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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2025
Miranda, Megan

Der Pfad


sehr gut

Abby lebt seit 10 Jahren in Cutter's Pass, North Carolina. Der Ort birgt ein düsteres Geheimnis, denn immer wieder verschwinden Wanderer spurlos im Gebirge. Eines Nachts taucht ein Fremder im Dorf auf, der das Schicksal seines Bruders aufklären will, denn auch er verschwand auf dem Pfad in die Wildnis. Abby unterstützt ihn bei seinen Recherchen und sie stoßen bei den Dorfbewohnern auf eine Mauer des Schweigens.

"Der Pfad" von Megan Miranda ist ein gelungener Thriller rund um ein abgelegenes Dorf. Die Autorin beschreibt diese einsame und düstere Atmosphäre sehr gekonnt. Man erhält ein Gespür dafür, wie es sich anfühlt, dort zu leben. Die Dorfbewohner waren mir allesamt suspekt, über den Weg getraut habe ich niemandem. Sie alle, inklusive Abby, wirken sehr geheimnisvoll. Abby lernt man Stück für Stück kennen, ohne dabei zu viel von ihr zu erfahren, was für die Handlung und den Spannungsbogen extrem wichtig ist. Die Spannung selbst steigert sich nämlich erst im Laufe der Geschehnisse, dann jedoch erfährt man nach und nach Details, die zum Teil aus der Vergangenheit stammen und zu einem überzeugenden Gesamtbild zusammenfließen und in einem überraschenden Ende münden. Bis dahin kann man prima rätseln, welches Geheimnis das Dorf und seine Bewohner birgt. Mir hat dieser Thriller spannende Lesestunden beschert, auch wenn er etwas Anlaufzeit benötigt.

Bewertung vom 29.06.2025
Frank, Sylvia

Rügensünde / Dorothee von Stresow ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Rügen 1921: Krimiautorin Dorothee von Stresow kehrt endgültig nach Rügen zurück. Sie hat dort ihre Kindheit verbracht, bis ein Brand das Anwesen ihrer Eltern zerstört hat und ihre Eltern dabei ums Leben kamen. Doch auch nach all den Jahren wurde das furchtbare Unglück nicht aufgeklärt. Das läßt Dorothee keine Ruhe und sie versucht alles, um sich endlich Klarheit zu verschaffen. Das muß aber erstmal warten, denn auf Rügen wird ein Film gedreht. Als eine Schauspielerin tot am Ufer der Steilküste gefunden wird, ist die Aufregung groß. Kommissar Breesen bittet Dorothee um ihre Hilfe. Es bleibt aber leider nicht bei einer Leiche und der Kommissar und Dorothee entwickeln einen gefährlichen Plan. Sie wollen dem Mörder eine Falle stellen.

Der zweite Krimi von Sylvia Frank heißt "Rügensünde". Er knüpft nahtlos an den ersten Band "Rügentod" an. Wie ein rotes Band zieht sich die Suche nach den Mördern, die die Eltern von Dorothee durch einen Brand getötet haben, über beide Bücher hin. Das gibt natürlich zusätzliche Spannung, denn die Lösung ist nicht in Sicht. Auch der aktuelle Mordfall ist spektakulär. Innerhalb der Filmcrew gibt es viele Intrigen und Geheimnisse. Das wird anschaulich beschrieben. Die einzelnen Charaktere werden lebendig. Genau so stellt man sich eine Ansammlung von Filmstars und ihr Gefolge vor. Dieser zweite Fall für das Ermittlerduo Kommissar Breesen und Dorothee von Stresow sorgt auf jeder Seite für gute Unterhaltung.

Bewertung vom 28.06.2025
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12


ausgezeichnet

In der neu gegründeten Beninga-Seniorenresidenz ist es mit der Ruhe vorbei. Im Teich schwimmt die Leiche der jungen Frau des Unternehmers Erich Beninga. Frau Beninga war kein Kind von Traurigkeit, hatte mehrere Verhältnisse und auch anderweitig gibt es viele Mordmotive. Zugleich geschehen in der Residenz mehrere Diebstähle wertvollen Schmuckes. Dorfpolizist Rudi hat alle Hände voll in der Residenz zu tun, zumal seine Ex-Frau Denise als neue Pflegedienstleiterin in beiden Fällen unter Verdacht steht. Gut, daß er bei den Ermittlungen auf die Hilfe seiner Freunde Henner und Rosa zählen kann!

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert lassen ihr Erfolgstrio Rudi, Henner und Rosa wieder ermitteln. In "Spröde Sprotten schwimmen schlecht" wird es für Rudi persönlich. Steht doch seine Ex-Frau Denise unter Verdacht, was von Kollege Schnepel natürlich mit Freuden ausgeschlachtet wird. Auch wenn Schnepel dadurch etwas unsympathisch erscheint, bringt er natürlich auch Humor in die Handlung. Seine Art ist halt sehr speziell. Dagegen wurde mir Denise im Laufe der Handlung immer sympathischer und ich fände es gut, wenn sie als Randfigur eine dauerhafte Rolle bekäme. Das bekannte Freundes-Trio und Familie Steffens sind sowieso absolut sympathisch und sie beweisen hier wieder Zusammenhalt. Die Autorinnen schreiben sehr bildhaft und man sitzt förmlich mit am Mittagstisch der Familie Steffens oder im Dattein. Bei den Mahlzeiten von Mudder Steffens läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Zum Glück befinden sich am Buchende die Rezepte, so daß man alles prima nachkochen kann. Der Fall ist diesmal sehr vielseitig, hat man es doch direkt mit zwei spannenden Delikten zu tun. Die Mordmotive gehen in die verschiedensten Richtungen und man weiß wirklich nicht, wem man trauen kann. Die Auflösung kommt erst ganz zum Schluß und hat mich wirklich überrascht.

Diese Serie gehört zu meinen absoluten Lieblingsserien und ich hoffe auf noch viele Fälle für Rudi, Henner und Rosa!

Bewertung vom 27.06.2025
Martin, Lily

Sommerfarben in der Stadt der Liebe / Paris und die Liebe Bd.2


sehr gut

Marie lebt in Paris, der Stadt der Liebe, hat aber selbst nach einer zerbrochenen Beziehung den Glauben an die Liebe verloren. So konzentriert sie sich nur noch auf ihre Studium und ihren Aushilfsjob im Museum. Bei einer ihrer Führungen begegnet sie Jan, der ihre Leidenschaft für Kunst teilt. Seine Einladung zu einem Ausflug nimmt Marie an, gemeinsam fahren sie in das Dorf Giverny, wo einst Monet lebte und malte. Ob Marie in Jan eine neue Beziehung gefunden hat?

Lily Martin ist das Pseudonym der bekannten Autorin Anne Stern. "Sommerfarben in der Stadt der Liebe" ist der zweite Roman ihrer Paris-Trilogie, den man sehr gut als Einzelroman lesen kann. Man trifft hier auf Marie, die nicht mehr an die Liebe glaubt und auf Jan, die beide absolute Sympathieträger sind. Maries Entwicklung ist wunderschön zu verfolgen und man hofft wirklich, daß beide zueinander finden. Der Weg dorthin ist holprig und dadurch umso interessanter. Lily Martin ist es hier gelungen, die Gefühlswelten mit ihren Höhen und Tiefen gut zu vermitteln, so daß man sich gut in die Charaktere hineinversetzen kann. Paris wird hier ebenfalls so gut beschrieben, daß man das Flair förmlich nach Hause importiert bekommt. Ihr Schreibstil ist wunderbar locker und leicht, die Geschichte liest sich sehr flüssig und es macht einfach Spaß, diese Geschichte zu lesen - auch wenn das Ende vorhersehbar ist. Denn schließlich möchte man als Leser bei diesem Genre auf die heile Welt treffen. Alles andere wäre unpassend.

Ein sehr gelungenes Buch für zwischendurch, bestens geeignet um ein paar Stunden abzuschalten!

Bewertung vom 25.06.2025
Williams, Jen

Der Herzgräber


gut

Heather Evans, deren Mutter Suizid begangen hat, entdeckt beim ordnen des Nachlasses ihrer Mutter Briefe von Michael Reave, eines vor 20 Jahren verurteilten Serienkillers. Er hat mehrere junge Frauen brutal ermordet, beteuert aber noch immer seinen Unschuld. Nun werden auf die gleiche Weise wieder junge Frauen ermordet. Die erste Leiche wird in einem ausgehölten Baumstumpf aufgefunden, dort, wo das Herz wäre, stecken Blumen. Heather fährt zu Reave ins Gefängnis, versucht herauszufinden, was er über die neuen Morde und den Suizid ihrer Mutter weiß.

"Der Herzgräber" von Jen Williams verspricht definitiv mehr, als er hält. Die Idee des Buches war gut, auch wenn sie mich an "Das Schweicen der Lämmer" erinnerte. Die Autorin schafft es auch perfekt, die Atmosphäre in den Gesprächen und rund um Heather darzustellen, so daß manche Szenen einen Schauer über den Rücken jagen. Dagegen hat sie es nicht geschafft, mir Zugang zu Heather zu vermitteln. Sie wirkt auf mich naiv, handelt teilweise völlig unsinnig und merkt nicht, wie sehr sie in Gefahr gerät, die sie selbst immer mehr heraufbeschwört. Das Buch beginnt absolut gelungen, verliert sich dann jedoch in sich selbst und dreht sich im Kreis. Natürlich ist es spannend auf die Antworten zu warten, warum Heathers Mutter Selbstmord begangen hat und wer hinter den neuen Morden steckt. Jedoch zieht sich der Weg bis zur Auflösung gefühlt unendlich in die Länge. Da helfen auch die Einblicke in die Kindheit Reaves nichts, auch wenn man mit ihm tatsächlich Mitleid bekommt. Die neuen Morde spielen hier leider nur eine Nebenrolle und werden nur kurz erwähnt, hier hätte ich mehr Details erwartet, dann wäre die Bezeichnung Thriller gerechtfertigt gewesen. So hat man hier für mich halt einen spannenden Roman um eine Familiengeschichte. Wer also dem Titel nach einen blutigen Thriller erwartet, ist hier falsch!

Bewertung vom 24.06.2025
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Die Tote fällt nicht weit vom Stamm


ausgezeichnet

Die Dorfgemeinschaft von Shaftesbury liebt Wettbewerbe. Diesmal soll es dabei um den schönsten Liebesbrief gehen. Die Briefe werden in der Liebeseiche in einem Astloch deponiert, welches man nur über eine Leiter erreichen kann. Für Unmut bei den Teilnehmern sorgt allerdings, daß in den letzten Jahren immer Greta Huntington-Dillinger gewonnen hat. Trotzdem sind alle entsetzt, als Greta am Fuß der Eiche tot aufgefunden wird. Sie ist von der Leiter gestürzt. Daß dies kein Unfall war, ist schnell klar, denn die Sprossen waren angesägt. Da Penelope St James sowieso mit der Organisation des Wettbewerbs beschäftigt ist, wird sie kurzerhand von der Dorfgemeinschaft mit der Aufklärung des Mordes beauftragt. Für Penelope bricht eine turbulente Zeit an.

Wenn man sich einmal in die Romane "Der Mordclub von Shaftesbury" von Emily Winston verliebt hat, kann man bei Erscheinen eines neuen Bandes nicht mehr an sich halten. Deshalb habe ich jetzt Band 4 "Die Tote fällt nicht weit vom Stamm" in Windeseile gelesen und war wie immer begeistert. Der eigentliche Krimi ist auch diesmal richtig spannend, die Lösung nicht so einfach. Die Rahmengeschichte aber entwickelt sich langsam aber sicher zum absoluten Knaller. Alle Dorfbewohner sind wieder dabei und neue Leute kommen dazu. Das Leben der Hauptperson Penelope wird immer turbulenter. Sie ist in ihrem Dorf jetzt richtig angekommen. Der witzige Schreibstil von Emily Winston macht riesigen Spaß. Beim Lesen kann man den Alltag total vergessen und abschalten. Einfach toll!

Bewertung vom 22.06.2025
Bellini, Sibilla

Süßer Tod am Lago di Garda


ausgezeichnet

Die mailändische Profilerin Ricarda Antonini kehrt nach ihrer Scheidung und einem Burnout zusammen mit ihrer 13jährigen Tochter Mia an den Gardasee zurück. Dort will sie zur Ruhe kommen. Als ein Serienmörder die Region heimsucht, wird sie durch ihren Bruder, Kommissar in Brescia, in die Ermittlungen hineingezogen. Ricarda erkennt Parallelen zu ihrem letzten Fall und steht vor der Frage, ob dies Zufall ist.

Sibilla Bellini startet ihre neue Gardasee-Krimiserie mit dem Band "Süßer Tod am Lago di Garda". Ihre Hauptcharaktere Ricarda Antonini kommt hier sehr glaubhaft herüber. Sie hat ihre Vergangenheit, die sie momentan bewältigen muß, jedoch nimmt dies nicht zu viel Raum in der Handlung ein und ist für die Story wichtig. Dies wird immer wieder deutlich, wenn eine weitere Leiche aufgefunden wird. In diesen Momenten wird Ricarda von ihrer Vergangenheit eingeholt und sie gibt alles, um die Morde aufzuklären. Als Leser verfolgt man die Spuren gemeinsam mit ihr, wird immer wieder falsch geleitet und fängt mit seinen Überlegungen von vorn an. Verdächtige gibt es hier mehr als genug. Sibilla Bellini streut immer wieder Kapitel ein, die aus der Sicht der Opfer geschrieben sind, was die Grausamkeiten der Taten noch deutlicher macht. Aber es gibt auch Rückblicke in die Kindheit und Jugend des Täters, diese geben Einblick in seine Welt. Dies alles sorgt für Gänsehaut. Sibilla Bellini schreibt sehr angenehm leicht, vermittelt dabei ein Gespür für die Charaktere und ihre Beweggründe und beschreibt die Region auf wunderbare Weise. Hier bekommt man alles, was man sich wünschen kann: sympathische Charaktere, eine angenehme Spannung und eine traumhafte Kulisse. Über die Ankündigung der Fortsetzung habe ich mich jedenfalls sehr gefreut!

Bewertung vom 21.06.2025
Bartels, Inken

Ein Sommer an der Schlei


gut

Hanna reist nach der Trennung von Ehemann Ben und dem Tod ihres Vaters mit ihrem alten Golden Retriever Balu an die Schlei. Dort will sie im alten Wochenendhaus der Familie entspannen. Doch die Rosenzüchterin Ella und Bootsbauer Thies mischen ihr Leben neu auf. Thies will ihr unbedingt etwas zeigen, was ihrem Vater gehört hat. Hanna macht sich daran, das letzte Geheimnis ihrer Familie zu lüften. Und merkt dabei, daß man immer neu anfangen kann.

Inken Bartels hat mit "Ein Sommer an der Schlei" einen sommerlichen Wohlfühlroman geschrieben, der bei mir jedoch leider das Handicap aufweist, daß mir Hanna sofort unsympathisch war. Zu Beginn ist sie einfach zu gedankenlos, was auf Kosten ihres Hundes geht. Und das direkt in mehreren Punkten. Dazu ihre schon fast an Depressionen erinnernde Art - meine Abneigung gegen sie hat sich bis zum Schluß nicht mehr gelegt. Ein weiterer ganz dicker Minuspunkt geht an die Autorin: Hunde können nicht über die Haut schwitzen. Also ist die Szene zu Beginn mit dem verschwitzten Hunderücken einfach Schwachsinn! Die Handlung birgt einige Überraschungen und Hanna erlebt hier Höhen und Tiefen, die sie neu formen. Natürlich ist der größte Teil der Handlung vorhersehbar - was bei diesem Genre dazugehört. Inken Bartels schreibt locker-leicht, beschreibt die Dorfbewohner und die Region absolut authentisch. Man fühlt sich wie selbst in Urlaub, wenn man die Beschreibungen auf sich wirken läßt. Um dieses Gefühl zu verstärken, kann man die am Buchende platzierten Rezepte ausprobieren!

Bewertung vom 20.06.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


schlecht

Evie Gordon unterrichtet die Tochter der wohlhabenden Familie Victor als SAT-Tutorin. Eines Tages findet sie Mr. Victor ertränkt im Pool und seine Frau mit einem Stein erschlagen vor. In einer Kammer findet sie eine gefesselt und verletzte fremde Frau. Evie befreit sie, da taucht plötzlich die Tochter der Victors auf. Evie erschlägt sie in Notwehr. Nun sind Evie und die fremde Frau plötzlich Täter. Als sie vom Freund der Tochter gestört werden, fliehen sie. Evie gilt in der Presse von nun an als Mörderin. Sie muß ihre Unschuld beweisen. Dabei ist ihr die fremde Frau, die beharrlich schweigt, keine große Hilfe....

"Killer Potential" von Hannah Deitch ist ein hochgelobtes Thriller-Debüt, das mich persönlich leider enttäuscht hat. Der Beginn ist durchaus vielversprechend und verspricht Spannung. Jedoch wird man danach schnell enttäuscht. Die Handlung bezieht sich eigentlich nur noch auf Evies Ansichten, ihre Vergangenheit und die eintönige Flucht der beiden Frauen, die durch völlig unüberlegte Handlungen "glänzt". Da vorher so betont wurde, wie hochintelligent Evie ist, konnte ich ihre Handlungsweisen von Beginn bis Ende nicht nachvollziehen und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Beide Hauptcharaktere waren mir von Beginn an unsympathisch - und das hat sich auch leider im Verlauf der Geschichte nicht gebessert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und mit moderner Sprache durchzogen. So modern, daß ich einige Begriffe gar nicht kannte, was den Lesefluss gestört hat. Die Idee, die diesem Buch zugrunde liegt, ist durchaus gut - jedoch ist die Umsetzung misslungen.

Bewertung vom 16.06.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


ausgezeichnet

Olivia Dumont, von Beruf Ghostwriterin, konnte bisher erfolgreich verhindern, daß bekannt wird, daß ihr Vater der Bestsellerautor Vincent Taylor ist. Als sie nun das Angebot erhält, das neue Buch ihres Vaters als Ghostwriterin zu schreiben, ahnt sie nicht, daß sie hier keinen Roman verfassen soll, vielmehr scheint es, daß Vincent nach 50 Jahren darüber sprechen will, was es mit der brutalen Ermordung seiner Geschwister auf sich hat. Olivias Nachforschungen führen sie weit in ihre familiäre Vergangenheit und sie steht vor der Frage, ob die Wahrheit schmerzhafter ist, als die Lüge, die sie bisher kannte.

„Die unsichtbare Hand“ von Julie Clark ist definitiv kein herkömmlicher Thriller. Vielmehr hat man es hier mit einem familiären Drama zu tun, welches einen Anteil von Krimi enthält. Diese Mischung ist rundum gelungen. Julie Clark erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Einmal befindet man sich im Jahr 2024, ein anderes Mal im Jahr 1975. Die Autorin beweist hier, daß sie sich intensiv mit den 1970er Jahren beschäftigt hat. Das Leben und die Gegebenheiten sind hier sehr authentisch beschrieben. Sie schreibt ihre Geschichte ruhig, ohne den Leser zu hetzen. Dadurch kann man richtig gut in die Handlung eintauchen und findet sich hier gut zurecht. Ihre Charaktere sind sehr lebendig beschrieben, wirken glaubwürdig und haben jeder seine speziellen Eigenarten. Julie Clark spielt gekonnt mit unvorhersehbaren Wendungen, schafft es dadurch, die Spannung hoch zu halten. Beide Zeitebenen ergänzen sich zum Schluß zu einem gelungenen Ende. Mit "Die unsichtbare Hand" hat sich Julie Clark in meinen Augen selbst übertroffen!