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Benutzername: 
Rennie
Wohnort: 
Ingolstadt

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2009
Das München-Komplott / Georg Dengler Bd.5
Schorlau, Wolfgang

Das München-Komplott / Georg Dengler Bd.5


gut

Nichts ist, wie es scheint
Bei diesem Roman handelt es sich bereits um den 5. Fall der Kriminalreihe rund um den Ermittler Georg Dengler. Da mir diese Serie bislang gänzlich unbekannt war, ging ich doch mit etwas Skepsis an das Lesen heran. Meine Bedenken, nicht in das Geschehen und vor allem an die Protagonisten heranzukommen, zerstreuten sich aber ziemlich schnell. Wolfgang Schorlau hat eine völlig neue Geschichte konstruiert und macht einem den Einstieg recht leicht. Ohne sich lange mit Vorgeschichten aufzuhalten, war ich gleich in der Story vertieft. Da ich selbst nicht weit weg vom Münchner Oktoberfest wohne und damals so einiges um die grauenhafte Tat, dem Bombenattentat, mitbekommen habe, fesselte mich der Autor mit seiner Sicht der Dinge noch um so mehr. Denn durch Schorlaus Ansicht, die er auch mit zahlreichen Beweisen untermauern kann, sind die Umstände und die Täter von damals ganz anders, als sie uns Außenstehenden bislang schienen. Freilich liegt alles schon knapp 30 Jahre zurück, aber wenn man die Theorien des Autors und auch die Quellangaben seines Buches verfolgt, gelangt man zu grandiosen, wenn auch erschütternden Erkenntnissen. Durch die Verknüpfung realer Ereignisse mit dem 5. Kriminalfall des Georg Dengler ist dem Autoren meiner Meinung nach ein tolles Buch gelungen. Er beherrscht es, den Leser, trotz oder gerade durch seinen einfachen Schreibstil, mit Spannung von Anfang an zu fesseln.
Aber auch ein kleines Manko habe ich für mich entdeckt. Die für den Laien recht unverständlichen Auszüge aus einer angeblichen Militäranweisung zum Ende hin, waren mir dann doch etwas zu extrem, so dass ich diese nur noch flüchtig überlesen habe. Der eigentlichen Story hat dies aber keinen Abbruch getan. Alles in allem ist Schorlaus Roman für mich eine sehr spannende und vor allem lehrreiche Lektüre gewesen.

Bewertung vom 29.11.2009
Der Christmas Cookie Club
Pearlman, Ann

Der Christmas Cookie Club


ausgezeichnet

Da möchte man Mitglied sein
Schon alleine das Buchcover und die Kurzbeschreibung aus dem Internet haben mich so angesprochen, dass ich Ann Pearlmans Roman unbedingt haben musste. Das Buch, als Softcover, ist wunderbar handlich und hat so einen bezaubernden weihnachtlichen Aufdruck: oranger Hintergrund mit wunderbaren kleinen Cookies. Also absolut schon ein Aufmacher zum näher Hinsehen.

Die Story selbst ist dann auch einfach nur warmherzig und herzerfrischend. Zuerst einmal erfährt der Leser mehr über das Leben der – in nenne sie einfach mal Hauptprotagonistin – Marnie. Sie ist die Gastgeberin des jährlichen Treffens des „Christmas Cookie Clubs“. Ich lernte also Marnie beim Lesen kennen und erfuhr viel über ihr Leben, unter anderem auch, dass sie zwei hochschwangere Töchter und einen um etliche Jahre jüngeren Freund hat. Alles in allem platze ich also eben mal in die hektische Vorbereitungszeit am Vormittag vor dem Treffen.
Marnie ist gerade mitten im Backen und schon bald treffen die Freundinnen ein.

Das Ritual des Buches sieht vor, dass jede der Frauen Cookies bäckt und zum gemeinsamen Treffen in einer vorgegebenen Menge und Art mitbringt. Bei der Übergabe der Cookies an die anderen erzählt dann jede der Freundinnen eine kleine Geschichte, warum sie dieses Jahr gerade diese Cookies gebacken hat oder was sich in ihrem Leben gerade besonderes ereignet hat. Hier trifft der Leser auf lustige, warmherzige, aber auch sehr gefühlvolle und tragische Erzählungen.
Vor jedem Kapitel ist immer in einer netten Kurzgeschichte das Backrezept, sowie die Zutaten der jeweiligen Cookies erwähnt und dem Buch liegt außerdem noch ein kleines Backheftchen mit bei, aus dem auch noch mal alle im Buch erwähnten Rezepte ausführlich hervorgehen.
Was kann man sich mehr wünschen in der Vorweihnachtszeit? Für mich war dieser Roman seit langen Jahren endlich einmal wieder ein wunderbares Buch aus der Gegenwart, das mir die Adventszeit so richtig „versüßt“ hat, sowohl für die Sinne als auch für den Magen. Ich kann den „Christmas Cookie Club“ wirklich nur jedem Leser und jeder Leserin wärmstens empfehlen. Ihr werdet es nicht bereuen. Und übrigens: den Club gibt es auch im wahren Leben und die Autorin ist Mitglied eben dieser kleinen Vereinigung. Vieles aus ihrem Roman ist also dem wirklichen Leben entsprungen und macht ihn dadurch meiner Meinung nach noch liebenswerter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2009
Entlieben für Fortgeschrittene
Lubek, Conni

Entlieben für Fortgeschrittene


sehr gut

„Lchen und die Männer“
Kann man eigentlich einen witzigen, romantischen und gleichzeitig spannenden Liebesroman schreiben? Man kann! Conni Lubek hat es auch mit ihrem Fortsetzungsroman wieder ausnahmslos bewiesen. Da ich den Vorgänger noch nicht gelesen habe, bin ich mit einigem Abstand, aber auch mit Unvoreingenommenheit an das Lesen herangegangen und war schon nach den ersten Seiten einfach nur noch begeistert.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive und zwar von der Protagonistin Lapared, auch Lpunkt oder ganz liebevoll Lchen genannt.
Lpunkt ist Ende Dreißig, selbständig in der Werbebranche tätig und hoffnungslos „verliebter Single“. Irgendwie weiß Lpunkt allerdings manchmal nicht so recht, was sie will. Zumindest erschien es mir beim Lesen ihrer Lebensgeschichte mitunter so. Einerseits trauert sie noch ihrer großen Liebe 119 nach, der in Lpunkt nur den Kumpel sieht und sie nie wirklich geliebt hat, andererseits ist da jetzt auch Dick, die neue große Liebe mit Fragezeichen.

In witzigen und manchmal auch sehr ironischen Kapiteln konnte ich miterleben, wie sich Lapared langsam von 119 zu lösen beginnt und sich dadurch aber auch leider wieder viel zu schnell an Dick zu hängen beginnt. Dick ist allerdings nicht unbedingt der, für den Lpunkt ihn hält und schon bald steht das Leben von Lchen wieder einmal vollkommen auf dem Kopf. Doch da ist ja immer auch noch Curd Rock an Lchens Seite, eigentlich eine Stoffpuppe, aber in Lchens Leben wohl der weiseste und schlaueste Ratgeber, den man in der Stoffpuppenwelt antreffen kann ;-)

Recht schnell konnte mich die Autorin mit ihrem charmanten und gefühlvollen Roman um Lapared und ihr Leben in ihren Bann ziehen und recht bald begann ich mich schon mit der Protagonistin teilweise zu identifizieren, bzw. tauchte recht schnell in ihr turbulentes Liebesleben mit ein und fieberte einem Happy-End entgegen.

Die Bildchen und lustigen Kommentare von Curd Rock haben dieses Lesevergnügen für mich noch komplettiert.
„Entlieben für Fortgeschrittene“ war für mich ein heiterer, aber auch bewegender Roman, der mir amüsante Lesestunden beschert hat und den ich deshalb auch gerne weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2009
Der Seher des Pharao
Gedge, Pauline

Der Seher des Pharao


weniger gut

Eine Liebe zur Geschichte des alten Ägyptens sollte man unbedingt mitbringen, wenn man sich an diesen historischen Roman heranwagt. Als Leserin eines normalerweise völlig anderen Genres tat ich mich anfangs doch schwerer als vorweg gedacht. Allerdings beherrschte es Pauline Gedge dann doch ziemlich gut, mich mit ihrer Story zu fesseln. Recht schnell war ich von der Handlung um den anfangs noch recht aufmüpfigen kleinen Jungen gefangen und wollte erfahren, wie es ihm wohl weiter ergeht. Beim Lesen begleitete ich ihn durch seine gesamten Jugendjahre hinweg und erlebt mit ihm seine ersten Schuljahre, seinen tragischen Tod, den ein neidischer Mitschüler zu verantworten hat, seine Gespräche mit den Göttern der Unterwelt und sein neues Leben als Rückkehrer von den Toten mit der Kraft eines „Sehers“ versehen.

Was mich allerdings sehr gestört hat, sind die extrem langen Kapitel und die seitenweise recht kleine Schrift. Noch dazu gibt es in diesem Buch so gut wie keine Absätze. Selten brauchte ich für einen Roman mit dieser Seitenstärke so lange, wie mit diesem. Ich musste auf Grund der Schreibweise in sehr kurzen Abständen immer wieder Lesepausen einlegen, da dieser Schreibfluss meine Augen rasch ermüden ließ.

Die Story an sich hat mir recht gut gefallen, allerdings gestalteten sich manche Kapitel als sehr langatmig, so dass meine Leselust hin und wieder ziemlich darunter gelitten hat. Die Buchbeschreibung laut Buchaufdruck ist auch völlig verwirrend, denn die dort genannte Handlung konnte ich mit dem Gelesenen nicht unbedingt eins zu eins in Verbindung bringen. Das fand ich dann doch etwas in die Irre führend.

Fazit für mich:
Pauline Gedges hat mich mit ihrem historischem Roman „Der Seher des Pharao“ für ziemlich viele Stunden in eine andere Welt versetzt, Lust auf einen weiteren Roman von ihr habe ich aber nicht bekommen.

Bewertung vom 17.09.2009
Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5


sehr gut

Eine Leiche zum Abendbrot ...
Kluftingers neuester Fall führt ihn dieses Mal in ein malerisches Luxus-Berghotel in den verschneiten Allgäuer Bergen. Dort hin sind er, seine Frau Erika, das Ehepaar Langhammer und einige ausgewählte Gäste von der Hotelchefin zu einem „mörderischen Wochenende“ geladen worden. Eigentlich sollte alles nur ein Spiel sein, in dem sich die Anwesenden, gehüllt in Kleidung aus dem vorigen Jahrhundert, eine Art Stelldichein zum Mord geben. Jedes Detail war perfekt organisiert und inszeniert, doch dann kam alles ganz anders: Kommissar Kluftinger hatte es plötzlich mit einem sehr realen und rätselhaften Mordfall zu tun. Durch die starken Schneefälle wurde dann das Hotel auch noch vollständig von der Zivilisation abgeschnitten und der Ermittler war auf sich allein gestellt, wenn da nicht auch noch der hilfsbereite
Dr. Langhammer gewesen wäre, der Kluftinger natürlich sofort hilfsbereit zur Seite steht.

Kluftingers neuester Fall war für mich der erste Fall um den recht eigensinnigen, aber auch liebenswerten Kult-Ermittler und es gelang ihm, auch bei mir eine gewisse Art der Sympathie zu hinterlassen.
Zwar hat mir die Handlung dieses Krimis anfangs nicht gar so behagt, da sie mich doch sehr an einen alten Film aus den 70er Jahren erinnerte, bei dem es sich um ziemlich ähnlichen Inhalt drehte, aber als ich dann weiterlas, die Protagonisten näher kennenlernte und vor allem den Witz und Charme darum herum, da war auch ich wieder voll im Geschehen und mit Neugier an der Sache. Allein die Zwiegespräche zwischen Kluftinger und dem Doktor ließen mich beim Lesen jedesmal insgeheim losprusten.
Fast wie nebenbei schafften es die Autoren einen spannenden Kriminalroman mit dem wohl einzigartigen Charme der Hauptcharaktere zu verbinden und boten mir als Leser damit ein ganz besonderes Lesevergnügen.
Was allerdings nicht rüberkam, war die angekündigte Grusel-Atmosphäre, da ja in der „Rauhnacht“ die sogenannten bösen Mächte das Sagen hätten. Davon konnte ich beim Lesen leider nichts spüren. Trotz allem haben mich Volker Klüpfel und Michael Kobr mit ihrem neuesten Krimi überzeugt und ich werde auf alle Fälle noch mehr von dem kauzigen Kluftinger lesen in nächster Zeit.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2009
Strahlend schöner Morgen
Frey, James

Strahlend schöner Morgen


sehr gut

L.A. Heat
4 ganz unterschiedliche Charaktere und ein Stück ihres Lebens sind der Hauptbestandteil dieses teilweise zu Herzen gehenden Romans von James Frey.
Da ist der obdachlose Joe, ein Trinker für den es nichts Wertvolleres als eine Flasche Chablis gibt und der in einer öffentlichen Park-Toilette „wohnt“. Dann gibt es das junge Teenager-Pärchen Dylan und Maddie. Beide wachsen in einer bideren Kleinstadt auf und lernen in ihrem Elternhaus nur Hass und Brutalität kennen. Aber sie finden einander und sie wollen gemeinsam in ein neues, besseres Leben starten. Esperanza ist die junge wohlbehütete Tochter zweier Einwanderer, die versucht auf eigenen Beinen zu stehen und Amberton ist ein schwuler megabekannter und steinreicher Schauspieler, der seine sexuelle Neigung nach außen verheimlichen muss und ein Doppelleben führt.

Sie alle haben eines gemeinsam: Ihre Story spielt in der weltbekannten Stadt Los Angeles und mit ihren ganz unterschiedlichen Geschichten und Erlebnissen erhält der Leser für wenige Augenblicke Einblick in eine Stadt, deren Glanz im Licht erstrahlt, aber deren Schatten im Dunkeln auch große Kreise zieht.
Los Angeles zieht die Menschen an wie das Licht die Motten. Egal ob Einwanderer, die auf ein besseres Leben hoffen, Optimisten die auf eine Karriere im Show-Geschäft hoffen oder hübsche Mädchen, die auf der Suche nach ihrem Glück letztendlich die traurige, blasse und schale Seite der Glamour-Stadt L.A. kennen lernen müssen.
Sie alle haben eines gemeinsam: sie träumen von einem besseren Leben und bedenken dabei nicht, dass Träume so oft wie Seifenblasen zerplatzen können.

Frey hat sich mit seinem Roman der Stadt Los Angeles verschrieben und nicht nur vier Storys geschaffen, die zu Herzen gehen, die bewegen, sondern die auch wütend und nachdenklich machen.

Im Großen und Ganzen hat mir dieses Buch so ziemlich sämtliche Licht- und Schattenseiten der Stadt L.A. aufgezeigt und ganz nebenbei auch noch ihre Geschichte, ihr Aufbegehren, ihr Aufblühen, aber auch ihren Verfall näher gebracht.

Der Schreibstil Freys hat mich durch seine Flüssigkeit und Einfachheit begeistert, seine Geschichten haben mich in ihren Bann gezogen und bescherten mir ein Lesevergnügen der etwas anderen Art.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2009
Wo die Zitronen blühen
Carlotto, Massimo; Videtta, Marco

Wo die Zitronen blühen


weniger gut

Weniger ist manchmal mehr!
Dieses Buch beginnt wie ein klassischer und scheinbar spannender Kriminalroman: Franceso Visentin, von Beruf Anwalt und in der Hauptsache „Sohn“ stammt aus einer sehr angesehenen und wohlhabenden italienischen Anwaltsfamilie. Kurz vor der Trauung mit seiner großen Liebe Giovanna wird diese in ihrer Badewanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Mord hin und die Such nach dem Mörder beginnt.

Doch mit einem einfachen Krimi wollten es die Autoren wohl nicht auf sich beruhen lassen, und so packten sie für meinen Geschmack viel zu viel in diese guten 200 Seiten Buch. Hierbei ließen sie weder Anspielungen auf die Mafia noch auf die Öko-Kriminalität aus und letzten Endes hielt ich ein Buch über eben diese Themen in Händen, die mir so gar nicht beim Lesen gefallen wollten, weil mir der Lesestoff einfach zu trocken war. Die Familiengeschichten und Zusammenhänge verwirrten und das Lesen gestaltete sich für mich als immer zäher. Bis am Ende des Buches die Zusammenhänge deutlich werden, war mir die Leselust leider schon gründlich vergangen. Vielleicht wäre hier weniger deutlich mehr gewesen.

Bewertung vom 02.07.2009
Ich folge Dir mit geschlossenen Augen
Frank, Rina

Ich folge Dir mit geschlossenen Augen


sehr gut

„In einem fremden Land“
Liest man den Klappentext des Romans, so erfährt man leider nur den halben Inhalt dieses wunderbar gefühlvoll geschriebenen Buches. Zwar ist dies in groben Zügen die Haupthandlung, allerdings übermittelt Rina Frank so viel mehr mit ihren Zeilen: Die Autorin versteht es glänzend, eine Geschichte um Familie und Liebe mit der Geschichte, der Kultur und der Lebensart Israels zu verbinden.
So schafft sie es, dem Leser mehr oder weniger unterschwellig, auch das Land näher zu bringen: z.B dass es für Frauen als Norm gilt, in jungen Jahren als Soldatin zu dienen, oder welche Problematik die verschiedenen Religionen auslösen können, oder dass die Menschen in Israel gelernt haben, mit täglicher Gewalt und immer wieder aufkeimender Brutalität zu leben. Dass man sich damit abgefunden hat, damit man nicht daran zerbricht. Und dass die Familie das größte Glück ist, das einem Menschen wiederfahren kann.
Vieles in Franks Roman hat mich nachdenklich gemacht. Es gab Zeilen, die brachten mich zum Schmunzeln und es gab Seiten, bei denen ich die Tränen zurück halten musste. Wenn ein Buch so viele Gefühlswallungen am Leser auslösen kann, dann muss es sich einfach um einen Bestseller handeln.
Ob dieses Buch allerdings autobiographische Züge hat, dass blieb mir bis zu Letzt verborgen, auch wenn es doch viele Parallelen zur Hauptprotagonistin zu geben scheint ;-)

Bewertung vom 17.04.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


weniger gut

Keine Jugendfreigabe sollte groß und fett auf diesem Roman geschrieben stehen und das meine ich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes. Brutale Gewalt, Rassismus, Korruption und Kapitalverbrechen – das sind eigentlich die ausschlaggebendsten Begriffe und um nichts anderes geht es in Smith`s Roman.
Das eigentliche Geschehen, um das sich „Kap der Finsternis“ laut Buchbeschreibung drehen sollte – nämlich der Geschichte der auf der Flucht befindlichen Familie Burn - geht komplett verloren und mehr oder weniger in einer Nebenhandlung unter.
Zwar gestaltet sich der Schreibstil des Autors für mich als recht spannend und flüssig lesbar, aber um so entsetzter bin ich über die Brutalität, die Smith auf den Leser wirken lässt. Letztendlich frage ich mich, wie es sein kann, dass der Autor freiwillig in einer Stadt lebt, von der er solche Szenarien beschreibt. Als Fan von Thriller und Horror bin ich einiges gewöhnt, aber seit ich „Kap der Finsternis“ gelesen habe, frage ich mich wirklich aufrichtig, warum es für Bücher keine FSK gibt. Denn hier plädiere ich dafür, dass Jugendlichen solch eine Gewaltverherrlichung nicht im „Schleier“ eines Buches vorgesetzt werden darf.
Den meisten dürfte die Geschichte der Apartheid in Südafrika und die furchtbaren Zustände dort bekannt sein, allerdings hat man bei Roger Smith eher die Befürchtung, dass er sichtlich Spaß an der Verherrlichung von Gewalt und Verbrechen beim Schreiben seines Buches hatte. Diesen Eindruck bekam ich zumindest als Leser seines Debütromans.
Sollte es weitere Romane geben, werde ich mich „dezent“ zurückhalten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


ausgezeichnet

Mit viel Witz und Charme erzählt Michaela Vieser von ihrem einjährigen Aufenthalt in einem japanischen Kloster und sie hat sich mit ihrem Buch in meine Herz geschrieben. Es war so entspannend und wohltuend zu lesen, wie die Autorin die japanischen Traditionen, Sitten und die Gepflogenheiten der Japaner kennen lernte, dass ich sie einerseits bewunderte für ihre Neugier und ihren Mut, andererseits aber auch ein gewisser Neid in mir hochkam, da ich es mir nie zutrauen würde, mich auf solch ein „Wagnis“ einzulassen. So lange weg von zu Hause und nicht zu wissen, was einen erwartet. Aber Michaela Vieser ist wissbegierig und offen für alles, eben auch für fremdländische Kulturen und durch diese Offenheit gelingt es ihr, ein unglaubliches Wissen aus den Lehren mit nach Hause zu nehmen. Die warmherzige Art der japanischen Mönche und der Klosterbewohner machen ihr das Ganze nicht all zu schwer und für den Leser ist das Verfolgen der Schilderungen ihres „klösterlichen Lebens“ ein wahrer Genuss.
Ich konnte beim Lesen eines Buches selten so gut entspannen und kann es nur jedem empfehlen, der einmal so richtig vom Alltag abschalten möchte.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.