Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Julie209

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2018
Du wolltest es doch
O'Neill, Louise

Du wolltest es doch


sehr gut

Zuerst ist mir das fantastische Cover aufgefallen. So schlicht und doch so aussagekräftig! Emma ist mir nicht wirklich sympathisch geworden, aber man versteht im Laufe des Buches, warum sie dieses Mädchen geworden ist. Dabei fiel mir der Einstieg in das Buch nicht ganz so leicht. Es dauerte etwas bis die Geschichte in Schwung kam. Dabei lernen wir Emma anfangs als eher oberflächliches Partygirl kennen. Die vielen Charaktere, die vielen Rückblicke und der Schreibstil der Autorin, bei dem Emmas Gedanken teils in Klammern zu bestimmten Situationen verfasst sind, waren für mich stellenweise verwirrend und machten vor allem die erste Hälfte des Buches etwas schleppend. Doch in der zweiten Hälfte konnte mich die Geschichte fesseln und auch die besonders betonten Gedanken bekamen ihre Bedeutung. Louise O´Neill spielt geschickt allgegenwärtige gesellschaftliche Vorurteile und Meinungen aus und legt dabei ganz bewusst sensible Themen offen. Mit klaren Worten, realistisch und echt werden Themen wie die Schuldfrage bei Vergewaltigungen mehr als deutlich und für mich teils unfassbar heftig angegangen. Sie stößt dabei mehr als einen Gedanken zu dem eher totgeschwiegenen Thema an und das Buch wirkt in dem Punkt definitiv noch nach.
Das Ende ist von der Autorin bewusst offen gelassen und alle, die ein unrealistisches Happy End erwarten, sollten daher unbedingt die Finger von diesem Buch lassen. Ein ganz besonders emotionaler Schluss war für mich aber das Nachwort der deutschen Ausgabe von Daniela Chmelik. Während bei Emmas Geschichte für mich beim Lesen mehr die Fassungslosigkeit, Entsetzen und Wut im Vordergrund standen, haben mich ihre abschließenden Worte zu Tränen gerührt und waren mit ihrer deutlichen Stellungnahme ein würdiger Schluss.

Zusammenfassend gesagt:
Das Buch ist nichts für schwache Nerven! Wichtiges Thema offen, realistisch und ehrlich angepackt, trotz Schwächen im Schreibstil!

Bewertung vom 26.07.2018
Im Licht der Nacht
Lang, Mara

Im Licht der Nacht


sehr gut

„Im Licht der Nacht“ von Mara Lang

Für die 18-jährige Alicia geht ein Traum in Erfüllung, als sie einen Ausbildungsplatz an der renommierten Dance Academy auf Schloss Tarnek ergattert. Die Spukgeschichten um das alte Gemäuer ziehen sie in ihren Bann, genau wie der mysteriöse Jannes. Schon beim ersten Tanz lässt er ihr Herz schneller schlagen. Aber Jannes ist nicht bloß attraktiv, sondern auch maßlos arrogant und undurchschaubar. Welche Dämonen verfolgen den Jungen mit den Sternenglanzaugen? Fasziniert von der Dunkelheit, die Jannes umgibt, kommt Alicia einem Geheimnis auf die Spur, das sie in tödliche Gefahr bringt.

Der Einstieg in die Geschichte war schnell gefunden. Mara Lang hat einfach einen wunderbaren und sehr angenehmen Schreibstil. Ich mag es sehr, wie sie gezielt mit den Worten spielt und dabei ein wunderbares Kopfkino der fantastischen Liebesgeschichte erschafft. Alicia, aus deren Sichtweise das Buch erzählt ist, ist eine sympathische Protagonistin, die mir gerade wegen ihrer Ecken und Kanten sehr ans Herz gewachsen ist. Obwohl mich anfangs kleine Unstimmigkeiten über ihre Liebe zum Tanz etwas irritiert haben, konnte mich die Handlung fesseln und mehrmals überraschen! Mir gefällt dabei besonders, dass die fantastischen Elemente noch nicht im Klappentext vorweg genommen wurden und ich als Leserin zusammen mit Alicia den mysteriösen Vorkommnissen auf die Schliche kommen durfte. Im letzten Drittel hatte mich das Buch so fest in seinen Klauen, dass ich es kaum noch aus der Hand legen konnte. Mara Lang weiß geschickt Spannung aufzubauen und den Leser bis zum Ende zu fesseln. Die gefühlvolle Liebesgeschichte kam dabei natürlich nicht zu kurz und hat mich beim Lesen sehr berührt. Zwischen den Kapitel gab es noch einen ganz besonderen Hingucker: Die wunderschönen Illustrationen im Buch und die Kombination mit den Zitaten zwischen den Kapiteln schufen eine ganz wunderbare Atmosphäre! Einzig das Cover finde ich im Nachhinein nicht ganz passend, obwohl es optisch sehr ansprechend ist.

Zusammenfassend gesagt:
Ein fantastischer Jugendroman mit wunderschönen Illustrationen und einem packenden Schreibstil rund ums Tanzen, Verlieben, einem Spuckschloss und einem düsteren Geheimnis!

Bewertung vom 05.07.2018
Between us (eBook, ePUB)
Keyes, Julianna

Between us (eBook, ePUB)


gut

„Between us“ von Julianna Keyes (Teil 1 der Burnham-College-Reihe)

Nora Kincaids Ziel für ihr zweites Jahr am Burnham College klingt ganz einfach: Keine Partys, viel Lernen und auf keinen Fall auffallen. Der komplette Gegensatz zu ihrem ersten Collegejahr, das in drei nicht bestandenen Kursen und zwei Verhaftungen endete. Wenn sie sich noch einen Fehltritt leistet, verliert sie ihr Stipendium und damit die Möglichkeit, am College zu bleiben. Allerdings werden Noras gute Vorsätze schnell in Gefahr gebracht, denn sie hatte nicht mit ihrem neuen Mitbewohner und schon gar nicht mit dessen bestem Freund Crosbie Lucas gerechnet. Crosbie ist nicht nur für seine Partyfreudigkeit und Frauengeschichten bekannt, sondern er ignoriert auch Noras Versuche, ihm aus dem Weg zu gehen.

Ich hatte das Buch schon vor einiger Zeit ins Auge gefasst, dem entsprechend hoch waren auch die Erwartungen an die Geschichte. Der Einstieg in die Geschichte war angenehm, der Schreibstil liest sich sehr angenehm, flüssig und leicht. Nora, aus deren Sichtweise das Buch erzählt ist, wurde mir nach und nach sympathisch. Ich habe allerdings ein paar Seiten gebraucht, um ihre Beweggründe wirklich zu verstehen, denn am Anfang klingt die Handlung sehr konstruiert. Glücklicherweise konnte sich das im Verlauf legen. Der Titel passt wirklich wunderbar zur Geschichte, denn Nora findet sich zwischen ihrem attraktiven Mitbewohner Kellan und dessen nicht weniger gutaussehenden, besten Freund Crosbie wieder und anfangs scheint offen, für wen sich Nora entscheiden wird. Die Nebencharaktere bleiben leider im Verlauf der Geschichte eher blass und konnten mich nicht so ganz von sich überzeugen. Gerade bei Crosbie und Kellan hat mir die Tiefe gefehlt. Auch aus dem Grund konnte mich die Liebesgeschichte nicht so ganz berühren und nur teils fesseln. Schade, denn das Potential wäre definitiv da gewesen.

Zusammenfassend gesagt:
Eine Liebesgeschichte, der es an charakterlicher Tiefe gefehlt hat.

Bewertung vom 03.07.2018
Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2
Bowen, Sarina

Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2


sehr gut

„The Ivy Years – Was wir verbergen“ von Sarina Bowen (Teil 2 der „The Ivy Years“-Reihe)

Das Leben, wie Scarlet Crowley es kannte, ist in dem Moment vorbei, als ihr Vater verhaftet wird und die Medien sich auf ihre Familie stürzen. Kurzerhand nimmt sie für ihr erstes Semester am College eine neue Identität an. Als sie Bridger McCaulley kennenlernt, lässt dieser ihr Herz sofort schneller schlagen. Doch Bridger hat selbst ein Geheimnis, das er um jeden Preis hüten muss: Weil seine Mutter drogenabhängig ist, versteckt er seine kleine Schwester bei sich im Wohnheim.

Dieses Buch ist in sich abgeschlossen und lässt sich auch unabhängig von dem Vorgängerband „The Ivy Years – Bevor wir fallen“ lesen. Wer aber den ersten Teil schon kennt, wird einige Protagonisten wieder treffen, wenn auch eher am Rande. Der Einstieg ins Buch war wieder sehr angenehm und ich konnte schnell in die Geschichte abtauchen. Die Übersetzung liest sich sehr flüssig und der Schreibstil ist sehr angenehm. Scarlet und Bridger, aus deren Sichtweise das Buch geschrieben ist, sind zwei sehr sympathische Charaktere, die ich beim Lesen schnell ins Herz geschlossen habe. Die Probleme der beiden offenbaren sich im Laufe der Handlung und man beginnt die Beweggründe der beiden zu verstehen. Am Ende waren mir die Probleme der beiden dann aber zu einfach und unspektakulär gelöst. Dadurch las sich die eigentlich sehr fesselnde Liebesgeschichte am Ende etwas schleppend und hatte einiges vom anfänglichen Feuer verloren.
Das Cover gefällt mir sehr und ist ein wahrer Blickfang für das Bücherregal. Auch der Titel passt sehr gut und spielt wunderbar auf die Vergangenheit der beiden an. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der „The Ivy Years“-Reihe, denn dieses Buch war ganz bestimmt nicht mein letztes von Sarina Bowen! Die Protagonisten des nächsten Buches durfte der Leser in diesem Buch schon ein wenig kennenlernen und ich bin sehr gespannt, die Geschichte der beiden im September zu lesen.

Zusammenfassend gesagt:
Eine wunderbare Liebesgeschichte, die zum Ende hin ein wenig nachlässt. Dennoch lesenswert!

Bewertung vom 29.06.2018
King of New York / Kings of New York Bd.1
Bay, Louise

King of New York / Kings of New York Bd.1


sehr gut

„King of New York“ von Louise Bay (Teil 1, als Einzelband lesbar)

Fast ganz New York. Denn nach Feierabend gibt seine Tochter Amanda den Ton an. Seit sie bei ihm wohnt, sind Familie und Firma zwei strikt getrennte Welten - für etwas anderes ist in seinem Herzen kein Platz. Bis er Harper trifft. Seine neue Mitarbeiterin bringt ihn tagsüber um den Verstand und nachts um den Schlaf. Und als er ihr eines Abends im Aufzug zu seinem Penthouse begegnet und sie küsst, geschieht, was er um jeden Preis vermeiden wollte: Seine beiden Welten prallen unwiderruflich aufeinander!

Die Leseprobe hatte mir schon sehr gut gefallen und so war ich auch schnell wieder in der Handlung abgetaucht. Harper und Max sind sehr sympathische Charaktere und die wechselnde Sichtweise hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt war die Handlung zwar nichts Neues, aber durch Amanda, die Tochter von Max, wurde die Geschichte abwechslungsreich und teils auch sehr süß! Ich mochte es, dass Max nicht nur der harte, dominante Chef ist, sondern auch liebender Vater und emotionaler Mann. Dabei ist es Louise Bay gelungen, den perfekten Ausgleich zwischen emotionalem Mann und starker Männlichkeit zu finden. Harper ist schon eine komplizierte Frau, dennoch wirkten ihre Reaktionen nicht aufgesetzt, sondern schlüssig. In den romantischen Szenen wurde zwar größtenteils auf eine derbe Wortwahl verzichtet, dennoch wollten Worte wie „Pussy“ und Co. einfach nicht zu dem Typ Mann passen, wie Max in der übrigen Handlung sonst auf mich wirkte. Das Ende der Geschichte kam dann doch ziemlich schnell und ich war sehr überrascht, wie schnell sich die Beziehung der beiden entwickelte. Gegen Ende hätte ich mir ein paar mehr Details gewünscht, vor allem da noch einige Fragen offenblieben. Ich bin mir nicht sicher, ob das von der Autorin gezielt so gewünscht war, da im Oktober die Fortsetzung „Park Avenue Prince“ erscheint, in der es sich wahrscheinlich um Harpers beste Freundin Grace drehen wird.

Zusammenfassend gesagt:
Ein gelungener Auftakt mit kleineren Schwächen, dennoch eine empfehlenswerte Urlaubslektüre!

Bewertung vom 29.06.2018
Clean
Dawson, Juno

Clean


ausgezeichnet

„Clean“ von Juno Dawson

Lexi ist reich, cool, ein It-Girl – und heroinsüchtig. Nach einer Überdosis landet sie in der Clarity-Klinik. Ihr Entzug ist hart, die Therapie schier unerträglich, vor allem die Treffen mit den „Mitinsassen“: Aufputschmittel-Junkie Saif, Trans-Mädchen Kendall, Guy mit der Zwangsneurose, Bulimikerin Ruby, Ex-Kinderstar Brady. Doch ausgerechnet diese fünf werden zu echten Freunden. Und Brady vielleicht mehr. Lexi öffnet sich vorsichtig, beginnt ihr zerstörerisches Leben zu hinterfragen. Aber ist ein anderer Weg überhaupt möglich?

Das Buch konnte mich gleich zu Beginn packen. Die teils derbe und jugendliche Sprache von Lexi, aus deren Sichtweise die Gesichte erzählt ist, war anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber es wirkte so auch viel authentischer und realistischer. Mit klaren Worten und sehr gut recherchiertem Wissen erzählt Juno Dawson über den Drogenentzug und die psychischen Probleme der Nebencharaktere. Anfänglich war ich von den vielen Namen und Krankheiten der „Mitinsassen“ ein wenig erschlagen, aber im Laufe des Buches wurde es wesentlich leichter. Lexi wuchs mir, obwohl sie ganz anders ist als ich, beim Lesen sehr ans Herz.
Das Buch hat mich einfach nicht mehr loslassen können. Die Liebesgeschichte, die im Klappentext angedeutet ist, spielt zwar mehr eine untergeordnete Rolle. Dafür liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Gesundwerden der Protagonisten, ihren Vergangenheiten und Problemen. Die Handlung hat mich beim Lesen so gefesselt, dass ich es kaum zur Seite legen konnte und auch im Anschluss beschäftigen mich noch einige Denkanstöße, die mir „Clean“ mit auf dem Weg gegeben hat. Berührend, realistisch und ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, schafft es Juno Dawson ein sehr vorurteilbelastetes Thema mit klaren Worten anzupacken und die Sichtweise auf einige Dinge zu verändern. Die Unterteilung in der Geschichte in die 10 Schritte zum Entzug fand ich sehr gelungen und auch das Ende war sehr berührend. Gerne hätte ich die Protagonisten sogar noch ein wenig weiter begleitet.

Zusammenfassend gesagt:
Berührend, realistisch, authentisch und ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen! Klare Leseempfehlung!!

Bewertung vom 18.06.2018
Styx / Hades' Hangmen Bd.1 (eBook, ePUB)
Cole, Tillie

Styx / Hades' Hangmen Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Hades´ Hangmen – Styx“ von Tillie Cole (Band 1 der Hades Hangmen-Reihe)

Eine leblose junge Frau vor dem Hauptquartier seines MCs zu finden hat River "Styx" gerade noch gefehlt. Seit er mit nur 26 Jahren völlig überraschend zum Anführer der Hades' Hangmen wurde, hat er genug damit zu tun, seine Position vor seinen Brüdern zu behaupten und seinen Feinden die Stirn zu bieten. Von Geburt an fast ohne Stimme kein leichtes Unterfangen. Gewalt und Unnahbarkeit sind Styx' Sprache. Seit er denken kann, lässt er niemanden wirklich an sich heran. Doch als die schöne Mae plötzlich die Augen aufschlägt, weiß er augenblicklich, dass er diesen Blick schon einmal gesehen hat. Dass er ihr schon einmal begegnet ist. Dass sie eine der wenigen Menschen ist, mit denen er sprechen kann - und dass er sie nie wieder gehen lassen wird!

Dieses Buch ist mein erstes Buch von Tillie Cole und ich bin sehr berührt von ihrem Schreibstil. Zu Beginn des Buches gibt es ein kleines Vorwort der Autorin, dass die Handlung teils auf wahren Geschichten beruht und man merkt beim Lesen, dass sich die Autorin intensiv mit dem Thema Sekten und Religionsgemeinschaften beschäftigt hat. Mit teils drastischen Worten erzählt sie die berührende Geschichte von zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Gewaltszenen waren mir allerdings stellenweise zu ausführlich und direkt beschrieben. Doch die Gegensätze waren wunderbar gegenübergestellt. Auf der einen Seite die streng religiöse Sekte, auf der anderen Seite die düsteren „Hades Hangmen“. Ich mochte es sehr, wie sich im Laufe des Buches die Sympathien geändert haben. Die Wendung am Ende war leider vorhersehbar, doch das tat der Spannung nur einen kleinen Abbruch. Einige Stereotypen wurden bei der Handlung allerdings schon bedient. So scheint sich Styx zum Beispiel ausschließlich von Alkohol zu ernähren. Doch insgesamt eine sehr berührende Liebesgeschichte, die auch aufgrund der wahren Hintergründe nicht spurlos an einem vorbeigeht. Die Geschichte von Mae und Styx scheint mit diesem Band abgeschlossen und es wurden bereits einige Andeutungen zu den nächsten Hauptcharakteren gemacht.

Zusammenfassend gesagt:
Die wahren Hintergründe machen diese Liebesgeschichte dieser zwei unterschiedlicher Charaktere trotz kleinerer Schwächen zu etwas ganz Berührendem.