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Dana09
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Altomünster

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2021
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

Spannender True Crime-Thriller
Auch dieser Krimi der Fred-Abel-Reihe ist hochspannend. Die Handlung spielt ca. 2 Jahre nach dem Roman Zerbrochen . Man muss diesen Roman aber nicht gelesen haben um die neue Geschichte zu verstehen. Rahmenhandlungen und Personen werden gut erklärt. In diesem Roman muss Abel einen schweren Fall von Kindesmisshandlung aufklären. Da es sich dabei um die Nichte einer Kollegin handelt, geht ihm der auch persönlich besonders nahe. Das Thema Kindesmisshandlung geht sicher den meisten Leserinnen sehr nahe. Zimperlich und besonders empfindsam sollte man für diese Geschichte nicht sein. Die Welt libanesischer Drogenclans, die auch eine Rolle in dem Buch spielt, dürfte den Lesern fremd sein. Eine düstere Umgebung, in der es weder Zeugen noch Mitwisser geben darf. Ich habe auch die Sachbücher von Prof. Tsokos gelesen und war begeistert. Zu wissen, dass es sich bei dem Gelesenen um echte Fälle handelt, macht die Sache noch erschreckender. Als langjähriger Leiter der Gerichtsmedizin der Berliner Charité musste Michael Tsokos unvorstellbares Grauen sehen und grässliche Verletzungen untersuchen Zu Recht wurde Prof. Tsokos für seine Mitarbeit an gerichtsmedizinischen Untersuchungen im In- und Ausland mit diversen Preisen ausgezeichnet. . Als normaler Mensch kann man sich nicht vorstellen, mit welchen menschlichen Abgründen Gerichtsmediziner und Forensiker zu tun haben. Diese Erfahrungen wurden interessant und spannend zu lesen in diversen Büchern verarbeitet. Fazit: ein absolut gelungenes Buch, das die 5 Sterne-Höchstwertung verdient hat.

Bewertung vom 03.12.2020
Maurer, Martin

Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1


gut

Das Thema hat mich sofort angesprochen. Auch ich war in den 1980er Jahren jung, kenne natürlich den Handlungsort München und lese gern Thriller mit politischem Hintergrund. Sehr treffend finde ich die Milieu-Schilderungen und Beschreibung der Akteure. Auch der damalige Zeitgeist kommt gut rüber.
Ich finde es schön zu lesen, wie sich der Berliner Kriminalkommissar Nick Marzek nach dem Tod seiner Frau in München zurechtfindet. An die damalige politische Allmacht der CSU und besonders des Vorsitzenden F.J. Strauss musste er sich erst gewöhnen.
Nicht so gut finde ich, dass schon wieder das Klischee des angeschlagenen Ermittlers mit privaten Problemen und Schwierigkeiten zum Tragen kommt. Eigentlich ist dieses Thema schon lange durch Filme und Bücher ausgereizt.
Nach einem Brandanschlag auf eine Diskothek führen die Ermittlungen nach Italien. Anfangs sah es nach einem Revierkampf im Rotlichtmilieu aus, dann erhielt die Polizei ein Schreiben, in dem sich die fanatische Terrorgruppe LUDWIG zu dem Anschlag bekennt. Der Realitätsbezug zu aktuellen Fällen ist hierbei schon erschreckend.
Originell finde ich dabei, dass der Ermittler Unterstützung durch eine weibliche Reinigungskraft erhält, die als Übersetzerin fungiert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten arbeitet das ungleiche Ermittlerduo gut zusammen. Zum Teil waren die Ermittlungsarbeiten in Italien langwierig und zu ausschweifend beschrieben. Dadurch kam die Spannung und das Interesse schon ein bisschen abhanden.
Zum Ende hin stieg die Spannung allerdings wieder.
Bisher war Nick Marzek ein Unbekannter für mich. Nach der Lektüre von „Die Krüger“ werde ich mir aber einen älteren Fall des Ermittlers vornehmen.
Weniger ansprechend finde ich das Titelbild.