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Katharina

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2024
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Dieser Band bildet den Abschluss der Reihe um die Kinderklinik Weißensee. Es gibt einen ziemlichen Zeitsprung und wir sind jetzt in der Nachkriegszeit, um 1948-1950.
Die Hauptpersonen Emma und Marlene sind demnach auch älter geworden - sie sind in ihren Fünfzigern und teilen sich das Rampenlicht in diesem Roman mit ihren Kindern.
Speziell Lissi spielt eine wichtige Rolle: Sie wird Kinderärztin wie ihre Tante Marlene und fängt bei der Kinderklinik an. Neben ihrem Kampf um Anerkennung geht es natürlich auch um die Liebe… währenddessen muss Marlene mit ihrer Familie aus dem Osten Berlins fliehen und erleidet einen schweren Schicksalsschlag. Infolge dessen entfremden sich Marlene und ihre Tochter Katharina immer mehr - und es kommt zu einem großen Streit zwischen Emma und Marlene. Die beiden Schwestern gehen getrennte Wege, zum Leidwesen von beiden, aber auch ihren Töchtern. Es folgen noch mehr Schicksalsschläge und Lissi zweifelt an ihrer Berufung.
Das alles während der bewegten Nachkriegszeit, der Luftbrücke nach Westberlin und der Spaltung Deutschlands in BRD und DDR. Können sich diese beiden Seiten, vertreten von Emma und Marlene - noch einigen?
Ich fand das Buch super spannend und habe die letzten 150 Seiten in einem verschlungen. Ein gelungener Abschluss der Reihe mit viel Herzschmerz und Hoffnung.
Ich werde die Geschichte vermissen!

Bewertung vom 15.01.2024
Wolff, Iris

Lichtungen


sehr gut

Lichtungen von Iris Wolff ist ein einzigartiges Werk - in vieler Hinsicht. Wir lernen die beiden Hauptpersonen Lev und Kato kennen. Die Geschichte wird von Lev erzählt - und zwar rückwärts. In neun Kapiteln, beginnend vom Erwachsenenalter und endend in der Kindheit. Andeutungen in den ersten Kapiteln entwickeln sich zu bedeutenden Hintergrundgeschichten. Obwohl man am Anfang des Buches ja bereits erfährt, wie die ganze Geschichte ausgeht, ist es doch total fesselnd. Es ist, wie einen Menschen kennenzulernen - erst lernt man das Jetzt kennen, und dann nach und nach, was diese Person ausmacht. Toll!
Außerdem begeistert hat mich das Setting. Rumänien durch die Jahrzehnte - ein wundervolles Land mit unzähligen Bräuchen. Und doch auch Unterdrückung, Kommunismus… Gehen oder Bleiben? Das ist eine zentrale Frage des Buches und auch die große Frage zwischen Lev und Kato. Ein berührendes, lange nachhallendes Buch.

Bewertung vom 18.12.2023
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Das war nun endlich mein erstes Buch von Emily Henry - und der Hype hat sich ja sowas von gelohnt! Die Geschichte von Nora und Charlie ist so fesselnd, bissig, witzig, ironisch und zum Dahinschmelzen.
Es ist ein echter Liebesroman zum Einkuscheln auf dem Sofa und gut gehen lassen. Ein Buch über Bücher - fantastisch. Nora ist Literaturagentin und Charlie Lektor. Anfangs können sie sich so gar nicht ausstehen, aber natürlich ändert sich das noch. Das Verhältnis von Nora und ihrer Schwester Libby ist manchmal dramatisch aber immer süß. Sie wollen den Sommer ihres Lebens erleben - und das tun sie auch, wenn das Ganze auch eine ganz andere Richtung nimmt, als Nora erwartet. Und Charlie ist einfach perfekt, die Unterhaltungen von Nora und ihm sind einfach köstlich. Ich bin absolut begeistert von diesem leichten, fesselnden Schreibstil, der doch so viel Tiefe mit sich bringt und einen nicht mehr loslässt.

Bewertung vom 14.11.2023
LaCour, Nina

Wilde Minze


sehr gut

Dieses schmale Buch bringt einiges an Emotion mit sich. Wir lernen von zwei Sichtweisen Emilie und Sara kennen, tauchen tief in deren Vergangenheit ein. Es geht um Drogen und Sucht, Angst vor Verlust und Einsamkeit. Emilie stand immer im Schatten ihrer drogenabhängigen Schwester, Saras Kindheit ist vom Drogenkonsum der Menschen um sie herum geprägt, bis sie als Teenager von zuhause abhaut. Wir lernen viel aus ihren jeweiligen einzelnen Leben kennen - Emilie und Sara lernen sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des Buches kennen - das fand ich manchmal etwas langatmig. Sie finden als Liebespaar zueinander und entdecken beide in ihren Zwanzigern die Leidenschaften und Berufe, für die sie brennen. Und gleichzeitig wird alles von ihrer Vergangenheit überschattet.
Der rote Faden des ganzen Buches ist Yerba Buena - eine Minze, die das ganze Leben von Emilie und Sara durchzieht und alles so klar zusammenführt.
Die anfangs etwas ziellos wirkende Geschichte hat seinen Rhythmus gefunden und mich in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich habe diese Geschichte verschlungen, zart und aufwühlend, wie sie ist.

Bewertung vom 28.07.2023
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


ausgezeichnet

Seit ich diesen Roman begonnen habe, kann ich an nichts andere mehr denken. Jetzt, wo ich ihn beendet habe, könnte ich weinen und lachen und dieses Buch umarmen. Es geht so tief und spricht etwas ganz tief in mir an.
Anika Landsteiner entführt uns an die Côte d’Azur und man kann das Gefühl von Frankreich wahrlich spüren und schmecken. Ich war noch nie dort, doch ich habe es förmlich vor Augen.
Die Geschichte ist so tiefgründig und vielschichtig, sie erzählt von der Kraft der Frauen, die Verbindung von Mutter und Tochter. Von Familie und Freundschaften und natürlich von der Liebe. Léa ist auf der Suche, nur wonach, das weiß sie nicht so genau. Und dann trifft sie auf Émile, er ist verzweifelt und trauert. Sie suchen beide nach Halt, doch werden sie diesen miteinander finden?
Es ist eine unglaublich zarte Geschichte, die viele wichtige Themen der heutigen Zeit anspricht, mit Klugheit und Ernst und Taktgefühl.
Mich haben Léa und Émile unglaublich berührt und ich werde sie noch lange in meinem Herzen tragen.
Dieses Buch wird mit Sicherheit in meinen Top 10 des Jahres landen.

Bewertung vom 28.07.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


sehr gut

Billie hat es nicht leicht im Leben - doch war sie glücklich mit ihrem Leben und ihrer etwas verrückten Mutter. Doch dann ändert sich alles - die Großmutter zieht ein, und mit ihr auch alle Probleme, unterschiedliche Weltansichten und Missmut. Dann stirbt Billies Mutter - und das zerstört ihr ganzes Leben. Auf einmal ist Billie auf sich allein gestellt - der schmerzliche Verlust der Mutter, die engstirnige Großmutter und falsche Freunde - und beschließt, ihren Vater zu finden.
Der Roman erinnert an einen klassischen Coming-of-Age Roman, Billie meistert schwierige Situationen, einen Roadtrip mit gerade mal 15 Jahren und findet sich selbst. Es erinnert mich an die Schriftsteller der großen Coming-of-Age Romane der letzten Zeit - Benedikt Wells, Ewald Arenz - und ich denke, das ist eines der größten Komplimente, die man machen kann.
Paradise Garden ist zart und doch auch grob, einfühlsam und auch brutal ehrlich. Ich habe lange mitgehofft und mitgefiebert und fand das Ende der Geschichte sehr passend, ein Full-Circle-Moment. Eine Empfehlung!

Bewertung vom 30.06.2023
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Will und Rosie, Rosie und Will - zwei Menschen, die so gegensätzliche Pläne und Vorstellungen haben und sich doch so unerklärlich zueinander hingezogen fühlen.
Die beiden lernen sich kurz vor dem Schulabschluss kennen. Sie kommen aus verschiedenen Welten, Will mit schwieriger Vergangenheit und Rosie, behütet aufgewachsen mit großen Zukunftsperspektiven. Rosie und ihr Zwillingsbruder Josh kommen Will näher, und es gibt so viele Funken, die übersprühen. Doch das Buch, das in davor und danach aufgeteilt ist, erzählt auch etwas ganz Schreckliches, das sich abspielt. Und danach ist nichts mehr das gleiche. Alles, was hätte sein können zwischen Will und Rosie, ist kaputt.
Doch sie driften immer wieder voneinander weg, nur um nach Monaten und Jahren doch wieder zueinander zu finden.
Doch ihre Leben und die Schuld und die falschen Entscheidungen, die sie mit sich rumtragen, lassen sie nicht los.
So bangt man beim Lesen die ganze Zeit, wie es weitergeht. Stehen sie zu ihren geheimen, verborgenen Gefühlen - oder nicht?

Bewertung vom 13.06.2023
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe mir von diesem Buch einige schöne Stunden Unterhaltung versprochen, nichts allzu schweres oder dramatisches. Und das habe ich bekommen - und doch viel mehr! Die Geschichte von Nora, ihrem Bruder, ihrer Lehrerin und ihren Freundinnen um die Jahrhundertwende um 1900 hat mich begeistert und mitgenommen. Die ungestüme Nora wird auf ein Pensionat geschickt, ein Internat für vornehmen jungen Frauen. Dort findet sie schnell Anschluss und Freundinnen fürs Leben. Doch sie alle haben ihre eigenen Probleme mit frischer Liebe, der Diskrepanz zwischen Armut und Reichtum. Doch sind es sehr liebe junge Mädchen, die von der Leiterin des Pensionats streng bewacht werden. Doch die neue, junge Lehrerin Gesche hilft ihnen und leitet sie an. Dabei denkt sie selbst sehr modern und unterstützt die aufkommende Bewegung für die Frauenrechte. Sie setzt sich ein für die Bildung der Mädchen und nicht nur deren Stickunterricht! Und das fällt auch Noras Bruder Henry auf! Eine überraschend vielseitige Geschichte mit zahlreichen Wendungen - immer mit der Hoffnung auf ein romantisches Happy End, doch auch mit der oft nicht so romantischen Realität im Blick. Der Roman erzählt aus verschiedenen Perspektiven, hauptsächlich von Nora und Gesche.
Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf Band 2, der im Oktober erscheinen soll! Solange bewundere ich jetzt noch dieses schöne Buch in meinem Bücherregal.

Bewertung vom 27.04.2023
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


ausgezeichnet

Wow, was für ein unfassbar spannendes, fesselndes und herzzerreißendes Buch, bei dem ich von vorne bis hinten mitgefiebert habe!
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so in seinen Bann gezogen hat. Nora, die Protagonistin, ist ein so liebenswürdiger Mensch, in den man sich sehr gut hineinversetzen kann.
Sie lebt in Westberlin, als nach dem zweiten Weltkrieg die Stadt vom Osten abgeriegelt wird. In einer von Angst und Entbehrungen gezeichneten Zeit kämpft sie für ihre Familie, arbeitet unermüdlich und gibt die Hoffnung nicht auf. Und sie lernt Matthew kennen - einen herzensguten, wundervollen Mann - doch ihre Liebe darf nicht sein.
Ich habe so sehr mit ihnen und auch den anderen, toll ausgearbeiteten Nebenpersonen mitgelitten und mich für sie gefreut - und das macht meiner Meinung nach eine gute Geschichte aus: eine spannende Handlung - hier auf den wahren Begebenheiten der Luftbrücke - und darin eingebettet die ganz großen Gefühle, die einen einfach mitreißen.
Eine ganz große Empfehlung!

Bewertung vom 11.04.2023
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


gut

Leider hat mich dieses Buch nicht so sehr in seinen Bann gezogen wie erhofft. Es gibt meiner Meinung nach zu viele Handlungsstränge, die zwar alle zusammengehören, doch war es manchmal recht konfus zu lesen. Die Geschichte handelt von Sheherazade und ihrer verworrenen Vergangenheit in der Stadt Smyrna. Es hängt alles irgendwie zusammen, und das findet man erst nach und nach heraus.
Ich denke, dass man als Leser mit dem Buch deutlich mehr hätte anfangen können, wenn man mit der Geschichte sowie der Politik der Region vertraut gewesen wäre. Da ich dies leider nicht bin, tat ich mir sehr schwer, der doch politikträchtigen Handlung immer folgen zu können.
Der Erzählstil ist ziemlich nüchtern, selbst an sich emotionsgeladene Szenen fehlt es dadurch an Spannung. Dementsprechend war die ganze Erzählung nicht besonders fesselnd.
Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, den die Handlungen zu diesem Zeitpunkt und Ort in der Geschichte interessieren.