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Aarany
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Passionierte Leseratte

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Insgesamt 172 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2025
Lionera, Asuka

Untamed Hearts / Honor & Claws Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Von Bestien und Jägern

Cover & Klappentext
Mir ist das Cover sofort aufgefallen, besonders wegen des Fuchswesens. Obwohl ich normalerweise mit konkreten optischen Vorgaben nicht viel anfangen kann, weil mein Kopfkino sich damit in der Regel nicht deckt, ist es hier ziemlich passend angelegt.

Der Klappentext hat sein Übriges getan, um mich neugierig zu machen.


Meinung
Nichts wünscht sich Reina mehr, als eine Jägerin zu werden, um jene Bestien zu töten, die ihre Familie auf dem Gewissen haben. Bei einer Probejagd trifft sie auf Gavin, einen ihr unbekannten jungen Mann, der die von ihr verfolgte Bestie beschützt. Als würde das nicht reichen, um Reinas Abneigung zu wecken, entpuppt er sich als ein Celester, Angehöriger jenes Sternenvolkes, die die Menschheit beinahe ausgerottet haben. Dennoch sind sie gezwungen, miteinander auszukommen, damit der immer noch schwelende Krieg nicht alles vernichtet, was sie ausmacht.

Aus der Sicht von Reina und Gavin wird man durch das Geschehen geführt, wobei insbesondere am Anfang der Fokus auf Reina liegt. Unter anderem wegen der Hauptprotagonistin, die ich zu Beginn lediglich als besserwisserisch, stur und von Rache getrieben, wahrgenommen habe, tat ich mich schwer, mich in der Story zu verankern. Kurzum, ich brauchte ein wenig, um mich in der Geschichte einzufinden. Ab diesem Moment konnte ich sie aber nicht mehr aus der Hand legen.

Obwohl Reina im ersten Augenblick nicht gerade einen sympathischen Eindruck vermittelte, ging es mir mit Gavin ganz anders. Seine Motive, seine Einstellung und sein Gebaren haben mich sofort angesprochen, sodass für mich die Seite schnell gewählt war. Doch auch in Reina steckte mehr als anfangs vermutet, und so konnte ich mich irgendwann mit ihr anfreunden, weil sie nicht nur stur und getrieben ist, sondern auch wissbegierig, lösungsorientiert, intelligent und durchsetzungsfähig. Diese Eigenschaften halfen ihr auf ihrem Weg, die Wahrheit zu entdecken.

Asuka Lionera ist für mich keine Unbekannte und Honor & Claws nicht das erste Buch, was ich von ihr gelesen habe. Für mich ist sie eine jener Autorinnen, die mich zwar ansprechen, aber nicht immer überzeugen können. Das liegt zum einen an dem Schreibstil und zum anderen an dem Aufbau ihrer Storys. Hier jedoch war meine Zurückhaltung unbegründet.

Der Schreibstil ist solide, kombiniert geschickt kurze mit Schachtelsätzen, sodass sich ein flüssigen Lesen ergibt. Es finden sich auch keine ungünstig gewählten Worte, die mich stocken ließen. Das Tempo wurde gekonnt eingesetzt und ist insgesamt etwas schneller. Allerdings ist das auch notwendig, weil es sehr viele Erklärungen und Wiederholungen gibt, die manchmal den Eindruck vermittelten, auf der Stelle zu stehen.

Die Entwicklung der Geschichte und der Protagonisten erfolgte nachvollziehbar. Einige Plot-Twists sorgten für zusätzliche Energie, die notwendig war, um bei dem hohen Level Abwechslung zu generieren. Auch die emotionale Tiefe ist gelungen. Gefühle wurden schön transportiert und die Empathie angeregt.

Auch wenn ich anfängliche Schwierigkeiten mit der Story hatte, konnte sie mich letztendlich überzeugen. Das Zusammenspiel der Charakteren, der Hintergründe, kombiniert mit Fantasy- und Science-Fiction-Elementen ergibt ein spannendes Lesevergnügen, das einen den zweiten Band herbeisehnen lässt.


Fazit
Ein vielschichtiger erster Teil mit einem gewissen Nachhall, der erstaunlicherweise gut in die heutige Zeit passt, zumindest was die Vorurteile, das Verschleiern der Geschichte und das Kriegstreiben anbelangt.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.08.2025
Cross, Juliette

Flammensturm (Band 1) - Firebird (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Juwel

Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön, auch wenn ich es mit dem Inhalt eher weniger assoziiere. Aber um Aufmerksamkeit zu generieren, ist es toll geeignet.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Fantasy mit dem historischen Rom zu verknüpfen ist eine interessante Idee.


Meinung
Seit Julian Malina das erste Mal gesehen hat, bekommt er sie nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb handelt er rein instinktiv, als er sie das zweite Mal auf dem Schlachtfeld entdeckt, und nimmt sie als Sklavin mit nach Rom.
Schnell erkennt die Dakerin, dass in Julian mehr steckt als ein römischer Feldherr, der sich durch sinnloses Gemetzel die Welt untertan machen möchte. Und so droht beide, der Strudel aus Verlangen und Intrigen zu verschlingen.

Zuerst einmal sollte wirklich auf die Altersfreigabe geachtet werden, denn die Geschichte ist keine leichte Kost.

Aus der Sicht von Malina und Julian wird der Leser durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg hat mich sofort angesprochen, weil er im Gegensatz zum weiteren Verlauf etwas lockerer wirkte, was durchaus ein guter Schachzug war.
Die Story wird nach und nach aufgebaut. Während anfangs noch eine gewisse Leichtigkeit herrscht, wird es später deutlich schwermütiger. Dazu trägt auch der Schreibstil bei. Einerseits passt er gut zum Inhalt, andererseits stolpert man über einige Formulierungen, weil die Autorin sich an der damaligen Zeit orientiert hat.
Ich für meinen Teil habe mich daran gewöhnt, sodass ich mich intensiver mit den Protagonisten verbinden konnte. Besonders Malina hat es mir angetan. Trotz ihrer vermeintlich ausweglosen Situation verliert sie nie ihren Mut und ihren Widerstand. Dabei bleibt sie aber offen für das, was sie wahrnimmt. Und so erkennt sie auch, dass in Julian deutlich mehr steckt als zu Anfang angenommen.
Julian wiederum wirkt gerade zu Beginn eher abweisend. Doch aufgrund seiner Sichtweise versteht man ihn schlussendlich besser.

Besonders gefallen hat mir die langsame Annäherung der beiden. In der Position Dominus und Sklavin haben sie im Grunde keine Chance. Ja, Julian könnte sie für sein persönliches Vergnügen benutzen, aber sie bedeutet ihm deutlich mehr. Und Malina wiederum hätte keine Wahl, als Julian zu Diensten zu sein, wenn er darauf bestehen würde.
Gleichzeitig bringt Julian ihr so viel Vertrauen entgegen, dass er ihr seine wahren Pläne, was Rom angeht, anvertraut. Das bringt beide noch näher zusammen.

Insgesamt ist die Geschichte ziemlich gelungen, weil sie ein wenig Raffinesse mitbringt. Zudem werden Fantasy, die römischen Götter, Hexen und Drachen zu einem historischen Plot verwoben, der im alten Rom spielt. Das ist vermutlich noch nie versucht worden. Aber es hat geklappt.
Zwar finden sich ein paar Längen und einige Wiederholungen, doch hauptsächlich ist das Tempo genau richtig, sodass man das Buch phasenweise kaum aus der Hand legen kann.


Fazit
Römische Mythologie trifft auf Fantasy. Drachen treffen auf Hexen. Dunkelheit trifft auf Licht. Und Tod auf Liebe.

Obwohl die Geschichte in erster Linie düster und zeitweise brutal angelegt ist, findet sich viel Licht, nicht nur in Form von Hoffnung. Das Zusammenspiel der übertragenen Emotionen ist perfekt ausgewogen. Man nimmt sie intensiv wahr, wird aber nicht allzu übermäßig gequält. Das ist in dem Fall passend, da einige Szenen sonst schwer zu verdauen wären.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.08.2025
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright, Little Pearl / The Monet Family Bd.4 (eBook, ePUB)


gut

Zusammenhalt

Cover & Klappentext
Wie die anderen Cover wurde auch dieses der Reihe entsprechend gestaltet. In erster Linie unterscheiden sie sich durch das florale Element voneinander. Trotz der Einfachheit gefällt es mir.

Da ich die anderen Bände bereits kenne, war für mich der Klappentext weniger relevant. Allerdings bin ich der Meinung, dass er etwas in die Irre führt, denn es verspricht mehr Spannung als tatsächlich vorhanden ist.


Meinung
Hailie genießt ihr neues Leben im Luxus, vergisst aber keineswegs ihre Wurzeln. Zunehmend werden ihr die Schwierigkeiten bewusst, die aufkommen, als Teil der Familie Monet, und sie erkennt, dass mit vielen Privilegien auch Einschränkungen ihren Alltag bestimmen.

Es ist wichtig, die anderen Teile zu kennen, da alle aufeinander aufbauen.

Inzwischen ist Hailie fast siebzehn und lebt nun etwa um die zwei Jahre bei den Monets.
Auch diesem Band leiht sie ihre Stimme und zeigt sich nach und nach weniger trotzig. Sie hat zwar noch immer ihre emotionalen Phasen, aber sie dominieren nicht mehr den Inhalt. Stattdessen passen sie nun besser zu den Situationen.

Mit jedem neuen Band integriert sich Hailie besser in die Familie und kommt auch ihren jüngeren Brüdern näher. Das macht auch das Besondere in den Geschichten aus. Es passiert nicht sonderlich viel, es wird eher Wert auf ihr neues Leben gelegt, sodass man meinen könnte, es kommen Längen auf. Doch das ist eher weniger der Fall.
Inzwischen haben ich mich so an die Art der Erzählung gewöhnt, dass ich mich regelrecht auf diesen Teil gefreut habe. Dabei sind die Kritikpunkte, die ich bei den anderen Bänden aufgeführt habe, nach wie vor vorhanden.

Von Buch zu Buch konnte ich mehr mit Hailie anfangen, was natürlich auch an ihrem steigenden Alter und der damit einhergehenden Entwicklung zu tun hat. Das ist tatsächlich sehr gut gelungen. Aber auch die jüngeren Brüder lernt man etwas besser kennen. Besonders Tony erhält hier mehr Aufmerksamkeit.

Der Schreibstil ist insgesamt weiterhin flüssig, aber nicht unbedingt geschmeidig. Einige Ungenauigkeiten störten für mich etwas den Lesefluss. Des Weiteren gab es unstimmige Sätze, wobei ich jedoch nicht weiß, ob es mit der Übersetzung zusammenhängt oder an der Autorin selbst liegt.
Kann man darüber hinwegsehen, wird die Geschichte dennoch gut erzählt, denn die Autorin schafft es, Hailies Leben aus allen Blickwinkeln zu beleuchten. Dafür fehlt ihr meines Erachtens nach etwas die Wortgewandtheit, bildgewaltig zu schreiben. Das ist mir nicht erst bei diesem Teil aufgefallen, aber da die Familie auch hier viel umherreist, finden viele Settingwechsel statt, die selbstverständlich auch beschrieben werden. Aber eben in meinen Augen nicht so inspiriert, dass sich die entsprechenden Szenen farbenfroh aufbauen.

In diesem Band haben mir die zwischenmenschlichen Aktionen mit ihren Brüdern besonders gefallen. Erstmals konnte ich richtig nachvollziehen, wie sich Hailie fühlt, warum sie wie reagiert. Und ich habe sie gefeiert, weil sie immer mehr Durchsetzungsvermögen an den Tag legt, auch wenn es ihr lieber ist, wenn Frieden herrscht.

Insgesamt unterhält auch dieser Band, obwohl ich mich immer noch frage, woran das genau liegt, denn diese Story brilliert nicht durch Spannung, eine intensive Romanze oder Plot-Twists. Es ist etwas, was ich nach wie vor nicht genau benennen kann, mich aber weiterhin fesselt. Aus diesem Grund wäre es auch nicht nötig gewesen, diesen Teil in einem Cliffhanger enden zu lassen.


Fazit
So mysteriös es auch ist, was diese Reihe an sich hat, sie vermag zu überzeugen und besitzt ihren eigenen Charme. Inzwischen habe ich jeden der Monets lieb gewonnen, sogar Dylan, und ich möchte gar nicht daran denken, dass ich mich irgendwann von allen verabschieden muss.
In Band vier erwarten den Leser eine erwachsenere, selbstbewusstere Hailie, die zwar immer noch nah am Wasser gebaut ist, aber ihren Platz in der Familie Monet findet, schöne Momente und viele Ausflüge, jedoch auch ein wenig Spannung.

Ich vergebe erneut drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.08.2025
February, Anna

The Hive - Wenn die Königin fällt (eBook, ePUB)


gut

Unser Leben für den Hive

Cover & Klappentext
So einfach das Cover auf den ersten Blick auch erscheinen mag, es passt perfekt zum Inhalt. Die klaren Strukturen sorgen für Aufmerksamkeit.

Der Klappentext dürfte all jene ansprechen, die dystopische Romane mögen. Ich stehe dem Genre etwas skeptisch gegenüber, aber trotzdem wurde ich neugierig.


Meinung
Arenite soll hingerichtet werden, weil sie noch am Leben ist, wohingegen ihr Schützling ihr Leben ließ. Ein Umstand, der eigentlich unmöglich sein müsste.
Nikolos, ein königlicher Außenseiter, soll mit ihrer Hilfe ihre Unschuld beweisen, nur haben sie dafür nur wenig Zeit.
Im Hive hat alles seine Ordnung. Es gibt keinen Platz für Fehler. Sollte dieses empfindliche Konstrukt ins Wanken geraten, könnte es das Ende des Hives bedeuten.

Dystopische Romane und Krimis üben normalerweise keinerlei Faszination auf mich aus. Die Mischung mit Fantasy-Elementen hat mich allerdings überraschend gefesselt, auch wenn mir das erst zum Ende des Buches klar geworden ist.

Der Einstieg ist ein wenig schwergängig. Unwissend landet der Leser im Geschehen und wird mit diversen Vorgängen und Namen konfrontiert, die er nicht zuordnen kann, obwohl der Aufbau der königlichen Familie beigefügt ist. Erst im weiteren Verlauf wird langsam klar, wie die Abläufe im Hive funktionieren. Das heißt, diese Lektüre fordert schon die gesamte Aufmerksamkeit, damit man folgen kann. Sie ist nichts für nebenbei. Das ist allerdings auch kein Problem. Ich mag es, meine Konzentration komplett auf eine Sache zu zentrieren. Erschwert wird das Ganze durch die Hauptprotagonistin, aus deren Sicht man durch die Handlung geführt wird. Arenite wurde derart konditioniert, dass sie keine eigene Meinung mehr hat, denn sie steht ihr schlicht nicht zu. Damit kann man sich nur schwer in sie hineinversetzen. Niko ist im Gegensatz deutlich selbstbestimmter und bringt damit Leben in die Geschichte. Und durch ihn verändert sich auch Arenite. Ihre Entwicklung erfolgt nach und nach und wurde schön umgesetzt.

Die Story wird langsam aufgebaut. Je weiter man vorankommt, desto mehr begreift man. Umso interessanter ist die Idee, die überlebende Kolonie der Menschheit, da die Erde durch den Anstieg der Meeresspiegel im Grunde unbewohnbar geworden ist, in einer Art Bienenstock mit klaren Aufgaben und Strukturen hineinzuversetzen. Dabei wird die Bevölkerungszahl stark limitiert, dank Geburtenkontrolle und sogenannten Auslesen.
Die Umsetzung ist durchaus gelungen, allerdings hatte ich wie erwähnt Schwierigkeiten mit Arenite. Ich verstehe, warum sie so angelegt wurde, und es ist auch notwendig gewesen, aber ihre Konditionierung lässt nur wenig Emotionen zu, die dementsprechend auch nicht übertragen werden können. Dazu kommt ein Schreibstil, der zwar solide ist, aber nicht immer flüssig. Hin und wieder empfand ich ihn als etwas holprig.
Trotzdem wurde ich gut unterhalten.


Fazit
Ein interessanter dystopischer Roman mit Krimi- sowie Fantasy-Elementen, der erst zum Ende hin wirklich überzeugt. Die Autorin brilliert hier durch eine außergewöhnliche Idee, in der einiges an Spannung und auch der ein oder andere Plot-Twist zu finden ist, nicht zu vergessen der berühmt-berüchtigte Nachhall.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.08.2025
Weydt, Anna

A Pact Made by Darkness - Liebe im Schatten der Welten (eBook, ePUB)


sehr gut

Mystisches Norwegen

Cover & Klappentext
Düster, magisch, geheimnisvoll. Damit ist das Cover ein absoluter Eyecatcher und passt zudem perfekt zur Story.

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Die Legenden und Sagen Norwegens waren absolutes Neuland für mich, weshalb ich hier nicht widerstehen konnte.


Meinung
Band eins der Romantasy-Dilogie, in der Ellie auf Vidar, einen Lichtalb, trifft.

Nach einem schweren Verlust beschließt Ellie, den geplanten Roadtrip durch Norwegen allein anzutreten. Dabei kommt sie schnell in Kontakt mit einigen Sagen und Legenden Norwegens in Kontakt, wonach ihr kurz darauf Vidar begegnet.

Der Einstieg ist sehr geschmeidig, schon allein, weil der Leser mit starken Emotionen quasi gebunden wird. Zudem achtet die Autorin auf ein angenehmes Word-Building, verwoben zu einem schönen Schreibstil, der bildgewaltig und atmosphärisch anmutet. Ich war sofort gefangen.

Das Tempo ist angenehm und passend zu den Szenen gestaltet, sodass kaum Längen aufkommen. Auch die Schlüsselszenen sind gelungen und gut ausformuliert worden, nur unterbrochen von diversen Plot-Twists, die den Leser in ein Abenteuer ziehen.

Doch so außergewöhnlich die Idee und die Umsetzung ist, der Story haftet teilweise etwas Nüchternes an. Emotionen wurden durchaus übertragen, zeitweise auch extrem, aber diese enorme Tiefe, die ich mir gewünscht hätte, ist bei mir einfach nicht aufgekommen. Dabei stand ich keineswegs außen, ich fühlte mich schon involviert, doch eher am Rand stehend. Womöglich lag es an Ellie, die als Hauptprotagonistin zwar durchaus sympathisch ist und ihre Weiterentwicklung beispiellos ihre Stärke zeigt, aber mich persönlich vermeintlich auf Distanz gehalten hat.
Trotzdem überzeugt die Story, sodass ich Band zwei kaum erwarten kann.


Fazit
Obwohl Norwegen früher nie auf meiner Reisewunschliste stand, hat sich das im Laufe der Jahre geändert. Die nordischen Länder haben etwas Mystisches an sich, und als absoluter Natur-Junkie kann ich es aufgrund des Buches gar nicht erwarten, unberührte Gegenden zu erkunden und mehr über die Sagen und Legenden zu erfahren.

Wer Norwegen liebt und an den zugehörigen Sagen und Legenden interessiert ist, ist hier komplett richtig. Ein wunderschöner Plot, ein außergewöhnlicher Schreibstil, verwoben zu einer abenteuerlichen Geschichte, trifft mitten ins Herz.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung. Achtung: Fernwehgarantie!

Bewertung vom 05.08.2025
Hamm, Emma

The Deathless One (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Grabsängerin und der Todlose

Cover & Klappentext
Obwohl ich normalerweise kein Fan von Models auf dem Cover bin, weil sie einfach zu selten meinem Kopfkino entsprechen, muss ich sagen, dass dieses hier perfekt passt. Kurzum, es gefällt mir ausnehmend gut und entspricht mit seiner Düsternis dem Buch.

Der Klappentext wiederum spiegelt toll den Inhalt wider und macht neugierig auf mehr. Deshalb konnte ich unmöglich widerstehen, diese Story zu lesen.


Meinung
Prinzessin Jessamine sieht sich gezwungen, eine Vernunftehe einzugehen, um ihr Reich zu retten, das von einer mysteriösen Seuche befallen ist. Doch ihr Angetrauter hat keine Hilfe im Sinn, sondern ermordet Jessamine am Tag ihrer Hochzeit. Statt zu sterben, kommt sie im Reich des Todlosen zu sich, was im Grunde unmöglich sein sollte, immerhin sind alle Götter vor langer Zeit umgekommen.
Für den Gott ist sie die letzte Hoffnung, seinem Reich zu entfliehen. Dabei kommen sich beide näher und müssen erkennen, dass ihre Liebe das Land entweder komplett zerstört oder rettet.

Aus der Sicht von Jessamine und Elric wird der Leser durch das Geschehen geführt. Wie schon das Cover vermuten lässt, ist die Geschichte recht düster, und daran ändert sich auch im Verlauf nichts. Das liegt insbesondere an den vorherrschenden Farben, nicht nur im Reich des Todlosen.

Der Einstieg gelingt leicht, auch wenn ich mich am Anfang mit Jessamine etwas schwergetan habe. Das lag aber eher daran, dass ich eine gewisse Erwartungshaltung hatte, die nicht erfüllt wurde. Im Nachhinein hat sich das als positiv erwiesen, denn andernfalls hätte Jessamine eine unmöglich nachvollziehbare Entwicklung durchmachen müssen.
Stattdessen ist sie bemüht, durch Experimente, der Seuche auf den Grund zu gehen, um herauszufinden, woher sie kam und wie man sie aufhalten kann.

Der Schreibstil ist ausgewogen und geschmeidig. Er trägt die Geschichte und hebt sich nicht in den Vordergrund, was bei dieser Story auch angeraten ist. Einige Passagen, die im Reich des Gottlosen spielen, wären sonst unter Umständen noch schwerer zu verstehen gewesen.
Die Autorin schreibt recht plastisch und bildgewaltig, sodass ich das Gefühl hatte, der Handlung beizuwohnen. Dadurch wird es aber auch brutaler, was mich persönlich keineswegs stört, für Zartbesaitete aber unter Umständen hart zu verdauen ist.

Der Todlose ist aufgrund seiner Vergangenheit schwer einzuschätzen, aber insgesamt gut gelungen. Gerade das Aufeinandertreffen von ihm und Jessamine wurde schön dargestellt. Besonders er will sich nicht auf sie einlassen, kann sich ihr aber nicht entziehen. Und Jessamine sieht in ihm die verlorene Seele, die er ist.

Die Autorin setzt trotz der düsteren Thematik auf leise Töne, die eine gewisse Schwermut übertragen. Das zeigt sich auch im Tempo, was zeitweise recht gemächlich ist, obwohl ich es manchmal ein wenig beschleunigt hätte, um die spannenden Szenen besser zur Geltung zu bringen.

Die Geschichte kommt mit wenig Charakteren aus, was nicht immer gut funktioniert, aber hier passt es erstaunlicherweise. Der Fokus liegt damit komplett auf Jessamine und dem Todlosen.


Fazit
Die Story hat mich durchweg positiv überrascht, weil sie eine gewisse Tiefe mitbringt. Jessamines und Elrics Zerrissenheit und Verzweiflung sind schön herausgearbeitet worden, wodurch man erkennt, dass sie sich mehr ähneln als anfangs angenommen.

Tod trifft auf Leben. Dunkelheit trifft auf Licht. Und Rache trifft auf Liebe.
Wer noch unschlüssig ist, dem kann ich nur raten, sich zu trauen.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2025
Louis, Saskia

How to Fight Fate: Ist es wahre Liebe, wenn das Schicksal den Seelenpartner vorherbestimmt? Enemies-to-Lovers-Romantasy Young Adult Buch ab 14 Jahren (Fate Dilogie, Bd. 1) (eBook, ePUB)


sehr gut

Wahre Liebe oder Schicksal?

Cover & Klappentext
Ein wunderschönes Cover, das aufgrund seiner Farbgebung und der Details perfekt zur Story passt. Mich hat es sofort angesprochen.

Der Klappentext hat mich zwar neugierig gemacht, trotzdem war ich unsicher, ob die Handlung bei mir punkten würde. Da aber die Autorin keine Unbekannte für mich ist, habe ich dem Buch eine Chance gegeben.


Meinung
Die 19-jährige Schicksalsnovizin Kiana kann ihre Seelenzeremonie nicht erwarten. Leider stirbt ihr Seelenpartner vor der Verbindung und sie wird an die Front geschickt, um in dem lang währenden Krieg zwischen den Göttern zu kämpfen. Das blüht allen, für die das Schicksal keinen Seelenpartner vorgesehen hat.
Doch bevor sie die Front erreicht, trifft sie auf den Liebesnovizen Nevin und den Kriegsnovizen Tyron. Gemeinsam versuchen sie, die Seelenhöhle zu finden, um ihr Schicksal zu ändern.

Überwiegend verleihen Kiana und Tyron der Story ihr Stimme. So lernt man die beiden Hauptprotagonisten gut kennen, obwohl der Fokus besonders auf Kiana liegt.
Der Einstieg war für mich ein wenig verwirrend und es dauerte etwas, bis ich mich zurechtgefunden habe. Dabei lag das eher an der Informationsweitergabe und weniger an dem Schreibstil.
Der ist, wie ich es von der Autorin bereits gewohnt bin, flüssig und geschmeidig. Sie findet das richtige Maß zwischen Beschreibungen, die sehr farbenfroh sind, und der Handlung an sich; zwischen schönen Formulierungen und der Umgangssprache. Es machte einfach Spaß, die Story zu lesen.

Die Protagonisten an sich wurden schön dargestellt. Sie zeichnen sich durch viele Gegensätze aus. Besonders das Verhältnis zwischen Kiana und Tyron ist von Konflikten geprägt, nicht zuletzt weil Kiana ihre Eltern durch die Kriegsgöttin verloren hat. Als Kriegsnovize dient Tyron ihr. Zudem macht es sein Verhalten ihr gegenüber nicht besser. Das Ganze wird durch den Liebesnovizen Nevin wunderbar aufgelockert, was perfekt gelöst wurde. Ohne Nevin hätte der Story etwas gefehlt und sie wäre zu schwermütig geworden. Aber trotz der eingefügten Leichtigkeit gingen keine Emotionen verloren.

Die Handlung baut sich nach und nach auf, wobei die anfängliche Zweckgemeinschaft langsam ein Team wird. Sie lernen sich kennen und stellen fest, dass ihre Leben von Schmerz und Verlust geprägt sind.
Während Kiana als mächtige Schicksalsnovizin in dem Glauben aufgewachsen ist, sich dem Schicksal unterzuordnen, weigert sich Tyron als mächtiger Kriegsnovize daran zu glauben. Dennoch haben sie ein gemeinsames Ziel, und zwar ihr Schicksal neu zu verknüpfen.

Nachdem Kianas Seelenpartner vor der Verbindung getötet wurde, ist sie sich sicher, dass es sich um einen Irrtum handeln muss. Nach all dem Kummer will sie ein entspanntes Leben mit ihrer wahren Liebe und für die Schicksalsgöttin arbeiten. Zudem würde sie zu ihrer mächtigen Gabe mit einem Seelenbund noch weitere bekommen.
Ihre aufkommenden Zweifel in Kombination mit den Erlebnissen von Tyron und Nevin bringt sie dazu, ihre Einstellung zu den Göttern zu überdenken. Je mehr sie die Wahrheit erkennt, desto durchsetzungsfähiger und selbstbestimmter wirkt sie. In der Hinsicht ist ihre Entwicklung toll gelungen.

Das Ende hat mich etwas atemlos zurückgelassen, sodass ich die Fortsetzung kaum erwarten kann.


Fazit
Ein interessanter Fantasy-Roman, der meine Erwartungen übertroffen hat. Der langsame Aufbau, die Steigerung des Tempos, der Spannung, der Emotionen, hat mir sehr gefallen. So hat man das Gefühl, immer intensiver in die Story gesogen zu werden.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2025
Winter, Maria

When the Moon touches my Soul (eBook, ePUB)


gut

Sonnenuntergang

Cover & Klappentext
Das Cover ist mir sofort aufgefallen, obwohl es recht einfach gehalten ist. Womöglich war es die Farbgebung, vielleicht auch die Schriftart. So oder so, mir gefällt es.
Da ich noch kein Buch der Autorin gelesen habe, musste ich mich auf den Klappentext verlassen, der mich neugierig gemacht hat.


Meinung
Los Angeles wird von einer Mordserie heimgesucht, was Skylar, Sicherheitschefin eines Nachtclubs und Werwölfin, auf den Plan ruft. In ihren Bemühungen herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist, kommt ihr jemand in die Quere, der alles daran setzt, die Werwölfin zu töten.

Ryan ist nach einem Jahr das erste Mal wieder in Los Angeles. Er heuert im Nightwing an, wo er Skylar unterstellt ist. Schnell fühlen sich beide zueinander hingezogen, ohne zu ahnen, dass das Schicksal sie immer wieder zusammenführt.


Aus der Sicht von Skylar und Ryan wird man durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg gelingt recht geschmeidig, bedingt durch den soliden, durchaus flüssigen Schreibstil. Leider hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten mit Skylar. Ihre distanzierte Art ist natürlich auf ihren Job zurückzuführen, aber auch im privaten Rahmen ist diese deutlich spürbar. Das macht sie zu unnahbar, weswegen ich nur eine geringe Bindung zu ihr aufbauen konnte.
Dazu kommt ihre für mich nicht greifbare Werwolfgestalt. Ich bin davon ausgegangen, dass sie sich in einen richtigen Wolf verwandeln kann, aber dann könnte sie sich nicht hinknien und hätte auch keine Hände. Eine genaue Beschreibung wäre gerade zu Beginn hilfreich gewesen.

Mit Ryan hatte ich weniger Probleme. Gerade am Anfang nimmt er wenig Raum ein, aber mit seiner geheimnisvollen Art konnte ich mich mehr identifizieren.
Im Verlauf wird natürlich deutlich, was es genau mit ihm auf sich hat.

Die Geschichte an sich wurde gut erzählt, allerdings eher gemächlich. Das Tempo veränderte sich kaum, sodass es zu einigen Längen kam, bedingt durch Details, die die Story weniger voranbrachten. Die Charaktere hingegen hätte in meinen Augen etwas mehr Tiefe vertragen können, um Emotionen zu fördern. Denn obwohl auf Skylar und Ryan der Fokus liegt, wirkten sie auf mich nicht immer authentisch. Jedoch deutlich weniger als die anderen Charaktere, die überwiegend farblos blieben.

Die Annäherung zwischen Skylar und Ryan kam für mich recht plötzlich, zumal in einer Situation, in der ihre Beziehung eher von Professionalität geprägt war. Vielleicht ist das der Grund, warum ich auch im Verlauf meine Schwierigkeiten mit der Romanze zwischen den beiden hatte.

Dafür konnte die Autorin mit einigen überraschenden Wendungen überzeugen, was mich der Story nähergebracht hat.


Fazit
Alles in allem wurde ich gut unterhalten, auch wenn mir die Raffinesse gefehlt hat und einiges an Potenzial verschenkt wurde. Doch wer bei klassischen Werwolf- und Vampirkonflikten auf seine Kosten kommt, verwoben mit einer Romanze sowie einigen Krimi-Elementen, der ist hier genau richtig.
Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.08.2025
Hill, Sara

Immortal with your kiss (eBook, ePUB)


sehr gut

(Un-)Sterblichkeit

Cover & Klappentext
Optisch gesehen ist das Cover definitiv gelungen und generiert Aufmerksamkeit, obwohl es für mich eher weniger zur Story passt. Nichtsdestotrotz gefällt es mir.

Der Klappentext ist stimmig, wirkt aber sehr reduziert. Ich zumindest habe mit mir gerungen, weil ich nicht sicher war, ob das Buch etwas für mich ist. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden.


Meinung
Nachdem ihre Eltern umkamen, lebt Ella bei der Vampirin Maria. Seit beinahe zwanzig Jahren sind sie erfolgreich auf der Flucht vor anderen Vampiren und den Jägern, trotzdem werden sie letztlich aufgespürt und gefangen genommen. In ihrer Verzweiflung geht Maria einen Deal mit den Jägern ein. Das Leben ihrer Tochter gegen den Tod ihres Schöpfers.
Während sich Maria mit dem Jäger Jaden auf die Jagd nach Nero begibt, trifft Ella auf Adam, einen Unsterblichen mit ungeahnten Kräften, der das Schicksal wenden könnte.

Aus der Sicht von Maria und Ella wird man durch das Geschehen geführt, inklusive kleinerer Rückblenden, die das Vorankommen der Story aber keineswegs stören. Ich fühlte mich schnell zu den beiden ungleichen Frauen hingezogen, was den Einstieg sehr erleichterte. Das lag zudem an dem geschmeidigen Schreibstil, der sich wir ein roter Faden durch die Geschichte zog. Prägnante, klare, stimmige Worte dominieren und ergeben eine interessante Erzählweise mit wenig künstlichen Ausschmückungen ohne Aussage. Das wiederum sorgte für ein recht rasantes Tempo, was sich manchmal ungünstig auf Schlüsselszenen auswirkte. Gerade die Annäherung diverser Charaktere ging mir persönlich zu schnell und war dementsprechend etwas unglaubwürdig. Darunter litten dann auch die notwendigen Emotionen. Doch zum Glück war das nicht grundsätzlich der Fall.

Die Idee hat mir sehr gefallen, auch die Art, wie sie vermittelt wurde. Durch diverse Plot-Twists kamen immer wieder überraschende Momente auf. Gleichzeitig war es zeitweise derart spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Für viele mag das Thema Vampire inzwischen überholt beziehungsweise langweilig geworden sein, aber die Autorin hat es geschafft, hier noch einmal Pepp reinzubringen. Insgesamt mag es nichts Neues sein, dafür brillieren die Hauptprotagnisten. Gerade die Passagen mit Ella und Adam haben es mir angetan.

Immortal with your kiss vermag zu unterhalten, weil die kleinere Schwächen durch Besonderheiten ausgeglichen werden, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass man bei den emotionalen Annäherungen etwas mehr Tempo rausgenommen hätte.


Fazit
Wer aufgrund des Klappentextes ähnlich zurückhaltend ist wie ich anfangs, dem kann ich nur raten, einen Versuch zu wagen. Ihr werdet es nicht bereuen. Diese Story ist eine wahre Achterbahnfahrt, die einen mitreißt und mitfiebern lässt. Ihre Stärke liegt in der rasanten Erzählweise, die viel Spannung mitbringt.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.07.2025
Clair, Scarlett St.

Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold (eBook, ePUB)


sehr gut

Märchen-Potpourri

Cover & Klappentext
Das Cover gefällt mir, obwohl es aufgrund der Farbgebung nicht sofort die Aufmerksamkeit fordert. Dafür überzeugen die Details.

Der Klappentext gibt nicht viel preis, was aber nicht stört. Die Aussicht auf Märchenneuerzählungen und der Name der Autorin haben gereicht, um mein Interesse zu wecken.


Meinung
Das Buch besteht aus zwei Novellen, die aber nicht nur Grimms Märchen als Grundlage nutzen, sondern noch viele andere. Das Ganze wurde zu Geschichten verwoben, die nicht mehr an die Ursprünge der Märchen erinnern.

Der Einstieg gelingt leicht, was unter anderem an dem tollen Schreibstil liegt. Für mich ist Scarlett St. Clair keine Unbekannte. Ihre Bücher sind immer ein kleines Highlight, weil sie weiß, mit Worten umzugehen. Ich verliere mich regelmäßig in ihren Formulierungen und ihrer bildgewaltigen, ausdrucksstarken Sprache.
Allerdings gab es insbesondere in der ersten Novelle einige Worte, die in meinen Augen nicht recht passten. Die Frage ist hier natürlich, ob es an der Autorin oder der Übersetzerin lag.

Beide Novellen werden aus zwei Sichtweisen erzählt, wobei der weibliche Part oftmals überwiegt. Der Leser wird mit den unterschiedlichsten Kreaturen konfrontiert, wobei Feenwesen den Hauptteil einnehmen. Wie in den gängigen Märchen ist nicht alles, wie es scheint. Gut gegen Böse. Schwarz gegen Weiß. Dunkelheit gegen Licht. Ein Märchen macht das Fehlen der Grautöne aus. Doch hier findet man sie, wenn auch in abgeschwächter Form. Manch ein Charakter ist eindeutig böse, ein anderer nicht. Aber alles endet mit einem Happy End.

Mir haben die Novellen gefallen, obwohl mich die starke sexuelle Komponente überrascht hat. Des Weiteren geht es zum Teil recht brutal zu. Nicht zuletzt deswegen sind die Märchen eindeutig nur etwas für Erwachsene. Dabei sei auch die Triggerwarnung erwähnt.
Wenn man es aber genau betrachtet, sind die herkömmlichen Märchen ebenfalls alles andere als harmlos. Hier wurde noch eine Schippe draufgelegt und alles etwas plastischer dargestellt.

Beide Novellen gehören zusammen. In ihnen versuchen sieben Brüder, mit ihrer wahren Liebe zusammenzukommen.
Der Aufbau ist ähnlich, auch wenn besonders die weiblichen Hauptprotagonisten sich in ihrem Wesen unterscheiden.
Das Tempo ist recht angenehm, auch wenn es die ein oder andere Länge gibt. Da aber immer wieder Spannungsbögen eingebaut wurden, bleibt man gern dran.

Aus Mountains Made of Glass von Scarlett St. Clair:
»Ein Name geht dir voraus, und ohne einen Namen bist du nichts.«

Dieser Ausspruch findet sich besonders in der ersten Novelle, zieht sich aber indirekt wie ein roter Faden durch beide Geschichten, und bedeutet nicht anderes, dass der wahre Name Macht hat.


Fazit
Wer Märchen-Adaptionen mag, wird auch hier glücklich. Den Leser erwarten Heldentum, Liebe, Spannung, Kampf, Flüche und natürlich ein Happy End.
Die Idee für diesen Märchen-Mix ist gelungen, obwohl ich die Befürchtung hege, dass Langeweile aufkommen könnte, wenn die Autorin den Aufbau in den folgenden Novellen nicht etwas variiert.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.