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drachenzahn

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2025
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


gut

Magische Wintergeschichte mit Schwächen in der Handlung

„Lina und der Schnee-Engel“ von Maggie O’Farrell ist eine zauberhaft illustrierte Geschichte, die Kinder ab fünf Jahren in eine magische Winterwelt entführt. Lina, ein neugieriges und lebhaftes Mädchen, trifft eines Nachts auf ihren Schnee-Engel – eine schimmernde, geheimnisvolle Figur, die ihr Schutz bieten soll. Von dieser Begegnung fasziniert, versucht Lina immer wieder, ihren Engel zurückzuholen, auch durch gefährliche Aktionen, was für einige junge Leser fragwürdige Botschaften senden könnte.

Die Grundidee des Buches ist bezaubernd: Wer im Schnee einen Engel formt, erhält einen persönlichen Schutzengel. Doch die Handlung selbst wirkt an einigen Stellen unausgereift. Themen wie Krankheit, Krankenhausaufenthalte und riskantes Verhalten sind für Kinder schwer zu greifen oder könnten sie verunsichern. Insbesondere Linas Versuch, durch Gefahren ihren Engel herbeizurufen, erscheint problematisch.

Das Highlight des Buches sind jedoch die wunderschönen Illustrationen von Daniela Jaglenka Terrazzini, die mit nostalgischem Charme und stimmungsvoller Farbgebung die winterliche Atmosphäre perfekt einfängt. Das Cover mit seinen glitzernden Schneeflocken ist des Weiteren ein echter Hingucker.

Sprachlich ist die Erzählung poetisch und lädt zum Träumen ein, jedoch könnte sie für Fünfjährige stellenweise zu anspruchsvoll sein. Die Bilder helfen, Verständnislücken zu schließen, und machen das Buch auch für Jüngere interessant.

Trotz seiner Schwächen bietet „Lina und der Schnee-Engel“ eine herzerwärmende Botschaft über Hoffnung, Schutz und Vertrauen. Es eignet sich gut für gemütliche Lesestunden in der kalten Jahreszeit, auch wenn es inhaltlich nicht ganz überzeugt.

Bewertung vom 06.01.2025
Owen, Abigail

The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1


sehr gut

Spannung top, Liebesgeschichte flop

Abigail Owen liefert mit The Games Gods Play einen actiongeladenen Auftakt, der die griechische Mythologie in ein modernes Fantasy-Gewand kleidet. Die Geschichte rund um Lyra, einer cleveren, aber verfluchten Heldin, bietet Spannung, Drama und überraschend skurrile Wendungen.

Lyra überzeugt als Hauptfigur durch ihren Mut, ihre Prinzipien und eine Prise Sarkasmus. Ihre Entwicklung vom Außenseiter zur Schlüsselfigur in den tödlichen Crucible-Spielen ist beeindruckend, auch wenn die rasante Charakterentwicklung nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Ihre selbstlosen Taten und unerschütterliche Loyalität machen sie liebenswert, auch wenn sie gelegentlich an der Grenze zur Überperfektion balanciert.

Hades, der düstere Bad Boy mit einem weichen Kern, bringt eine interessante Dynamik in die Handlung. Allerdings ist er kaum präsent, was die Romantik zwischen ihm und Lyra etwas unausgegoren wirken lässt. Das knisternde Slow-Burn-Versprechen wird nicht ganz eingelöst, was bei einer Geschichte dieser Art schade ist. So richtig nimmt man ihnen die Liebesgeschichte nicht ab.

Abigail Owen gelingt es jedoch, mit den Prüfungen eine dichte Atmosphäre zu schaffen, in der die Götter in ihrer moralischen Ambivalenz faszinieren. Besonders Aphrodite sticht mit ihrer charismatischen Persönlichkeit hervor. Die Spiele selbst, eine tödliche Mischung aus Intelligenz und Grausamkeit, halten die Spannung durchgehend hoch. Die Prüfungen sind originell und grausam, oft mit einem cleveren Twist, der den Leser zum Staunen bringt. Dennoch bleibt der Vergleich zu den Hunger Games unausweichlich.

Was etwas auf der Strecke bleibt, ist das Worldbuilding. Der Olymp und seine Regeln werden angedeutet, doch viele Fragen bleiben offen, und man wünscht sich mehr Tiefe. Auch die Handlung rast teilweise zu schnell voran, was das Mitfiebern manchmal erschwert.

The Games Gods Play punktet mit originellen Ideen, einem hohen Erzähltempo und einer packenden Handlung. Wer Action, Intrigen und die Abgründe der griechischen Götter mag, wird hier bestens unterhalten. Trotz kleiner Schwächen freue ich mich auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 30.12.2024
Gray, Lisa

To Die For


sehr gut

Ein spannender Thriller voller Geheimnisse und Wendungen

„To Die For“ von Lisa Gray ist ein fesselnder Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite packt. Die Handlung dreht sich um fünf Immobilienmakler, die alles daransetzen, eine exklusive Villa in Malibu zu verkaufen – und zwar wegen einer Million-Dollar-Provision. Doch schnell wird klar, dass jeder von ihnen dunkle Geheimnisse verbirgt und bereit ist, weit zu gehen, um zu gewinnen.

Die Geschichte wechselt geschickt zwischen den Ereignissen vor einer glamourösen Maklerparty und den Ermittlungen danach, die von Detective Aribo und seinem Partner Lombardi geführt werden. Man weiß tatsächlich erst nach ungefähr zwei Dritteln des Buches überhaupt, wer gestorben ist. Gray verknüpft die Perspektiven der Figuren nahtlos und baut so eine wachsende Spannung auf. Allerdings muss ich sagen, dass ich letztlich keinen der Charaktere wirklich mochte, nicht einmal Andi. Alle sind selbstsüchtig, teilweise skrupellos und wenig sympathisch.

Lisa Grays Schreibstil ist jedoch lebendig und mitreißend. Sie schafft es, die kalte Welt des Immobiliengeschäfts mit menschlichen Abgründen zu verweben. Der Plot ist voller Wendungen, von denen nicht alle überraschend und manche auch arg übertrieben sind, aber dennoch für Nervenkitzel sorgen. Vor allem das Tempo des Buches überzeugt: Es gibt kaum Verschnaufpausen, und die Konflikte zwischen den Figuren brodeln ständig unter der Oberfläche.

Das Ende ist gelungen, mit einer kleinen, cleveren Wendung, die die Geschichte perfekt abrundet. Wer rasante Thriller mit viel Spannung und zwiespältigen Figuren mag, wird „To Die For“ nicht aus der Hand legen können. Ein packendes Leseerlebnis – absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 30.12.2024
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


ausgezeichnet

Wenn die Jägerin zur Beute wird

Das Konzept dieser Welt ist wirklich überaus interessant. Es mischt „Hunger Games“ mit Themen wie Sklaverei (auch wenn der Begriff als solches nie in den Mund genommen wird) und Fantasy. Dabei kam ein überaus spannender und unterhaltsamer Jugendroman heraus, an dessen Ende man noch mehr lesen möchte und muss, da er leider auf einen Cliffhanger endet.

Um ihre Macht zu sichern, halten die Fürstenhäuser sogenannte Jagdspiele ab. Gejagt werden bürgerliche Teenager aus armen Familien. Den adeligen Jugendlichen wird jeweils einer als ihre Beute zugewiesen. Diesen müssen sie während einem zehntägigen Aufenthalt auf einer gefährlichen Insel fangen und „zeichnen“. Das bedeutet, dass sie ihn mit einer magischen Farbe aus ihren Fingern beschreiben. Die geschriebenen Worte beherrschen von da an den Bürgerlichen.

Laelia de Bleu wurde ihr ganzes Leben auf diese Jagd vorbereitet. Als sie nun ihren Gejagten per Los ziehen soll, findet sie sich selbst in der Rolle des Gejagten wieder. In dieser neuen Position beginnt sie ihr bisheriges Leben und all ihre Wertvollstellungen zu hinterfragen. Zu wem gehört sie eigentlich? Ist sie noch ein Jäger und eine Adelige? Wer will sie überhaupt sein? Und wem kann sie vertrauen?

Das Buch weist einige Wendungen auf und liest sich flüssig. Es wird nie langweilig. Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Einige Geheimnisse werden im Laufe der Geschichte aufgedeckt, aber es bleibt noch viel Stoff für den oder die Folgebände. Ab und an tauchen französische Begriffe und Sätze auf, die jedoch immer gleich übersetzt werden.

Ich für meinen Teil hatte sehr viel Spaß beim Lesen und freue mich bereits auf den nächsten Band im Februar.

Bewertung vom 30.12.2024

Leserabe Sonderausgaben - Deine große Leseraben Vorschul-Box


sehr gut

Vorschule für zu Hause

Diese Vorschulbox ist wirklich randgefüllt mit vielen tollen Ideen, bestens geeignet um große Kindergartenkinder vom nächsten Schritt zu überzeugen und ihnen den Weg auf die Schule zu erleichtern. Nur einige Details stören mich.

Buch „Leons erster Schultag“: 3/5
Die Geschichte selbst ist okay, aber mich stört die übermäßige Anzahl von Bildern mitten im Text. Sie erschweren das Vorlesen ungemein. Zudem ist die Handlung eher langweilig. Es wird ein recht typischer erster Schultag geschildert. Ein wenig mehr Pep und Fantasie wären nicht verkehrt gewesen.

Leseheft „Hotel Tierlieb“: 5/5
Auch hier wurden Wörter durch Bilder ersetzt, aber ich empfand dies hier als deutlich weniger störend. Die Geschichte selbst hat mir ebenfalls besser gefallen. Sie war witziger und deutlich kreativer. Wobei man kritisieren könnte, dass der Diebstahl und die Erpressung des Kängurus dann etwas sehr lapidar abgetan wurden, aber gut. Kinder finden die Geschichte sicher überaus unterhaltsam.

Heft „ABC-Rätelspaß“: 4/5
Gut für eine erste nähere Auseinandersetzung mit Buchstaben. Es sollen Anfangslaute erkannt, Buchstaben gefunden, Reime erkannt und Silbenbögen gezeichnet werden. Allerdings wiederholt sich der Aufgabentypus: Die Kinder sollen hauptsächlich verbinden. Hinten befinden sich sämtliche Lösungen.

Buchstabenmemory: 5/5
Es ist schön, dass das Kind wählen kann, ob es nur mit Bildern spielen oder ein Wort zu einem passenden Bild finden möchte. Allerdings brauchen die Kinder dafür keinerlei Vorwissen, da allein die Hintergrundfarbe bereits die Zusammengehörigkeit anzeigt. Der Lerneffekt ist also eher unterschwellig.

Laute-Quartett: 4/5
Naja, es könnte meiner Meinung nach schöner gestaltet sein. Da alle dazugehörigen Wörter stets auf den einzelnen Karten abgebildet sind, geschieht das Lernen auch hier eher am Rande.

Leseraben-Puzzle: 5/5
Das Puzzle bietet eine schöne Pause für nebenher. Obwohl es eher klein ist, scheinen die Teile dennoch recht robust zu sein.

Anlaut-Poster: 4/5
An sich ist es ein schönes Poster. Die Kinder erhalten einen ersten Überblick über alle Buchstaben des Alphabets, aber nicht über alle vorhandenen Laute. Das Hauptproblem ist, dass es zu jedem Buchstaben nur ein Bild gibt, obwohl dieser eigentlich mehrere unterschiedliche Laute aufweist, etwa V. Man sieht lediglich einen Vampir (Laut W), dass er aber durchaus auch wie F klingen kann (z.B. Vogel), wird hier einfach unterschlagen. Ich hätte auch bei den Vokalen A und E keine kurze Variante gewählt (Apfel, Erbse), da die entsprechenden Laute nur schwer für Anfänger erkennbar ist. Für einen ersten Blick okay, zum Lesenlernen eher ungeeignet.

Buchstaben-Sticker: 4/5
Die Idee ist schön. Es gibt jedoch von jedem Buchstaben exakt 3, obwohl natürlich einige deutlich häufiger in unserer Sprache vorkommen als andere. Ich persönlich finde es auch nicht so gut, dass bei zwei Varianten das Anlautbild mit abgedruckt ist. Wenn ein Kind ein Wort kleben möchte, stören diese wahrscheinlich eher, als dass sie helfen.

Reim-Brettspiel: 3/5
Das Brettspiel ist an sich eine schöne Idee, aber nicht zu Ende gedacht. Eigentlich kann man es nur allein spielen, aber warum sollte man das machen wollen? Zudem sind es viel zu wenige Reimpaare. Meine dreijährige Tochter hatte sich direkt darauf gestürzt und nach einem Durchgang gleich gemerkt, welche 6 Paare zusammengehören. Ein zweites Spiel damit brach sie ab, weil es ihr dann zu leicht war.

Die Idee ist wirklich sehr gut und sicher findet jeder zumindest zwei oder drei Angebote, die ihm besonders zusagen oder Ideen für weitere Anschaffungen geben. Die Vorschüler sollten beim Entdecken der Box auf jeden Fall von einem Erwachsenen begleitet werden, der sie unterstützt, alles erklärt und die richtigen Laute (nicht die Buchstabennamen) benennt.

Bewertung vom 30.12.2024
Kessel, Carola von

Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke - Einsatzkräfte


ausgezeichnet

Für Mädchen und Jungen gleichermaßen spannend

Der „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe rechne ich es hoch an, dass sie in ihren Abbildungen und Inhalten stets vorurteilsfrei und divers agiert. Meine Tochter interessiert sich sehr für Fahrzeuge und Rettungskräfte und es wurde immer schwerer, ihr verständlich zu machen, dass durchaus auch Mädchen einen Beruf bei Feuerwehr und Polizei anstreben können, da tatsächlich in vielen Büchern immer nur Männer abgebildet wurden. Hier ist das glücklicherweise nicht so. Und auch sonst wird ein großes Spektrum an Lebensweisen dargestellt, sodass die Kleinen wie nebenbei unsere multikulturelle Gesellschaft kennenlernen und verstehen können. Toll!

Auch sonst wurde das Thema „Einsatzkräfte“ wirklich sehr ansprechend umgesetzt. Es gibt die sogenannten Taschenlampen-Seiten: Die bedruckte Folie ist durch die schwarze Seite dahinter nur schwer zu erkennen. Erst durch den Einsatz einer weißen Papier-Taschenlampe wird die Folie sozusagen beleuchtet und einzelne Ausschnitte sichtbar. Dadurch nehmen die Kinder Details gezielter wahr und können sich bewusster damit auseinandersetzen.

Wie gewohnt gibt es auch Klappen, die zum Entdecken einladen und insbesondere für Vorschüler einen hohen Motivationsfaktor aufweisen. Die Texte sind überaus informativ, aber eher einfach gehalten, wodurch sie für die Altersklasse sehr gut verständlich sind. Auf diese Weise erfährt man mehr über die Feuerwehr, die Seenot, die Aufgaben der Polizei und das Technische Hilfswerk.

Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Buch eine spannende und lehrreiche Wahl für Kinder ist, die sich für Einsatzkräfte interessieren. Es vermittelt altersgerechtes Wissen auf spielerische Weise, mit Elementen wie Klappen und Taschenlampen-Seiten, die zum Entdecken einladen. Besonders erfreulich ist die vorurteilsfreie Darstellung, die zeigt, dass Berufe wie Feuerwehr oder Polizei für alle offen sind. Ein gelungenes Buch, das Wissen, Spaß und wichtige Impulse verbindet.

Bewertung vom 07.12.2024
Shimabukuro, Denise

Lilo & Stitch: O'hana heißt Familie


ausgezeichnet

Witziges Buch mit wertvollen Weisheiten

In diesem wunderschönen Buch werden kleine Weisheiten liebevoll in kurzen Comics rund um Stitch und seine Freunde verpackt. Die zarten Aquarellzeichnungen von Denise Shinabukuro sind einfach nur bezaubernd und vermitteln auf amüsante sowie augenzwinkernde Weise wichtige Botschaften zum Leben.

Jede Bildergeschichte ist nur zwei bis fünf Seiten lang und im Anschluss wird die jeweils dargestellte Weisheit in wenigen Sätzen zusammengefasst, z.B. zum Zusammenhalt in der Familie, der Wert des Teilens und Streitens oder dass man anderen ihren Freiraum geben muss usw. Ich finde das Buch eignet sich perfekt als Geschenk an alle, die Poesiealben und Sprüchebücher lieben bzw. ein Herz für Stitch haben.

Das Buch wird ab einem Alter von acht Jahren empfohlen, aber ich denke, gerade auch Erwachsene werden ihre Freude an dem Buch haben. Die Gedanken zum täglichen Leben interessieren wahrscheinlich inhaltlich weniger Kinder im Grundschulalter, die Comics selbst sind aber für jedes Alter ansprechend. Mich zumindest haben die kurzen Geschichten verzaubert und zum Schmunzeln angeregt.

Bewertung vom 07.12.2024
Tack, Stella

Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2


ausgezeichnet

Nichts ist, wie es scheint

Nachdem ich bereits das erste Buch verschlungen hatte, wartete ich gespannt auf die Fortsetzung. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Die Geschichte besteht geradezu ausschließlich aus verschiedenen Twists und Turns. Man kann sich nie sicher sein, was als Nächstes um die Ecke kommt. Dadurch wird es auf jeden Fall nie langweilig. Hier und da konnte man eine einzelne Wendung kommen sehen, aber es blieb durchgehend sehr spannend.

Rain und ihr Cousin Avery versuchen mit aller Macht, den Fängen des Prinzen zu entkommen. Doch ihre Flucht ist gar nicht so einfach zu meistern, da Avery zum einen in einen kleinen Vogel verwandelt wurde und zum anderen, weil ihre drei Aufpasser immer ein Rabenauge auf sie werfen. Die Vorbereitungen für die dunkle Hochzeit und damit die Apokalypse sind zudem bereits in vollen Gängen. Wie nur sollen sie es schaffen, dies alles zu verhindern, und ist es wirklich eine gute Idee, einen Deal mit Rumpelstilzchen einzugehen?

Es werden viele Fragen und lose Enden aus dem ersten Teil aufgegriffen, gelöst oder weitergesponnen. Die Jagd nach den Insignien wird fortgesetzt und wir erfahren auch mehr über die Geschichten einzelner Vasallen. Der Ton des Buches bleibt seinem Vorgänger treu: Ein Horrormärchen mit vielen humoristischen Elementen. Mehrfach musste ich lauthals lachen oder ich konnte nicht schnell genug lesen, um zu erfahren, was als Nächstes geschieht.

Das einzige Problem ist, dass auch dieser Band mit einem fiesen Cliffhanger endet und man nun erneut, ein ganzes Jahr warten muss, bis die Trilogie einen Abschluss erhält. Momentan kann ich mir noch nicht richtig vorstellen, wie Ruby Braun ein glaubwürdiges Happily Ever After erreichen möchte, aber sie hat mich allein mit diesem Buch mehr als einmal überrascht. Insofern: Alles ist möglich!

Bewertung vom 07.12.2024
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Das magische Pendel / Vögel von Paris Bd.1


ausgezeichnet

Magische Reise durch Paris

Das Buch ist ein gelungenes Fantasyabenteuer für Kinder ab zehn Jahren und bietet den perfekten Einstieg in eine faszinierende neue Welt in mitten der Stadt Paris rund um Schwimmervögel und fiesen Vogelfängern. Im Mittelpunkt steht der Wert der Freundschaft und das man gemeinsam alles schaffen kann.

Lea entdeckt auf ihren Streifzügen durch Paris ein seltsames Mädchen, das mit einer Taube zu sprechen scheint. Als sie ihr folgt, kommt sie in Kontakt mit einem seltsamen Glitzerstaub, durch den sie ihre Umgebung anders wahrnehmen kann. Schließlich lernt sie mehrere Straßenkinder kennen, die sie in eine Welt der Magie sowie Rätsel einführen und sie auf eine Schnitzeljagd durch die französische Hauptstadt mitnehmen.

Dieser erste Band ist tatsächlich sehr unterhaltsam und spannend. Die Charaktere sind überaus sympathisch und vielschichtig. Insbesondere Roux‘ Vergangenheit wirft noch viele Fragen auf, sodass es noch jede Menge Stoff für weitere Bücher gibt. Ich kann die Serie allen empfehlen, die sich für Fantasy in unserer realen Welt interessieren.

Bewertung vom 23.11.2024
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Wie in einem Film

Amanda Black liest sich wie ein klassischer Action-Film, was durch die großformatigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen noch unterstrichen wird. Die Handlung ist spannend und schnell, jedoch bleibt da nicht viel Zeit für Charakterentwicklung oder eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte.

Dieser erste Band der sehr erfolgreichen Reihe (mit insgesamt zwölf Büchern) stellt zunächst einmal nur die Protagonisten vor. Amanda Blacks Eltern starben kurz nach ihrer Geburt unter mysteriösen Umständen und sie wuchs bei ihrer Großtante Paula auf. An ihrem zwölften Geburtstag wird ihr plötzlich eröffnet, dass sie Superkräfte besitzt und ihre Familie dazu auserwählt ist, gefährliche Artefakte zurückzustehlen und sicher zu verwahren.

Die Geschichte ist für Kinder ab neun Jahren sicherlich spannend und aufregend. Man kann die Handlung praktisch wie bei einem Film vor seinem Auge ablaufen sehen, was dadurch verstärkt wird, dass einige Szenen denen aus diversen Blockbustern doch sehr ähneln. Langweilig wird es nie. Amanda erhält kaum eine Pause, nicht einmal zum Schlafen.

Insgesamt geht mir alles zu schnell und zu leicht. Sie lernt Eric gerade erst kennen, erzählt ihm aber sofort ihre gesamte Lebensgeschichte und all ihre Geheimnisse. Zudem wird jedes Problem nahezu augenblicklich gelöst. Natürlich hat Eric perfekte Computerkenntnisse und kann damit alles hacken. Amanda braucht sich auch kaum anzustrengen und schon ist der Fall gelöst.

Das Buch ist in sich abgeschlossen. Es bleiben aber noch jede Menge Fragen offen, sodass sich viele interessante Themen für die zukünftigen elf Bände ergeben.