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Benutzername: 
madl_books
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


ausgezeichnet

Mit „Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden“ hat Amy Suiter Clarke einen Thriller geschrieben, der alles hatte was ich mir von einem genialen Thriller wünsche. Nämlich in erster Linie ganz viel Spannung und Abwechslung! Die war hier von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Das merke ich meist daran, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte. Dazu hat mich auch der Aufbau der Geschichte sehr fasziniert. Da wir hier eine Podcasterin als Protagonistin haben, spielt auch ihr Podcast „Justice Delayed“ eine zentrale Rolle und ist perfekt in die Geschichte mit eingebunden. So bekommen wir in Form von Transkripten immer wieder Einblick in diesen. Ich habe mir diese Kapitel als Tonspur angehört. Diese findet man nämlich auf der Verlagsseite zu diesem Buch. Das hat das ganze für mich so besonders und einzigartig gemacht. Denn die Vertonung ist wirklich genial und ich kann euch die Kombination nur sehr ans Herz legen.
Ich konnte mir dadurch jedenfalls die Geschichte zum Teil sehr real vorstellen und mich gut hineinversetzen.
So habe ich die ganze Zeit das Gefühl gehabt live mit dabei zu sein und habe auch bei der Aufklärung des Falls besonders intensiv mitgefiebert. Bis zum Ende hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, was alles dahintersteckt und wie was zusammen passt. Einige Twists haben mich echt überrascht.

Auch bei den Charakteren kann man nicht meckern. Ich fand alle sehr gut ausgearbeitet. Vor allem die Vielfalt, die die Autorin durch ihre Figuren mit einbringt, war super gewählt.
Ich hoffe sehr, dass da noch weitere Bände erscheinen werden und ich nochmal in den Genuss komme auf so ein tolles und spannendes Lese-/Hörerlebnis.

Von mir eine absolute Empfehlung für alle Thriller-Fans.

Bewertung vom 27.04.2021
Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1


sehr gut

Das Autorenduo Helene Sommerfeld hat mit diesem Buch einen sehr gelungenen Auftakt zu ihrer neuen Reihe rund um die Polizeiärztin Magda Fuchs vorgelegt.
Magda Fuchs ist eine Figur, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Mit dem Herz am richtigen Fleck, viel Feingefühl und sturer Hartnäckigkeit nimmt sie sich den Sorgen und Ungerechtigkeiten der Menschen an. Vor allem die der Kinder. Denn diese scheinen zu diesen Zeiten niemanden zu interessieren. Womit Magda, Ina und Kommissar Kuno hier konfrontiert werden und was für Abgründe sich auftun, damit hätte die junge Ärztin niemals gerechnet. Und auch mich haben die Schicksale der Kinder nicht kalt gelassen und sehr betroffen.
Die Stimmung ist dazu sehr düster und etwas drückend. Aber auch, durch die vielen Krimi-Elemente, sehr spannend. Für mich die perfekte Mischung.

Das einzige mit dem ich zunächst ein wenig überfordert war, waren die vielen Charaktere. Denn neben Magda, Ina und Kuno, begleiten wir auch noch Celia, die sich aus ihrer Ehe befreien möchte, Doris, eine junge Frau die sich ihren Traum als großen Star verwirklichen möchte, Ruth, eine Rechtsanwältin die sich wenig um Konventionen schert und Erika, die sich als Polizeireporterin behaupten möchte. Diese ganzen Figuren überzeugen alle auf ihre eigene interessante Art und sind gut in den Roman eingebaut.
Allerdings braucht man ein wenig Zeit um alle kennenzulernen. Aber wenn man sich dann ein wenig eingelesen und den roten Faden gefunden hat, ist es ein sehr spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis.

Mir hat dieser Ausflug in die zwanziger Jahre wieder sehr gut gefallen. Auch wenn ich schon viele Romane mit starken Frauen, zu dieser Zeit gelesen habe, so kann ich trotzdem nicht genug davon bekommen.
Daher wird die Fortsetzung auf jeden Fall bei mir einziehen. Denn ich bin so gespannt, wie es nach diesem Ende weitergeht

Bewertung vom 11.04.2021
Als wir uns die Welt versprachen
Casagrande, Romina

Als wir uns die Welt versprachen


gut

Mit voller Vorfreude bin ich an diesen Roman gegangen, denn ich fand, der Klappentext klingt einfach nach einer interessant, bewegenden aber auch humorvollen Geschichte. Denn wenn sich eine Dame im Alter von neunzig Jahren alleine auf den Weg über die Alpen macht, mit nichts außer einem Handkarren, das nötigste an Kleidung und einem Papagei, dann könnte es doch recht unterhaltsam werden. Und in gewisser Weise, war es das auch. Nach kürzester Zeit sind ihr schon der Geldbeutel und all ihre Ausweispapiere abhanden gekommen. Keine guten Voraussetzungen. Aber zum Glück trifft sie unterwegs auf genug Menschen, die ihr behilflich sind.

Edna hat mich zu Beginn dieser Reise, absolut abgeholt und mitgenommen. Die ersten Kilometer, war ich eine aufmerksame Reisebegleiterin und fand es sehr spannend und unterhaltsam. Leider hat mich die „alte“ Edna aber mit der Zeit etwas verloren. Ich fand ihren Weg immer langweiliger und stellenweise dadurch sehr langatmig. Es passierte mir gefühlt einfach zu wenig. Ihre Begegnung waren allesamt nichts besonderes, weder hatten sie was berührendes, überraschendes noch aufregendes.

Der Handlungsstrang in der Vergangenheit, als wir die „junge“ Edna begleiten, hat mich dagegen um vieles mehr berührt. Was ihr und tausend anderen Kindern widerfahren ist, war sehr ergreifend erzählt. Und doch hat mir auch da die Ausarbeitung der Charaktere nicht ausreichend zugesagt. So konnte ich gerade zu Jacob keinen Bezug aufbauen. Was ich wirklich sehr schade fand, denn eigentlich spielt auch er eine größere Rolle in diesem Roman.

Insgesamt bin ich aber trotzdem froh diesen Roman gelesen zu haben. Denn auch wenn er mich nicht komplett überzeugen konnte, so gab es doch einige schöne, nette und berührende Momente mit Edna und ihrem Papagei, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Bewertung vom 11.04.2021
Blütengrab
Fink, Ada

Blütengrab


sehr gut

Das war ein Buch genau nach meinem Geschmack. Auch wenn ich nicht so richtig entscheiden kann, in welches Genre ich es einordnen würde. Als Thriller ist diese Geschichte angepriesen, aber wer hier einen kurzweiligen spannenden und blutigen Thriller erwartet, der könnte eventuell enttäuscht werden.
Diese Geschichte ist eher eine Mischung aus solidem Krimi, Spannungsroman und ein hauch Thriller. Mir hat aber genau diese Mischung sehr zugesagt. Denn weder mangelt es an Spannung, noch an überraschenden Wendungen. Zudem haben es mir die Charaktere sehr angetan. Ulrike und Ingo, das Ost-West Duo, schieben ihre voreingenommenen Vorurteile beiseite und wachsen im Laufe der Geschichte zu einem super Team zusammen.
Beide haben ihre privaten Probleme, die auch eine große Rolle spielen. Aber die sind so gut in den Fall integriert, sodass es sich nicht zu überladen anfühlt, sondern sich eher zu einer komplexen Hintergrundgeschichte entwickelt, die für beide so einige unangenehme Überraschungen parat hält.

Wer also auch Lust auf einen komplexen Fall mit einem tollen Twist hat, dazu eine düstere Atmosphäre sucht, es aber nicht so blutig braucht, der sollte sich „Blütengrab“ auf jeden Fall mal anschauen.
Mir hat dieser Ausflug in die Nachwendezeit jedenfalls sehr gut gefallen und ich hoffe, das dies nur ein Auftakt zur eine Reihe ist. Denn gerne würde ich das Ermittlerduo ein andermal wieder begleiten

Bewertung vom 13.01.2021
Der Mädchenwald
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


ausgezeichnet

Sam Lloyd hat mit „Der Mädchenwald“ einen äußerst spannenden und düsteren Thriller geschrieben, der mich von der ersten Seite für sich eingenommen und mir so einige Gänsehautmomente beschert hat. Mit durchweg spannenden und unvorhersehbaren Wendungen hat mich der Autor durch die Geschichte geführt. Mir fiel es stellenweise sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Geschichte wird uns abwechselnd aus der Perspektive von Elijah, Elissa und der ermittelnden Polizistin Mairéad erzählt. Wobei ich sagen muss, dass mir vor allem die Perspektive von Elijah am meisten zugesagt hat. Dieser Charakter war einfach von Anfang an sehr rätselhaft, geheimnisvoll und sehr undurchschaubar. Durch die „Ich-Perspketive“ hat man einen sehr guten Zugang zu Elijah und seinen Gedanken. Erfährt aber erst Stück für Stück mehr über ihn und bekommt somit erst langsam ein vollständiges Bild. Und genau das macht das ganze so interessant und spannend.

Aber auch Elissas Schicksal lies mich nicht kalt. Es gab viele Momente, in denen ich mit ihr mitgelitten habe, da gerade ihre seelischen Qualen in der Gefangenschaft sehr detailliert und ausführlich beschrieben wurden. Aber ich habe sie auch auf vielen Seiten für ihren Mut, ihre Stärke und ihre Raffinesse bewundert. Wie sie es schafft, kleine verschlüsselte Botschaften zu versenden, um so die Polizei zu erreichen, war schon sehr interessant und beeindruckend.

Was mir lediglich nicht gefallen hat, war die ermittelnde Polizistin Mairéad. Während Elissa um ihr Überleben kämpft, setzt Mairéad alles daran sie zu findet. Allerdings blieb dieser Charakter, im Gegenzug zu den übrigen, absolut farblos und nicht greifbar. Dazu wurde sie mit privaten Problemen ausgestattet, die für mich doch sehr überzogen wirkten und die diese Geschichte überhaupt nicht gebraucht hätte.

Aber gut, das ist dann auch schon mein einziger Kritikpunk. Denn ansonsten war dieser Thriller einfach bombastisch. Anders, speziell und wahnsinnig überraschend, das ist „Der Mädchenwald“ für mich definitiv gewesen.

Bewertung vom 01.12.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


ausgezeichnet

Mit „Amissa – Die Verlorenen“ ist Frank Kodiak ein sehr guter Einstieg in eine neue Thriller-Reihe gelungen.

Amissa ist eine Hilfsorganisation, die weltweit nach verschwundenen Personen sucht. Für diese Organisation arbeiten unsere beiden Hauptcharaktere Rica und Jan Kantzius als Privatdetektive. Das Ehepaar hat selbst eine schwierige und grausame Vergangenheit hinter sich. In der Geschichte werden immer wieder Anspielungen zu dem Buch „Das Fundstück“ gemacht, in denen die Charaktere wohl auch schon eine Rolle gespielt haben. Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen und habe auch nicht das Gefühl, dass ich gespoilert wurde. Eher bin ich jetzt noch neugieriger.

„Amissa- Die Verlorenen“ hat mir nämlich wahnsinnig gut gefallen und hat mir spannende Lesestunden beschert.
Jan und Rica sind ein tolles Team, das unterschiedlicher nicht sein könnte, aber das ich gerade deswegen durchweg sympathisch fand. Beide sind eher „unkonventionell“, nicht auf den Mund gefallen und haben so ihre eigenen, manchmal etwas drastischen Ermittlungsmethoden.

Die Geschichte wird uns aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Somit begleiten wir sowohl Rica und Jan, als auch Täter und Opfer. Das macht das ganze unheimlich spannend und temporeich. Durch die kurzen Kapitel, die immer wieder spannend enden, bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Die Handlung und die Geschichte um verschwundene Mädchen, ist zwar nichts neues, aber muss es auch nicht sein. Denn dieses Thema ist immer noch aktuell und wird hier, durch Gefahren im Internet und sozialen Netzwerken beängstigend real dargestellt.
Ich musste jedenfalls das ein oder andere mal schlucken. Denn Frank Kodiak beschönigt hier nichts und hinterlässt bei mir ein doch beklemmendes Gefühl.

Wer also einen spannenden und kurzweiligen Thriller mit abwechslungsreichen Charakteren sucht, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 19.11.2020
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Die Hornisse“, Band drei um das Ermittlerduo Tom Babylon und Sita Johanns, legt Marc Raabe wieder ein absolutes Thriller-Highlight hin. Band 1 und 2 waren für mich schon grandios, aber dieser Teil setzt durch seinen äußerst komplexen Inhalt noch einmal einen drauf.

Marc Raabe ist es gelungen, von der ersten bis zur letzten Seite zu überzeugen. Sein bildlicher, leichter, flüssiger und spannungsgeladener Schreibstil lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen. Dazu mag ich, neben den tollen Charakteren, vor allem den ganzen Aufbau der Geschichte. Wie auch schon in den Vorgängerbänden befinden wir uns auf zwei Zeitebenen. Diese verwebt der Autor wieder absolut gekonnt. Beide Erzählstränge sind von hoher Spannung, überraschenden Wendungen und interessanten Einblicken geprägt.

Bis zum Ende hatte ich keine Ahnung wie die beiden Geschichten logisch zusammenpassen könnten. Marc Raabe streut einfach wahnsinnig viele Puzzleteile, die erst am Ende alle perfekt ineinander passen.

Natürlich spielt auch das Privatleben von Tom Babylon wieder eine sehr große Rolle. Denn gerade das macht diese Thriller-Reihe vor allem aus. Deswegen kann ich nur empfehlen, diese Reihe unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn Tom Babylons Vergangenheit zieht sich durch alle Bände und nur so versteht man die ganzen Zusammenhänge und auch das Verhalten der Charaktere. Diese werden nämlich nicht, wie in anderen Reihen, immer wieder neu wiederholt.

Also wenn ihr diese Reihe noch nicht kennt, dann fangt unbedingt an. Für mich heißt es jetzt leider wieder warten auf Band 4. Ich hoffe sehr, der Autor lässt sich nicht allzu viel Zeit. Denn nach diesem Ende hätte ich am liebsten sofort weitergelesen.

Bewertung vom 24.10.2020
Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


sehr gut

„Rache, auf Ewig“ ist der dritte Fall für die beiden Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler. Nachdem ich die beiden Vorgänger so gefeiert habe, hab ich mich riesig auf dieses Buch gefreut.
Nicht nur, dass das Cover wieder sehr gelungen ist und zu der Reihe passt, auch hört sich der Klappentext wieder so spannend.
Und genau das war dieser Thriller auch. Von der ersten bis zur letzten Seite absolut spannend und fesselnd. Durch den tollen Schreibstil und die knackig kurzen Kapiteln bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Auch die Charaktere mochte ich wieder sehr gern. Allerdings waren sie mir hier ein wenig zu blass geblieben. Mir fehlten gerade Jans Eigenheiten und sein Sarkasmus. Leider genau das, was ich in den Vorgängerbänden so gemocht hatte. Das blieb hier ein wenig auf der Strecke. Und auch die typischen überraschenden Wendungen und das rätseln bis zum Ende waren hier nicht ganz so gut ausgetüftelt, wie ich es von Lars Schütz gewohnt war. Aber das ist schon meckern auf hohem Niveau. Denn ansonsten war es wieder ein sehr gelungener Thriller, mit vor allem für mich ganz neuen Mordmethoden. Bis dato, habe ich nicht gewusst, dass man mit Bambus jemanden töten kann. Eine sehr grausame Methode. Und auch sonst hält der Täter einiges an Kreativität in seinen Morden parat.

Für Thriller-Fans kann ich diese Reihe nur wärmstens empfehlen. Und auch wenn Band 3 für mich ein klein wenig schwächer war, freue ich mich schon jetzt auf weitere Fälle mit Grall und Wyler.

Bewertung vom 21.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

"Raum der Angst " ist ein Thriller für den man sich am besten einen ganzen Tag Zeit nimmt. Denn ich verspreche euch, wenn ihr einmal anfangt zu lesen, dann könnt ihr nicht mehr aufhören bis ihr die letzte Seite umgeblättert habt. Der Autor geht hier mit einem wahnsinnigen Tempo voran und lässt dem Leser nicht eine Sekunde Zeit zum durchatmen. Mit einem sehr angenehmen und spannenden Schreibstil entwickelt sich von der ersten Seite eine regelrechte Sogwirkung. Kurze und knackige Kapitel, die jeweils immer wieder mit kleinen Cliffhangern enden, sorgen dafür, dass die Seiten nur das dahin fliegen.
Besonders gepackt hat mich aber vor allem die beklemmende und beängstigende Atmosphäre, die hier sehr glaubhaft eingefangen und transportiert wurde. So das ich mit den Charakteren in jedem Raum mitgefiebert habe. Was wird wohl diesmal geschehen? Wer wird sterben und vor allem wie?
Die Räume wurden so gut beschrieben, dass ich das Grauen direkt vor Augen hatte. Und auch die Morde, die hier natürlich nicht ausbleiben, sind wahnsinnig brutal und verstörend. Man sollte sich auch nicht daran stören, dass es auch zu ein paar unglaubwürdigen Szenen kommt, die sich gerade zum Ende hin etwas überschlagen. Für mich haben sie aber perfekt hineingepasst und so für guten Nervenkitzel gesorgt.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der kurzweilige Thriller mag und rasante Spannung liebt.
Ich freue mich das dies nicht das letzte Buch von Marc Meller ist, denn das Ende lässt auf einen weiteren Teil hoffen. Bin sehr gespannt was da noch kommt.

Bewertung vom 29.07.2020
Schatten und Licht / Fräulein Gold Bd.1
Stern, Anne

Schatten und Licht / Fräulein Gold Bd.1


sehr gut

„Fräulein Gold – Schatten und Licht“ ist der 1. Band der neuen Saga von Anne Stern.

Mit diesem Auftakt hat mich die Autorin sehr überrascht. Denn ich hatte angenommen mich erwartet hier ein „typischer“ historischer Roman, bei dem wir Fräulein Gold in ihrem Alltag als Hebamme in Berlin in den 20iger Jahren begleiten. Aber was man hier bekommt ist so viel mehr. Und das im absolut positiven Sinne. Denn uns als Leser erwartet hier ein spannender Genremix, in dem historischer Roman und Krimi eine gute Kombination ergeben.


Unsere Protagonistin Hulda Gold ist Mitte 20, alleinstehend und arbeitet als Hebamme in Berlin. Sie liebt ihren Beruf und vor allem ihre Unabhängigkeit. Kein Mann bestimmt, ob sie arbeiten darf oder nicht.
Aufopferungsvoll kümmert sie sich um die werdenden Mütter in den Elendsvierteln Berlins. Denn gerade die Schicksale dieser Frauen liegen Hulda besonders am Herzen. So arbeitet sie auch sehr viel ohne Honorar und ist sehr beliebt aufgrund ihres großzügigen Herzens. Bei einem ihrer Hausbesuche erfährt sie von einer Frau, die tot im Landwehrkanal gefunden wurde. War es ein Unfall? Selbstmord? Oder doch Mord? Hulda lässt das ungeklärte Schicksal dieser Frau nicht los und fängt an Nachforschungen zu betreiben. Dabei begibt sie sich aber selbst in Gefahr und gerät in die tiefen Abgründe der Stadt.


Hulda Gold hat mir als Charakter richtig gut gefallen. Sie wirkt durch ihre, eigenwillige sympathische Art und mit ihren Ecken und Kanten sehr authentisch und vielschichtig. Zudem nimmt sie absolut kein Blatt vor den Mund und spricht einfach drauf los was sie denkt. Ihr Gegenpart, der ermittelnde Kommissar Karl North, ist auch eine interessante Figur. Als Waisenjunge groß geworden, hatte er es auch nicht immer leicht in seinem Leben. Trotzdem hat er es geschafft sich eine gute Existenz aufzubauen. Daher gefällt es ihm natürlich überhaupt nicht, dass Hulda sich in seine Arbeit einmischt.

Anne Stern hat es geschafft, die Atmosphäre des damaligen Berlins sehr gut zu transportieren. Denn gerade das Elend und das Leid ist auf jeder Seite spürbar. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und durch unterschiedliche Perspektiven wird es auch nicht langweilig. Das einzige was mich im Lesefluss ein wenig gestört hat, war der Berliner Dialekt, den hier einige Nebencharaktere verpasst bekommen haben. Einerseits wirkt es natürlich so authentisch und passt auch im Grunde zu den Charakteren. Aber ich bin beim lesen immer wieder drüber gestolpert und musste meist zwei oder dreimal lesen um zu verstehen, was da stand.
Zudem fand ich leider auch, dass die Tätigkeit als Hebamme sehr in den Hintergrund gerückt ist und der Fall um die tote Frau zu sehr im Vordergrund stand. Ich hätte mir da noch ein wenig mehr Ausgeglichenheit gewünscht.

Ansonsten war es aber ein sehr guter Auftakt der Reihe, der mir schöne Lesestunden beschert hat und der mich jetzt sehr gespannt auf den nächsten Band hinfiebern lässt.

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