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Julchentim
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Rinteln

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Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
Durst, Sarah Beth

Spellshop


sehr gut

Spellshop: Ein Cozy-Fantasy-Genuss voller Magie und Herz
Sarah Beth Dursts „Spellshop“ ist ein charmantes Beispiel für cozy Fantasy, das mit seiner einladenden Atmosphäre und liebevoll gestalteten Welt begeistert. Die Geschichte folgt Kiela, einer Bibliothekarin, die nach einer revolutionären Zerstörung ihrer Bibliothek mit ihrem sprechenden Pflanzenassistenten Caz und einigen wertvollen Zauberbüchern auf ihre Heimatinsel Caltrey flieht. Dort beginnt sie, ein Marmeladengeschäft zu führen, während sie sich heimlich mit Magie beschäftigt, um der Insel und ihren Bewohnern zu helfen.

Das Buch punktet mit einem detailreichen, warmherzigen Schreibstil und einer Atmosphäre, die Leser*innen zum Verweilen einlädt. Die Beziehung zwischen Kiela und den Bewohnern der Insel, insbesondere zu ihrem hilfsbereiten Nachbarn Larran, entwickelt sich charmant und verleiht der Geschichte eine gemütliche Note. Der Mix aus Magie, der kleinen Lovestory und der einzigartigen Gemeinschaft macht „Spellshop“ zu einer Wohlfühllektüre, die sich hervorragend für entspannte Lesestunden eignet.

Die Protagonistin Kiela ist anfangs etwas zurückhaltend und introvertiert, doch ihre Entwicklung von einer isolierten Bibliothekarin zu einer integrierten und fürsorglichen Dorfbewohnerin ist berührend und gut nachvollziehbar. Die Interaktionen zwischen Kiela, Caz und den anderen Inselbewohnern sind authentisch und tragen zur Tiefe der Geschichte bei.

Jedoch gibt es auch einige Schwächen. Das Worldbuilding ist recht oberflächlich und die magischen Elemente sowie die Besonderheiten der Welt bleiben oft nur angedeutet. Die Handlung weist einige Längen auf, und der Plot Twist in der zweiten Hälfte wirkt etwas gezwungen, was den harmonischen Erzählfluss stört.

Trotz dieser kleinen Mängel ist „Spellshop“ ein bezauberndes Buch für Liebhaber*innen von cozy Fantasy und Slice-of-Life-Erzählungen. Es vermittelt ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, das durch die liebevoll gestalteten Charaktere und die entspannende Lektüre verstärkt wird. Ideal für alle, die eine Pause vom hektischen Alltag suchen und in eine magische, einladende Welt eintauchen möchten.

Bewertung vom 12.09.2024
Trussoni, Danielle

Invictum


ausgezeichnet

„Invictum - Das zweite Rätsel“: Spannende Rätseljagd im mystischen Japan
Danielle Trussonis „Invictum - Das zweite Rätsel“ ist die fesselnde Fortsetzung der Thriller-Reihe um Mike Brink, der dank seines Savant-Syndroms in der Lage ist, die komplexesten Rätsel zu lösen. In diesem Band wird Mike vom japanischen Kaiser eingeladen, um ein uraltes Geheimnis zu enthüllen – die Drachenbox, deren Inhalt ein großes Mysterium darstellt. Begleitet von seiner Freundin Rachel und seiner Dackeldame Connie begibt sich Mike auf eine gefährliche Schatzsuche durch Japan, bei der er nicht nur Rätsel lösen muss, sondern auch gegen seinen Erzfeind Sedge kämpft, der die Weltordnung bedroht.

Die Geschichte bietet eine spannende Mischung aus Abenteuer, Mystery und kulturellen Einblicken. Die detaillierte Recherche über japanische Geschichte, Kultur und Traditionen bereichert die Handlung und vermittelt interessante Hintergrundinformationen. Der Schreibstil von Trussoni ist flüssig und spannend, mit lebhaften Ortsbeschreibungen und überraschenden Wendungen. Die verschiedenen Rätsel sind kreativ gestaltet und tragen zur fesselnden Erzählweise bei.

Allerdings gibt es auch einige Schwächen. Die vielen unbekannten japanischen Begriffe können den Lesefluss stören und die plötzliche Wiederkehr von Rachel mittendrin wirkt etwas abrupt. Dennoch bleibt „Invictum - Das zweite Rätsel“ ein unterhaltsames und gut geschriebenes Buch, das sowohl Fans der Reihe als auch neue Leser begeistern dürfte.

Insgesamt ist es eine gelungene Fortsetzung, die mit Spannung und tiefgründigen Themen zu überzeugen weiß. Für Leser von Rätselthrillern und Dan Brown ist dieses Buch definitiv empfehlenswert.

Bewertung vom 12.09.2024
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


gut

„Verbrannte Gnade“: Ein Krimi mit unkonventioneller Heldin, der seine Spannung verliert
„Verbrannte Gnade“ von Margot Douaihy bietet eine interessante Mischung aus Krimi und religiöser Fiktion, die leider nicht ganz überzeugt. Die Geschichte folgt Schwester Holiday, einer unkonventionellen Nonne mit einer punkigen Vergangenheit, die in einem Kloster in New Orleans lebt. Als ein Brand in der Klosterschule ausbricht und der Hausmeister ums Leben kommt, beginnt Holiday, selbst Ermittlungen anzustellen, da die Polizei auf der Stelle tritt.

Der Einstieg in das Buch ist vielversprechend und die lebendige Beschreibung des Klosters und der schwülen Stadt New Orleans schafft eine ansprechende Atmosphäre. Schwester Holiday, mit ihren Tätowierungen und ihrer rebellischen Haltung, ist eine erfrischend untypische Ermittlerin und bringt frischen Wind in die Geschichte.

Jedoch verliert das Buch im Verlauf an Schwung. Die anfängliche Krimispannung wird zunehmend von religiösen Rückblicken und persönlichen Konflikten der Protagonistin überschattet. Die Ermittlungen geraten ins Stocken und die Auflösung des Falls wirkt abrupt und wenig überzeugend. Die Geschichte entwickelt sich mehr zu einer Erzählung über Glauben und persönliche Erlösung als zu einem packenden Krimi.

Die Rückblenden in Holidays Vergangenheit sind zwar aufschlussreich, tragen aber wenig zur Lösung des eigentlichen Falls bei. Stattdessen wird der Krimianteil in den Hintergrund gedrängt und der Fokus verlagert sich auf die Themen Religion und persönliche Überwindung.

Zusammengefasst ist „Verbrannte Gnade“ eine interessante Lektüre mit einer ungewöhnlichen Protagonistin und einer lebhaften Darstellung von New Orleans. Die Kombination aus Krimi und religiöser Fiktion ist jedoch nicht ganz gelungen und lässt am Ende einige Fragen offen. Wer einen spannenden Krimi erwartet, wird möglicherweise enttäuscht, während Leser, die sich für religiöse und persönliche Themen interessieren, auf ihre Kosten kommen könnten. Daher erhält das Buch von mir drei Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2024
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


ausgezeichnet

Düsteres Epos voller Verrat und Verzweiflung
"Five Broken Blades - Verrat ist Pflicht" von Mai Corland ist ein fesselnder Fantasy-Roman, der in eine düstere Welt voller Verrat, Rache und Machtkämpfe entführt. Die Geschichte dreht sich um fünf bzw. eigentlich sechs ausdrucksstarke Charaktere, die ihre Klingen und Fähiglkeiten gegen ein unterdrückerisches Regime erheben haben.

Corland versteht es meisterhaft, eine mitreißende Atmosphäre zu schaffen. Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist von ständigen Bedrohungen geprägt. Die Charaktere sind vielschichtig und tiefgründig, mit der Zeit immer sympathischer werden. Besonders beeindruckend ist, wie die Autorin die inneren Konflikte der Protagonisten darstellt. Jeder von ihnen kämpft mit den Geistern der Vergangenheit und der eigenen Schuld, was ihnen eine beunruhigende Menschlichkeit verleiht.

Die Handlung ist spannend und voller Wendungen. Die Corland hält die Leser mit unerwarteten Entwicklungen und geschickt platzierten Cliffhangern in Atem. Dabei wechselt sie gekonnt zwischen verschiedenen Perspektiven, was dem Roman eine zusätzliche Tiefe verleiht und den Leser in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen lässt.

Allerdings ist die Geschichte nicht für Zartbesaitete. Die Brutalität und die oft schonungslose Darstellung der Konsequenzen von Verrat und Betrug können schwer verdaulich sein. Dennoch trägt dies zur Authentizität der Welt bei, die Corland erschaffen hat, und verstärkt das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das die Protagonisten durchdringt.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass der Einstieg in die Geschichte etwas holprig wirkt. Es dauert eine Weile, bis man sich in der komplexen Welt zurechtfindet, und manche Leser könnten von der Fülle an Informationen zu Beginn etwas überfordert sein. Doch wer durchhält, wird mit einer tiefgründigen und intensiven Geschichte belohnt.

Insgesamt ist "Five Broken Blades - Verrat ist Pflicht" ein beeindruckendes Werk, das Fantasy-Fans begeistern wird, die düstere, komplexe und emotionale Geschichten schätzen. Mai Corland zeigt mit diesem Roman eindrucksvoll ihr Talent, eine packende und zugleich nachdenklich stimmende Erzählung zu kreieren, die lange im Gedächtnis bleibt.

Ich durfte das Hörbuch genießen, welches von fabelhaften Sprechern ins Leben gerufen wurde. Ein absoluter Hörgenuss.

Bewertung vom 12.08.2024
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


ausgezeichnet

Spannung und Tiefe in einer dystopischen Welt

"Skyhunter: A Silent Fall" ist der erste Band einer fesselnden dystopischen Serie von Marie Lu. Die Geschichte entführt die Leser in eine düstere Zukunft, in der das mächtige Karenska-Imperium gnadenlos seine Nachbarn erobert und unterjocht. Im Mittelpunkt steht Talin, eine junge Kämpferin, die zur Eliteeinheit der Skyhunter gehört, eine Gruppe von Kriegern, die dem Imperium trotz der schier überwältigenden Übermacht die Stirn bieten.

Marie Lu brilliert einmal mehr mit ihrem Geschick, eine komplexe Welt zu erschaffen, die nicht nur durch ihre Detailtreue, sondern auch durch ihre bedrückende Atmosphäre beeindruckt. Die Handlung ist von Anfang an spannend und wird durch actiongeladene Szenen und emotionale Tiefgänge getragen. Talins Perspektive ist intensiv und eindringlich, da sie nicht nur mit äußeren Bedrohungen, sondern auch mit inneren Konflikten kämpft. Ihre Entwicklung als Charakter ist eine der stärksten Seiten des Romans.

Die dystopische Welt ist meisterhaft konstruiert, und Lu schafft es, das Grauen des Krieges und die Härte des Überlebens auf eindringliche Weise darzustellen. Gleichzeitig gibt es aber auch Momente der Hoffnung und des Widerstands, die der Geschichte Tiefe und Bedeutung verleihen.

Ein weiterer herausragender Aspekt ist die Vielfalt der Figuren. Talin selbst ist stumm, was ihre Kommunikation und Interaktionen auf interessante Weise beeinflusst. Diese Darstellung gibt der Geschichte eine zusätzliche Dimension und hebt sie von anderen dystopischen Romanen ab.

Insgesamt ist "Skyhunter: A Silent Fall" ein eindrucksvoller Auftakt zu einer Serie, die Leser in ihren Bann ziehen wird. Marie Lu liefert eine durchdachte und emotionale Geschichte, die sowohl Fans ihrer früheren Werke als auch neue Leser begeistern wird. Der Roman bietet eine perfekte Mischung aus Action, Charakterentwicklung und einer düsteren, aber faszinierenden Welt. Ein absolutes Muss für Liebhaber dystopischer Literatur.

Bewertung vom 05.08.2024
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


ausgezeichnet

Empfehlung für Fans von dichter Fantasy
"When the Moon Hatched" von Sarah A. Parker ist ein fesselnder Roman, der mit seiner originellen Handlung und lebendigen Charakteren überzeugt und mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat. Die Autorin entführt uns in eine faszinierende und einzigartige Welt voller mystischer Geheimnisse und Überraschungen. Viele dichte Fantasy-Details schaffen eine neue Welt, führen allerdings ab und an auch zu leichter Verwirrung. Besonders beeindruckend sind die detaillierten Beschreibungen und die tiefgründigen Emotionen, die die Geschichte bereichern. Obwohl es gelegentlich kleinere Unstimmigkeiten in der Logik gibt, mindern diese kaum das Gesamtvergnügen.

Mein Fazit:
Es ist in spannendes und gut geschriebenes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. Eine Leseempfehlung von mir für fortgeschrittenere Fantasy-Fans.

Bewertung vom 04.08.2024
Blake, Matthew

Anna O. (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannung rund um die menschliche Psyche
"Anna O" von Matthew Blake ist ein fesselnder psychologischer Thriller, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche eintaucht und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

Die Geschichte folgt der Protagonistin Anna, die an retrograder Amnesie leidet und sich nicht an die letzten Jahre ihres Lebens erinnern kann. Nach einem mysteriösen Unfall beginnt Anna, sich durch ihre Vergangenheit zu arbeiten, um herauszufinden, was wirklich passiert ist. Dabei stößt sie auf dunkle Geheimnisse und unverarbeitete Traumata, die ihre Wahrnehmung und ihr Vertrauen in die Menschen um sie herum erschüttern.

Blake gelingt es meisterhaft, vielschichtige und glaubwürdige Charaktere zu erschaffen. Anna ist eine komplexe Figur, deren innere Konflikte und emotionale Kämpfe realistisch und einfühlsam dargestellt werden. Die Nebencharaktere, insbesondere die Therapeuten und Annas engste Vertraute, sind ebenfalls gut entwickelt und tragen wesentlich zur Spannung und Tiefe der Geschichte bei.

Matthew Blake's Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch. Er versteht es, eine düstere und beklemmende Stimmung zu erzeugen, die den Leser in den Bann zieht. Die Beschreibungen sind präzise realistisch, ohne überladen zu wirken, und die Dialoge authentisch und treffend.

"Anna O" behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter Gedächtnisverlust, psychische Gesundheit und die Suche nach Identität. Blake setzt sich intensiv mit den Auswirkungen von Traumata auseinander und stellt die Frage, inwieweit unsere Erinnerungen uns definieren.

Der Roman ist durchgehend spannend und bietet zahlreiche Wendungen, die den Leser immer wieder überraschen. Die Struktur der Geschichte, die zwischen Annas Gegenwart und Rückblenden in ihre Vergangenheit wechselt, sorgt für einen konstanten Spannungsbogen und hält das Interesse des Lesers aufrecht.

Mein Fazit zum Hörbuch, gelesen von Oliver Siebeck:
"Anna O" von Matthew Blake ist ein beeindruckender Thriller, der sich durch seine tiefgründige Charakterzeichnung und seine packende Handlung auszeichnet, was durch Siebecks eindringliche Stimme perfekt vermittelt wird. Fans von psychologischen Romanen und Thrillern werden dieses Buch lieben. Es ist nicht nur ein spannendes Erlebnis, sondern regt auch zum Nachdenken über die Natur von Erinnerung und Identität an. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 24.07.2024
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Vibrierende Erzählung von ergreifenden Schicksalen
"In den Farben des Dunkels" von Chris Whitaker ist ein tief bewegendes und kunstvoll verwobenes Meisterwerk, das Elemente von Mystery, Krimi und Drama meisterhaft miteinander verbindet. Der Roman nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise durch das Leben seiner komplexen Charaktere, die vor der Kulisse einer amerikanischen Kleinstadt spielen.

Whitakers Prosa ist sowohl lyrisch als auch rau, sie fängt eindrucksvoll die rohen Emotionen seiner Charaktere und die trostlose Schönheit ihrer Umgebung ein. Die Erzählstruktur ist präzise durchdacht, mit Wendungen, die den Leser von Anfang bis Ende fesseln. Whitakers Einsatz von Dialogen ist besonders effektvoll, da er dadurch die Tiefe der Charaktere offenbart und die Handlung auf natürliche, nahtlose Weise vorantreibt.

Richard Barenbergs Erzählung und seine tief in den Bauch dringende, vibrierende Stimme ist herausragend, da er Whitakers Charaktere mit einer nuancierten Darbietung zum Leben erweckt, die das Wesen jedes Einzelnen einfängt. Barenbergs Fähigkeit, Emotionen durch Tonfall und Tempo zu vermitteln, bereichert das Hörerlebnis und macht das Hörbuch zu einer tiefen Reise. Seine Darstellung der Protagonisten ist besonders ergreifend und hebt ihre Kämpfe und ihre Widerstandskraft hervor.

"In den Farben des Dunkels" ist ein ergreifender und kraftvoller Roman, der noch lange nach den letzten Worten nachklingt. Chris Whitaker hat eine Geschichte geschaffen, die ebenso herzzerreißend wie hoffnungsvoll ist, bevölkert mit Charakteren, die sich schmerzlich real anfühlen. Richard Barenbergs Erzählung hebt den Text auf eine höhere Ebene und fügt eine Tiefe hinzu, die das Hörbuch zu einem wärmstens empfohlenen Erlebnis macht.

Egal, ob Sie ein Fan von Krimis oder literarischen Dramen sind, "In den Farben des Dunkels" ist ein Muss. Es ist ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes und die dauerhafte Kraft von Hoffnung und Erlösung.

Bewertung vom 15.07.2024
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


ausgezeichnet

Verstörend nah dran!
"VIEWS" von Marc-Uwe Kling ist ein wirklich gutes Hörbuch zu einem brillanten Thriller, das mit Klings unverkennbarem Humor und scharfsinnigen Gesellschaftsbeobachtungen begeistert. Die Geschichte bietet eine satirische und zugleich tiefgründige Betrachtung der modernen Welt, mit viel Kritik und einem faden Beigeschmack in Hinblick auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz. Die Charaktere sind lebendig und pointiert, und die Handlung hält immer wieder überraschende Wendungen bereit, so dass man dauerhaft gespannt ist, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Das Hörbuch zu Thriller "VIEWS" bietet solides Hörvergnügen, das zum Lachen bringt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Für mich ist es ein Muss für alle Fans von Klings einzigartigem Stil und für alle, die kluge Unterhaltung zu schätzen. wissen.

Bewertung vom 03.07.2024
Glas, Vanessa

Maybrick und die Toten vom East End


ausgezeichnet

Düsterer und äußerst spannender Pageturner
Vanessa Glas' "Maybrick und die Toten vom East End" ist ein faszinierender historischer Kriminalroman, der den Leser ins düstere London des späten 19. Jahrhunderts entführt. Der Roman verwebt geschickt historische Fakten mit einer fiktiven Erzählung, rund um einen grausamen Killer.

Die Handlung spielt im Jahr 1888, einer Zeit, die von Angst und Unsicherheit geprägt ist, da der berüchtigte Mörder Jack the Ripper in den Straßen von Whitechapel sein Unwesen treibt. Die Autorin führt uns durch die nebligen Gassen des East Ends und gibt uns einen Einblick in das Leben und die Sorgen der Bewohner dieser ärmeren Viertel. Die Protagonisten sind vielschichtig und gut ausgearbeitet, wobei insbesondere die Figur des James Maybrick durch ihre ambivalente Darstellung hervorsticht.

Glas gelingt es, eine so dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Leser fesselt. Die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze und die feine Rekonstruktion der historischen Gegebenheiten tragen dazu bei, dass man förmlich in die Vergangenheit eintaucht. Man wird durch geschickt platzierte Wendungen und überraschende Enthüllungen regelrecht in die Geschichte eingesogen.

Der Schreibstil von Vanessa Glas ist flüssig und bildhaft, was die Lektüre angenehm und fesselnd macht. Die Dialoge sind authentisch und spiegeln die Sprachgewohnheiten der Zeit wider, ohne dabei allzu schwerfällig zu wirken. Die Autorin versteht es, Spannung und Dramatik zu erzeugen, ohne in reißerische Effekthascherei zu verfallen.

Für mich ein Pluspunkt des Romans ist die historische Genauigkeit, mit der Vanessa Glas die Ereignisse und Schauplätze beschreibt. Die gründliche Recherchearbeit, die in das Buch eingeflossen ist, verleiht der Geschichte Glaubwürdigkeit und Tiefe. Die Darstellung des viktorianischen Londons mit seinen sozialen Ungleichheiten und dem Alltagsleben der Menschen ist beeindruckend und lehrreich.

"Maybrick und die Toten vom East End" ist ein gelungener historischer Kriminalroman, der nicht nur Fans des Genres, sondern auch Geschichtsinteressierte ansprechen wird. Vanessa Glas schafft es, eine fesselnde und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht. Die Mischung aus historischen Fakten und fiktiver Erzählung ist hervorragend gelungen und macht das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre.