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buchwürmchen
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reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2010
Evans, Nicholas

Feuerspringer


gut

Erzählt wird die tiefe Freundschaft zweier unterschiedlichen Männer, die sich jeden Sommer treffen, um als Feuerspringer die jährlichen Waldbrände zu bekämpfen. Alles in Ihrer Beziehung ändert sich, als einer von Ihnen in diesem Sommer seine Freundin mitbringt. Eine rührende dreier Geschichte beginnt mit Höhen und Tiefen, die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.
Eine recht flott zu lesende Liebesgeschichte (und nicht nur), das Ende der Handlung lässt sich leider erahnen und dennoch, ohne Schnörkeleien, ließt sich das Buch schnell und ist streckenweise sogar spannend.

Was mich störte, waren all die grausigen Details der Szenen in den Kriegsgebieten, in denen einer der Freunde als Berichterstatter unterwegs war. Musste das wirklich sein? Reichen dafür die Abendnachrichten nicht aus?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2010
Cleland, John

Die Memoiren der Fanny Hill


sehr gut

John Cleland in chronischer Geldnot, schrieb sein Buch um die 1750 in einem Londoner Gefängnis. Als es veröffentlicht wurde, stellte sich die Kirche (wer sonst?) quer. Der Vertrieb wurde verboten, selbst in Deutschland und in den USA nur auf dem Schwarzmarkt zu ergattern. Erst 1969 wurde Funny Hill zu einem Werk der erotischen Literatur deklariert. In Australien hingegen ist es noch heute verboten.
Fanny Hill schildert, in zwei lange Briefe ihrer Freundin, wie sie als Waisenkind mit fünfzehn nach London kommt und wie Ihr Leben als Prostituierte begann. In ihren Erzählungen erfährt der Leser, dass Ihr diese Art der Liebe keineswegs missfällt, sogar dafür geboren zu sein scheint.
Es gelingt Cleland, die Derbheit vieler erotischer Romane die noch kommen sollten, durch eine treffende Ausdrucksweise und poetischer Vergleiche zu vermeiden. An Kritik: die erotischen Szenen werden unverkennbar aus männlicher Perspektive geschildert. Wobei auch die 6 Verfilmungen die ich kenne, eher Männerherzen höher schlagen lassen.
Fazit: ich liebe alte Bücher, und dieses gehört ab sofort definitiv dazu.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2010
Ruge, Gerd

Sibirisches Tagebuch


weniger gut

Für ein Reisebericht ziemlich detailarm, in der recht allgemeiner Beschreibung des Erlebten keine Höhen oder Tiefen, die Sprache einfälltig und monoton, schade, denn das Thema Sibirien interessiert mich sehr.

Bewertung vom 29.09.2010
Moos, Lisa

Das erste Mal und immer wieder


gut

Frau Moos 36, blickt zurück auf ihr Karriere als Hure. Sie erzählt detailreich wie sie aus zerrütteten Familienverhältnissen ins Milieu kam. Man erhält Insider-Einblicke in die Szene, die man vielleicht gar nicht haben möchte: vom Edel-Bordell bis zum Straßenstrich, von Softsex zu SM ist alles dabei. Es gibt wenig, das Frau Moos nicht durchgemacht hat, es hat der Anschein sie hätte in den 20 Jahren die sie in der Geschichte umfasst, kein einziger Ruhetag eingelegt. Die Sprache die sie benutzt ist eher ruppig und schonungslos, Hemmschwellen kennt sie kaum. Und dennoch hat sich mein Mitleid in Grenzen gehalten: Frau Moos hätte immer wieder Auswege gehabt, diesem chaotische Leben zu entfliehen, sie wählte jedoch stets den Weg des geringsten Widerstands, Fazit - ihr Schicksal war größtenteils gewollt. Wenn man vom mitleidigen Unterton mal absieht, ist das Buch im Ganzen recht interessant!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2010
Shaw, Patricia

Brennender Traum


weniger gut

Beschrieben wird das Leben des armen irischen Bauern Brodie Court, der nach Australien auswandern muss, weil das Elterliche Gut für ihn und seinen Bruder unzureichend abwirft. In Australien sucht er sein Glück auf den Opalfeldern und findet es sogar. Das Thema selbst ist gar nicht übel, der Schreibstil und das Tempo der Geschichte haben mich jedoch nicht umgehauen. Ein ganz leichtes Buch, wenn mal keine Zeitung da ist!

Bewertung vom 29.09.2010
Williams, Philip L.

Brennende Erde


schlecht

Hände weg, reine Zeitverschwändung!

Bewertung vom 29.09.2010

Außenseiter der Gesellschaft. - Warwick Deeping


sehr gut

Herr Dipping erzählt das leben des Christopher Hazzards, der in London Arzt werden will. Aus armen Verhältnissen stammend, muss er sein Studium und Unterhalt selbst finanzieren. Durch seine körperliche Behinderung und Armut, wird er für seine Mitmenschen zum Außenseiter. Durch Fleiß und großem Ergeiz widmet er sich seinem Studium und der Forschung. Seine Strebsamkeit macht in auch unter Kollegen im Krankenhaus nicht gerade beliebt.
Auch in dieser Geschichte ist zu erkennen, wie schnell wir mit Vorurteilen einen Menschen kategorisieren, wie wenig wir den Außenseiter die Möglichkeit bieten, sich zu beweisen. Ich werde immer wieder überrascht, wie die sozialen Gegebenheiten von damals mit den heutigen gleichen: Abgrenzung sozial Schwacher, Chancenlosigkeit wenn man nicht ins Raster passt, Hoffnungslosigkeit wenn die Mitteln fehlen.
Ich liebe alte Bücher und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Dieser Roman ist eine Fastbiographie, er rutscht weder in kitschige Klischees, noch bedient er sich übertriebenem Pathos. 415 Seiten die absolut lesenswert sind!

Bewertung vom 20.09.2010
Gwen Bristow

Tiefer Süden


gut

Schlussband der Louisiana -Trilogie, die mit Tiefer Süden begann und in Die noble Straße fortgeführt wurde, erzählt wird die Geschichte einer Ehe zwischen der stolzen und willensstarken Eleanor Upjohn und dem verarmten aristokratischen Plantagenbesitzer Kester Larne. Beim Lesen verspürt man leicht den Geist des Romans "Vom Winde verweht", kommt aber diesem bei weiten nicht nah. Dennoch finde ich die Bücher für entspannte Winterabende geeignet.

Bewertung vom 20.09.2010
McEwan, Ian

Am Strand


weniger gut

Das Buch behandelt die misslungene Hochzeitsnacht von Edward und Florence, eines Paares im Jahre 1962, aus dem prüden England (hätte aber auch sonst wo geschehen können). Ich liebe den präzisen und einfachen Schreibstil von McEwan, dieser überschaubare Roman ist jedoch langatmig, höchstens Stoff für eine Kurzgeschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.