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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2023
Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2
Wesseling, Antonia

Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2


ausgezeichnet

Nicht unbedingt ein Wohlfühlroman aber wichtige Message

Für Melina wird ein Traum wahr, als ihre Kochvideos im Netz viral gehen und es so aussieht, also könnte sie bald von ihrer Leidenschaft leben. Lieber als mit ihren Followern verköstigt sie ihre neuesten Kreationen jedoch mit ihrem Freund Ben. Doch der hat mit anstrengenden Prüfungen zu kämpfen und zieht sich immer mehr von ihr zurück. Mel leidet darunter, nicht mehr zu ihm durchzudringen, ihm nicht helfen zu können. Während Ben kaum noch das Haus verlässt, sucht Mel Ablenkung in der Welt der Influencer. Ihre große Liebe steht plötzlich vor einer großen Herausforderung: Dem Leben selbst.

„Wo du uns findest“ ist der zweite Band der „Light in the dark“-Reihe von Antonia Wesseling. Da ich Band eins schon gelesen habe wusste ich, dass mich hier Inhaltlich keine leichte Kost erwarten wird.
Das Cover ist wieder super schön und passt toll zum ersten Band und wie ich gesehen habe, wird sich auch Band drei richtig schön einreihen.
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen. Man kommt locker durch das Buch, so dass die über 400 Seiten, trotz des schweren Themas, schnell gelesen sind.
Dieses Mal begleiten wir zwei Figuren, die wir durch den ersten Band als Randfiguren kennen. Man muss aber „Wenn ich uns verliere“ nicht gelesen haben.
Eigentlich erleben wir hier eine relativ klassische Beziehungsgeschichte.
Melina und Ben sind seit 1 ½ Jahren zusammen und durchleben grade eine Phase, in der sie sich sehr unterschiedlich entwickeln.
Ben steckt in den letzten Zügen seines Medizinstudiums und lernt oder arbeitet, während Melina plötzlich mit ihrem YouTube-Kanal durchstartet. Das Besondere an der Geschichte ist jedoch Ben. Ben durchlebt für sich eine ganz eigene Phase (den genauen Hintergrund will ich nicht spoilern). Die Autorin greift hier wieder einmal ein wirklich nicht leichtes Thema auf.
Ein Thema, welches vor allem für Männer ein Stigma hat und oft eher totgeschwiegen wird.
Sie geht sehr feinfühlig vor und beschönigt nichts. Sie gibt aber eben auch nicht nur Bens Sicht wieder, sondern auch die von Familie und Freunden, insbesondere die von Melina.
Das Buch ist kein Wohlfühlbuch, denn das Thema ist nicht zum Wohlfühlen. Aber der Autorin ist trotzdem eine bewegende Geschichte gelungen, die ich unbedingt zum Ende lesen wollte.
Die Message hinter allem ist einfach unglaublich wichtig.
Ich bewundere es, was die Autorin sich hier vorgenommen und umgesetzt hat.
Ich kann das Buch nur empfehlen und bin auf den dritten Teil gespannt.

Bewertung vom 23.07.2023
Das Beste kommt zum Kuss
James, Molly

Das Beste kommt zum Kuss


sehr gut

Einfach schön!

Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer, wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, nach Monaten oder Jahren – aber immer unglücklich. Amy hat daher beschlossen: Dann lieber gar nicht erst anfangen mit der Liebe. Als bei der Hochzeit ihrer besten Freundin ihre alte Clique aus Schulzeiten zusammenkommt, lässt sie sich allerdings mithilfe von viel Alkohol überreden: Sie küsst einfach drauflos. Und am nächsten Morgen hat Amy vage Erinnerungen an drei Visionen – zwei schlechte, eine das langersehnte Happy End. Doch sie weiß nicht mehr, wer wer war. Und wie zur Hölle soll sie das herausfinden?

Bei „Das Beste kommt zum Kuss“ von Molly James war ich erst skeptisch.
Die Rezensionen ließen mich ein nicht unbedingt begeisterndes Buch erwarten.
Doch ich muss sagen, dass die Autorin irgendwie genau meinen Geschmack für diese Art Buch getroffen hat.
Klar, die Geschichte ist super vorhersehbar. Da muss ich anderen Bewertungen recht geben. Man weiß schon am Anfang, wer der eine nachher sein wird.
Die Autorin hat einen locker leichten Schreibstil und ich mag ihre Figuren total gerne.
Der Freundeskreis unserer Protagonistin Amy ist super sympathisch und auch die Nebenfiguren, wie die Bewohner des Pflegeheims sind einfach toll.
Ich finde, dass diese Figuren die Geschichte einfach zu einer Wohlfühlgeschichte machen.
Die Kussvisionen und Amys Dates machen das Buch echt interessant und auch witzig.
Ich finde, der Autorin ist da eine gute Mischung gelungen.
Wäre die Auflösung nicht so vorhersehbar gewesen, wären es fünf Sterne aber so gibt es mehr als verdiente vier Sterne.

Bewertung vom 23.07.2023
Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


gut

Nette Hotelgeschichte mit ein paar Schwächen

„Northern Star“ ist der erste Band der „Rosenborg-Saga“ von Inga Schneider.
Die Geschichte ist relativ typisch für das Genre, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Emma ist Marketingexpertin und muss für eine Luxushotelkette nach Kopenhagen, denn der Besitzer will dass sie sich das Hotel ansieht. Dort trifft sie auf den unfreundlichen Sohn des Chefs, dem eigentlich die neue Hotelkette gehört und der sie loswerden soll.
Natürlich fliegen hier schnell die Fetzen und die Funken. In dem Punkt ist das Buch recht vorhersehbar und für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu schnell.
So konnte ich die Handlungen der Personen oft nicht so ganz nachvollziehen.
Nikolajs Familiengeschichte und Emmas Heimlichtuerei bringen Spannung rein und bereichern die Geschichte. Auch der Storyteil mit Emmas Cousine macht alles interessanter.
Ich fand es schade, dass es ein bisschen gedauert hat, um mit den Figuren warm zu werden und bis sie eine spürbare Entwicklung erleben.
Aber wenn man die Vorhersehbarkeit und die langsame Charakterentwicklung außen vor lässt, hat mir das Buch doch ganz gut gefallen und ich werde den zweiten Teil auch lesen.

Bewertung vom 23.07.2023
Sylt oder Süßes
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Süßes


sehr gut

Und plötzlich ist man auf Sylt

Die gertenschlanke Hotelmanagerin Doreen Grüning soll einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping Resort umgestalten, ohne den Zorn der Sylter Heimatschutz-Aktivisten oder der Camper zu erregen. Undercover checkt sie auf dem Campingplatz mit einem Bulli ein und schmiedet einen skrupellosen Übernahmeplan. Doch dann freundet sie sich unerwartet mit der Rezeptionistin Stine an. Der Ur-Sylter Hinnerk bringt ihr Surfen bei und zeigt Doreen, wie schön hemmungsloser Genuss ist. So viel Spaß hatte sie schon lange nicht mehr. Tut sie mit ihren Umgestaltungsplänen wirklich das Richtige? Gerade als Doreen anfängt, ihr neues, freies Leben auf dem Campingplatz zu lieben, kommt ihr die Campingplatz-Crew auf die Schliche und ist tief enttäuscht von ihrem falschen Spiel. Karma oder Karriere – was soll sie jetzt nur machen?

Die Bücher von Claudia Thesenfitz sind einfach Urlaub für die Seele. Auch bei „Sylt oder Süßes“ hat es nicht lange gedauert und ich war plötzlich auf Sylt.
Die Autorin erzählt immer wirklich toll von dieser Insel, da möchte man einfach selbst dort hin und hat gleichzeitig das Gefühl, sich alles dort vorstellen zu können.
Die Geschichte lebt von den Beschreibungen aber auch den Figuren.
Wir haben einerseits die disziplinierte Hotelmanagerin Doreen und andererseits die warmherzigen Campingplatzbewohner und Doreens liebenswürdige Assistentin.
Doreen ist zunächst nicht wirklich sympathisch. Sie ist sehr auf den Schein nach außen und ihre Karriere fixiert. Doch sie macht eine richtig tolle und glaubhafte Charakterentwicklung durch.
Die Campingplatzbewohner sind alle eine Mischung aus liebenswürdig und ein bisschen schrullig. Die Mischung aus Künstlern, Familien, Studenten und Mitarbeitern ist einfach gut gelungen. Doreens Assistentin ist auch einfach toll und bereichert die Geschichte sehr.
Die Ereignisse um den Campingplatz sind spannend und Doreens Erlebnisse nebenbei sind packend erzählt. Egal ob sie versucht, die Pläne ihres Chefs umzusetzen, Joggen geht oder sich mit dem Surflehrer Hinnerk anfreundet, ich habe sie gerne begleitet.
Ich hätte mir nur ein paar mehr Seiten zu Liebe gewünscht aber ansonsten ist das Buch ein Glücksroman zum wohlfühlen.

Bewertung vom 12.07.2023
Whistleblower - Between Love and Truth
Marchant, Kate

Whistleblower - Between Love and Truth


gut

Solider YA Roman, mit kleinen Schwächen

Laurel wollte nie im Mittelpunkt stehen. Als Journalismus Studentin reicht es ihr völlig, für die Collegezeitung zu schreiben und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren: Freunde, Partys und Tacos. Aber als sie herausfindet, wie der beliebte Footballcoach ihrer Uni mit Frauen umgeht, weiß sie, dass sie die Wahrheit aufdecken muss. Auch wenn es bedeutet, dass sie ihren Ruf und ihre eigene Sicherheit riskiert. Und obwohl Bodie St. James, der Star-Quarterback mit einem Herzen aus Gold, sie vom Gegenteil überzeugen will. Laurel ahnt nicht, wie schwer es sein kann, sich zwischen ihren Gefühlen und dem, was richtig ist, zu entscheiden.
„Whistleblower – Between love and truth” von Kate Marchant hat mich durch das Cover und den Klappentext neugierig gemacht. Tiktok hat es mich tatsächlich nicht kaufen lassen ;)
Ich war sehr gespannt, wie die Debutautorin dieses Thema umsetzen wird.
Der Schreibstil ist gut. Er ist flüssig und man kommt als Leser gut durch die Seiten.
Auch ihre Figuren hat die Autorin gut entworfen. Sie sind alle sehr verschieden und ergänzen sich in der Geschichte gut. Mal als Sympathieträger und mal als Fieslinge.
Leider hat mir grade zu Beginn etwas an Tiefe und der gewisse Funke gefehlt. Ich bin mit Laurel einfach lange Zeit nicht richtig warm geworden. Erst als sie mehr mit Bodie zutun hatte, hat sich das geändert. Das war ein bisschen schade, denn so war alles für mich etwas oberflächlich.
Die Story, in der Laurel recherchiert ist spannend und brisant. Sich einen Collegefootball-Coach zum Feind zu machen, ist in der amerikanischen Millionenindustrie wirklich gefährlich.
Leider fehlte mir auch hier der Tiefgang. Man hätte aus ihren Recherchen, den Details und den Folgen einfach noch mehr rausholen können. Einige Dinge werden nur angerissen, andere zu schnell abgehandelt. Das war schade, denn die Grundlage ist da.
Dafür sind der Autorin die zwischenmenschlichen Kontakte gut gelungen. Das Miteinander von Laurel und ihren beiden besten Freunden oder auch das mit Bodie, hat mir gut gefallen. Auch die Treffen mit ihrer Kursgruppe fand ich gut.
Die Autorin hat ein paar collegetypische Nebenhandlungen eingebaut, die gut gepasst haben.
Insgesamt ein guter Debutroman, der hier und da aber durchaus noch ein bisschen Tiefe vertragen hätte. Kann man sehr gut zwischendurch lesen, auch wenn es (noch) kein Highlight ist. Ich bin gespannt, auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 03.07.2023
Mit dem Mut zur Liebe
Lind, Hera

Mit dem Mut zur Liebe


ausgezeichnet

Eine unglaubliche Geschichte

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Johanna und Dieto 1957 in Dresden zum ersten Mal begegnen. Ihre Väter waren zusammen in russischer Kriegsgefangenschaft, und beide bringen ihren Kindern die artistischen Kunststücke bei, die ihnen den sicheren Tod im Arbeitslager erspart haben. Doch als das junge Artistenpaar nach hartem Drill schließlich Weltniveau erreicht, muss Dieto sich drei Jahre beim Militär verpflichten. Das junge Paar flieht Hals über Kopf in einem Schlauchboot über die Adria, wo sie nur mit Badesachen bekleidet nach 36 Stunden völlig erschöpft ankommen. Da wird ihnen bewusst, dass sie ohne ihr Equipment keine Existenz aufbauen können. Dieto lässt Johanna bei Fremden zurück und versucht es ein zweites Mal.

Dieter Kretzschmars Idee, dass Hera Lind seine Lebensgeschichte erzählen könnte, hätte nicht besser sein können. Aber ebenso gut, wie diese Idee war, so waren irgendwie alle Ideen in seinem wirklich bewegenden Leben.
Hera Lind erzählt diesen Tatsachenroman mit einer perfekten Mischung aus realen Ereignissen, die sie direkt von Dieter bzw. später Dieto erzählt bekommen hat und ihrer wunderbaren Art noch einen Funken Traum und Fiktion hineinzubringen.
Schon alleine Dietos Kindheitsgeschichte, wie er mit seiner Mutter und seinem Bruder aus dem zerbombten Dresden fliehen musste und auch die schrecklichen Ereignisse mit den russischen Besatzern im Anschluss, hätten für ein eigenes Buch gereicht.
Doch seine Geschichte geht noch viel weiter und sie wird nicht weniger abenteuerlich.
Nicht nur er, seine Mutter, sein Bruder und seine Schwester überleben den Krieg, auch sein Vater kommt aus russischer Gefangenschaft zurück und hilft ihm, Artist zu werden.
Dietos Leben ist von vielen schlimmen Ereignissen und vielen Schicksalsschlägen geprägt, doch dieser Mann hat einfach Glück und ein unglaublich gutes Gespür für Menschen und Entscheidungen. So viele Dinge die er getan hat, hielten andere für unmöglich und er hats einfach möglich gemacht und dabei eine unglaubliche Artistenkarriere hingelegt.
Auch seine Liebesgeschichte zu Johanna ist ebenso unbeschreiblich und von so viel Glück und glücklichen Entscheidungen geleitet, dass man es kaum glauben mag.
Dann noch die Flucht und die ganze Vorbereitung dazu, einfach nur spannend und zum Staunen. Dabei gefiel mir Dietos Lebenseinstellung einfach nur gut. Von so einem Menschen kann man sich nur eine Scheibe abschneiden.
Schön finde ich auch, dass wir auch noch erfahren, wie es Dieto und Johanna nach der Flucht ergangen ist und auch noch erleben, wie sie alt werden.
Das Buch und Dietos Geschichte haben mich gefesselt, nicht mehr losgelassen und immer wieder kopfschüttelnd aber mit einem Grinsen zurückgelassen.
Einfach toll!

Bewertung vom 30.06.2023
Mein Gott kann.

Mein Gott kann.


ausgezeichnet

Ich liebe Bücher, in denen Menschen erzählen, wie Gott in ihrem Leben Wunder gewirkt hat. Deswegen wollte ich „Mein Gott kann.“ auch unbedingt lesen.
Désirée Wiktorski erzählt hier die ganz unterschiedlichen Geschichten von drei Frauen, die erschütterndes durchmachen mussten.
Was mir besonders an diesem Buch gefallen hat, ist dass das Wirken von Gott hier nicht durch wirklich offensichtliche Ereignisse und Taten geschehen ist, sondern durch seine ständige Begleitung und seine Hand, die er uns immer bereithält.
Wir dürfen hier die Geschichte von einer jungen Frau lesen, die einen Amoklauf überlebt hat und die traumatisiert mit der großen Frage nach dem Warum und ihrem Hass auf den Täter fertig werden musste.
Wir erfahren die Geschichte von einer Frau, die es immer allen recht machen wollte und dabei sich selbst verloren hat.
Und die traurige Geschichte eines Mädchens, welches ein viel zu kaputtes Leben leben musste und von Jesus bis zu ihrem letzten Weg doch nicht allein gelassen wurde.
In allen drei Geschichten passiert keine Wunderheilung oder Ähnliches aber alle drei Geschichten berichten von einem Gott der nicht alleine lässt, der Heilung verschafft, der uns stützt und nicht loslässt, auch wenn der Weg uns zum stolpern bringt.
Dieses Buch macht Hoffnung und schenkt Zuversicht. Ich finde, es zeigt einmal mehr, wie Gott auf die unterschiedlichsten Arten für uns da ist und wir niemals auf uns allein gestellt sind.
Ein unglaublich tolles Buch!

Bewertung vom 30.06.2023
Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle
Kiyoko, Hayley

Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle


gut

Leider einige Schwachstellen

Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass Sonya ihre Gefühle erwidert. Doch in Gesellschaft anderer vermag Sonya nicht zu Coley zu stehen. Vor allem nicht in Gegenwart von Trenton, mit dem sie eine On- und Off-Beziehung verbindet. Coley will sich so kurz nach dem Verlust ihrer Mutter nicht schon wieder das Herz brechen lassen und zieht sich von Sonya zurück – endgültig, das nimmt sie sich fest vor.

„Girls like girls“ ist das neue Buch der Autorin Hayley Kiyoko.
Sie erzählt die Geschichte von Coley, die es grade alles andere als leicht hat.
Es sind Sommerferien und Coley ist ein Teenager. Eigentlich sollte sie diese Zeit genießen. Doch nachdem sie ihre Mutter verloren hat, muss sie bei ihrem Vater wohnen, den sie kaum kennt. Sie lernt relativ schnell die „coole“ Clique im Ort kennen und verliebt sich ziemlich schnell in die verwöhnte Sonya. Auch Sonya entwickelt Gefühle für Coley, zu denen sie jedoch nicht stehen kann. So muss Coley sich entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Die Stimmung des Buchs hat mir gefallen. Das ganze Buch ist wie ein richtig heißer, schwerer Sommertag. So ein Tag, an dem die Straße flimmert und niemand sich bewegen will.
Coley ist als Teenager richtig gut getroffen. Ihre Denkweise ist nicht zu erwachsen, ihre Ängste und Sorgen sind einfach die, die man in dem Alter haben kann. Aber sie entwickelt sich, setzt sich mit Themen und Menschen auseinander und wächst an ihren Problemen.
Das kann ich von Sonya leider nicht sagen. Sie lernen wir vor allem durch ihr Onlinetagebuch kennen. Sonya ist ein verwöhntes, reiches It-Girl, das es gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen. So geht sie auch mit anderen Menschen um. Ich verstehe, dass ihre Gefühle zu Sonya extrem verwirrend und beängstigend für sie sind aber auch als Freundin behandelt sie Coley und die anderen oft nicht gut. Auch wenn sie gegen Ende sowas wie Einsehen zeigt, konnte man bei ihr leider keine große Charakterentwicklung feststellen.
Es geht in dem Buch viel um das, was Coley für Sonya empfindet. Die Autorin hat das sehr gefühlvoll und fast schon poetisch beschrieben. Mir war das manchmal ein bisschen zu viel. Coley hat sich so Hals über Kopf verliebt, dass es man fast schon Besessenheit nennen konnte. Sie kannte Sonya quasi gar nicht und hat trotzdem extrem auf sie reagiert.
Ein Kritikpunkt dazu ist noch, dass sehr unreflektiert mit Drogen- und Alkoholkonsum umgegangen wird. Die Figuren sind alle Minderjährig und Saufen und Kiffen was das Zeug hält. Das kennt man eigentlich nur noch aus der Gossip Girl Zeit. Ich erwarte kein belehrendes Buch aber etwas Reflektion wäre für ein Buch ab 13 doch wünschenswert.
Aber abgesehen von diesen Punkten ist das Buch gut. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


gut

Leider mehr langatmiges Drama als Thriller

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

In „one of the girls“ schickt uns Lucy Clarke mit sechs Freundinnen auf einen Junggesellinnenabschied nach Griechenland. Es soll eine schöne Woche voller Spaß und Entspannung werden, doch jeder hat Geheimnisse und die kommen natürlich nach und nach ans Licht.
Die Frauen sind alle unterschiedlich lang mit Lexi befreundet. Die Kapitel wechseln sich ab und so erfährt der Leser auch die unterschiedlichen Sichtweisen der Frauen.
Unterbrochen werden die Kapitel immer von einem kurzen Kapitel, welches einen unheilvollen Blick in die Zukunft gibt und mehr Spannung verspricht, als am Ende aufkommt, denn die versprochene Leiche gibt es erst ganz zum Schluss.
Davor können wir Frauen begleiten, die sich durch die Jahre auseinandergelebt haben, die sich nicht alles erzählen, sich mit ihrem eigenen Leben nur ungern auseinandersetzen, die den schönen Schein wahren wollen, die Selbstkomplexe haben, die ungeahnte Absichten haben und die einfach alle mal miteinander reden sollten.
Vieles von dem Drama liegt an unausgesprochenen und unverarbeiteten Dingen. Wenn die scheinbaren Freundinnen einfach mal ehrlich zu sich selbst und den anderen wären, wäre vieles einfacher gewesen.
Aber so lebt das Buch von unausgesprochenen Geheimnissen und dem daraus resultierenden Drama. Die Stimmung ist angespannt und unheilvoll aber leider nicht wirklich so, wie ich sie bei einem Thriller erwarte. Es ist eben ein Drama und das manchmal sehr langatmig.
Einige Szenen und Konflikte ziehen sich für meinen Geschmack zu lang und bis es endlich zum erwarteten Showdown kommt, war ich schon richtig ungeduldig (nicht positiv gemeint).
Das Ende hat ein paar kleine Überraschungsmomente, die aber leider nicht alles aufwerten konnten. Den Epilog hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Für meinen Geschmack hätte das Buch in Griechenland enden dürfen.
Für mich war es leider nicht das richtige Buch. Aber ich denke, jeder der Dramen mag, sollte dem Buch dennoch eine Chance geben!

Bewertung vom 17.06.2023
Be My First / First & Forever Bd.1 (eBook, ePUB)
Mclean, Jay

Be My First / First & Forever Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bewegender Auftakt

Für immer. Ava steht kurz vor dem Highschoolabschluss und dennoch weiß sie schon jetzt, wie ihr Leben für immer aussehen wird. Aufopferungsvoll kümmert sie sich um ihre schwer traumatisierte Mutter. Und niemals würde Ava sie allein lassen. Als sie Connor begegnet, ist er der Erste, der sich nicht von Avas Schutzmauern einschüchtern lässt. Mit jeder Berührung zeigt er ihr, dass sie sich bei ihm fallen lassen kann. Doch Ava weiß, dass Connors „Für-Immer“ nicht mit ihrem zu vereinen ist.

„Be my first“ ist der erste Band der wirklich bewegenden Dilogie von Jay McLean.
Ich versuche nicht zu spoilern, denn ich stecke grade noch im zweiten Band der Reihe.
Wir begleiten in der Geschichte Ava und Connor. Ihre Geschichte beginnt, als Connor neu an Avas High-School kommt und beide in einem Projekt als Partner zusammenarbeiten müssen.
Aus den Projektpartnern entwickeln sich langsam Freunde und daraus eine unglaublich bewegende Liebesgeschichte.
Grade, dass es nicht so schnell geht und Ava und Connor sich erst mal kennen lernen, ist einfach schön. Es gibt so viele tolle Momente in denen sie sich foppen, ernst miteinander reden, einfach die Zeit genießen oder flirten.
Doch beide haben ihre Probleme. Connor wurde damals von seiner Mutter verlassen und steht unter dem Druck ein Profi-Basketballer zu werden, damit er seinem Vater all die Liebe zurückgeben kann. Das Training und die Schule müssen da an erster Stelle stehen, doch wie soll Ava da Platz haben?
Ava fehlt oft in der Schule und muss sich mit mehr rumschlagen, als sie es in dem Alter sollte. Ihre Mutter wurde in Afghanistan schwer verwundet und traumatisiert. Ava kümmert sich so gut sie kann, während ihr Stiefbruder versucht genug Geld zusammenzubekommen, nachdem sein Vater abgehauen ist. Ihre Mutter muss immer an erster Stelle stehen. Wie soll sie da ein normaler Teenager sein?
Die Autorin beschreibt nicht nur die Beziehung von Ava und Connor unglaublich emotional, sondern auch die Kämpfe die sie austragen müssen.
Die Momente mit Avas Mutter haben mir ein ums andere Mal Tränen in die Augen gejagt und ich wollte ihr einfach nur helfen. Diese Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung und dieses ständige Weitermachen kommen einfach unglaublich gut an.
Auch die Hochs und Tiefs der Beziehung sind gut gestaltet. Passend für das Alter und eben nicht alles nur rosarot. Ich habe so mit den Beiden mitgefiebert, mitgelacht, mitgeweint, mitgeschwärmt und mitgehofft. Ich war von Anfang bis Ende voll dabei.
Das Buch endet in einem fiesen Cliffhanger und jetzt wo ich mitten in Band zwei bin, muss ich sagen, dass ich auch der Meinung bin, dass man ein dickes Buch anstelle von zweien hätte machen können.
Aber ich kann dieses Buch und die Fortsetzung nur empfehlen!