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Aarany
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Passionierte Leseratte

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Insgesamt 148 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2025
Mclean, Jay

Losing Logan / Preston Brothers Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Konflikt und Hoffnung

Cover & Klappentext
Das Cover ist bis auf die Farbgebung identisch zu Band eins. Blau steht eher für Ruhe, aber weniger präsent, Vertrauen und Gelassenheit. Das passt nur bedingt zur Story.

Der Klappentext macht neugierig auf mehr, allerdings war er für mich weniger ausschlaggebend, da ich in Band eins Logan schon kennenlernte. Von den Preston Brothers ist er derjenige, der sich weniger anpasst, viel rebelliert und einen ordentlichen Hang für Ärger mitbringt. Daher war ich auf seine Story sehr gespannt.


Meinung
Logan Preston ist der mittlere Bruder, das schwarze Schaf, der Frauenheld, der Kiffer, und derjenige, der immer aneckt. Ihn schert es nicht, was andere von ihm denken. Das trifft auch auf Aubrey zu.
Aubrey O´Sullivan ist vor Kurzem nach Winbury gezogen und hat einen Schreibwarenladen eröffnet. Von Logan hält sie anfangs nicht allzu viel, bis sie ihn etwas näher kennenlernt. Und als dessen jüngster Bruder Lachlan häufiger in ihrem Laden auftaucht, kann sie auch Logan nicht mehr entgehen. Doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen, nicht nur bei ihr. Können sie es schaffen, sich gegenseitig zu heilen?

Aus der Sicht von Logan und Aubrey wird man durch die Geschichte geführt. Dabei nutzt die Autorin einen locker-leichten Schreibstil, der perfekt zu den beiden passt, einfach weil sie noch jung sind. Umgangssprachlich, mit einem wunderschönen Word-Building wird die Handlung getragen, nicht erdrückt. Ich bin ganz verzaubert von Jay McLeans Art, mit Worten umzugehen. Damit schafft sie es auch in Band zwei, die kleinste Emotion hervorzurufen.
Wie schon bei „Loving Lucas“ habe ich nicht nur eine Träne vergossen, was nicht ausschließlich an der unterschwelligen Tragik lag, sondern weil ich so gerührt war.

Mit Aubrey hat die Autorin eine besondere Hauptprotagonistin erschaffen, mit der ich erst einmal warm werden musste. Sie ist auffällig, ein wenig schrullig, seltsam und einfach ein Herz-Mensch. In der Liebe hatte sie bisher nicht viel Glück. Daraus resultiert die Angst, wieder auf die Nase zu fallen. Damit dürfte Logan, der berüchtigte Bad Boy, für sie eigentlich nicht infrage kommen. Aber wie heißt es so schön? Das Herz will, was das Herz will.

Die Annäherung der beiden wurde wunderschön beschrieben. Aubreys Angst, wieder verletzt zu werden, trifft auf Logans vermeintliche Gefühlskälte. Denn seit dem Tod seiner Mutter bringt er im Grunde nur noch seiner Familie Gefühle entgegen. Außerdem wird er von Albträumen geplagt, die immer wieder in den Vordergrund gerückt werden, aber sehr lange nebulös bleiben. Man ahnt es, hofft jedoch, dass man sich irrt. Diesbezüglich verweise ich auf die Triggerwarnung am Ende der Geschichte, auch wenn man unter Umständen dadurch gespoilert wird.

Wie schon im ersten Teil steht hier wieder der Zusammenhalt der Familie im Vordergrund. Die Brüder geben sich Rückendeckung und stehen füreinander ein.
Obwohl man anfangs den Eindruck hat, dass Logan sich hängen lässt, schließlich hat er die Schule abgebrochen, ist dem gar nicht so. Er hat Pläne für die Zukunft. Auch sein Auftreten ist nur Fassade. Er ist wie der gebrochene Junge, der gerettet werden will. Ich für meinen Teil habe mein Herz an ihn verloren. Noch mehr als bei Lucas.

Durch die geschickte Erzählweise hat man weniger das Gefühl, sofort zu wissen, wie es weitergeht. Das Happy End ist bei dieser Art von Geschichten beinahe obligatorisch und sie bringen auch eine gewisse Vorhersehbarkeit mit. Allerdings wurde das hier teilweise toll umgangen. Man ahnt mehr, als man weiß, und wird letztlich trotzdem überrascht. Super gelöst.


Fazit
Die Fortsetzung, die auf einen grandiosen ersten Band folgt, hat es meist etwas schwerer. Es fängt an mit der gestiegenen Erwartungshaltung und endet beim Vergleich mit Teil eins. Band zwei muss sich abheben und mindestens gleich stark sein, was nur selten gelingt. Hier hat es die Autorin aber geschafft.
Die Geschichte um Logan und Aubrey hat für mich die Nacht zum Tag gemacht, ohne dass ich von der Story lassen konnte. Deswegen gibt es von mir erneut viereinhalb Sterne, wobei ich auf fünf aufrunde, und eine klare Leseempfehlung.

Ich freue mich auf Leos Story.

@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 05.06.2025
Mclean, Jay

Leaving Leo / Preston Brothers Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles und ein bisschen mehr

Cover & Klappentext
Das Cover ist, wie schon bei den vorangegangenen Bänden, identisch zu den anderen Teilen, nur in einem anderen Blauton gehalten. Zu Leo passt das Blau hinsichtlich der Bedeutung der Farbe.

Da Leo schon in den vorherigen Teilen vorkam, war ich natürlich auf seine Geschichte gespannt, was der Klappentext zusätzlich befeuert hat.


Meinung
Leo ist von den Preston-Geschwistern der Introvertierte. Er hängt seinen Gedanken nach und hört eher aufmerksam zu, als viele Worte zu nutzen.
So weiß auch keiner aus seiner Familie, dass er sich in Mia, die Tochter der Nanny, verliebt hat.
Mia ist unsicher und zurückhaltend. Sie geht eher unter, aber Leo hat sie bemerkt. Und so genießen sie gemeinsam die Stille, bis genau jene Stille alles zwischen ihnen zerstört. Erst Jahre später sehen sie sich wieder, nur sind die alten Verletzungen längst nicht verheilt.


Ich war sehr gespannt auf Leos Geschichte und ging, aufgrund der großartigen ersten beiden Bände, natürlich mit einer gesteigerten Erwartungshaltung heran. Leider wurde diese nicht erfüllt.

Aus der Sicht von Mia und Leo wird man durch die Geschichte geführt. Erstmalig in dieser Reihe hatte ich Schwierigkeiten, sofort in das Geschehen zu finden, was nicht zuletzt an Leos ruhiger Art liegt. Mia selbst war weniger der Grund. Sie ist eines jener Mädchen, deren Pubertät nicht sehr günstig verlief. Man kennt es. Einige nehmen zu, bekommen Pickel, haben zudem eine Zahnspange sowie eine Brille. Und andere wiederum bleiben davon verschont. Tja, Mia wurde noch unsicherer als zuvor und ihr Selbstwertgefühl war im Grunde nicht vorhanden. In der Hinsicht fühlt man sich ihr näher, ist doch die Teenagerzeit schon schwer genug. Wegen ihr Zurückhaltung hat es zwischen ihr und Leo gut funktioniert. Sie konnte zusammen schweigen.

Der Schreibstil war gewohnt locker und passend zu den Protagonisten umgangssprachlich gehalten. Ich bin immer noch ganz begeistert, wie leicht der Autorin es fällt, die geeigneten Worte zu finden und damit Emotionen zu wecken. Das gelang ihr auch hier, allerdings kamen sie diesmal weniger zum Tragen. Etwa die erste Hälfte des Buches hat mich eher Mias Sicht berührt. Leo konnte ich nur schwer einschätzen. Ja, er hat seine Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, sich auszudrücken, weswegen er lieber schweigt. Er braucht eine Weile und eine gewisse Vorbereitungszeit, um sich verständlich zu äußern. Deswegen kam es überhaupt zu dem Bruch zwischen ihm und Mia. So weit, so gut. Nur fehlten mir hier die passenden Erklärungen, damit man mehr Verständnis aufbringt. So wären auch die Emotionen kein Problem gewesen.

Wie schon bei „Loving Lucas“ wird man in dieser Geschichte in die Vergangenheit geführt. Die erste Begegnung zwischen Mia und Leo, ihr Kennenlernen, bis man in der Gegenwart landet. Teilweise gab es Zeitsprünge, die nicht immer ersichtlich waren, was mich wiederum beim Lesen etwas verwirrt hat. Es war, zumindest für mich, nicht immer sofort deutlich, erst im Verlauf. Das ließe sich alles noch verschmerzen. Aber es gab eine Szene im Buch, die endete zu abrupt, dabei hätte man damit so viele Emotionen hervorholen können. Es folgte zwar direkt auf die wichtigste Schlüsselszene, aber es hätte Mias Handlungen im Verlauf nachvollziehbarer gemacht.

Hier wurden einige Chancen vergeben, besonders in den ersten fünfzig Prozent, was sehr schade ist, denn das Potenzial war definitiv vorhanden. Gerade Mia und Leo hatten es so schwer.
Danach jedoch konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es war, als hätte die Autorin zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Das Tempo, was zuvor eher gemächlich anmutete, zog deutlich an und man flog förmlich durch die Seiten.
Zusätzlich wurde auch hier wieder mit Gegensätzen gearbeitet. Licht und Dunkelheit. Hoffnung und Verzweiflung. Wobei der Schmerz zum Großteil überwiegt.
Man lernt die Prestons noch näher kennen. Während ich immer den Zusammenhalt der Familie gelobt habe, zeigen sich hier auch Ecken und Kanten. Das wurde toll umgesetzt. Aber die Kernaussage bleibt, wie in den anderen Teilen auch. Liebe überwindet alles.


Fazit
Für mich ist „Leaving Leo“ der deutlich schwächste Teil der Reihe. Nichtsdestotrotz wusste er letztlich zu überzeugen. Jeder dürfte sich teilweise in den Charakteren wiederfinden. So sind sie einem näher.
Ich vergebe für dieses Buch dreieinhalb von fünf Sternen, runde aber auf vier auf, sowie eine Leseempfehlung.


@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 05.06.2025
Mclean, Jay

Loving Lucas / Preston Brothers Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lois und Clark

Cover & Klappentext
Das Cover ist einfach gehalten, besticht aber durch kleinere Details. Wegen der Farbgebung bin ich darauf aufmerksam geworden.
Der Klappentext letztendlich hat den ausschlaggebenden Punkt gegeben, das Buch zu lesen.


Meinung
Laney (Lois) Sanders und Lucas Preston treffen sich das erste Mal, als beide elf Jahre waren, und fühlten sich sofort zueinander hingezogen. Seitdem verbringen sie ihre ganze Zeit zusammen und werden schließlich beste Freunde. Wie ihre Freundschaft wachsen auch ihre Gefühle zueinander, die jeder vor dem anderen verbirgt, denn das Leben funkt immer dazwischen. Lucas muss seit dem Tod seiner Mutter für seine fünf jüngeren Brüder da sein. Und genau aus diesem Grund hält sich Laney zurück. Doch das Schicksal lässt sich nicht aufhalten.

Laney und Lucas verleihen der Story ihre Stimme, dabei wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart ab.
Der Einstieg gestaltete sich sehr leicht und so fand ich mich schnell im Geschehen wieder. Wahrscheinlich war es der geschmeidige Schreibstil, der mich sofort in die Handlung einband. Vielleicht waren es auch die Prestons, die als Familie einfach toll funktionierten. Womöglich war es auch die kleine Laney, die als Einzelkind so einen Zusammenhalt überhaupt nicht kannte. Was auch immer es war, ich wurde sehr schnell emotional berührt.

Der Schreibstil überzeugt durch ein angenehmes Word-Building und schöne Formulierungen, die der Geschichte eine besondere Note verleihen. Die Handlung plätschert nicht einfach dahin, man wird mitgezogen. Nicht schnell und hektisch, sondern langsam und entspannt. Das Tempo jedoch ist genau richtig. Langatmige Szenen, überflüssige Beschreibungen, leere Phrasen, das alles gibt es nicht. Stattdessen wurde der Schwerpunkt auf die Charaktere gelegt. Nicht nur Laney und Lucas wirken authentisch, sondern auch die Prestons und alle anderen Charaktere. Der Zusammenhalt, die kleinen Besonderheiten, die sie teilen, sorgen dafür, dass man ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl entwickelt.
Apropos Entwicklung. Beide, Laney und Lucas, sind Teenager. Teilweise müssen sie schon viel Verantwortung tragen, was aber nicht heißt, dass sie keine Fehler machen. Gerade in dieser Zeit verändert sich so viel. Sie wirken zum Großteil erwachsen, allerdings darf man nicht vergessen, dass sie es nicht sind. Und genau diese Tatsache kam hier überzeugend zum Tragen.

In dieser Geschichte fehlt das Hin und Her, was so oft genutzt wird, bis die Hauptprotagonisten schließlich zueinanderfinden, und das hat mich persönlich regelrecht erleichtert. Im Gegenteil, hier ist ein Happy End zwar möglich, aber nicht zwingend notwendig. Das allein schon hinterließ bei mir während des Lesens eine böse Vorahnung. Und hier ist der einzige Kritikpunkt. Man ahnt einfach, dass etwas passiert. Auch wenn der Autorin es tatsächlich gelungen ist, nicht genau durchblicken zu lassen, womit man zu rechnen hat. Das Was, Wann und Wie blieb nebulös.

Die Geschichte wurde toll aufgebaut und wunderschön erzählt. Durch den überzeugenden Schreibstil wurden Emotionen wachgerufen, die eine überraschende Intensität mitbrachten. Ich habe mehr als nur ein paar Tränen vergossen, und zwar nicht, weil es so unheimlich tragisch war, sondern emotional berührend. Das heißt für mich, dass ich die Autorin definitiv im Auge behalten werde, denn sie versteht es, den Leser nicht einfach nur zu unterhalten, sondern regelrecht einzubinden.
Ich bin schon auf die Geschichten von Logan und Leo gespannt.


Fazit
Eine Ausnahme-Story, die ich nur jedem ans Herz legen kann, der tief in eine Handlung eintauchen will, der sich mit den Protagonisten verbunden fühlen will und der sich von Worten bezaubern lassen will.
Wenn Freundschaft zu Liebe wird und der Zusammenhalt das Leben prägt.

Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, die ich auf fünf aufrunde, und ich eine klare Leseempfehlung.

@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 03.06.2025
Peñaranda, Chloe C.

The Night is Defying / Nytefall Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles für die Liebe

Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde das Cover zum zweiten Teil gestaltet. Es unterscheidet sich etwas in der Farbgebung und den Details. Allerdings muss ich sagen, dass mir das erste Cover besser gefallen hat.

Für mich war der Klappentext weniger relevant, da ich Band eins gelesen habe und gespannt war, wie es weitergeht. Aber unabhängig davon macht er neugierig auf mehr.


Meinung
Astraea läuft die Zeit davon, um ihr Gedächtnis wiederzuerlangen und damit nicht die Vergangenheit zu wiederholen, beziehungsweise die Welt ins Chaos zu stürzen. Ihre neu entdeckten Kräfte sind da keine Hilfe, geschweige denn, dass sie ihre Freiheit bewahren will.
Nyte hingegen muss die Vampire unter Kontrolle bringen und unternimmt alles, um seine Liebe zu Astraea zu retten, auch wenn das Schicksal dagegen spricht. Doch was tut man nicht alles für die Liebe.

Aus der Sicht von Nyte und Astraea wird man durch die Geschichte geführt, wobei nicht nur die Gegenwart in den Fokus gerückt wird, sondern auch die Vergangenheit.
Zugegebenermaßen hatte ich paar Schwierigkeiten, in die Story zu finden, weil ich mich an ein paar wichtige Details nicht mehr erinnern konnte. Es ist schließlich einiges in Band eins passiert. Mit der Zeit wurde es deutlich besser, was nicht zuletzt an dem außergewöhnlichen Schreibstil lag, der wieder durch ein tolles Word-Building und wunderschöne Formulierungen überzeugt.

Im zweiten Teil werden einige Antworten auf Fragen gefunden, die in Band eins noch offen blieben, aber bei Weitem nicht alles. Außerdem werden neue Fragen aufgeworfen.
Doch auch hier gibt es Passagen, die sich in die Länge zogen, unterbrochen von spannenden Szenen.
Das Tempo variiert, könnte aber meines Erachtens nach etwas mehr beschleunigt werden.

Die Weiterentwicklung der Protagonisten ist recht gut gelungen. Astraea muss sich allerdings noch finden, auch wenn die Umstände Seiten zutage förderten, die ihr nicht immer helfen. Aber sie versucht, aus ihren Fehlern zu lernen.

Der Autorin ist es in diesem Band gelungen, die Emotionen zu verstärken. Neben der Spannung wird die Tragik sehr deutlich.

Nyte, im Prinzip der klassische Gegenpart, offenbart sich mehr. Seine Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist. Man bringt mehr Verständnis auf, was sich nach und nach entwickelte. Das ist toll gelungen.

Doch neben den Hauptprotagonisten gibt es diverse Nebencharaktere, die auch in Band zwei wichtige Rollen einnehmen. Man erfährt weitere Hintergründe, was dem Buch mehr Tiefe verleiht.

Insgesamt stellt dieser Teil, obwohl dieser regulär oftmals schwächer ist, eine Steigerung zu Band eins dar. Vielleicht liegt es daran, dass der Leser erkennt, wie vielschichtig und durchdacht die Geschichte tatsächlich ist. Oder vielleicht an der Weiterentwicklung der Charaktere. Vielleicht ist es auch ein Zusammenspiel diverser Faktoren. Ich für meinen Teil kann Band drei nicht erwarten.


Fazit
Die Fortsetzung braucht sich hinter dem ersten Band keineswegs verstecken. Ganz im Gegenteil. Obwohl das Tempo für mich hauptsächlich gemächlich ist, konnte die Handlung mich in ihren Bann ziehen. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2025
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)


sehr gut

Kaputte Seelen


Cover & Klappentext
Obwohl das Cover vielleicht nicht ideal zur Geschichte passen mag, gefällt es mir ungemein gut. Hier wird eher auf Emotionen gesetzt, die es auslöst. Auf jeden Fall ein Eyecatcher.
Der Klappentext klingt interessant, trifft es aber nur grob, jetzt, da ich das Buch gelesen habe.


Meinung
Vorab sollten Zartbesaitete die ausgiebige Triggerwarnung lesen, auch wenn sie dadurch gespoilert werden. Das Buch ist keine seichte Kost.

Vivian, eher zurückhaltend, geprägt von Unsicherheiten, kann ihr Glück nicht fassen, als sie den gut aussehenden Pascal kennenlernt. Sie verbringen jede freie Sekunde miteinander. Lola, Vivians Mitbewohnerin und Freundin, freut sich für sie, bis sich Vivian nach und nach immer mehr verändert. Als Vivian schließlich verschwindet und von der Polizei keinerlei Hilfe zu erwarten ist, macht sich Lola mit Vivians Halbbruder Elias, der auftauchte, weil er seine Halbschwester nicht erreichen konnte, auf die Suche nach ihr. Währenddessen kommen sich Lola und Elias immer näher, wobei sie zu ahnen beginnen, an wen Vivian geraten ist.

Aus der Sicht von überwiegend Lola und Elias wird man durch die Geschichte geführt. Es gibt auch einige Kapitel, denen Vivian ihre Stimme verleiht, aber nur zu Beginn, abgesehen von ihren Tagebucheinträgen.
Der Einstieg ist meines Erachtens nach etwas holprig, besonders da sich einige Sätze finden, die etwas unglücklich formuliert sind, sodass ich aus dem Geschehen gerissen wurde. Zum Glück beschränkte sich dies nur auf den Anfang. Dazu sei gesagt, dass die Story sich aufbaut. Als würde man an einem Seil nach und nach in die Handlung gezogen werden.
Ist man erst einmal drin, kann man das Buch kaum noch aus den Händen legen, auch bedingt durch das Tempo, was sich steigert.

Das Setting ist in Berlin angesiedelt, was ich recht erfrischend fand. Ich fühlte mich gleich zu Hause, auch wenn es nur wenige genaue Standorte gab. Das stört jedoch nicht weiter.

Der Schreibstil ist überwiegend angenehm und flüssig. Komplizierte Satzkonstruktionen sucht man hier vergeblich, aber das hätte auch nicht zum Inhalt gepasst. Dominiert von jungen Protagonisten ist hier eher ein lockerer Schreibstil gefragt, was ganz gut gelungen ist, wobei ich glaube, dass da noch mehr herauszuholen wäre.

Mit der Idee hat die Autorin ein wichtiges Thema angesprochen. Anscheinend hat sie diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht.
Normalerweise bin ich, was bestimmte Themen angeht, ziemlich hartgesotten, aber hier musste ich das ein oder andere Mal schlucken. Das lag nicht zuletzt an den eindringlichen Beschreibungen. Nein, es wird nicht immer ins Detail gegangen, das heißt aber nicht, dass die eigene Vorstellungskraft nicht einspringt, bedingt durch die Wortwahl.

Die Hauptprotagonisten Lola und Elias sind große Sympathieträger. Sie sind locker, lebenslustig, trotz negativer Erlebnisse. Sie harmonieren toll miteinander. Und obwohl es um Vivian geht, konnte ich nicht allzu viel mit ihr anfangen, weshalb ihre wenigen Sichtweisen durchaus ausreichen.

Die Geschichte ist im Großen und Ganzen stimmig, aber für mich haben darin zu viele Charaktere auf die ein oder andere Art schlechte Erfahrungen gemacht. Dazu kam die doch sehr abrupte Rettungsaktion. Das wirkte etwas konstruiert. Doch wegen des gewichtigen Themas kann man das verschmerzen, denn es geht um die Kernaussage.


Fazit
Wen dieses Thema nicht triggert, der sollte sich definitiv mit diesem Buch auseinandersetzen. Hier geht es nicht um seichte Unterhaltung, sondern um Aufklärung, um ein Aufrütteln.
So stark und schön die Liebe auch sein mag, sie ist es nicht wert, sich selbst zu verkaufen, auf welche Art und Weise auch immer.
Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine bedingte Leseempfehlung wegen der Thematik.

Bewertung vom 02.06.2025
Priest

Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Der Geisterschreck und der Professor

Cover & Klappentext
Das Cover ist umwerfend und passt auch gut zur Story. Entsprechende Bilder finden sich auch im Buch.

Der Klappentext spricht für sich und hat mich sofort begeistert, was natürlich eine hohe Erwartungshaltung schürt.


Meinung
Zhao Yunlan, Leiter der Abteilung für Übernatürliches, trifft bei einem Fall auf den Professor Shen Wei und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Doch dieser hält ihn auf Abstand. Während der Untersuchung laufen sich beide regelmäßig über den Weg, was das Interesse von Zhao Yunlan noch steigert. Er muss herausfinden, was es mit dem Professor auf sich hat, wenn er den Fall lösen will.

Mithilfe der übergeordneten Erzählweise sieht man sich mit mehreren Charakteren konfrontiert. Der Fokus liegt aber auf Zhao Yunlan und Shen Weí.
Ein kleines Team inklusive einem Neuzugang untersteht Zhao Yunlan. Auf den ersten Blick wirkt Yunlan wie ein offenes Buch, aber gleichzeitig kann man ihn nur schwer einschätzen. Er ist ein vielschichtiger Charakter, der trotz seiner manchmal ruppigen Art alles für seine Untergebenen tut. Er ist fair, lässt sich von seinen Emotionen leiten und besitzt einen scharfen Verstand, sodass er große Zusammenhänge recht schnell erkennt, wird jedoch von seinen eigenen Mitarbeitern ab und zu unterschätzt.
Shen Wei ist zurückhaltend, geradezu schüchtern, allerdings bemerkt man recht schnell, dass mehr in ihm steckt, als er zeigt. Er ist fürsorglich, freundlich und geheimnisvoll.

Ich hatte etwas Schwierigkeiten, in den Roman zu finden. Das lag zum einen an dem gemächlichen Tempo und zum anderen an den kleinteiligen Schritten, die alle erklärt wurden. Zudem haben mich die sehr häufig genutzten Vergleiche manchmal irritiert, weil sie meiner Meinung nach nicht recht passen wollten. Dennoch hat mich die Handlung schnell begeistert. Auch die Stimmung war einnehmend.
Das Buch würde ich hauptsächlich als düster beschreiben, was mir immer sehr zusagt. Doch gerade Yunlan nimmt dem Roman aufgrund seiner Art die damit einhergehende Schwere und lockert ihn etwas auf. Das ist fantastisch gelungen.

Die Autorin nutzt Erklärungen am Ende des Buches, damit der Leser mit der Thematik besser vertraut wird, allerdings hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass es, zumindest für mich, nicht ganz gereicht hat.

Der Schreibstil hat mich nicht so richtig überzeugt. Lange Sätze, viele Vergleiche und ein gemächliches Tempo, was sich durch die ganze Story zieht, haben es mir teilweise erschwert, immer dranzubleiben. Einige Passagen musste ich wiederholt lesen, um sie zu verstehen, unter anderem weil nicht sofort ersichtlich war, worauf sie sich beziehen.
Außerdem war die Wortwahl gelegentlich ungünstig, sodass bedrückende Szenen unfreiwillig komisch wirkten. Doch damit kommen die hervorgerufenen Emotionen nicht intensiv zum Tragen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es an der Übersetzung liegt. So oder so schmälerte es für mich das Lesevergnügen.
Dabei ist das Potenzial vorhanden, besonders für die Handlung, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Es gibt spannende Szenen und Plot-Twists, aber auf mich war die Wirkung reduziert.

Insgesamt brilliert die Story durch ihre Protagonisten, die man erstaunlich gut kennenlernt. Die Zuneigung zwischen Yunlan und Shen Wei wurde deutlich dargestellt. Besonders schön hat mir gefallen, wie langsam sie sich aufbaut. Aus lockerem Interesse wurden nach und nach ernste Gefühle, ohne dass sie sich näherkamen. Auch der übernatürliche Fall ist nicht einfach nur oberflächlich abgehandelt worden. Es steckt deutlich mehr dahinter, als anfangs zu vermuten war. Umso gespannter bin ich, wie es in Band zwei weitergeht, nicht nur zwischen dem Geisterschreck und dem Professor, sondern auch mit dem Fall, und nicht zuletzt mit dem Neuzugang, bei dem ich nicht weiß, ob ich ihn bemitleiden oder schütteln will.


Fazit
Ein interessantes Werk, was durch seine Handlung und die Charaktere überzeugt. Hier mischt sich chinesische Mythologie, kombiniert mit einer Vielzahl von Religionen, zu einer durchaus spannenden Geschichte, die ihre Momente hat.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.05.2025
Ross, Rebecca

Dreams Lie Beneath (eBook, ePUB)


sehr gut

Albträume

Cover & Klappentext
Ich mag das Cover, für mich definitiv ein Eyecatcher. Es ist zwar in dunklen Tönen gehalten, wirkt aber nicht düster, was super zu der Story passt, auch wenn es um Albträume geht.
Der Klappentext wiederum hat mich neugierig gemacht. Und da ich andere Bücher der Autorin bereits kenne, konnte ich hier nicht widerstehen.


Meinung
Das Reich Azenor leidet seit vielen Jahren unter einem Fluch. In jeder Neumondnacht erwachen die Albträume der Bewohner zum Leben. Die Hüter Clementine und ihr Vater schützen ihre Stadt vor ihnen, bis zwei fremde Magier ihnen das Gebiet in einem Wettkampf streitig machen. In nur einer Nacht verliert Clementine ihre Tätigkeit und ihr Zuhause. Sie sinnt auf Rache, besonders Phelan gegenüber, der zusammen mit seinem Bruder für ihren Verlust verantwortlich ist und den sie vermeintlich hasst, aber auch anziehend findet. Doch als die Lage sich zuspitzt, müssen beide zusammenarbeiten.

Aus der Sicht von Clementine wird man durch das Geschehen geführt. Ich wurde schnell warm mit der Hauptprotagonistin. Obwohl sie noch in der Lehre als Hüterin ist, hat ihr Vater sie schon gut unterrichtet. Sie lebt und liebt ihren Beruf, den im Grunde nur Magiebegabte ausüben können. In dem kleinen Städtchen nahe dem Herzogtum, was niemand mehr betreten kann und wo der Fluch seinen Ursprung hat, wird sie gemocht. Ich habe sie als mutig, durchsetzungsfähig, risikofreudig, hilfsbereit und wissbegierig wahrgenommen.

Der Einstieg fiel mir leicht, was nicht zuletzt dem flüssigen Schreibstil geschuldet war. Allerdings dauerte es etwas, bis ich komplett in die Handlung eintauchen konnte. Die Autorin hatte in dieser Geschichte einen Hang zu langwierigen Erklärungen, sodass das Tempo etwas gedrosselt wirkte und ich aktiv dranbleiben musste. Im Verlauf wurde es deutlich besser und ich konnte mich der Spannung nicht mehr entziehen.

Mich hat die Idee und ihre Umsetzung beeindruckt.
Man wird in die Zeit zurückversetzt, es spielt also nicht in der heutigen Zeit, was aber auch ideal passt. Größere Städte sind in Gebiete aufgeteilt, in denen Hüter ihrer Tätigkeit nachgehen. Sie schreiben die Albträume der Leute auf, damit sie wissen, womit sie an Neumond, wenn diese zum Leben erwachen, zu rechnen haben. Ihre Aufgabe ist es, die Albträume zu vernichten. Gleichzeitig gibt es aber jene Hüter, die unbedingt den Neumondfluch brechen und damit das leere Herzogtum an sich reißen wollen. Doch nicht alle sind darauf aus, wie zum Beispiel Clementine. Sie hat nicht den Wunsch, Herzogin zu werden. Ihr hauptsächliches Ziel ist tatsächlich Rache an Phelan zu nehmen. Nur lernt sie ihn dadurch recht gut kennen und hat teilweise Mühe, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Dabei ist es unabdingbar, dass er nicht ihr Herz berührt.

Phelan habe ich von Anfang an keineswegs als negativ wahrgenommen. Aus seiner Familie scheint er derjenige zu sein, der am sympathischsten wirkt. Die Annäherung von Clementine und Phelan wurde wunderschön beschrieben, durchsetzt von Emotionen, und baut sich langsam auf. Gleichzeitig zieht das Tempo an, was einen tollen Kontrast darstellt. Bis es zum großen Finale kommt. Der Weg dahin ist recht geradlinig, aber mit vielen Stolpersteinen versehen. Spätestens ab dem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Ein überzeugender Roman mit kleinem Gruselfaktor, kombiniert mit zarter Liebe, Lügen und falschem Spiel, garniert mit einer Portion Magie.


Fazit
Insgesamt hat mir Dreams Lie Beneath gut gefallen, obwohl ich andere Bücher der Autorin als stärker empfand. Neben einigen langatmigen Szenen und zeitweise gemächlichem Tempo finden sich auch Passagen, in denen ich mir mehr Emotionen gewünscht hätte. Das Potenzial wäre da gewesen. Trotzdem unterhält die Story und sorgt mit einigen überraschenden Wendungen für ein Lesevergnügen.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.05.2025
Maura, Catharina

The Wrong Bride / The Windsors Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Moment der Ehrlichkeit


Cover & Klappentext
Ein wunderschönes Cover, was toll passt, wenn man auf die Details achtet. Definitiv ein Blickfang.
Wirklich neugierig gemacht hat mich aber der Klappentext, der viel Herzschmerz verspricht, jedoch auch ein Happy End vermuten lässt.


Meinung
Raven steht zeit ihres Lebens im Schatten ihrer älteren Schwester Hannah und muss ertragen, dass diese mit Ares verlobt wird. Jenen Mann, den sie schon seit gefühlten Ewigkeiten liebt und der dank der strengen Heiratspolitik der Windsors eine Du Pont heiraten soll, damit beide Unternehmen fusionieren. Als Hannah sich jedoch kurz vor der Hochzeit von Ares trennt, ist Raven gezwungen, für sie einzuspringen und einen Mann zu ehelichen, der keinerlei Gefühle für sie hegt. Sosehr sie sich damit schwertut, bietet sich hier auch eine Chance, Ares für sich zu gewinnen.

Aus der Sicht von Raven und Ares wird man durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg war kein Problem, da ich mich sofort mit Raven verbunden fühlte. Anfangs war es Mitleid, da sie immer zurücksteckt. Dabei ist sie in ihrem Metier selbst sehr erfolgreich. Als Model wird sie von namhaften Kunden gebucht und auch ihre eigene Modekollektion ist heiß begehrt. Trotzdem wird ihre ältere Schwester Hannah, die als Schauspielerin Karriere macht, von allen bevorzugt. Nicht zuletzt von Ares.
Obwohl Raven so zurückhaltend und immer freundlich bleibt, zeigt sie nach der Hochzeit auch andere Seiten, die sie aber keineswegs unsympathisch machen. Sie lernt, sich durchzusetzen. Und wie heißt es so schön? In der Liebe und im Spiel ist alles erlaubt.
Natürlich überschreitet sie keine Grenzen, dafür ist sie nicht der Typ, aber sie macht deutlich, was sie will. Das hat mich ein wenig versöhnt, denn manchmal muss man sich einfach durchsetzen, und als Leser wünscht man Raven einfach ihr Glück.

Kommen wir zu Ares. Auf den ersten Blick ist er erstaunlich zugänglich. Familienwerte stehen bei ihm hoch im Kurs und die Ehe ist ihm heilig. Es macht ihm auch nichts aus, dass eine Hochzeit mit Hannah arrangiert wurde, schließlich liebt er sie. Mit Raven hingegen verbindet ihn eine langjährige Freundschaft.
Als er schließlich mit Raven verheiratet wird, versucht er, das Beste daraus zu machen. Allerdings schien er mir manchmal nicht sehr klar mit seinen Aussagen Hannah gegenüber. Meines Erachtens nach hätte er deutlicher werden können. Auf mich wirkte es anfangs, als würde er sich eine Hintertür offen halten wollen.
Trotzdem wird er sympathisch wahrgenommen, denn im Grunde ist er ein guter Kerl.

Der Aufbau der Story ist klassisch. Bei Liebesromanen ist das oftmals immer gleich. Auch diese Geschichte hebt sich davon nicht ab, aber sie überzeugt durch ihre Charaktere. Auch die Verbindung zwischen Raven und Ares hat mir sehr gefallen. Sie nähern sich nach und nach an. Allerdings wurde ich in Kapitel 30 rausgerissen, weil es hier den Anschein machte, als hätte es einen Zeitsprung gegeben. Das hat mir zutiefst verwirrt. Erst im weiteren Verlauf des Kapitels wurde es wieder klarer.
Gerade zu diesem Zeitpunkt kam es zu einer Schlüsselszene, die wichtig für die Handlung war. Da sollte es nicht zu solchen Momenten kommen.

Der Schreibstil ist durchweg angenehm und flüssig zu lesen. Er trägt perfekt die Geschichte und wirkt sich nicht negativ auf den Erzählstil aus. Das spiegelt sich auch im Tempo wider. Der Autorin ist es gelungen, für mich die perfekte Geschwindigkeit zu nutzen und auch in den Szenen anzupassen.

In Liebesgeschichten findet sich häufig ein Happy End, was selbstredend angesagt ist, wenn die Protagonisten den Großteil leiden mussten. Ein paar Klischees finden sich auch, aber das stört nicht weiter, denn es geht um Liebe. Um das langsame Herantasten. Wobei man als Leser hofft, dass die lieb gewonnenen Charaktere endlich glücklich werden.
Das bringt diese Geschichte alles mit, weshalb sie schön unterhält und ein wenig zum Träumen anregt. Auch die Emotionen kommen hier nicht zu kurz. Gerade Raven berührt. Für sie wünscht man sich einfach nur wahres Glück. Dass sie jemanden findet, für den sie genug ist. Etwas, was sich jeder im Leben ersehnt.


Fazit
Eine emotionsgeladene Liebesgeschichte mit überzeugenden Charakteren und wunderschönen Momenten. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
Corland, Mai

Four Ruined Realms / The Broken Blades Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Vielversprechende Fortsetzung

Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick ist das Cover von Band zwei identisch zu Band eins gehalten, wenn man von der Farbgebung absieht. Wer aber auf die Details achtet, erkennt die Unterschiede. Die Farbe steht für Licht und Wärme, aber so positiv habe ich das Buch gar nicht wahrgenommen. Ja, es gibt Hoffnung, aber auch Düsternis.
Der Klappentext wiederum war für mich weniger ausschlaggebend, da ich vom ersten Teil schon begeistert war und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.


Meinung
Nach ihrem Scheitern steht den Attentätern eine neue Mission bevor, die beinahe unmöglich zu bewältigen scheint.

Wie schon zuvor geht es mit mehreren Sichtweisen weiter. Das hat sich in Band eins erstaunlich gut bewährt, weil die Autorin die damit einhergehenden Risiken, was die Tiefe der Protagonisten betrifft, geschickt umgehen konnte. Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten, mich anfangs zurechtzufinden. Buch eins war einfach schon eine Weile her, weshalb ich einiges vergessen hatte. Aber es dauerte gar nicht lange, bis durch geschickte Formulierungen die Details zurückkamen.

Die Story brilliert durch die unterschiedlichen Protagonisten, die alle ihre Eigenheiten mitbringen. Man denkt, man könne sie endlich einschätzen, aber man irrt sich. Man weiß einfach nicht, wem man wirklich trauen kann. Fabelhaft umgesetzt.
Natürlich erhält man hier ein paar mehr Informationen, aber bei Weitem nicht genug.

Da Band zwei oftmals eine Art Zwischenteil ist, hatte ich keine hohe Erwartungshaltung. Wie habe ich mich doch getäuscht. Der Autorin ist es gelungen, die Spannung weiterhin oben zu halten.
Das Tempo variiert, wobei es vornehmlich eine Stärke mitbringt, die einen mitreißt.

Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut. Ein geschicktes Word-Building, ausgewogene Satzlängen und eine schöne Wortwahl sorgen für eine überzeugende Fortsetzung, die mich schnell wieder in ihren Bann gezogen hat.
Allerdings hätte ich mir ein paar tiefere Emotionen gewünscht. Damit meine ich keine intensiven Romanzen, die nach wie vor nicht im Vordergrund stehen, sondern einen guten Ausgleich zwischen den überraschenden Plot-Twists und der magenverkrampfenden Spannung. Diese Art von Gegensatz hat mir einfach noch gefehlt, zwischen den anderen. Wie Licht und Schatten, Hoffnung und Dunkelheit.
Des Weiteren hätten der Geschichte zwischen der Geschwindigkeit ein paar rekapitulierende Momente gutgetan.

Insgesamt braucht sich der zweite Teil nicht hinter dem ersten zu verstecken. Er ist weiterhin actionreich und vielschichtig, wobei manche Szenen gefühlt als eine Art Lückenfüller fungierten. Dennoch wurde ich toll unterhalten.


Fazit
Eine grandiose Fortsetzung, die für jene, die den ersten Band kennen, ein Muss sein sollte. Es geht temporeich weiter. Die Protagonisten und ihre Interaktionen sind ein wahres Highlight.

Von mir gibt es erneut vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
Aster, Alex

Summer in the City (eBook, ePUB)


sehr gut

Von verlorenen und wiedergewonnenen Teilen


Cover & Klappentext
Ehrlich gesagt ist das Cover gar nicht meins, weder von der Farbgebung noch von den Details. Die Skyline von New York ist nicht gut zu erkennen. Für mich war der Name der Autorin ausschlaggebend, mir den Klappentext durchzulesen. Jedoch habe ich auch hier mit mir gehadert. Nicht, weil der Inhalt schlecht wäre, sondern ziemlich vorhersehbar klang. Da ich aber schon Bücher der Autorin kenne, wollte ich dem Buch eine Chance geben.


Meinung
Drehbuchautorin Elle leidet seit Monaten an einer Schreibblockade, also beschließt sie, den Sommer in New York zu verbringen, wo der Film spielen soll.
Ihre Planung gerät durcheinander, als sie feststellt, dass ausgerechnet der Tech-Milliardär Parker Warren ihr Nachbar ist und ihr vorschlägt, über den Sommer seine Fake-Freundin zu spielen. Während er für ihre Inspiration sorgt, lenkt sie durch ihre Anwesenheit die Presse von seinem nächsten Coup ab. Eine Win-win-Situation, oder?

Das ist nicht mein erstes Buch der Autorin, die hier wieder mit ihrem Können brilliert. Ihr Schreibstil trifft genau meinen Geschmack, sogar ihr Hang zu Schachtelsätzen. Weil die in einem guten Verhältnis stehen, lässt sich der Roman sehr angenehm lesen, absolut flüssig und geschmeidig. Das Word-Building ist locker und spritzig, passend zur Hauptprotagonistin Elle, die dieser Geschichte ihre Stimme leiht. Sie ist zynisch, sarkastisch, selbstkritisch, chaotisch, mit einem Hang zur Misanthropie. Was soll ich sagen? Ich fühlte mich sofort mit ihr verbunden.
Ihre Art sorgt für einen fantastisch leichten Einstieg ins Geschehen. Obwohl sie ein starker Charakter ist, stellt sie Parker deswegen nicht in den Schatten. Die beiden bestehen auf den ersten Blick aus Gegensätzen, beweisen aber im Verlauf, dass sie einiges gemeinsam haben. Ich habe es geliebt.

Da es sich hier um eine Romanze handelt, besteht immer die Gefahr, dass vieles vorhersehbar ist. Das lässt sich auch hier nicht leugnen, wenn man das große Ganze betrachtet. Aber es gibt ein paar Nebenhandlungen, die für ein paar kleine Twists sorgen.

Das Setting ist jetzt nicht herausragend, allein weil unfassbar viele Romane existieren, die in New York spielen. Aber mir ist noch keiner untergekommen, der die Stadt so dargestellt hat. So voller Liebe, so detailverliebt, bildgewaltig, aber auch kritisch. Das hat mir sehr gefallen.

Der Aufbau ist gut gelungen. Allerdings gab es ein paar Ungenauigkeiten, die mein Lesevergnügen etwas schmälerten. Dazu kommt, dass Elle, so gut sie anfangs auch punktete, irgendwann etwas anstrengend wurde, bis der Prozess der Entwicklung einsetzte.
Apropos Entwicklung. Beide Hauptprotagonisten gleichen sich nach und nach aneinander an. Es war beeindruckend, wie die Autorin in kleinen Schritten und durchaus gefühlsbetont vorgegangen ist.
Doch es gibt auch einen Wermutstropfen, und zwar das Ende. Während der Verlauf der Story ein angenehmes Tempo aufwies, das durchaus situationsbedingt variierte, beschleunigte es sich zum Ende viel zu sehr. Für mich fühlte es sich an, als würde ich in vollem Tempo gegen eine Mauer prallen. Deswegen bevorzuge ich Epiloge, in denen man noch mal die Geschwindigkeit rausnehmen kann und der Leser die Gelegenheit bekommt, sich von den lieb gewonnenen Charakteren zu verabschieden.

Nichtsdestotrotz weist die Story wunderschöne Szenen auf. Die Annäherung von Elle und Parker ist einfach zauberhaft beschrieben. Zudem handelt es sich hier nicht nur um kurzweilige Unterhaltung mit einem oberflächlichen Touch, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern bietet viel mehr.
Dieses Buch zeigt, dass wir alle zu Vorurteilen neigen. Dass der erste Eindruck manchmal täuscht, und es sich lohnt, sich aus seinem Schneckenhaus zu wagen, um der Welt, dem Leben, eine Chance zu geben.



Fazit
Eine besondere Geschichte, die das Herz berührt, ohne kitschig zu wirken, und tiefgründiger ist als vermutet. Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.