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scouter
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Unna

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Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Bei einem ausgefallenen Treffen mit einem Informanten entdeckt Gianna Pitti eine tote Frau im Gardasee, Sie zeiht sie aus dem See und bemerkt, dass diese ermordet wurde. Eigentlich sollte sich Gianna mit einem Unbekannten treffen, der ihr etwas Wichtiges geben sollte. Sie findet bei der Toten eine leere CD-Hülle mit einer unleserlichen Aufschrift. Sie nimmt es mit nach Hause, wo ihr Vater und ihr Onkel warten. Sie können mit Mühe die Schrift entziffern, Churchill Briefe. Doch was soll das bedeuten. Der journalistische Spürsinn für eine Story erwacht, vor allem, als sie erfährt, dass es am See eine Schießerei gegeben hat. Am Wochenende sollte eine Veranstaltung zum Thema Churchill und dem Gardasee stattfinden. Doch der englische Professor, der den Vortrag halten sollte, ist verschwunden. Gianna und ihr Vater machen sich auf die Suche nach den verlorenen Briefen.
„Was am Ufer lauert“ ist ein regionaler Krimi von Lenz Koppelstädter, der am Gardasee spielt. Hauptcharaktere sind Gianna Pitti und weitere Familienmitglieder, wie ihr lange verschwundener Vater und ihr Onkel Francesco. Außerdem Mitglieder der regionalen Zeitung, wie die Geliebte ihres Vaters Elvira. Dann sind nach noch die Bösen, die von Professor Sheppard und der junge Historiker Pagani, die sich auf Churchill spezialisiert haben. Die Story ist recht interessant, denn es wird vermutet das Churchill mit dem rechten Duce, während des zweiten Weltkriegs dealen wollte. Es sollen scheinbar Briefe geben, die das Belegen. Diesen Briefen sind nun verschiedene Mächte und Geheimdienste auf der Spur. Ansonsten ist es eine Geschichte über die Familie Pitti, die hier in diesen historischen Angelegenheiten, schon durch ihren Großvater verstrickt sind. Die einzelnen Abschnitte sind durch die handelnden Personen gekennzeichnet. Die Spannung wird durch wechselnde Szenen erzeugt. Schön sind auch immer wieder die regionalen Besonderheiten des Gardasees, die durch die bildhafte Sprache des Autors immer wieder hervorgehoben wird.
Ich finde diesen Krimi um die Journalistin Gianna Pitti unterhaltsam, aber die Spannung könnte ein wenig höher sein und die Figur mit ein bisschen mehr Charakter bzw. Überraschendem ausgestattet sein. Die Anlagen sind da. Ich bin sicher, dass dieses auch noch geschehen wird. Ich würde ihn in den Bereich Cozy Crime einsortieren, denn er hat auch viel Interessantes zu bieten.

Bewertung vom 06.05.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Andy ist eine freiberufliche Agentin, die nur Spezialaufträge annimmt. Dieses ist so einer, denn es handelt sich um eine lange Einbruchserie, die immer mit einem Feuer zusammen stattfinden. Der letzte Einbruch sollte bei einem Juwelier durchgeführt werden, aber es lief irgendwie schief. Andy wird von FBI Agent Newler angeheuert und nimmt in einer Bar Kontakt mit Ben auf, der einen Brief an das FBI geschickt hatte, da seine Freundin und deren Sohn verschwunden sind. Gleichzeitig gehört er aber auch der Feuerwehrtruppe um deren Chef Matt an, die für die Raubzüge und den Tod zweier weiterer Menschen verantwortlich sein sollen. Der Job wird für Andy und Ben eine Menge Gefahren bieten und sehr kompliziert werden.
Der Thriller „Devil´s Kitchen“ von Candice Fox hat ein ganz besonderes Thema, eine verbrecherische Feuerwehrtruppe, die auch noch Raubzüge begeht. Das ist schon eine spannende Story an sich, aber hier wird die Spannung durch die Tatsache geschürt, dass unsere beiden Hauptcharaktere Ben und Andy sehr unterschiedlich sind und auch das Thema Angst eine Rolle spielt. Andy wird als sehr abgebrühte private Ermittlerin dargestellt, die eigentlich vor keiner Gefahr zurückweicht, da sie auch auf fast alles sich vorbereitet hat. Es sind einige Schachzüge dabei, da muss ich meinen Hut vor der Autorin ziehen. Ben hingegen ist ein sehr zerrissener Charakter, der seinem Chef Matt einiges zu verdanken hat, aber nun wo er sesshaft werden möchte seine Freundin verschwunden ist und er sein Team im Verdacht hat. Die Beziehung, die Andy und er durchführen müssen ist ein ständiges an und aus, aber darin liegt auch ein gewisser Reiz, der die Spannung noch ein bisschen triggert. Die einzelnen Kapitel sind an die beiden Hauptcharaktere gebunden und sie schildert dann die jeweilige Sicht auf die Dinge. Die weiteren Teammitglieder erden immer wieder aus deren beider Sicht geschildert. Auch sind ein paar Rückblicke eingestreut, die das vergangene Leben von Ben und Andy beschreiben. Die Spannung liegt immer über dieser Story und hat am Ende auch noch die ein oder andere Überraschung parat. Geschrieben ist dieser Thriller sehr temporeich und das macht schon Spaß ihn zu lesen.
Dieser Thriller ist mal etwas anderes und ich kann nicht sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Allerdings ist die Betrachtungsweise aus der Sicht von Andy und Ben spannend, aber es fehlt die Hochspannung. Es läuft alles spannend ab, doch irgendetwas fehlte mir für die 5 Sterne, ich kann es aber nicht wirklich fassen. Deshalb selbst lesen, er hat schon etwas Besonderes.

Bewertung vom 05.05.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Familie Snaeberg trifft sich in einem Hotel in den Lavafedern Islands zur Feier eines der Ältesten der Familie. So sind alle Snaebergs zusammen und das Ereignis zu feiern. Teilweise haben sie sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Das Hotel ist ein sehr modernes und so bietet es allen Komfort, den sich die Familie vorstellen kann. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt, denn es gibt auch Zwistigkeiten innerhalb der Familie. Deshalb fließt auch der Alkohol in Strömen und man merkt auch das einige aus der Familie Probleme damit haben. Drei Tage sind sie zusammen und dann passiert ein Unglück und einer aus der Familie ist tot und die Kripo ermittelt.
Der Island – Krimi „Verlassen“ von Eva Björg Aegisdottir ist eine spannende Story über eine besondere Familie aus Island. Es werden drei Tage dieser Familie bei einer Familienfeier skizziert, die eigentlich ganz harmonisch verlaufen könnte. Doch weit gefehlt. Das Cover zeigt eine felsige einsame Bucht, wie es für einige Landstriche auf Island typisch erscheint. Eine sehr gute Einführung in diesen Krimi. Ansonsten sind es gut dargestellte Animositäten und Feindschaften innerhalb der Familie, die an so einem Wochenende zum Tragen kommen. Die Abgeschiedenheit und der Alkohol lösen so einige Gefühle untereinander aus, die schon tief versteckt waren. Die Autorin wählt die genaue zeitliche Darstellung dieses Wochenendes und beschreibt das Geschehen aus der Sicht von fünf Mitgliedern der Familie und einer Hotelangestellten in einer chronologischen Abfolge. Unterbrochen wird es nur durch die Vorblende auf die Ermittlungen der Polizei, nachdem man einen Toten gefunden hat. Die Familienmitglieder sind aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und sie zeigen auch die Gefühle, die sie bei dieser Feier entwickeln. Ganz speziell ist die Sicht der Hotelangestellten, die eine sehr interessante und objektive Sicht beschreibt. Die Story ist spannend erzählt, da man ganz am Anfang erfährt, dass es einen Toten gibt und in den Rückblicken die Situation in der Familie bis zum überraschenden Ende aufgebaut wird.
Skandinavische Krimis, wie dieser aus Island, weisen in meinen Augen immer eine bedrohliche Gesamtsituation auf, meistens geprägt durch das schlechte Wetter. Das geschieht auch hier, doch es ist dieses bedrohliche Zusammensein, dass die Atmosphäre prägt und auch sehr bedrohlich erscheinen lässt. Ich finde es ist ein spannender Island – Krimi, der das Genre gut darstellt.

Bewertung vom 04.05.2025
Silber, Eva-Maria; Wolff, Mart

Die Agentur Ein atemloser Politthriller basierend auf brandaktuellen Themen


ausgezeichnet

Auf einer Demonstration in Dresden wird ein alter Mann erstochen und die Kripo wird zu den Ermittlungen gerufen. An der Seite von Kommissar Schmitt ermittelt die neue Kollegin el-Ahmar. Es stellt sich heraus, dass der Ermordete ein ehemaliger Stasi Angehöriger war. Über den Täter werden sehr viele Mutmaßungen in den sozialen Medien angestellt, die von einem linken Täter bis hin zu einer Beteiligung eines Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Die Medien überschlagen sich und setzen so die Polizei unter Druck. Genau dies macht auch der Leitenden Kripo Kommissar Strömer, dem irgendwie der Verdacht eines Migranten als Täter sehr gut gefällt. Als dann aber mitten in die Ermittlungen der Fund eines schwarzen Jungen gemeldet wird, haben die Kommissare nicht nur ein Problem, sondern hiermit ein Zweites. Die Ermittlungen werden ab jetzt noch viel schwieriger und die große Frage ist, haben die Fälle etwas Gemeinsames?
Der Politthriller „Die Agentur“ von Eva-Maria Silber und Mart Wolff ist Thriller, der die Situation in der heutigen Zeit in Dresden als Beispiel gut widerspiegelt. Er beschreibt ein immer noch aktuelles, die auch mit Vergangenheitsbewältigung in der ehemaligen DDR zu tun hat. Aber nicht nur das, der Thriller zeigt auch weit größere Verwicklungen auf. Seine beiden Hauptcharaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, ein erfahrener Kriminalkommissar und eine junge Kommissarin mit Wurzeln aus einem arabischen Land, aber in Deutschland geboren. Das ist allerdings auch Menschen in den sozialen Medien egal. Diese Kommentar werden immer wieder in die aktuelle Situation der Ermittlungen eingespielt und zeigt, wie menschenverachtend diese Kommentare sein können. Das ist ja nichts, was nicht auch der aktuellen Situation in Deutschland eine Rolle spielt. Es geht auch nicht um Realität in vielen Kommentaren, sondern vielleicht manchmal nur Frust Bewältigung, oder vielleicht einfach nur Dummheit. Das ist natürlich etwas, dass die Ermittlungen nicht gerade einfacher machen. Das schöne an der vertrackten Situation ist, dass die beiden zu einem wirklich guten Team zusammenwachsen. Die Spannung ist in diesem Thriller vorprogrammiert und entwickelt sich sehr gut bis zum Ende. Die Sprache fördert das Ganze noch, denn sie ist sehr klar und verständlich, so dass es kein Problem ist, sich diese Situation vorzustellen.
Ich habe diesen Thriller wegen der sehr interessantes Story verschlungen, da ich das Buch auch irgendwie nicht aus der Hand legen konnte. Die Charaktere, die hier vorkommen sind alle sehr klar gezeichnet und das Ermittlerteam mir seinen Ecken und Kanten passt sehr gut zusammen. Dieser Politthriller bekommt meine ganz besondere Empfehlung.

Bewertung vom 03.05.2025
Silber, Eva-Maria

Deichschatten Ein fesselnder Ostfriesland Krimi


sehr gut

Christina weiß im ersten Moment gar nicht, wo sie sich befindet, und dann wird ihr auch noch ein Baby gereicht von einer Krankenschwester. Im Krankenhaus kann man sich die ablehnende Haltung der Frau überhaupt nicht erklären. Als Mutter und Kind dann auf einmal verschwunden sind alarmieren sie die Polizei, Doch die hat alle Hände voll zu tun, denn im Landkreis Wittmund droht eine große Katastrophe. So muss die Kriminalkommissarin Hannah Adams den Fall aufnehmen, da sie gerade neu ist in Wittmund. Außerdem ist noch Staatsanwältin Leyla Zapatka für den Fall zuständig, die auch neu in ihrem Amt ist. Das wird für beide Frauen eine große Herausforderung den Fall zu lösen und ihre persönlichen Schwierigkeiten zu bewältigen.
Der Ostfriesland-Krimi „Deichschatten von Eva-Maria Silber ist ein Krimi, der ein sehr aktuelles und bedrückendes Thema behandelt. Die Hauptcharaktere Hannah Adams und Leyla Zapatka werden von der Autorin sehr gut dargestellt. Es sind Typen, die ihre eigen Geschichte immer mit sich herumtragen und das genauso, wie Christina, die mit ihrem Baby verschwindet. Es sind diese inneren Stories, die den Krimi spannend machen, weil der Leser hier in menschliche Abgründe schauen kann. Es ist auch eine große Portion Sozialkritik enthalten, wenn die Autorin über die Rolle einer Frau aus einer sozialen Unterschicht und die Behandlung von alten Menschen in einem Altenheim berichtet, Doch auch die Kriminalkommissarin schleppt einen großen Rucksack an Vorurteilen mit sich herum, den sie an der Staatsanwältin auslässt. Aber auch Leyla hat einen großen problembeladenen Rucksack, den sie mit sich herumträgt. Schön finde ich, wie die Autorin die Lösung für die beiden Frauen entwickelt und das ist, als ob es eine Schablone auf andere Situationen legt, die man auch lösen kann in dem man miteinander redet. Es ist genau der Knackpunkt im Roman, wo sich alles wendet. Es gibt noch eine Parallelhandlung, die sehr wahrscheinlich die Drucksituation für Hannah und Leyla noch mal erhöht, aber in meinen Augen ein bisschen too much erscheint. Auf jeden Fall steigt die Spannung bis zum Ende an und auch die Sprache unterstützt die Handlung sehr gut.
Ich habe mich langsam in die Handlung hineingearbeitet und ich muss sagen, dass ich den Stil der Autorin mag, da sie in diesem Krimi auch die menschlichen Besonderheiten unter die Lupe nimmt. Ich mag es ganz besonders, wenn der Leser die Stories, die sich in den Köpfen der Hauptakteure abspielt, live mitbekommt, auch wenn das manchmal Kopfschütteln auslösen kann. Doch ich habe mittlerweile auch im richtigen Leben festgestellt, dass das schon in der Regel genauso geschieht, dass wir uns unsere eigenen Geschichten erzählen, ohne immer genau zu prüfen, ob diese auch stimmen. Ich finde den Krimi empfehlenswert.

Bewertung vom 27.04.2025
Spinnen, Burkhard;Wolkenstein, Charles

Erdrutsch


ausgezeichnet

In der Nähe des Comer Sees auf dem Monte Croce di Muggio findet der Tibeter, Aurelio Campanna, einen Mann, der mit den Krähen spricht. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann ein Veterinär Mediziner ist. Es ist Dottore Giorgio Colombo aus der Nähe. Seine Laute, die er von sich gibt, sind denen der Krähe sehr ähnlich. Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hat man ihn in eine Unterkunft der confusi, die von einer Ordensschwester geleitet wird. Es ist sehr schwer ansprechbar und gibt nur Krähenlaut von sich. Er zeichnet eine Karte der Alpenregion und zeichnet dort in einer Art Vorhersage, künftige Erdrutsche und andere Unglücke ein, die er wohl von den Krähen gehört hat, wie er angibt. Die Frage, die sich nicht nur Wissenschaftler stellen ist, ob es möglich ist diese Vorhersagen zu verifizieren.
Ein sehr interessanter Roman den Spinnen/Wolkenstein, mit dem Namen „Erdrutsch“ hier entwickelt haben. Schon das Cover zeigt ein stilisierte Krähe und die Region um den Comer See. Es hat etwas gedauert, bis ich mich in dem Roman wohlgefühlt habe, denn die Erzählung von Menschen und Krähen, die Unglücksprognose betreiben können, war mir erst sehr befremdlich. Doch die Autoren haben ganz geschickt ein sehr aktuelles Thema an diesen Mythen aufgebaut. Es geht um handfeste Probleme, die durch den Klimawandel und die ansteigende Anzahl von Touristen entstehen kann. Dies ist hier die Bedrohungskulisse und natürlich sind auch Umweltschützer, einer sogenannten Burnt Generation, beteiligt mit ihren sehr harten Aktionen gegen diese beiden bedrohenden Faktoren. Dieses wird sehr gut deutlich gemacht durch die Sprache, bei den drastischen Ereignissen. Doch der Roman bleibt nicht stehen in der Aufzählung der negativen Probleme der Region, sondern erzählt auch von Auswegen aus dem Dilemma. Sehr interessant sind die Darstellungen der Aktionen um die Raben, denen hier fast menschliches Verhalten nachgewiesen wird. Das sind alles zusammen ein paar interessante wirtschaftliche und wissenschaftliche Erkenntnisse, die mich doch sehr neugierig gemacht haben.
Nach anfänglichen Fragezeichen, die in mir entstanden, fand ich den Roman wegen seiner Aktualität sehr interessant und lesenswert. Mit seiner Gesellschaftskritik, aber auch ein wenig überspitzten Handlungen, z. B. um das Verhalten der Krähen, hat er mich am Ende überzeugt und wer sagt denn, dass die Krähen menschliches Verhalten nicht spiegeln können? Die Umweltschäden in den Alpen wird man so leicht nicht von der Hand weisen können.

Bewertung vom 26.04.2025
Johannsen, Emmi

Mordseemusik / Caro Falk Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Caro Falk ist hochnervös, denn sie hat einen Auftritt mit ihrem Chor bei einem Konzert einer Südamerikanischen Band, die sehr beliebt ist. Doch am Abende des Konzerts kommt es zu einem Zwischenfall, denn der Sänger bricht plötzlich mit Atemnot zusammen und stirbt im Krankenhaus. Natürlich ist das für Caro ein Grund mit ihrem Freund Jan Akkermann sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Auch ihr Schwiegervater Hinnerk unterstützt sie in der Recherche, da er mal Journalist war und über viele Kontakte verfügt. So finden sie heraus, dass der Musiker kein Südamerikaner war sondern aus Emden stammte. Doch das ist nicht das einzige Geheimnis, dem die beiden privaten Ermittler auf der Spur sind, ganz zum Unwillen von Kommissar Bachmann, doch das stört die beiden überhaupt nicht.
Der neueste Borkum-Krimi von Emmi Johannsen „Mordsee Musik“ zeigt auf dem Cover natürlich wieder eine Seemöwe, diesmal vor einem Strandpavillon, in dem ein Konzert und ein anschließender Todesfall sich zugetragen haben. Die Autorin bemüht wieder ihr bewährtes, privates Ermittlerteam, um diesen Todesfall aufzuklären. Dieses Mal kommt eine kleine romantische Note zwischen den beiden noch hinzu, was diesen Fall für mich noch ein bisschen interessanter macht. Es ist schon sehr bezeichnend, wie weit diese beiden Ermittler kommen und so den Fall bearbeiten können. Auf einer kleinen Insel, wie Borkum, bleibt natürlich nichts lange geheim. Dazu sind Caro und Jan einfach zu gut vernetzt. Diese Vernetzung zeigt die Autorin ganz klar auf und das ist, finde ich, die Stärke dieses Krimis. Aber auch die Story ist authentisch und nachvollziehbar, auch wenn sich der Nebel erst nach und nach legt. Aber so wie im richtigen Leben halt. Deshalb kommen die beiden Hauptcharaktere so sympathisch rüber. Das der Spannungsbogen gut entwickelt wird und das immer wieder Wendungen in diesem Fall auftreten und es ein sehr überraschendes Finale gibt, macht den Roman sehr interessant.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis und ich bin auch Fan von Emmi Johannsen und ihren Ermittlern und der Art wie mir Borkum nahegebracht wird. Das der Krimi spannend ist, lässt ihn mich umso lieber empfehlen.

Bewertung vom 24.04.2025
Ziegert, Susanne

Wattrennen in den Tod


ausgezeichnet

Vor dem diesjährigen Wattrennen verschwindet der hohe Favorit aus dem Stall und keiner weiß, wo er ist. Eine Gruppe im Internet freut sich darüber, da sie keine weitere Ausdehnung des Tourismus möchte und das Wattrennen aus Tierschutzgründen verachtet. Da die Hauptkommissarin Friederike von Menkendorf bald ihren Dienst in Cuxhaven antritt ist sie zufällig vor Ort und mischt sich natürlich ein, was ihre neue Chefin gar nicht gerne sieht. Als dann noch ein Jockey tot vom Pferd fällt ist sie bereit sofort den Dienst aufzunehmen. Der Jockey war in der Szene sehr unbeliebt, so dass es auch viele Verdächtige gibt. Als dann noch herauskommt, dass der Vollblüter entführt wurde und en Lösegeld im Raum steht, wird der Fall sehr undurchsichtig.
Der Krimi „Wattrennen in den Tod“ von Susanne Ziegert ist ein spannender Krimi aus Ostfriesland mit zwei sehr interessanten Hauptcharakteren. Für die Polizei ist das Rike von Menkendorf und ihre Kollegin Flores Salazar, die ein sehr gutes Team bilden und die Malerin Margo Valeska, als private Ermittlerin, die in der Region sehr gut vernetzt ist. Das Thema des Krimis behandelt einmal den Tierschutz und dann auch noch das Thema Wetten und Wettbetrug. Das passt zu diesem Sport sehr gut, sodass auch die Ermittlungen in verschiedene Richtungen ausgelegt werden müssen. Der Leser erfährt dann auch noch die Bewegungen der Tierschützer, unter dem sehr bezeichnenden Namen Tourihasser, die sich parallel zu den Vorgängen um das Wattrennen bewegen. Auch die Person Rike wird sehr gut beschrieben, als Dickkopf, die ihren eigenen Weg gehen will. Ihre Kollegin unterstützt sie darin, manchmal auch ein bisschen als Richtungsweiser. Da Rike ihren Beruf liebt, stellt sich auch ihr Privatleben als schwierig heraus. Ein gelungener Schachzug ist das einfließen lassen der Kommentare aus den sozialen Medien. Schon das Cover gibt den Inhalt sehr gut wieder und ist so ein gelungener Einstieg. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und die Sprache ist sehr gut verständlich und versorgt den Leser mit allen Informationen, die er braucht.
Ich bin ein Fan von regionalen Krimis und so finde ich auch diesen Krimi sehr gelungen, weil er spannend und informativ ist. Das Thema ist ebenfalls sehr gut gewählt und aus diesen Gründen kann ich diesen Krimi empfehlen.

Bewertung vom 22.04.2025
Cazon, Christine

Stürmische Cote d´Azur / Kommissar Duval Bd.3


ausgezeichnet

Commissaire Duval wird zu einem Mord gerufen auf die Ile Sainte-Marguerite. Ein Mitarbeiter auf einer Jacht wird erstochen aufgefunden. Doch schon die Hinfahrt zum Tatort ist für Duval eine Herausforderung. Es herrscht ein starker Sturm und so sind die zwanzig Minuten der Überfahrt schon schlimm für ihn. Auf der Insel angekommen hat er es mit schwierigen Ermittlungen zu tun, denn es gibt zwar Verdächtige, aber noch kein Motiv. Einer der Verdächtigen allerdings wird vermisst und man denkt er ist geflohen. SO werden alle Bewohner und Gäste dieser Insel befragt, doch bis zum Abend gibt es keine Ergebnisse, so entscheidet sich Duval zu bleiben, da auch der Sturm noch zunimmt. An dem Abend allerdings gibt es entscheidende Neuigkeiten.
Wie stürmisch es werden kann auf der Insel und vor den Toren von Cannes zeigt schon das Cover des Krimis „Stürmische Cote D´Azur“ von Christine Cazon. Von der ersten Seite an Ist es verständlich, dass Duval und sein Team in einer sehr schwierigen Situation ermitteln müssen, Es ist kalt und regnerisch und so sind auch die äußeren Umstände gegen das Polizeiteam. Auch die Menschen, die mit ihren Booten auf der Insel gestrandet sind, haben sich das wohl anders vorgestellt. Das Team um den Toten ist ebenfalls sehr interessant, sie waren lange mit dem Skipper unterwegs, so dass hier natürlich die Verdachtsmomente fehlen. Interessant sind die Bewohner der Insel dargestellt, aber auch die Besitzer von Yachten, die momentan im Hafen lagern. Sie erzählen alle Geschichten, die zusammengesetzt werden müssen. Ich finde das ist die Stärke dieses Buches, das die Charaktere gut ausgearbeitet werden. Aber auch die Spannung ist fühlbar in diesem Sturm auf der Insel und es ist fast so, dass das Wetter die Spannung auf der Insel spürt. Der Bogen zum Ende wird sehr überzeugend gespannt und ist natürlich mit Überraschungen gespickt.
Ich mag diese Art von regionalem Krimi, der die Schönheiten der Region, hier der Insel, beschreibt auch wenn es mal stürmt. Ich kann allen die regionale Krimis mögen, diesen auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 19.04.2025
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


ausgezeichnet

Bei Commissario Salvatore Gaetano meldet sich ein merkwürdiger Besucher, der berichtete, dass in seine Wohnung eingebrochen, aber nichts gestohlen wurde. Er fühlt sich bedroht und befürchtet bald zu sterben. So richtig Ernst mit Gaetano den Besucher nicht, da die Polizei auf viel zu tun hat wegen der San Gennaro Feierlichkeiten. Doch dann wir dieser mysteriöse Besucher tot aufgefunden und sein Kopf ist verschwunden. Ein Schock für die Polizei, an San Gennaro einen toten Turiner aufzufinden. Auch die Presse ist der Polizei im Nacken, so dass Gaetano mit Hochdruck die Ermittlungen aufnimmt und so erfährt er, dass vor 10 Jahren die Frau des Toten starb und die Familie den Ehemann verantwortlich machte. Für Gaetano ist klar, wo er den Mörder suchen muss.
Schon das Cover des Neapel-Krimis „Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ von Fabio Nola zeigt die verschlungenen Gassen der Stadt Neapel und den Vesuv im Hintergrund. Denn auch dieser Krimi ist sehr verzwickt. Der Autor lässt den Leser in die Geschichte der Stadt um den Heiligen San Gennaro eintauchen, dessen Feierlichkeiten hier im Mittelpunkt stehen. Man erfährt viel über den Stress der Polizei an San Gennaro, aber auch über die vielen kleinen Verwicklungen, die in dieser Stadt existieren. In diesem Gewirr muss nun Gaetano, die Ermittlungen in diesem Mordfall vorantreiben. Doch er hat auch Privates mitzuschleppen, sodass er nicht ganz frei in seinen Gedanken ist. Sein Bruder und seine Nichte beschäftigen ihn sehr stark. Der Fall führt den Leser quer durch die Stadt und seine religiösen Besonderheiten und das betrifft nicht nur die Lebenden, sondern auch die Toten spielen eine tragende Rolle. Es ist ein Hin- und her durch die engen Gassen der Stadt und den Wegen auf dem Poggioreale, doch Gaetano findet seinen Weg auch wenn er immer wieder von Seiten seines Chefs nicht zu verstehende Anweisungen. Außerdem bekommt er Hilfe von einem Fallanalytiker und Psychologen, der für Gaetano schon schräge Ansichten hat. Aber das steigert den Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende. Die Sprache, die der Autor benutzt unterstützt das Ganze.
Ich finde dieser Neapel-Krimi ist ein sehr dichter Roman, in dem man viel über die Stadt Neapel und ihre Gepflogenheiten erfährt und der diesen Krimi sehr interessant gestaltet. Von Seite zu Seite ist mein Interesse gestiegen und der Krimi hat mich überzeugt, so dass ich ihn weiterempfehlen möchte.