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Karo adores... [http://karoadores.blogspot.com]
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2011
Lycana / Die Erben der Nacht Bd.2
Schweikert, Ulrike

Lycana / Die Erben der Nacht Bd.2


gut

Im zweiten Teil der Reihe trifft man die altbekannten Personen wieder, die man schon im ersten Teil Nosferas ins Herz schließen konnte. Wenn sich Alisa und die anderen Erben wiedertreffen, kommt es einem so vor, als ob man selbst nach einem langen Sommer wieder zusammen mit ihnen ein neues "Schuljahr" einläutet. Die Protagonisten sind einem sofort wieder vertraut, und man freut sich, sie wiederzusehen. Dieses Mal geht es in das raue Irland, das Land, in dem die Familie der Lycana über die Vampire herrscht. Ich hatte mich auf diesen Ausflug in das spannende Land gefreut, doch wurde ich leider etwas enttäuscht. Ulrike Schweikert beschreibt die Landschaft ganz ohne Frage ausgezeichnet, doch für meinen Geschmacke viel zu ausführlich. Für mich war dies einer der Gründe, weshalb das Buch unglaubliche Längen aufwies, was im ersten Teil, der in Rom spielte, nicht der Fall war. Vielleicht liegt das daran, dass sich das Setting dauernd ändert, denn die Vampire sind die ganze Zeit auf der Reise, während sie vor den feindlichen Vampiren flüchten. Somit gab es immer wieder etwas Neues zu beschreiben, was mir manchmal wirklich den Lesespaß etwas vergrämt hat.

Auch der Spannungsbogen lässt diesmal etwas zu wünschen übrig. Frau Schweikert überflutet den Leser förmlich mit Handlungssträngen. Immer wieder wechselt die Perspektive: Einmal befinden wir uns inmitten von irischen Rebellen aus dieser Zeit (deren Wichtigkeit sich mir bis zuletzt nicht wirklich erschloss), dann sehen wir die Geschichte aus der Sicht der mysteriösen Vampire, die die Erben verfolgen, und im nächsten Moment geht es um eine Vampirin und einen Werwolf. Sogar Oscar Wilde und Bram Stoker spielen eine Rolle, weswegen allerdings, weiß ich auch nicht. Zumindest bei diesem Teil der Geschichte bin ich mir sicher, dass er noch für die folgenden Teile wichtig wird, da Ivy sogar kurz mit Bram Stoker spricht und ihm prophezeit, dass sie sich wiedersehen. Für mich war das alles sehr verwirrend, und ich hatte sehr viele Probleme, nach einer kurzen Lesepause wieder in die Geschichte zu finden.

Der Großteil der Geschichte wird natürlich aus der Sicht des Quartetts erzählt, welches wir schon aus dem ersten Teil kennen: Ivy, Leo, Luciano und Alisa. Diese vier Freunde mag ich immer noch sehr, auch in diesem Teil sind sie mir weiterhin ans Herz gewachsen. Allerdings hat mich ein bisschen gestört, dass so ein Gewese um die Lycana-Vampirin Ivy gemacht wird. Fast bis zum Schluss weiß man nicht genau, warum Ivy etwas so Besonderes ist, und Ulrike Schweikert streut die Hinweise so ungünstig, dass man eher ungeduldig als gespannt ist, das Rätsel endlich zu lösen. Mehr als einmal habe ich etwas ratlos geguckt, wenn wieder irgendetwas mit Ivy passiert ist, was ich mir nicht im geringsten erklären konnte. Aber schlussendlich löst Ulrike Schweikert dieses Mysterium auf; sogar wer Seymour, ihr ständiger wölfischer Begleiter, ist, erfahren wir endlich.
Leo mochte ich mal wieder am liebsten, auch wenn ich seine Verliebtheit zu einer bestimmten Person nicht ganz nachvollziehen kann. Ich hätte mir eher eine Liebesgeschichte zwischen ihm und jemand anderem gewünscht, aber das sehe ich leider nicht mehr kommen. Aber wer weiß, ich lasse mich überraschen. Luciano und Alisa sind weiterhin auch sehr liebenswert mit ihren Stärken und Schwächen, daher gibt es da nichts zu meckern.

Der Schluss war wieder äußerst spannend, und konnte mich an die Seiten fesseln, was die Seiten vorher leider nicht geschafft haben, daher werde ich die Reihe weiterverfolgen, aber hoffe, dass sich Pyras, der dritte Band, im Vergleich zu seinem Vorgänger wieder steigern kann. Da er in Paris spielt (wohin übrigens auch Bram Stoker unterwegs ist... ^^), bin ich da positiv gestimmt, denn dann wird wohl hoffentlich nicht wieder so viel gereist. Ich gebe diesem Buch 3 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2011
Wenn ich bleibe
Forman, Gayle

Wenn ich bleibe


sehr gut

Ich hatte nur wenige Erwartungen an das Buch, hatte mir auch den Klappentext vorher nicht durchgelesen. Wie ich schon in der Kurzbeschreibung angedeutet habe, fängt alles so perfekt an. Mias Familie ist durchweg sympathisch, ihre Eltern schön durchgeknallt und Teddy, ihr kleiner Bruder zum Knutschen. Die Stimmung ist erst ausgelassen und locker. Das schwenkt ganz plötzlich um, denn der Unfall kommt so unerwartet für den Leser wie für die Familie selbst. Und auf einmal legt sich eine Schwere auf die Atmosphäre, die man ganz deutlich spüren kann. Ich hatte einen ziemlichen Knoten im Hals, als ich diese Stelle gelesen habe. Und auf einmal geht es nur noch um Mia, wie sie versucht, sich klarzuwerden, ob sie ihr Leben weiterleben möchte oder ob sie sich von diesem Leben verabschiedet.

Durch Rückblenden zu Erlebnissen mit ihrer Familie und mit ihren Freunden nimmt man als Leser an dem Leben teil, das sie einmal geführt hat und kann ihre Zerrissenheit verstehen. Ihr Leben war wirklich nahezu perfekt, ihre Anekdoten lesen sich angenehm und man wünscht sich, Teil dieser ungewöhnlichen Familie zu sein, aber versteht auch, dass sie sich ein Leben ohne ihre Eltern kaum vorstellen kann. Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich wirklich das Gefühl, dass das Buch nur so dahindümpelt, es gibt keine Hochs und Tiefs, keine Spannung, die aufrechtgehalten wird. Auch die Liebesgeschichte zwischen Mia und Adam, die Mia in Rückblenden erzählt, hat kein Prickeln.

Interessant fand ich die Idee, dass man als Komapatient trotzdem alles miterleben kann, was um einen herum geschieht und dass man sich entscheiden kann, ob man lebt oder stirbt. Diese Auffassung vermittelt Hoffnung, nicht Angst vorm Sterben.

Trotz einer angenehmen Schreibweise und einem interessanten Ansatz war mir das Buch leider trotzdem etwas zu seicht, um mich wirklich mitreißen zu können, daher vergebe ich 3,5 Sterne von 5.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2011
Verblüffend stürmisch / Luzie & Leander Bd.4
Belitz, Bettina

Verblüffend stürmisch / Luzie & Leander Bd.4


ausgezeichnet

Luzie ist langsam am Verzweifeln: Endlich will sie ihren Eltern mitteilen, dass sie schon seit langer Zeit Parkour mit den Jungs macht, da folgt eine Katastrophe der nächsten. Erst denken ihre Eltern, sie sei schwanger, und das auch noch von Serdan! Dann will ihre Mutter unbedingt auf einen Trip nach Frankreich, aber nicht in ein schönes, bequemes Hotel - nein! Ihre Reise sollen sie in einem kleinen Zigeunerwagen in der französischen Einöde bestreiten. Und dann passiert etwas noch Schlimmeres: Luzie wird plötzlich unsichtbar, weil Leanders Eigenschaften auf sie abfärben. Als dann auch noch Leander abhaut, ist sie vollkommen allein, und braucht dringend einen Freund - nur gut, dass sie noch Serdans Telefonnummer hat...

Mein Chaos-Duo ist zurück, und das mit einem Feuerwerk an Action, Humor und Romantik!!! Ich habe mich so sehr auf diese Fortsetzung gefreut, und wurde auch nicht enttäuscht. Dieses Mal ist die Geschichte noch spannender, noch ausgefallener und noch witziger als die anderen Bände zuvor. Man kann es kaum glauben, dass die Bände sich noch steigern können, aber das können sie definitiv.

Dieses Mal nimmt uns Luzie mit auf einen verrückten Trip quer durch Frankreich. Für den größten Teil ist Leander nicht anwesend, aus bestimmten Gründen, die ich natürlich nicht spoilern will, dafür aber kommt Serdan diesmal dazu, was mir sehr gefallen hat. Serdan ist einfach ein toller Charakter: Er sagt nicht viel, aber wenn er was sagt, hat es Hand und Fuß. Anders als Seppo (den ich irgendwie so gar nicht leiden kann) behandelt er Luzie wie eine Gleichberechtigte und nicht wie ein kleines Mädchen, was ihm große Sympathiepunkte einbringt. Er hat ein bisschen etwas Geheimnisvolles, Interessantes, ist schon reif für sein Alter, also genau der Richtige, um Luzie auf ihrem Trip durch Frankreich zur Seite zu stehen. Und dieser Trip hat es wirklich in sich... Schlafen auf einem Heuboden, Flucht vor der Polizei, eine Begegnung mit ein paar Zigeunern - ähm, entschuldigung - Roma, und ein Gastaufritt von Johnny Depp! Ja, genau der Johnny Depp, Captain Jack Sparrow persönlich! :) Auch die Atmosphäre auf dieser Reise ist ganz besonders: Am Anfang ist alles sehr intensiv und angespannt, als Luzie das erste Mal unsichtbar ist, aber zum Ende hin ist die Geschichte dann wieder fröhlich, romantisch und ein bisschen geheimnisvoll. Ich habe mir zwischendrin gewünscht, auch mit Luzie und Serdan durch Frankreich reisen zu können, es klang einfach traumhaft.
Und nun sitze ich hier, und würde am liebsten sofort weiterlesen, was Bettina Belitz sich für Luzie für den nächsten Band ausgedacht hat, denn ihr Einfallsreichtum erstaunt mich immer wieder. Daher freue ich mich unglaublich auf ein Wiedersehen mit Luzie, Leander und vor allem Serdan, der seit diesem Band mein absoluter Liebling geworden ist. Daumen hoch für Frau Belitz und 5 Sterne von mir!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2011
Starcrossed\Göttlich verdammt, englische Ausgabe
Angelini, Josephine

Starcrossed\Göttlich verdammt, englische Ausgabe


sehr gut

Helen wohnt auf der Insel Nantucket und ihr Leben dort ist unspektakulär, fast schon langweilig. Als sie jedoch am ersten Tag nach den Sommerferien Lucas trifft, der gerade erst mit seiner großen Familie auf die Insel gezogen ist, ändert sich das schlagartig, denn Helen verspürt nur einen Wunsch: diesen Jungen zu töten, komme, was da wolle. Und plötzlich ist ihr ruhiges und langweiliges Leben vorbei, denn sie findet heraus, dass sie eine Halbgöttin ist, weswegen sie übermenschliche Fähigkeiten hat. Auf ihr und Lucas liegt eine jahrtausendealter Fluch, den Helen unbedingt durchbrechen will, und das nicht nur, weil sie sich auf unerklärbare Weise von Lucas angezogen fühlt. Doch die Schicksalsgöttinnen haben etwas anderes mit ihnen vor, und weben ihr grausames Muster unerbittlich...

Dieser Roman schlägt zurzeit hohe Wellen. Die einen lieben ihn, die anderen können dem Buch so gar nichts abgewinnen, ganz so wie bei manch anderem Roman, der jetzt ungenannt bleibt, weil diese Vergleiche eh schon oft genug gezogen wurden. Und ich kann verstehen, warum.

Dieser Young Adult-Roman hat ein geniales Rezept: gutaussehende und sympathische Protagonisten, eine fesselnde Story, ein Prise Humor, tragische Verstrickungen, große, unsterbliche Liebe über alle Grenzen und das ganze getoppt mit der griechischen Mythologie, die in sich schon sehr dramatisch, aber auch verdammt interessant ist. Angelini trifft damit bei vielen voll ins Schwarze, auch ich war förmlich an das Buch gefesselt, konnte es selten aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Zudem sind die Charaktere größtenteils wirklich unglaublich liebenswert, besonders ins Herz geschlossen habe ich die störrische Claire und den übermütigen Hector. Mit Helen selbst als Hauptfigur konnte ich mich nicht so sehr anfreunden, sie war mir zu unsicher und manchmal schon übertrieben bescheiden, aber sie ist erträglich. Lucas hat natürlich den gewissen Nervenkitzel, mit seinem Aussehen, seiner Sensibilität, aber auch seiner Macht. Ein perfekter Charakter zum Verlieben und Anschmachten, da hat Josephine Angelini wirklich alles richtig gemacht.
Auch die große Familie des Delos-Clans, zu dem Lucas gehört, ist ihr wunderbar gelungen. Ich hatte nicht wenig Lust, selbst einmal in deren Küche reinzuplatzen, um in ihrer Runde aufgenommen zu werden und mit ihnen ein Familienessen zu genießen. Da Angelini selbst aus einer großen Familie mit sieben älteren Geschwistern stammt, ist dieser Part wohl sehr aus ihrem Leben gegriffen und damit auch toll gelungen.

Die Geschichte selbst hat kleine Fehler. Zugegeben, man könnte sich an manchen Begebenheiten lang aufhalten und meckern, aber alles in allem hat mich der Plot sehr überzeugt, weil er spannend war und diese Spannung auch bis zum Ende halten konnte. Manches Mal war ich etwas erstaunt, wie die Stimmung rapide von zu Tode betrübt auf himmelhoch jauchzend umschwenken konnte, das ging mir an diesen Stellen etwas zu schnell. Auch übertreibt es die Autorin manchmal etwas, was den Kitsch angeht, selbst mir waren ein paar Stellen zu cheesy. Der Cliffhanger am Ende ist schlecht gesetzt, wie ich finde. Man möchte zwar weiterlesen, aber ist etwas frustriert, weil es nicht einmal ansatzweise eine Auflösung zu dem ganzen Dilemma, in dem Helen und Lucas stecken, gibt.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Buch sehr gern gelesen habe, und mich auf Teil 2 definitiv freue. Mythologie, Liebe, Tragik, liebenswerte Charaktere - die perfekte Zusammenstellung für einen erfolgreichen Young Adult-Roman, den Freunde von Twilight, City of Bones und Percy Jackson lieben werden.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2011
Indigosommer
Babendererde, Antje

Indigosommer


ausgezeichnet

Smilla ist gerade erst in den USA als Austauschschülerin angekommen, da wird sie schon von ihren Gastgeschwistern zu einem Surftrip nach La Push auf der Olympic Peninsula eingeladen. Obwohl Smilla sich in der Gruppe nicht von Anfang an wohl fühlt, weil sie die Jüngste ist, freut sie sich doch darauf. In La Push angekommen ist sie vollkommen von der Schönheit des einsamen Ortes fasziniert, aber auch entsetzt über die offensichtliche Abneigung der einheimischen Quileute-Indianer gegenüber den "Bleichgesichtern". Bei den Jugendlichen des Ortes gibt es eine deutlich spürbare Spannung, und Smilla kommt nicht umhin, sich zu fragen, ob im letzten Sommer, als die Clique schon einmal zum Surfen hier war, irgendetwas passiert ist. Conrad, einer der Quileute-Jugendlichen, hat einen besonders großen Hass auf die Truppe. Als jedoch Smilla in Gefahr gerät, springt er über seinen Schatten und hilft ihr. Smilla und Conrad kommen sich näher, ziehen sich dadurch aber nur noch mehr den Hass beider Lager zu und das ganze endet in einer Tragödie...

Mit dieser Geschichte hat Antje Babendererde nun ein weiteres Mal bewiesen, dass Jugendbücher mit einer Prise Liebe und dem Thema Indianer ihr absolut liegen. Keiner kann diese beiden Themen so verbinden, dass sie nicht kitschig oder abgedroschen wirken, wie sie. Auch hier hat sie wieder eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen geschaffen, die verschiedener nicht sein können. Conrad, ein Jugendlicher aus dem Quileute-Reservat, ist voller Wut, Trauer und Perspektivlosigkeit. Man merkt, dass er hin- und hergerissen ist zwischen der Loyalität zu seinem Stamm und der Zuneigung zu Smilla, dem Mädchen aus Deutschland mit den zwei verschiedenfarbigen Augen. Dass er hier überhaupt einen Konflikt sieht, zeigt, dass die Beziehung zwischen Indianern und Weißen auch heute noch von Missverständnissen und Vorurteilen geprägt ist. Antje Babendererde verschließt davor in ihrem Buch nicht die Augen, sondern baut dies in ihre Geschichten ein. Genauso wenig verschönert sie die Umstände der Indianer in diesem Reservat: Man begegnet Jugendlichen, die keine Zukunft sehen, in Armut leben, arbeitslos sind. Hier wird nichts verschönigt, aber auch nicht verteufelt. Das Buch ist trotzdem voller Hoffnung, und voller Liebe zu dem Land, auf dem die Quileute nun seit 800 Jahren leben. Beim Lesen hatte ich mehr als einmal Sehnsucht nach dem rauen Strand am Pazifik mit den Treibholzstämmen, die von Stürmen an die Küste geweht wurden. Das Bild, das Frau Babendererde zeichnet, macht Lust darauf, diesen abgelegenen Ort der Erde kennenzulernen, sowie den Stamm, der dort seit Jahrhunderten ansässig ist.
Und das schafft sie ganz fern von Vampiren und Werwölfen, obwohl das Twilight-Phänomen ein bisschen zum Running Gag in diesem Buch wird. La Push, die Quileute, Forks, Port Angeles und andere Orte und Namen sollten Twilight-Fans hier bekannt vorkommen. Ein netter Gag nebenbei, aber das Buch macht eben doch so viel mehr aus, nicht zuletzt die poetische Sprache, mit der Antje Babendererde Gefühle und Landschaften beschreibt, die mich immer wieder träumen lässt.

Was soll ich sagen? Ein Buch, dass zum Träumen einlädt, eine männliche Hauptperson, in den man sich ein ganz kleines bisschen verlieben kann, ein Setting, das Sehnsucht macht und zu guter Letzt eine Story, die spannend und gut geschrieben ist. Dass nun das Buch an sich eine wahre Augenweide ist mit dem glitzernden Meer auf dem Cover (zumindest beim Hardcover), ist nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Lesen!! Ich vergebe natürlich 5 von 5 Sternen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2011
Sonea - Die Heilerin / Die Saga von Sonea Trilogie Bd.2
Canavan, Trudi

Sonea - Die Heilerin / Die Saga von Sonea Trilogie Bd.2


gut

Es sind nur ein paar Monate vergangen seit der Ereignisse des ersten Teils der Sonea-Trilogie: Lorkin, Soneas Sohn, ist immer noch bei den Verräterinnen in Sachaka. Dort hat er weiterhin mit der Gruppe von Verräterinnen zu kämpfen, die ihn damals töten wollten. Doch trotzdem gelingt es ihm, sich langsam im Sanktuarium einzugewöhnen und das Vertrauen der Königin der Verräterrinnen zu gewinnen. Dabei bleibt jedoch eines immer unsicher: Darf er jemals nach Kyralia zurückkehren?
Währenddessen hat Sonea in Imardin mit neuen Problemen zu kämpfen: Zwei Novizinnen haben es tatsächlich geschafft, aus einem Buch Schwarze Magie zu erlernen und werden angeklagt. Zudem wurde der wilde Magier Skellin, der mittlerweile so gut wie die ganze Unterwelt Imardins kontrolliert, immer noch nicht gefangen und das Feuel-Problem in der Stadt besteht weiterhin.
Dannyl begibt sich im zweiten Teil wieder einmal auf eine Forschungsreise, um mehr über die Ursprünge der Magie herauszufinden. Dabei wird er von Ashaki Achati begleitet, zu dem er bald eine Beziehung aufbaut, die möglicherweise über Freundschaft hinausgeht. Jedoch kommt ihm dabei jemand in die Quere, den er nicht erwartet hätte...

Tja, es ist nicht einfach, eine Zusammenfassung der Geschehnisse in diesem Buch zu schreiben, da einfach sehr viel auf einmal passiert. Das Buch ist in mehrere einzelne Handlungsstränge unterteilt, weswegen die Perspektiven sehr oft wechseln. Das ist nicht immer einfach zu lesen und trägt auch nicht unbedingt zum Verständnis mancher Ereignisse bei. Die Autorin wechselt zwischen den Perspektiven von Sonea, Lorkin, Dannyl und Lilia, einer Novizin, die in diesem Buch neu eingeführt wird. Dieser Stil ist für mich nicht neu, aber ich fand es in diesem Buch leider etwas übertrieben. In jedem Kapitel wechseln die Erzählperspektiven wirklich oft, so dass man schlecht in die Geschichte reinkommt. Für mich waren es einfach definitiv zu viele Personen, um die sich die Geschichte dreht. Zudem sind die Handlungsstränge alle für den größten Teil des Buches getrennt, und laufen erst sehr spät wieder zusammen.

Die Personen an sich sind wie gewohnt: Dannyl ehrwürdig und loyal, Sonea einfühlsam und mutig, Lorkin wagemutig und leicht eingebildet. Genauso hatte ich sie in Erinnerung und ich wurde auch dieses Mal nicht davon enttäuscht. Auch Lilia, die neue Hauptfigur im Buch, hat mir gefallen, wenn ich sie auch am Anfang etwas sehr naiv empfand. Man kann aber gut ihre Entwicklung nachvollziehen und kann nur gespannt sein, wie es mit ihr weitergeht.

Um ehrlich zu sein, muss ich allerdings gestehen, dass ich den Plot für den größten Teil nicht besonders spannend fand. Das Buch ist sehr Politik-lastig. Besonders der Reise von Dannyl wurde für mein Empfinden definitiv zu viel Beachten geschenkt; die Abschnitte mit dem Botschafter, den ich eigentlich immer sehr mochte, fand ich daher am langweiligsten. Aber auch in Imardin geht es nicht gewohnt magisch, sondern eher politisch zu. Leider sucht man auch hier ein bisschen Action leider vergeblich. Zum größten Teil sind Sonea und ihre Verbündeten, zu denen überraschenderweise diesmal auch Dorrien, Rothens Sohn, gehört, zum Warten verurteilt. Als es dann doch zu einem Aufeinandertreffen mit den feindlichen Dieben kommt, ist das ganze innerhalb von einigen wenigen Seiten abgehandelt, ohne wirkliche Spannung. Schade! Außerdem habe ich Regin sehr vermisst, den ich im ersten Teil so sehr ins Herz geschlossen hatte. Dieser kommt nur ziemlich am Anfang kurz vor, und hat dann überhaupt keinen Auftritt mehr. Warum??? Ich kann nur hoffen und vermuten, dass es im dritten Teil wieder mehr von ihm zu sehen gibt, ich hatte doch so sehr auf eine Liebesgeschichte zwischen ihm und Sonea gehofft. ;)

Trotz allen Kritikpunkten, die das Buch definitiv hat, möchte ich dennoch den dritten Teil der Sonea-Trilogie nicht verpassen und wissen, wie es mit Dannyl, Sonea und Co. weitergeht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2011
The Mortal Instruments - City of Fallen Angels
Clare, Cassandra

The Mortal Instruments - City of Fallen Angels


ausgezeichnet

Der nunmehr vierte Teil der Mortal Instruments-Reihe setzt fast nahtlos an, wo City of Glass aufgehört hatte. Sechs Wochen sind seit den Ereignissen in Idris vergangen. Alle sind nach New York zurückgekehrt und widmen sich wieder ihrem normalen Leben. Magnus und Alec sind auf "Liebesurlaub", Jocelyn und Luke bereiten ihre Hochzeit vor, Clary wird von Jace zu einem Shadowhunter trainiert und Simon spielt wieder in seiner Band und hat auf einmal zwei Freundinnen. Doch der Schein trügt - plötzlich geraten die Dinge wieder aus den Fugen: Clary hört von einem Kind, was von seiner Mutter hinter einer Mülltonne abgestellt und verlassen wurde und hat dabei ein komisches Gefühl; und wirklich, bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieses Kind als Mensch mit Dämonenblut. Sie vermutet, dass jemand einen zweiten Sebastian/Jonathan entwerfen will und geht dem auf den Grund. Währenddessen wird Simon von merkwürdigen vermummten Gestalten angegriffen und muss von Jace beschützt werden. Nach und nach merken die Freunde, dass diese Ereignisse irgendwie miteinander verwoben sind und geraten wieder in tödliche Gefahr...

Als ich hörte, dass es von der Mortal Instruments-Reihe noch weitere drei Teile geben würde, war ich erst etwas skeptisch, andererseits aber auch erfreut, dass ich die Gelegenheit haben würde, wieder etwas von Clary, Jace und Co. zu lesen. Cassandra Clares Figuren hatte ich von Anfang an so sehr ins Herz geschlossen, dass es wirklich ein komisches Gefühl war, City of Glass zuzuklappen, fast, als ob man ein paar echten Freunden Lebewohl sagen muss. Umso mehr habe ich mich auf ein Wiedersehen mit ihnen gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Von Anfang an war ich wieder vollkommen gefangen in Clares Welt und wusste wieder genau, wie ihre Figuren in meinem Kopf aussehen und sprechen. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass die Charaktere im Buch plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen wären. Isabelle war noch genauso schlagfertig, Jace noch genauso arrogant und Clary noch genauso stur, wie ich sie in Erinnerung hatte. Auch die Handlung lässt nichts zu wünschen übrig. Hat man am Anfang noch das Gefühl, dass ja alles perfekt scheint, so wie ich es auch schon in der Inhaltsangabe angedeutet habe, schlägt die Handlung plötzlich um und es wird wieder dunkel, gefährlich und mysteriös. Es hat mich sehr an City of Bones erinnert, zumindest vom Spannungsaufbau her. Sind am Anfang noch die normalen Teenager-Probleme wichtig, merkt man, wie sich stetig wichtigere, ernstere Probleme in den Vordergrund stellen. Besonders mochte ich es, dass Cassandra Clare diesmal nicht nur Clary in den Mittelpunkt stellt, sondern auch sehr oft aus Simons Perspektive erzählt. Simon macht eine wichtige Entwicklung durch, hat immer noch Probleme, sich mit seinem Vampirdasein anzufreunden und ist daher von Selbstzweifeln geplagt. Clare stellt das Innenleben von ihm sehr eindringlich dar, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen. Zum Schluss erlebt die Handlung dann wieder einen actionreichen Höhepunkt, der mit einem miesen, fiesen Cliffhanger endet, weswegen ich Teil 5 der Reihe kaum erwarten kann.

Ob nun drei weitere Teile zu der eigentlich sehr gut abgeschlossenen Reihe wirklich nötig waren, darüber kann man sicherlich diskutieren. Ich war selbst sehr zufrieden mit dem Ende in City of Glass. Aber City of Fallen Angels konnte mich dennoch vollkommen überzeugen durch ein Wiedersehen mit alten Freunden und Clares Schreibstil, der dem der vorherigen Bücher in nichts nachsteht. Ich betrachte die jetzt folgenden Teile eher als Sequel der ersten drei Bände, denn als direkte Fortsetzung, daher kann ich gut damit leben und freue mich auf Teil 5 und 6 wie ein kleines Kind. ♥

14 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.