Benutzer
Benutzername: 
Nourea
Wohnort: 
Straubing

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2025
Hörner, Franziska

Und mir bleibt der hässliche Hund


ausgezeichnet

Kurz vor seinem 17. Geburtstag verliert Felix durch einen schrecklichen Unfall am Ende der Osterferien seine Eltern und seine 13jährige Schwester Isa. Neben seiner tiefen Trauer bleibt ihm nur Isas geliebter Mischlingshund Bolt – mit dem Felix bis dahin so gar nichts anfangen konnte. Da er über Wochen kaum aus dem Bett kommt, auch nicht in die Schule gehen kann, beginnt er eine Psychotherapie. Dort lernt er in den Sommerferien den etwa gleichaltrigen Mo kennen, der mit seiner Familie einige Jahre zuvor aus Syrien flüchtete. Als Dritte im Bunde gesellt sich die 16jährige Marie zu den beiden Jungs, die zwar zwischen ihren geschiedenen Eltern hin- und herpendelt und sehr oft auf ihre deutlich jüngere Schwester aufpassen muss, aber dennoch psychisch stabil ist, weil sie sich über Dinge, die sie nicht ändern kann, nicht unnötig viele Gedanken macht.
Felix und Mo haben beide zahlreiche Ängste und werden immer wieder von schrecklichen Panikattacken regelrecht überfallen. Mit Maries Hilfe als Aufpasserin beschließen sie dennoch, sich immer wieder abwechselnd einer ihrer Ängste zu stellen und sie so zu überwinden. Als sie sich jedoch eines Tages auf eine Art Mutprobe einlassen, ohne dass Marie anwesend ist, eskaliert das ganze gehörig.
Der Roman ist aus der Sicht von Felix erzählt, dessen tragischer Verlust seiner Kernfamilie einem beim Lesen auch selbst sehr zu Herzen geht. Nur langsam findet er einen Weg aus seiner tiefen Trauer heraus, und da ist es vor allem Bolt, der hilfreich für ihn ist, da dieser ebenfalls sehr leidet. Aber auch Mos Geschichte berührt tief. Die sich immer mehr vertiefende Freundschaft der beiden Jungs, die sich gegenseitig so gut ohne viele Worte verstehen können, kommt sehr authentisch rüber.
Sprachlich ist das Buch in einem lockeren, in Hinblick auf Mo auch oft humorvollem Stil erzählt. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, da ich natürlich für beide Jugendliche hoffte, dass alles sich irgendwie zu einem hoffnungsvollen Ende fügt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.09.2025
Davidsson, Cecilia;Haridi, Alex

Tofsla und Vifsla im Mumintal


sehr gut

Ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch aus der Welt der Mumins nach einer Erzählung von Tove Jansson. Zwei kleine Wesen, Tofsla und Vifsla, kommen mit einem Koffer ins Mumintal, um dort vor der bösen Morra, die sie verfolgt, Zuflucht zu suchen. Die Morra behauptet, dass das ihr Koffer sei, Tofsla und Vifsla sehen das aber anders und hüten das Kofferinnere als großes Geheimnis. Die Muminfamilie nimmt die beiden herzlich und fürsorglich auf und sorgt dafür, dass eine auch für Morra akzeptale Lösung gefunden wird, denn der Kofferinhalt gehört tatsächlich ihr.
Tofsla und Vifsla sprechen ein lustiges „Ausländisch“, in das man sich beim Lesen erst ein bisschen einhören muss. Dann ist es aber sehr lustig und macht auch bestimmt den Kindern, die zuhören, viel Spaß. Eine unterhaltsame Geschichte, die nicht unbedingt moralisch daherkommt.

Bewertung vom 24.08.2025
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer auf der Adlerinsel / Hilda Hasenherz Bd.2


ausgezeichnet

Hilda Hasenherz hat zusammen mit ihren Freunden im ersten Teil der Reihe dafür gesorgt, dass das Leben in der Löffelburg und dem darunter befindlichen Hasenbau so viel besser für alle Mitglieder der Hasenkolonie geworden ist und der böse Hase Baron Ratzezahn fliehen musste. Als sie und Prinz Lämpchen durch einen von einem Papageientaucher überbrachten Brief erfahren, dass die so schmerzlich vermisste Mama von Lämpchen entführt wurde und auf der Adlerinsel gefangen gehalten wird, ist klar, dass sich die weltbeste Abenteuer- und Heldenhäsin Hilda Hasenherz zusammen mit Lämpchen und ihren Freunden aus dem Wald sofort auf dem Weg macht, um Mara Mümmel zu befreien. Aber wie soll die kleine Gruppe über das weite Meer kommen und wie Lämpchens Mutter gegen den Willen zweier rivalisierender Könige befreien?
Band 2 ist eine weitere warmherzige Freundschaftsgeschichte und spannende Abenteuerreise. Auch dieser Band ist wunderschön illustriert. Absolute Leseempfehlung für die ganze Familie.

Bewertung vom 24.08.2025
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer im Fuchswald / Hilda Hasenherz Bd.1


ausgezeichnet

Die kleine Häsin Hilda Hasenherz findet sich nicht damit ab, dass sie zeit Lebens nicht aus dem unterirdischen Bau herauskommen soll, wo sie unter enormen Druck durch den bösartigen Hasen Baron Ratzezahn dazu verdammt ist Möhren zu ernten, bzw. in den Bau zu ziehen, die sie und die anderen Buddelhasen selbst noch nie gegessen haben. Der Baron behauptet, dass es draußen sehr gefährlich sei und dass all die Möhren nur für den kleinen Prinzen Lämpchen bestimmt seien, der mit seinem königlichen Vater am Rand des Möhrenackers wohnt. Hilda aber hat eine Abenteurerseele und will etwas von der Welt kennenlernen. Sie macht sich auf den Weg über das gefährliche, von einem Falken beobachtete Feld, in den tiefen Wald, um den alten Fuchs Sam Grau zu finden und um Hilfe hinsichtlich des Barons zu bitten. Schon bald hat Hilda treue Freunde an ihrer Seite, den Igel Igromir, das Eichhörnchen Eicho und das Rotkehlchen Ritter Robinius.
Hilda Hasenherz ist eine wahre Heldenhäsin. Nichts bringt sie von ihrem Ziel ab, keine Angst hält sie zurück. Sie ist selbst mutig und tapfer und weiß aber auch, dass sie ihren Freunden vertrauen kann. Was soll da dann schon schiefgehen?
Das Buch ist wirklich sehr warmherzig und toll geschrieben. Die zahlreichen Illustrationen sind wunderschön. Eine Geschichte, die hoffentlich die ganze Familie zu gemütlichen Lesestunden zusammenführt.

Bewertung vom 24.08.2025
Scheffel, Annika

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten


ausgezeichnet

Mama braucht unbedingt ein Wochenende für sich. Deshalb verspricht der 13jährige Janne gut auf seinen deutlich jüngeren Bruder Pino aufzupassen. Doch kaum ist die Mutter weg, kann Janne sein Versprechen nicht mehr halten. Viel zu genervt ist er von seinem kleinen Bruder, der so gerne mit ihm wie früher spielen möchte, und knallt ihm deshalb einfach die Tür vor der Nase zu. Doch dann geschieht es: ehe Pino sich versieht, hat er sich in einen süßen kleinen Hund mit Pinos menschlichen Augen verwandelt. Als wäre das nicht schon tragisch genug, bekommt er auch noch zu spüren, dass Janne es viel schöner finden würde, so einen Hund zu haben statt des nervigen kleinen Bruders. Pino läuft weg und muss sich auf der Straße behaupten, wo plötzlich alles so anders aussieht. Zum Glück trifft er auf die Straßenkatze Fritzi, die ihn unter ihre Fittiche nimmt, weil sie sicher ist, dass sie weiß, wie Pino wieder in einen Menschen zurück verwandelt werden kann. Mit ihr zusammen erlebt er eine Menge Abenteuer und gewinnt neue Freunde.
Eine warmherzige und zauberhafte Verwandlungsgeschichte mit passenden Illustrationen, die schöne und gemütliche Vorlesestunden beschert und auch für Leseanfänger geeignet ist.

Bewertung vom 24.08.2025
Goodall, Anna

Das Geheimnis der weißen Krähe / Maggie Blue Bd.2


sehr gut

Ob Maggie Blue das will oder nicht, sie muss zurück in die Düsterwelt, aus der sie in Band 1 dieser Reihe gerade so entkommen ist. Eigentlich fühlt sie sich in ihrer Welt zunehmend wohler. Sie versteht sich gut mit ihrer Tante Esme, bei der sie wohnt, und hat in Ida und Will sogar so etwas wie Freunde gefunden. Als aber eine weiße Krähe auftaucht und ihr nicht mehr von der Seite weicht, ist Maggie Blue klar, dass dies ein Ruf aus der Düsterwelt ist, dem sie folgen muss, da ihre aus der psychiatrischen Klinik entflohene Mutter dorthin verschleppt wird. Aber auch die Düsterwelt hat sich verändert. Dunkle Mächte haben die Sonnenstadt zerstört und sind auf dem Vormarsch. Selbst der einst gefürchtete Herrscher Eldrow ist nun zusammen mit seinem Sohn Oz auf der Flucht. Wie kann es Maggie Blue gelingen ihre Mutter und auch Ida, die ihr in die Düsterwelt gefolgt ist, zu retten? Daneben erfährt Maggie Blue einiges über ihre wahre Herkunft und versteht nun auch, warum es ihr überhaupt möglich ist, die Düsterwelt zu betreten.
Der zweite Teil dieser Reihe hat mir deutlich besser als der erste gefallen. Maggie ist immer noch sperrig und kantig, aber sie kommt nun wesentlich sympathischer rüber. Auch der einäugige Kater Hoagy ist wieder mit von der Partie und glänzt durch seine frechen Sprüche und seine grummelige Art. Ich bin froh, dass ich Band 2 weitergelesen habe und freue mich auf einen dritten Teil, denn dieses Mal blieb das Ende doch sehr offen. Empfehlenswert ist es meiner Ansicht nach aber schon, mit dem ersten Teil zu beginnen, da man sonst nur schwer in die Geschichte hineinfindet.

Bewertung vom 24.08.2025
Manow, Jona

Spion Nr 9 und die Kunst, nicht aufzufallen


sehr gut

Der ca. 11jähriche Estrich ist anders als andere Kinder. Weil er sich nicht wirklich gut in der Welt zurechtfindet, ist er davon überzeugt, dass er eigentlich von einem anderen Planeten stammt und als Spion auf die Erde geschickt wurde, um das dortige Verhalten der Menschen zu studieren. Seine Erkenntnisse und Beobachtungen hält er in einem Notizbuch fest, das er in einer nahezu unbenutzten Toilette der Schule versteckt. Eine Toilette, die laut Schulleiter Kinder wie ihm vorbehalten ist, denn eigentlich heißt Estrich Esther. Als Estrichs Notizbuch aus der Toilette verschwindet, eine geheimnisvolle Tüte und ein fremdes Mädchen dort auftauchen, muss Estrich aktiv und damit auch sichtbar werden.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte die Anspielungen und versteckten Hinweise, dass Estrich möglicherweise transgender ist, sehr. Manchmal empfand ich es als etwas anstrengend, Estrich in seine Gedankenwelt zu begleiten, die immer wieder um seine vermeintliche Herkunft vom Planeten Okocha und seinen Auftrag kreist. Wenn man sich aber darauf einlässt, dass so nun mal sein Innenleben aussieht, dann entsteht auch viel Verständnis und Wärme für ihn. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass viele Kinder ab 10 Jahre, diese berührende Erzählung verstehen werden. Sie ist sicherlich eher etwas für sensible, introvertierte Kinder, die nicht unbedingt Action und Abenteuer in ihrer Leselektüre suchen. Interessant könnte ich mir das Buch als Leselektüre für eine 5. Klasse vorstellen, um gerade auch so wichtige Themen wie Anderssein oder Transgender zu thematisieren.

Bewertung vom 24.08.2025
Drescher, Daniela

Giesbert und die Glücksschafe


sehr gut

Mit „Giesbert und die Glücksschafe“ treffen wir nun schon im fünften Band den kleinen Regentonnenwicht Giesbert von Daniela Drescher. In Giesberts kleiner, harmonischer Welt gibt es Neuzugang: drei Schafe namens Ida, Blümchen und Amalie. Giesbert findet das toll, nicht so begeistert sind die Gackerhühner, so dass es an dem kleinen Wicht liegt, neue Freundschaften anzubahnen. Daneben muss Giesbert auch der meist grummeligen Brunnen-Grundel helfen, mit den Hühnern und dem Maulwurf Schwarzpelz Weitspringen üben, Radieschen ernten, Zeit mit seinem besten Freund, dem Kater Munz, verbringen, aber vor allem dafür sorgen, dass es allen in seiner Welt gut geht.
Auch dieses Buch ist wunderschön von der Autorin illustriert. Die kurzen Geschichten, lassen sich gut vorlesen, sind meiner Meinung nach aber vor allem für sehr kleine Kinder geeignet, denn alle Geschichten sind sehr unaufgeregt, harmonisch und lieb.

Bewertung vom 24.08.2025
Mohr, Judith

Taschenzauberei


sehr gut

Der 11jährige Ben soll in der ersten Woche der Herbstferien in dem meist nicht so gut laufenden kleinen Waldhotel seiner Eltern aushelfen, und das auch noch zusammen mit seiner eher langweiligen Klassenkameradin Lea, die dort voller Übereifer ein Praktikum absolviert. Statt des erwarteten Handarbeitsclubs trifft jedoch ein Hexenzirkel im Hotel ein, dessen Mitglieder dort verschiedene Seminare veranstalten, an denen sie die beiden Kinder sogar teilnehmen lassen. Dadurch wird das Aushelfen im Hotel gleich viel interessanter und wird sogar noch besser dadurch, dass eine der Hexen bei der Abreise eine seltsame, sich selbst verwandelnde Tasche vergessen hat, vollgestopft mit magischen Elixieren, Pasten und Pulvern, deren Eigentümerin Lea und Ben nun ausfindig machen wollen. So beginnt für die beiden Kinder eine abenteuerlustige, aufregende Wanderung durch die Stadt, wobei sich schnell herausstellt, dass nicht ganz so nette Gesellen die magische Tasche an sich bringen wollen.
Das Buch liest sich schnell und flüssig. Die Handlung ist spannend und voller lustiger magischer Elemente. Kinder ab ca. 8 Jahre werden sicherlich ihren Spaß daran haben. Mir persönlich gefallen allerdings die mir bekannten Jugendbücher von Judith Mohr wesentlich besser (z.B. „I wie immer ich“ oder Cole und die Sache mit Charlie“), da sie eine sehr große Begabung hat, sich in ihre jugendlichen Protagonisten hineinzuversetzen, was in diesem Kinderbuch so nicht der Fall ist.

Bewertung vom 24.08.2025
Mierswa, Annette

Der Scherbenpalast


ausgezeichnet

Wer will denn schon von Hamburg nach Mannheim ziehen, wenn sie in ihrer Heimatstadt gut integriert ist, einen tollen Freundeskreis hat und in ihrer Theatergruppe aufgeht? Die 16jährige Lou jedenfalls nicht. Aber ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen – wenngleich mit jeder Menge Protest und Widerstand -, da ihre Mutter, eine bekannte Schauspielerin am Theater in Mannheim ein Engagement angenommen hat. Ihre Eltern kann Lou nach dem Umzug so gar nicht ertragen, dafür aber die etwas spleenige Freya, die im Nachbarhaus wohnt und die Fassade des Hauses mit zahlreichen Scherben aus unterschiedlichen Materialien verziert. Sowohl dieses Haus ist ein Scherbenpalast als auch Lous Leben. Mit dem Zertrümmern von Scherben für Freyas Haus beginnt sie so nach und nach auch ihre Widerstände gegen das neue Leben zu zerschlagen und findet in Sari und dem tiefsinnigen Tikey neue Freundschaften.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Lou ist so richtig schön kratzbürstig, worüber Eltern durchaus verzweifeln könnten. Diese bleiben aber ziemlich verständnisvoll und ihr zugewandt. Letztendlich schafft es Lou aus eigener Kraft, sich mit den neuen Umständen zu arrangieren und die Beziehungen aus ihrem alten Leben zu bewahren, die es auch wert sind. Neben Lou ist Freya für mich ein absolutes Highlight des Buches. So eine Nachbarin hätte ich auch gerne!