Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
margit
Wohnort: 
Pfarrkirchen

Bewertungen

Insgesamt 90 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2017
Durch alle Zeiten
Hammer, Helga

Durch alle Zeiten


sehr gut

Ein erfülltes Leben voller Höhen und Tiefen
Ein rundum gelungenes Erstlingswerk erscheint mit "Durch alle Zeiten" am 12.10.17 im Ullstein Verlag. Die Autorin Helga Hammer kann zurecht stolz sein auf die Geschichte rund um Ihre Protagonistin Elisabeth, deren Leben von der Kindheit bis hin zum Tod die Hauptrolle in diesem Roman spielt. Auf 270 Seiten wird "Lizzies" Lebensgeschichte abwechseln in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt und lässt uns tiefe Blicke in Ihr Herz werfen.
Zum Inhalt:
Schon als Kind hat es Elisabeth nicht leicht. Der Vater verstirbt früh, die Mutter arbeitet sich für die Kinder auf um Ihnen eine einigermaßen gute Zukunft zu bieten. Elisabeth ist ein kluges Kind und schafft es, eine Haushalts-Schule zu besuchen und zieht anschließend ins Ausland, um dort erste Erfahrungen zu sammeln und um zu vergessen - denn Ihre Jugendliebe hat Sie für eine eher standesgemäße Frau sitzen lassen. Doch noch wissen beide nicht, dass diese gemeinsame Liebesgeschichte sie Ihr Leben lang nicht loslassen wird. Denn in keiner Ihrer folgenden Liebeleien kann sie so hemmungslos lieben wie mit Niklas.
Meine Meinung:
Ein wundervolles Buch, ein Lebenswerk, dass von damals bis heute die starke Geschichte von Elisabeth erzählt. Angefangen von der Unterdrückung der Frau in den Kriegsjahren und noch länger danach bis heute, in denen die meisten Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen. Schonungslos berichtet uns die Autorin von all den Kränkungen, der Böshaftigkeit aber auch der bedingungslosen Liebe die Elisabeth in Ihrem Leben erfahren durfte.
Während des Lesens, oder eher während des regelrechten Verschlingens dieser Erzählung habe ich mich oft gefragt, ob es sich eigentlich um einen Tatsachenbericht handelt oder ob die Geschichte frei erfunden ist. Dies verrät die Autorin im Nachspann, denn tatsächlich ist Helga Hammer eine alte Freundin von Elisabeth. Und obwohl die Hauptprotagonistin also im realen Leben existiert, entspringt wohl ein Großteil der Geschichte der Phantasie der Autorin. Leider erfährt man nicht was wirklich wahr und was erfunden ist.
Was mir sehr gefällt sind der Schreibstil der Autorin, der stetige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart die zum Schluss ineinander verschmelzen und allgemein diese tolle Lebensgeschichte einer wahrhaft starken Frau.
Was mir eher negativ auffällt ist das Cover, weil dies in meinen Augen nicht wirklich zu der Geschichte passt. Bis auf eine kurze Szene, in der Elisabeth während einer Hochzeitsfeier Ihre Jugendliebe kennenlernt, ist das gesellschaftliche Vergnügen eher nicht Bestandteil des Buches. Die österreichischen Berge, der Bergbauernhof, ein Bild von Elisabeth im höheren Alter oder eines von früher, zusammen mit ihren Kindern, würde der Erzählung wohl eher gerecht werden. Alleine wegen des Covers hätte ich das Buch wohl in einer Buchhandlung nicht in die Hand genommen.
Ich vergebe sehr gerne 4 wohl verdiente Sterne und kann eine eindeutige Kauf- bzw. Leseempfehlung aussprechen. Und an alle zukünftigen Leser gerichtet: Wählt Euch mit dem Beginn des Lesen einen Zeitpunkt aus, wo Ihr euch ruhig für ein paar Stunden zurück ziehen könnt - denn glaubt mir - Ihr werdet das Buch nicht aus der Hand legen können bis Ihr die Geschichte von Elisabeth zu Ende gelesen habt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2017
Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1
Bornstädt, Matthias von

Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1


ausgezeichnet

Kommt mit uns in die spannende Welt von Algravia

Das Buch:
Mit "Die drei Magier - Das magische Labyrinth" erschien im September 2017 zeitgleich mit zwei anderen Geschichte dieser Reihe ein tolles Kinderbuch aus der Feder von Matthias von Bornstädt im arsEdition Verlag. Wem der Name des Autors bekannt vorkommt der erinnert sich wahrscheinlich sehr gerne an die kleine und bezaubernde Hexe "Bibi Blocksberg" - von dieser Reihe stammen nämlich viele Folgen von ihm.
Das Buch erschien als Hardcover-Ausgabe mit 160 farblich bebilderten Seiten, die von Rolf Vogt gezeichnet wurden.

Zum Inhalt:
Der dunkle Magier Rabenhorst will die Herrschaft über die Phantasiewelt Algravia ergreifen. Zum Glück gibt es da die kleinen leuchtende Lunies. Diese zauberhaften Elfenähnlichen Geschöpfe machen sich in der Menschenwelt auf die Suche nach den prophezeiten drei neuen Magiern. Und dort treffen sie auf die Kinder Vicky, Conrad und dessen Schwester Mila, die sie kurzerhand als die gesuchten Drei auserkoren haben. Durch einen Zauber locken sie die Kinder nach Algravia. In dieser phantastischen und magischen Welt versuchen die besorgten Einwohner nun, Vicky, Conrad und Mila davon zu überzeugen, dass nur Sie die Zauberer sind die Sie vor Rabenhorst beschützen können.

Unsere Meinung (Ich habe das Buch zusammen mit meiner 7-jährigen Tochter gelesen):
Die Bilder sind wirklich zauberhaft und die Geschichte kindgemäß spannende und kurzweilig geschrieben. Wir fieberten von Anfang an mit den süßen Lunies mit und drückten Ihnen fest die Daumen, die drei Magier in der Menschenwelt zu finden. Mit Vicky, Conrad und Mila finden Sie drei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch im Laufe der Geschichte ein großartiges Team werden. Ich habe meiner Tochter das Buch vorgelesen, zum selbst lesen wäre es Ihr noch zu lange gewesen. Trotz des langen Textes hörte sie mir sehr aufmerksam zu hat vor allen Dingen die freche Vicky sehr liebgewonnen.

Wir empfehlen dieses Buch sehr gerne weiter. Wer Bibi Blocksberg mag wird die Drei Magier lieben. Hex hex... 5 Sterne für diese Geschichte.

Bewertung vom 03.10.2017
Sieben Tage voller Wunder
Atkins, Dani

Sieben Tage voller Wunder


ausgezeichnet

Mein persönlicher Gänsehauteffekt - überraschende Wendung einer tollen Geschichte
Sehnsüchtig habe ich die Neuerscheinung von Dani Atkins erwartet und wurde nicht enttäuscht. Eine Gänsehaut-Geschichte entsprang der Feder der englischen Autorin mit "Sieben Tage voller Wunder". Am 02.10.2017 erschien mit 240 Seiten der Roman im Knaur Verlag zum Preis von 9,99 Euro. Ein toller Preis für eine sagenhafte Erzählung.

Zum Inhalt:
Nach fünf Wochen auf Heimatbesuch in Kanada fliegt Hannah zurück nach London. Bereits am Flughafen sticht Ihr dieser unverschämt gutaussehende braunhaarige Mann ins Auge und als es an Bord des Flugzeugs zu starken Turbulenzen kommt ist er es, der für Sie da ist und zusammen mit Ihr den folgenden Flugzeugabsturz überlebt. Gemeinsam nehmen Sie den Kampf um das Überleben in der Wildnis auf und nicht nur Ihr Leben, auch Ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Eine wunderschöne Geschichte - die allerdings nicht zu sehr auf Romantik und Gefühlen beruht sondern eher den blanken Überlebenskampf nach dem tragischen Flugzeugabsturz in der unbewohnten Wildnis von Kanada widerspiegelt. Die Autorin Dani Atkins schafft es, mich tief in dieses Drama eintauchen zu lassen und ich fühlte tief mit den beiden Hauptprotagonisten Hannah und Logan mit. Das Buch fesselte mich so stark, dass ich es innerhalb eines Nachmittags auslesen musste. Ich fieberte regelrecht mit beim Kampf ums Überleben, gegen Wölfe, gegen das Winterwetter und gegen das Verrückt werden.
Die 240 Seiten erschienen mir am Anfang für diese Art von Geschichte fast zu wenig. Im Nachhinein gesehen hat die Form der Erzählung aber genau so gepasst. Aufgeteilt ist das Buch in 8 Kapitel. Der Tag des Absturzes und die Woche danach in die einzelnen Tage gegliedert bis hin zur Rettung. Die ersten Kapitel sind länger und intensiver beschrieben als die letzten. Dies spiegelt allerdings auch wieder wie viel Kraft Hannah und Logan am Anfang für den Kampf ums Überleben aufbrachten und wie von Tag zu Tag dieses Gefühl weniger wurden.
Unglaublich und doch faszinierend ist der Schluss dieser Geschichte. Eine völlig überraschende und unerwartete Wendung lässt die Erzählung am Ende in einem komplett anderen Licht dastehen. Eine Wendung auf die - denke ich mal - wirklich keiner kommt. Lasst Euch überraschen.

Ich vergebe sehr gerne 5 glänzende Sterne für "Sieben Tage voller Wunder" - für die Liebe, für den unerbitterlichen Kampf und Überlebenswillen und für die vielen intensiven Gefühle mit denen mich die Autorin überrascht hat.

Bewertung vom 03.10.2017
Der Wunderling
Bartók, Mira

Der Wunderling


ausgezeichnet

Ich bin verliebt in diese Geschichte

Herzlich Willkommen im Land der Erdlinge und des Wunderlings. Hereinspaziert, tretet näher, das Vergnügen ist nur einen Schritt weit entfernt.... heute darf ich Euch einladen zusammen mit mir einen Blick in die Welt von "Nummer 13" - dem scheuen, einohrigen und sehr freundlichen Fuchs-Hasen-Menschen zu werfen.
Mit "Der Wunderling" erschien am 29.09.2017 im Verlag "Silberfisch" eine wunderbare Phantasiegeschichte und zugleich ein bezauberndes Märchen aus der Feder der Amerikanerin Mira Bartok. Erhältlich ist die Geschichte als Hardcover-Ausgabe, als EBook sowie als Hörspiel-CD. Sie wird der Jugendliteratur zugeordnet, ich kann die fabelhafte Welt von "Nummer 13" aber jedem ans Herz legen, der die Literatur liebt, der gerne auf Traumreise geht und es liebt sich verzaubern zu lassen.
Zum Inhalt:
Der Erdling "Nummer 13" wächst zusammen mit vielen anderen Erdlingen im Waisenheim für "misratene und abscheuliche Wesen" von Miss Carbunkel auf. Hier erlebt er eine Schikane nach der Anderen, bis er Freundschaft mit Trixie schließt, einem Vögelchen mit verstümmelten Federn. Ihr verrät er sein eisern gehütetes Geheimnis - er kann Geräusche wahrnehmen, die sonst niemand hören kann - so zum Beispiel wie Bienen Nektar schlürfen und sich Mäuse und Ratten untereinander verständigen. Die beiden Freunde schmieden einen Plan und schaffen es, aus dem kalten Heim zu fliehen um sich auf den Weg in die Schönheit der Welt zu machen.
Meine Meinung:
Welch zauberhafte Geschichte - seufz - viel zu schnell waren die doch 480 Seiten ausgelesen. Ich bin verliebt in die Erzählart der Schriftstellerin und kann durchaus nachvollziehen, warum sich Hollywood schon vor der Erscheinung des Buches die Filmrechte gesichert hat. Was wird uns hoffentlich bald für ein märchenhaftes Meisterwerk in Bild und Ton erwarten. Ich bin sehr gespannt darauf.
Bis dahin kann ich jedem Literaturbegeisterten Leser empfehlen die Nase in das Buch zu stecken und zu träumen.
Das Buch selbst in viele kurzweilige Kapitel unterteilt und erlauben es so auch dem jungen und vielleicht noch unerfahrenen Leser, sich langsam seitenweise an das Ende der Geschichte heranzuwagen.
Eine Mischung aus Märchen, Phantasiegeschichte, Kinderbuch und große Literatur wartet darauf von vielen Menschen - ob groß oder klein - erobert zu werden.
Was mich besonders gefällt sind die tollen Bilder im Buch und das wunderschöne Cover. Detailreich verziert mit vielen Hinweisen auf die Geschichte lädt es auf viele schöne kuschelige Lesestunden ein.
Ich vergebe von ganzem Herzen 5 sehr verdiente Glitzer-Sterne an den Wunderling und seine Erlebnisse und hoffe, dass ich Euch ermuntern konnte, auch Eure Herzen für dieses Märchen zu öffnen.

Bewertung vom 02.10.2017
Nachts am Brenner / Commissario Grauner Bd.3
Koppelstätter, Lenz

Nachts am Brenner / Commissario Grauner Bd.3


sehr gut

zunächst langatmig, dann doch noch fesselnd

Am 05.10.2017 erscheint im KiWi Verlag der 3. Fall rund um Commissario Johann Grauner und sein Ermittlerteam. Der 325 Seiten umfassende Krimi mit dem Titel "Nachts am Brenner" kostet 9,99 Euro und ist als Taschenbuch-Ausgabe erhältlich.
Inhalt:
Ein neuer Fall für Kommissar Grauner der es in sich hat. Eine Leiche - grausam zu Tode gekommen. Viele Fragezeichen um das Wieso Weshalb Warum tauchen auf. Eine Visitenkarte und ein Koffer geben dann Hinweise, dass es sich um ein düsteres Verbrechen handelt, das tief mit Grauners eigener und auch der internationalen Vergangenheit verbunden ist. Als auch noch ein zweiter Toter entdeckt wird lichtet sich langsam der Nebel und es scheint so, als könnte auch der Kommissar seine eigene Geschichte endlich klarer sehen.
Meine Meinung:
Der Beginn der Geschichte ist faszinierend. Zunächst der wirklich grausame Mord an Jakob Voltinger der einem die Übelkeit aufsteigen lässt. Doch dann tröpfelt die Erzählung erst mal für viel zu viele Seiten dahin, alles ist sehr langatmig beschrieben und ich war mehrmals daran, das Buch für immer zur Seite zu legen. Doch nach dem 1. Drittel nehmen die Geschehnisse richtig Fahrt auf und auf den kommenden knapp 200 Seiten wurde ich wirklich von der Handlung her noch von einem richtig gelungenen Krimi überrascht. Auch tappte ich bis zum Ende im Dunkeln wie der Fall wohl ausgehen könnte.
Mir persönlich fehlt aber ein gewaltiges Stück an Gefühlen, Gedanken und allgemein waren mir alle Protagonisten nicht greifbar. Ich habe normalerweise sofort feste Bilder vor Augen wie für mich die einzelnen Charaktere aussehen. Bis zum Schluss blieb mir dies bei Grauner und seinen Kollegen verwehrt. Meinem Bilderbuchkino fehlte einfach etwas und die verschwommenen Gesichter machten diesen Eindruck nicht besser.
Auch die vielen Mitwirkenden mit den noch dazu italienischen Namen und die vielfältigen Handlungsstränge machten es mir nicht leicht, das Buch zu lesen und alles sofort zu verstehen. Oft musste ich kurz innehalten und überlegen, wer nun gerade wieder gemeint ist, wer spricht, über wen gesprochen wird etc.
Was mir aber sehr gut gefällt ist die Sprache und Erzählart allgemein. Die vielen eingebrachten Verse, die literarischen Botschaften und die tiefgründigen Gedanken sind originell in das Krimigeschehen eingebunden und klingen mir noch immer im Ohr. Wie z.B. "Wer ist irr, wer nicht?" Niemand weiß es. " - "Wer ist irr, wer nicht?" - Es macht keinen Unterschied. "Irr ist, wer dazu gemacht wird". (Zitat aus vorliegendem Buch)
Insgesamt gesehen wirklich ein tolles Buch, ein wunderschönes Cover dass mir meine geliebten Berge zeigt, spielend im atemberaubenden Südtirol. Es schadet wohl nicht die beiden zuerst erschienen Bücher "Der Tote am Gletscher" und "Die Stille der Lärchen" zu lesen aber als Muss würde ich es jetzt nicht beschreiben. Man findet auch so schnell in die Geschichte hinein. Ich vergebe insgesamt - mit Bedacht an meine Kritikpunkte aber auch den vielen positiven Entwicklungen - 4 glänzende Sterne.

Bewertung vom 26.09.2017
Hamstersaurus Rex
O'Donnell, Tom

Hamstersaurus Rex


sehr gut

Lustige Phantasiegeschichte für Jung und jung gebliebene

Hier kommt er - die neue Spezies in den Klassenzimmern der Welt: Hier kommt Hamstersaurus Rex. Ein Hamstersaurus? Was soll denn das sein? Wir haben uns schon riesig auf die Erscheinung von diesem Buch gefreut um dieses Geheimnis zu lüften. Meine Kinder lieben wie ich Bücher über alles und jetzt im Herbst ist ja wieder die passende Zeit für viele gemütliche Lesestunden auf der heimischen Couch.

"Hamstersaurus Rex" erschien am 18.09.2017 im arsEdition-Verlag und stammt aus der Feder des Amerikaners Tom O`Donells. Die Illustrationen wurden von Tim Miller erschaffen und zeugen von viel kreativer Phantasie. Auf 265 Seiten zum günstigen Preis von nur 6,99 Euro dürfen wir in die Welt des Fabelwesens eintreten. Das empfohlene Alter liegt bei 9 Jahren. Dieser Empfehlung kann ich eindeutig zustimmen. Für jüngere Kinder ist das Buch aufgrund der Sprache und der vielen englischen Namen eher ungeeignet. Die Seiten sind immer wieder von Illustrationen begleitet und lockern das ganze Buch sehr auf.

Zum Inhalt:
Wie wohl in Amerika in vielen Schulen üblich erhält auch die Klasse des 12-jährigen Sam überraschend einen Hamster. Dieser schließt das kleine Tierchen sofort in sein Herz. Jedoch wir eine Klassenkameradin von Ihm zur "Hamsterbeauftragten" gekürt. Wie ärgerlich. Doch plötzlich ist der Hamster verschwunden. Gierig macht sich dieser über das "Dino-Max-Powerbooster-Proteinpulver" her und mutiert somit zum im Titel genannten "Hamstersaurus Rex". Nun verfügt er über messerscharfe Zähne und sogar einen winzigen Reptilienschwanz. Wie diese Phantasiegeschichte weitergeht? Lasst Euch überraschen und kommt mit in die Welt von Sam und "Rexi"

Meine Meinung:
Meine Kinder waren mit 8 und 7 Jahren fast noch zu jung für diese Geschichte und konnten den vielen englischen Namen und allgemein der Sprache im Buch noch nicht so recht folgen. Von daher habe ich das Buch selbst weitergelesen und lege es hauptsächlich Jungs ab ca. 9 -10 Jahren ans Herz. Eine tolle Geschichte mit viel Witz und Spaß die mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Mit 6,99 Euro ist das Buch auch verhältnismäßig preiswert zu erwerben und es erschafft eine tolle Phantasiewelt, in die man doch immer wieder gerne eintaucht.
Ich verleihe 4 von 5 Sternen für diese Geschichte. Ach ja - an alle Interessierten: Zeitgleich zum 1. Teil erscheint auch gleich Band 2 mit dem Titel "Hamstersaurus Rex gegen Eichhörnchen Kong"!

Bewertung vom 25.09.2017
Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
Divry, Sophie

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam


sehr gut

Die Literatur wird nie arbeitslos werden

Auf Sophie Divry`s Literaturwerk "Als der Teufel aus dem Badezimmer kam" war ich mehr als gespannt. Hoch angepriesen als Feuerwerk der Sprache und Triumph der Literatur sowie für zahlreiche Literaturpreise in Frankreich nominiert war ich schon fast aufgeregt, was mich auf den folgenden 272 Seiten erwarten sollte. Erschienen ist das Buch am 22.09.2017 im Ullstein Verlag zum Preis von 21,00 Euro, was für eine Hardcover Buch heutzutage ja schon fast Standard ist - auch wenn ich persönlich von Büchern über 20 Euro immer etwas abgeschreckt bin. Es ist doch eine Menge Geld die man in die Kultur investieren darf.

Zum Inhalt:
Sophie ist seit längerem Arbeitslos und hält sich nur noch durch die Grundsicherung und ein paar Nebenjobs - in denen Sie Artikel für Zeitungen schreibt - über Wasser. Im Wirrwarr der Behörden gefangen muss Sie dann bürokratiegemäß auch noch extra lange auf die Auszahlung des nächsten Geldes warten. Was überhand sind die Rechnungen die bezahlt werden müssen - was immer weniger wird sind die Euros in Ihrer Geldbörse und so bleiben nur noch wenige Münzen zum Überleben für viele Tage übrig. Wie wird Sophie in der nächsten Zeit ergehen? Lasst Euch überraschen.

Meine Meinung:
Zwischenzeitlich hatte ich mal überlegt das Buch ganz zur Seite zur legen da mich das Geschriebene teilweise eher genervt als überzeugt hat. Was mich aber dann doch gefesselt hat war die Geschichte an sich - wie ergeht es Sophie zu dem Zeitpunkt als Sie nur noch die Grundsicherung zum Überleben erhält? Wie fühlt Sie sich, mit knapp 30 Jahren, nur in einem kleinen Apartment zu leben wo Sie sich doch in diesem Alter bildlich schon viel weiter sah?
Sprachlich wirklich geschickt und brilliant nimmt uns die Autorin mit in diesen tristen Alltag von Sophie. Für die Übersetzung der vielen Wortspiele dürfte sicher ebenfalls ein Preis verleiht werden - diese Arbeit war sicher nicht leicht.

Bewertung vom 25.09.2017
Meine DIY-Küche
Prus, Agnes

Meine DIY-Küche


sehr gut

Tolle Rezepte für die DIY-Küche und noch viel mehr

Ich liebe kochen - ich liebe es in der Küche zu experimentieren und ich liebe "Did It Yourself". Was lag also näher als mir zu meiner bereits umfangreichen Kochbuchsammlung noch die DIY-Küche von Stiftung Warentest dazu zu kaufen. Das Cover sprach mich sofort an. Es ist einfach anders als andere Bücher dieses Genres. ABER: Und das ist einer meiner Negativ-Punkte: Für 16,90 Euro Kaufpreis hätte ich mir von der Herstellung her etwas anderes erwartet. Das vorliegende Buch ist nun doch vom Format her recht klein geraten und eine Hardcover-Ausgabe wäre auch nicht schlecht gewesen.

Was aber durchaus meine volle Aufmerksam erregt hat sind die Rezepte im Innenteil - und auf die kommt es ja schließlich an.
Das Buch ist aufgeteilt in die Kapitel
* "Hurra, ein freier Nachmittag" - Rezepte die in weniger als 60 Minuten zuzubereiten sind.
* "schönes Wochenende" - Vorbereiten am Samstag - Zubereiten am Sonntag
* "Endlich Ferien" - die unbeschwerten Tage laden ein zum Experimentieren in der Küche.
Es ist von wirklich einfach (selbst Ketchup herstellen, Salze aromatisieren oder Gemüsechips backen) bis zu fast schon hoch kompliziert (wie stelle ich selbst einen Sauerteig her - dieser dauert immerhin im Ansatz mehrere Tage) alles mit dabei was das DIY-Herz begehrt. Zum selbst Essen und zum Verschenken.

Die Rezepte selbst sind alle reich bebildert, gut beschrieben und - so denke ich - einfach nachzumachen wenn man über etwas Küchenerfahrung verfügt. Und sie reizen mich wirklich sehr! Noch nie zuvor kam ich z.B. auf die Idee, einen Graved Lachs selbst herzustellen - mit diesem Rezept erscheint mir das gar nicht schwer und ich freu mich schon auf den kommenden Wochenmarkt wenn mein Fischhändler des Vertrauens hoffentlich einen frischen Lachs im Angebot hat.

Was mir allerdings auch etwas negativ ins Auge sticht: Ich finde in diesem Buch irgendwie keine klare Linie. Von meinem empfinden her sollte es sich ja hauptsächlich um die Herstellung von Basics handeln die ich sonst eher kaufe: D.h. Ketchup, Senf, Tee, Müsliriegel, Gewürzgurken etc.
Demgegenüber stehen aber direkt exotische Rezepte wie Kimchi (ein koreanisches Superkraut) oder ein Kichererbsentofu - eher Rezepte die in ein spezielles Kochbuch gehören und nichts mit Basics zu tun haben.

Im Großen und Ganzen aber ein wirklich gelungenes Buch aus dem ich mir wertvolle Rezepte heraussuchen durfte und ich werde meiner Experimentierfreude demnächst sicher freien Lauf lassen.
Ich vergebe 4 Sterne und empfehle dieses Buch allen, die selbst gerne und viel kochen und auch z.B. gerne DIY-Geschenke verteilen.

Bewertung vom 19.09.2017
Drei Tage und ein Leben
Lemaître, Pierre

Drei Tage und ein Leben


ausgezeichnet

Erschütternder Schicksalsroman
Bereits die Leseprobe auf Vorablesen.de zu dem Buch "Drei Tage und ein Leben" zog mich absolut in Ihren Bann. Einerseits entsetzt über das Thema und sofort mit dem Gedanken behaftet wie ein Autor überhaupt auf so eine Idee kommen kann (denn so eine Geschichte ist denke ich mal bis jetzt ziemlich einzigartig) fesselte mich doch das Drama rund um den 12-jährigen Antoine an den Bildschirm. Und da mir die ersten beiden Kapitel absolut keine Ruhe gelassen haben, habe ich mir das Buch nach dem Erscheinungstermin selbst besorgt und innerhalb nur eines langen Leseabends, als wäre die Zeit stehen geblieben, regelrecht verschlungen. Die Geschichte ist einmalig und faszinierende, das Cover zeigt mir den 12-jährigen Remi - den Mörder - der doch eigentlich nur wie ein ganz normaler aber todtrauriger Junge aussieht und man möchte ihn am Liebsten in den Arm nehmen und ganz fest halten - Ihn - einen Mörder?

Die Geschichte beginnt im Jahr 1999 im französischem Örtchen Beauval. Der 12-jährige Antoine ist ein Außenseiter und mir nicht gerade symphatisch. Von seiner Mutter erhielt er das Verbot mit seinen "Freunden" PlayStatio zu spielen und so vertreibt er sich seine viele freie Zeit zusammen mit dem Nachbarshund im Wald, wo er sich alleine ein faszinierendes Baumhaus baut. Voller Stolz zeigt er dieses seiner Schulfreundin Emilie, für die er insgeheim schwärmt, doch Emilie lacht Ihn nur aus. Und dann muss er auch noch mit zusehen wie sein treuer Weggefährte, der Nachbarshund, ermordet wird. Todtraurig und voller Wut im Bauch begegnet er dann noch im Wald seinem Nachbarsjungen Remi. Aus einem Reflex heraus trifft Antoine Remi mit einem Stock an der Schläfe - dieser ist sofort Tod. Und nun kann man die Spannung fast spüren, als läge sie greifbar vor einem. Antoine begreift sofort was nun Schlimmes passiert ist. Er ist ein Mörder!

Was nun in den folgenden Tagen folgt sind zwei Dinge:
Zum Einen dürfen wir die ausgereiften Gedanken von Antoine verfolgen. Wie geht man nach so einem Geschehen mit sich selbst um? Behält man alles für sich - aber wie schwierig muss das sein? Oder stellt man sich selbst an den Pranger? Für Antoine auch keine gute Alternative... So quält er sich durch die nächsten vielen Stunden - beherrschend von der riesigen Angst dass die Leiche von Remi entdeckt wird und er als Täter überführt wird - sowie mit durchführbaren Flucht- und Selbstmordgedanken.
Zum Anderen erlebt wir - wie es nach dem Verschwinden eines Kindes üblich ist - eine groß aufgezogene Suchaktion nach Remi, in die neben der Polizei auch viele Dorfbewohner integriert sind. Nach zunächst erfolgloser Suche bricht auch noch ein gewaltiger Sturm gefolgt von Hochwasser und großer Zerstörungskraft über das Dorf herein und das Leid Aller verdrängt die Sorgen um Remi.

Im Zweiten und Dritten Teil des Buches macht der Autor dann Zeitsprünge in die Jahre 2012 und 2015. Wie geht es Antoine und allen anderen Mitwirkenden jetzt? Wurde der Mord aufgeklärt oder blieb alles ein dunkles Geheimnis? Lasst Euch überraschen und mitnehmen in das finstere Dorf Beauval.

Was mir guten Schluss zu sagen bleibt: Hut ab vor dem Autor Pierre Lemaitre! Natürlich muss jeder Buchautor viel Phantasie, Wissen und Recherche aufbringen um ein wirklich gelungenes Werk zu abzuliefern. Aber wie sich Herr Lemaitre in die Thematik hineinversetzen kann - wie es einem Kind nach einem solchen Schicksal ergeht - ist sicher einmalig und faszinierend. In ergreifender Stille, gespickt mit viel Angst, Wut und Trauer führt er uns durch die vorliegenden 250 Seiten. Für diese Geschichte, die mir selbst sicher noch lange immer mal wieder im Kopf herumgeistert, gebe ich sehr gerne 5 hochverdiente Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.