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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 829 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2025
Atkinson, Kate

Nacht über Soho


ausgezeichnet

Mitreißend und gut recherchiert;
Ab der ersten Seite ist man mitten in der Handlung, die mich bis zum Schluss gefesselt hat. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, die ab und zu zeitlich versetzt dargestellt werden. Das habe ich in der Form bisher noch nicht gehabt, hat aber einen ganz eigenen Charme und macht das Ganze spannend. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und mir hat sehr gut gefallen, dass die Spannung aus der glaubwürdigen Handlung und den gut recherchierten Details kam und nicht aus offensichtlich konstruierten Cliffhangern. Der Kampf des Coker-Clans gegen eine feindliche Übernahme und gegen die Obrigkeit wird nachvollziehbar geschildert und das Buch war über die ganzen 527 Seiten inklusive Nachwort mitreißend und interessant. Außerdem fand ich es sehr angenehm, dass am Schluss alle offenen Fäden zusammengeführt werden. Das Nachwort gibt Hinweise auf die historischen Vorbilder für dieses Buch und auch weil die Autorin die vielen kleinen Details gut recherchiert hat, finde ich diesen Roman sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 28.05.2025
Rubin, Gareth

Holmes & Moriarty


gut

Actionroman mit wenig Krimilogik;
Die Geschichte wird aus den Perspektiven der beiden Assistenten geschildert. Wie beim Klassiker schildert Dr. Watson die Geschehnisse rund um Sherlock Holmes, während Sebastian Moran die Handlung auf Seiten von Professor Moriarty erzählt. Moran ist ein hartgesottener Geselle und so ist dieser Erzählstrang deutlich gewalttätiger und actionreicher als man es von Sherlock Holmes gewohnt ist. Das macht die Geschichte vielleicht etwas moderner, mir hat das nicht so zugesagt, da ich gerade aufgrund der Referenz im Titel einen klassischen Krimi mit viel logischer Deduktion erwartet habe und weniger Indiana Jones Momente. In den Kapitelüberschriften gibt es keinen Hinweis darauf, wer gerade erzählt, so dass man sich nach einer Lesepause immer erst einmal orientieren muss. Das Buch beginnt vielversprechend, das Grundmotiv fand ich interessant und passend für die damalige Zeit. Ab der Hälfte lässt das Buch leider immer weiter nach. Die Handlung in der Schweiz ist langatmig und streckenweise abstrus. Auch die Charaktere bleiben blass und es gibt kaum weibliche Figuren. Holmes und Moriarty haben sich unglaubwürdig schnell zusammengetan. Ab und zu zeigt Holmes kleine, logische Momente, dem Autor ist es aber nicht gelungen eine komplexe Krimihandlung logisch aufzubauen, egal wie die Ermittler heißen.

Bewertung vom 20.05.2025
El Akkad, Omar

Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein


gut

Plädoyer für Menschlichkeit;
Der Schreibstil hat mir an sich gefallen, er ist sehr bildhaft und angenehm zu lesen, obwohl der oft politische Text anspruchsvoll ist. Mit der Struktur des Textes war ich nicht so zufrieden. Die Einteilung in die Kapitel macht bei einigen mehr Sinn als bei anderen und gerade am Anfang war ich etwas orientierungslos. Ab und zu werden autobiographische Einschübe gemacht, die fand ich zwar sehr interessant, aber die Zielrichtung war mir nicht immer klar. Einigen Inhalten konnte ich gut folgen, anderen nicht so gut. Die Beschreibungen fand ich treffend und die Schlussfolgerungen oft nachvollziehbar, allerdings wiederholen sie sich auch. Durch viele Beispiele werden die Thesen des Autors deutlich, allerdings hätte mir ab und an eine Quellenangabe oder zeitliche Verordnung geholfen, um ggf. in der Presse die erwähnten Ereignisse zu recherchieren, da der Autor einen sehr parteiischen oder engagierten Eindruck macht, je nachdem wie man es sehen will. Einige Dinge fand ich sehr prägnant und pointiert formuliert, so z. B. das was der Autor „institutionelle Feigheit“ nennt. Insgesamt sehe ich dieses Buch als ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit, das aber mehr Struktur und mehr Quellenangaben vertragen hätte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2025
Fitzek, Sebastian

Horror-Date


ausgezeichnet

Eine angenehme Überraschung;
Sebastian Fitzek als humoristischer Autor hat mich sehr neugierig gemacht. Trotz des ernsten Grundthemas ist der Schreibstil voller Humor und Leichtigkeit. Die Handlung beginnt noch halbwegs realistisch, wird dann aber ziemlich abgefahren, was aber auch den Unterhaltungswert ausmacht. Trotzdem wurde es nie klamaukig, sondern es blieb immer niveauvoll. Der Autor hat eine gute Beobachtungsgabe und davon haben die vielen kleinen Szenen profitiert, die auf den ersten Blick abwegig anmuten, aber doch irgendwie passend waren. Das ernste Grundthema ist keine Belastung, der Autor und seine Charaktere gehen ungezwungen damit um, was ich erfrischend fand. Alles in allem war das Buch ausgesprochen witzig und ich kann es empfehlen. Der Titel ist zwar passend, transportiert aber nur einen Teil des Inhalts, das ist meine einzige Kritik. Deshalb gibt es volle fünf Sterne.

Bewertung vom 20.05.2025
Kullmann, Katja

Stars


sehr gut

Starkes Buch mit schwachem Ende;
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr pointiert mit subtilem Humor und viel Ironie. Katja Kullmann hat eine tolle Beobachtungsgabe, da viele Szenen so gut ausgearbeitet sind, dass sie aufgrund ihrer Treffsicherheit sehr unterhaltsam sind. Ich fand die Geschichte überraschend witzig und vielschichtig und die ersten beiden von insgesamt drei Abschnitten hätten fünf Sterne von mir bekommen. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Protagonistin aus ihrem langweiligen Leben wach gerüttelt wurde und ein erfolgreiches Geschäft als Astrophilosophin aufgebaut hat. Das Ende hat für mich weder vom Erzählstil noch inhaltlich richtig gut gepasst, weshalb ich dafür einen Stern abziehe. Es bleiben einige lose Enden, was ich schade finde, da das Buch anscheinend auch nicht auf eine Fortsetzung angelegt ist. Trotzdem ist es unterhaltsam und empfehlenswert.

Bewertung vom 20.05.2025
Grimm, Sandra

tiptoi® Abenteuer Großwerden - Piet kommt in den Kindergarten


ausgezeichnet

Erinnert mich an Wimmelbücher;
Wenn man einmal heraus hat, wie das mit dem Herunterladen der Audio-Inhalte funktioniert, dann geht das sehr schnell. Dieses tiptoi Buch ist sehr detailreich mit vielen kleinen Bilder und erinnert mich deshalb an Wimmelbücher. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Das macht den Charme aus, da man sich lange mit dein einzelnen Seiten beschäftigen kann und auch lange etwas vom Buch hat. Die Audio-Inhalte passen gut zu den jeweiliagen Zeichnungen. Die Geschichte ist realitätsnah und kindgerecht, die Zeichnungen sind farbenfroh und gut getroffen. Jede Seite oder auch manchmal jede Doppelseite hat ein eigenes Thema und die Auswahl ist sehr gut. Der Kindergartenbesuch wird ein ereignisreiches Abenteuer. Ein sehr schönes Buch, mit dem man sich intensiv beschäftigen kann, was beim Kind die Konzentrationsfähigkeit fördert.

Bewertung vom 20.05.2025
Langenscheid, Adrian; Jennar, C. K.; Berg, Caja

True Crime Spanien


ausgezeichnet

Endlich Spanien;
Die True Crime Reihe von Adrian Langenscheid zeichnet sich durch einen neutralen, sachlichen Schreibstil aus. Es werden nicht nur die Lebensläufe der Täter, sondern auch die anderer beteiligter Personen geschildert, so dass der Leser ein möglichst umfassendes Bild bekommt. Bei den Fällen ist von Hochstaplern bis zu Serienmördern alles dabei, auch ungeklärten Fälle finden Beachtung. Mir gefällt gut, dass jedem Kapitel ein Zitat vorangestellt ist, dass einen noch einmal innehalten lässt. Fast jeder war schon einmal in Spanien und trotzdem bekommt man kaum etwas von dort mit. Deshalb habe ich mich auf dieses Buch gefreut und fand ich es sehr interessant. Tatsächlich scheint Spanien langsam in den Fokus zu rücken, da mir ein Teil der Fälle schon aus anderen True Crime Formaten bekannt war, also von TV Reportagen oder auch aus dem Streaming. Hier bekommt man aber alles gut zusammengefasst und komprimiert und kann sich so einen geballten Eindruck von der spanischen Gesellschaft und ihren Kriminalfällen machen.

Bewertung vom 16.05.2025
Hughes, Siân

Perlen


gut

Nicht mein Fall;
Marianne erzählt ihre Lebensgeschichte, die vom Verschwinden der Mutter geprägt ist, da Ungewissheit über allem schwebt. Die Erinnerungen an die Mutter und Lieder, Märchen, Reime, die sie ihr erzählt hat, werden immer wieder thematisiert. Sie werden im englischen Original wiedergegeben, sind eingängig und einige Werke kamen mir bekannt vor, da es Klassiker sind. Jedes Kapitel wird mit einem solchen Zitat eingeläutet. Inhaltlich schwirrt die Erzählung von psychischen Erkrankungen über Schule schwänzen zu marginalisierten Bevölkerungsgruppen wild hin und her. Eine klare Struktur oder Richtung ist nicht ersichtlich und die versprochene Erkenntnis oder das gelüftete Geheimnis sind dann am Ende doch eher dürftig. Der Schreibstil ist eigentlich nicht schlecht, wird aber von dem unsteten Inhalt überdeckt. Ab einem gewissen Punkt hat mich das Buch ziemlich genervt, vor allem aufgrund der Wiederholungen und der Ziellosigkeit, aber ich habe es zu Ende gebracht. Leider war es so gar nicht mein Fall, obwohl der Klappentext vielversprechend war.

Bewertung vom 16.05.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Gut aufgebautes Buch mit Substanz;
Dieser Roman oder eher Krimi ist gut zu lesen und die Autorin hat einen schönen Schreibstil. Die Stimmung der einzelnen Orte auf der Insel wird sehr gut transportiert, man kann sich alles richtig gut vorstellen. Allerdings war es mir insgesamt etwas zu detailreich, auf manche Nebensächlichkeiten hätte ich verzichten können. Die Handlung hat mir gut gefallen, sie ist schön aufgebaut und die Ermittlungen und die Lösung wirken organisch, es passt alles zusammen. Für den Klappentext hätte ich mir gewünscht, dass auch der Tote erwähnt wird, da es für mich das Buch noch interessanter gemacht hätte. Die Hintergründe und Motive fand ich sehr gut getroffen. Das Ganze hat Substanz und macht mit den internationalen Verstrickungen Sinn für eine Insel, auf der viele Ausländer leben, egal ob langfristig oder nur als Urlauber. Allerdings ist Isabel Flores zu gut vernetzt, das fand ich nicht mehr glaubwürdig. Dass sich die Einheimischen gut kennen, kann ich dagegen nachvollziehen. Die Charaktere fand ich gut getroffen und die Hauptfiguren, die vermutlich in einer Fortsetzung wieder kommen, waren mir allesamt sehr sympathisch. Besonders gut hat mir das Frettchen als Haustier gefallen, das ist ein charmantes Detail. Aufgrund der kleinen Kritikpunkte vier Sterne von mir, wobei die Autorin auf jeden Fall das Potenzial für fünf Sterne hat.

Bewertung vom 16.05.2025
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


gut

Oberflächlich und nicht wirklich spannend;
Die Geschichte beginnt interessant, braucht dann aber sehr lange, um in Fahrt zu kommen und wirklich spannend war es nie. Es wird alles aus der Perspektive von Lola erzählt, die – entgegen dem Untertitel - nicht wirklich auf der Flucht ist, die Vorgeschichte ist lange nebulös. Der Blickwinkel der Angestellten auf das Leben der Superreichen im Luxus Resort hat mir gut gefallen, bleibt allerdings oberflächlich. Da ist einiges an Potenzial liegengeblieben, da mehr schrullige Charakter und gut recherchierte Details z. B. zur Logistik die Handlung glaubhafter gemacht hätten. Die Charaktere fand ich nur teilweise gelungen, manche blieben blass und das Verhalten der Protagonistin war nicht immer nachvollziehbar. Lola war mir in ihrem Wankelmut unsympathisch und auch ihr Verhalten ist teilweise unprofessionell und dadurch unglaubwürdig. Das was sie tut kann man nicht wirklich Ermittlungen nennen, ihre Allianzen und Verdächtigungen verändern sich dauernd, teilweise ohne plausible Gründe. Das Ende bietet jede Menge überraschende Wendungen, für meinen Geschmack hat es die Autorin damit übertrieben. Der gute Schreibstil und die interessanten Ansätze können die Schwächen der Handlung nicht ausgleichen, daher leider nur drei Sterne von mir.