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Benutzername: 
Xanaka
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 374 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2022
Mimik
Fitzek, Sebastian

Mimik


ausgezeichnet

Absolut spannend

Als Hannah Herbst an einem ihr fremden Ort erwacht, weiß sie nicht was geschehen ist. Noch schlimmer, sie ist gefesselt an einem Bett, kann sich nicht bewegen und hat diese unerträglichen Schmerzen im Bauch. Und wer ist dieser halbnackte Mann, der aus dem Bad kommt?

Dieser Mann, so erfährt sie, ist ein Verbrecher, der sie bei der Flucht aus dem Gefängniskrankenhaus gleich mit entführt hat. Was er ihr aber dann offenbart, kann sie so nicht glauben. Ein Video von ihr, auf dem sie gesteht, ihren Mann Richard und seine Tochter aus erster Ehe brutal ermordet zu haben. Lediglich ihr Sohn Paul konnte ihr entkommen. Das Video ist ein aufgezeichnetes Verhör bei der Polizei. So erfährt sie auch, dass sie nach jeder Operation einen Gedächtnisverlust erleidet und sich deshalb an nichts erinnern kann. Lediglich die Information, dass sie eine erfahrene Mimikresonanzexpertin ist, ist ihr nicht neu.

Mit diesen an sich schon haarsträubenden Geschehnissen wird man relativ schnell konfrontiert und hat Mühe mit dem Tempo, dass Sebastian Fitzek vorlegt, mitzuhalten. Die Ereignisse überschlagen sich. Beim Lesen überlegt man unentwegt, was wahr sein könnte. Aber wenn man die Hauptverdächtige für unschuldig hält, wer war es dann?
Es gibt einige Personen, die eine wichtige Rolle spielen. Bei fast jedem hat man beim Lesen irgendwann das Gefühl, dass muss jetzt der Täter sein.

Letztlich hatte mich der Autor am Ende schön aufs Glatteis geführt und ein Ende verfasst mit dem man auf keinen Fall gerechnet hat. Im Grunde will ich jetzt die letzten Seiten noch einmal lesen, da ich ja beim ersten Mal förmlich durchs Buch geflogen bin.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Bewertung vom 22.11.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss

Privatermittlerin Rica Kantzius hat in ihrem Kampf gegen das organisierte Verbrechen alles riskiert. Eigentlich sind sie und ihr Mann Jan, ein ehemaliger Polizist, Mitarbeiter bei Amissa und suchen vermisste Personen. Bei ihrem letzten Fall scheinen sie jedoch in ein Wespennest gestochen zu haben. Mehrfach werden sie überfallen und angegriffen. Das was sie über diesen Fall herausgefunden haben und alles was drumherum geschehen ist, zeigt das die Ausmaße um ein Vielfaches größer sind, als jemals geahnt. Die Opfer, die sie bei ihrer Suche nach den Vermissten sind enorm. Und nun soll Rica die Urne ihres Mannes zu Grabe tragen. Jeder würde sich selbst fragen, ob er dann noch die Kraft hätte weiterzumachen. Aber in Rica ist der Wunsch nach Rache, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung so groß, dass ein Aufgeben für sie nicht in Frage kommt.

Ich muss gestehen, als ich dieses Buch, welches der letzte Teil der Trilogie über „Amissa“ ist, begonnen habe, hatte ich im Vorfeld bereits die ersten beiden Bände noch einmal gelesen. Für mich war dieser 3. Teil nun der absolut gelungene Abschluss einer sehr spannenden Thrillerserie. Und ich war geradezu entsetzt, dass der Autor einen der Hauptprotagonisten sterben ließ. Natürlich war ich aber auch neugierig darauf, ob und wie Rica es schafft, diesen Fall zu lösen. Wer steckte hinter allen diesen Angriffen und warum mussten so viele Leute sterben?

Frank Kodiak hat hier eine in meinen Augen überaus spannende Thrillereihe geschrieben. Auch wenn man jeden Teil für sich lesen kann, denke ich, zum besseren Verständnis liest man die Bücher unbedingt nacheinander.

Es gab wieder Momente in diesem Buch, da musste ich einfach Zwangslesepausen einlegen um selbst zur Ruhe zu kommen und zu hoffen, dass alles gut ausgeht. Ob es dann wirklich gut ausgegangen ist, das sollte schon jeder selbst lesen.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 14.11.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


ausgezeichnet

Was für eine bewundernswerte Frau

Im Grunde kenne ich die Geschichte von Sonja - oder Ruth Werner - oder Ursula Kuczynski schon recht gut. Sonjas Rapport habe ich gelesen und auch die Bücher von Ruth Werner, in die ja zum Teil auch autobiografische Inhalte mit einflossen.

Aber umso neugieriger war ich auf dieses Buch. Meine Hoffnung war zu erfahren, wie sie sich zu der bewundernswerten Frau entwickelt hat. Ist es dem Autor gelungen? Auf jeden Fall!

Dieses Buch ist so anders. Es lässt sich aus meiner Sicht in kein Genre einordnen. Phasenweise liest es sich wie eine Biographie, dann vermischen sich die historischen Ereignisse mit in die Geschehnisse. Vielleicht durch diese gelungene Mischung gelang es mir einen tieferen Einblick in das Leben von Ursula Kuczynski zu bekommen. Und beim Lesen bin ich hin- und hergerissen. Da ist zum einen dieses wirklich aufregende Leben der Frau, die als überzeugte Kommunistin alles riskiert um die Sowjetunion damals mit wichtigen Informationen zu versorgen. Auf der anderen Seite ist sie eine Mutter, die trotz der Liebe zu ihren Kindern es sich nicht nehmen lässt zur Ausbildung auch mal mehrere Monate in ein fremdes Land zu gehen und die Kinder bei den Großeltern dabei zurücklässt.

Sie ist sich des Risikos bewusst, auch dass sie mit ihrer Spionagetätigkeit durchaus nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben ihrer Kinder in Gefahr bringt. Und doch ist da eine Energie in ihr, die sie weitermachen lässt. Im Nachhinein stellte sich dann auch heraus, dass sie nicht nur einmal enormes Glück gehabt hatte und so einer Enttarnung entgangen ist.

Interessant fand ich auf jeden Fall, dass ihre Kinder erst viele Jahre später erfahren haben, was ihre Mutter in ihrer Jugend für ein interessantes und aufregendes Leben hatte. Sie hat für ihre Überzeugung gekämpft und sich von niemals von ihrem selbst gewählten Weg abbringen lassen.

Ob ihre Kinder unter dieser Situation gelitten haben? Vermutlich nicht, denn sie kannten es ja nicht anders.

Von mir gibt es für dieses außergewöhnliche Buch über eine bewundernswerte Frau eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.10.2022
Als die Nacht am tiefsten war / Kripochef Alexander Gerlach Bd.19
Burger, Wolfgang

Als die Nacht am tiefsten war / Kripochef Alexander Gerlach Bd.19


sehr gut

Es hätte alles so schön werden können. Alexander Gerlach ist mit seiner neuesten Errungenschaft Nora Vestergard auf einen Wochenendtrip. Immerhin sind sie schon einige Monate zusammen, haben aber noch niemals eine Nacht miteinander verbracht.

Doch es kommt alles anders. Alexander erwacht mit fürchterlichem Kater und übelsten Kopfschmerzen. Von Nora findet sich im Hotelzimmer keine Spur. Auch beim Frühstück ist sie nicht und ihre mitgebrachten Sachen sind alle verschwunden. Der Blick auf den Parkplatz verrät ihm, Nora ist scheinbar abgereist. Aber warum? Hat er etwas falsch gemacht? Das dumme ist nur, er kann sich an die gestrige Nacht überhaupt nicht erinnern. Sämtliche Anrufe an Nora sind zwecklos, es geht nur die Mailbox ran. Alexander hat ein komisches Gefühl.

Auf dem Weg nach Hause kommt es dann auch noch zu diesem merkwürdigen Autounfall, der sich im Nachhinein als Mordanschlag auf Gerlach herausstellt. Dienstuntauglich beschließt er sich selbst auf die Suche nach Nora zu begeben, denn erzählt von seinen Erlebnissen in der Nacht hat er noch niemand etwas.

Die Suche nach Nora bzw. nach Spuren von ihr, das macht den Chef der Kriminalpolizei so menschlich. Er hat Hemmungen, von seiner beginnenden Liebe zu Nora zu erzählen und versucht eher irgendwie auf Umwege an Informationen zu kommen. Dabei verstrickt er sich auch immer wieder selbst in Widersprüche und verdreht die Wahrheit. Denn so richtig möchte er nicht, dass jemand etwas von seiner missglückten Nacht erfährt.

Ich habe die Bücher von Wolfgang Burger mit dem Ermittler Gerlach schon immer gern gelesen. Spannend dabei auch immer wieder, wie sich die persönlichen Verhältnisse entwickeln oder verändern. Dieser Krimi war nun der persönlichste von Gerlach, da er ja direkt involviert war. Aber das hat beim Lesen keinen Abbruch getan. Am Anfang wusste ich auch nicht direkt wie es sich entwickeln würde, wurde dann aber positiv überrascht. Je tiefer sich Gerlach in die Suche nach Nora begibt, umso verworrener und spannender wurde der Fall.

Von mir gibt es gerne eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

Bewertung vom 24.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


ausgezeichnet

Da kommt doch bestimmt noch mehr ....

Als die junge Nachrichtensprecherin und Influencerin Nadine Just vor laufender Kamera ihren eigenen Tod ankündigt, ist die gesamte Medienwelt in Wien geschockt. Tibor Glaser, ein bekannter Werbeprofi und der ehemalige Freund von Nadine möchte in den schlimmen Stunden vor ihrem Tod für Nadine da sein. Das Nadine dann zwei Stunden später wirklich tot ist, damit hätte niemand gerechnet. Doch wer tat dieser jungen Frau etwas derart Grausames an? Für alle Naheliegend, es könnte Tibor gewesen sein. Schließlich hat er die junge Frau tot aufgefunden.

Während die Polizei noch nach Spuren sucht, erhält Tibor von seinem Freund eine weitere merkwürdige Todesankündigung und beschließt selbst auf Spurensuche zu gehen.

Viel mehr will ich eigentlich von diesem spannenden Buch gar nicht verraten!

Vielmehr kann ich noch ein wenig von den Protagonisten und wie sie sich mir darstellten, erzählen. Da ist auf jeden Fall Tibor Glaser, der auf jeden Fall auch in den Medien präsent war. Das verdankte er sicher zum Teil auch seiner Beziehung zu Nadine. Und doch hatte er sich von Nadine getrennt. Was ihn allerdings bewegt, im Mordfall von Nadine auf die Spurensuche zu begeben, das erschließt sich mir nicht, macht natürlich aber einen großen Teil des Thrillers aus. Interessant ist aber auch, dass er bei seiner Spurensuche erfährt, was für ein Mensch Nadine gewesen ist. Extrem egoistisch und auch geradezu bösartig, so stellt es sich bei den Ermittlungen zunehmend mehr für Tibor dar. Das er in der Zeit der Gemeinsamkeit nichts davon gemerkt hat? Wahrscheinlich konnte sie ihre Charakterzüge gut verstecken.

Gut gefallen hat mir aber auch das Ermittlerteam, von dem man sicher noch weitere Fälle zu lesen bekommt. Die junge Kommissarin Fina, die Quotenfrau im Team, hat es mit ihrem Partner nicht leicht und muss sich ihren Respekt erarbeiten. Aber sie kann sich behaupten und ist gegenüber Angriffen auf ihre Person durchaus wehrhaft.
Spannend finde ich auch den großen Unbekannten, der unregelmäßig zu Wort kommt und in den Fällen auch mitmischt. Hier wurde nicht alles aufgelöst, so dass ich mir sicher bin, dass wir auf jeden Fall noch weitere Fälle lesen werden.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 11.09.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Spannung vorprogrammiert

Wer die Bücher von Chris Carter kennt, weiß in etwa, was ihn bei der Lektüre dieses Buches erwarten wird.

Auch dieses Mal bekommen es Hunter und Garcia mit einem üblen Mordfall zu tun. Das Opfer wurde aufs übelste gequält, ehe es mit vielen Schmerzen qualvoll gestorben ist. Warum wurde die junge Frau das Opfer des Killers? Was bedeuten die Nachrichten, die sie vor ihrem Tod erhalten hat? Es gibt keinerlei Hinweise auf mögliche Spuren. Die Familienangehörigen sind zutiefst verstört und finden keinerlei Erklärungen, warum es die junge Frau getroffen hat.

Es dauert nicht lange, da gibt es bereits den nächsten Mordfall, der dem ersteren in seiner Brutalität und Inszenierung verblüffend ähnelt. Und wieder gibt es weder Hinweise noch Spuren auf einen möglichen Täter.
Hunter und Garcia, die bekannt dafür sind, anders an die Fälle heranzugehen und einen tieferen Blick in die Seele der Mörder zu haben, tappen hier lange Zeit im Dunkeln. Die Ermittlungen sind spannend. Es gelingt ihnen bestimmte Handlungen des Täters zu ahnen und vorherzusehen. Aber die Spurensuche ist mühselig.

Chris Carter schenkt uns auch dieses Mal beim Lesen nichts und lässt uns an der kompletten Palette der Emotionen der Opfer, der Angehörigen und auch der Ermittler teilhaben. Die einzelnen Kapitel lesen sich hintereinanderweg und die Spannung bleibt durchweg auf einem hohen Level. Interessant und aufschlussreich fand ich die Aufklärung. Hier stellt der Autor ein Tatmotiv dar, was man im Nachhinein zwar nicht verstehen, aber zumindest nachvollziehen kann.

Von mir gibt es eine erneute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 09.09.2022
Die Filiale
Etzold, Veit

Die Filiale


ausgezeichnet

Laura Jacobs erlebt als Bankmitarbeiterin den absoluten Albtraum. Plötzlich befindet sie sich mitten in einem Banküberfall, wird bedroht und zur Geldherausgabe gezwungen. In so einer Situation weiß man vorher nie, wie man reagieren wird. Laura, die in dem Moment auch noch ihre Kollegin Sarah schützen möchte, reagiert ohne Nachzudenken und löst gleichzeitig mit der Geldausgabe den Alarm aus. Der Banküberfall geht für alle glimpflich aus, die Schuldigen werden gefasst. Laura ist plötzlich die Heldin der Bank. Sicher ist das auch der Grund, dass man ihr die stellvertretende Filialleitung anbietet und in die Zentrale einlädt.

Aber Laura so sehr ihre Arbeit in der Bank auch schätzt, gibt es da dieses Problem mit ihrem kleinen Haus. Eigentümer dieses und vieler anderer Häuser im Viertel ist die Bank und sie hat gerade an alle Mieter die Kündigung geschickt. Das Grundstück soll verkauft werden und die Häuser werden vermutlich abgerissen.

Ihr Versuch dank ihrer Verbindungen nach oben den Verkauf des Grundstücks zu verhindern, läuft ins Leere und wird sogar behindert. Plötzlich geschehen Dinge in ihrem Namen in der Bank, die zeigen, dass es Leute gibt, die den Verkauf des Grundstücks unbedingt durchziehen wollen. Als dann auch noch ihr ehemaliger Chef, der ihr helfen wollte, das Komplott aufzudecken, des Mordes bezichtigt wird, ist selbst dem letzten klar, hier muss mit dem Schlimmsten gerechnet werden.

Veit Etzold, selbst einstmals Banker wie er schreibt, lässt uns hier mit diesem Thriller gekonnt hinter die Fassaden einer Bank schauen. Geschickt beginnt er die Story mit dem Banküberfall, der ja im Nachhinein noch gut ausgegangen ist. Interessant sind dabei auch die menschlichen Begebenheiten, die sich in einem normalen Arbeitsumfeld abspielen. Besonders gut gefallen haben mir die täglichen Motivationssprüche für die Bankmitarbeiter.

Was sich dann daraus im Nachhinein entwickelt, schaukelt sich gekonnt mit einer stetig steigenden Spannung vorwärts.

Mir hat es sehr gut gefallen. Ich empfehle es zu gerne weiter und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 10.08.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Die Nachricht ihrer Tochter Inge, dass die Enkelin Isabell ein Baby erwartet und dieses vermutlich allein großziehen wird, wecken Erinnerungen in Klara. Erinnerungen sind das, was Klara am Leben erhält. Über neunzig Jahre ist sie alt und kann eigentlich nichts mehr sehen. Aber ihre Erinnerungen sind dafür umso klarer. So sieht sie die kleine Isabell mit ihren roten Haaren damals vor sich, als sie noch ein kleines Kind war. Und die Gedanken schweifen weiter zu Tolla, die damals als Klara jung war, genauso aussah. Viele dachten, Tolla wäre ihre Tochter gewesen. Je mehr sie über Tolla nachdenkt, umso schneller holen sie die Erinnerungen ein.

Klara beschließt ihre Erinnerungen auf Kassetten zu sprechen. Ihre Erinnerungen beginnen 1929 als sie eine neue Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in Oranienbaum beginnt. Schnell kommt sie mit den Kolleginnen und auch den Kindern klar. Aber die Zeiten sind hart. Als es die Anfrage gibt, ein kleines jüdisches Mädchen, ohne Kenntnis der Ämter vorrübergehend aufzunehmen, zögert sie nicht lange. Aber Tolla kann sich nicht eingewöhnen, nur bei Klara ist sie ruhig, ist und schläft gut. Als nach kurzer Zeit klar wird, dass Tollas Mutter sie nicht mehr abholen wird, beschließt Klara sie bei sich zu behalten. Viele wissen mittlerweile gar nicht mehr, wo Tolla herkam und denken aufgrund der Ähnlichkeit das Klara ihre Mutter ist. Und Klara fühlt sich auch so.

Doch wie geht es mit Tolla weiter. Die Zeiten verschlechtern sich. Klara muss eine Entscheidung treffen und denkt noch viele Jahre später darüber nach.

Mir hat Klara als Protagonistin sehr gut gefallen. Der Autorin gelingt es ihre Hauptfigur mit allen Facetten sehr klar darzustellen. Klara verkörpert damit das typisch deutsche Mädchen, die sich im Laufe der Geschichte immer weiterentwickelt und der es gelingt ihren eigenen Weg zu finden.

Am Ende wird relativ schnell klar, dass noch nicht alles erzählt ist. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht und empfehle das Buch sehr gerne weiter. Von mir gibt es dafür verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 13.07.2022
Winterschwestern
Hannah, Kristin

Winterschwestern


ausgezeichnet

Mit Tränen in den Augen habe ich die letzten Kapitel dieses Buches gelesen und frage mich dabei erneut, wie viele Leid kann ein Mensch ertragen?

Es ist die Geschichte von Meredith und Nina, die beide mit dem Tod des geliebten Vaters fertig werden müssen. Aber nicht nur das. Viel schlimmer für beide ist, dass ihr Vater beiden das Versprechen abgenommen hat, sich nach seinem Tod um die pflegebedürftige Mutter zu kümmern.

Das Problem ist nur, das Verhältnis zur Mutter ist für beide Schwestern extrem schwierig. Anja, ihre Mutter, hat Zeit ihres Lebens nie ein Verhältnis zu ihren Töchtern gehabt. Die Beziehung zu ihren Töchtern war von Kälte und Gleichgültigkeit geprägt. Es stellt sich heraus, dass auch beide Töchter Schwierigkeiten mit ihren Lebenspartnern haben, zu sehr hat der Umgang mit der Mutter sie geprägt.

Trotz allem versuchen beide Töchter ihr Bestes um ein Verhältnis zur Mutter aufzubauen. Spannend sind dabei die Märchen, die sie ihren Kindern schon in der Kindheit erzählt hat. Aber das wirklich entscheidende Ende fehlte immer. Der Vater hatte von Anja verlangt, sie soll ihren Kindern das gesamte Märchen erzählen.

Es gelingt Nina, die in den letzten Jahren immer im Ausland unterwegs war, ihre Mutter zu bewegen die einzelnen Abschnitte des Märchens zu entlocken und so die wahre Geschichte von Anja zu erzählen.

Wie in allen Büchern von Kristin Hannah ist auch dieses hoch emotional. Aber auch dieses Mal gelingt ihr es erneut zum Ende mit einer Überraschung aufzuwarten, mit der ich so nicht rechnen konnte. Am Schluss des Buches saß ich dann einfach nur da und die Tränen liefen. Gekonnt hat Kristin Hannah hier wieder ein Familienschicksal erzählt, was nicht nur emotional, sondern auch geschichtlich hochinteressant war.

Von mir gibt es natürlich eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 22.06.2022
Todesbrandung / Emma Klar Bd.7
Peters, Katharina

Todesbrandung / Emma Klar Bd.7


ausgezeichnet

Als Emma Klar erfährt, dass die Journalistin Jana Kühn verschwunden ist, macht sie sich große Sorgen. Berechtigt, wie sich kurze Zeit später herausstellt, als die Journalistin tot in einem Ferienhaus in Rerik aufgefunden wird. Alles deutet auf Selbstmord hin. Es finden sich keine Spuren auf eine Fremdeinwirkung. Jedoch ist es für Emma klar, die um die persönliche Geschichte von Jana Kühn wusste, dass Jana sich auf keinen Fall selbst umgebracht hat. Zusätzlich weckt ein anonymer Anruf weitere Zweifel.

Da Emma als Privatdetektivin unterwegs ist, kann sie sich ihre Aufgaben weitestgehend selbst einteilen, auch wenn sie mit ihren Ermittlungen oftmals die örtliche Polizei unterstützt. Nach Abstimmung mit Kommissar Tambach begibt sie sich auf Spurensuche und findet dann doch gut versteckt erste Hinweise. Aber es sind nur winzige Hinweise auf mehrere Personen. Was bezweckte Jana mit den Hinweisen? Hatte sie versucht auf diese Weise Emma im Falle ihres Todes auf die richtige Spur zu bringen?

Die Ermittlungen erweisen sich als langwierig und auch schwierig, aber es kommt der Moment in dem Emma und den Ermittlern klar wird, dass sie doch auf der richtigen Spur sind.

Ich muss sagen, die Protagonistinnen bei Katharina Peters sind immer bewundernswerte Frauen. Alle stehen fest im Leben und haben oft auch ein schweres traumatisches Erlebnis überwunden. Aber vielleicht ist es auch das, was die Frauen dann zu dem gemacht hat, wie sie agieren. Auch Emma Klar ist so eine bewundernswerte Heldin, die sich einfach nicht aus dem Tritt bringen lässt und ihre Ziele beharrlich verfolgt.

Gerade in diesem Buch führt die Beharrlichkeit letztlich zum Erfolg. Und auch wenn es am Anfang alles so unklar war, baute sich doch relativ schnell eine Spannung auf, die einem beim Lesen mehr und mehr mitriss. Ich bin ob der Handlung wieder einmal fasziniert, wie es der Autorin gelungen ist, so einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren und alle offenen Fäden dann am Ende auch aufzulösen.

Von mir gibt es erneut eine unbedingte Leseempfehlung, wie im Übrigen für alle Bücher von Katharina Peters, und verdiente fünf Lesesterne.