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Milagro
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Leserin

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


sehr gut

Mir gefiel das Cover, das Mädchen machte mich sofort neugierig. Auch der Klappentext war vielversprechend. Der Anfang der Geschichte ist einfach umwerfend, prägnant, beeindruckend und bewegend. Das muss man erst einmal sacken lassen. Die Personen sind liebenswert, die Lebensumstände sind nicht leicht, trotzdem geben sie nicht auf, sie machen das Beste daraus. Das berührt und trifft den Leser teils direkt ins Herz. Ein bisschen unrealistisch ist es dann nach der Hälfte, die Reise in den Norden, aber was soll's, es war auf jeder Seite schön zu lesen. Künstlerische Freiheit gehört dazu... Man hat stets das Gefühl, dabei zu sein, dem Geschehen kann man problemlos folgen und man möchte die Lektüre auch gar nicht unterbrechen. Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen und im Moment war es genau das richtige Buch für mich. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 30.10.2023
Rød-Larsen, Hilde

Diamantnächte


ausgezeichnet

Mich hatten Titel und das Cover angesprochen, der Klappentext war vielversprechend und ich bin gerade durch mit dem Buch und wirklich begeistert. Ich konnte der Ich-Erzählerin gut folgen, fand mich wieder. Zunächst ist es ein bisschen wie das stille Nachdenken über die Vergangenheit, die einen manchmal plötzlich trifft. Hier im Moment, als der Partner aus der gemeinsamen Wohnung zu einer Reise aufbricht und das Leben still und ruhig vor ihr liegt. Was alltäglich und nachdenklich beginnt, bleibt durch die Erinnerungen der Ich-Erzählerin interessant und spannend. Der Stil ist wunderbar. Die Erzählerin kommt ins Stocken, ein Perspektivwechsel trägt sehr zum weiteren Aufbau der Spannung bei. Die Geschichte ist eindringlich, ehrlich, drängend. Nichts wirkt aufgesetzt, vielmehr geht man mit, blickt in die Vergangenheit, in junge Jahre und fragt sich, was bleibt, was war. Die Geschichte hat mir sehr gefallen, die Personen sind toll gezeichnet, ich war die ganze Zeit über gefesselt. Von mir eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 21.09.2023
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile


sehr gut

Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen, ein richtiger Hingucker für mich und dann noch der Titel..... Langeweile hatte ich bei der Lektüre jedenfalls keine! Es war wieder einer dieser Glücksgriffe, bei denen man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Es ist gut zu lesen, sehr aktuell und wirkt sehr authentisch.
Ich habe mich in der Protagonistin wiedergefunden, mir selbst geht es ähnlich wie ihr: muss ich mich tatsächlich online so vernetzen, so überprüfbar sein im Internet? Reicht es nicht aus, sich in der analogen Welt aufzuhalten und dort Spuren zu hinterlassen? Ich habe schon oft daran gedacht, diese ganzen Geräte mal wegzulegen, die Erzählerin macht genau das. Ich fühlte mich ihr dadurch sehr nah und konnte ihre Beweggründe und auch ihre Schwierigkeiten sehr gut verstehen. Sie wirkt auf ihre Umgebung dadurch ein wenig schrullig, aber warum nicht, warum sollte man nicht aussteigen aus der jederzeit verfügbaren, aber auch aufgezeichneten Welt? Für mich war es genau die richtige Geschichte, ich nutze die online verfügbaren Medien seltener, versuche wieder mehr in der realen Welt zu leben, das Buch hat mir tatsächlich ein Stück weit die Augen geöffnet.

Bewertung vom 05.09.2023
Aoyama, Michiko

Frau Komachi empfiehlt ein Buch


gut

Mir gefiel diese Idee, dass eine Bibliothekarin Fremden Buchempfehlungen gibt. Dazu noch das wirklich ansprechende Cover und ich war dabei. Die relativ kurzen Geschichten, in denen jeweils ein Besucher der städtischen Bibliothek im Mittelpunkt steht, lesen sich gut, das war dann aber auch leider alles. Die Hauptperson, die Bibliothekarin Frau Komachi, ist mir völlig fremd geblieben. Beschrieben wird sie eher negativ, ihre Körperfülle wird in jeder (?) Geschichte thematisiert, das hat mich wirklich irritiert. Ist es nicht völlig egal, ob sie dick ist? Und wenn nicht, was hat ihre Körpergröße mit ihren eigenen Empfehlungen zu tun? Nichts. Eben! Sie wirkt schroff, unnahbar und kommt einem Besucher der Stadtbücherei sogar furchteinflößend vor. Diese Beschreibungen stehen dann im Raum. Die übrigen Protagonisten leiden unter den Umständen ihrer Arbeitswelt. Das Thema Arbeitswelt findet sich in vielen japanischen Geschichten, es scheint mir eine völlig fremde Welt für Europäer zu sein. Gerade deshalb interessiere ich mich dafür. Hier fanden sich für mich nur Stereotype , das wirkte aufgesetzt. Insgesamt habe ich es nicht ungern gelesen, ich war aber letztlich enttäuscht, weil ich im Grunde niemanden in diesen Geschichten gern zum Kaffee eingeladen hätte ;). Daher nur Mittelmaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2023
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


ausgezeichnet

Eine großartige Geschichte! Die Autorin schreibt über den neuen Lebensabschnitt, nachdem die Kinder erwachsen geworden sind und die gemeinsame Wohnung verlassen. Rückblicke auf die eigene Vergangenheit, das eigene Erwachsenwerden stellen das Geschehen in einen Zusammenhang. Beim Lesen berührte mich die realistische Darstellung sehr. Der Kummer, der Neubeginn, die Suche und ein wenig Wehmut, alles findet sich in dieser Geschichte. Es liest sich, als säße man mit einer Freundin am Küchentisch. Da wird nichts verschwiegen, auch wenn es traurig erscheint, es wird offen gesprochen. Kein Gefühl behält die Oberhand, es ist ein Neubeginn und der will gelebt und erzählt werden. Ich habe mich ständig wiedergefunden im.Text, hab das Buch auch mal zur Seite gelegt, wenn Emotionen hochkamen; die Autorin weiß, wovon sie schreibt. Und das macht sie auf eine unaufdringliche, wunderschöne Art. Sehr empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2023
Rodrigues Fowler, Yara

Zwischen Himmel und Erde


sehr gut

Den Klappentext fand ich vielversprechend, daher habe ich mich auf diese anfangs etwas schwierig zu lesende Geschichte eingelassen. Normalerweise muss es bei mir zu Beginn des Buches immer gleich funken, hier war ich erst verhalten, dachte mir aber, das könnte noch was werden. Ich hab recht lange gebraucht, bin aber wirklich zufrieden, dass ich dran geblieben bin. Um zwei junge Frauen, die in London in einer Wohngemeinschaft leben, entspannen sich verschiedene Familiengeschichten und damit auch verschiedene Erzählungen um Politik, Zusammenhalt, Herkunft, Liebe. Manchmal fand ich den Stil sperrig, interessant blieben die Geschichten, die ja immer auf das Jetzt der beiden Frauen zusammen laufen, immer und so unterbrach ich zwar einige Male die Lektüre, hatte aber nie die Absicht, auszusteigen. Ich musste recht konzentriert lesen, alle Sätze stehen gleich, keine wörtliche Rede, teils portugiesische Begriffe, die sich nicht sofort erschließen, das hinderte meinen Lesefluss schon deutlich. Gleichwohl sind die Personen sehr authentisch beschrieben, die politische Situation in Brasilien realistisch dargestellt, das war insgesamt wirklich spannend zu lesen. Es ist ein Buch, das Konzentration erfordert, das sich dann aber eindrucksvoll seinen Platz erobert.

Bewertung vom 27.05.2023
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

Das Cover fällt ja gleich ins Auge, aber erst nach den ersten Abschnitten habe ich es verstanden, es erschien mir, wie die Geschichte an sich, farbenfroh, fröhlich, erst auf den zweiten Blick werden die Abgründe erkennbar. Es ist leicht, der Handlung zu folgen. Schon der Start, der Kauf einer Schlange, hatte mich überzeugt. Ich habe während der Lektüre so oft geschmunzelt, so oft gedacht, oh, meine Güte, wie furchtbar und auf fast jeder Seite wurde ich überrascht. Was für eine umwerfende Geschichte! Der Autor schreibt so einnehmend, die Personen sind direkt vor meinen Augen, die Trockenheit spürt man genauso wie die Hitze des engen Wohnzimmers während des Sturms. Dieses Buch wollte ich gar nicht aus der Hand legen, zu interessant ist das , was da mit der Familie geschieht. Nach einiger Zeit erwartet man schon die nächste Begegnung der Protagonisten. Ich mochte sie alle, die gesamte Familie, ziemlich realistische, abgedrehte Typen, ganz große Klasse.

Bewertung vom 07.05.2023
Banwo, Ayanna Lloyd

Als wir Vögel waren


sehr gut

Mir gefallen ungewöhnliche Geschichten, daher habe ich mich auf ein Buch, das auf Trinidad spielt, sehr gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht, denn
diese Geschichte hier ist wirklich ungewöhnlich! Die Autorin schildert das Leben eines jungen Mannes, der als Rastafari einen Job auf einem Friedhof annimmt und erzählt daneben die Geschichte eines alteingesessenen weiblichen Familienstranges in der Stadt Port Angeles, übrigens ein passender Name letztlich. Diese Frauen haben eine ungewöhnliche Gabe , das wirkt in der Erzählung ein wenig mystisch. Ich habe während der Lektüre mehrfach Dinge im Internet nachgeschlagen, da mir die Kultur, Geschichte und Hintergründe insbesondere der Rastafari völlig unbekannt waren und ich neugierig geworden bin. So konnte ich das Gelesene besser einordnen. Die Geschichte ist schön geschrieben, teils recht mystisch, wie gesagt, spannend zugleich. Ich habe die Personen gemocht, besonders Emmanuel, der ist mir ans Herz gewachsen. Ich kann das Buch allen empfehlen, die ungewöhnliche Geschichten aus fremden Ländern mögen.

Bewertung vom 16.04.2023
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Bereits die Buchbeschreibung fand ich schön, die ersten Zeilen waren vielversprechend und der Roman war dann einfach wunderbar. Es sind etwas über 300 Seiten, ich hatte aber das Gefühl, ein weitaus umfangreicheres Buch gelesen zu haben. Die Protagonisten sind allesamt detailliert beschrieben, das Geschehen ist spannend bis zum Schluss. Der junge Anwalt lässt sich auf einen zunächst einmal etwas langweiligen Auftrag ein, der Auftraggeber selbst ist aber von Anfang an interessant. Die Geschichte um die geheimnisvolle Frau in dessen Leben macht nicht nur den Anwalt neugierig. Die Geschichte ist berührend und realistisch geschrieben, sie macht manchmal ein bisschen traurig, manchmal denkt man, man könne die nächsten Abschnitte ganz gut vorhersehen. Aber Suter beschreibt eben lebensnah, da birgt ein Foto schon das nächste Geheimnis. Es war der Roman , der mir bisher am besten von Suter gefallen hat und er macht Lust auf weitere Geschichten von ihm.
Eine großartige, unterhaltsame Lektüre.

Bewertung vom 09.03.2023
Hermann, Judith

Wir hätten uns alles gesagt


ausgezeichnet

Judith Hermann schreibt über ihr eigenes Schreiben; ich weiß nicht, ob diese Geschichte tatsächlich rein autobiografisch ist, es war meine Vermutung, sie wäre mir aber auch als Fiktion sofort zu Herzen gegangen.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, vor Jahren, als ich "Sommerhaus, später" von ihr gelesen habe. Nur die ersten Zeilen und sie hatte mich für sich eingenommen. Genauso erging es mir hier. Nach den ersten Seiten wusste ich schon, dass es genau richtig für mich sein wird. Diese Geschichte umfing mich, zog mich hinein in ein anderes Leben, ich war gebannt und fasziniert. Ich verlor mein eigenes Leben und tauchte in dem der Erzählerin wieder auf. Eine wunderschöne, dichte Atmosphäre, die wechselt zwischen Glück und Sorgen, zwischen Unbekümmertheit und Verdruss. Realistisch, pointiert geschrieben, voller Sehnsucht nach dem Glücklichsein. Vielleicht braucht es ein bisschen Schwermut, um mit ihrer Geschichte zurecht zu kommen, glücklich zu werden. Bei mir passte es.