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JulisTeestübchen
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Bremen

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2022
Black, Holly

Book of Night Bd.1


weniger gut

Düstere Fantasy mit Bad Girl-Protagonistin
Charlie, die eine düstere Vergangenheit im Untergrund als Diebin hinter sich hat, will als Barkeeperin eigentlich nur noch ihre Ruhe haben. Doch es taucht eine Gestalt aus genau dieser Vergangenheit auf, die ihren Plan von Frieden zunichte macht. Und dann wäre da noch ihr schattenloser Freund Vince, der scheinbar noch mehr dunkle Geheimnisse mit sich rumträgt als Charlie selbst.

Das „Book of Night“ ist passend zum Namen wirklich durchweg düster und so gerne ich hier auch gute Worte für das Buch verlieren würde, muss ich leider sagen: Für mich war es nichts. Angefangen bei der Protagonistin: Statt des typischen Bad Boys der New Adult-Romane, haben wir hier ein Bad Girl schlechthin, in allen Belangen. Der Klappentext hatte mich hierauf zwar schon vorbereitet, aber dennoch konnte ich Charlie nichts liebenswürdiges abgewinnen, so sehr ich mich auch bemühte. Vince fand ich dafür eigentlich ganz cool, ein sehr ruhiger Typ, der dann auf einmal ziemlich krass überraschen kann.

Außerdem hat es mich gestört, dass das Magiesystem rund um die Gloamisten wahnsinnig erklärungsbedürftig ist. Und es erklärte sich auch nicht mal eben so beiläufig während der Handlung. Man musste also aufmerksam lesen, wenn der ahnungslose Leser eine Erläuterung bekam. Für mich zog sich die Geschichte so sehr, dass ich irgendwann ehrlicherweise nur noch quer gelesen habe.

Für mich war es das erste Buch von Holly Black und ich hoffe sehr, dass mir die anderen Bücher der Autorin besser gefallen und vielleicht einfach nur ihre Fantasy für Erwachsene nichts für mich ist. Ich kann für das „Book of Night“ leider nur zwei Sterne vergeben.

Bewertung vom 25.11.2022
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


sehr gut

Vor fünf Jahren sind Wendy und ihre Brüder im Wald verschwunden, doch nur Wendy kehrte zurück - mit Blut unter den Nägeln und ohne jegliche Erinnerung. Fünf Jahre später verschwinden erneut Kinder im Wald und ein mysteriöser Junge taucht auf und behauptet, Peter Pan zu sein, der Junge aus Wendys Geschichten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den vermissten Kindern. Und nach Peters Schatten.

Obwohl der Roman im Sommer spielt, hatte ich beim Lesen stets eine fröstelnde Gänsehaut. Die Stimmung des Buches ist eher düster, so ist auch die Geschichte zum Teil sogar etwas gruselig. Zugegeben, ich brauchte bestimmt knapp 150 Seiten bis ich so richtig in die Geschichte eingetaucht war und es spannend wurde. Danach konnte ich das Buch dafür aber nicht mehr aus der Hand legen. Wendys und Peters Geschichte hat mich regelrecht eingesogen. Die ganze Zeit über habe ich mitgefiebert, ob die beiden die verschwundenen Kinder wiederfinden können - und das ganze Buch über gehofft, dass Wendy vielleicht auch ihre Brüder wiederfindet. Bis kurz vorm Ende hatte ich dabei keinerlei Idee, wie es ausgehen wird.

Trotz ein paar Längen, die das Buch leider hat, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Es war, als lese ich hier eine weitere Geschichte des Peter Pans aus dem geliebten Disneyfilm. Ich habe seine Figur in Aiden Thomas‘ Pan sehr gut wiedererkennen können. Obwohl der Peter Pan in diesem Buch schon ein paar Jahre älter ist, hat er immer noch Peter Pans liebenswerte kindliche Art.

Im Prinzip liest sich dieses Buch wie eine Fortsetzung der Kindergeschichten, nur eben dieses mal für Erwachsene. Dabei vermischen sich hier die Genres Fantasy, Mistery und Thriller. Und auch typische Jugendbuchthemen werden aufgegriffen, wie das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Das war für mich ein gelungener Mix, denn nach einem etwas holprigen Start hätte ich nicht damit gerechnet, dass mich das Buch so packen wird. Das Ende hatte es dann noch einmal richtig in sich. Emotional hatte der Roman damit echt einiges zu bieten.

Für diesen gruseligen, spannenden, aufwühlenden und auch ein klein wenig magischen Roman vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 21.11.2022

Im Schatten Des Fuchsmondes


gut

Auf dem Landsitz von Lias Familie taucht kurz vor ihrem 17. Geburtstag plötzlich Finn, der unbekannte Neffe des Wildhüters, auf. Er hilft auf dem Landsitz aus und bald sprühen die Funken zwischen den beiden. Doch Finn ist nicht grundlos im abgeschiedenen Badfearna aufgetaucht. Er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Kann die junge Liebe dem standhalten?

„Im Schatten des Fuchsmondes“ punktet direkt mit tollen Beschreibungen der unberührten Wildnis in den schottischen Highlands. Es gibt immer mal wieder Beschreibungen von Flora und Fauna, die zum in die Ferne träumen einladen. So wie Lia hätte ich in dem Alter auch gerne mal meine Sommerferien verbracht. Nur, dass Badfearna für Lia kein Urlaubsort, sondern Heimat ist. Ihr Vater hütet und verwaltet das Land und genau das möchte Lia später auch einmal machen.
Neben den vielen schönen Seiten der Natur steht auch die Jagd in diesem Buch sehr im Mittelpunkt. Dabei wird das kontroverse Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Es prallen die Gegensätze aufeinander: Gott spielen vs. das natürliche Gleichgewicht erhalten. Beide Ansichten werden hier näher gebracht und toll erklärt, sodass sich junge Leser leicht eine eigene Meinung zu dem Thema bilden können.
Neben aufklärerischen Botschaften enthält dieser Roman aber natürlich auch eine Liebesgeschichte. Diese war süß, meist unterhaltsam, aber eben auch reich an Klischees einer ersten großen Teenieliebe. Das hat mich weder groß gestört, noch sehr mitgerissen. Umso gelungener war dafür der Ausgang des Romans.
Zu Dreiviertel des Buches stand die Liebesgeschichte auch im Vordergrund. Erst im letzten Viertel wurde die Stimmung noch einmal etwas trister und es wurden noch ein paar ernste Themen angeschnitten, mit denen ich hier so nicht gerechnet hätte, die die Autorin aber authentisch aufgegriffen hat.
Insgesamt bedient das Buch tatsächlich eine Vielzahl an Jugendbuchthemen, sodass ich mir abschließend gewünscht hätte, es wären ein paar weniger geworden und dafür hätte man sich mehr Zeit genommen, die wenigen Themen ausführlicher zu behandeln, wie beispielsweise Lias Zukunftspläne, die den Vorstellungen ihres Vaters zuwiderlaufen. Dem hätte man gerne noch mehr Raum im Roman zusprechen können. So wirkt der Roman thematisch doch etwas voll.
Noch ein paar Worte zu den Hörbuchsprechern: Lias Sprecherin passte wirklich wie die Faust aufs Auge. Ihr habe ich sehr gerne gelauscht und sie hat für mich exakt Lia widergespiegelt. Finns Sprecher war für mich dagegen leider das totale Gegenteil. Für mich passte er absolut nicht zu Finns Figur, angefangen vermutlich bereits beim Alter. Die Stimme schien mir oft weniger selbstbewusst als ich Finn als Charakter wahrgenommen habe. Zudem hatte er die Angewohnheit, Frauen mit seiner Art des Sprechens unsympathisch wirken zu lassen. Jungs klangen dagegen wie alte Männer. Da hätte ich lieber nur Lias Stimme gelauscht.

Für mich war es insgesamt ein angenehmes Hörerlebnis, für das ich 3,5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 19.11.2022
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


sehr gut

Kaya kann Magie wirken indem sie Runen malt, doch diese Gabe muss sie in ihrem Dorf streng geheim halten. Eines Tages bietet sich die Gelegenheit, einen Tross zum Palast des Herzogs als Hufschmiedin zu begleiten. Jedoch wird der Tross überfallen und Kaya verschleppt, um den Anführer der Angreifer zu heilen. Kaya findet sich mitten in einer Rebellion wieder, die auch ihre eigene Welt auf den Kopf stellt.

Ich bin unheimlich schnell in die Geschichte reingekommen, was zum einen dem angenehmen, bildhaften Schreibstil der Autorin zu verdanken ist, zum anderen wohl aber auch daran liegt, dass hier bereits auf den ersten 100 Seiten wahnsinnig viel passiert. Die Geschichte plätschert nicht langsam vor sich hin, sondern kommt gleich zur Sache. Dennoch haben wir genug Gelegenheit, die beiden Protagonisten kennenzulernen, aus deren Perspektiven die Kapitel geschrieben sind. Die Kapitel in der Gegenwart sind dabei allesamt aus Kayas Sicht. Aus Mirus Sicht gibt es nur einige wenige Kapitel, die zudem in der Vergangenheit spielen, uns dafür diesen Charakter aber von Anfang an sehr nahebringen. Beide Figuren konnte ich dabei schnell in mein Herz schließen. Gerade Mirus Charakter empfand ich als besonders vielschichtig.

Insgesamt flogen die Seiten die meiste Zeit nur so dahin, denn dieses Buch steckt voller Abenteuer, Spannung und jeder Menge Action. Mein einziger Kritikpunkt betrifft die Liebesgeschichte, denn diese ließ mich leider völlig kalt. Die eigentlich für ihr junges Alter reif und vernünftig erscheinende Kaya benimmt sich in Liebesdingen eher kindisch und naiv, was meiner Meinung nach nicht zu ihrem Charakter passt. So konnte ich mit der sich anbahnenden Romanze leider nichts anfangen. Kayas Gefühle kamen bei mir einfach nicht an.
Das war für mich ein kleiner Dämpfer in dieser ansonsten wirklich aufregenden und fantasiereichen Geschichte, für die ich gerne vier Sterne vergebe.

Bewertung vom 04.11.2022
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky / Die Göttin und der Prinz Bd.1


ausgezeichnet

North ist ein Prinz in seiner Heimat Alciel, eine Stadt, die in den Wolken schwebt. Eines Tages stürzt er jedoch mit seinem Flugzeug ab und landet direkt in Nimhs Welt, die dort unten eine Göttin für die Menschen ist und zudem Magie beherrscht. Als Nimh North findet, glaubt sie daran, dass er ihre Bestimmung ist, um ihre Welt zu retten. North hingegen sucht verzweifelt einen Weg, wieder heimzukehren. So verbünden sich die beiden für ihre jeweils eigenen Ziele.

Die Autorinnen haben hier ein interessantes Weltbild geschaffen, in dem es eine Welt unten und eine in den Wolken gibt. Nur wissen diese beiden Welten nichts von der Existenz der jeweils anderen bzw. davon, dass es dort tatsächlich menschliches Leben gibt. Als North in Nimhs Welt bruchlandet, ist er überrascht, dass er nicht in einer kargen verlassenen Wüstenlandschaft gelandet ist, wie man es sich in seiner Heimat von dem Unten erzählt. Unter dem selben Stern stehen auch die ersten Begegnungen von Nimh und North. Mir gefällt, dass die beiden einander so weltfremd erscheinen. So sind die Technologien Alciels, wie Flugzeuge oder Smartwatches, ein Rätsel für Nimh, North dagegen weiß nichts anzufangen mit Nimhs Glauben und er hält Magie für Humbug. Gerade zu Beginn ist das Buch daher recht unterhaltsam und es hat mich ein bisschen an Pocahontas erinnert. North und Nimh sind zwei unheimlich tolle Protagonisten, die ich auf Anhieb mochte. Die Kapitel sind abwechselnd aus ihren Perspektiven geschrieben, was stilistisch auch noch mal für einen Spannungsaufbau gesorgt hat. Allerdings hat es auch fast 100 Seiten gebraucht bis die beiden aufeinander trafen und auch erst dann wurde es spannend. Dafür nahm die Spannung das gesamte Buch über nicht mehr ab. Es passierte für einen ersten Band schon einiges und auch die Action kam keinesfalls zu kurz. Auch ein bisschen Romantik ist da, aber lang nicht so viel, dass es übereilt oder kitschig wäre. Eine Liebesgeschichte steht hier nicht im Vordergrund.

Etwas schwer nachvollziehbar empfinde ich jedoch die Tatsache, dass Nimh niemanden berühren darf. Es ist nämlich nicht so, dass dann was wirklich Schlimmes passieren würde, es kostet sie „nur“ ihre Göttlichkeit, die ohnehin nichts mit Unsterblichkeit oder Unverwundbarkeit zu tun hat. Hier hätte ich mir andere Konsequenzen gewünscht, die für einen aufregenderen Plottwist sorgen. Das tat meinem gutem Leseerlebnis aber dennoch keinen Abbruch.
Der Cliffhanger ist gut gemacht, aber auch richtig fies, sodass ich unbedingt weiterlesen muss. Für dieses temporeiche und spannende Leseerlebnis vergebe ich gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 01.11.2022
Schauenberg, Luisa

Der kleine Frosch will schwimmen gehen!


sehr gut

Es ist Winter, doch der kleine Frosch möchte gerne schwimmen gehen. Schnell muss er feststellen: Das klappt leider nicht, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist. Der kleine Frosch ist traurig darüber, doch die Waldtiere haben tolle Ideen, was der Frosch stattdessen machen könnte.

"Der kleine Frosch will schwimmen gehen" vermittelt auf süße Art und Weise, was man alles im Winter draußen machen kann. Denn auch wenn der Winter vielleicht nicht den Eindruck macht, so gibt es doch tolle Aktivitäten, die nur im Winter möglich sind, wie zum Beispiel Schneeballschlachten. Die Kinder lernen nebenbei außerdem ein paar Tiere des Waldes kennen. Die Illustrationen kommen mit hellen, fröhlichen Farben aus und sind liebevoll gezeichnet. Auch die Textmenge pro Seite passt sehr gut. Nach dem Ende der Geschichte gibt es außerdem zwei Seiten, auf denen erläutert wird, wie Tiere überwintern. Hier werden zum Beispiel der Winterschlaf oder die Winterstarre erklärt. Mein einziger Kritikpunkt: Ich finde es schade, dass diese lehrreichen Informationen nur unabhängig von der Geschichte erklärt werden. Dies geschieht zwar kindgerecht, für die Kinder bietet sich aber wenig Anreiz, sich die längeren Abschnitte, die nur wenig bebildert sind, vorlesen zu lassen, zumal es eben erst nach Abschluss der Geschichte folgt und die Aufmerksamkeit bei den Kindern dementsprechend eventuell nicht mehr sonderlich hoch ist. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte diese Informationen mit in ihre Geschichte einfließen lassen. Daher vergebe ich nur vier Sterne.

Bewertung vom 25.10.2022
Nakamura, Tohru

Tohrus Japan


sehr gut

Tohru Nakamura bringt mit seinem Kochbuch die Kulinarik Japans in deutsche Küchen. Neben zahlreichen Rezepten entführt uns der Autor zunächst in sein persönliches Japan und seine Heimat hier in Deutschland. Sehr ausführlich und bebildert erzählt er über seinen Werdegang, seine Herkunft und seine Liebe zur japanischen Küche und zum Kochen. Diese Seiten habe ich gern gelesen, denn sie waren durch und durch authentisch und machten mir den Autor sehr sympathisch. Ich hatte nach dem Lesen direkt das Gefühl: Dieser Mann hat sehr viel Ahnung von der japanischen Küche, das muss ein gutes Kochbuch sein. Doch mehr als eine gute Einleitung zählen bei einem Kochbuch natürlich die Rezepte. Dabei ordnet Tohru diese nach ihren Zutaten, so gibt es beispielsweise ein Kapitel mit Rezepten mit Miso oder Reis. Auch ganz typische Rezepte wie Ramen findet man in diesem Buch. Leider habe ich für mich persönlich jedoch nicht viele interessante Rezepte zum Nachkochen gefunden, denn das Manko ist: Tohrus Japanküche ist nicht gerade alltagstauglich. Nebst einigen Zutaten, die man nur in gut sortierten Asialäden findet, beinhalten viele Rezepte auch Basics, die man ebenfalls vorab erst Anrühren/Kochen etc. muss, und für die es ebenfalls Rezepte mit noch mehr seltenen Zutaten auf den letzten Seiten gibt. Zusammengefasst also geht die authentische japanische Küche in die Zeit und ins Geld. Die wenigen Rezepte, die ich für mich finden konnte, haben mich aber überzeugt, weshalb ich vier Sterne gebe.

Bewertung vom 19.10.2022
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Weihnachtliche Romantik mit viel Charme!
Nachdem Febe mit ihrer Großmutter nun das letzte Mitglied ihrer Familie verloren hat, steht ihr ein Weihnachten alleine zuhause bevor. Trost spendet die Aussicht auf den anschließenden Ski-Urlaub mit ihrer besten Freundin, doch leider fehlt ihr dafür noch das nötige Kleingeld. Bis ihre Freundin eine Idee hat: Liam, ein Freund ihres Mannes, will dieses Weihnachten unbedingt seine Ex zurückerobern, die nun mit seinem Bruder zusammen ist, indem er sie mit einer neuen Freundin an seiner Seite eifersüchtig macht. Liam ist bereit, Febe dafür zu bezahlen, wenn sie seine Freundin spielt, und Febe schlägt auf den Deal ein. Ihr steht ein turbulentes Weihnachten bei Liams Familie bevor, dass auch ihr Herz nicht ganz unbeschadet übersteht.

Die Idee der Fake-Freundin ist immer wieder unterhaltsam und dass daraus früher oder später mehr werden muss, kommt bei diesen Geschichten keinesfalls überraschend. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Febe ist eine sehr liebeswerte Protagonistin, bodenständig und natürlich und damit das exakte Gegenteil zu Liams Ex Charlotte, die man eigentlich von Anfang an nicht leiden kann. Bei Liam war ich erst skeptisch, aber genauso wie Febe musste ich ihn wohl erst besser kennenlernen, um festzustellen, dass er ebenfalls ein toller Charakter ist. Besonders gern mochte ich außerdem Liams Bruder Matt, auch wenn dieser nur eine Nebenfigur ist.
Das Buch versetzte mich von Anfang an in weihnachtliche Stimmung. Es war einfach urgemütlich, der Sprecherin zuzuhören und der Weihnachtsgeschichte zu lauschen. Dabei wurde es auch immer mal wieder richtig spannend. Wäre da nicht das letzte Drittel des Buches gewesen, hätte ich fünf Sterne vergeben. Hier hat mich die Autorin leider ein wenig verloren, da die Protagonistin mit mal unvernünftig und kindisch handelt, überdramatisiert und die Geschichte in meinen Augen künstlich in die Länge gezogen wurde. Zwischenzeitlich hätte ich am liebsten ganz abgebrochen, weil ich mich so über die Protagonistin geärgert habe. Ihre verlorenen Sympathiepunkte konnte sie leider auch bis zum Ende nicht mehr zurückgewinnen, trotzdem hat mich der Ausgang des Buches zufrieden gestellt.
Auch die Hörbuchsprecherin hat ihren Job gut gemacht. Ihre Stimme passte sehr gut zu Febe. Einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal konnte ich nicht sicher sagen, ob jetzt Febe oder Liam einen Satz gesagt hat, oder ob Febe etwas wirklich ausgesprochen oder nur in ihrem Kopf gedacht hat. Dieser Umstand wäre aber für jeden Sprecher ein heikler Drahtseilakt, der ja auch mit an der Buchvorlage liegt.
Da ich insgesamt aber sehr gut unterhalten und weihnachtlich eingestimmt wurde, gibt es vier Sterne für Febes und Liams süße Geschichte.

Bewertung vom 13.10.2022
Balsmeyer, Hendrikje;Maffay, Peter

Anouk, dein nächstes Abenteuer ruft! / Anouk Bd.2 (3 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Das kleine Mädchen Anouk geht nachts in ihren Träumen auf Reisen und erlebt darin großartige Abenteuer. In jedem ihrer nächtlichen Ausflüge findet sie einen neuen Freund und daneben löst sie Kriminalfälle, lernt etwas über den Schutz der Umwelt, schwimmt mit Delfinen im Meer, rettet eine Bibliothek vor dem Bankrott und vieles mehr.
Das Hörbuch setzt sich aus vielen Kurzgeschichten zusammen. Verbunden werden diese durch eine Rahmenhandlung. So verbringt Anouk in diesem Buch das Wochenende bei den Großeltern, mit denen sie gemeinsam ein Altenheim für Schnecken baut. Was Anouk in ihren nächtlichen Abenteuern lernt, kann sie dabei sogar direkt einbringen.
Anouk lernt auf ihren Traumreisen auch neue Begriffe kennen, wie zum Beispiel Upcycling. Diese werden kindgerecht erklärt. Und ab und an wird es sogar richtig spannend, beispielsweise wenn Anouk gemeinsam mit ihrem Freund Noah einen Bankräuber schnappt.
Die Geschichten sind liebevoll erzählt und eignen sich wunderbar als Gute-Nacht-Geschichten. Auch die Hörbuchsprecherin macht ihren Job großartig und trägt die Geschichten sehr einfühlsam vor. Jede Kurzgeschichte für sich hätte auch Hörspielpotenzial gehabt. Schade, dass diese Möglichkeit nicht genutzt wurde. Dennoch vergebe ich gerne fünf Sterne und freue mich schon auf Anouks nächste Abenteuer.

Bewertung vom 13.10.2022
Regett, Julia

Lass es raus, Knotenklaus


ausgezeichnet

Der Oktopus Klaus lebt in einer Höhle tief im Meer und isst am liebsten Algenmarmelade. Eines Tages hat er einen Knoten in ausgerechnet dem Arm, mit dem er seine Marmeladengläser öffnet. Allein kriegt er den Knoten nicht gelöst, also verlässt er ängstlich seine Höhle. Außerhalb dieser trifft er auf Gitti Garnele und viele weitere Meeresbewohner und lernt zudem noch etwas über Ruhe, Wut und Selbstakzeptanz.

Das Buch ist überwiegend doppelseitig bebildert, die Farben sind dabei eher dunkel und in Blautönen gehalten, dennoch wirkt das Buch nicht düster und es harmoniert farblich sehr gut.

Und auch inhaltlich kann die Geschichte um den Knotenklaus punkten. Achtsamkeit ist eine Tugend, die selbst vielen Erwachsenen schwer fällt. Umso schöner finde ich es, dass diese hier auf simple und verständliche Weise schon den Kleinen näher gebracht wird. Auf sich selbst und sein eigenes Wohl zu achten, auch mal Wut rauszulassen, wenn es sein muss, und seine innere Ruhe zu finden, sind wichtige Dinge, um im Leben glücklich und zufrieden zu sein. Diese Geschichte bringt das Thema dabei ganz liebevoll rüber.

Die Geschichte kommt im Vergleich mit anderen Büchern der gleichen Altersempfehlung etwas länger daher, hier hat vielleicht nicht jedes zuhörende Kind die Geduld, bis zum Ende dabei zu bleiben. Dies wäre aber auch der einzige Kritikpunkt. Ansonsten lernen bei diesem Buch nicht nur die Kinder, sondern auch noch die Erwachsenen etwas für das Leben.

Übrigens kann man auch was die Umwelt anbelangt guten Gewissens zu diesem großformatigen Bilderbuch greifen, so achtet der CalmeMara-Verlag auf Papier aus FSC-zertifizierten Wäldern, umweltschonenden Drucklack und einen klimaneutralisierten Druck.