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EvaLiest
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2025
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer auf der Adlerinsel / Hilda Hasenherz Bd.2


ausgezeichnet

Hilda Hasenherz – Das Abenteuer auf der Adlerinsel von Tobias Goldfarb mit Illustrationen von Verena Körting ist ein lustiges und liebevoll gestaltetes Kinderbuch zum Vorlesen.
Wir begleiten Hilda und Lämpchen mitsamt ihren Freunden auf einem großen Abenteuer: die Hasen haben erfahren, dass die Mama von Lämpchen auf der Adlerinsel festgehalten wird und nun müssen sie sie natürlich befreien. Dabei begegnen sie vielen verschiedenen Tieren, die ihnen mal helfen, mal die Reise erschweren. Diese unterscheiden sich tatsächlich in vielen Details und sind auch nicht stereotyp konzipiert. Beim Vorlesen ist es manchmal gar nicht so einfach, denn teilweise nutzen sie sehr eigene Sprache (vor allem zum Beispiel die Zottelhasen) und ich bin immer mal wieder mit den Stimmen der Charaktere durcheinander geraten (es wurde mir verziehen 😉 ).
Einige der Charaktere kommen wohl schon im ersten Band vor. Wir haben diesen nicht gelesen, konnten dem Inhalt aber wunderbar folgen. Lediglich bei ganz wenigen Dingen habe ich mich gefragt, ob sie vielleicht im ersten Buch erklärt wurden (zum Beispiel, warum Eicho immer „Guppa!“ ruft).
Ich fand das Buch wirklich niedlich und eine schöne Abenteuergeschichte ohne Genderklischees. Mein Sohn wollte immer weiter lesen und das ist auch der einzige Kritikpunkt: die abendliche Vorlesezeit wurde immer länger und länger…

Bewertung vom 21.02.2025
Sommerland, Simone

Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!


sehr gut

Mach mit, Mausi Maus! von Simone Sommerland ist ein süßes Mut- und Mitmachbuch für Kinder. Es geht um Mausi Maus, der gerne beim Waldkonzert mitmachen möchte. Zur Vorfreude mischt sich allerdings auch großes Lampenfieber und am Ende ist er kurz davor, zu kneifen. Mit Hilfe seiner Freunde überwindet er dann aber die Angst und erlebt ein wunderbares Konzert.
Schön finde ich, dass hier die Freunde nicht kommen, um ihn zu überreden, sondern einfach wie selbstverständlich davon ausgehen, dass sie alle gemeinsam das Konzert geben. Auch die interaktiven Elemente (die Kinder können beim Vorlesen die Übungen der kleinen Maus mitmachen) sind toll und die wunderschönen Illustrationen runden das Ganze ab.
Lediglich an ein zwei Stellen sind meiner Meinung nach kleine Brüche in der Geschichte, bzw. werden dort Zwischengedanken übersprungen. Aber hier kann man ja zur Not als erwachsene Person beim Vorlesen kreativ werden, falls man das Gefühl hat, das sei nötig.
Insgesamt ein wirklich niedliches Kinderbuch, das Lust auf gemeinsames Musizieren macht.

Bewertung vom 15.02.2025
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Halbe Leben von Susanne Gregor ist wieder so ein Buch, das zunächst unscheinbar daherkommt und dann aber mit jeder Seite an Intensität zulegt. Der Titel hat mich sofort an ein Zitat von Mareice Kaiser erinnert, die in ihrem Buch Das Unwohlsein der modernen Mutter schreibt, sie „möchte nicht überall nur halb sein, sondern ganz“. Und um den Zwiespalt zwischen Familie und beruflichen Verpflichtungen soll es auch hier gehen – wenn auch mit einem etwas anderen Fokus.
In einer Art Rahmenhandlung beginnt es mit einem Sturz, dessen Hintergründe erst am Ende der Geschichte aufgeklärt werden. War es ein Unfall? Absicht? War Paulina beteiligt oder ist Klara ganz alleine gefallen? Was ist direkt davor geschehen? Und wie ist das Verhältnis der beiden Frauen? Die Antworten gibt es erst, nachdem wir die beiden Frauen und ihre jeweiligen Familien ein paar Monate begleitet haben und genügend Chancen hatten, Vermutungen anzustellen und uns über unsere Sympathien klar zu werden.
Paulina zieht bei Klaras Familie als Pflegerin für deren Mutter ein, die nach einem Schlaganfall nicht mehr ohne Hilfe zurechtkommt. Im 14-tägigen Wechsel mit Radek kümmert sie sich um alle Belange der älteren Dame und übernimmt dabei schleichend und stillschweigend immer mehr Pflichten im Haushalt. Die Familie ist begeistert und freut sich über den Glücksgriff, während Paulina hin und her gerissen ist. Ihr Leben teilt sich auf in zwei Hälften, die sich alle zwei Wochen abwechseln: sie ist Mutter zweier Söhne in der slowakischen Heimat oder Pflegerin in Österreich. Beide Situationen beeinflussen sich auf gewisse Weise, doch sie verweben sich nicht zu einem Ganzen, sondern stehen hauptsächlich in Konkurrenz zueinander.
Die Meisterleistung des Buches liegt für mich vor allem in der Atmosphäre. Susanne Gregor schafft es, die Beklemmung und den Druck, der auf Paulina lastet, stetig ansteigen zu lassen, und dies beim Lesen spürbar zu machen. Man fühlt sich ein wenig wie der Frosch im Kochtopf, der erst merkt, dass es zu heiß wird, wenn es zu spät ist. Und wenn es mir beim Lesen schon so geht, wie muss sich dann erst Paulina gefühlt haben, deren Gutmütigkeit und finanzielle Lage von der Familie so schonungslos ausgenutzt wird? Klara und Jakob stellen immer mehr und immer übergriffigere Ansprüche an die Pflegerin, die aufgrund ihrer prekären Verhältnisse kaum eine Chance hat, sich dagegen zu wehren. So geht Machtmissbrauch in gutbürgerlich.
Die Themen Mutterschaft, Klassismus und Ausbeutung werden hier kombiniert zu einer Symphonie, die sich crescendoartig immer weiterschraubt und die Lesenden in ihren Bann zieht. Am Ende bleibt die Ernüchterung, dass zwei halbe Leben eben kein ganzes ergeben. Und eine ganz wunderbare Leseerfahrung. Von mir gibt’s eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 10.02.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


ausgezeichnet

Der Roman Achtzehnter Stock von Sara Gmuer ist ein richtig gutes Buch, obwohl es mir nicht gefallen hat. Wie das sein kann?
Die Autorin schafft es, die Protagonistin in all ihren Graustufen zu porträtieren und bei der Lektüre habe ich eine negative Emotion nach der anderen durchlaufen: Wut, Angst, Trauer, Anspannung, Verzweiflung, … Noch schlimmer war, dass ich oft eine krasse Ambiguität aushalten musste, denn ich konnte die Beweggründe von Wanda verstehen, habe ihr Verhalten aber doch insgeheim verurteilt. Dadurch war mir zum einen die Protagonistin unsympathisch, zum anderen musste ich mich aber auch sehr mit meinen eigenen Vorurteilen und internalisierten Klassismus auseinandersetzen. Und ganz ehrlich – wer macht das schon gern?
Für mich ist es aber genau das, was gute Bücher ausmacht: das Unbequeme, das den Finger in Wunden legt, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie haben. Die Konfrontation mit eigenen Stereotypen, Vorurteilen und Glaubenssätzen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien, die dahinter stehen.
Das kann dieses Buch ganz hervorragend. Ebenso wie das Pacing. Durch die kurzen Sätze und den eher schroffen Stil liest es sich wie eine wilde Achterbahnfahrt und bevor man es realisiert, ist man am Ende der Geschichte angekommen. Es gibt keine langweiligen Passagen oder auch nur Momente der Ruhe, alles passiert zack, zack, zack, wie die Schicksalsschläge (und auch das Glück) in Wandas Leben. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, und falls ihr mal ein paar Stunden am Stück habt: macht das!
Auch wenn ein paar der anderen Figuren wenig Tiefe haben und doch sehr stereotyp dargestellt sind (was auch Absicht sein mag, denn der Plattenbau bringt eben in den Augen der meisten keine Individuen hervor), wirkt die Geschichte nachhaltig und ich denke immer wieder darüber nach und habe Redebedarf
Wenn ihr das Buch also schon gelesen habt: ich freue mich auf den Austausch mit euch. Und wenn nicht: dann holt das nach, vor allem, wenn ihr keine glattgebügelte Literatur braucht und durchaus auch rotzige Stimmen genießen könnt.

Bewertung vom 29.01.2025
Thorpe, Rufi

Only Margo


gut

Only Margo von Rufi Thorpe (übersetzt von Heike Reissig) handelt davon, wie Margo ihr Leben gestaltet, nachdem sie ungewollt schwanger und vom Vater des Kindes sitzengelassen wird (wie der Klappentext bereits erwähnt spielt die Plattform OnlyFans dabei eine entscheidende Rolle).
Während ich bei einigen Stellen etwas schmunzeln musste, hat mich der Roman dennoch nicht richtig abgeholt. Eventuell bin ich zu alt, um zur Zielgruppe zu gehören, aber einige der Szenen kamen mir einfach überzogen vor (zum Beispiel das Kennenlernen mit den anderen beiden Frauen und die Interaktion beim Podcast, sowie die Inhalte der geskripteten TikToks). Ebenso war mir der Vater zwar durchaus sympathisch, aber die Wrestling-Inhalte waren mir einfach zu viel. Mit der Vorstellung, vom eigenen Vater bei der Erstellung eines OnlyFans-Profils gecoacht zu werden, bin ich dann auch das gesamte Buch hindurch nicht wirklich warm geworden.
Die Protagonistin ist auf ihre Weise sehr liebenswert dargestellt und mir in vielerlei Hinsicht sympathisch – aber auch hier habe ich wieder den Altersunterschied gemerkt und fand sie unfassbar naiv (was sie selbst ja sogar stellenweise thematisiert). So richtig genervt hat mich dann allerdings der ständige Wechsel der Perspektive, ohne dass ich dabei einen Mehrwert erkannt hätte (ich habe verstanden, warum sie es tut – finde es nur einfach nicht stimmig).
Was mich weiter gestört hat, war, dass die Entwicklungsphasen des Babys oft keinen Sinn ergeben haben. Ein drei Monate altes Baby, das bewusst an einem Strauß Rosen riecht? Ich weiß ja nicht…
Insgesamt kein schlechtes Buch, und eine wichtige Thematik, aber einfach nicht für mich. Klassischer Fall von It’s not you, it’s me.

Bewertung vom 28.01.2025
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Von hier aus weiter von Susann Pásztor ist ein ganz leiser Roman, der auf den ersten Blick wesentlich unscheinbarer wirkt, als er letztendlich ist. Wir begleiten Marlene in den Wochen nach dem Tod ihres Mannes und lernen sie und die Beweggründe für ihr Handeln dabei immer besser kennen.
Beim Lesen habe ich mir immer wieder gedacht, dass ich das Buch eigentlich schrecklich langweilig finden müsste, aber das tat ich absolut nicht. Ich habe es unheimlich schnell durchgelesen (in mehr oder weniger zwei Happen), denn es ließ sich so locker leicht weg lesen. Und das liegt meiner Meinung nach vor allem an zwei Aspekten:
Zum einen ist die Sprache komplett unauffällig, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Die Geschichte steht dadurch im Vordergrund und es wird nicht versucht, durch gekünstelte Formulierungen oder besonders raffinierte Wortwahl den Fokus davon abzulenken.
Zum anderen spielt die Autorin ununterbrochen mit unseren Erwartungen. Sobald wir meinen, die Charaktere zu kennen und ihr Handeln vorhersehen zu können, brechen sie aus dem erwarteten Verhaltensmuster aus und überraschen uns. Dadurch bleibt die Geschichte unberechenbar, obwohl gar nichts wirklich außergewöhnliches passiert. Das hat mich wirklich fasziniert und zeugt von einer Autorin, die ihr Handwerk beherrscht.
Thematisch geht es um Trauerbewältigung, das Älterwerden, Freundschaften, Zufälle und zweite Chancen. Den ein oder anderen Aspekt fand ich etwas überzogen, aber im Großen und Ganzen gelingt hier eine gute Balance zwischen den verschiedenen Themen, ohne dass der Roman überfrachtet wirkt.
Alles in allem eine unaufgeregte, ruhige Geschichte, die dennoch immer wieder zu überraschen vermag und meine Erwartungen tatsächlich übertroffen hat.

Bewertung vom 21.01.2025
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


gut

What the River Knows von Isabel Ibañez, übersetzt von Maria Zettner, besticht natürlich als allererstes durch das traumhaft schöne Cover und den wunderschönen Farbschnitt. Für mich ist das jetzt nicht kaufentscheidend, aber doch ein nettes Extra. Die Geschichte selbst hat mir auch gut gefallen, allerdings hat sie mich nicht ganz so umgehauen wie erhofft.
Wir begleiten Inez auf ihrem Weg von Buenos Aires nach Kairo, nachdem ihre Eltern – Archäologen – ums Leben gekommen sind und sie den mysteriösen Hinweisen nachgehen möchte, die sie hinterlassen haben. Mit dabei ist ein magischer Ring, viele Intrigen, ein bisschen enemies-to-lovers (wobei weder enemies noch lovers hier voll zutrifft) und durchaus auch mehr oder weniger subtile Kritik am Kolonialismus.
Während das Buch zeitweise ein paar Längen hat und die Protagonistin mir ab und an etwas zu naiv daherkommt, hat mich am meisten enttäuscht, dass wir über das Magiesystem nicht besonders viel erfahren. Ich hätte mir hier gewünscht, dass dieser Aspekt in der Geschichte etwas mehr Raum einnimmt, ebenso wie die geschichtlichen Hintergründe zu der historischen Person, die ich aus Spoilergründen nicht nennen möchte (if you know you know). Aber wer weiß, vielleicht kommt hier in der Fortsetzung noch mehr.
Dass die Thematik der kulturellen Aneignung bzw. des Kolonialismus mit einbezogen wird, ist mir sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Ich bin gespannt, wie sich dieser Teil in Band zwei noch entwickelt.
Generell merkt man dem Buch meiner Meinung nach sehr an, dass er auf eine Fortsetzung ausgelegt ist, und so fällt es mir fast schwer, ihn unabhängig zu bewerten. Aber es hat mir trotz der erwähnten Schwächen auf jeden Fall gut genug gefallen, dass ich Teil zwei lesen möchte, und ich kann mir gut vorstellen, dass meine Bewertung sich danach noch einmal ändern könnte. Im Moment wäre ich wohl bei 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.01.2025
Schmidt, Nicola

Mein artgerecht-Geschwisterbuch: Ich zuerst! Nein, ich!


gut

Mein artgerecht-Geschwisterbuch: Ich zuerst! Nein, ich! - Vorlesegeschichte von Nicola Schmidt für Kinder ab 2 Jahren, illustriert von Iris Blanck, ist ein niedliches Papp-Bilderbuch über das Geschwisterleben.
Anhand einer Eichhörnchenfamilie (wobei der Papa oder generell ein zweiter Elternteil leider nicht erwähnt wird) begleiten wir typische Situationen im Zusammenleben von Geschwistern: Teilen, Warten, Kompromisse finden. Dabei versucht das Buch, alle Bedürfnisse in den Blick zu nehmen und zudem auch die schönen Seiten des Geschwister-Habens zu zeigen: einander helfen, sich trösten, und gemeinsam Dinge tun. Hier dürfen die negativen und positiven Gefühle gleichberechtigt nebeneinander stehen, ohne dass dies wertend kommentiert wird.
Im Anschluss an die Geschichte gibt es noch ein paar Hinweise für Eltern. Diese sind inhaltlich sicher wichtig, dennoch hatte ich beim Lesen das ein oder andere Mal den erhobenen Zeigefinger vor Augen, was kein besonders gutes Gefühl vermittelt hat. Das hätte man sicher durch etwas andere Formulierungen vermeiden können.
Wie eingangs erwähnt kommt hier als Elternteil lediglich die Mutter vor, ohne dass kommentiert wird, wieso. Das Buch reiht sich also ein in die lange Liste von Kinderbüchern, bei denen es als selbstverständlich hingestellt wird, dass die Mutter die Sorgearbeit übernimmt. Schade, hier wäre durchaus Potenzial gewesen, dieses Klischee zu durchbrechen.
Die Illustrationen sind schön gemacht und gerade für kleinere Kinder durch die satten Farben und Kontraste sicher besonders ansprechend.

Bewertung vom 10.01.2025

Guinness World Records für Erstleser - Die besten Rekorde für Erstleser


gut

Guinness World Records – Die besten Rekorde für Erstleser von Ravensburger enthält Informationen zu Rekorden in verschiedenen Kategorien (Fahrzeuge, Haustiere, Weltraum, Wilde Tiere, Sport, Dinosaurier). Die Informationstexte werden durch zahlreiche Bilder und Grafiken unterstützt, was das Leseverstehen für Erstleser erleichtert. Ich persönlich finde die Mischung auf manchen Seiten doch etwas wild und überwältigend und kann mir vorstellen, dass es auch Kinder gibt, die sich davon abschrecken lassen.
Die unterschiedlichen Kategorien machen das Buch für viele verschiedene Leser:innen interessant, wobei der Fokus doch sehr auf actionreichen, wilden Bereichen liegt. Ravensburger versucht sehr, hier keine Genderstereotype walten zu lassen (was ich ihnen prinzipiell erst einmal positiv anrechne), aber so ganz gelingt es noch nicht. Auch wenn das Cover in „neutralem“ Grün gehalten ist, sind die Inhalte doch sehr männerdominiert. So werden Frauen als Rekordhalterinnen zwar durchaus erwähnt, aber es finden sich deutlich (!) weniger Fotos bei den Einträgen zu Frauen und auch nicht in allen Kategorien tauchen beide Geschlechter auf (natürlich ist das nicht überall möglich, es gab halt nunmal nur einen ersten Menschen im All). Dass die absoluten Werte bei Männern in der Leichtathletik z.B. höher liegen als bei den Frauen führt dann dazu, dass auch nur diese erwähnt werden. Bei der Kategorie „Meiste Goldmedaillen“ steht in Klammern „(Männer)“ dahinter, einen Eintrag für die Frauen sucht man allerdings vergeblich. Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir bereits bei Kinderbüchern auf eine ausgewogene Repräsentation achten würden.
Zum Schluss mag ich noch erwähnen, dass die Rätselseiten, die an jedes Kapitel anschließen, eine tolle Idee sind, um die Kinder zu motivieren, gründlich zu lesen und das Gelesene auch zu behalten. Davon gerne mehr.
Insgesamt 3,5 Sterne.

Bewertung vom 10.01.2025
Kowalski, Matthias

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest


gut

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest von Stiftung Warentest ist primär für Leute gedacht, die sich noch nicht allzu viele Gedanken um ihre Finanzplanung gemacht haben. Es werden viele verschiedene Aspekte von Grund auf erklärt und miteinander in Beziehung gesetzt. Besonders hilfreich für Finanz-Neulinge ist sicher auch, dass es am Ende einen Glossar mit den wichtigsten Begriffen gibt. Leider ist es gleichzeitig so, dass es meines Erachtens schon eher auf ein Publikum abzielt, das einen eher entspannten finanziellen Hintergrund hat. Die teils relativ hohen Beiträge, die in den Beispielen genannt werden, kann nicht jeder einfach so zur Seite legen (auch wenn natürlich erwähnt wird, dass schon kleine Beträge sich lohnen). Es gibt sogar ein eigenes Kapitel, das sich mit dem Ersparen von 100 000 Euro beschäftigt, was sicher für viele Leute trotz konsequentem Sparen unerreichbar bleiben wird. Und obwohl die Strategien aus dem Buch natürlich für jeden Betrag funktionieren, kann ich mir vorstellen, dass sich Menschen mit geringerem verfügbaren Einkommen hier eher abschrecken lassen.
Grundsätzlich finde ich den Aufbau und die Inhalte des Buchs nicht schlecht (abgesehen von den bereits genannten Punkten), aber ich habe leider keine besonders bahnbrechenden Erkenntnisse daraus mitgenommen. Ich habe nicht das Gefühl, mich besonders gut im Finanzwesen auszukennen und doch war mir das meiste aus diesem Buch bereits bekannt. Einiges wiederholt sich, wobei ich das darauf zurückführe, dass die Kapitel so angelegt sind, dass sie unabhängig voneinander gelesen werden können, weswegen ich es nicht negativ werte. Zudem gibt es immer wieder Verweise auf Onlineprodukte von Stiftung Warentest, was vermutlich zu erwarten war. Ich finde jedoch, wenn man das Buch gekauft hat, und dann immer wieder auf weitere kostenpflichtige Produkte verwiesen wird, kann das mit der Zeit ganz schön nervig werden.
Als Fazit würde ich sagen, dass es ein ganz nettes Einstiegsbuch ist für Menschen, die sich wirklich noch keine Gedanken gemacht haben und die auch über ein gewisses Einkommen verfügen, mit dem sie die empfohlenen Strategien nachbilden können und sich auch angesprochen fühlen. Für diejenigen, die bereits erste Schritte unternommen haben, ist es vermutlich zu rudimentär.