist noch Schüler, Paul 4 Jahre älter und Student der Philosophie und begeisterter Schlagzeuger. Beide verbindet die Liebe zur Rockmusik, zu Deep Purple und Frank Zappa. Sie treffen sich fast täglich in einem verlassenen Theaterdepot, ihrer "Goldene Höhle",  und spielen dort stundenlang E-Gitarre und Schlagzeug. Die Goldene Höhle wird für sie und ihre gemeinsame Freundin Oksana ein Ort, an dem sie der Enge des kommunistischen Regimes entfliehen und ihren Träumen nachhängen können. Bis Paul eines Tages verschwindet.

Als Ich-Erzähler berichtet Fane einer zunächst unbekannten Person von den lange zurückliegenden Ereignissen um Paul und der Zeit zwischen September 1988 und Anfang 1990. Die Atmosphäre in der Endzeit der kommunistischen Diktatur Ceausescus wird dabei spürbar, die Bespitzelungen, der allgegenwärtige Mangel an Nahrungsmitteln, Strom und Gas, und die trostlosen Zukunftsaussichten. Vieles davon wird nahezu beiläufig, nur in Nebensätzen, erzählt. Dem steht die Wärme ihrer Freundschaft und der liebevoll gezeichneten Familie Pauls gegenüber. Der Autor ist Professor für Philosophie, was sich in einigen Passagen bemerkbar macht und manchmal etwas aufgesetzt wirkt.

Insgesamt ein berührender und empfehlenswerter Coming-of-Age Roman, in dem die Musik eine zentrale Rolle einnimmt, und der zugleich ein wichtiges Stück europäischer Geschichte erzählt.

Bewertung vom 23.03.2023
Suter, Martin

Melody


gut

Leider kann ich die Begeisterung über diesen Roman nicht teilen.

Der Schreibstil ist eingängig und leicht zu lesen, aber konventionell. Stotz in seiner selbstgefälligen Altherrenart und dekadenten Lebensweise blieb mir fremd und unsympathisch und es gelang mir nicht, mit ihm mitzufühlen, so dass mich die Geschichte nicht bewegen konnte. Tom und Laura bleiben blasse und schwache Charaktere, ihre Liebesgeschichte wirkt vorhersehbar und klischeehaft. Die ausufernde Erwähnung diverser Mahlzeiten und Alkoholika empfand ich als ermüdend und den ständigen Alkoholkonsum als äußerst befremdlich.

Nachdem die ersten beiden Drittel des Romans eher vor sich hin plätscherten, nahm die Geschichte im letzten Drittel an Fahrt auf und bot einige überraschende Wendungen, die aber leider etwas routiniert heruntererzählt wirkten.

Die Grundgedanken des Romans über Wahrheit und Fiktion, und die Frage, welches Bild nach dem Tod eines Menschen bleibt und wie dieses gezielt beeinflusst wird, sind durchaus interessant. Da sich unsere Identität über unsere Erfahrungen und Beziehungen und damit letzlich unsere Erinnerungen definiert, lässt sie sich auch durch die Fiktion von Erinnerungen beeinflussen, wenn wir diese selbst verinnerlichen. Die Fiktion verändert so nicht nur die Außendarstellung, sondern auch die Selbstwahrnehmung.

Insgesamt ein unterhaltsamer, aber etwas konstruiert wirkender Roman, mit einer interessanten Grundidee, der meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllt hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2023
Kast, Verena

Vom Sinn der Angst


sehr gut

Das Buch "Vom Sinn der Angst" von Verena Kast, der bekannten Schweizer Psychoanalytikerin und ehemaligen Professorin für Psychologie an der Universität Zürich, wurde neu aufgelegt.

Darin erläutert die Autorin ausführlich und gut verständlich die Hintergründe der Entstehung von Angst, ihre Auslöser und Erscheinungsformen, Formen der Angstbewältigung und unterschiedliche Angststörungen. Es kann dabei helfen, die eigenen Ängste und deren Mechanismen zu verstehen und so Ansätze zu finden, das eigene Verhalten zu hinterfragen und Veränderungen anzustoßen. Es ist allerdings kein Ratgeber, der konkrete ausführliche Bewältigungsstrategien an die Hand gibt, sondern eher eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Angstthematik.

In manchen Kapiteln, insbesondere denen,  die sich Beziehungen widmen, merkt man dem Buch seine 25 Jahre an, da sich hier in den letzten Jahren hinsichtlich Rollenmustern doch einiges verändert hat, und auch die zitierten Quellen aus den 50er bis 80er Jahren wirken etwas antiquiert. Umgekehrt finden dementsprechend auch Themen wie Veränderungen in der Arbeitswelt, der Familienstruktur und den Sozialen Medien und deren Einfluss auf Ängste keine Berücksichtigung.

Fazit: Insgesamt ein empfehlenswertes, fundiertes und umfassendes Buch zum Thema Angst, ihrer Entstehung und ihren Ausprägungen.

Bewertung vom 21.03.2023
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


sehr gut

"Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen" beinhaltet einen bunten Mix an Texten von Torsten Sträter aus den Jahren 2019 bis 2021. In seiner gewohnten unnachahmlichen Art sinniert der Wortakrobat über die Corona-Pandemie, Versicherungen, Fitnesstudios  Jahrmärkte und vieles mehr, und auch einige seiner Beiträge aus den Sendungen "Extra 3", "7 Tage, 7 Köpfe" und "Sträter" sind enthalten, etwa aus den Kultrubriken "Kammanommakucken", "Ansprachen ans Volk" oder die "Akte Wichs".

Nachdem mich die ersten Geschichten nicht so richtig abholen konnten, da sie mir zu abstrus waren, nimmt das Buch danach deutlich mehr an Fahrt auf und enthält einige wirklich zündende und witzige Texte. Auch auf das Thema Depressionen geht Torsten Sträter an zwei Stellen ein, einmal sehr persönlich, ein zweites Mal sehr pointiert und treffend. Ich kannte den Text bereits aus der Sträter-Folge mit Kurt Krömer und habe mich gefreut, ihn hier nochmals nachlesen zu können.

Insgesamt ein gelungenes Buch für alle Sträter-Fans und eine sehr kurzweilige Lektüre!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.