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olli2308
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Halfing

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2013
Abnehmen ist leichter als Zunehmen
Winter, Andreas

Abnehmen ist leichter als Zunehmen


sehr gut

Der Weg des geringsten Widerstandes

Wenn es stimmt, dass der Mensch immer den Weg des geringsten Widerstandes wählt, dann ist dieses kompakte Büchlein von Andreas Winter genau das richtige, um endlich Schluss zu machen mit aufwändigen Bewegungsprogrammen, lästigen Abnehmrezepten und nervenden Diäten mit anschließendem Jojo-Effekt, um dauerhaft sein Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Es braucht dazu allerdings die Bereitschaft, sich mit den Ursachen seines Essverhaltens auseinanderzusetzen.

Endlich essen, was ich will, ohne Sport, ohne Druck, ohne Zwang und ohne schlechtes Gewissen und dabei abnehmen? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Andreas Winter behauptet, dass es gar nicht die Nahrungsmittel selbst sind, die zu einer Gewichtszunahme führen, sondern das es die ganz persönlichen Gefühle sind, die der Einzelne mit dem Essen verbindet, die uns dick werden lassen. Also hauptsächlich Mangelgefühle, die sich aus einem geringen Selbstwertgefühl ergeben und die uns essen lassen, um Trost, Aufmerksamkeit und eine Belohnung zu bekommen. Negative Gefühle produzieren nämlich das Stresshormon Cortisol, und das regt die Fettbildung an. Und der Diplom-Pädagoge ist sich sicher: Sind diese Gefühle nach einer gründlichen Ursachenforschung erkannt und hat es „klick“ im Kopf gemacht, werden so persönliche Defizite automatisch aufgehoben. Selbstsicherheit und Unabhängigkeit kehren zurück, und der Wunschfigur steht nichts mehr im Weg.

Was mir an diesem Buch gut gefällt, ist der tiefenpsychologische Ansatz, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht und (negativen) Gefühlen. Und das jeder selbst die Ursachenforschung betreiben muss und es nicht reicht, eine kurzfristige Diät zu machen, weil du damit nicht die Ursachen beseitigst. Das Buch ist in zehn aufeinander aufbauende kleine Tageshappen zerlegt, und jeder Tag beinhaltet ein Thema (Tag 5 zum Beispiel das spannende Thema „den Vorteil des Dickseins erkennen“), ein dazu nützliches Wissen (zum Beispiel der Begriff „soziale Rolle“, den der Soziologe Ralf Dahrendorf geprägt hat), einen wertvollen Tagestipp (zum Beispiel nach einem Ausgleich suchen, wenn man mal gesündigt hat), anschauliche Beispiele aus der Coaching-Praxis von Andreas Winter und natürlich ein zu jedem Thema passenden Fragenkatalog, mit dem man sich auf Ursachenforschung begeben kann.

An der These, dass es zum Abnehmen reicht, wenn es „klick“ im Kopf macht, ist sehr viel Wahres dran. Allerdings reicht das nicht bei allen Übergewichtigen, es kommen ja noch andere Hindernisse dazu. Beispielsweise der Gruppenzwang in Familien, schwere Essstörungen wie Bulimie etc. Es ist zwar hilfreich, wenn man versteht, warum man so viel isst, doch sind einige Konditionierungen (wie z. B. der Zusammenhang von Nahrungsaufnahme und Trost beim Stillen an der Brust) so tief verankert, dass es eines längerfristigen Coachings oder einer Therapie bedarf, um dieses Muster aufzulösen. Zumindest braucht es ein ganzheitliches Bewusstwerden (über Kopf, Herz und Bauch), wenn das Ess-Muster dauerhaft aufgelöst werden soll. Dazu ist die gleichnamige Doppel-DVD - ein Live-Mitschnitt eines Abnehm-Gruppencoachings vom März 2012 im Züricher Kongresshaus - eine gute Ergänzung.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2013
TCM für jeden Tag. Entspannt und gesund durch die Woche
Wu, Li

TCM für jeden Tag. Entspannt und gesund durch die Woche


ausgezeichnet

Kompakte Einführung in die Welt der TCM

Eine kompakte und kompetente Einführung in die Welt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und jede Menge praktische Anwendungen bietet der Ratgeber des chinesischen Professors Li Wu. Der Autor (u. a. Heiltees für Körper, Geist und Seele) ist nicht nur Professor für TCM, sondern auch Meister im Qi Gong und Magister in Germanistik und Psychologie und betreibt eine erfolgreiche Naturheilpraxis in München. Der Ratgeber bietet eine kompetente Einführung in die 2.500 Jahre alte TCM und führt auch anschaulich in die benachbarten Heilgebiete Akupressur, Akupunktur, Tai-Chi, Qi-Gong, Ernährungslehre nach den fünf Elementen, Heilgymnastik und Meditation ein.

TCM hat auch in der westlichen Welt schon viele Anhänger gefunden, was unter anderem daran liegt, dass sie den Menschen ganzheitlich betrachtet und die einzelnen Behandlungsmethoden nicht nur auf die Linderung bestimmter körperlicher Beschwerden abzielen, sondern auch der Harmonisierung des Gesamtorganismus dienen. Die chinesische Medizin sieht wie in allen Phänomenen der Natur auch im Menschen gegensätzliche Kräfte wirken, die in Balance gebracht werden sollen. Ruhe und Hektik, Entspannung und Anspannung, Leere und Sattheit: Der menschliche Organismus ist nach den polaren Kräften Yin und Yang aufgebaut, die harmonisiert werden müssen. Krankheit ist immer ein Ausdruck von Ungleichgewicht von Yin und Yang. Nur ein ausgeglichener Mensch, in dem die Lebensenergie Qi ungestört fließen kann, ist gesund.

Da dieser Ratgeber uns entspannt und gesund durch die Woche führen will, legt er seinen Schwerpunkt auf die Praxis. Trotzdem kommt die Theorie auf 90 Seiten nicht zu kurz. Definiert werden die wichtigsten Begriffe wie die polaren Gegensätze Yin und Yang, die Lebensenergie Qi und die fünf Elemente-Lehre mit ihren Wandlungs-Phasen (hierzu gibt es eine sehr schöne Tabelle, die einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser bietet). Auch die 12 Meridiane werden kurz und bündig mit Hilfe einer Zeichnung dargestellt.

Danach werden die einzelnen chinesischen Heilmittel und Heilverfahren vorgestellt, unter anderem das chinesische Wirkprinzip von Arzneimitteln, die chinesischen Kräutertees und die Ernährungslehre nach den fünf Elementen. Auch Akupunktur, Akupressur und Heilmassagen kommen nicht zu kurz. Viele Übungen werden anschaulich bebildert, und auf einer Seite werden die wichtigsten Akupunkturpunkte mit Nummerierung abgebildet, denn im praktischen Teil gibt es zu den einzelnen Beschwerden auch konkrete Tipps für Akupressur und Heilmassage. Den Abschluss des theoretischen Teils bietet eine Einführung in die Atem- und Bewegungslehre des Qi Gong und Tai Chi.

Das Herzstück des Buches bildet der Praxisteil mit seinen sieben Tagesprogrammen für eine Woche. Dort werden sehr viele Qi-Gong- und Tai-Chi-Übungen (auch mit Zeichnungen) beschrieben, aber auch Ernährungspläne nach den fünf Elementen, Heilkräuter und Heilpflanzen, Akupressur, Heilmassagen und Meditationsanregungen. Jeder Tag ist einem bestimmten Organsystem gewidmet. So erfährt der Leser, wie er sein Atem- und Verdauungssystem gesund halten, seine Sinnesorgane schärfen, Herz und Kreislauf in Schwung halten, für einen fitten Bewegungsapparat sorgen, sein Hautbild verschönern und für ein ausgeglichenes Nervensystem sorgen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2013
Heilen mit Seelencodes. Das Kartenset
Stark, Roswitha

Heilen mit Seelencodes. Das Kartenset


ausgezeichnet

Seelencodes für Menschen und Tiere

Roswitha Stark, bekannt geworden durch die inzwischen 4-teilige Buchreihe Medizin zum Aufmalen - Heilen durch Informationsübertragung und Neue Homöopathie / Praxiserfahrungen mit den Körbler'schen Zeichen, die sie zusammen mit Petra Neumayer geschrieben hat, ist davon überzeugt, dass bestimmte Symbole, Zahlen, Buchstaben, Wörter und Farben eine therapeutische Wirkung haben. Diese „Seelencodes“ kommunizieren direkt mit dem Unbewussten. Die Heilpraktikerin mit Fachausbildungen in Klassischer Homöopathie, Phytotherapie, Spagyrik und Phonophorese (Heilung mit Stimmgabeln) weiß wovon sie spricht, denn in ihrer Praxis konnte sie zahlreichen Menschen - und Tieren - mit Heilbildern und Symbolen helfen, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Als Ergänzung zu dem Buch Heilen mit Seelencodes. Symbole, Zahlen, Buchstaben und Wörter als Schlüssel zur Matrix. Mit zahlreichen Anleitungen und Fallbeispielen ist jetzt ein praktisches Kartenset erschienen, mit dem man ein persönliches Heilbild für jeden Anlass erstellen kann. Das passende Symbol und Heilwort sowie die richtige Zahl und Farbe kann man mit Hilfe einer stabilen „Testscheibe“ (23 x 32 cm) herauszufinden. Das 62-seitige Begleitbuch gibt konkrete Anleitungen für die Erstellung der heilenden Bilder, enthält die Seelenbotschaften der Heilcodes und liefert zahlreiche Ideen und Anregungen für spannende Einsatzgebiete.

Ein gut dokumentiertes Heilbeispiel für den Einsatz von Seelencodes bei Tieren ist die Geschichte des Wallach Samy. Im Juli 2011 erlitt dieser einen Knochenbruch, woraufhin er von seinem Leid befreit und getötet werden sollte. Die Besitzerin hatte jedoch den Eindruck, dass ihr Pferd leben wollte, und sie bat Roswitha Stark um eine energetische Testung. Es wurden Heilimpulse gesetzt, indem mit Hilfe von Röntgenbildern ausgetestet wurde, welche Zeichen, Symbole und Zahlenschwingungen Samy haben wollte. Gegen alle Widerstände nahm die Heilung alleine mit alternativen Methoden ihren Lauf. Die aktuellen Röntgenbilder zeigen eine vollständige Ausheilung des Bruches. Heute ist Samy zusammen mit seiner Schwesterstute das „beste Pferd im Stall“ und wird problemlos zugeritten, ohne jegliches Humpeln.

Die 64 farbigen Karten bieten eine große Auswahl an Seelencodes für individuelle Anliegen, wobei jede einzelne Karte und jedes Wort oder Motiv sorgfältig ausgetestet sind und eine große Harmonisierungskraft in sich tragen.

Die 64 Kartenmotive setzen sich wie folgt zusammen: 22 regenbogenfarbene Heilwörter mit Seelenbotschaft, 9 regenbogenfarbene Schlüsselsymbole mit Seelenbotschaft, 10 regenbogenfarbene Heilzahlen mit Seelenbotschaft, 10 Laute zum Aktivieren des Heilbildes, 12 Farbkarten zum Aufladen des Heilbildes, 1 Joker-Karte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2013
Ein Tag mit der Liebe
Charifi, Mohsen

Ein Tag mit der Liebe


ausgezeichnet

Was man braucht, kann man nicht lieben

Der seit 1961 in Deutschland lebende iranische Psychotherapeut, Physiker und Mystiker Mohsen Charifi lässt in seiner Parabel die Verliebtheit in Form eines jungen Mädchens und die Liebe in Form eines alten Mannes aufeinandertreffen. Im Verlauf des Tages, den sie miteinander verbringen, stellt das junge Mädchen dem alten Mann, der die Verliebtheit aus seiner Jugendzeit gut kennt, viele Fragen. Geduldig, gewissenhaft und weise beantwortet der alte Mann ihr diese Fragen, sodass am Ende alle Ängste, Sorgen und Zweifel beseitigt sind und die Verliebtheit bereit ist zur Liebe.

Hier spricht ohne Frage ein großer Poet, der die Wirklichkeit hinter den Erscheinungen so klar durchdrungen hat, dass die Wahrheit durch die klare, einfache, direkte dialogische Sprache in den Schoß des Lesers fällt. Ein Beispiel gefällig? Auf die Frage der Verliebtheit, was am Küssen ein Schmerzmittel sein soll, was süchtig macht, antwortet die Liebe: „Hinter jedem Kuss, der nicht nur ein Kind der Leidenschaft und Freude ist, verbirgt sich ein Stückchen Hoffung und Sehnsucht. Hoffnung, dass der andere mir das gibt, war nur ich selbst mir geben kann…Solche Küsse befreien dich kurzfristig wie ein Schmerzmittel von deiner Sehnsucht, geliebt zu werden. Doch wie jedes Schmerzmittel befreien dich diese Küsse nicht von der Ursache des Schmerzes.“

Im Zentrum dieser berührenden Parabel steht der Beweis des Satzes: „Was man braucht, kann man nicht lieben.“ Der im Vordergrund stehende Dialog enthält so viele schöne, starke allegorische und symbolhafte Bilder, dass die Fantasie des Lesers angeregt wird und er bereitwillig der Verwandlung von Verliebtheit in Liebe folgen kann. Aus der Perspektive der unglücklichen, ungeduldigen und mit einem Rucksack voller Erinnerungen, Sehnsüchten, Enttäuschungen, Hoffnungen und Ängsten beladenen Verliebtheit macht sich der Leser auf eine Reise zu sich selbst und begegnet dort „versteinerten Erinnerungen“ und „Minutenwahrheiten“, dem schlechten und dem guten Brauchen sowie den zwei Irrtümern der Liebe.

Schließlich dringen wir zusammen mit der Verliebtheit zu den ewigen Fragen der Menschheit vor: „Was ist die Quelle allen Missbrauchens und Leidens?“, „Was ist Glück?“, „Wie verwandeln wir die Ängste in Unbeschwertheit und Leichtigkeit?“ Und schließlich wird auch die letzte Frage noch befriedigend beantwortet: „Warum wurden die Menschen aus dem Paradies vertrieben?“ Die Antworten möchte ich nicht verraten, doch kann man sich manches schwierige Philosophiebuch ersparen, wenn man dieses kleine, feine Buch voller poetischer Perlen, Quintessenzen und Weisheiten liest. Eine Antwort möchte ich zum Schluss aber dennoch verraten. Auf die Frage von Verliebtheit „Wo ist unser Anfang und unser Ende?“ antwortet die Liebe: “Dich gibt es, seit es Menschen gibt. Mich aber gibt es seit Beginn der Zeit. Dich wird es auch so lange geben, wie es Menschen geben wird. Mich wird es immer geben, solange es die Zeit geben wird.“

Bewertung vom 09.07.2013
Höre auf Deinen Körper und sei wie Du bist
Bourbeau, Lise

Höre auf Deinen Körper und sei wie Du bist


ausgezeichnet

Intuitive spirituelle Botschaften

Einfache, klare, intuitive Botschaften, die eine transformative Wirkung entfalten, weil sie direkt mit dem göttlichen Kern in uns kommunizieren: Das ist die Stärke der Bücher der spirituellen Lehrerin Lise Bourbeau. Auch in der Fortsetzung ihres ersten Buches und Bestsellers „Höre auf Deinen Körper, Deinen besten Freund“ spielt die ehemalige Schülerin von Louise Hay ihre Trumpfkarten aus: Tiefe spirituelle Wahrheiten mit den Themen des täglichen Lebens zu verbinden.

Der Kern ihrer Botschaft ist einfach und zugleich schwer umzusetzen: „Du bist Gott.“ Ganz in der Tradition von Erich Fromms Klassiker „Haben oder Sein“ unterteilt die Autorin ihr Buch in die drei Bereiche „Haben“, „Tun“ und „Sein“. Der Ausdruck „Ich habe“ zeigt ihrer Meinung nach die materielle Ausrichtung der Gesellschaft und das von dieser Haltung des Mangels die ganzen gesellschaftlichen Probleme kommen. Der Ausdruck „Ich bin“ zeigt dagegen, das alles, was in unserem Leben geschieht, die Folge unserer inneren schöpferischen Kraft ist und wir nicht fürchten müssen, etwas zu verlieren, weil wir mit unserer inneren Kraft verbunden sind.

Auch verwechseln die Menschen das „Tun“ mit dem „Sein“. Solange wir uns mit dem „Tun“ identifizieren“, können wir nicht wirklich „Sein“. Wobei „Sein“ nicht bedeutet, nichts zu tun. Etwas tun beinhaltet immer ein Ziel und ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Liest du zum Beispiel ein Buch aus beruflichen Gründen oder weil es eine Hausaufgabe ist, ist das eher ein „Tun“. Liest du ein Buch aus Freude und weil du intuitiv in das Bücherregal gegriffen hast, dann ist es eher ein Seinszustand. Manchmal fallen auch die Bereiche „Tun“ und „Sein“ zusammen, wenn du ein Buch aus beruflichen Gründen liest und es sich gleichzeitig wie eine innere Berufung anfühlt, dieses Buch zu lesen.

Jede Menge Aha-Erlebnisse bescherte mir das Buch auch in der Einordnung so scheinbar selbstverständlicher Begriffe wie „Intelligenz“ und „Intuition“, „Gefühle“ und „Emotionen“, „Weinen mit dem Verstand“ und „Weinen aus Empfindsamkeit“. Menschen, die emotional reagieren, wehren sich im Grunde gegen ihre wahren Gefühle. Diese wahren Gefühle haben oft mit Schmerz oder unangenehmen Gefühlen zu tun, die wir in der Kindheit entwickelt haben und die wir vermeiden wollen. Emotionen sind die Folge von Energieblockaden und Widerstand. Viele der 21 Übungen am Ende jeden Kapitels haben auch damit zu tun, die emotionalen Blockaden bewusst zu machen, sie zu akzeptieren, sich selbst und anderen zu verzeihen und dadurch aufzulösen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Kapitel über das männliche und das weibliche Prinzip. Warum schuf Gott Mann und Frau? Damit wir im Geschlechtsakt die extreme Lust empfinden, wenn wir erneut (wie vor der Geburt) mit Gott verschmelzen. Das männliche Prinzip verkörpert unsere aktiven, gebenden Aspekte und das weibliche Prinzip symbolisiert unsere passiven und aufnehmenden Aspekte. Um in Harmonie zu leben, müssen beide Prinzipien zusammenwirken, auch innerhalb des Mannes und der Frau. Im Idealfall weiß unser weiblicher Aspekt, was gut für uns ist, und unser männlicher Aspekt weiß, wie er den Wunsch unserer inneren Frau erfüllen kann. Wenn wir jedoch einen Aspekt in uns ablehnen, führt das dazu, dass wir entweder dominiert werden oder den anderen dominieren: die Folgen sind Streit, Krankheiten und Kriege.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2013
Heiltees für Körper, Geist und Seele
Wu, Li;Klitzner, Jürgen

Heiltees für Körper, Geist und Seele


ausgezeichnet

Europäisch-chinesische Kräuterteemischungen

„Umarmender Sonnenstrahl“, „Kraft des Einklangs“ oder „Heilender Windrauch“, die Namen der europäisch-chinesischen Kräuterteemischungen klingen einladend und wecken die Neugierde. Erstmals ist es Dank jahrelanger Zusammenarbeit zwischen Ost und West gelungen, zwei traditionsreiche, bewährte Heilmethoden – die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und die europäische Kräuterheilkunde – in den sogenannten Euro-Asia-Tees zusammenzuführen, deren Wirkungen sich nicht nur ergänzen, sondern sogar um ein Vielfaches verstärken sollen.

Der TCM-Arzt Li Wu und der Apotheker und Heilpflanzenexperte Jürgen Klitzner haben für 101 Beschwerden 304 Rezepturen herausgefunden, 101 neuartige Euro-Asia-Rezepturen, 102 Kräuterteemischungen und 101 chinesische Kräutermischungen. Man kann sich nun aussuchen, ob man beim Grippalen Infekt den europäischen Kräutern Holunderblüten, Primelwurzel, Brennnesselkraut, Spitzwegerichkraut, Weidenrinde und Schafgarbenkraut vertraut oder ob man die chinesischen Kräuter Qiang Huo, Ban Lan Gen und Chuan Xin Lian benutzt. Alternativ kann der Leser auf die mit einem Sternchen versehenen Kräuter Holunderblüten, Spitzwegerichkraut, Qiang Huo und Ban Lan Gen setzen und daraus eine ost-westliche Kräuterteemischung brauen, die zumindest etwas lieblicher schmecken dürfte als die meist bitteren TCM-Mischungen.

Fünf Sterne verdient das Buch nicht nur durch seinen hohen Informationsgehalt, sondern auch durch seine funktionelle Aufmachung. Im aufklappbaren Klappentext vorne findet der Leser eine Inhaltsangabe, die die wichtigsten Abschnitte des Buches schon mal kurz und knackig zusammenfasst. Im aufklappbaren Klappentext hinten sind die Top-Ten der Euro-Asia-Teemischungen bei Alltagsbeschwerden wie Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Sonnenbrand, Sodbrennen, Muskelkater, Nackenverspannungen, Nervosität, Schlafstörungen und Zahnschmerzen aufgeführt.

Auch ein Register der Beschwerden, ein Register der chinesischen und ein Register der europäischen Kräuter fehlen nicht. Für alle Pflanzenliebhaber gibt es sehr ausführliche Pflanzensteckbriefe, eine alphabetische Auflistung aller chinesischen und europäischen Heilkräuter mit ihren pharmazeutischen Namen, Eigenschaften und pharmakologischen Wirkungen. Darüber hinaus gibt es jede Menge Bezugsquellen für alle, die sich die fertigen Euro-Asia-Kräutermischungen bestellen wollen.

Der Hauptteil des Buches besteht aus den Rezepturen gegen 101 Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern, sehr übersichtlich unterteilt in die Bereiche Atemsystem, Sinnesorgane, Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem, Urogenitalsystem, Gynäkologische Probleme, Bewegungsapparat, Haut und Nervensystem. Als sehr wichtig empfinde ich die Unterscheidung zwischen Kräuterteemischungen für Erwachsene und Kindern. Da Kinder empfindlicher reagieren, sind auf 20 Seiten spezielle Mischungen für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren aufgeführt.

Bewertung vom 14.06.2013
Die Heilkraft innerer Krisen
Dufour, Daniel

Die Heilkraft innerer Krisen


ausgezeichnet

Natürliche Selbstregulation

Der Genfer Arzt und Therapeut Dr. med. Daniel Dufour legt nach „Das verlassene Kind“ sein zweites Buch „Die Heilkraft innerer Krisen“ vor, dessen französische Originalversion „Les tremblements intérieurs“ (Die inneren Erschütterungen) sich bereits über 50.000 Mal verkauft hat. Ich habe beide Bücher gelesen und finde, dass dieses Buch eine sehr gute Ergänzung zum ersten Buch darstellt und noch genauer die mehrstufigen Prozesse beschreibt, wie man seine unterdrückten Gefühle wahrnehmen, akzeptieren und ausdrücken kann.

Zunächst einmal postuliert Daniel Dufour, dass alle Krankheiten ihre Ursache darin haben, dass unliebsame Emotionen (zum Beispiel Wut und Trauer) unterdrückt werden: „Jeder, der es sich herausnimmt, das Ausdrücken einer Emotion direkt oder indirekt behindert oder untersagt, macht sich einer kriminellen Vereinigung gegen sich selbst schuldig.“ Etwas martialisch ausgedrückt, aber in der Sache richtig. Es geht ihm um die radikale Erlaubnis, alles auszudrücken, was gerade an Emotionen und Bedürfnissen da ist. Und wenn diese Emotionen blockiert sind oder gar eine Traumatisierung vorliegt (Stichwort „Ängste“), hat der Therapeut die OGE-Methode entwickelt, die er im Herbst 2013 auch in Deutschland vorstellt und die bewirkt, dass blockierte Gefühle in einem mehrstufigen Prozess ausgedrückt werden können.

Daniel Dufour geht es dabei nicht um einen Kampf Schulmedizin gegen alternative Medizin. Er weist lediglich zu Recht darauf hin, dass bei den meisten Störungen im Körper und in der Psyche die natürliche Selbstregulation nicht mehr funktioniert und das diese Störungen nicht dadurch behoben werden können, dass von außen etwas hinzugefügt wird (etwa Medikamente oder Ernährungsprogramme), sondern dass es darum geht, den Betroffenen zu mehr Bewusstheit und Achtsamkeit ihren eigenen Zuständen gegenüber zu verhelfen: „Nur der Betroffene ist dazu fähig, nach dem reinen, wundervollen und von Liebe erfüllten Wesen in ihm zu suchen, dass seit Anbeginn der Zeiten existiert, aber nie gefördert wurde, was zu der Störung geführt hat, unter der er leidet.“

Sehr ausführlich geht Daniel Dufour auf die Ernährung ein, denn in diesem Bereich sind die Störungen in der natürlichen Selbstregulation am offensichtlichsten. Fettleibigkeit, Bulimie und Magersucht sind für ihn Zeichen gestörter Selbstliebe. So steht beispielsweise hinter einer „Fressattacke“ das Verlangen, eine unerträgliche Anspannung im Körper zu entspannen. (Was leider nur sehr kurzfristig gelingt, denn bald darauf baut sich die Anspannung wieder auf und muss erneut durch eine Fressattacke befriedigt werden) Die Anspannung resultiert aus einem unterdrückten Gefühl (Schmerz, Wut, Trauer, Scham oder Ekel) oder einem unterdrückten Bedürfnis (meistens nach Kontakt und Nähe), und führt zu einem inneren Konflikt zwischen Bedürfnisbefriedigung und Vermeidung. Da bleibt als Ausweg oft nur die Sucht, es sei denn, Daniel Dufour (oder andere Therapeuten) bringen durch ihre Therapiemethoden Bewusstheit in den unbewusst ablaufenden Prozess.

Im Schlusskapitel „Die Liebe als Essenz des Lebens“ spannt der Autor noch einmal einen großen Bogen und ruft zu mehr Selbstliebe auf, die schließlich zu mehr Liebe für die anderen und zur Umwelt führt: „Diese Liebe ist tief, real und vollkommen uneigennützig. Sie existiert im Hier und Jetzt, während Vergangenheit und Zukunft aus der Vorstellung kommen und nicht real sind.“

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2013
Nikotinsucht - die große Lüge
Winter, Andreas

Nikotinsucht - die große Lüge


sehr gut

Andreas Winter, von Haus aus Diplom-Pädagoge, hat schon diverse Bücher über Suchtproblematiken (Alkohol, Essen, Tabletten) geschrieben und folgt einer für mich sehr gut nachvollziehbaren Argumentation: Rauchen macht weder körperlich noch psychisch süchtig, sondern ist eine Konditionierung, die leicht durch eine weniger schädliche Ersatzhandlung ausgetauscht werden kann, wenn der Raucher die Gründe weiß, warum er raucht.

Die Konditionierung lautet: „Ich rauche – also bin ich erwachsen, mündig, selbstbestimmt und männlich.“ Es sind ausschließlich nur diese Gründe, warum der Raucher (und die Raucherin) raucht, und je eher man sich das selbst eingesteht, desto größer ist die Chance, sich die symbolische Wirkung einer Zigarette nicht mehr vom Rauchen zu holen, sondern von anderen Symbolen, wie zum Beispiel die Augen schließen, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen und für ein paar Minuten der Welt mit ihren Fremdbestimmungen nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Raucher brauchen also ein „Alibi“, um der Mitwelt ein paar Minuten einmal nicht zur Verfügung zu stehen. Raucher sind also Menschen, die sehr darauf achten, sich zugehörig zu fühlen und die diese Gruppenzugehörigkeit mit einer gemeinsamen Zigarette symbolischen Ausdruck verleihen. Jedes Mal, wenn man eine raucht, wird die Konditionierung „Ich fühle mich frei und selbstbestimmt und erwachsen“ wieder aktiviert, und ein Gefühl der Erleichterung und Entspannung setzt ein. Andreas Winter glaubt außerdem daran, dass der Raucher nicht abstinent sein muss, sondern kontrolliert weiter rauchen kann, nachdem es im Kopf „klick“ gemacht hat. Bis hierhin kann ich dem Psycho-Coach gut folgen.

Wie kann man dieser Konditionierung entkommen? Nach Andreas Winter einfach mit der Erkenntnis, dass es sich nur um eine Konditionierung handelt, man also keine körperlichen und seelischen Entzugserscheinungen hat, wenn man aufhört oder reduziert. Hier kann ich der Argumentation von Andreas Winter nicht mehr folgen. Ich bin selbst Raucher und rauche immer noch, obwohl ich die Erkenntnis habe, warum ich rauche. Vielleicht ist bei 5-10 Zigaretten am Tag der Leidensdruck bei mir nicht hoch genug, um aufzuhören? Vielleicht bin ich auch noch im unbewussten Widerstand und will mir immer noch beweisen, dass ich durch rauchen mündig, frei und erwachsen bin?

Wenn es ein Buch schafft, Menschen vom Rauchzwang zu befreien (was nicht unbedingt Abstinenz bedeuten muss), dann ist es dieses Buch. Hilfreich ist sicherlich ein herunterladbares Video mit Andreas Winter (Link im Buch), dass noch mehr Gefühlsbereiche im Gehirn ansprechen kann als das Buch. Die zahlreichen Beispiele auch von sehr skeptischen und widerspenstigen Starkrauchern im Buch, die nicht mehr rauchen oder nur noch gelegentlich rauchen, haben mich sehr beeindruckt. Auch wenn das Buch nicht alle Raucher zu Nichtrauchern macht, ist es 5 Sterne wert, weil es Raucher hoffentlich daran hindert, für teure Nikotinpflaster und andere Versprechungen der Rauchentwöhnungsindustrie Geld aus dem Fenster zu werfen.