Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
GlamourGirl80
Über mich: 
Mein Blog: http://www.glamour-buecherregal.de

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2013
Valerie kocht
Goodin, Maria

Valerie kocht


ausgezeichnet

Nell's Kindheit war aussergewöhnlich, zumindest wenn man ihrer Mutter Glauben schenkt. Von der Geschichte, dass sie bei ihrer Geburt in einer Bratpfanne aufgefangen wurde, bis hin zu der Geschichte, dass sie mit 30km/h durch den Ort gerobbt sei, kann ihre Mutter mit den aberwitzigsten "Erinnerungen" aufwarten.

Nell kommt mit der Art ihrer Mutter gar nicht klar, zu tief sitzen die Verletzungen, wenn sie daran denkt, wie sie durch ihre Leichtgläubigkeit, wenn es um die Erinnerungen ihrer Mutter geht, zum Aussenseiter und Sonderling wurde.

Aber Nell's Mutter ist felsenfest davon überzeugt, dass sich alles genau so zugetragen hat, wie sie es erzählt.

Für Nell ist es an der Zeit sich auf die Suche zu machen und herauszufinden, was wirklich in ihrer Kindheit passiert ist und, wo ihre Wurzeln liegen. Doch was sie dabei herausfindet, hat rein gar nichts mit den zauberhaften und romantischen Erinnerungen ihrer Mutter zu tun...



"Valerie kocht" wurde mir von buecher.de zugeschickt, damit ich es vorab lesen und rezensieren kann.

Schon der Einband hat bei mir für regelrechte Verzückung gesorgt und ich mochte das, was ich als Klappentext lesen konnte, auf Anhieb.

Der Roman entführt sofort in eine zauberhafte Welt, eine Fantasiewelt, die eigenartigter nicht sein könnte und dabei doch so kuschelig und heimelig wirkt und, die Nell, der Hauptprotagonistin, das Leben schwer gemacht hat.

Ich war mir zunächst nicht sicher...handelt es sich hier um einen Fantasyroman? Oder ist Nell's Mutter einfach nur "verrückt"? Diese Frage zieht sich gut durch die erste Hälfte, bis so nach und nach die wahre Vergangenheit von Nell und ihrer Mutter ans Licht kommt.

"Valerie kocht" verzaubert um es kurz zu machen. Die Geschichten von Nell's Mutter bringen einen zum schmunzeln und vor meinem inneren Auge hat sich ziemlich schnell ein perfektes Bild von ihr geformt...einfach total sympathisch. Im Gegenzug ist da natürlich Nell, die sich vollkommen abgewandt hat von allem was Fantasie ausmacht. Sie ist bodenständig, wissenschaftlich durch und durch und sie schämt sich für ihre Mutter.

Einereseits ist es so verständlich und alle Zweifel und Gedanken, die Nell hegt, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Und doch habe ich mich immer wieder von den Fantasien, die Nell's Mutter teilt, einfangen lassen.

Für den Leser wird es leicht gemacht, sowohl Nell als auch ihre Mutter ins Herz zu schliessen und je tiefer man in die Vergangenheit der Beiden vordringt, umso verständlicher wird, woher diese kommen.

Es handelt sich hier um einen Roman mit ganz viel Leidenschaft, Liebe und Herz. Erst spät erfährt Nell, wer ihre Mutter eigentlich ist und erkennt, was sie ausmacht und was für ein großes Herz sie hat und genau das macht diese Story aus.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, es war mir nicht möglich es aus der Hand zu legen und ich war ein wenig wehmütig, als ich damit durch war. Dieser Roman zeigt das Gute, aber auch das Böse im Menschen, er begeistert, er reisst mit, er entführt in eine fantastische Welt und er verlangt dem Leser Offenheit für diese ab.

Mich hat diese Geschicht berührt und fasziniert und ich kann sie nur weiterempfehlen!

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2013
Schweigend steht der Wald
Fleischhauer, Wolfram

Schweigend steht der Wald


ausgezeichnet

Inhalt

Vor zwanzig Jahren ist Anja's Vater im Urlaub auf einer Wanderung einfach verschwunden. Nach wie vor leidet Anja sehr darunter und stellt sich noch immer die Frage, was damals wohl passiert ist, denn ihr Vater wurde nie gefunden.

Als Forststudentin kommt sie nun wieder zurück in den Wald, in dem ihr Vater verschwand und sie beginnt nachzuforschen, Dinge zu entdecken und damit, die Dorfbewohner in Alarmbereitschaft zu versetzen, denn ihre Nachforschungen könnten eine Vergangenheit aufdecken, die lieber totgeschwiegen wird.

Aber Anja lässt sich nicht beirren und folgt den Spuren und zwingt somit die Dorfbewohner zum Handeln...



Meine Meinung

"Schweigend steht der Wald" wurde mir von buecher.de als Rezensionsexemplar zugesandt, damit ich es vorab lesen und rezensieren kann.

Der Klappentext klang ziemlich spannend und auch genau nach meinem Beuteschema. Umso gespannter ging ich ans Lesen.

Es fiel mir reichlich schwer richtig ins Buch hineinzufinden. Es geht primär um Anja's Praktikum als Forststudentin...Bodenproben, Kartieren, Besonderheiten des Waldes...ich gebe zu- ich habe mich gelangweilt. Sehr sogar!

Aber ich gebe nicht so leicht auf und habe weitergelesen. Als der Fokus sich so langsam von der Arbeit im Wald wegbewegte und sich auf die Dorfbewohner legte, wurde es rasant spannender. Endlich kamen zwischenmenschliche Komponenten dazu und Anja's Suche fing an interessant zu werden.

Weiterhin blieb natürlich auch das Wissen über den Wald und seine Eigenschaften ein wichtiges Thema, aber es wurde so in die Story integriert, dass es langsam aber stetig erkennen liess, wie wichtig es für das Aufklären des Falls sein würde. Es war auch nicht mehr länger trocken und langweilig, sondern fing an Sinn zu machen und auch für Spannung zu sorgen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Story sich so unerwartet entwickelt....dachte ich noch, dass ich eine Idee hätte was da passiert sein könnte, wandelt sich alles so nach und nach und geht zurück in eine Vergangenheit, die einen schockiert, einen deprimiert und anwidert. Und langsam formt sich eine Story, die gar nicht mehr so sehr das Verschwinden von Anja's Vater in den Vordergrund stellt, sondern eine Schuld, die ein gesamtes Dorf auf sich geladen hat.

Es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen, zu sehr hat mich das, was wirklich hinter allem steckte, mitgenommen. Erwartet hätte ich von diesem Roman vieles, aber ganz bestimmt nicht das, was letztlich "des Rätsels Lösung" ist.

Abgesehen von dem Anfang, der mich wirklich abgeschreckt hat, hat mich dieses Buch gefesselt, erschüttert und mit grosser Spannung gepunktet und auch jetzt denke ich noch über das Gelesene nach.

Ein Roman, der nicht ist was es vorgibt zu sein, der in die Tiefe geht und an die Substanz, der fesselt und erschüttert, der spannend ist und dabei schockierend, der durch die Vergangenheit eines Dorfes einer gesamten Nation geschichtstechnisch einen Spiegel vorhält und, der einen nachdenklich zurücklässt.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2013
Bis wir uns wiedersehen
Jefferies, Dinah

Bis wir uns wiedersehen


ausgezeichnet

Inhalt

Lydia lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Malaysia.

Als sie von einer Kurzreise zurück kommt, findet sie jedoch ein leeres Haus vor, sowohl die Kinder als auch ihr Mann sind fort und kein Brief, keine Nachricht ist auffindbar. Auch die Telefonleitung ist gekappt und von Bekannten erfährt sie, dass ihr Mann eine Stelle im Norden Malaysias angenommen hat und mit den Kindern dort hin gereist ist.

Sie macht sich auf eine gefährliche Reise, denn Unruhen haben das Land fest im Griff. Nur schleppend kommt sich mit ihrer Suche voran...

Zur selben Zeit müssen ihre Töchter in einer übereilten Aktion ihre Koffer packen und mit ihrem Vater nach England reisen. Auf die Fragen nach ihrer Mutter gibt ihr Vater nur pauschale Antworten und verlangt von den Töchtern Gehorsam und Vertrauen. Die Mädchen warten sehnsüchtig darauf, dass ihre Mutter zu ihnen stößt, doch stattdessen entwickelt sich ihr Leben in eine ganz andere Richtung...


Meine Meinung

"Bis wir uns wiedersehen" wurde mir von buecher.de zugeschickt um esvorab zu lesen und zu rezensieren. Danke dafür!

Der Roman spielt in den 50ern in einer exotischen Umgebung und wirft bereits auf den ersten Seiten Fragen auf, die einen die gesamte Story über begleiten.

Ein Vater der seine Kinder, wenn man es recht betrachtet, entführt und deren Mutter keine Chance gibt sie zu finden. Eine Mutter die so gar nicht in das Bild der perfekten Ehefrau passen will und deren Leben jäh aus den Angeln gerissen wird, weil ihre Kinder unauffindbar sind.

Seite für Seite erfährt der Leser sowohl was Lyida erlebt, als auch was ihre Töchter erleben. Lydia's innere Zerissenheit, ihre Trauer um ihre Töchter, ihre Hoffnungen und ihre Lebenseinstellung, all das macht diesen Roman lebendig und sorgt dafür, dass er zu Herzen geht und dem Leser von Freude über Traurigkeit bis hin zu Wut so ziemliche jede Emotion abverlangt und das Buch zu einem wahren Erlebnis macht.

Nicht an diesem Roman ist schöngeredet, die Autorin bringt die Dinge direkt auf den Punkt. Keine Schönfärberei und auch keine Übertreibungen, sie kommt immer direkt zum Punkt und zum Kern der Dinge. So "nüchtern" sie in dieser Hinsicht auch sein mag - was ich im übrigen als absolut positiv bewerte, da es dem Roman den nötigen Biss verleiht - so sehr hebt sie die Schönheit Malaysias hervor. Fast schon liebevoll lässt sie Details einfliessen die Malaysia ausmachen und Erinnerungen an ein exotisches Land die Lydia's Töchter haben- ich denke, dass dies nicht zuletzt daran liegt, dass sie dort geboren wurde und 8 Jahre ihres Lebens dort verbracht hat.

Erwartungen hatte ich keine als ich mit dem Lesen begonnen habe. Als ich den Roman jedoch beendet hatte wurde mir klar, dass dieser Roman auch hohen Erwartungen gerecht werden würde.

Mit sehr viel Liebe zu Malaysia, zu Land und Menschen, hat die Autorin einen Debütroman geschrieben, der fesselt und fasziniert, der unterhält und begeistert. Ich bin sehr angetan und gebe diesem wunderbaren Werk 5 von 5 Sternen!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2013
Malavita (deutsche Ausgabe)
Benacquista, Tonino

Malavita (deutsche Ausgabe)


sehr gut

Inhalt

In einem kleinen französischen Städtchen ist eine vierköpfige amerikanische Famile zugezogen. Familie Blake wirkt völlig normal und freundlich und wird schnell akzeptiert.

Was jedoch keiner weiss, ist, dass Familie Blake nicht ist was sie vorgibt zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Familie im Zeugenschutzprogramm, denn Fred Blake, der Familienvater, ist eigentlich einer der größten Mafia-Bosse von New York.


Jedes Familienmitglied vermisst das alte Leben und insbesondere Vater Fred hat so seine Probleme, wenn es darum geht, sich an Regeln zu halten und nicht aufzufallen.

Aber auch die anderen haben so ihre liebe Not mit den Regeln und schliesslich kommt es zum Unausweichlichen...

Meine Meinung

"BadFellas - Eine Mafia-Komödie" wurde mir von buecher.de zugesandt um das Buch vor dem Erscheinungstermin zu lesen und zu rezensieren. Vielen Dank dafür!

Dieser Roman wurde verfilmt und kommt im Herbst 2013 in die Kinos. Mit dabei sind unter anderem Schauspieler wie Robert De Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones.

Mit diesem Wissen machte ich mich ans Lesen und schon auf den ersten Seiten entwickelte sich vor meinem inneren Auge ein klares Bild von der Szenerie und den Protagonisten, das auch die genannten Schauspieler beinhaltete.

Die Story ist bildlich erzählt, sie ist kaltschnäuzig, rabenschwarz und dennoch total komisch und voller Witz. Seite um Seite lernt man die Familie Blake, ehemals Familie Manzoni, besser kennen und erfährt viel von ihrem Leben in New York, dem Leben als einflussreiche Familie in der Welt der Mafia.

Ganz anders stellt sich ihr Leben im Zeugenschutzprogramm dar. Schon oft mussten sie umziehen, weil Vater Fred es immer wieder geschafft hat, zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.

Schert sich Fred eigentlich recht wenig um seine Familie und hängt seiner Vergangenheit nach, versucht seine Familie sich irgendwie zurecht zu finden und ihren Weg zu gehen.

Mutter Maggie, die sich engagiert wenn es um wohltätige Zwecke geht, Tochter Belle, die super in der Schule ist und vor Schön- und Reinheit nur so strahlt und Sohn Warren, der sich danach sehnt den Familiennamen reinzuwaschen und in die Kreise der Mafia zurückzukehren.

Der Weg der gesamten Familie ist äusserst holprig und steuert direkt auf die unausweichliche Katastrophe zu.

Ich hatte es nicht erwartet, aber dieser Roman hat mich köstlich amüsiert und hat mir sehr gut gefallen und ehrlich gesagt, warte ich gespannt auf die Verfilmung. Ob sie dem, was sich vor einem inneren Auge als "Film" zusammengefügt hat, ähnelt?

Ein gelungener Roman, der vor schwarzem Humor nicht zurückschreckt und eine ganz unbekannte Seite eines Zeugenschutzprogramms zeigt. Der Leser wird blendend unterhalten!

Das Finale ist ein echtes Meisterwerk...detailreich, endgültig und der Anfang einer immer wiederkehrenden Situation!

Absolut gekonnt!

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2013
Agatha Raisin und der tote Richter / Agatha Raisin Bd.1
Beaton, M. C.

Agatha Raisin und der tote Richter / Agatha Raisin Bd.1


sehr gut

Inhalt

Agatha ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich nun endlich einen Lebenstraum erfüllen möchte, ein Cottage in einem kleinen Dorf und ein beschauliches Leben fernab der Großstadt London und dem Stress den ihr Job mit sich brachte.

Doch so leicht wie sie sich das vorstellt, ist es gar nicht. Die Dorfbewohner sind eher zurückhaltend und misstrauisch, als dass sie sie mit offenen Armen empfangen. Aber nicht mit Agatha! Sie versucht sich an einem Wettbewerb, bei dem die beste Quiche gekürt werden soll. Da Agatha aber nicht kochen kann, kauft sie eine bei einem Feinkosthändler in London und gibt diese als ihre eigene aus.

Als der Preisrichter jedoch durch ihre Quiche stirbt, muss Agatha nicht nur zugeben, dass sie gar nicht backen kann und betrogen hat, auch nachdem die Polizei ihre Unschuld erklärt hat, muss Agatha den Dorfbewohnern entgegentreten und gegen ihren Ruf als "Mörderin" ankämpfen.

Doch Agatha wäre nicht Agatha, wenn sie das tatenlos hinnehmen würde. Sie macht sich auf die Suche, beginnt Fragen zu stellen und wirbelt damit eine Menge Staub und Unmut auf...


Meine Meinung

"Agatha Raisin und der tote Richter" ist ein Rezensionsexemplar das ich als Buchflüsterer von buecher.de zugesandt bekommen habe um es vorab zu lesen und zu rezensieren.

Auf Anhieb erinnerten mich Titel und Klappentext an Agatha Christie, aber ich vermute, dass diese Assoziation auch gewollt ist, da im Buch selber hin und wieder der Name der berühmten Autorin fällt.

Mir gefiel die Story von Beginn an. Sofort konnte ich mir den Umzug von Agatha aus dem stressigen und lauten London in ein beschauliches englisches Dorf vorstellen, das gemütliche Cottage, das Dorf selber...vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil ich diese Cottages in zwei Englandreisen so lieben gelernt habe....aber ganz unabhängig davon, hatte ich sofort ein Bild von Agatha und ihrem neuen zuhause im Kopf.

Im Verlauf entpuppt sich Agatha als sehr spezieller Charakter, der so ziemlich nichts einfach hinnehmen kann, sondern immer aktiv wird und sich überall einmischt. Das macht diesen Charakter aus und gibt der Story das gewisse Etwas.

Aber auch die anderen Protagonisten tragen ihren Teil bei. Jeder Protagonist hat etwas spezielles und seine eigene Geschichte, die der Story absolut zuträglich sind und den einzelenen Personen Tiefe geben.

Obwohl es sich hier um einen Krimi handelt und es sich ja um eigenmächtige Ermittlungen durch Agatha handelt, muss ich sagen, dass das Buch zwar an und für sich spannend ist, aber viel mehr durch die eigenwillige Dorfgemeinschaft und ihre Geheimnisse, sowie Agatha und ihre Londoner Vergangenheit, so richtig gut wird.

Und ja, ein wenig erinnert Agatha Raisin an Agatha Christie's Miss Marple, hat aber dennoch eine ganz andere Art und ihren eigenen, erfrischenden und absolut resoluten und eigensinnigen Charme, der sie ausmacht und besonders macht.

Trockener Humor und englische Vornehmheit prallen auf einen eigenartigen Todesfall und werden zu einer höchst kurzweiligen und guten Story, die den Leser für ein paar Lesestunden in ein englisches Dorf entführt und ihm dabei alle amüsanten und auch weniger amüsanten Eigenarten einer Dorfgemeinschaft näher bringt und dabei für Spannung sorgt!

Ich habe Agatha Raisin ins Herz geschlossen und freue mich, dass diese besondere Krimi-Serie nun auch auf deutsch erhältlich ist und der nächste Band bereits im Januar 2014 veröffentlich wird.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
Dichterliebe
Morsbach, Petra

Dichterliebe


weniger gut

Henry war in der DDR ein bekannter Lyriker, der der Regierung kritisch gegenüber stand, im Privatleben so seine Probleme hatte und eigentlich immer nur Freiheit gesucht hat.

Nach der Wende bleibt die ersehnte Freiheit jedoch aus.

Für Henry geht es bergab. Nach wie vor ist die Kunst sein Leben, aber weder auf finanzieller, noch auf sozialer Ebene kann er wahre Erfolge vermelden und so bleibt ihm nur sein Porsche und ein paar andere Künstler, die wie er, ein Stipendiat erhalten haben und gemeinsam in mehr oder weniger einfachen Verhältnissen zusammenleben und sich ihrer Kunst-Leidenschaft widmen.

Für Henry eine schwierige Zeit, denn er hängt der Vergangenheit nach, seinem Bekanntheitsgrad in der DDR, seinen Ansichten und ganz generell seinem Leben.

Neue Dimensionen eröffenen sich ihm als er sich verliebt und durch seine Angebete, eine Wessi-Frau, auch auf lyrischer Ebene ein neues Hoch erlebt. Doch wer hoch fliegt kann auch tief fallen...


Es fiel mir von Anfang an sehr schwer mich in die Story reinzulesen und interessiert bei der Sache zu bleiben. Das lag weniger an dem Schreibstil als daran, dass mich das Thema einfach nicht fesseln konnte.

Im Prinzip handelt es sich um die Lebens- und Sinnkrise eines alternden Lyrikers der schon viel erlebt und gesehen hat, der mal erfolgreich war und dann abgestürzt ist, dazu kommt noch ein wenig Ostalgie und das ergibt dann eine Lebensgeschichte und kleine Gesellschaftsstudie die zwar gut geschrieben ist, aber keinesfalls jedermanns Geschmack sein dürfte.

Für mich ist Henry ein äusserst facettenreicher Charakter, der hauptsächlich schlecht drauf ist und seiner Vergangenheit sowie der Vergangenheit im Allgemeinen nachtrauert und das auch voll auskostet. Dabei hat er einen gewissen Hang zur Dramatik, was ihn teilweise schon in einem fast lächerlichen Licht dastehen lässt und seine Ansichten sind stellenweise doch sehr zweifelhaft.

Dennoch steckt hinter dieser Fassade ein weicher Kern, der auch im Lauf des Romans immer wieder leicht durchschimmert. Generell ist Henry einfach ein Mensch mit Vergangenheit, der sich Freiheit wünscht und sie weder im Osten, noch im Westen finden konnte und der sich selber fast verloren hat.

Die Story ist tiefgründig, sie macht nachdenklich und ist melancholisch. Es handelt sich nicht um ein Buch das man einfach mal so kurz weglesen kann. Ich bin eine sehr schnelle Leserin und lese gute Bücher oftmals an einem Tag durch. Bei diesem Buch musste ich mich immer wieder zum weiterlesen motivieren, mir war das Buch zu schwer und das Thema lag mir einfach nicht.

Sehr störend waren für mich auch die dauernden Gedankensprünge von Henry. Dreht es sich gerade noch um das Hier und Jetzt steckt man in der nächsten Sekunde schon wieder in einem Rückblick in dem es um das DDR Regiem geht oder um Henry's persönliche Geschichte. Dazu kommen häufige Zitate verschiedenster Lyrik mit denen ich ebenfalls wenig anfangen konnte.


Insgesamt ist das Buch sehr gut geschrieben, die Autorin hat ihren Roman mit grosser Tiefe und mit viel Herzblut geschrieben. Wenn einen das Thema interessiert, dann wird man an dem Buch wahre Freude haben.

Für jeden dem Lyrik nicht liegt und der für alternde Lyriker, die einen Lebenskrise haben und in ihrem Leben nur der Lyrik einen wirklich wichtigen Stellenwert zugestehen, keinen Sinn hat, kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

Für mich war das Buch leider nichts und deswegen kann ich auch keine Lese-Empfehlung aussprechen.

Das Buch bekommt von mir 2 von 5 Sternen.

11 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2013
Der Weg der Töchter
Kilanko, Yejide

Der Weg der Töchter


ausgezeichnet

Morayo wächst in der Millionenstadt Ibadan in Nigeria auf. Ihre Kindheit verbringt sie in einem Elternhaus mit Eltern denen es finanziell nicht schlecht geht und die fest verankerte, teilweise noch sehr traditionelle moralische Vorstellungen und Werte haben.

Morayo und ihre kleine Schwester Eniayo haben ein sehr enges Verhältnis und Morayo beschützt sie, wo sie nur kann. Beide wachsen sehr behütet auf.

Doch als Morayo vergewaltigt wird und von ihren Eltern nicht den Rückhalt und die Unterstützung bekommt die sie brauchen würde, entwickelt sich Morayo's Leben in eine Richtung, die den hohen Erwartungen ihrer Familie nicht gerecht werden kann und die auch sie selber sehr belastet.

Morayo findet Kraft und Halt bei ihrer Aunty Moreniko, die mit 15 ebenfalls vergewaltigt wurde und deren Sohn daraus entsprungen ist.

Während Morayo ihre eigenen Ansichten und Werte entwickelt und zu einer selbständigen Frau heranwächst, trifft sie auf ihren ersten festen Freund aus Kindestagen. Nachdem sie sich erneut aus den Augen verlieren, tritt er ein weiteres Mal in ihr Leben. Vielleicht kann er ihr die Liebe und das Verständnis geben das Morayo schon lange herbeisehnt und alles wendet sich doch noch zum Guten.


Als ich "Der Weg der Töchter" von buecher.de erhalten habe um es als "Buchflüsterer" zu lesen und zu rezensieren, war ich nicht wirklich begeistert. Das Buch hätte ich mir niemals selber ausgesucht, da mich der Klappentext so gar nicht angesprochen hat.

Doch natürlich wollte ich dem Buch eine Chance geben und ich bin froh, dass ich das getan habe.

Schon die ersten Seiten haben mich in ihren Bann gezogen. Vor meinem geistigen Auge sind Bilder entstanden von Morayo, ihrere Familie und ihrem Leben und ich hatte das Gefühl beim Lesen "dabei zu sein".

Kilanko schreibt sehr eindringlich und als Leser kann man sich dieser Story nicht entziehen. Morayo's Geschichte ist traurig, erschütternd und beklemmend und auf der anderen Seite so voller Hoffnung und auch voller Liebe. Für mich war es leicht der Geschichte zu folgen und mit Morayo mitzufühlen, Verständnis für sie aufzubringen und sie ins Herz zu schliessen.

Die Umstände und Werte in / mit denen Morayo aufwächst scheinen so fremd, unverständlich, teilweise realitätsfern für unseren Kulturkreis und Kilanko hat es dennoch geschafft meine Denkweise zu durchbrechen und dem Geschehen im Buch zunächst erstmal wertfrei zu begegen. Selbstverständlich habe ich mir dazu meine eigenen Gedanken gemacht, habe meine Meinung dazu und finde viele Umstände schrecklich und falsch...aber durch Kilanko's Art zu schreiben war es mir möglich die Situation mit Morayo's Augen zu betrachten. Meiner Meinung nach eine absolut hohe Kunst, wenn man seinen Lesern so etwas ermöglichen kann. Ganz besonders faszinierend ist hierbei, dass "Der Weg der Töchter" Kilanko's Debütroman ist!

Für die Dauer des Buches bin ich in ein Leben und eine Welt eingetaucht die mir einerseits sehr fremd sind und andererseits so intensiv und eindringlich nahegebracht wurden, dass ich doch mitten drin war.

"Der Weg der Töchter" ist eine Geschichte die berührt und fesselt. Eine Geschichte die von eindrucksvollen Charakteren lebt und von Anfang bis Ende absolut fasziniert.

Auch wenn man bei diesem Buch vielleicht denken mag, dass das Genre oder die Story nicht in das für einen selber "übliche Leseschema" passt, kann ich nur empfehen ihm eine Chance zu geben.

Von mir gibt es eine absolute Lese-Empfehlung!
Das Buch erhält von mir 5 von 5 Sternen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.